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3. Mitten im Frieden (1681) nahm Ludwig '>die freie dentfchereichs-stadt Straßburg und andere Plätze weg (Reunionskammern).
Im Jahre 1683 fielen, durch Ludwig bewogen, die Türken in Oesterreich ein und belagerten Wien. Durch die tapfere Vertheidigung des Grafen Stahremberg und durch die Hilfe des Polenkönigs Johann Sobieöky wurde jedoch die Kaiserstadt gerettet.
Der Türkenkrieg dauerte noch bis zum Jahre 1696 fort; aber Karl von Lothringen und besonders der Prinz Eugen von Savoyen zwangen nach blutigen, aber siegreichen Kämpfen die Pforte zum Carlowitzer Frieden (1699), durch den Siebenbürgen und Slavonien zu Oesterreich kamen.
4. 1689 begann Ludwig abermals einen Raubkrieg tu Deutschland. Der Feldherr Melac hauste durch Brand und Verwüstung aufs Grausamste in der Pfalz. Die Städte Mannheim, Heidelberg, Worms, Speyer (Schändung der Kaisergräber), Oppenheim u. s. w. wurden schrecklich verheert, die Einwohner aufs Empörendste behandelt.
Der Friede zu Ryöwick (1697) endete den Krieg, Frankreich behielt Straßburg, gab die andern Eroberungen heraus und verlangte, dass in der Pfalz die von den Franzosen mit Gewalt eingeführte katholische Religion verbleiben sollte.
5. Von 1702—1714 betheiligte er sich am spanischen Erbfolgekriege (§. 28). Im Jahre 1685 hob Ludwig das Edikt von Nantes auf, wodurch fast eine Million gewerbfleißiger Protestanten zur Auswanderung gezwungen wurden. (Gewaltsame Bekehrungen durch Dragoner.)
Hierdurch, sowie durch seine ungeheure Verschwendung und die vielen Kriege entstand dem Staate eine große Schuldenlast, die schon anfing das steuerzahlende Volk zu drücken.
„Die Fülle seiner Königsmacht zeigte Ludwig in der Staatsverwaltung und in der glänzenden Hofhaltung, die er gründete. Hofleben, Etikette, Feste und Bauten in Versailles zc. rc. Goldene Zeit der französischen Literatur: die Tragödiendichter Corneille und Racine, der Komödiendichter Molteire, der Fabeldichter Lafontaine, der fromme Bischof Fsnslon (der Verfasser des Telemaqite) it. a. Der schimmernde (doch innerlich verderbte) französische Hof galt andern Fürsten als Muster, das sie nachahmten."
§. 28. Wer spanische Crbfolgekrieg. (1702—1714).
Karl Ii., König von Spanien, starb ohne Kinder. Nach früheren Verträgen hatte Oesterreich das nächste Recht, aber im Testamente Karls war Philipp von Anjou, Ludwigs Xiv. Enkel, zum Nachfolger bestimmt, obgleich Ludwigs Xiv. Gemahlin, Karls Ii Schwester den Erbansprttchen auf Spanien entsagt hatte.
Die Verhandlungen waren fruchtlos, und Ludwig rückte sofort in Spanien ein.
Allein gegen Frankreich stritten außer Oesterreich, die Engländer und Holländer, während die Baiern und der Kurfürst von Köln sich mit Ludwig Xiv. verbunden hatten.
et lein, Weltgeschichte. e
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Johann_Sobieöky Johann Karl_von_Lothringen Karl Eugen_von_Savoyen Eugen Ludwig Ludwig Melac Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Komödiendichter_Molteire Lafontaine Karl_Ii Karl Karls Philipp_von_Anjou Philipp Ludwigs Ludwigs Karls Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Wien Stahremberg Oesterreich Deutschland Pfalz Heidelberg Worms Speyer Oppenheim Frankreich Nantes Versailles Spanien Oesterreich Karls Ludwigs_Xiv Karls Spanien Spanien Frankreich Oesterreich Baiern
— 116 —
dann ging er nach London, Dresden und Wien. Ein neuer Aufstand der Strelitzen rief ihn wieder nach Russland. Nun hielt er furchtbares Gericht über seine Feinde und hob die ganze Schar auf.
Nach dem Tode seines Freundes Lefort wurde Mentschikow Peters Lieb-
ling. (Das vergiftete Gericht.) Peter setzte mm seine Verbesserungen in der Verwaltung fort (europäische Sitten, Gründung von Schulen, Buchdruckereien, Bildung eines Landheeres durch ausländische Offiziere) und strebte danach, die schwedischen Ostseeläuder zu gewinnen, um auch im baltischen Meere eine Seemacht zu gründen. Das führte zu einem 20jährigen Kriege mit den Schweden (§. 31), wodurch Peter sein Reich bis an die Ostsee ausdehnte. (Gründung von Petersburg.)
