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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 137

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
137 den Krieg zu erklären. Napoleon eilte mit seinem Heere nach Thüringen, wo die preußischen Streitkräfte zusammengezogen waren, und stellte sich ihnen schlagfertig gegenüber. Während die französischen Truppen mit größter Zuversicht erfüllt waren, herrschte unter den Generälen und hohem Offizieren des preußischen Heeres Unsicherheit und Rathlosigkeit. Bedenklich sprach der König: „Das kann nicht gut gehen, denn es ist eine unbeschreibliche Konfusion. Die Herren wollen das aber nicht glauben und behaupten, ich wäre noch zu jung und verstände das nicht. Ich wünsche, daß ich Unrecht habe!" Am 14. Oktober 1806 erfolgte die entscheidende Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt. Die preußische Armee wurde gänzlich geschlagen und zersprengt. Durch eine Kugel war der Oberfeldherr der Preußen, der 72jährige Herzog Ferdinand von Braunschweig, gleich zu Anfange der Schlacht am Auge verwundet. Er floh nach seiner Hauptstadt und schickte an Napoleon eine Gesandtschaft, um sich der Gnade des Siegers zu empfehlen. Doch stolz entgegnete derselbe: „Ich kenne keinen Herzog von Braunschweig, sondern nur einen preußischen General dieses Namens." Da verließ der verwundete Greis sein Land, floh nach Altona und starb zu Ottensen. Die preußischen Offiziere, von denen man noch kurz zuvor Aeußerungen des größten Uebermuths gehört hatte, zeigten jetzt eine kaum erhörte Feigheit. Sie ergaben sich mit starken Abtheilungen ohne Schwertstreich dem Feinde; und die Festuugskommandanten von Erfurt, Magdeburg, Spandau, Stettin und Küstrin öffneten den Franzosen die Thore, ohne auch nur den geringsten Widerstand zu versuchen. Nur die Festungen Grandenz, Kolberg und Danzig wurden mit ruhmwürdiger Tapferkeit vertheidigt. Als die Franzosen Courbiere, den Befehlshaber von Graudenz, aufforderten sich zu ergeben, indem sie sagten, es gäbe keinen König von Preußen mehr, antwortete er: „Nun gut! so bin ich König von Graudenz und werde mich zu vertheidigen wissen." Ebenso gelang es Gneisenau, Schill und dem braven Bürger Nettelb eck, Kolberg bis zum Frieden zu behaupten. Bereits 10 Tage nach der Doppelschlacht waren die Franzosen in Berlin; und einige Tage später hielt der Kaiser selbst an der Spitze seiner Garden seinen Einzug in die trauernde Hauptstadt. Die preußische Köuigssamilie floh nach Königsberg und später nach Memel. Die Ueberreste der preußischen Armee eilten der Weichsel zu und vereinigten sich mit den Russen. Es wurden nun die Schlachten bei Ey lau und Friedland geschlagen. In der letzteren siegte Napoleon, und der Kaiser von Rußland sah sich deshalb gezwungen, für sich und seine Verbündeten um Frieden zu bitten. Auf dem Flusse Memel kamen die beiden Kaiser und vertief gebeugte König von Preußen zusammen. Der Friede selbst ward zu Tilsit 1807 geschlossen. Bei den Verhandlungen erschien auch die edle Königin Luise von Preußen, um durch Bitten eine milde Behandlung ihrer Länder von dem Sieger zu erlangen. Napoleon empfieng sie zwar mit zroßen Ehren, aber für ihr Volk bewilligte er nichts. Mit Stolz fragte

