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5. Ruhmloses Ende.
Zuletzt zog Cyrus der Sage nach gegen wilde Völker am Kaspischen Meere zu Felde. Er fiel im Kampfe. Seinen Kopf soll eine Knigin jener Völker in einen blutge-fllten Schlauch gesteckt haben mit den Worten: Trinke dich satt, Barbar!" Auf seinem Grabmal waren die Worte ts. Grab des Cyrus. eingehauen: O Mensch, ich
bin Cyrus, der den Persern die Oberherrschaft erwarb und der Asien gebot; darum beneide mir dieses Grab nicht!"
Fragen: Welcher Fortschritt zeigt, sich in den religisen Anschauungen der Perser, verglichen mit denen der gypter, Phnizier, Babylonier und Meder? Welches waren die Bestandteile des persischen Weltreiches? Was erzhlt die Bibel von Cyrus (Koresch)? Was waren Orakelsprche, und welche Form hatten sie meistens? Welche Charakterzge zeigt Cyrus? Welcher Charakterfehler fhrte ihn ins Verderben?
6. Griechenlands)
1. Land und Volk. Griechenland ist die sdstliche Halbinsel Europas. Mit Asien, der Wiege des Menschengeschlechts, hngt es durch eine Jnselbrcke zusammen. Es ist fast ganz vom Meere umsplt und von Inseln umlagert. Die Kste zeigt viele Buchten, das Innere \ viele Bergketten und reichbewsserte Thler. Die Mannigfaltigkeit des Landes spiegelt sich ab in der vielseitigen Begabung seiner Bewohner, und der heitere Himmel der dem schnen Lande weckte den Sinn fr das Schne und fr eine harmonische, heitere Gestaltung des Lebens. Bei den Griechen sehen wir die drei Ideale Freiheit, Schnheit und Weisheit" sich gestalten.
Die Hellenen (Griechen) waren ein Glied des groen indo-germanischen Vlkerstammes. Aus dem Hochlande von Mittelasien wanderten sie in Urzeiten in Europa ein, drangen von Norden in das Land und machten sich zu Herren desselben. Sie trieben frhzeitig Handel und Schiffahrt. Der Mittelpunkt der griechischen Bildung wurde die Stadt Athen.
2. Die Religion. Die Krfte der Natur und sittliche Eigen-schasten wurden als gttliche Personen gedacht. Die Götter teilten Liebe und Ha, Freuden und Leiden der Menschen. Auf dem thessa-lischen Berge Olymp, der in die Wolken ragt, thronte der Gttervater Zeus im Kreise der elf himmlischen Genossen und regierte die Welt.
*) Mnchener Bilderbogen Nr. 531, 351, 369, 377, 378, 394.
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Europas Mittelasien Europa Athen Gttervater_Zeus
Normort zur ersten Auflage.
Nur ein materiales Bedrfnis oder ein methodischer Fort-schritt rechtfertigt die Herausgabe eines neuen Schulbuches. An ersteres glaubt kein Mensch bei der Flut der Geschichts-Leitfden. So bleibt allein der methodische Fortschritt" als Berechtigungsschein brig. Daran glaubt jeder Verfasser bei Herausgabe eines Schulbuches, auch der unterzeichnete. Nur der Erfolg kann und wird das Urteil sprechen.
Zunchst bin ich meine methodischen Grundstze kurz anzugeben schuldig.
1. Der Stoff ist auf das Ntige und Mgliche beschrnkt. Die Vielheit des Stoffes beeintrchtigt stets die Einheit des Erfolgs. Namen und Zahlen sind das Lstige und Vergngliche im Geschichtsunterrichte; neue Vorstellungen, logisches Denken, gutes Sprechen und Begeisterung fr die Kulturideale der Menschheit sind das Bleibende. Diese Rcksicht hat die Auswahl geleitet. Charakteristische Zge sind mit Vorliebe in die kleinen, in sich abgeschlossenen Geschichtsbilder eingewebt; viel trockener Stoff, der nur den Forscher reizt, ist geflissentlich weggelassen. Was im Gedchtnis des Lehrers nur schwer hat haften wollen, damit soll man die Schler nicht plagen und sich die Unterrichtsfreude verkmmern.
2. Der Stoff ist nach seiner inneren Zusammengehrigkeit genau gegliedert. Nur was in einer gewissen Ordnung in unsere Vor-stellungswelt eintritt, haftet und bereichert. An der Unordnung verarmt selbst der Reichtum.