Peter war groß, kräftig, energisch, mutig, oft leidenschaftlich aufbrausend,
in der Arbeit ausdauernd, wissbegierig. Am Friedensfeste (1721) wurde Peter
zum Kaiser aller Reuffen ausgerufen. Peter starb 1725. Ihm folgte seine Gemahlin als regierende Kaiserin Katharina I.
§. 31. Karl Xii. Der nordische Krieg.
(Schweden war seit Gustav Adolf zu einem mächtigen Reiche geworden, welches im Anfange des 17. Jahrhunderts auch die Ostseeprovinzen, die jetzt Russland gehören, besaß.)
Zu Peters Zeiten saß Karl Xii. auf dem schwedischen Throne, ein Jüngling an Jahren, aber von starkem Willen, ausgezeichnet durch Tapferkeit und Gerechtigkeitsliebe.
Peter verband sich 1700 mit Polen und Dänemark zu einem Kriege gegen Karl Xii., dem nordischen Kriege (1700—1721). Die Dänen griffen zuerst an und wurden besiegt (Landung Karls anf Seeland). Das große Russenheer wurde dann von dem zehnmal kleineren Feinde bei Narwa geschlagen. Darauf vertrieb Karl die Polen aus Lieflaud und setzte König August Ii. ab, ließ Stauislaus Lesczinski zum Polenkönige wählen und nöthigte August, der auch Kurfürst von Sachsen war, in Altranstädt (1706) zum Frieden.
Unterdessen nahm Peter die Ostseeprovinzen in Besitz. Da erschien Karl in Südrussland, wurde jedoch bei Pultawa (1709) geschlagen (Kosakenhauptmann Mazeppa, Karls Verwundung), worauf er nach der Türkei fliehen musste. Nachdem er dort in einem festen Lager bei Bender fünf Jahre zugebracht hatte, kehrte er durch Deutschland nach Schweden zurück.
Während der 5 Jahre nahm August Ii. Polen wieder, Dänemark griff Schwedens Besitzungen in Deutschland an, und Peter eroberte Finnland. Auch England und Preußen schlugen sich nun zu seinen Feinden, so dass er alle deutschen Besitzungen und die Ostseeprovinzen abtreten musste. Sein letzter Kriegszug ging gegen Dänemark, um diesem Norwegen zu entreißen. Er starb bei Friedrichshall 1718. Im bald darauf folgenden Frieden zu Nhstädt verlor Schweden nicht nur feine auswärtigen Länder, sondern es sank auch sein Ruhm und seine Größe für immer, während Russland die erste Macht im Norden wurde.
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Extrahierte Personennamen: Mentschikow Peters Peter Peter Peter Peter Karl_Xii Karl Gustav_Adolf Gustav Adolf Peters Karl_Xii Karl Karl_Xii Karl Karls Karl Karl August August Peter Karl Karl Kosakenhauptmann_Mazeppa Karls Bender August Peter
Extrahierte Ortsnamen: London Dresden Wien Russland Schweden Petersburg Schweden Russland Karls Seeland Narwa Sachsen Altranstädt Südrussland Karls Deutschland Schweden Schwedens Deutschland Finnland England Russland
— 137 —
3. Griechenland. Um das Mkische Joch abzuschütteln, veranlasste Alexander Dpsilanti einen unglücklichen Aufstand in Jassy in der Moldau (1821), und bald darauf erhoben sich auch die Griechen in Morea und aus den Inseln. Zahlreiche Griechenfreunde aus andern europäischen Ländern unterstützten das heldenmütige Volk, aber der Uebermacht und Grausamkeit der Türken hätten die Griechen nicht länger widerstehen können, wenn nicht England, Frankreich und Russland ihnen zu Hilfe gekommen wären und Griechenland zu einem selbständigen Königreiche unter Otto von Baiern (1832) gemacht hätten. Derselbe regierte bis zu seiner Vertreibung 1862, und ihm folgte später Georg von Dänemark.
4. Frankreich bis 1852. Auf Ludwig Xv111. folgte Karl X. (1824), welcher den Anfang zur Eroberung von Algier (1830) machte. Da er aber vollständig unumschränkt regieren wollte und dem Volke bisherige Freiheiten wieder nahm, so erhob sich (1830) das Pariser Volk (Thiers, Lafitte und Lafayette Anführer) und Karl X. musste in die Verbannung gehen. Die Häupter der Revolution wählten den damals fehr beliebten Herzog Louis Philipp von Orleans zum Könige. Unter Louis Philipp wurde die Eroberung von Algier (Abdel Kader) zu Ende gebracht (1844).