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
151 Worte machten in ganz Deutschland einen erhebenden Eindruck. Am 2. August griffen die Franzosen mit 30,000 Mann die Stadt Saarbrücken an, welche von nur 1300 Preußen besetzt war. Erst nach stundenlangem Widerstände räumten die Preußen in geordnetem Rückzüge die Stadt. Die französische Regierung aber meldete: „Der Kaiser hat eine ruhmreiche Schlacht geschlagen, 20,000 Preußen sind rein vernichtet." Von den drei deutschen Heeren überschritt das stärkste, aus Baiern, Würtembergern, Hessen, Badensern und Preußen zusammengesetzt, unter dem Kronprinzen von Preußen in der Gegend von Weißenburg die französische Grenze. Die Stadt Weißenburg und der danebenliegende steile Geisberg waren von den Franzosen besetzt. Sofort eröffneten die Baiern den Angriff auf die Stadt, und kühnes Muthes stürmten die preußischen Königsgrenadiere mit dem Bajonett den befestigten Geisberg hinan. Nach kurzem, heißem Kampfe war Weißenburg sammt dem Geisberge in deutschen Händen (4. Ang.). 1000 Gefangene waren gemacht, darunter viele der wilden Tnrkos aus Afrika, welche die Franzosen gegen die Deutschen führten. Die Armee setzte nach diesem Siege ohne Aufenthalt ihren Vormarsch fort und stand am 6. August bei dem Städtchen Wörth der französischen Südarmee unter dem berühmten Mac Mahon gegenüber. Auf den Anhöhen bei Wörth, welche mit Kanonen und Kugelfpritzen (Mitrailleusen) gut besetzt waren, hatten die Franzosen eine sehr starke Stellung; aber die Baiern und Preußen griffen dennoch herzhaft an. Der Kampf dauerte vom Morgen bis zum Abend und endigte mit der vollständigen Niederlage der Franzosen. 10,000 Franzosen wurden gefangen genommen, ebmso viele getödtet und verwundet. Auch den Deutschen hatte der blutige Kampf 8000 Mann an Todten und Verwundeten gekostet. An dem blutigen Schlachttage von Wörth wurde auch bei Saarbrücken von den beiden andern deutschen Armeen ein glänzender Sieg errungen. Das Korps des französischen Generals Frossard hatte sich auf den waldbedeckten Höhen von Spichern verschanzt und hielt seine Stellung für uneinnehmbar. Aber die Preußen kletterten trotz des furchtbaren Kugelregens an den schroffen Höhen empor, erstiegen endlich mit unerhörter Anstrengung und gewaltigen Verlusten den obern Bergrand und behaupteten sich heldenmüthig gegen die wiederholten Angriffe der Feinde. Bei einbrechender Dunkelheit mußten die Franzosen abziehen; das Korps Frossard war gänzlich aufgelöst. Aber zu Tausenden bedeckten die Leichen der Sieger wie der Besiegten das Schlachtfeld. Bei der Verfolgung machten die Preußen noch reiche Beute und brachten auch 2000 Gefangene ein. 4. An den Spaziergang nach Berlin konnten die Franzofen nun nicht mehr denken, sie mußten sich überall zurückziehen. In Paris machten die Nachrichten vom Kriegsschauplätze einen furchtbaren Eindruck. Die verzweiflungsvolle Wuth richtete sich zunächst »t rillisuiut für internationale Schulbuchforschung Braunschwelg -Schulbuchbibsothek -