3. Schon die Sprache des Leitfadens soll fesseln und bilden. Die abgerissene sprachliche Form vieler Leitfden schreckt die Schler von der Wiederholung ab und erweist der Sprachbildung einen schlechten Dienst.
4. Die Geschichte ist Jdeenentwicklung und nicht ein Ge-mengsel von Namen, Zahlen und Ereignissen. Letztere sind blo Knoten in dem Seile der leitenden Idee: Erziehung des Menschengeschlechts". Diese Rcksicht mu in der Oberklasse betont werden. Darum ist hier den Fragen und Hinweisen auf klassische Litteraturerzeugnisse besondere Sorgfalt zu widmen.
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Rmerzug setzte er sich in den Besitz dieses Erbes und strafte die besiegten Gegner grausam. Viele sicilische Groen lie er teils blenden und spieen, teils hngen, vergraben oder verbrennen. Mit Heinrich dem Lwen, dem grau gewordenen Emprer", shnte er sich endlich um diese Zeit aus. Den englischen König Richard Lwenherz, der auf seiner Heimfahrt aus Palstina im Adriatischen Meere Schiffbruch gelitten und auf seiner Wanderung durch sterreich von seinem Feinde, dem Herzog Leopold, ergriffen und in Drrenstein an der Donau ein-gekerkert worden war, lie er sich ausliefern und auf der Burg Trifels in der Pfalz verwahren, bis dessen Volk ein ungeheures Lsegeld be-zahlt hatte. Heinrich starb im 32. Jahre infolge einer Erkltung in Messina.
2. Friedrich Ii. beugt sich unter den gewaltigen Papst Innocenz Iii. Friedrich Ii. war Heinrichs Vi. Sohn, ein Mann von kniglicher Schnheit, hoher Begabung und Bildung und groer Willensstrke. Sein Erbland Unteritalien brachte er zu hoher Blte, und sein Hof in Palermo war der Mittel-Punkt ueren Glanzes und geistigen Strebens.
Unter Innocenz Iii. hatte das Papsttum den hchsten Gipfel der Macht er-reicht. Alle Fürsten Europas beugten sich dem Willen dieses gewaltigen Geistes und reinen Charakters. Den König Johann von England zwang er durch den Bann, sein Land von ihm zu Lehen zu nehmen; den König Philipp August von Frankreich n-tigte er, seine verstoene Gemahlin wieder aufzunehmen. berall gab sein Machtspruch als der des obersten Richters den Ausschlag.
Er machte die Inquisition, ein geistliches Gericht, das die Ketzer aufsprte, durch Folter-qulen zum Gestndnis brachte und durch Feuer und Schwert vertilgte, zur bleibenden Einrichtung. Gegen die ketzerischen Sekten 86. Friedrich Ii.
der Waldenser und Albigenser im sd-lichen Frankreich lie er nach miglckten Bekehrungsversuchen einen Kreuzzug predigen. Bei Innocenz' Lebzeiten wagte der jugendliche Kaiser Friedrich keinen Widerspruch gegen die ppstliche Allgewalt. Auch unter dem folgenden milden Papste blieb das Verhltnis ein sehr freundliches.