Im Februar 1848 brach plötzlich in Paris wieder eine Revolution aus, welche Louis Philipp den Thron kostete; er floh nach England. Frankreich war wiederum eine Zeitlang der Schauplatz blutiger Revolutionskämpfe. (Socialdemokraten, Eavaignac.) Am 20. Dec. 1848 wählte das Volk den Abgeordneten Louis Napoleon zum Präsidenten der Republik. Aber nur kurze Zeit hielt sich die Republik (Staatsstreich, neue Verfassung, Verhaftung und Deportation seiner gefährlichsten Gegner), denn schon am 2. Dec. 1852 ließ sich Napoleon zum Kaiser krönen und nannte sich Napoleon Iii, (Sorge für die Arbeiter, Befestigung und Verschönerung von Paris.)
5. Der Krimkrieg. (1853—1856.) Kaiser Nikolaus von Russland forderte von dem Sultan das Protektorat über alle griechischen Christen in der Türkei. Diese Forderung wurde abgeschlagen und Gortschakow rückte mit 80,000 Russen in die Donausürstenthümer, zog sich aber beim Herannahen der türkischen Armee wieder zurück. Die russische Flotte vernichtete darauf die türkische bei Sinope. Da erfolgte eine Verbindung der Westmächte (England und Frankreich) mit der Türkei. Sebastopol ans der Krim wurde belagert und zu gleicher Zeit ein Krieg auf der Ostsee geführt (der englische Admiral Na Pier nimmt Bomarfund auf den Alandsinfeln). Nach fast zwölfmonatlicher harter Belagerung, die auf beiden Seiten viele taufend Menschen kostete, ward endlich Sebastopol durch den Franzosen Peltffier erobert. Da unterdessen der Kaiser Nikol aus starb (1855) und sein Sohn Alexander Ii. den Krieg gern beendet haben wollte, so begannen die Friedensunterhandlungen, welche im Frieden zu Paris (1856) ihren Abschluss fanden. Russland bekam Sebastopol wieder und gab einen Landstrich an der Donaumündung ab.
(Alexander Ii, von Russland hob 1861 in feinem Lande die Leibeigenschaft auf, trat Rusfisch-Amerik« an die vereinigten Sraatm ab, seine Heere kämpften mit Erfolg im Kaukasus, in Turan, am Amur und in Inner-Asien (Chiwa). Ein Aufstand der Polen (1861—1863; würd; unterdrückt»)
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Dpsilanti Alexander Otto Georg_von_Dänemark Ludwig Karl_X Karl Thiers Karl_X Karl Louis_Philipp_von_Orleans Philipp Louis_Philipp Philipp Abdel_Kader Louis_Philipp Philipp Louis_Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Nikolaus_von_Russland Nikolaus Nikol Alexander_Ii Alexander Alexander_Ii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Jassy Moldau Morea England Frankreich Russland Griechenland Baiern Frankreich Algier Algier Paris England Frankreich Paris Donausürstenthümer England Frankreich Sebastopol Paris Russland Sebastopol Donaumündung Russland Kaukasus Turan Inner-Asien Chiwa Polen
— 115 —
Nach einigen Kämpfen in Italien und am Rhein kam es 1738 zum
Frieden von Wien.
Der Kaiser musste Lothringen, das späterhin zu Frankreich kam, an Stanislaus abtreten und August Iii. wurde König von Polen. Neapel und Sidlien fielen an Spanien.
Um seiner Tochter, Maria Theresia, die Erbfolge in den österreichischen Staaten zu sichern, hatte Karl Vi. 1713 die pragmatische Sanction gegeben, die endlich im Frieden zu Wien anerkannt wurde.
(Karl Vi. war der letzte Kaiser aus dem Hause Habsburg.)
§. 30. Peter der Große.
1. Russland. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war Russland
noch wenig bekannt, galt für eine Wildnis und seine Bewohner für Halbwilde,
die an Sitten, Gebräuchen und Kleidung von den andern europäischen Völkern sehr verschieden waren. Klima rauh. Viele Wälder und fruchtbare Felder.
Unfruchtbar im Norden. Steppen im Süden.
2. Vorgeschichte. Rurik, ein Normann, gründete das Reich im 9. Jahrhundert. Im 10. Jahrhundert fand das Christenthum Eingang (griechisch-katholische Kirche). Im 13. Jahrhundert von den Mongolen unterjocht und am Ende des 15. Jahrhunderts durch Iwan den Großen wieder befreit und vereinigt. Als die Ruriks ausstarben, kam Michael (1613) ans dem Hause Romanow zur Regierung, unter dessen Nachkommen das Land europäische Bedeutung erlangte. Der Gründer seiner Größe war Peter der Große.
