V
Hirt, Historische Bildertafeln. I. Teil. Das Altertum bis zum Untergange des Heidentums. Ii. Teil. Von den Anfngen des Christentums bis zum Beginne des 19. Jahrhunderts. (Jeder Teil 2 Mk. 50 Pf.) Leipzig, Hirt.
Seemann, Kunsthistorische Bilderbogen, Schulausgabe. Leipzig, Seemann. 3 Mk. 60 Pf.
Hottinger, Die Welt in Bildern. 1250 Bilder meist geschichtlichen und
erdkundlichen Inhalts. Straburg, Hottinger. 4 Mk. 50. Pf. 200 Bildnisse und Lebensabrisse berhmter deutscher Männer. Leipzig,
Georg Wigand. 3 Mk.
Die deutschen Kaiser nach den Bildern im Rmer zu Frankfurt a. M.
Leipzig, Georg Wigand. 1 Mk.
Alb. Richter, Bilder fr Schule und Haus. In Heften zu 50 Pf. Leipzig,
I. I. Weber. Jedes Heft einzeln kuflich.
Bilder zur deutschen Geschichte fr den Klassenunterricht. I. und
Ii. Sammlung, je 30 Wandtafeln. Dresden, Meinhold.
Alle die genannten Sammlungen (mit Ausnahme der letzten) ver-dienen einen Platz in der Schlerbibliothek. Auf Papptafeln gezogen, sind die einzelnen Bltter derselben auch beim Klassenunterricht sehr gut zu verwenden.
In gleicher Weise zu verwerten sind in entsprechender Auswahl: Schnorr von Carolsfeld, die Bibel in Bildern (das Blatt 15 Pf.); Seemann, Kunsthistorische Bilderbogen (das Blatt 10 Pf.); Mnchener Bilderbogen (das Blatt 10 Pf.). Unter Anleitung des Lehrers kann sich jeder Schler durch Anschaffung der besten Bltter der eben angefhrten Werke auf billige Weise eine gehaltvolle Bildersammlung anlegen.
Endlich mgen noch zur Anschaffung fr die Schlerbibliothek, dem Lehrer zu recht fleiiger Benutzung beim Unterrichte zwei ganz vorzgliche Werke nachdrcklich empfohlen werden, nmlich:
Albert Richter, Quellenbuch fr den Unterricht in der deutschen Geschichte, (Leipzig, Brandstetter) lebensvolle Berichte von Zeitgenossen der Thatsachen und Zustnde der Vergangenheit unseres Volkes sowie Albert Richter, Bilder aus der deutschen Kulturgeschichte (Leipzig, Brandstetter).
Mchte die neue Auflage des Gefchichts-Leitfadens den Weg zu einer fruchtbaren Bildungsarbeit ebnen helfen!
Worbis, im Oktober 1888. jfnebr. Wolstki.
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A Husern wurden die Katzen eher als '/0^k
die Menschen gerettet. Der geweihte Zfl Stier Apis war schwarz mit einem fei weien Dreieck auf der Stirn. (Vergl.
Tt1 das goldene Kalb der Israeliten am Sinai!) Starb er, so herrschte groe Trauer. Wurde ein neuer gefunden, so hallte das Land vom Jubel wieder.
Wer einen lasterhaften Wandel fhrte,
dessen Seele wurde nach dem Spruche des Totenrichters zu einer dreitau- Wkm sendjhrigen Wanderung durch alle J|pfi|
Tierleiber verurteilt, bis sie gelu- /"...... A
tert in den Menschenleib zurckkehren durfte. Dieser Glaube an die See- . lenwanderung trieb zur sorgsl- 3< mutnic-tigen Erhaltung der Leichname. Die-selben wurden, wenn das Totengericht sie dessen wrdig erachtete, einbalsamiert, d. h. mit Asphalt und balsamischen Harzen getrnkt, mit knstlich bemalten Binden um-wickelt und in Totenkammern beigesetzt, wo sie zu Mumien (das Munt war eine Art Asphalt) versteinerten.
2. Der Sonnengott.
4. gyptische Tempelanlage.
4. Die Baudenkmler erregen noch heute durch ihre Groartigkeit unser (Staunen; so die Palast- und Tempelruinen der alten Knigs-stadt Theben. Die Tempel bildeten in ihrem Grundrisse Rechtecke und hatten in den ueren Mauern keine Fenster. Das Innere bestand aus drei Abteilungen. Der Vorhof war oben offen und hatte an den Seiten bedeckte Sulengnge. Aus ihm gelangte man in einen bedeckten
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H6, Die appische Strae. <*7. Rmische Wasserleitung
eine Art Mantel, der der die Schulter geworfen wurde, so da ein Arm bedeckt war, der andere aber frei blieb; darunter trug man die Tunica. Die Stola, eine faltenreiche, lange Tunica, wurde nur von den verheirateten Frauen getragen. Das Familienleben war rein und edel. Die Wohnhuser waren im Innern zweckmig ein-gerichtet, uerlich aber unansehnlich, die ffentlichen Bauten in
<*8. Rmische Soldaten.