3. Friedrich bekmpft den Papst, gewinnt Jerusalem und beruhigt Deutschland. Unter dem leidenschaftlichen Greise Gregor Ix. entbrannten die Kmpfe zwischen Kaiser- und Papsttum heftiger als je. Er that den Kaiser wegen der Aufschiebung eines Kreuzzuges in den Bann. Friedrich unternahm denselben 1228, gewann von dem hoch-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich König_Richard_Lwenherz Leopold Leopold Heinrich Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Friedrich_Ii Friedrich Heinrichs Heinrichs Innocenz_Iii Innocenz König_Johann_von_England Johann Philipp Philipp August Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Palstina Drrenstein Donau Messina Unteritalien Palermo Europas Frankreich Frankreich Jerusalem Deutschland
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seinem Anhange die Messe") abgeschafft, die Klster geffnet und Bilder wie Altre zertrmmert. Ihm hatten sich die Zwickauer Propheten, der Tuchmacher Storch und Thomas Mnzer, zugesellt. Sie der-kndeten das innere Licht als das hchste Gesetz eines Christen, ver-warfen die Kindertaufe und wollten ein Reich Gottes mit irdischer Gtergemeinschaft grnden. Als Luther von diesen Unordnungen hrte, dachte er nicht mehr an seine Sicherheit, sondern ritt von der Wartburg unverzagt nach Wittenberg. Acht Tage predigte er tglich mit hinreiender Gewalt gegen die Schwarmgeister" und ntigte sie, die Stadt zu verlassen. Nun setzte Luther in Wittenberg mit groem Eifer die bersetzung der heiligen Schrift fort. Seine Freunde halfen ihm dabei, ein jeder nach 1534 seiner Kraft und Gabe. Die deutsche Bibel, die 1534 vollstndig erschien, wirkte Welt- und sprachumgestaltend. Zwei Hauptstze wurden hinfort als die Grundlage der evangelischen Kirche betont: 1. Die Recht-fertigung des Snders vor Gott geschieht allein aus Gnaden durch den Glauben, n^t um der Werke willen, die nur Frchte ' ':> des Glaubens sein drfen; 2. die Bibel ist
- die einzige Richtschnur des Glaubens und
: Lebens. Die lateinische Messe wurde abge-
schafft, dagegen deutscher Gottesdienst-mit (v'sif'1 - Predigt, Gebet und Gesang eingefhrt. Luther
V'\V selbst dichtete Lieder voll Kraft und Innigkeit,
' die der evangelischen Lehre neue Anhnger ge-^B-stldiae W. wannen. Die Ohrenbeichte, die Heiligender-ehrnng und die Klostergelbde wurden ebenfalls abgethan. Das Abendmahl wurde unter beiderlei Gestalt ge-reicht. Die evangelische Lehre fate in mehreren Lndern und vielen Stdten Wurzel. Friedrich der Weise starb 1525. Sein Nachfolger, Johann der Bestndige, bekannte sich mit tiefem Ernste zu der
evangelischen Kirche, ebenso der Landgraf Philipp von Hessen. In Preußen trat Albrecht von Brandenburg 1525 zur evangelischen Kirche der und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzog-tum. Luther ehelichte die aus dem Kloster getretene Nonne Katharina von Bora, um durch die That das unbiblische Eheverbot der Priester zu widerlegen und den brigen Geistlichen ein Beispiel zu geben.12) Er fhrte eine musterhafte Ehe und war ein ebenso glcklicher Gatte wie *28. Katharina von Bora, zrtlicher Vater. Infolge einer Schul-und Kirchenvifitation^) verfate er den kleinen und groen Katechismus (1529) zur religisen Unterweisung und verwandte allen Flei auf die Hebung des Jugendunterrichts.
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Mnzer Friedrich Johann Philipp_von_Hessen Philipp Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Katharina_von_Bora Katharina_von_Bora
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ihre Gunst bewarben und die nordischen Reiche mehr als einmal die berlegene Macht der Krmer fhlten. Mit der Entdeckung Ame-rikas verfiel die Hansa.
Traurig war das Los der Bauern. Entweder waren sie leibeigene Knechte aus der Scholle ihrer Gutsherren oder kleine Boden-Nutznieer, die zahllose Frondienste mit Hand und Spanne leisten, Zins, Lehn, Scho8) und Zoll geben muten. Fr ihre Bildung geschah nichts.
6) Siehe Seite 96, Anm. 1! ") Die Hunst (von ziemen = sich fgen, passen) ein Verein, der sich unter bestimmte Regeln fgt. Die Gilde, verwandt mit Geld = Bezahlung, Steuer. Die Innung, von in sich aufnehmen. 8) Der Scho, von schieen, d. h. dargeben (Geld).
3. Das Kirchentum. Der Geist des Christentums hatte sich, unter Anlehnung an den altheidnischen Glauben und die alten Gebruche, immer inniger mit dem deutschen Wesen vermhlt. Hans und Familie, Gesellschaft und Staat waren eng mit dem kirchlichen Leben verbunden. Die Kirche war Hterin der Sitte, Schtzerin der Bedrngten und Pflegerin der Bildung. Doch Weltliches mischte sich mit Geistlichem. Die Ppste machten sich nicht blo zu obersten Schiedsrichtern in geistlichen, sondern auch in weltlichen Hndeln und mibrauchten nicht selten ihre Macht in ungastlicher Weise. Die Bischfe und bte waren oft mehr weltlich als geistlich gesinnte Herren, und mancher hochwrdige Herr fhrte sein Schwert besser als sein Dienst-mann. Die Geistlichen wurden durch die Ehelosigkeit, die Ohrenbeichte, die Darbringung des Meopfers und die Be-freiung von der weltlichen Gerichtsbarkeit aus allen brigen Stnden herausgehoben. Da sie auch fast ausschlielich im Besitz der Bildung waren, so sah das Volk sie als etwas Hheres an. Weil Schenkungen an die Kirche und ihre Diener als besonders verdienstliche Werke galten, da auch die Fürsten durch Bewilligung von Vorrechten und Besitzschenkungen die Gunst des geistlichen Standes erkauften, so wuchs dessen Macht der Gebhr, während die geistlichen Pflichten nicht selten vernachlssigt wurden. Wer nach den Dingen der Welt trachtet, ist nicht geschickt, das Reich Gottes zu bauen.