3. Geschichte. Peter der Große. Peter, der Sohn des Czaren
(Kaisers) Alex ei und der Natal ia, kam schon im 10. Jahre unter
der Vormundschaft seiner Mutter zur Regierung. Viel litt er durch den Neid
seiner herrschsüchtigeu ältern Schwester Sophia. Sie verursachte eine Empörung der Strelitzen (Leibwache), so dass Peter und seine Mutter ins Kloster fliehen mussten. Ein Ueberfall in der Kirche wurde durch ankommende Reiterei vereitelt. (Peter in Preobrafchenskoi.) Sein viel gereister Lehrer und späterer Freund Le fort aus Genf erzählte ihm viel von fremden Ländern
und vou der Einrichtung des europäischen Militärs, da rief er aus: „Das will ich auch^ versuchen". Lefort errichtete nuu eine aus Knaben bestehende Kompagnie Soldaten, und Peter diente als Gemeiner. Ein wiederholter Ermordungsplan der Sophie wurde abermals vereitelt und die Anstifterin ins Kloster verwiesen/
Nun war Peter Alleinherrscher. Jetzt schuf er ein tüchtiges Heer und gründete eine Seemacht. (Das Boot auf dem Speicher. Peters erste Seefahrt; das Gespräch mit dem alten Schiffer.) Auch zog er gebildete Ausläuder in sein Land, um seinem unwissenden Volke gute Vorbilder zu zeigen. Unterdes wiederholten sich jedoch die Empörungen der Strelitzen noch einmal. (Gesellschaft bei Sokownin.)
Peter strebte nun unausgesetzt dahin, europäische Kultur in Russland einzuführen. Nachdem er von den Türken Asow erobert und den freien Handel aus dem schwarzen Meere errungen, reiste er über Deutschland nach
Amsterdam in Holland. Im Dorfe Saardam erlernte er den Schiffsbau,
8*
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Extrahierte Personennamen: Stanislaus August Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vi Karl Karl_Vi Karl Michael_( Peter_der_Große Peter Sophia Peter Peter Peter Peter_Alleinherrscher Peter
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rhein Wien Lothringen Frankreich Polen Neapel Spanien Wien Hause_Habsburg Russland Russland Preobrafchenskoi Genf Russland Deutschland Amsterdam Holland
155
§. 144 c. Ludwig Xiv.
mit Feuer und Schwert verwüsten ließ, entschloß sich der Kaiser zu einer
ernstlichern Kriegsführung. Sein Feldherr Montecuculi drängte den
Turenne zurück, und auch Condé und die Engländer wurden von den
Holländern zurückgeschlagen.
Nach einer neuen Anstrengung Ludwig's und abermaliger barbarischer
Verheerung der Pfalz trat auch der Kurfürst von Brandenburg wieder auf.
Deßhalb bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfall in das preußische
Pommern; sie wurden aber von dem großen Kurfürsten am 18. Juni 1675
in der S ch l a ch t bei F e h r b e l l i n völlig geschlagen.
Bald darauf stel Turenne in der Schlacht bei Saßbach, Wil-
helm Iii. von Oranien behauptete sich in den Niederlanden mit Ehren,
und England neigte sich zu einem Bündniß mit Holland. Da schloß
Ludwig wegen der Erschöpfung seines Landes - 1678
den Frieden v o n N y m w e g e n, in welchem Holland nichts
verlor, Frankreich aber voll Spanien die Franche-Comte und 16 nieder-
ländische Festlingen, nild von Deutschland Freiburg und Hüningen erhielt.
9. Frankreich und Deutschland vom Nymweger Frieden bis zum Ryßwicker
Frieden.
§. 144 c. Ludwig, durch das Gewonnene nur noch gieriger nach
neuen Eroberungen, hatte die Schwäche seiner Gegner kennen gelernt,
so daß er sich nicht scheute, sogenannte Reunionskammern zu erricht
ten, durch die er sich verschiedene Orte lind Landschaften, welche früher
zu den von ihm eroberten Ländern gehört hatten, znsprechen ließ, ohne
die Nechtstitel zu beachten, nach welchen die bisherigen Eigenthümer sie
besaßen. Auch nahm er im tiefsten Frieden durch verrätherischen Ueberfall 1681
Straßburg dem deutschen Reiche weg! Uild der Kaiser mußte in
einem Waffenstillstand dein übermüthigen Nachbar das Geraubte lassen,
weil er auf einer andern Seite in noch größerer Noth war, indem die Tür-
ken, von Ludwig insgeheim angestiftet, durch Ungarn mit 200,000 Mann 1683
in Deutschland einbrachen und Wien belagerten.