3. Für Mittelklassen - S. 35

1887 - Berlin : Gaertner
— 35 — an der Weser liegt die freie Stadt Bremen, am Rhein liegt Köln> und in der Gegend der Rheinmündungen, am Zuider- see, die Stadt Amsterdam. Im germanischen Tieflande liegen drei Königreiche, a. Das Königreich Preußen wird von Rhein, Weser, Elbe, Oder und Weichsel durchströmt und gehört mit dem südlichen und süd- westlichen Teile schon dem deutschen Mittelberglande an. In den Flußniederungen ist der Boden im allgemeinen am frucht- barsten; die Wälder bestehen aus Laub- und Nadelholz. Das Land ist besonders reich an Torfmooren, Stein- und Braun- kohlenlagern, an Stein- und Quellsalz, an Eisen und andern nützlichen Mineralien. Die Bewohner treiben vorwaltend Acker- bau und Viehzucht, Gewerbe und Handel. Der Staat ist in 12 Provinzen geteilt, diese wieder in Regierungsbezirke. /I. Provinz Brandenburg, im Oder- und Elbgebiet, mit der Landes-Hauptstadt Berlin und den Regierungsstädten Pots- dam und Frankfurt. ^2. Prov. Pommern, im Odergebiet, mit Stettin, Stralsund (Gellen) und Köslin. -^3. Prov. Ostpreußen, im Pregelgebiet, mit Königsberg und Gumbinnen. 4. Prov. Westpreußen, im Weichselgebiet, mit Dan zig und Marienwerder. 5. Prov. Posen, im Oder- und Weichselgebiet, mit Posen (Warthe) und Bromberg (Kanal). 6. Prov. Schlesien, im Odergebiet, zum Teil Hochland — mit Breslau, Liegnitz (Katzbach) und Oppeln (Oder). 7. Prov. Sachsen, im Elbgebiet, z. T. Hochland — mit Magde- bürg, Erfurt (Gera) und Merseburg (Saale). 8. Prov. Westfalen, im Weser- und Rheingebiet, zur Hälfte Hochland — mit Münster, Minden (Weser) und Arnsberg (Ruhr). 9. Rheinprovinz, größtenteils Hochland, mit Köln, Aachen, Düsseldorf (Rhein), Koblenz (Rh.), Trier (Mosel) und Sigma- ringen (Donau). 10. Prov. Schleswig-Holstein, im Elbgebiet, mit Schleswig. 11. Prov. Hannover, im Elb- und Wesergebiet, mit Hannover (Leine), Hildesheim, Lüneburg, Osnabrück, Stade und Aurich. 12. Prov. Hessen-Nassau, im Weser- und Rheingebiet, mit Kassel (Fulda) und Wiesbaden. b. Das Königreich Dänemark besteht vorzüglich aus der Halbinsel Jütland und den Inseln Seeland und Fünen. Fern am Polarkreise liegt die Insel Island. Landwirtschaft und Seehandel bilden die Hauptbeschäftigung der Dänen, deren Sprache der deutschen sehr verwandt ist. Hptst. Kopenhagen. c. Das Königreich der Niederlande oder Holland liegt im Gebiet des Niederrheins. Zahlreiche Flußarme und Kanäle durchschneiden das Land, das durch Deiche und Dünen gegen 3*

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 121

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 121 — darauf wurde er bei Kollin (18. Juni 1757) von dem österreichischen Feldherrn Daun geschlagen. Auch dieengländer wurden von deufrauzosen besiegt und die Russen drängten das ihnen entgegen gesandte preußische Heer nach einer Niederlage bei Groß-Jägersdorf ebenfalls zurück. Da zog Friedrich den herannahenden Franzosen und der Reichsarmee entgegen und erfocht bei Rosöbach (5. Nov. 1757) einen glänzenden Si eg. Die Feinde flohen bis an die Grenze und ganz Deutschland jubelte über die schmachvolle Niederlage derselben. Hierauf ging Friedrich nach Schlesien und besiegte die fast dreimal so starken Oe st er reicher unter Dann bei Leuthen (5. Dec. 1757), wodurch ganz Schlesien wieder in seine Gewalt kam. 1758. Trotz der Siege war Friedrich sehr erschöpft, aber die von seinem Ruhm begeisterten Engländer unterstützten ihn nun wieder und der tüchtige Feldherr Ferdinand von Braunschweig schlug die Franzosen bei Krefeld. Friedrich hatte sich unterdessen gegen die Russen gewandt und diese vorzüglich durch seinen trefflichen Reitergeneral Seid litz in der blutigen Schlacht bei Zorndorf (25. Aug. 1758) besiegt. Bald darauf aber erlitt er von den Oesterreichern den nächtlichen Ueberfall bei Hochkirch (15. Oct. 1758), befreite aber dennoch Schlesien vom Feinde. 1759. Da seine Kräfte fast erschöpft waren und die Feinde neue Verstärkungen heranzogen, so fiel der folgende Feldzug, im Jahre 1759, für Friedrich unglücklich aus. Bei Kunersdorf (12. Aug. 1759) wurde er von den vereinigten Oesterreichern und Russen so vollständig geschlagen, dass er nur 5000 Mann rettete. Auch sein Heer in Sachsen, 12,000 Mann, wnrde bei M a x e tr gefangen genommen. Glücklicher waren Friedrichs Verbündete unter Ferdinand von Brannschweig gewesen. Durch den glänzenden Sieg bei Minden (1. Aug. 1759) wurden die Franzosen über den Rhein gedrängt. 1760. 1761. Im Jahre 1760 ging auch Schlesien wieder verloren, da Friedrichs Heer zu sehr geschwächt war. Aber dennoch gewann er über den österreichischen Feldherrn Laudon den Sieg bei Liegnitz (15. Aug. 1760). Hierauf verscheuchte der König die Russen, welche unterdessen Berlin besetzt hatten, aus der Mark und schlug mit Hilfe des tapfern Generals Ziethen die Oesterreicher bei Torgau (3. Nov. 1760), Dadurch erhielt Friedrich Sachsen wieder, kam aber bald darauf 1761 in große N oth. Denn die Engländer zahlten keine Hilfsgelder mehr, die Russen vereinigten sich mit den Oesterreichern, Landon besetzte Schlesien und die Russen eroberten Kol°Zerg in Pommern, auch die Schweden in Pommern und die Franzosen am Rheine zogen mit großen Heeren gegen die geschwächten Truppen Friedrichs. Er musste sich in dem festen Lager bei Bunzelwitz verschanzt halt«!. 1762. 1763. Da starb seine bitterste Feindin, die Kaiserin Elisabeth von Russland und ihr Nachfolger Peter Iii. machte nicht mir mit Friedrich Frieden, sondern sandte ihm sogar auch Hilfe. Zwar wurde Peter sehr bald ermordet, aber seine Gemahlin Katharina Ii. bestätigte wenigstens den Frieden, wenn sie auch die Hilfstruppen zurückzog.