4. Das Mnchs- und Nonnenwesen) griff immer mehr um sich. Nicht beffer meinte man Gott zu dienen, als wenn man ein Kloster begabte oder selbst hineinging. An gnstig und schn gelegenen Punkten entstanden Klster. Anfnglich bten sie in jenen rohen Zeiten einen heilsamen Einflu durch Kultivierung des Bodens, Unterricht des Volkes, Pflege der Kranken, Beschtzung der Verfolgten, Studium der Wissenschaften und bung der Knste; spter aber schlichen sich mit dem Reichtum oft Trgheit und Genusucht in die gottgeweihten Rume; ja nicht selten entarteten sie zu Sttten des Lasters. Am verdientesten machten sich die Benediktiner; am strengsten war die Regel
*) Mnchener Bilderbogen Nr. 675, 701, 19.
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und hhere Lebensgehalt durch Friedrich den Groen und die Thaten des siebenjhrigen Krieges in die deutsche Poesie." In jener Zeit begann ein mchtiger Aufschwung des geistigen Lebens in Deutschland welcher zur herrlichsten Blte der deutschen Dichtkunst fhrte.
Diese Bltezeit erffnete Klopstock; ihm folgten Lessing und Herder; ihren Hhepunkt erreichte sie in Goethe und Schiller. Klopstock (17241803) ist der Snger der Liebe zu Gott und zum Vaterlande in einer erhabenen Sprache (Messias", Oden, biblische Dramen). Gotthold Ephraim Lesfing (172981) ist der scharfsinnige deutsche Kritiker, der Schpfer der klassischen Prosa und der Reformator der deutschen Nationallitter atur. In die Kunst-lehre brachte er neue Ansichten und klare Ziele (Laokoon"), in das Drama Wahrheit, Leben, kunstvollen Bau und den fnffigen Jambus (Emilia Galotti", Minna von Barnhelm", Nathan der Weise"), in die Schauspielkunst Einsicht und Geschmack (Hamburger Drama-turgie"), in die Fabeln Knappheit (drei Bcher Fabeln), in das Leben einen edlen, humanen 183. Lessing. Zug (Nathan der Weise"). Johann Gottfried Standbild in Braunschweig von Herder (17441803) hat sich unsterbliche Verdienste erworben als kundiger Sammler der Volkspoesie aller Zeiten und Völker (Stimmen der Völker"), als Philosoph (Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit"), als Pfadfinder und Wegweiser in der Sturm- und Drangperiode der deutschen Litte-ratur, als Legenden- und Parabeldichter (der gerettete Jngling"), als bersetzer (Cid"), als Geistlicher und Schulmann.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) behandelt alle Gebiete des Lebens und des Wissens in seinen Werken. Seine herrlichen Dichtungen (Lieder", Gtz von Berlichingen", Iphigenie", Egmont", Tasso", Faust", Hermann und Dorothea", Reineke Fuchs", Werthers Leiden" u. a.) geben allen Verhltnissen des menschlichen Lebens einen ebenso einfachen wie packenden und knstlerisch vollendeten Ausdruck. Natrlich, klar, geist- und lebensvoll sind seine Kunstgebilde. Friedrich von Schiller (17591805) ist groß als schwungvoller Lyriker (Lieder), als Epiker in seinen Balladen und Romanzen, als sthetiker (Briefe der sthetische Erziehung des Menschengeschlechts"), am grten aber als Dramatiker (Wallenstein", Maria Stuart", Jungfrau von Or-
\84. Herder. W.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Goethe Schiller Klopstock Gotthold_Ephraim_Lesfing Emilia_Galotti" Minna_von_Barnhelm" Lessing Johann_Gottfried_Standbild Johann Johann_Wolfgang_von_Goethe Johann Hermann Reineke_Fuchs" Friedrich_von_Schiller Friedrich Maria_Stuart" Maria
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Das Erziehungswesen suchten die Philanthropen (b. h. Menschenfreund) Basedow in Dessau, Campe in Braunschweig, Salzmann in Schnepfenthal bei Gotha nach naturgemen Grundstzen umzugestalten. Den Ansto hierzu gab der Genfer Rousseau durch sein pbagogisches Werk Emil", das eine naturgeme, vernnftige Erziehung forberte. Rousseau, Voltaire und anbete franzsische Schriftsteller bekmpften und verspotteten allerlei Mistnbe in Gesell-schast, Staat und Kirche. Durch sie verbreitete sich die Aufklrung" und bte einen gewaltigen Einflu auf Fürsten und Völker aus.