Nachdem das türkische Reick unter S oliman Ii. (1520—66) die größte
Ausdehnung erlangt hatte, sank cs unter seinen Nachfolgern wieder undgerieth
in tiefen Verfall. Erst die Kriege Ludwigs gegen Habsburg und ein Aufstand
in Ungarn begünstigten aufs Neue das Vordringen der Türken. Kaiser Leo-
pold I. faßtenämlich den Plan, die ungarische Kroneerblich und unlimschränkt
zu machen, und um denselben leichter ausführen zu können, ließ er 250 pro-
testantische Prediger absetzen und als Ruderknechte auf die neapolitanischen
Galeeren verkaufen. Da brach ein furchtbarer Ausstand unter dem Grafen
T ö k ö l y aus, der Ungarn unter die Hoheit des Sultans Mahmud I V. stellte,
welcher dann wieder Ludwig zum Einfall in Oesterreich trieb.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Montecuculi Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Schweden Saßbach England Holland Holland Frankreich Spanien Deutschland_Freiburg Frankreich Deutschland Ungarn Deutschland Wien Ungarn Ungarn Oesterreich
161
§. 146. Karl der Xii. Peter der Große.
Der siebente ihrer Wahlkonige war der Retter Wiens, Joh. S ochiesky,
der wohl Podolien und Kaminiec den Türken entriß, aber durch die Un-
einigkeit der Parteien gehindert war, in seinem Lande stlbst Ordnung zu
schaffen.
Sein Nachfolger August Ii- der Starke, Kurfürst von Sachsen, der
die polnische Krone durch seinen Ucbertritt zum Katholizismus erkaufte, ver-
band sich mit Peter dem Großen, um die verlornen Ostsecprovinzcn Schwe-
den wieder abzunehmen.
Auch Christian V. von Dänemark und sein Nachfolger Fried-
rich Iv. trat diesem Bündniß zu dem gleichen Zwecke bei; und so begann 1700
der nordische Krieg, indem König August in Liefland, die Dänen
in Holstein einfielen, dessen Herzog ein Schwager Karls Xii. war.
Aber K a r l Xii. von entschlossenem Willen und kühnem, nur zu aben-
teuerlichem Geiste, dabei aber strengsittlich, edel und wahrheitsliebend,
landete rasch auf Seeland und zwang Dänemark in demselben Jahre
im Frieden von Travendal dem Bündniß mit Rußland zu entsa-
gen, und dem Herzog von Holstein-Gottorp alles Entrissene zurückzugeben.
Daraus wandte sich Karl gegen die Russen, schlug ihr fünffach größe-
res Heer bei Narwa, ging über die Düna, schlug die Sachsen bei Riga,
rückte nach Polen, eroberte Warschau, besiegte den König August bei
Pultusk (1703) und ließ einen polnischen Edelmann, Stanislaus
L e s c i n s k y, zun: König von Polen wählen.
Nach neuen Siegen drang er in Sachsen selbst ein und zwang der
König August im Alt-Naustädter Frieden 1700 seinem Bündnisse
mit Rußland und der polnischen Krone zu entsagen.
Unterdessen hatte Peter einen großen Theil der Ostseeländer er-
obert, 1703 Petersburg, 1704 Kronstadt gegründet und Lithauen besetzt.
Karl vertrieb ihn daraus, schlug die Russen bei Holofczin und
überschritt den Dnjepr, ließ sich aber nun von dem Kosakenhettmann
Mazeppa bereden, in die Ukraine zu ziehen, wo er in sumpfigen und
verödeten Gegenden durch Hunger und Seuchen viele Leute verlor und
ihm die Zufuhr von Lebensmitteln durch die Russen abgeschnitten wurde.
Nun rückte ihm Peter nach, und schlug ihn in der Schlacht bei
Pultäwa so gänzlich, daß Karl nur mit wenigen Begleitern in die
Türkei entkam, wo er vom Pascha in Bender ausgenommen wurde.
Dort bewog er die Türken zum Krieg gegen Rußland; Peter rückte in die
Moldau ein, wurde aber am Pruth so eingeschlossen, daß er ohne die Hilfe
seiner muthigen und klugen Gemahlin Katharina, die den türkischen Vezier
bestach, verloren gewesen wäre. Karl Xii. hielt sich in kindischem Eigensinn und
Trotz noch einige Jahre in der Türkei auf und entschloß sich erst I7t4zur
Heimkehr in sein Reich, das er in der schwierigsten Lage fand.
Er stellte sich jedoch allen seinen Feinden wieder muthig entgegen, fiel
Leitfaden der Weltgeschichte. > \\
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Extrahierte Personennamen: Karl August Peter Christian_V._von_Dänemark August Karls Karl Karl August Stanislaus
L August Peter Karl Kosakenhettmann
Mazeppa Peter Karl Karl Peter Katharina Karl_Xii Karl
120 §. 121. Das russische u. mongol. Reich. §. 122. Das griech. Kaiserthum.
ein Wahlreich geworden und kam unter die Negierung von Fürsten aus
der französischen Dynastie Anjou, dann später durch Heirath an den
Kaiser Sigisnnind und durch dessen Schwiegersohn Albrecht Ii. an Oester-
reich, und darnach an den König Wladislav von Böhmen, der gegen
die Türken Lei Varna fiel (1444). Darauf stand es, da Ladislaus,
der unmündige Sohn Albrechts Ii., König wurde, unter der vormund-
schaftlichen Regierung des Fürsten von Siebenbürgen, Johunn Hun-
nycrdes, welcher durch seine Tapferkeit 1456 Ungarn gegen die Türken
rettete und so lang er lebte, ein Schild der Christenheit gegen sie war.