(Nach Hirt, Bildertafeln.)
spteren Zeiten groartig, schn und dauerhaft. Noch heute erregen z. B. die appische Strae, ein langer Quaderdamm zwischen Rom und Capua, und die drei Stuuden lange Wasserleitung, die Rom mit gesundem Wasser aus dem Gebirge versorgte, die Bewunderung. Die
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an diesen drei Seiten hin. Ein groer, mauerumschlossener Garten mit Fischteichen gehrte zu jedem Kloster. Mehrere Gruppen von Mnchen sind auf dem Hofe sichtbar. Sie tragen lange, rauhe, schwarze Kutten. Das oben geschorene Haupt ist entweder entblt oder mit einer Kapuze bedeckt. Der Abt mit dem Krummstabe entlt segnend einen Bruder, der zur Reise gerstet ist. Ein farbenkundiger Mnch steht auf einem Gerste und malt an einem Wandgemlde. Zwei Pfleger tragen einen erkrankten Bruder nach dem Krankenhause. Ein Freund der Wissenschaft schreitet mit einem Folianten unter dem Arme und einer Rolle in der Hand der den Klosterhof nach der Bcherei. Ein lterer Bruder pflanzt einen edeln Obstbaum ein. Aus der Kirchenthr tritt mit dem Mediener ein Priester mit dem verhllten Sakrament, um einem Kranken die letzte Strkung zu bringen.
5, Die Dichtkunst erreichte unter den Staufern ihre erstebltezeit. Die Minne-snger sangen von edler Minne oder Liebe, von Frhlings- und Festeslust, von Wohl und Wehe des Vaterlandes. Am hchsten steht unter ihnen Walther von der Vogelweide. Wolfram von Eschenbach fingt im Parzival" den hchsten Glanz weltlichen Rittertums und die tiefste Versenkung in das Heil im Christen-turne. Gottfried von Straburg ent-wirft in Tristan und Isolde" ein lockendes Bild des Lebensgenusses, und Hartmann von der Aue im Armen Heinrich" ein rhrendes Gemlde der Selbstverleugnung. Das damalige Leben und Streben zeigt uns der Snger-krieg auf der Wartburg". Der Dichter ging mit dem Könige, und die Fürsten wetteiferten 9-5. Waltherv.d. vogelweide, mit den Rittern um den Lorbeer der Dichter.
In jener Zeit entstanden aus Volkssagen und Volksliedern unsere grten Epen: Nibelungenlied" und Gudrun". In den Stdten bildete sich spter der Meistersang aus, indem die ehrsamen Hand-werksmeister allsonntglich zusammenkamen, um in Singschulen ihre Lieder vorzutragen.
6. Die Baukunst.6) Der gotische oder germanische Spitz-bogenstil entwickelte sich nach dem romanischen Rundbogenstil im 13. und 14. Jahrhundert zur hchsten Blte. Der romanische Stil, der besonders im 11. und 12. Jahrhundert blhte, ist aus dem altrmischen Stile, dem sogenannten Basilikastile (die ersten christlichen Kirchen sind in diesem Stile gebaut) hervorgegangen. An die Stelle der flachen Decke der altchristlichen Kirche ist das Halbkreis-
*) Mnchener Bilderbogen Nr. 415, 473, 559.
Polack, Geschichtsleitfaden. 12. Aufl. 9
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:fj~ ^ -r
Altchristliche Basilika.
frmige Kreuzgewlbe ge-treten; statt eines Turmes finden sich jetzt mehrere Trme; die Fensterff-nun gen, Portale, Sulenkpfe (Kapitale) sind rund-bogig". Die ltesten ro-manischen Bauten sind am Rhein (Dom zu Worms) und im alten Sachsenlande (Kaiserhaus zu Gos-lar) aufgefhrt worden. Der gotische Stil suchte in seinen Bauwerken den deutschen Urwald nachzn-ahmen, so da die Tempel gleichsam in Stein erstarrte heilige Haine sind. Die schlanken Sulen tragen die Kapitler gleich Baumgipfeln, und in edlem Schwnge
neigen sie sich in Bo-genwlbungen zu einander. Was im ro-manischenstile rund-bogig" war, ist jetzt spitzbogig" geworden. berall ist der Laubschmuck nachgeahmt. Die schmalen, fnft-voll gemalten Fenster zeichten herrliche Blumenteppiche auf den Boden und erfllen den Raum mit ge-heimmsvollem Halb-dunkel. Drauen er-heben sich Zinnen und Trmchen, wie die verschiedenen Baum-Wipfel, zum Himmel. Die herrlichsten go-tischen Kirchen sind der Dom zu Kln und das Mnster zu Straburg von Erwin von Steinbach.