Wichtige Erfindungen jener Zeit waren die des Porzellans durch Bttcher in Meien, des Blitzableiters durch Benjamin Franklin in Norbamerika, der Dampfmaschine durch James Watt in England und des Luftballons durch die Gebrber Montgolfier in Frankreich.
Fragen: Worin besteht Friedrichs Gre? Welche Jugendeindrcke haben bei ihm lebenslang nachgewirkt? Warum nennt man die ganze Zeit das Zeitalter Friedrichs des Groen?" Was hat Friedrich durch den sieben-jhrigen Krieg gewonnen? Wie war es mglich, da er der Welt in Waffen" so lange widerstehen konnte? Wie ist die Teilung Polens zu rechtfertigen? Welche dauernden Schpfungen stammen aus Friedrichs Zeit? Lessings Minna von Barnhelm". Die Prager Schlacht", Volkslied. Zieten" von Sallet. Der alte Zieten" und Seydlitz" von Fontane. Der Choral von Leuthen" von Besser. Die Markaner bei Friedrich Ii." von Brnnold. Zorndorf" von Minding. Ein Knigswort" von Blomberg. Mittwoch Nachmittag" von Frhlich. Joseph Ii. und der Amtmann" von Walter.
81. Die Revolutionszeit.
1. Der Befreiungskampf in Nordamerika (17751783). Zur Zeit der religisen Kmpfe in England wanderten viele Verfolgte nach Nordamerika aus und grndeten dort Kolonien, so der Quker^) Penn Pennsylvanien. Die Kolonien nahmen einen immer greren Aufschwung. Da begann England ihnen Steuern und Zlle aufzulegen. der solche Willkr brach Unzufriedenheit aus. Der Herd des Widerstandes war
Boston. Niemand kaufte hier besteuerte Waren, lieber versagte man sich den ein-gefhrten Thee, ja man warf ganze Schiffs-ladungen davon ins Wasser. Das war der Anfang des Aufstandes. An die Spitze berief das allgemeine Vertrauen den edlen, groen General Georg Washington und den schlichten, trefflichen Buchdrucker Ben-jamin Franklin, der dem Himmel den Blitz und den Tyrannen das Zepter entri". Die Franzosen, welche das verlorene Kanaba wieber erobern wollten, verbu-beten sich mit ihnen. Nach einem langen, blutigen und wechselvollen Kriege wrbe im Frieden zu Versailles 1783 die Unabhngigkeit der Vereinigten Staaten anerkannt (1783). Washington wrbe der erste Prsibent (Vorsitzenbe) der jungen Republik.
^87. Washington.
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Extrahierte Ortsnamen: Dessau Braunschweig Gotha Norbamerika England Frankreich Friedrichs Friedrichs Nordamerika England Nordamerika Pennsylvanien England Boston Versailles Washington Washington
Verlag von Theodor Bofmatm in Gera.
rutsche Hchulflova
Zum Gebrauch fr die
Schule un zum Selbstunterricht.
Bearbeitet von
Watther Wsser und Prof. Dr. Willing.
240 Tafeln mit farbigen Abbildungen einheimischer Pilanien und erklrendem Teil.
Smtliche Abbildungen sind nach lebenden pflanzen in vollkommener Natur-treue gemalt und bringen mglichst die ganze Entwicklung der Imanze zur An-schauung. (von greren Pflanzen, Struchern und Bumen sind charakteristische Teile dargestellt.) Daneben sind Muten, Mtenteite, Frchte, Kamen, deren Lngs- und Huerschnitte, sowie besondere Merkmake vergrert" zur weiteren (Erluterung gegeben. (Ein Blick auf irgend eine Tafel wird jeden Kenner berzeugen, da fiter in Wahrheit etwas in seiner Art Vollendetes geboten wird.