Nach seinem und des jungen Ladislaus Tode wählten die Ungarn den
Sohn Hunnyades, Matthias Corvinus (1457—1490) zu ihrem Kö-
nige , einen heldenmüthigen Feldherrn und weisen Staatsmann, der die
Moldau und Walachei, Mähren, Schlesien und die Lausitz für sich ge-
wann und den Kaiser Friedrich Iii. ans Wien vertrieb. Er stiftete die
Universität Ofen und beförderte Ackerbau und Gewerbe; aber nach
seinem Tode sank Ungarns Macht wieder und die Magnaten rissen alle
Gewalt an sich.
7. Das russische Reich und das Reich der Mongolen.
§. 121. Das russische Reich war im Jahr 862 durch drei Brüder
aus dem schwedischen Stamme Ruß. Der älteste derselben, Rurik,
pstanzte die Dynastie fort. Seines Sohnes Wittwe Olga trat 955 zum
Christenthum über und sein Urenkel Wladimir der Große nahm 988
die griechisch-katholische Religion an. Nach seinem Tode verlor das Reich
durch Erbtheilnngen seine Einheit und zerfiel in viele Fürstenthümer. Die
meisten derselben kamen zu Anfang des 13. Jahrhunderts in die Abhängig-
keit von den Mongolen. Erst der kraftvolle Iwan Iii. Wasiljewitsch
(1462—1505) machte Rußland von der Herrschaft der Mongolen frei. Sein
Enkel Iw an Vi. der Schreckliche nahm den Titel Cz a r an: er errichtete die
Strelitzen, vereinigte Kasan und Astrackan und nannte sich „Selbstherrscher
aller Reußen". Mit Feodor I. erlosch der Mannsstamm Ruriks 1598.
Die Mongolen, welche seit dem 13. Jahrhundert dem Osten
Europa's so gefährlich wurden, hatten durch ihren D sch in gisch an,
d. h. allgemeinen Chan, Temudschin 1206 ein mächtiges Reich ge-
gründet, das aber 1294 wieder zerfiel. Erst 1369 wurde das Mongo-
lenreich von dem grausamen Eroberer Timur oder Tamerlan wie-
der ausgerichtet, löste sich aber nach dessen Tode alsbald wieder ans.
8. Das griechische Kaiserthum und die Herrschaft der Osmancn.
§. 122. Das griechische Kaiserthum konnte sich von den schweren
Schlägen, welche es von den Muhammedanern und später von den
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_Ii Albrecht Ladislaus Albrechts Albrechts Johunn_Hun- Ladislaus Matthias_Corvinus Friedrich_Iii Friedrich Olga
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Wien Kasan Mannsstamm_Ruriks
121
§. 123. Erfindungen und Entdeckungen.
Kreuzfahrern erlitten, nicht mehr erholen und wurde in der Mitte des
14. Jahrhunderts eine Beute der Osmanen.
Michael Paläologus stürzte zwar (1261) das lateinische Kaiser-
thum wieder, konnte aber nicht mehr alle vorigen Reichstheilc gewinnen. Von
den Scrbicrn lind Bulgaren im Norden angegriffen, mußte Johann Paläo-
logus cs dulden, daß sich die Türken oder Osmanen von Kleinasien her-1355
über in Europa cindrängten, 1361 unter M urad I. ihren Sitz in Adrianopel
nahmen und bis nach Serbien und Bulgarien, ja unter Bajasid bis über
die Donau vordrangen. Den Grund zur osmanischen Größe legte sodann
Murad Ii. dadurch, daß er die Ungarn und Polen bei Varna schlug (1444).
Seinem weitern Vordringen widersetzten sich aber der muthige Johann Hun-
nyades (§. 120) und der tapfere Georg Castriota oder Skanderbeg,
Fürst von Albanien (Epirus). Zuletzt war das griechische Reich nur noch auf
C on st an tino p e l und seine Umgebung beschränkt, bis endlich Muhammed 11.1453
demselben durch die Eroberung Constantinopels, wobei der letzte Kaiser Con-
stantin Ix. tapfer kämpfend fiel, dem griechischen Reich ein Ende machte.
Nach Skanderbcgs Tod eroberte er Albanien und ordnete sein Land durch ein
neues Gesetzbuch. Von da an wurden die Türken durch ihre beständigen
Streifzüge nach Ungarn und Oesterreich eine furchtbare Geißel der Christenheit.
9. Die Vorboten -er neuern Zeit.
Dittmar's histor. Atlas. Taf. Xii. b.
