Ii. Mitteleuropa. Luxemburg, re. 119
ven Wiesbaden, ander Lahn, mit bekannten warmen Bädern.—
Biederselters, Dorf, östlich von Eins und südlich von der
Labn, hat einen der berühmtesten Sauerbrunnen, dessen Wasser
weit und breit verschickt wird.
11. Das Großherzogthum Luxemburg.
Es Ist das westlichste Land Deutschlands, und wird
südlich vom Französischen und östlich vom Preußischen
Gebiete begränzt, und auf den beiden übrigen Seiten
stößt es mit den Niederlanden zusammen. Es enthält
118 Qmeilen, wird von den Ardennen, einem aus
Frankreich hieher kommenden waldigen und steinigen Ge-
birge durchzogen und ist daher gebirgig und waldig, wo
der Boden sich mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau
eignet; doch ist der südlichste Theil fruchtbar und erzeugt
sogar Wein und vieles Obst. Von den vielen Minera»
lien sind das Eisen und die Schiefern am wichtigsten.
Der größte Fluß ist die Mosel, welche eine Strecke
die Gränze macht. Die übrigen Flüsse sind nicht be-
deutend. Die Einwohner, gegen 800,000, theils Deut-
sche, theils Wallonen, bekennen sich zur katholischen Kir-
che, betreiben wenige Fabriken und sind überhaupt noch
sehr in der Kultur zurück. Regent ist der König der
Niederlande, und das Großherzogthum bildet einen Theil
dieses Königreichs, doch soll nach den neuesten Bestim-
mungen, die indeß noch nicht zur Ausführung gekom«
men sind, ein Theil dieses Großherzoglhums zu Bel-
gien kommen.
Luxemburg, Hauptstadt und eine der stärksten Festungen
Deutschlands, nördlich von Metz, zwischen der Mosel und der
Maas, hat 10,000 Einwohner.
12. Das Kurfürstenthum Hessen.
Das weit größere zusammenhängende Stück erstreckt
sich im Norden von der Weser bis zum Main im Sü»
den, und wird vom Preußischen, Hannöverischen, Wei>
marischen, Baierischen, Grvßherzoglich Hessischen, Frank-
furtischen, Naussauischen und Waldeckschen Gebiete be-
gränzt. Der im Ganzen mehr bergige als ebene Bo-
den enthält viele Gebirge, die mit ihren Bergreihen
fast das ganze Land bedecken. Der höchste Berg ist der
Meißner, westlich von der Werra; doch ein noch hö-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Luxemburg Wiesbaden Luxemburg Deutschlands Frankreich Niederlande Luxemburg Deutschlands Maas Hessen Main Hannöverischen Frank- Werra
Fünfter Abschnitt.
2 is
kunst 1440). Die 766 Fuß lange Rhelnbrücke ruht
"auf 56 schiffen. Der Stadt gegenüber liegt Kas-
sel oder Kastel, auf dem rechten Rheinufer, das
gleichfalls fest ist. Die St. Nierenstein ist durch
ihren trefflichen Wein berühmt. In der Nähe von
Bingen, unterhalb Mainz, steht mitten im Strome
der Mausethurm. Die Sage erzählt von die-
sem Folgendes: Der Erzbischof Hatto war ein
harter Mann, der alles Korn aufkaufte und es um
hohen Preis der Armuth wieder abließ. Da füllte
sich sein ganzes Schloß mit Mäusen, also daß er
weder essen noch schlafen, noch sich durch irgend ein
Mittel des Ungeziefers erwehren konnte. In voller
Verzweiflung ließ er sich diesen Thurm im Rheine
erbauen. Er floh dahin; aber siehe! die Mäuse
folgten ihm, durch die Fluthen schwimmend, und
quälten ihn in diesem Thurme zu Tode.— Worms
am Rhein ist schon oben S. 125 erwähnt worden.
3. Hessen-Homburg ist das kleinste dieser
Länder. Homburg vor der Höhe ist die Haupt-
stadt des Landes.