7. Die Rechtspflege. Anfnglich sprach man Recht nach Gewohnheit und Herkommen; spter wurden die einzelnen Stadt-und Landrechte, die Gewohnheitsrechte, gesammelt und im Sachsen und Schwabenspiegel9) aufgezeichnet. Schuld oder Unschuld wurden
Der Klner Dom. (Gotischer Baustil.)
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120. Per Gtto-Heinrichsban des Heidelberger Schlosses.
(Renaifsance-Stil.)
(Lutherbilder). Nach dem Baustil der italienischen Renaissance, der in den meisten Kulturlndern Europas Eingang fand, entwickelte sich die deutsche Renaissance. Hauptschlich wurden im Renaissancestil Schlsser, Palste, Rathuser und Privatgebude gebaut. Der schnste Bau ist das Heidelberger Schlo mit dem Otto-Heinrichsbau und dem Friedrichsbau aus dem 16. Jahrhundert. Die Erz-gieerei kam in Nrnberg durch Peter Bischer zu knstlerischer Blte. In den Niederlanden zeichnete sich Rubens aus.
5) Die Peterskirche (siehe Fig. 115 auf Seite 167), an der die besten Kunstler jener Zeit arbeiteten, ist die grte aller Kirchen. Den Klner Dom konnte man dreimal hineinstellen. Das Berliner Schlo wrde nach Lnge und Hhe im Mittelschiff vollkommen Raum haben.
Fragen: Wie ist die heutige Bevlkerung Amerikas entstanden? Der Charakter der spanischen Entdecker! Die Wiedergeburt der Wissenschaften und Knste (Renaissance)! Kolumbus" von Schiller. Kolumbus" von L. Brachmann. Magelhaen" von Herder.
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20 V Das Brandenburger Thor in Berlin.
Errichtet von Langhans 178993. Die Viktoria entworfen von Schadow.
reiches, verwiesen. Der erste Pariser Frieden vom 30. Mai 1814 beschrnkte Frankreich auf die Grenzen von 1792, forderte aber weder Kriegskosten, noch die aus allen Lndern zusammengeraubten Kunst-schtze zurck. Nur die Viktoria2) vom Brandenburger Thore in Berlin, die noch nicht einmal ausgepackt war, wanderte wieder heim.
J) Der Montmartre (Marterberg), ein Hgel mit Dorf an der Nord-feite von Paris. 2) Die Viktoria = Siegesgttin.
7. Die Schlacht von Velle-Alliance (Waterloo) am 18. Juni 1815 und Napoleons Ende. Die verwirrten Verhltnisse Europas 1815 sollten auf dem Wiener Kongre (Versammlung) geordnet werden.
Dort versammelten sich die Fürsten mit ihren Staatsmnnern. Eine mrchenhafte Pracht wurde entfaltet und Fest auf Fest gefeiert. Daneben schritt die Entwirrung nur langsam fort, da die widersprechendsten Ansprche geltend gemacht wurden. Besonders geschftig schrte der treulose und schlaue Franzose Talleyraud die Zwietracht. Die Ver-budeteu waren nahe daran, das Schwert gegen einander zu ziehen. Wie ein Fuchs auf der Lauer beobachtete Napoleon den Zwist der Verbndeten und die wachsende Unzufriedenheit der Franzosen mit den Bourbonen, welche nichts gelernt und nichts vergessen hatten". Pltzlich landete er mit seinen Getreuen an der Sdkste Frankreichs und prahlte:
Mein Adler wird von Turm zu Turm fliegen, bis er sich auf Notre-Dame^) in Paris niederlt". Wirklich fielen ihm Volk und Heer zu. Im Triumph durcheilte er Frankreich und zog wieder Kaiser auf 100 Tage in das jubelnde Paris ein. Die erneute Gefahr einigte die Kongreglieder. Rußland erhielt Polen ohne Posen und Krakau,
Polack, Geschichtsleitfaden. 12. Aufl. 17
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Extrahierte Personennamen: Langhans Schadow Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Viktoria Frankreich Berlin Marterberg Paris Napoleons Europas Frankreichs Paris Frankreich Paris Krakau
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und belebten den Mut der verbndeten Streiter. Einen letzten, der-zweifelten Kampf wagten die Franzosen, aber er endete mit der wildesten Flucht. Beim bleichen Mondenschimmer verfolgten die Preußen unter Gneisen au die Franzosen wie flchtiges Wild. Mit genauer Not entkam Napoleon durch einen Sprung aus dem Wagen, aber reiche Beute lie er in den Hnden der Preußen. Paris wurde zum zweitenmal genommen und jetzt etwas rauher angefat. Im zweiten Pariser Frieden wurde Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschrnkt. Es mute die geraubten Kunstschtze herausgeben, 540 Millionen Mark Kriegskosten bezahlen und 150000 Mann Besatzung aufnehmen. Napoleon ergab sich den Englndern, die ihn auf die einsame. Felseninsel St. Helena im Atlantischen Ozean (westlich von Sdafrika) brachten. Die strenge Haft, die Unthtigkeit und der Gram der sein Schicksal fhrten seinen Tod (am Magenkrebse)
herbei (5. Mai 1821).4) Die Verbndeten schlssen im Herbst 1815 1821 den heiligen Bund zur Erhaltung des europischen Friedens.