Das Werk erscheint zunchst in 30 Lieferungen zum preise von 70 Pf., oder in 4 Teilen, von denen jeder einzeln kuflich ist. Der erste Heil (<*9 Tafeln) liegt vollstndig vor (Preis <*,20 Mk.). Prospekte mit Probetafeln stehen auf verlangen unentgeltlich und portofrei zu Diensten.
Man mu unumwunden zugestehen, da diese Abbildungen eigentlich nur den einen Wunsch brig Iffen, sie so bald als mglich sein eigen nennen zu drfen so mohlgelungen sind sie, und so natnrgemtz ist sowohl die Darstellung der ganzen Pflanze, wie die zweck-mig ausgewhlten Teile derselben."
(A. Sprockhofs in dem Schulblatt f. d. pro. Srandenburg". 1892. Heft 3/4.)
--Mehr kann man wirklich nicht von einem Atlas der deutschen Schulflora verlangen.
Es handelt sich eben um ein Erziehungsmittel der besten Art.
(Dr. fiarl Mller in der Uatur" 1892. Nr. 3.)
,,--Die Abbildungen zeigen eine Feinheit der Auffassung nach Form und Kolorit und
eine Naturtreue und Korrektheit der Wiedergabe, die als mustergltig und bisher kaum erreicht
bezeichnet werden drfen.--Fr den Unterricht in der systematischen Botanik drfte dieses
Werk ausgezeichnete Dienste leisten. Zugleich wird es geeignet sein, dem Lehrer das Studium der speciellen Botanik leicht und angenehm zu machen. Oer Preis erscheint im Verhltnis t den Gebotenen als ein sehr miger." (Schweis, tehrerzeitung.)
Im Anschlu an die Deutsche Schulflora" ist erschienen:
Lehrgang des botanischen Zlnterrichts
auf der untersten Stufe.
Bearbeitet von
Prof. Dr. F. O. Pmittg.
Mit 71 Abvitdungen im gext Ureis 1,25 Mk.
Dieser Lehrgang" bietet eine genaue und bersichtliche Beschreibung der pflanzen, welche die 48 Bltter des ersten Teils der Deutschen Schulflora" darstellen, und soll dadurch in die Gestaltlehre (Morphologie) und in die (Elemente der Systemkunde methodisch einfhren.
^ftanzenheft.
Ulit Vordruck zum (Eintragen der wichtigsten Merkmale der im Unterricht besprochenen pflanzen. (Fr alle Unterrichtsstufen.) preis 25 pf.
Druck von Th. Hofmann in Gera.
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lang unterwies er seine Schler. Den letzten Tag redete er viel der die Unsterblichkeit der Seele. Ach, da du unschuldig sterben mut!"
klagte einer der Schler. Wolltest du lieber, da ich schuldig sei?" antwortete Sokrates.
Ruhig trank er den Giftbecher, ging nmher, bis die Fe schwer wurden, und streckte sich dann auf seinem Lager aus. Sein letztes Wort war: Vergi nicht, dem Gott der Heilkunde einen Hahn zu opfern! wir sind ihm einen schuldig." So starb der beste aller Männer des Altertums. 399
Seine Schler, hauptschlich Platon, weckten durch ihre Schriften v. Chr. erst das rechte Verstndnis fr ihren trefflichen Meister. Platon ist berhmt als Philosoph, Xenophon als Geschichtsschreiber.
4. Diogenes, der rasende Sokrates". Die Epikurer lehrten in jener Zeit nach ihrem Meister Epikur, da im Genieen der rechte Gebrauch des Lebens bestehe. Dagegen lehrten die Stoiker,
da in der Entsagung und dem Gleichmut der Seele die wahre Wrde des Menschen liege. Am weitesten trieb dies Diogenes, der in der Bedrfnislosigkeit das hchste Lebensglck sah. Er wollte zum Naturzustande zurckkehren und lehrte: Wer am wenigsten bedarf, ist der Gottheit am nchsten." Seine Wohnung war ein Fa,
sein einziges Gert ein Becher. Da er einen Knaben ohne Becher trinken sah, warf er den seinen auch fort. Bei Tage suchte er einst im Marktgewhl mit einer Laterne nach Menschen"! Als er sich vom Könige Alexander eine Gunst erbitten sollte, bat er: Geh mir ein wenig aus der Sonne!" Alexander sagte nach seiner Unter-Haltung mit ihm: Beim Zeus, wenn ich nicht Alexander wre, so mchte ich wohl Diogenes sein!"