17. Das Herzogthum Nassau (wo llm.)
ist ein gebirgiges; aber sehr fruchtbares Land, das
von dem Westerwalde und der Höhe durchzo-
gen, und von dem Rhein und der Lahn durch-
strömt wird. Die heutige Regentenfamilie besitzt
das Land. wenn es gleich lange geringeren Umfan-
ges war, seit den ältesten Zeiten. Sie hießen frü-
her Grafen von Laurenburg, nannten sich aber,
so wie auch das Land, späterhin nach dem n8r
erbauten Schlosse Nassau. Das Land wurde
mehrmals getheilt, bis es in neuern Zeiten größten-
theils wieder vereinigt und durch neue Erwerbungen
erweitert wurde. — Bemerkenswerth ist, daß hier
1817 zuerst die Vereinigung der Lutheraner und
Reformirten zu einer evangelischen Kirche
erfolgte. —
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Deutschland. 33
^Landeskultur. Die Rheinebene ist ein gesegneter Landstrich: hier
wechselt in gunstiger Lage die Rebe niit der edlen Kastanie. In den
Tannenforsten des Schwarzwaldes steht Waldwirtschast obenan ; Holzfällern
und Flößerei nähren Taufende der Bewohner; andere beschäftigen sich mit
Uhrenfabrikation, Schnitzerei und Strohslechterei.
80] 5. Das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringens) Lage.
Elsaß und Lothringen gehörten einst teilweis zu Deutschland. Bei der Un-
einigkeit der deutschen Fürsten wurde es Frankreich möglich, die Länder
stückweise vom Reiche loszureißen. Als Kampspreis des Krieges von 1870
wurden sie von den Franzosen wieder an Deutschland abgetreten. Elsaß
ist das Land westlich vom Rhein; Deutsch-Lothringen erstreckt sich westlich
von dem nördlichen Gebiete des Elsaß. Bodengestalt und Be-
Wässerung nach der Karte. Städte: a) Im Elsaß: Straßburg
(?) war einst ein Hauptbollwerk des deutschen Reichs, ist jetzt sehr starke
Festung und konnte 1870 erst nach harter Belagerung genommen werden;
der herrliche Dom ist ein Meisterwerk deutscher Baukunst; Hochschule (106).
In reicher Fruchtebene liegt Colmar ('?), in der Nähe das L ü g e n s e l d,
so genannt von dem Verrate, den die Söhne Ludwigs des Frommen an
dem unglücklichen Kaiser übten (833). Mülhausen (?) ist die lebhas-
teste Fabrikstadt des Elsaß (64). b) In Lothringen: Metz (?), eine ehe-
mals freie deutsche Reichsstadt, ist durch die Franzosen zu einer gewaltigen
Festung gemacht und wurde daher hart belagert im Kriege von 1870;
unter den 60 T. E. sind die meisten Franzosen.
*a) Im Elsaß: Nördlich vonstraßburg die Siegesplätze Weißenburg und Wörth.
*Straßburg (?). Mülhausen (?). b) In Lothringen: Nahe der Grenze gegen
die Rheinprovinz Forbach bei den Spicherer Höhen. *ä>Ietz (?). Pfalzburg
war bis 1870 befestigt, ist jetzt aber geschleift.
** Landeskultur. Das Reichsland ist ein herrliches Stück
deutscher Erde. Gewerbfleiß und Handel erzeugen überall Wohlhabenheit.
Ackerbau und Viehzucht stehen in den meisten Strichen in Blüte. Der Ost-
hang des Wasgenwaldes besitzt manch' trefflichen Weinort. Die Bevölker-
ung ist in den größereu Städten stark mit Franzosen gemischt; das Land-
Volk aber hat, trotz langer Fremdherrschaft, vielfach deutsche Sprache und
Sitte bewahrt.
^Rückschau auf Deutschland.
81] Zusammenhang zwischen Bodengestalt und Bewässerung.
Die Form des Bodens ist von Emsluß auf die Beschaffenheit des Flußlaufes,
die Richtung und die Wassersülle der Ströme.
a. Beschaffenheit des Flußl aufs. Vergleicht mau Rhein, Weser,
Elbe, Oder und Weichsel mit einander, so findet man sie in manchen
Stücken übereinstimmend. Der obere Teil der Stromläufe gehört dem Ge-
birge an; darauf treteu sie in hügeliges Hochland und endlich in die Tief-
ebene. Aus diesem Grunde unterscheidet man bei allen größeren Flüssen
einen Ober-, Mittel- und Unterlauf. — Im Ob er laufe braust der
Fluß mit starkem Gefäll dahin und wird zuweilen von Wasferstürzen und
tj A. 7
Hummel, Kl. Erdkunde A. 21- Aufl. 3
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheinebene Elsaß-Lothringens Lothringen Deutschland Frankreich Deutschland Rhein Deutsch-Lothringen Elsaß Elsaß Colmar Lothringen Elsaß Weißenburg Lothringen Rheinprovinz_Forbach Deutschland Rhein