1. Erfindungen und Entdeckungen.
§. 123. Noch haben wir aus dem 15. Jahrhundert eine Reihe wich-
tiger Entdeckungen und Erfindungen zu erwähnen, welche den
Uebergang zu einer neuen Zeit bilden.
Nachdem die Portugiesen durch Bartholomäus Diaz schon imj.1486
das Vorgebirge der guten Hoffnung entdeckt und den Seeweg
nach Ostindien gefunden hatten, hoffte der Genuese Christoph Co-
lumbns denselben in westlicher Richtung entdecken und an der Ostküste
Indiens landen zu können. Er wendete sich an Ferdinand und Jsabella
von Spanien, und erhielt nach mehrjährigem Warten drei kleine Schiffe,
mit welchen er am 3. August 1492 von Palos aus in das weite Welt-
meer hineinfuhr. Nach einer neun Wochen langen Fahrt, als ihm schon
seine Leute das Versprechen abgenommen hatten, wieder umzukehren,
entdeckte man den 12. October Land, die Insel Guanahani (San
Salvador) und bald darauf Cuba und H a y ti, wodurch der Anfang Ll92
zur Cntdeckung Amerikas gemacht war.
Auf seiner zweiten Fahrt (1493—1496) entdeckte Columbus meh-
rere andere Inseln des westindischen Archipels, mußte aber nach Spanien
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Michael_Paläologus Johann_Paläo- Johann Johann_Hun- Johann Georg_Castriota Muhammed Bartholomäus_Diaz Christoph_Co- Ferdinand August Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Europa Serbien Bulgarien Donau Ungarn Polen Varna Albanien Epirus Albanien Ungarn Oesterreich Ostindien Indiens Spanien Cuba Amerikas
131
§. 130. Die Religions-Einigungs-Versuche.
deutschen und spanischen Söldnerschaaren erstürmt und geplündert wurde,
und die französischen Heere bei der vergeblichen Belagerung von Nea-
pel sehr an Krankheiten zu leiden hatten, so daß sich Franz 1529
zum Frieden von Cambray herbeiließ und alle Ansprüche auf
Italien aufgab. Karl V. aber erhielt zu Bologne 1530 die lombardische
und römische Krone, als der letzte deutsche Kaiser, der zur römischen
Krönung gelangte.
In demselben Jahr drohte von den Türken neue Noth. Diese hatten 1522
den Johannitern Rh o d u s entrissen, 1521 Belgrad erobert, 1526 den
König Ludwig von Ungarn bei Mohacz besiegt und waren 1529
unter Soliman Ii. bis Wien vorgedrungen. Sie giengen jedoch wieder zu-
rück, als sie sahen, daß die Deutschen in Einigkeit heranrückten, behielten
aber Ungarn noch in ihrer Gewalt. — Nachdem die Türken auch Nordafrika
erobert hatten, machte Karl V. einen Zug nach Tunis gegen den türkischen!535
Vasallen C h a i r e d d i n oder H a r a d i n, der sich daselbst festgesetzt hatte, und
das Mittelmcer durch seine Seeräubereien beunruhigte. Tunis wurde erobert
und Karl gab es seinem frühern Besitzer Muley Hassan als ein von Spanien
abhängiges Gebiet zurück, von dem er aber die Feste Goletta behielt.
Franz I. aber konnte Mailands Verlust nicht verschmerzen, begann
den dritten Krieg gegen Karl, und fiel in Savoyen ein, wogegen
der Kaiser in Südfrankreich einbrach. Es richtete aber keiner viel aus,
und der Krieg wurde durch den Waffenstillstand zu Nizza bei-
gelegt. Darnach machte Karl V. im Herbst des Jahres 1541
auch einen Zug nach Algier, verlor aber gleich anfangs seine Flotte
durch Stürme, und mußte die ganze Unternehmung aufgeben.
2. Die Religions-Einigungs-Versuche und der - Krieg gegen Franz in
Frankreich.
§. 130. Die Protestanten hatten 1535 den schmalkaldischen Bund auf
zehn Jahre erneuert, worauf die katholischen Fürsten demselben ein katho-
lisches Bündniß entgegensetzten. Dennoch hatten jene günstige Aussichten,
da immer mehr Stände zur Reformation übertraten, und der Kaiser sie
schonte, in der Hoffnung, sie würden sich einem Concilium fügen, zu den:
er den Papst zu bewegen suchte. Da dieser nicht darauf eingieng, ver-
suchte der Kaiser selbst eine Wiedervereinigung der beiden Religions-
parteien durch die Relig 'ons gesp räche zu Regensburg (1540,
41 und 46), die jedoch nicht zu dem gewünschten Ziele führten.