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 127

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 127 — Abschaffung des Christenthums und Einführung des Vernunstdienstes. — Die Schreckensmänner brachten sich aber nach und nach einander selbst aufs Blutgerüst, bis mit dem Falle des Ungeheuers Robespierre, welcher zuletzt unumschränkte Gewalt hatte, die Schreckensherrschaft endete (1794). Die Gemäßigteren bekamen jetzt die Oberhand (Aufhebung des Jakobiner-Klubs), führten eine neue — die 3. Constitution ein, nach welcher 2 Kammern, ein Rath von 500 und einrath der Alten (250) mit dem Direktorium aus 5 Mitgliedern, die Regierung bildeten (1795). Die Direktorialregierung fand die Republik in schwieriger Lage (leere Staatskasse, werthlose Assignaten, ein in Auflösung begriffenes Heer), und wurde endlich durch den General Bonaparte ausgelöst (9. Nov. 1799). §. 43. General Napoleon Gonaparte und die Nevolutionskriege. a. Innere Kriege. Napoleon war der Sohn eines Advokaten Bonaparte in Ajaccio auf Korsika, geb. 1769, besuchte die Kriegsschule zu Brieune, wurde 1784 Artillerie-Lieutenant, stellte sich beim Ausbruch der Revolution an die Spitze der Demokraten in Korsika, floh nach Marseille (Belagerung von Toulon) und avancierte bald (1796) zum Obergeneral. (Seine Gemahlin Josefine Beauharnais, seine Mutter Lätitia, Brüder: Josef, Lucian, Ludwig, Jerome.) Die Revolution veranlasste innere und äußere Kriege. Zunächst erhoben sich die Bewohner der Vendee für das Königthum, sie wurden aber von den Republikanern mit Grausamkeit unterdrückt. Dann erklärte sich das südliche Frankreich gegen den Convent, doch wurden die Städte Bordeaux, Marseille und Lyon bald bezwungen; Toulon nach langem Widerstande erobert (Bonaparte) und alle grausam bestraft. b. Aeußere Kriege. 1. Kaiser Leopold Ii. von Deutschland und Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen verlangten 1791 die Wiedereinsetzung Ludwigsxvi. Als Leopold 1792 starb, bestätigte sein Nachfolger Franz Ii. das Bündnis, und die französische Nationalversammlung zwang den König Ludwig Xvi. den Krieg zu erklären. Der Herzog von Brannschweig rückt in Frankreich mit einem Heere, meist Preußen, ein und drang bis zur Champagne vor, musste sich aber (Kanonade von Valmy), durch Krankheiten im Heere geschwächt, zurückziehen. Noch ehe die Deutschen die Grenze erreichten, eroberte der franz. General Custine die Festung Mainz und Dümouriez schlug bald darauf bei Jemappes (in Belgien) die Oesterreicher, welche Belgien räumen mussten. Nach Ludwig des Xvi. Hinrichtung stiftete 1793 der englische Minister Pitt die erste Coalition (Bündnis) gegen Frankreich (1793—1797), welcher fast alle europäischen Staaten beitraten. 2. Der Krieg wütete zunächst in den Niederlanden. Die Franzosen verloren Belgien wieder an die Oesterreicher, aber bald schlug Jourdan die Oesterreicher bei Fleurus (1794) und Pichcgrü eroberte Holland; dasselbe wurde in die batavische Republik verwandelt. 3. Am Rhein siegten die Preußen, nahmen Mainz wieder und ließen

