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1. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 250

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
250 105. Der deutsch-französische Krieg von 1870—71. 3. Einig in der Stunde der Gefahr. In Frankreich rechnete man fest darauf, daß Deutschland uneinig sein werde; man glaubte, die süddeutschen Staaten und Hannover würden sich Preußen nicht anschließen. Aber es kam anders. Zum ersten Male erlebte die Welt das herrliche Schauspiel, daß Deutschland einig war vom Fels bis zum Meer. Schon gleich nach seiner Rückkehr nach Berlin befahl der König die Mobilmachung der Streitkräfte des norddeutschen Bundes. Fast gleichzeitig setzten auch die süddeutschen Fürsten, allen voran König Ludwig Ii. von Bayern, ihre Truppen in Kriegsbereitschaft und stellten sie unter den Oberbefehl des Königs von Preußen. Ein Sturm der Begeisterung ging durch das ganze deutsche Land. „Vergessen ist der alte Span, Das deutsche Volk ist eins!" sang der Dichter Ferd. Freiligrath, und Em. Geibel rief aus: „Von Stamm zu Stamme lodert's fort: Kein Mainstrom mehr, kein Süd und Nord!" Verlassen standen Pflugschar und Kaufladen, alles eilte zu den Waffen, und überall hörte man kriegerische Klänge. Die Eisenbahnzüge führten Tausende nach Westen; aus den Wagen erscholl es: „Lieb Vaterland magst ruhig fein, feft steht und treu die Wacht am Rhein." Aus den Bahnhöfen wurden die Krieger mit Jubelrufen empfangen, Männer und Frauen eilten herbei und boten ihnen Erfrischungen dar. Am 19. Juli trat in Berlin der Reichstag des norddeutschen Bundes zusammen. König Wilhelm eröffnete ihn mit einer Thronrede, deren Schluß lautete: „Wir werden nach dem Beispiel unserer Väter für unsere Freiheit und für unser Recht gegen die Gewalt fremder Eroberer kämpfen, und in diesem Kampfe wird Gott mit uns sein, wie er mit unsern Vätern war." Der Reichstag bewilligte sofort eine Kriegsanleihe von 120 Millionen Talern. Noch am 19. Jnli, dem Todestage feiner Mutter, erneuerte König Wilhelm für die Dauer des Krieges den Orden des Eisernen Kreuzes. Ein allgemeiner Bettag wurde angeordnet, um die Hilfe des Höchsten für den bevorstehenden Kampf zu erflehen. Und dann hieß es: Alldeutschland in Frankreich hinein I 4. Streitkräfte der Gegner und Aufmarsch der Armeen. Die französische Armee betrug wenig über 300000 Mann mit 810 Ge-s chützen. Schnell wurden die Truppen nach der Grenze gesandt und waren dort versammelt, ehe die deutschen Heere herankommen konnten. Aber es herrschte bei ihnen große Unordnung; die Verpflegung war ungenügend, so daß die Mannschaften teilweise Hunger litten; auch fehlte es an der Ausrüstung, an Waffen, Karten, Lagergerätschaften, an Lazarettwagen, an Pferden usw., obgleich der französische Kriegsminister geprahlt hatte: „Wir sind überbereit." Ein Teil des Heeres stand im untern Elsaß unter dem Marschall Mac Mahon, der andere Teil in Lothringen unter dem Marschall Bazaine. Den Oberbefehl übernahm Napoleon selbst. — Die deutschen Feldtruppen betrugen etwas über 450000 Mann mit etwa 1300 Geschützen. Sie sammelten sich

2. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 300

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
300 11. Der trojanische Krieg. kam keiner der Fürsten dem Odysseus von der Insel Jthaka qleich om ganzen versammelten sich 100000 Griechen, und sie bedurften 1200 Schiffe zur Überfahrt. 4. Jphigenia. Lange schon lag die Flotte segelfertig im Hafen; aber ein widriger Wind hinderte sie am Auslaufen. Man befragte den Seher Kalchas, und dieser verkündete, die Göttin Diana zürne und könne nur dadurch besänftigt werden, daß man Agamemnons Tochter Jphigenia opfere. Wie erschrak der arme Vater! Nach langem Sträuben mußte er jedoch seine Einwilligung geben. Die Jungfrau wurde herbeigeholt. Schon zuckte der Priester das Messer, da erbarmte sich Diana. Sie entrückte das Mädchen in einer Wolke nach Tauris (der Halbinsel Krim), wo sie ihr als Priesterin dienen mußte. Auf dem Altar aber fand man, als die Wolke sich verzog, ein weißes Reh. Dieses wurde geopfert. Nun erhob sich ein günstiger Wind; die Flotte gmg unter Segel und landete glücklich an der trojanischen Küste. 5. Kampf vor Troja. Die Eroberung Trojas war aber schwerer, als man gedacht hatte; denn die Stadt war durch gewaltige Mauern und Türme befestigt und wurde von einem starken Heere der Trojaner und ihrer Bnnbesgenossen verteidigt. An der Spitze der trojanischen Kriegsmacht stand Hektor, der älteste Sohn des Königs Priamns, ein Anführer, der an Mut und Tapferkeit kaum irgend einem der Griechen nachstand. Darum wütete der Krieg so lange. Auf der Ebene von Troja erbauten die Griechen ein großes Lager, welches sie mit einem Groben und den ans Land gezogenen Schiffen umgaben. Der große Zwischenraum zwischen diesem Lager und der Stadt war der Schauplatz der Heldentaten der feindlichen Völker. Die Heere blieben, wenn es zum Kampfe kam, nicht geordnet einander gegenüber stehen, sondern lösten sich auf, so daß die Gruppen der Streitenden auf dem weiten Gefilde um die Stadt zerstreut waren. Auf leichten Wagen jagten die Helden einher und erlasen sich für den Kampf ihren Mann ans der Zahl ihrer Feinde. Hatten sie ihn gefunden, so trieben sie die schnaubenden Rosse an und schleuderten, sobald sie nahe genug waren, den Speer, daß oft die Spitze die eherne Rüstung durchdrang oder am Erze des Panzers sich krümmte. Oder sie schnellten mit den Bogen die fernhin treffenden Pfeile gegen den Feind. Wenn andere Waffen versagten, griff man auch wohl einen schweren Feldstein auf, um damit den Gegner niederzustrecken. 6. Tod des Patroklus. Auf beiden Seiten fielen der Helden nicht wenige; aber vergeblich waren alle Anstrengungen der Griechen, die Feste zu erobern. Als nun endlich gar Achill sich mit Agamemnon entzweite und sich mit den Seinen grollend vom Kampfe zurückzog, da wurde die Lage der Griechen immer mißlicher, so daß ihnen nichts übriz zu bleiben schien, als eine schimpfliche Rückkehr. Da geschah es, daß Patroklus, der Herzensfreund des Achilles, von Hektors Hand erschlagen wurde. Wehe, wie fuhr da Achill aus seiner verdrossenen Ruhe aufl Wie ein brüllender Löwe erhob er sich und stürmte in die Schlacht. Einen Feind nach dem andern durchbohrte er; unzählige trieb er in den Fluß ©kantander, dessen Fluten sich bald zu röten begannen. Die

3. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 301

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
11. Der trojanische Krieg. 301 Räder seines Wagens troffen von Blut, seine Hand wurde starr vom Morden. Aber nichts konnte seinen glühenden Rachedurst stillen; Hektor suchte er, Hektor, den Mörder seines Freundes. 7. Hektors Tod. Der trojanische Held hatte sich ihm den ganzen Tag entzogen; erst am Abend stellte er sich dem wutschnaubenden Achilles. Als dieser ihn erblickte, erhob er ein so fürchterliches Freudengeschrei, daß dem sonst so kühnen Hektor das Herz erbebte; er wandte den Fuß zur Flucht. Wie eine Taube ängstlich vor dem Habicht flieht, so floh in scheuem Lauf der Trojaner längs der Mauer hin. Dreimal jagte Achill ihn um die Stadt. Endlich ermannte sich Hektor, stand still und rief: „Nicht weiter entflieh ich dir, Achill; jetzt kämpfe ich, daß ich dich töte oder falle. Doch laß uns zuvor bei den Göttern schwören, daß der Sieger des Erschlagenen Leib nicht mißhandle, sondern seinem Volke zurückgebe." „Nicht von Verträgen geplaudert," entgegnete finster Achill; „so wenig wie zwischen Wolf und Lamm, gibt es ein Bündnis Zwischen dir und mir. Nimm jetzt alle Kraft und Kunst zusammen; doch wirst du mir diesmal nicht entrinnen." Der grimme Kampf entbrannte; bald fuhr des Achilles Speer dem Hektor in die Kehle, daß die Spitze hinten zum Genicke herausdrang. In den Staub sank der Tapferste der Trojaner. Noch sterbend beschwor er den Sieger, seinen Leichnam nicht zu schänden. Doch der eiserne Achill achtete nicht darauf; er durchbohrte ihm die Füße zwischen Ferse und Knöchel, zog einen Riemen durch und band den Leichnam an seinen Wagen. Dann hieb er auf die wilden Rosse und schleifte den toten Helden durch das Gefilde dem Lager zu vor den Augen des Priamus und der Trojaner auf der Mauer. Endlich ließ er ihn, durch Blut und Staub unkenntlich gemacht, vor seinem Zelte liegen, daß er den Geiern und Hunden zur Speise werde. 8. Priamus Bei Achilles. Jammer erfüllte Troja, Gram und Verzweiflung das Herz des Priamus und der Andromache, des Toten treuer Gattin. Nicht achtend der Gefahr des eigenen Lebens, fuhr der greise König in finsterer Nacht durch das Lager der schlummernden Griechen hin nach dem Zelte des Achilles, um von ihm gegen kostbare Geschenke die Leiche des geliebten Sohnes zu erflehen. Die Tränen des unglücklichen Vaters rührten Achilles' hartes Herz; er gab den Leichnam, nachdem er ihn hatte waschen und bekleiden lassen, heraus und gewährte noch eine elftägige Waffenruhe, damit die Trojaner das Begräbnis ihres Helden würdig feiern könnten. 9. Achilles" Tod. Dann begannen die Kämpfe aufs neue. Bald fand auch Achilles feinen Tod in der Feldfchlacht. Und der feige Paris war es, der ihn durch einen Pfeilfchuß in die Ferse, die einzige verwundbare Stelle seines Leibes, fällte. Wie ein Turm stürzte der Gewaltige zu Boden, daß die Erde von seinem Falle erdröhnte. Nicht lange darauf wurde auch Paris, der Urheber des ganzen Krieges, durch den Pfeil eines Griechen getötet. 10. Das hölzerne Pferd. Die Griechen wurden der bereits zehnjährigen Belagerung Trojas müde. Ehe sie jedoch nach der Heimat zurückkehrten, sollte noch ein letzter Eroberungsversuch gemacht werden.

4. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 59

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
24. Alfred der Große von England'(871-901). Wilhelm der Eroberer (1066). 59 der König an der Landstraße habe aufhängen lassen, habe niemand zu berühren gewagt. Alfred ermunterte vor allen Dingen auch den Ackerbau und zog fremde Ansiedler ins Land, denen er einen Teil der wüsten Acker überließ Da stiegen Dörfer und Städte wieder aus den Trümmern empor. London, die bedeutendste Stadt des Landes, erwählte er zu seiner Residenz. Sein Hof war der Sammelplatz der ausgezeichnetsten Gelehrten. Alfred selbst fing noch im 36. Jahre an, Latem zu lernen; ja er schrieb sogar Bücher und übersetzte lateinische Werke ms Angel-sächsische. Woher aber nahm der große Mann, der ein weites Reich zu regieren hatte, die Zeit zu dem allen? O, die Zeit reicht weit, wenn man sie auszukaufen weiß, und diese seltene Kunst verstand Alfred trefflich. Jeden Tag teilte er in drei Teile; das eine Drittel verwandte er zu Regierungsgeschäften, das andere zum Studium und Gebet und das letzte zum Schlafen, Essen und zur Erholung. Weil man damals noch keine Uhren hatte, maß er die Zeit durch Wachslichter, welche genau acht Stunden brannten. Unsere Bewunderung für diesen edlen König steigt noch, wenn wir hören, daß er während all seiner Kämpfe und Arbeiten von seiner Jugend an bis an sein Ende von einer schmerzhaften Krankheit gepeinigt wurde, die kein Arzt heilen konnte. Er starb nach Zojähriger Regierung (901). 3. Wilhelm der Eroberer (1066). Im 10. Jahrhundert trotzten die Normannen einem Könige von Frankreich die schöne Provinz ab, welche noch heute die Normandie heißt. Nachdem sie hier seßhaft geworden, ging eine sehr vorteilhafte Veränderung mit ihnen vor. Sie wurden Christen und nahmen die französische Sprache an; zugleich wandten sie sich, ohne von ihrer alten Tapferkeit zu lassen, mit großem Eifer der Bildung und Wissenschaft zu. Ihre Ritter galten für die feinsten und tapfersten der Christenheit. Diesen französischen Normannen wurde im Jahre 1066 das schöne England, um welches ihre Stammes-genossen so lange gerungen halten, zur Beute. In dem genannten Jahre bestieg der letzte angelsächsische König, Harald Ii., den englischen Thron. Der Normannenherzog Wilhelm, ein sehr dicker, riesenstarker Mann, machte ihm denselben streitig; denn der verstorbene König, sagte er, habe ihn zum Erben eingesetzt. Noch mehr erhielt seine Sache den Schein des Rechts dadurch, daß der Papst für ihn eintrat und ihm England zusprach. Mit einem starken Heere setzte Wilhelm über den Kanal. Als er ans Laub stieg, strauchelte er und fiel zu Boben. Damit die Seinen das nicht für ein böses Vorzeichen hielten, rief er voll Geistesgegenwart aus: „So halt’ ich bich, England!" Haralb ver-teibigte fein Reich wacker; in der blutigen Schlacht bei Hastings (süb-toeftlich von Dover, am Kanal) rangen beibe Fürsten vom Morgen bis zum Abenb um den Sieg. An Mut gaben die Angelsachsen den Normannen nichts nach; aber ihre Bewaffnung war schlechter. Sie trugen Streitäxte, die Normannen Speere; der Speer siegte über die Streitaxt. Harald starb in dieser Schlacht den Heldentod; Wilhelm gewann durch dieselbe ein schönes Reich. Er zog in London ein und ließ sich zum Könige von England krönen. Seitdem hieß er Wilhelm der Eroberer. Seine Ritter belohnte er mit Gütern und Ehren; aber

5. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 304

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
304 12. Irrfahrten und Heimkehr des Odysseus. 1. Odysseus bei den Cyklopen. Ein Sturm verschlug Odysseus nach der Insel (Sizilien), wo die Cyklopen hausten, ungeschlachte Riesen mit einem einzigen Auge vor der Stirn. Mit zwölf Gefährten begab sich Odysseus in die Höhle des Cyklopen Polyphem. Sie fanden ihn nicht daheim, beschlossen aber, seine Rückkehr zu erwarten. Am Abend kam er mit seiner Schafherde, trieb diese in die geräumige Höhle, verrammelte den Eingang mit einem ungeheuren Felsstück und zündete schließlich ein Feuer an. Erst beim Scheine desselben entdeckte er die Gäste. „Wer seid ihr?" brüllte er sie an. Odysseus faßte sich ein Herz und sprach: „Wir sind Griechen, die von Troja zurückkommen. Nimm uns gastfreundlich auf; denn Zeus beschirmt die Schutzflehenden." Statt aller Antwort ergriff der Riese zwei der Griechen, schmetterte sie gegen den Boden, daß ihr Gehirn umherspritzte, und fraß sie auf. Dann legte er sich zum Schlafe nieder. Gern hätte Odysseus ihm jetzt sein Schwert in die Brust gestoßen; aber wer sollte dann den Stein von dem Eingänge der Höhle fortschaffen? Er mußte einen andern Plan ersinnen. Am andern Morgen verspeiste Polyphem abermals zwei Griechen; dann trieb er seine Herde aus, vergaß aber nicht, den Felsblock wieder vor die Höhle zu schieben. Als er abends wieder zwei seiner Gäste verzehrte, reichte ihm der listige Odysseus einen Schlauch mit Wein, den man vom Schiffe mitgebracht hatte. „Da, trink, Cyklop," sprach er; „auf Menschenfleisch schmeckt Wein gut!" Polyphem trank mit Behagen. „Wie heißt bu?" fragte er schmunzelnb. — „Ich habe einen wunberlichen Namen, Niemanb heiße ich." — „Nun, mein lieber Niemanb, zum Dank für beiue Gabe will ich bich zu allerletzt verspeisen." Bald lag der trunkene Riese in festem Schlafe. Da nahmen die Griechen einen vorher zugespitzten Pfahl, machten ihn im Feuer glühend und bohrten ihn dann mit Macht in des Cyklopen Auge. Es zischte, wie wenn man heißes Eisen in Wasser hält. Der Riese stieß ein fürchterliches Gebrüll aus, so daß die benachbarten Cyklopen vor die Höhle kamen und fragten: „Was hast du? Will dich jemand ermorden?" „Niemand tut mir ein Leid," schrie Polyphem, „Niemand will mich ermorden!" „Nun, wenn bir niemanb etwas tut, so laß das Brüllen!" sagten die Nachbarn und gingen fort. Die Griechen aber saßen in den Winkeln der Höhle und freuten sich. Am solgenben Morgen setzte sich der geblenbete Riefe an den halb- geöffneten Ausgang der Höhle und streckte tastenb seine Arme über die hinausgehenbeu Schafe, daß keiner der Griechen ihm entkomme. Obyfseus aber hatte je brei starke Böcke zusammengebunben und unter dem mittleren jedesmal einen Gefährten befestigt; er selbst kroch unter den stärksten Widder und hielt sich mit Händen und Füßen in der Wolle fest. Zärtlich streichelte Polyphem das Tier und sprach: „Bist du heute der letzte, mein Liebling? Trauerst du vielleicht um beinen Herrn? Ja, hätte ich den tückischen Niemanb, so sollte balb sein Gehirn an den Felsen spritzen." Damit entließ er den Wibber, unter beffen Bauche Obyfseus hing. Dieser banb braußen eiligst seine Gefährten los; glücklich gelangten sie ins Schiff und stießen vom Lanbe. „He, Cyklop!" rief jetzt höhnenb Obyfseus, „bu fraßest mir sechs Genossen; aber bafür

6. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 306

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
306 12. Irrfahrten und Heimkehr des Odysseus. worauf sie ihr Schiff heimwärts lenkten. So kam nach zwanzigjähriger Abwesenheit der Zerstörer Trojas in seine Heimat zurück. 6. Penelope. Als Odysseus vom Schlummer erwachte, kehrte er zunächst bei dem treuen Schweinehirten Enmäus ein. Das Glück wollte, daß er hier auch seinen Sohn Telemach traf, den er als ein kleines Kind zurückgelassen hatte. Welche Freude, als er sich zu erkennen gab! Doch was mußte er hören, als nun Telemach zu erzählen begann! Sein treues Weib Penelope war von hundert Freiern umlagert, welche seit drei Jahren die Arme bestürmten, einem von ihnen die Hand zu reichen. Inzwischen aber kamen sie täglich in Odysseus' Hause zusammen, um von seinem Gute zu prassen, und niemand vermochte ihnen zu wehren. Um sich für eine Weile Ruhe zu verschaffen, hatte Penelope ihre Zuflucht zu einer List genommen. „Gebt mir," hatte sie gesagt, „nur so lange Frist, bis ich das Gewebe, an welchem ich arbeite, vollendet habe!" Das Gewand wurde aber nie fertig; denn nachts trennte sie immer wieder auf, was sie am Tage gewirkt hatte. Endlich hatten die Freier die List entdeckt, und seitdem kannte ihre Zudringlichkeit keine Grenzen mehr. 7. Rache. Doch nun nahte für die hartgeprüfte Penelope die Rettung, für die frechen Freier aber die Strafe. Als Bettler verkleidet, begab sich Odysseus nach seinem Hause. Ein alter Hund erkannte ihn; er wedelte mit dem Schwänze und wollte zu ihm herankriechen, sank aber vor Schwäche nieder und starb. Odysseus zerdrückte eine Träne im Auge; dann trat er in den Saal, wo er allen Hohn und Spott der Freier ruhig über sich ergehen ließ. Jetzt erschien Penelope und sprach: „Höret, ihr Männer! Oft schoß mein Gemahl einen Pfeil durch die Ohre von zwölf hintereinander gestellten Beilen. Wem solch ein Schuß mit diesem seinem Bogen gelingt, dem verspreche ich meine Hand." Aber keiner vermochte den schweren Bogen auch nur zu spannen. Da erbat sich Odysseus diesen. Die Freier höhnten; aber Telemach reichte ihm die Waffe. Mit Leichtigkeit spannte der verkleidete Held die Sehne, und schwirrend fuhr der Pfeil durch alle zwölf Öhre. Hierauf rief er laut: „Dieser Wettkampf ist beendet; doch nun erwähle ich ein Ziel, das noch kein Schütze getroffen!" Sprach's und schoß den Antinous, den unverschämtesten der Freier, durch die Kehle. „Ha, ihr Hunde," rief mit schrecklicher Stimme der Zerstörer Trojas, „ihr wähntet, ich würde nimmer wiederkehren; darum praßtet ihr von meinem Gut und quältet mein armes Weib drei Jahre lang. Aber heute ereilt euch die Rache!" Die Freier erbleichten und suchten ihre Waffen; aber Telemach hatte sie heimlich entfernt. Einen nach dem andern erlegte Odysseus, von Telemach und dem Schweinehirten unterstützt. Zwar wurden den Freiern von einem verräterischen Diener noch Waffen zugetragen; doch blieb Odysseus Sieger. Als all die Prasser erschlagen lagen, gab sich der Heimgekehrte seiner treuen Penelope, die während des Blutbades geschlafen hatte, zu erkennen, und Freude kehrte wieder ein in das Herz und Haus des gequälten Weibes nach der allzulangen Trennung. 8. Ilias und Odyssee. Schöner sind nie Kriege und Abenteuer besungen, als die Kämpfe vor Troja und die Irrfahrten des Odysseus durch den griechischen Dichter Homer. Dieser lebte um das Jahr

7. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 294

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
294 8. Herkules. tausend Rinder gestanden, ohne daß je der Dünger hinweggeräumt war. Die Arbeit schien Jahre zu erfordern; aber Herkules leitete einen Fluß durch den Stall, welcher allen Unrat in einem Tage hinwegschwemmte. Der Kampf mit den Amazonen. Östlich vom Schwarzen Meere wohnten die Amazonen, ein Volk von lauter Weibern, die es aber an Tapferkeit mit den besten Männern aufnahmen. Ihre Königin Hippolyte besaß einen kostbaren Gürtel, der ein Göttergeschenk war und seinesgleichen nicht hatte. Diesen Gürtel sollte Herkules für des Eurystheus Tochter holen. Mit einer Schar tapferer Männer fuhr er zu Schiffe nach dem Amazonenlande. Eine heiße Schlacht wurde geschlagen, und die Helden besiegten nur mit Mühe die kriegerischen, zu Pferde kämpfenden Weiber. Herkules fing die Hippolyte und entriß ihr den Gürtel,,, worauf er sie wieder freigab. Die Äpfel der Hesperiden. Die zweitletzte Ausgabe war, einige von den goldenen Äpfeln der Hesperiden zu holen. Von dem Garten der Hesperiden wußte man nur, daß er im fernen Westen liege, wo der Atlantische Ozean Afrikas Küste umrauscht. Dort hatte die Erde als Hochzeitsgeschenk für Jupiter und Juno einen Baum hervorgebracht, der goldene Äpfel trug. Die Töchter des Riesen Atlas, Hespenden genannt, und ein hundertköpfiger Drache bewachten ihn. Lange suchte Herkules den Garten; er kam nach der Meerenge von Gibraltar, deren Felsen nach ihm die Säulen des Herkules heißen, und gelangte [endlich an die Stätte, wo der Riese Atlas das Himmelsgewölbe trug. Der Riese erbot sich, einige Äpfel zu holen, wenn Herkules so lange den Himmel tragen wolle. Herkules stemmte seine Schultern unter die ungeheure Last; Atlas aber ging hin, schläferte den Drachen ein, überlistete die Wächterinnen und kam mit drei goldenen Apfeln zurück. Er erklärte jedoch dem Herkules, er werde ihm das Himmelsgewölbe nicht wieder abnehmen, sondern die goldenen Früchte selber überbringen. Nur List konnte hier den Helden retten. Er bat den Riesen, wenn es denn nicht anders sei, so möge er ihn doch wenigstens so lange ablösen, bis er sich aus Binsen ein Polster für seine Schultern gemacht habe. Das mochte ihm Atlas nicht abschlagen. Kaum aber hatte dieser die gewohnte Last wieder auf sich genommen, so nahm Herkules die Apfel und ging mit freundlichem Gruße davon. Der Cerberus. Die schwerste von allen Arbeiten war die letzte. Eurystheus befahl dem Helden, in die Unterwelt hinabzusteigen und den Höllenhund Cerberus heraufzuholen. Pluto erlaubte es unter der Bedingung, daß der Hund ohne Waffen bezwungen werde. Wirklich überwältigte Herkules durch seine Riesenkraft das dreiköpfige Ungeheuer. Zwar biß es ihn mit dem Schwänze, der eine Schlange war, in den Fuß, doch ließ Herkules deshalb nicht los, sondern trug das Scheusal lebendig an die Oberwelt. Geifer troff dem wütenden Tiere vom Munde; wohin dieser fiel, sproßten Giftkräuter auf. Als Eurystheus den Cerberus erblickte, verkroch er sich und schrie, Herkules solle ihn sofort zurückbringen. 3. Herkules' Ausgang. Herkules vermählte sich mit der schönen Königstochter Dejanira. Als er mit ihr nach Theben zog, kamen sie

8. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 295

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
9. Theseus. 295 an einen reißenden Fluß, an welchem der Kentaur Nessus wohnte Unter einem Kentauren stellten sich die Griechen em Wesen vor, welches unten ein Roß mit vier Beinen, oben ein Mensch mit zwei Armen war Nessns erbot sich, die Dejanira auf seinem Rücken durch das Wasser m tragen. Das geschah; aber am anderen Ufer angelangt, wollte er mit ihr entfliehen. Da sandte ihm Herkules einen vergifteten Pfeil nach, der dem Falschen den Rücken durchbohrte. Noch sterbend auf Rache bedacht, sprach Nessns zu Dejanira: „Höre meinen Rat! Bewahre heimlich etwas von meinem geronnenen Blute auf, und wenn du jemals Untreue von seiten deines Mannes fürchtest, so bestreiche eins seiner Gewänder damit; dann kann sein Herz nicht von dir lassen. Nur zu bald sah sich Dejanira veranlaßt, das Mittel des tückischen Kentauren zu erproben. Sie webte ein prächtiges Festkleid, bestrich es von innen mit dem vergifteten Blute und übersandte es ihrem Gatten, als er dem Zeus ein Opfer bringen wollte. Er legte es sogleich an; aber kaum wurde es warm, da brannte das Gift wie Feuer an seinem Körper. Wütend riß er das Gewand ab, riß aber Haut und Fleisch mit herunter. Wohl fühlend, daß sein Ende gekommen sei, begab er sich auf den Berg Ota und errichtete einen Scheiterhaufen. Diesen bestieg der von Todesschmerzen gequälte Held; dann mußte sein Freund Feuer anlegen Zeus sandte seine Blitze auf den brennenden Liebling; die verzehrten, was sterblich an ihm war; des Helden Geist aber stieg empor zum Olymp, wo er hinfort in der Gemeinschaft der Götter lebte. Die arme Dejanira nahm sich in Verzweiflung das Leben. Den Herkules verehrten die Griechen als den größten ihrer Halbgötter. 9. Theseus (Sage), 1. Theseus Eltern. Theseus war der Sohn des athenischen Königs Ägeus und der Königstochter Äthra von Argolis. Aus Furcht vor seinen bösen Brüdern, die nach seinen Gütern trachteten, fand die Hochzeit des Ägeus heimlich in Argolis statt. Dann zog er allein nach Athen zurück und ließ seine Frau in Argolis. Vor seiner Abreise aber verbarg er sein Schwert und seine Sandalen unter einem Felsblock und sprach zu ihr: „Solltest du einen Sohn bekommen, so sage ihm nicht, wer sein Vater ist. Wird er aber so stark, daß er diesen Stein aufheben kann, dann offenbare es ihm, und laß ihn mit Schwert und Sandalen zu mir kommen. Art diesen Zeichen will ich ihn erkennen." 2. Theseus und die Riesen. Äthra bekam einen Sohn und nannte ihn Theseus. Er erwuchs zu einem starken Jünglinge, und als seine Mutter ihn nach dem Steine führte, wälzte er ihn mit Leichtigkeit ab, nahm Schwert und Sohlen und schied von der weinenden Mutter, um den Vater in Athen aufzusuchen. Er wählte den Landweg über den Isthmus von Korinth in der Hoffnung, unterwegs ruhmvolle Abenteuer bestehen zu können. Dazu sollte dem jungen Helden reiche Gelegenheit werden. — Zuerst traf er einen Riesen, welcher der Keulen-träger genannt wurde. Dieser lag ächzend am Wege und flehte die Vorübergehenden um Hilfe an. Kam nun einer mitleidig herzu, so

9. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 296

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
296 9. Theseus. erschlug er ihn mit einer eisernen Keule und lachte über feine Einfalt. Mit Theseus wollte er es ebenso machen; dieser aber fing den Schlag aus, tötete ihn und nahm die Keule als Siegeszeichen mit sich. — Auf dem Isthmus trieb der Fichtenbeuger Sinnis fein Wesen. Er ergriff die Wanderer und band sie mit jedem Fuße an eine von zwei starken Fichten, die er vorher zusammengebogen hatte. Hieraus ließ er die Bäume zurückschnellen, so daß die Unglücklichen in zwei Stücke zerrissen wurden. Theseus bezwang ihn und ließ ihn desselben qualvollen Todes sterben. — Weiterhin saß am Meer der tückische Skirou. Er zwang die Vorübergehenden, ihm die Füße zu waschen; dabei stieß er sie ins Meer, daß sie ertranken. Theseus tat, als wolle er ihm den verlangten Dienst leisten, packte ihn aber beim Fuße und schleuderte ihn in die Flut, so daß er den Fischen zur Speise wurde. — Noch schrecklicher war der Riese Prokrnstes. Er führte alle Wanderer in fein Haus und bewirtete sie. Abends brachte er die kleinen Leute in ein großes Bett, band sie an dem einen Ende fest und reckte sie, bis sie den Geist aufgaben. Große Leute legte er in ein kurzes Bett und hieb ihnen die darüber hinausragenden Füße ab. Dem Theseus bestimmte er das kleine Bett; aber siehe da, er mußte selbst hinein und den Tod erleiden, nachdem ihm beide Beine abgehauen waren. — Nach all diesen Taten kam Theseus nach Athen. Dort fetzte er sich als Gast an des Königs Tafel und fing an, mit dem Schwerte feines Vaters das Fleisch zu zerschneiden. Da erkannte ihn Agens als feinen Sohn und schloß ihn voll Freude in feine Arme. 3. Theseus und der Minotaur. Damals hatten die Athener an Minos, den König von Kreta, einen entsetzlichen Tribut zu entrichten. Sie mußten alle neun Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta schicken. Dort wurden diese in das Labyrinth geführt, ein ungeheures Gebäude, aus dessen Jrrgängen niemand wieder herausfinden konnte. In dem Labyrinth hauste der Minotaur, ein Ungeheuer, welches halb Mensch und halb Stier war; diesem fielen die Unglücklichen zum Opfer. Zu solchem Tribute hatte Minos die Athener gezwungen, weil sie ihm feinen Sohn erschlagen hatten. Theseus ließ sich freiwillig mitfenden in der Hoffnung, die Stadt von diesem schmachvollen Tribute zu erlösen. In Kreta gewann des Königs Tochter Ariadne den herrlichen Jüngling lieb und steckte ihm heimlich ein Knäuel Garn zu. Theseus band das Ende des Fadens am Eingänge des Labyrinths fest und wickelte das Knäuel im Weitergehen ab, so daß er wegen des Rückweges nicht in Sorge zu fein brauchte. Er erlegte den Minotaur und hatte die Freude, daß König Minos aus Bewunderung für feinen Heldenmut den Athenern den Tribut für immer erließ. Ariadne nahm Theseus als Gemahlin mit, verlor sie aber unterwegs auf einer Insel. 4. Theseus' Heimkehr. Bangen Herzens saß unterdes täglich der greise Agens am Gestade und schaute sehnsuchtsvoll nach Süden, wohin sein geliebter Sohn gezogen war. Wenn das Schiff mit dem schwarzen Trauerfegel zurückkehrte, so war Theseus tot; dagegen hatte er versprochen, falls alles gut gehe, ein weißes Segel aufzuziehen. Leider dachte keiner auf dem Schiffe an diese Verabredung. Ägeus erblickt das

10. Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 302

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
302 11. Der trojanische Krieg. Sie zimmerten auf den Rat des Odysseus ein riesiges hölzerne s Pferd, rn dessen Bauche sich dann dreißig Helden, unter ihnen auch Odysseus und Menelaus, verbargen. Sorgfältig wurde hinter ihnen die ber-borgene Tür verschlossen. Dann zündeten die Griechen ihr Lager an und begaben sich auf die Schiffe, fuhren aber nur bis nach der nahen Insel Tenedos. Als die Trojaner den Rauch von dem Lager in die Luft steigen sahen und auch kein feindliches Schiff mehr erblickten, strömten sie voll Freuden aus der Stadt, um die verlassene Lagerstätte zu besehen. Dort fanden sie das hölzerne Roß. Einige rieten, es zu verbrennen; andere wollten es in die Stadt schaffen. Während sie stritten, trat der Priester Laokoon in ihre Mitte und sprach: „Unselige, traut dem Pferde nicht! Meint ihr, eine Gabe der Griechen berge keinen Betrug? Kennt ihr den listigen Odysseus so wenig?" Dabei schleuderte er eine Lanze gegen den Bauch des Rosses, und es ertönte aus dem Innern wie leises Waffengeklirr. Aber die Trojaner blieben verblendet, und ein besonderer Vorfall bestärkte sie in ihrem Wahne. Laokoon hatte sich zum Opfer an den Meeresstrand begeben; da kamen zwei große Schlangen von Tenedos herübergeschwommen und erwürgten ihn samt seinen beiden Söhnen. Nun waren die Trojaner gewiß, Laokoon habe gefrevelt und fei dafür von den Göttern geftraft worden. Inzwischen brachten trojanische Hirten einen Griechen herbei, den sie im Schilfe des Ufers gefangen hatten. Sinon hieß er. „Jetzt bekenne," hieß es, „was ist es mit dem Pferde?" Das eben hatte der Arglistige gewünscht; denn er war von seinen Landsleuten zurückgelassen, um die Trojaner zu täuschen. „Ach nein," jammerte er, „das kann und darf ich nicht sagen; lieber tötet mich aus der Stelle!" Um so neugieriger wurden die Trojaner. Endlich gab Sinon mit erheucheltem Widerstreben ihren Bitten und Drohungen nach. „So hört denn!" rief er. „Die Griechen schiffen jetzt nach Hause. Sie fürchteten aber, daß der Zorn der Pallas Athene, der beleidigten Schutzgöttin eurer Stadt, ihnen auf der Heimfahrt verderblich werden mochte; deshalb haben sie ihr auf den Rat des Priesters dieses Sühnegefchenk geweiht. Dabei ängstigte sie nur der Gedanke, daß das Pferd in eure Stadt gelangen könne; denn in diesem Falle wird Troja nach dem Ausspruche des Priesters unüberwindlich sein und ringsum die Völker beherrschen. Um dem vorzubeugen, haben sie eben das Roß so groß gebaut, daß es nicht durch eure Tore geht." So sprach der listige Grieche, und die Trojaner glaubten feinen lügnerischen Worten. Eiligst brachten sie Räber unter dem Pferde an, rissen das Tor und einen Teil der Stadtmauer nieber und zogen jubelnb das Roß durch die Lücke bis nach der Burg. Dann überließen sich alle der Freude bei Schmaus und (Mag; durch die ganze Stadt erscholl Musik und Gesang, und von Wonne und Wem berauscht, sanken zuletzt die Trojaner in einen tiefen Schlaf. 11. Trojas Fall. Schrecklich sollte diese Nacht für die ahnungslose Stadt werden; denn Trojas letzte Stunde war gekommen. Als alles schlummerte, lief Sinon ans Meer und gab durch eine brennende Fackel den Griechen, die sich heimlich wieder dem Strande genähert hatten, das verabredete Zeichen. Hierauf schleicht er nach dem Pferde.
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