- Nachdem Karl V. einen erfolglosen Krieg gegen die Türken unter-
nommen hatte, begann Franz von Frankreich im Bund mit den Türken,
Dänen, Schweden und dem Herzog von Cleve seinen vierten Krieg
gegen den Kaiser (1542—44). Er griff die Niederlande an, während
9 *
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TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Cambray Karl_V. Karl_V. Ludwig_von_Ungarn Ludwig Karl_V. Karl_V. Karl Karl Muley_Hassan Franz_I. Karl Karl Karl_V. Karl_V. Franz Franz Karl_V. Karl_V. Franz_von_Frankreich Franz Cleve
Extrahierte Ortsnamen: Italien Belgrad Wien Nordafrika Tunis Spanien Mailands Savoyen Südfrankreich Nizza Algier Frankreich Schweden Niederlande
156
§. 144 c. Ludwig Xiv.
Wien schien unrettbar verloren, aber sein tapferer Commandant Rüdi-
ger von Stahrenberg hielt cd, bis der Polenkönig Johann So-
biesky und die Kurfürsten von Sachsen und Bayern herbeieilten, den
Feind schlugen und sein ganzes Lager erbeuteten.
Der Krieg gegen die Türken dauerte noch 16 Jahre. Während desselben
eroberte Mar Emanuel von Bayern Ofen 1686; Karl von Lothrin-
gen gewann die Schlacht bei Mohacz 1687, durchweiche Ungarn und
Siebenbürgen für die Türken verloren gieng; der Markgraf Ludwig von
Baden besiegte sie 1691 bei Salankemen, und der glänzende Sieg des
Prinzen Eugen von Savoyen bei Zentha 1699 führte zu dem
Waffenstillstand und Frieden zu Carlowitz, durch welchen Siebenbürgen
und Slavonien an Oesterreich, Morca und Dalmatien an Venedig kam.
Ludwig Xiv. hatte nun wohl Frankreichs Macht nach Außen ge-
hoben, schwächte sie aber nach Innen durch fortgehenden Abgabendruck,
durch Knechtung der französischen Kirche, durch schmähliche Bedrückung
und Verfolgung der Janfenisten und Hugenotten.
Die Iausenisten haben ihren Namen von ihrem Lehrer Cornely s
Jansen, Professor zu Löweu, der die Lehre des Augustinus von der Recht-
fertigung gegen die Satzungen der römischen Kirche vertheidigt hatte. Der
Papst verdammte seine Lehre, und die Jesuiten und Ludwig Xiv. verfolgten
seine Anhänger, welche sich durch ein streng sittlich-religiöses Leben auszeich-
neten, und unter welchen manche berühmte Gelehrte waren, z. B. Pascal.
Zur Verfolgung der Hugenotten aber trieben den alternden, jetzt heuch-
lerisch-frommen König sein Beichtvater Pere la Chaise, die Frau von Mainte-
non und sein Kriegsminister Louvois, die ibm die Ausrottung der Protestanten
als ein Verdienst vor Gott darstellten. Er vertrieb ihre Geistlichen, schloß
ibre Kirchen und Schulen, nahm ihre Kinder weg und ließ sie katholisch
erziehen, und suchte die Widerstrebenden durch die sogenannten Dragona-
den, d. h. Einlagerungen von Dragonern zu bekehren.
Endlich erließ er den Widerruf des Edicts von Nantes,
1685 wodurch er den Protestantismus in Frankreich bei Todesstrafe verbot, aber
auch seinem Lande mehr als 700,000 gewerbfleißige Menschen entzog, die
trotz der auf Entweichung gesetzten Strafe auswanderten und in den Nieder-
landen und in Brandenburg Aufnahme fanden. Dennoch konnte er den
Protestantismus nicht ausrotten. Die Nachkommen der Waldenier in den
Cevennen, Camisarden genannt, kämpften später für ihren Glauben bis
aufs Blut, so daß Hunderttausewde umkamen, bis ihnen 1704 Glaubens-
freiheit zugestanden wurde.
Unterdessen hatte Brandenburg mit Schweden und den Niederlan-
den, der Kaiser mit Spanien, Bayern, Sachsen und Savoyen ein Bünd-
niß geschlossen, dem auch Wilhelm !. von England beitrat, um der
Ländersucht Ludwigs Xiv. ein Ziel zu stecken.
Da ließ dieser, auf Louvois' Betrieb, die ganze Rheinlinie besetzen,
und durch Melac die Pfalz wieder aufs Unmenschlichste verwüsten.
1688 Aber bald mußten die Franzosen vor den Verbündeten weichen, z. B.
aus Mainz, aus Flandern, am Rhein, und auch ihre Siege bei Neer-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Stahrenberg Johann_So- Johann Emanuel_von_Bayern Karl_von_Lothrin- Karl Ludwig_von
Baden Ludwig Eugen_von_Savoyen Eugen Zentha Carlowitz Ludwig_Xiv Ludwig Cornely Jansen Ludwig_Xiv Ludwig B._Pascal Louvois Wilhelm Ludwigs