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 130

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 130 — getilgt werden konnte. Trotz der Sparsamkeit erhöhte der König dennoch den geringen Sold der Truppen, ließ Schulen, Kirchen und Armenhäuser bauen und unterstützte mit namhaften Summen wohlthätige Anstalten, wie das Waisenhaus zu Halle., Aber leider sollte bald die schwere Zeit hereinbrechen, in der die Werke des Friedens ruhen mussten. §. 47 Der preußische Ärieg und Deutschlands tiefste Erniedrigung. Napoleons Gewaltthaten und die persönlichen Beleidigungen, wodurch er den König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii. kränkte, veranlassten bissen, Napoleon den Krieg zu erklären. Bei Saalselb (10. Oct. 1806) traf eine Abtheilung der Franzosen zuerst mit dem tapfern preußischen Prinzen Lud wig zusammen. Dieser siel, und feine Truppen wurden geschlagen. Kurz darauf wurde das große Heer der Preußen bei Jena und Auerstädt (14. Oct. 1706) vollständig geschlagen und zum großen Theile gefangen genommen. Die meisten preußischen Festungen ergaben sich den Franzosen fast ohne Widerstand, nur Colb erg vertheidigte sich aufs heldenmütigste unter Gneisen au, Schill und Nettelbeck. Auch Blücher kämpfte mit einem kleinen Heere bei Lübeck aufs tapferste. Am 27, Nov. rückte Napoleon in Berlin ein und ließ feine Machtsprüche ergehen. Die Fürsten von Hess en und Brauns chweig würden ihrer Länder beraubt. Sachsen dagegen, welches beut Rheiubuube beigetreten war, wurde zum Königreich erheben. Der König von Preußen, nach Königs berg geflüchtet, bekam zwar an Russland einen Verbündeten, wurde aber nach der mörderischen, unentschieden gebliebenen Schlacht bei Preußisch-Eilau^(1807) und besonders nach der Niederlage bei Friedlan d zu dem harten Frieden von Tilsit (7. und 9. Juli) gezwungen. Preußen verlor alle Länder zwischen der Elbe und dem Rheine, einen großen Theil von Polen und musste 140 Millionen Frs. Kriegskosten an Frankreich zahlen. Aus den eroberten Theilen bildete Napoleon mit Hinzunahme von Brauuschweig, Kurhessen und Hannover das Königreich Westfalen, welches er feinem Bruder Hieronymus (Jerome) gab. Der König von Sachsen bekam Polen; Danzig wurde ein Freistaat unter Napoleons Schutz. Als Napoleon auch Spanien erobern wollte und die weltliche Macht des Papstes aufhob, erklärte ihm der K aiser Franz den K rieg. Da ihm aber Deutschland nicht beiftand, sondern die Heere des Rheinbundes sogar unter Napoleon fochten, so eroberte dieser Wien. Bei Aspern wurde zwar Napoleon vom Erzherzog Karl geschlagen, (auch in Tyrol glückte der vom Sandwirt Andreas Hofer unternommene Aufstand gegen die Franzosen und Baiern), aber bei Wagram siegten wiederum die Franzofeu über bte Oesterreicher, und der Kaiser Franz würde zum Frieden von Wien (14. Oct. 1809) genöthigt, in welchem Oesterreich wieder einen großen Theil feiner Lander an Napoleon und dessen Verbündete abtreten musste. Der tapfere Hofer wurde gefangen genommen und in Mantua von den Franzosen standrechtlich erschossen.

