Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 14

1883 - Leipzig : Peter
14 südlichen Ländern Europas neue zu erobern. Dem Heere von mehr als 100,000 waffenfähigen Männern folgte ein unübersehbarer Zug der mit Tierhäuten überspannten Karren, auf welchen sich die Frauen und Kinder mit der gesamten Habe befanden. Sie drangen über den Rhein und das Juragebirge nach Gallien. Mehrere gegen sie ausgesaudte römische Heere wurden durch ihre ungestüme Tapferkeit geschlagen und vernichtet. Die römischen Soldaten erschraken schon beim Anblicke der riesengroßen, meist in Tierfelle gekleideten, mit langen Schwertern, schweren Streitkolben und mannshohen Schildern bewaffneten Germanen, die dadurch noch ein schrecklicheres Ansehen bekamen, daß sie im Kriege das Haupt mit dem Kopfe eines erlegten wilden Tieres schmückten. Der römische Feldherr Marius zog mit einem aus Sklaven und Fremdlingen neugebildeten Heere gegen die Eindringlinge nach der Rhone. Die beiden Völkerschaften trennten sich und die Kimbrer wandten sich nach Osten, um über die Tyroler Alpen nach Oberitalien zu gehen; die Teutonen zogen die Rhone entlang nach Süden und beabsichtigten, die Seealpen zu überschreiten und in Italien einzufallen. Marius bereitete zuerst den Teutonen in der Schlacht bei Aquä Sextiä im Jahre 102 (beim heutigen Aix in Frankreich) eine vollständige Niederlage; dann zog er gegen die Kimbrer, welche bereits in Oberitalien eingedrungen waren. Auf den raudifchen Feldern, in der Gegend von Verona, kam es im Jahre 101 bei Vercellä zu einer furchtbaren Schlacht. Römer und Deutsche kämpften, Mann gegen Mann, mit äußerster Tapferkeit und Todesverachtung; aber die Kimbrer mußten schließlich der römischen Kriegskunst unterliegen; sie wurden in die Flucht geschlagen und die meisten getötet oder gefangen genommen. Wie rasend verteidigten die Weiber noch in der Verzweiflung die aus den Karren gebildete Wagenburg und töteten endlich ihre Kinder und sich selbst. Etwa 50 Jahre später, als der berühmte römische Feldherr Julius Cäsar Statthalter in Gallien war, drang ein großer deutscher Völkerschwarm der Sueven unter dem Heerkönige Ariovist über den Rhein und setzte sich in Gallien fest. Cäsar schlug die Eindringlinge so, daß Ariovist mit einem kleinen Ueberrefte seines Heeres über den Rhein flüchten mußte. Nicht besser erging es zwei anderen deutschen Völkerschaften, welche über den Niederrhein kamen und sich am linken User desselben niederließen. Cäsar zog nun mit seinen Legionen über den Rhein, wagte es aber nicht, die Deutschen, welche sich zurückzogen, in ihren dichten, unwegsamen Wäldern anzugreifen. Seitdem bildete der Rhein die Grenze des römischen Gebietes, und die Römer schützten dieselbe durch Anlegung fester Lager mit starker Besatzung. Mehrere Städte, wie Köln, Mainz und Bonn, wurden gegründet, und überall erblühte römische Kultur. Die Römer waren es auch, welche seine Obstsorten und Weinreben nach den Gegenden am Rhein verpflanzten. § 5. Hermann oder Armin. Während Augustus' Regierung unterwarfen die römischen Feldherren in hartnäckigen Kämpfen die südlich von der Donau wohnenden deutschen Völkerschaften. Die Donau bildete nun die nördliche Grenze des römischen Reiches. Zum Schutze derselben wurden Städte angelegt, wie z. B. Augsburg, Regensburg, Wien. Nun wollten die Römer auch ihre Herrschaft im Osten des Rheins bis in die Mitte von Deutschland ausdehnen. Drufus, des Augustus Stiefsohn, drang in vier Feldzügen bis zur Elbe vor und legte feste Burgen in der Gegend des Rheines an. Tiberius, dessen Bruder, wußte durch List und Anlegung von Lagerplätzen die römische Herrschaft bis zur Weser zu befestigen. Die Römer richteten eine förmliche Statthalterschaft

2. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 16

1883 - Leipzig : Peter
16 wurde es ihm leicht, die Pläne zur Befreiung seiner Landsleute zu entwerfen und auszuführen. Im geheimen bewirkte er die Vereinigung mehrerer deutschen Fürsten zur Abwerfung des ihueu verhaßten Joches. Der Fürst Segest, Hermanns Oheim, verriet das Vorhaben der Deutschen dem Varus; aber dieser achtete der Warnung nicht. Zunächst erhoben sich einige Stämme an der Weser und verjagten die fremden Eindringlinge. Als Varus zur Unterdrückung des Aufstandes sein festes Lager verlassen hatte, erhob sich das ganze deutsche Volk, und er wurde aus seinem beschwerlichen Marsche auf ungebahnten, schlüpfrigen Wegen und durch dichte Wälder überall von den Deutschen angegriffen. Er wandte sich nach dem Teutoburger Walde und kam unter fortwährenden Kämpfen in die Gegend zwischen den Quellen der Lippe und Ems. Von allen Seiten brachen die Deutschen auf den waldigen Höhen hervor. Hermann, der das Heer der Römer verlassen hatte, stellte sich an ihre Spitze. In einer dreitägigen Schlacht wurde Varus im Jahre 9 v. Chr. int Teutoburger Walde gänzlich geschlagen und sein Heer vernichtet. Verzweiflungsvoll stürzte er sich in sein Schwert. Die Deutschen zerstörten die römischen Burgen und Heerstraßen im Osten vom Rhein und zogen sich dann in ihre Wälder zurück. Nach einigen Jahren versuchten die Römer noch einmal, das Land der Deutschen zu erobern und schickten unter Germaniens, dem Sohne des Drnsus, ein Heer über den Rhein. Segest selbst rief den römischen Feldherrn gegen Hermann zu Hilfe. Letzterer nämlich hatte Thusnelda, Segests Tochter, entführt und geheiratet. Als ihm seine Gemahlin wieder durch ihren Vater entrissen war, belagerte er dessen Burg. Beim Heranrücken des römischen Heeres mußte sich Hermann zurückziehen, und Segest lieferte seine Tochter den Römern aus. Von Rache entflammt, rief Hermann die Cherusker und mehrere deutsche Fürsten zum Kampfe. Germanicus kam an der Spitze eines gewaltigen Heeres. Am Ufer der Weser, wo jetzt die Stadt Minden ist, trug er zwar in zwei furchtbaren Schlachten den Sieg davon; da aber die Deutschen nicht wichen, sah er sich doch genötigt, den Rückzug anzutreten. Seine drei Kriegszüge waren fruchtlos geblieben. Die Römer gaben nun ihre Eroberungsgelüste auf. Wenige Jahre später wurde Hermann von seinen eigenen Verwandten, welche ihm seine hervorragende Stellung beneideten, in verräterischer Weise ermordet. Thusuelda starb in römischer Gefangenschaft. Im Teutoburger Walde, in der Nähe von Detmold, steht jetzt das Hermannsdenkmal, welches die dankbare Nachwelt dem Befreier der Deutschen errichtet hat. § 6. ^larich. * Im Jahre 375, als Valentinian I. römischer Kaiser und sein Brnder Valens Mitregent im Orient war, begann die sogenannte Völkerwanderung, welche ganz Europa bewegte. Die Hunnen, ein häßliches, rohes, kriegerisches Nomadenvolk, hatten ihre Steppen in Mittelasien verlassen, waren nach Europa gekommen und bis über die Woloa und den Don vorgedrungen. Vom Don und dem Schwarzen Meere bis zur Weichsel und Oder und nach Norden bis zur Ostsee wohnte damals ein deutsches Volk, die Goten. Die Ostgoten, welche den Landstrich zwischen Don und Dniestr bewohnten, wurden von den Hunnen besiegt. Ihr greiser König Hermanarich nahm sich in der Verzweiflung selbst das Leben. Die aus ihren Wohnsitzen verdrängten Ostgoten stürzten sich auf die jenseit des Dniestr wohnenden Nachbaren, die Westgoten. Von letzteren flüchtete sich ein kleiner Teil in die Gebirge; die anderen gingen unter ihrem Heerführer Fridigern über die Donau^ wo sie vom Kaiser Valens aufgenommen wurden. Durch die Habsucht und Treu- 5

3. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 15

1883 - Leipzig : Peter
ein und bestrebten sich, ihre Sprache, Sitten und Gesetze bei den unterworfenen Deutschen einzuführen. Viele deutsche Jünglinge dienten fortan im römischen Heere und erwarben sich römisches Bürgerrecht. Zu diesen gehörte auch der junge Cheruskerfürst Hermann od. Arminius. Der Kaiser Angustus verlieh ihm außerdem römischen Bürgerrechte noch die Ritter-würde. Unter Varns, welcher als Statthalter in das Land zwischen Rhein und Weser geschickt wurde, war er Anführer von deutschen Hilfstruppen. Varus schaltete im Lande der Deutschen wie in einer römischenpro-vinz, führte römisches Gerichtsverfahren ein und bedrückte das Volk mit harten Abgaben. In ihrer Machtlosigkeit gegen die ver- schanztenlager Abb. 4. Hermannsdenkmal. unddiekriegs- f'unst der Römer mußten die Deutschen, obgleich mit verhaltenem Ingrimm, alles ertragen. Da nahm sich Hermann, der auch im Dienste der Römer im Herzen ein echter Deutscher geblieben war, seines Volkes an. Weil er das volle Vertrauen des Varus besaß, war er stets von allen Maßnahmen desselben unterrichtet; so

4. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 125

1883 - Leipzig : Peter
125 A » 6 a n g. A. Tabellarische Übersicht zur Wiederholung. I. Ältere Geschichte. Anmerkung. Das fett gedruckte gehört zu Kursus I. § 1—5. Gottheiten der alten Deutschen: Wodan (Odin), Freia (Frigga), Donar (Thor), Hertha (Nerthns). — Walhalla; Hela. Heldensage vom gehörnten Siegfried (Erwerbung des Nibelungenhortes; Siegfried und Günther; Chriemhild und Brunhild. Hagen). — Zug der Kimbrer (Cimbern) und Teutonen 113 — 101 v. Chr. Marius besiegt die Teutonen bei Aquä Sextiä (Aix) 102, die Kimbrer bei Vercellä (Verona) 101. Sueben unter Ariovist von Julius Cäsar über den Rhein getrieben. Anlegung römischer Lager am Rhein. Drnsus, Tiberius und Varus in Deutschland. Schlacht im Teutoburger Walde 9 n. Chr.; Cheruskerfürst Hermann (Armin). Segest; Thusnelda. Germaniens. \ § 6—8. Völkerwanderung 375—568 n. Chr. Die Hunnen betreiben die Ostgoten (Hermanarich): Vale^S nimmt die Westgoten (unter Fridigern) ans. Sieg der Westgoten bei Adrianopel 3^. Theodosins der Große; Westgoten in Thracien; Einteilung des römischen Reiches in ein abend- und morgenländisches; Honorins — Stilicho, Arcadius — Rufinus. Westgoten in Jllyrien; Zug nach Italien; Alarich erobert 410 n. Chr. Rom, f zu Coseuza; Gründung des Westgotenreiches in Gallien und Spanien (Athaulf, Wallia. Tolosa). — Attila (Etzel) um 444 König der Hunnen; Zug durch Süddeutschland nach Gallien; Schlacht bei Chalous au der Marne 451 (Aetins). Attila bor Rom 452. Odoaker stürzt 476 das weströmische Reich (Romulus Angustulus). Theodorich erobert 493 Italien. Justinian unterwirft 555 Italien. Alboin erobert 568 Italien. § 9—10. Chlodwig (Merowinger), Gründer des Frankenreiches mit der Hauptstadt Paris. Sieg bei Zülpich über die Alemannen 496; Chlodwig Christ (Taufe zu Rheims: Chlotilde). — Chlodwigs 4 Söhne teilen das Frankenreich. Zwietracht in der Königsfamilie; Bürgerkriege. — Macht der Majordomen unter den schwachen Königen. Karl Martell besiegt 732 zwischen Tours und Poitiers die Araber (Mauren — Muhamedaner); Pipin der Kleine 752 König der Franken. Muhammed, geb. 571 in Mekka, Stifter einer neuen Religion (Islam), mußte 622 nach Medina fliehen (Hedschra). Die Moslemin erobern Arabien. Muhammeds Nachfolger Abu Bekr. Die Kalifen breiten den Islam über Palästina, Phönicier:, Syrien, Persien, Egypten, das nördliche Afrika aus und nach Unterwerfung der Westgoten 711 über Spanien. Ii. Das Mittelalter. § 11—12. Willibrord und Winfried predigen den Deutschen das Ebangelium; Winfried oder Bouifacius in Hessen, Franken, Thüringen. Der Papst ernennt Winfried zum Erzbischof von Mainz. Winfried 755 von Friesen erschlagen, im Kloster zu Fnlda begraben. — Karl der Große führt das Christentum bei den Sachsen ein. Karl der Große, 768—814, regiert anfangs mit seinem Bruder Karlmann, dann allein. Reichstag zu Worms 772. Krieg gegen die Sachsen 722 — 803. Eroberung der Eresbnrg, Zerstörung der Jrmensänle. — Karl erobert das Longobardenreich (Defiderius gefangen), läßt sich in Pavia zum König der Longobarden krönen. — Karl unterdrückt die Aufstände der Sachsen unter Wittekind; Reichstag zu Paderborn (777). — Kriegszug nach Spanien; Gründung der Spanischen Mark. Überfall im Thale Roucesvalles (Held Roland). — Neuer Sachfenanfstand. — Vernichtung eines fränkischen Heeres am Süntel; 4500 Sachsen an der Aller enthauptet. Erhebung des ganzen Sachsenvolkes; Karls oiege bei Detmold und an der Haafe. Wittekind unterwirft sich und wird Christ. Unterwerfung Tassilos von Baiern, der Milzen an der Spree und Havel, der Avaren; Zug gegen die Normannen. — Karls Krönung zum römischen Kaiser
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 4
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 6
5 0
6 0
7 1
8 0
9 14
10 9
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 3
17 4
18 10
19 4
20 0
21 13
22 0
23 0
24 1
25 1
26 5
27 1
28 0
29 1
30 8
31 0
32 0
33 9
34 1
35 7
36 0
37 0
38 0
39 3
40 11
41 5
42 0
43 1
44 12
45 0
46 1
47 0
48 4
49 1
50 1
51 1
52 0
53 0
54 1
55 9
56 4
57 3
58 5
59 3
60 1
61 10
62 2
63 2
64 3
65 2
66 0
67 3
68 3
69 0
70 0
71 9
72 3
73 4
74 0
75 4
76 0
77 3
78 1
79 7
80 3
81 11
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 1
88 3
89 0
90 0
91 1
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 6
98 4
99 2
100 1
101 0
102 3
103 3
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 4
112 1
113 0
114 1
115 0
116 0
117 4
118 3
119 0
120 2
121 7
122 3
123 0
124 0
125 1
126 0
127 1
128 3
129 2
130 0
131 3
132 7
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 1
140 10
141 5
142 4
143 6
144 0
145 4
146 2
147 3
148 0
149 0
150 4
151 5
152 0
153 0
154 0
155 12
156 12
157 13
158 6
159 0
160 0
161 6
162 0
163 1
164 1
165 12
166 11
167 0
168 0
169 0
170 9
171 10
172 1
173 2
174 3
175 0
176 1
177 6
178 0
179 0
180 0
181 1
182 10
183 5
184 4
185 2
186 1
187 1
188 3
189 0
190 0
191 1
192 7
193 0
194 1
195 0
196 1
197 7
198 10
199 3