Notre-Dame, die unserer lieben Frau" (der Muttergottes Maria) geweihte lteste Kirche von Paris. 4) Napoleons Gebeine ruhen seit 1840 unter einem prunkvollen Grabmal im Dome der Invaliden zu Paris.
8. Im Frieden ruhte die erschpfte Welt von den endlosen Kriegen aus und suchte die geschlagenen Wunden zu heilen. Mit Weis-heit und Liebe suchte Friedrich Wilhelm Iii. sein Volk gesittet und glcklich zu machen. Unter treuer Mithilfe der Minister Stein, Hardenberg und Altenstein fhrte er ein vterliches Regiment.
Viele Angelegenheiten der einzelnen Provinzen lie er durch die Pro-vinzialstnde regeln. Lutheraner und Reformierte vereinigte er 1817 am Jubelfeste der Reformation durch die Union zu einer evangelischen Landeskirche. Ackerbau, Handel, Gewerbe und geistiges Leben blhten auf. Neue Landstraen wurden angelegt, viele Schulen gegrndet, die Post erweitert und verbessert. 1807 erfand der Amerikaner Fulton das Dampfschiff. Den grnen Rhein pflgte 1818 das erste Dampfboot; 1827 begannen die Dampfboote der Klnischen Gesellschaft ihre Rheinfahrten. Zwischen Nrnberg und Frth wurde die erste deutsche Eisenbahn 1835 gebaut.5) Damals erfand Dreyse in Smmerda das Zndnadelgewehr. Wieder 10 Jahre spter erfand der Amerikaner Elias Howe (spr. Hau) die Nhmaschinen (1847).
Schon vorher (1832) hatte Kammerer die Streichzndhlzchen, und 1833 hatten die Professoren Gau und Weber in Gttingen den elektrischen Telegraphen erfunden. berall entstanden Fabriken mit Dampfmaschinen. Städte und Drfer blhten auf. Das Volk wurde in den Schulen immer besser, nach dem Lehrverfahren des edlen Schweizers Heinrich Pestalozzi, unterrichtet. Der verderblichen Schmuggelei) wurde durch den deutschen Zollverein (1833)7) ein Ende gemacht. Hinfort wurde nicht an jeder Landes-, sondern nur an der deutschen Grenze Zoll von den eingehenden Waren erhoben und der Ertrag unter die einzelnen Staaten nach der Bevlkernngs-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Helena Sdafrika Maria) Maria Napoleons Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Altenstein Fulton Elias_Howe Weber Heinrich_Pestalozzi Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Atlantischen_Ozean Notre-Dame Paris Napoleons Paris Hardenberg Rhein Nrnberg Smmerda Gttingen
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Siegesdenkmal. Nach der Schlacht erschienen die Spartaner, besahen das Schlachtfeld und zollten den Athenern hohes Lob. Nur 192 Tode hatten diese auf der Wahlstatt gelassen, dagegen waren 6400 Feinde gefallen. Den gefallenen Griechen wurden zehn Ehrensulen und den Siegern ein Marmordenkmal errichtet. Der edle Miltiades aber mute den Undank seiner Mitbrger erfahren. Als sein Angriff auf eine Insel scheiterte, verurteilte man ihn in die Kosten. Der Schmerz darber und eine Wunde fhrten seinen Tod im Gefngnis herbei. Sein Sohn bezahlte die Schuld.