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 166

1855 - Heidelberg : Winter
166 §. 149. Der siebenjährige Krieg. wollte er seinen Feinden zuvorkommen, fiel unvermuthet in Sachsen ein, und eröffnete so im Bund mit England den siebenjährigen Krieg 1736 — 17615 (den mau auch deu dritten schlesischen nennt). Im ersten Kriegsjahre schloß Friedrich das sächsische Heer bei Pirna ein, schlug den zum Entsatz heranziehenden österreichischen Feldmar- schall Brown bei Lo wo sitz und nahm das ganze sächsische Heer gefangen. Im zweiten Jahre (1757), in welchem auch Schweden und das deutsche Reich ihm entgegen traten, eroberte Friedrich Böhinen durch den Sieg bei Prag, den Schwerin's Heldentod herbeiführte, wurde aber bei C o l l i n von Daun geschlagen. Dagegen jagte er die Franzosen und die Reichsarmee bei Roßbach in die schimpflichste Flucht und gewann durch den Sieg bei Leuthen Schlesien wieder. Die Russen hatten bei Groß- jägerndorf über ein preußisches Heer gesiegt, wurden aber wieder aus Preußen zurückgerufen. ' Im dritten Iah re (1758) schickten die Engländer dem König neue Hilss- truppen unter Ferdinand von Braunschwcig, der die Franzosen bei Crefeld schlug. Friedrich selbst vertrieb die Russen durch die mörderische Schlacht bei Zorndorf und rettete auch, trotz des erlittenen Ueberfalls bei Hochkir ch, Schlesien gegen die Oesterreichcr. Im vierten Jahre (1759) mußte sich Friedrich auf die Vertheidigung beschränken, und verlor noch gegen die Russen und Oesterreicher unter Lau- don die unglückliche Schlacht bei Kunersdorf, so daß er nur einen Thcil Sachsens behaupten konnte. Im fünften Jahre (1760) gewann Friedrich durch den Sieg bei Liegnitz über Laudon Schlesien, und durch Ziethens Sieg bei Tor- gau über Daun auch Sachsen wieder, so daß die Russen, welche bis Berlin vorgedrungen waren, sich wieder zurückzogen. Im sechsten Jahre (1761) kam Friedrich durch die Entziehung der englischen Hülfe und durch die Vereinigung der Russen und Oesterreichcr in die äußerste Roth, aus der ihn jedoch unvermuthel der Tod seiner bittersten Feindin, der Kaiserin Elisabeth von Rußland, rettete, indem ihr Reffe Peter Hl., ein Bewunderer Friedrichs, mit diesem nicht nur Frieden, son- dern auch ein Bündniß schloß. Rach Peters baldiger Ermordung bestätigte Katharina Ii. zwar den Frieden, hob aber das Bündniß auf; doch blieb das russische Heer noch so lange in seiner Stellung bis Friedrich den Daun bei Burkersdorf geschlagen hatte. Im siebenten Jahre (176?) konnte daher Friedrich wieder angreifen, die kaiserliche und die Reichsarmee wurde von seinem Bruder Heinrich und dem tapfcrn Seidlitz bei Freiberg geschlagen; und da nun auch die Franzosen von den Engländern bedeutende Verluste erlitten, so sehnten sich alle nach Frieden, welcher den 15. Februar 1763 in Hubertsburg ge- schlossen wurde und Preußen den Besitz Schlesiens für immer sicherte. Wie Friedrich Ii. während des Kriegs seine Feldherrngröße ans das Glänzendste gezeigt hatte, so wurde er auch im Frieden durch unermn- dete Thätigkeit, Ordnungsliebe, Sparsamkeit und strenge Gerechtigkeit ein großes Regentenvorbild, jund die Wunden, welche der Krieg in