Fragen: Warum verurteilten die Richter den gerechten Sokrates? Was ist nachahmenswert an Sokrates? Was bedeuten die letzten Worte des Sokrates? Was bedeuten die Aussprche des Diogenes? Beispiele von Undank aus der griechischen Geschichte und ihre Ursachen!
14. Epaunnondas in Theben.
1. Er bereitet die Befreiung Thebens still und weise vor.
Nach der Niederwerfung Athens gewann die spartanische Herrschaft in Griechenland die Oberhand, aber bald drckte das spartanische Joch hrter als das athenische. Die Unzufriedenheit der schwcheren Staaten wuchs und wurde von den Persern geschrt. Die Spartaner ber-fielen und besetzten die Burg in Theben, bedrckten die Stadt und vertrieben die besten Männer. Nur der edle Epamiuondas durfte zurckbleiben, weil er wegen seiner Armut und seiner Beschftigung mit Knsten und Wissenschaften nicht gefhrlich erschien. Er sammelte die thebanischen Jnglinge zu Turn- und Waffenbungen um sich. Daraus entstand spter die heldenmtige heilige Schar". Bald sollte die Stunde der Befreiung schlagen.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
Norumt zur zwlften Ausiage.
Nach dem kaiserlichen Befehl vom 1. Mai 1889 und der ministeriellen Vorschrift vom 27. Juli 1889 soll die vaterlndisch e, kulturhistorische und volkswirtschaftliche Seite des Geschichtsunterrichts mehr als bisher betont werden. Durch einen erziehlichen Geschichtsunterricht soll die deutsche Jugend eine Erkenntnis dessen gewinnen, was wahr, was wirklich und was in der Welt mglich ist, aber auch dessen, was in Wirklichkeit unausfhrbar und fr den Einzelnen wie die Gesamtheit verderblich sein wrde. Das heranwachsende Geschlecht mu einsehen lernen, wie unsere staatlichen, wirt-schaftlichen und gesellschaftlichen Zustnde geschichtlich geworden sind, wie Gott und Vernunft in der Geschichte ist, wie sie einen stetigen Fortschritt der menschheitlichen Entwicklung zeigt, und wie insonderheit die hohenzollernschen Fürsten sich allezeit als Volksfreunde und Frderer des Volkswohls in allen Schichten erwiesen haben. Diese Erkenntnis, gepaart mit Gottesfurcht und Vaterlandsliebe, wird das junge Geschlecht gegen die Verlockungen der Um-sturzpartei warnen und waffnen.
Die Geschichte des Vaterlandes ist bis auf unsere Tage fortgefhrt, die neue Zeit gegen die alte bevorzugt. Ob der Unterricht den Stoff vor-w rts oder rckwrts schreitend durchwandert, das wird von der Art der Schule und der Klasse abhngen. Die Anlage des Buches ermglicht den einen wie den andern Gang, denn die einzelnen Bilder, als Hhenpunkte der Entwicklung, sind meist in sich geschlossen und fr sich verstndlich. Fr die Lehrweise empfehle ich warm die methodische Dreiheit des Herrn Seminar-Direktors Herrmann in Erfurt: Anschauliche Erzhlung und Erklrung, entwickelnde Zusammenfassung und erziehliche Anwendung. Nach seinem sachkundigen Rate habe ich die Stoffgliederung nicht nach ueren Merk-zeichen, sondern nach dem innern Gedankengange vorgenommen. Eine solche Gliederung giebt dann meistens in ihren bezeichnenden Eigenschafts-Wrtern zugleich die Haken fr die erziehliche Anwendung, die sich in der Regel als Bekenntnis oder Gebot, als Vorsatz oder Gelbde be-knden wird.
Mchte dem Buche immer besser die hohe Aufgabe gelingen, die deutsche Jugend gesund erziehen zu helfen und fr die hohen vaterlndischen Aus-gaben der Gegenwart zu begeistern und auszursten!
Worbis, im Mrz 1892. Fx. Dolack.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]