^Hermen Kpfe oder Brustbilder (ursprnglich des Gottes Hermes, spter auch anderer Götter und berhmter Personen), welche in einen vier-eckigen Fupfeiler ausliefen und besonders auf Straen und Pltzen auf-gestellt wurden.
3. Groartige Rstungen zum zweiten Kriege. Mitten unter neuen Rstungen wurde Darms vom Tode berrascht (485). Sein prunkschtiger.sohn Xerxes setzte sie fort. Er lie eine Brcke der
den Hellespont^) schlagen. Da sie der Sturm zerstrte, lie er den Baumeister enthaupten, das Meer peitschen und Ketten hineinwerfen. Auf zwei neuen Brcken zogen dann in sieben Tagen und sieben Nchten gegen eine Million Streiter herber auf europischen Boden. Auf einem Throne hielt der eitle König Heerschau und lie die Scharen zhlen, indem er sie in eine Art Hrden treiben lie. Gleichzeitig segelten 1200 Schiffe gegen Griechenland.
In Athen stand damals der rhrige, ehr- * geizige Themistokles an der Spitze. Er einigte . die einzelnen Staaten, baute eine Flotte, da das Orakel nur hinter hlzernen Mauern" Schutz verhie, und lie durch den Spartanerknig Leonidas den Engpa von Thermopyl zwischen dem Gebirge und dem Meerbusen bewachen.
2) Hellespont, die Meerenge, welche Europa von Asien trennt, jetzt die Strae der Dardanellen genannt- 3) Gemme ein vertieft ge-schnittener Edelstein.
4. Die todesmutigen Helden von Thermopyl. Xerxes lchelte verchtlich, als man ihm meldete, da ein Huflein Griechen den Ein-gang nach Hellas verwehre. Er lie ihnen die Waffen abfordern. Komm und hole sie!" war die Antwort. Unsere Pfeile werden die Sonne verfinstern!" prahlten die Perser. So werden wir im Schatten fechten!" erwiderten die Griechen. Zwei Tage whrte der Kampf; Leichenhgel trmten sich auf; mit Peitschenhieben muten die Perser ins Gefecht getrieben werden; sogar die Schar der 10 000 Unsterblichen wurde zurckgeschlagen. Xerxes schumte vor Wut. Da zeigte ihm ein griechischer Verrter einen Weg bers Gebirge in den Rcken der Griechen. Tapfer fechtend fielen die 300 braven Spartaner mit ihrem Könige. Auch 700 andere Griechen hatten das Todeslos dem Rck-
29. Themistokles.
Gemme 2) in Paris. W.
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stimmte Anzahl Schiffe zur Bundesflotte gestellt, zahlten dann aber jhrlich 600 Talente (zu 4500 Mk.) in die Bundeskasse. Durch die will-krliche Verwendung der Bundesgelder wuchs die Macht Athens, so da es zuletzt die Beherrscherin der Meere und der verbndeten Staaten wurde.
3. Der kunstsinnige Verschnerer Athens. Der Hafen Pirns wurde durch lange Mauern mit der Stadt verbunden. Prchtige Gebude, ffentliche Pltze, schne Anlagen entstanden. Auf der Akropolis (Burg) wurde der Parthenon, ein Tempel der Athene, erbaut. In demselben stand die aus Gold und Elfenbein von Phidias gefertigte Bildsule der Gttin. Den Eingang der Akropolis bildeten die prchtigen Propylen, ein Marmorbau mit zwei Flgelgebuden und einem Sulenthore mit fnf Durchgngen, zu denen eine breite Marmor-treppe von der Stadt hinauffhrte.
4. Der verstndnisvolle Frderer der Knste. Die Knste gelangten zur hchsten Blte. schylus, Sophokles und Euripides dichteten Tragdien, Aristophanes Lustspiele,
Pindar Siegeslieder; Phidias schuf herrliche Marmorstatuen, so die eines sitzenden Zeus in Olympia von 13 m Hhe. Herodot, der Vater der Ge-schichte", schrieb sein unsterbliches Ge-schichtswerk. In der Baukunst hatte sich -l
ein besondrer Sulen-bau fr die ffent-lichen Gebude (Tem- j4==4j
pel, Gymnasien, Thea- J_j
ter zc.)nach bestimmten Gesetzen ausgebildet.
Man unterscheidet danach drei verschie-dene Stilarten oder Sulenordnungen: die dorische, die joni-sche und die korin-thische. Diedorische Sule besteht aus zwei Teilen, dem Schaft und dem Ka-pitl (Sulenknopf),
32. Sophokles.
33. Dorische Sule. Polack, Geschichtsleitfaden. 12. Aufl.
34. Jonische Sule. 35. Korinthische S. 3
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