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 176

1855 - Heidelberg : Winter
176 §- 156. Napoleons Herrschaft. larid ein, nahm ein österreichisches Heer unter Mack bei Ulm gefangen, besetzte Wien und nöthigte durch feinen Sieg bei Austerlitz Oe- sterreich zum Frieden von Preß bürg und zzrr Abtretung von Venedig und Tyrol. Darauf machte Napoleon seinen Bruder Joseph zum König von Neapel, und seinen Bruder Ludwig zum König von Holland, stiftete 1806den Rheinbund, um Deutschland zu unterjochen, und führte dadurch die Auflösung des fast 1060jährigen römisch-deutschen Reichs herbei. Da erklärte ihm Preußen den Krieg, wurde aber durch die unglück- liche Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt (14. Okt. 1806), durch die Besetzung Berlins, und die Schlacht bei Friedland (9. Juli 1807) zum Frieden von Tilsit gezwungen, in welchem Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen sein halbes Land verlor, das größ- tentheils Napoleons Bruder Hieronymus (Jerome) als Königreich West- phalen erhielt. (Während dieses Kriegs ordnete Napoleon auch die Kon- tinentalsperre an, durch welche Englands Handel ganz vom Festland abgeschlossen werden sollte.) Die Engländer aber beschoßen Kopenhagen und nahmen die dänische Flotte weg, wogegen Napoleon dem mit ihm verbündeten Schweden Pommern nahm und mit Karl Xiii. Frieden schloß. Darnach wurde auch das Haus Braganza in Portugal gestürzt, die Bourbonen in Spanien zur Entsagung gezwungen, und Napoleons Bruder Joseph als König in Spanien eingesetzt, während Napoleon seinem Schwager Mürat den Thron von Neapel verlieh. Dagegen entbrannte ans der pyrenäischen Halbinsel ein allgemeiner Aufstand, welchen die Engländer mit einem Heer unter Melles ley (dem nach- maligen Herzog von Wellington) unterstützten. Napoleon mußte den Kampf in Spanien seinem Bruder überlassen, um gegen Oesterreich 1809 zu ziehen, das chm den Krieg erklärte. Er siegte mit den Rheinbundstruppen über die Oesterreicher bei Regens- burg, Landshut und Eckmühl, nahm Wien ein und beendigte, trotz sei- nes Verlustes bei Asperu, deu österreichischen Krieg durch den Sieg bei Wagram und den Frieden von Wien. Oesterreich verlor Salzburg und Berchtesgaden, den größten Theil sei- ner polnischen, und alle italienischen und dalmatischen Besitzungen. Die Tyroler erhielten für ihren Aufstand gegen Bayern Verzeihung, ihr Anfüh- rer Hofer aber wurde 1810 auf Befehl Napoleons erschossen. Ilm nun seiner Dynastie vor der Welt den Schein der Legitimität zu geben, vermählte sich Napoleon mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers von Oesterreich (1810), ernannte 1811 seinen aus dieser Ehe geboruen Sohn zum König von Rom, vereinigte Etrurien, Hol-

9. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 49

1849 - Berlin : Schultze
49 stock, 20,000 Einw., erste Handelsstadt des Landes mit einer Universitär. 7) Das Großherzogthum Mecklenburg-Stre- litz, 5o Q. M. mit 1oo,Ooo Einw., völlig eben, doch reich- lich bewässert und bewaldet, mit der Hst. Neustrelitz. 8) Das Fürstenthum Schaumburg-Lippe (10 M., 30,000 Einw.), zum Wesergebiet gehörig und von zahlreichen Nebenflüssen bewässert; Hst. Bücke bürg. 9) Das Fürstenthum Lippe-Detmold) 20 Q.m. mit 90,000 Einw.), ein fruchtbares Ländchen, welches theil- weise vom Teutoburgerwalde bedeckt wird. Die Hst. Det- mold liegt an der Wehre. 10) Das Herzogthum Braunschweig enthält 70 Q. M. mit 28o,Ooo Einw., und besteht aus mehreren Stücken, welche zwischen den preußischen Provinzen Sach- sen und Westphalen und dem Königreiche Hannover liegen, zum Theil vom Harze bedeckt, und theils Weser-, theils Elbgebiet sind. Bemerkenswerthe Städte sind die Haupt- und Handelsstadt Braunschweig mit 40,000 Einw. und Wolfe nbüttel an der Ocker. 11) 12) Die Herzogthümer Anha lt - Dessau- Köthen und Anhalt-Bcrnburg, von der Elbe und Saale durchschnitten und von der preußischen Provinz Sachsen umgeben, enthalten 42.Qm. mit 150moeinw., und bilden, mit Ausnahme eines abgesonderten Theiles im Harze, eine völlig ebene, fruchtreiche Fläche. Die wichtig- sten Städte sind: Dessau an der Mulde; Bernburg an der Saale; Köthen; Zerbst. §. 2. Mittlere Gruppe. 1) Das Großherzogthum Hessen enthält 160 Q. M. mit 900,000 Einw., und besteht aus zwei fast gleich großen Haupttheilen. Der südliche, vom Rhein durch- strömt und an der Ostseite vom Odenwalde bedeckt, ist ein ungemein fruchtbarer und gut angebauter Landstrich. Der nördliche, mit der Höhe, dem Vogelsberge und dem We- sterwald, ist gebirgiger und minder ergiebig. Unter den Städten sind die Hst. Darmstadt mit 30,000 Einw., die Fabrikstadt Offenbach am Main, die ehemalige Reichs- stadt Worms am Rhein, die Bundesfestung Mainz mit 40,000 Einw. und die Universität Gießen zu bemerken. 4

10. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 56

1849 - Berlin : Schultze
66 stadt und Marburg auf eine Entfernung von 8 Meilen nähern. Der Flächeninhalt des Ganzen beträgt 3030 £t M., wovon die westliche Hälfte etwa z und die östliche | einnimmt. 3) Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 16,000,000, von denen etwa der vierte Theil in den Städten und die übri- gen auf dem Lande leben. Die Zahl der Städte ist 1100, unter welchen 26 über 10,000, und mehr als 600 unter 3500 Einw. haben. 4) Die acht Provinzen der preußischen Monarchie heißen: Rheinprovinz, Westphalen, Sachsen, Schlesien, Brandenburg, Pommern, Posen und Preußen. 5) Die Rheinprovinz zerfällt in die Regierungs- bezirke: Koblenz, Aachen, Trier, Köln und Düssel- dorf. Ihre Hauptorte sind: Saarbrück an der schiff- baren Saar, mit der gegenüberliegenden Stadt St. Jo- hann durch eine Brücke verbunden; Saarlouis, Festung an der Saar; Trier an der Mosel, eine der ältesten Städte Deutschlands und Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks; Koblenz am Einfluß der Mosel in den Rhein, Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks, befestigt und in reizender Umgebung; Eupen, mit großen Tuchwebereien; Aachen, Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks und früher Resi- denz und Krönungsstadt der deutschen Könige, 40,000einw.; Jülich, Festung; Bonn am Rhein. Universitätsstadt; Köln am Rhein, Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks, wich- tig durch Handel und Gewerbe, 100,000 Einw.; Solingen mit Stahl-u. Eisenfabriken; Elberfeld an der Wipper, Fa- brikstadt, 40,000 Einw.; Barmen an der Wipper, 35,000 Einw.; Duisburg; Düsseldorf am -Einfluß der Düf- fel in den Rhein, Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks; Wesel, Festung am Einfluß der Lippe in den Rhein; Kleve, eine halbe Meile vom Rhein; Crefeld; Wetzlar an der Lahn. 6) Die Provinz Westphalen begreift die Regier rungsbezirke Münster, Minden und Arnsberg. Städte: Arnsberg an der Ruhr, Hst. des gleichnamigen Regie- rungsbezirks; Hamm; Zserlohn; Dortmun d; Pader- born; Münster, Hst. der Provinz, 25,000 Einw.; Bie- lefeld, Fabrikstadt; Minden an der Weser, Festung und Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks. 7) Die Provinz Sachsen enthält die Regierungs-
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