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1. Lehrbuch der Geographie - S. 152

1827 - Erfurt : Keyser
152 Iv. Reine Geographie. Lauf nach Bamberg in den Main, 23 Ml. lang, mit 7 Brücken bis Fürth, eine bei Fürth, bei Unter-Vach, Erlangen, Forchheim, Bamberg, b) Die Tauber, Q. auf dem Fränkischen Landrücken, nordöftl. Lauf durch Wir- temberg und Baden nach Wertheim zur Mdg., 15 Ml. lang, schiffbar; (Paßartiges Thal, S. 142) mit Brücken bei Mergentheim, Königshofen, Lauda, Bischoffsheim, Wertheim. Rechts: a) die Fränkische Saale, Q. das Salzloch, 1 Ml. von Königshofen, südöstl. Lauf bis Gemünden zur Mdg., 15 Ml. lang, nicht schiffbar; mit Brücken bei Neustadt, Steinach, Aschach, Kissingen, Eurendorf, Hammelburg, Gemünden. b) Die Kinzig, £l. der Eisenberg bei Fulda, südwestl. 11 Ml. langer Lauf bis unweit Hanau zur Mdg., nicht schiffbar, leicht zu übergehen, viele Führten. (Pässe S. 141 und 14z). c) Die Nidda, Q. auf dem Vogelsgebirge im Großherzogthum Hessen, südwestl. 12 Ml. langer Lauf bis zur Mdg. bei Höchst, nicht schiff- bar, viele Führten. — 11) Die Lahn, Q. auf dem Rothhaargebirge in der Grafschaft Wittgenstein, südwestl. 30 Ml. langer Lauf bis Lahnstein zur Mdg. in den Rhein, schiffbar bei Diez. Brücken: 6 oberhalb Marburg, dann bei Marburg, Gießen, Wetzlar, Leun, Weilburg (Kettenbrücke), Runkel, Limburg, Diez, Nassau. Sie nimmt die Weil, Embs, Aar, den Mühlbach, die Dill und Else auf. 12) Die Sieg, Q. nördl. von der Stadt Siegen in der Grafschaft Nassau-Siegen, wcstl. Lauf von 17 Ml. bis zur Mdg. unterhalb Bonn, nicht schiffbar. Brücken: bei Wissen, Datten- feld, Bufchdorf, Mühldorf. 13) Die Ruhr, Q. auf dem Rothlagergebirge bei Winterberg, westl. Lauf durch Westphalen bis Duisburg in den Rhein, 81 Ml. lang, schiffbar südl. von Unna. Paßart.thal, S. 142. Brük- ke n: 9 oberhalb Arensberg, dann bei Arensberg, Huisten, Neheim, Wickede, Schwerte, Westhofen, Herdicke, Herbede, Hattingen. 14) Die Lippe- Q. am Teutoburgerwalde, südwestl. Lauf durch Westphalen, 33 Ml. bis zur Mdg. bei Wesel, schiffbar von Lippstadt an. Brücken: 14 oberh. Hamm, dann bei Hamm selbst, Heringen, Lünen, Dorsten, Kruidenborg, Wesel. 15) Die alte Ussel, Q. bei Wesel. Bei Doesburg geht sie in die neue Nssel, mit dieser in den Rhein (s. Niederlande). Nebenflüsse, links: 1) Die Jll. 2) Die B reu sch in dem 5 Ml. langen Schirmeckcr Thale (Canal an derselben). 3) Der Sorr. 4) Die Moder und der Surbach, welcher letztere bei Beinhcim in die Elsassische Fläche tritt, und ein sehr wichtiges Thal bildet, welches in einer Beziehung mit den Weißenburger Linien steht. Zwischen der Sur und Lauter ist auch der Geisberg als Position zu merken. 5) Die durch die Lauter- oder Wei- ßenbürger Linien, welche von einer Höhe oberhalb Wcißenburg bis unterhalb Lauterburg gehen, bekannte Lauter. 6) Die Queich. 7) Die Spei er. 8) Die Isen ach. 9) Die Eiß und Primm. 10) Die Selz. 11) Die Ahr. 12) Die Erft, als die kleineren, alle in tiefen Thalern. 13) Die Mosel, Q. auf den Vogesen, nordöstl Lauf durch die Preuß. Provinz Nieder- rhein bis Koblenz in den Rhein. Brücke: bei Diedcnhofen, Trier, Bern- kastel, Trarbach, Koblenz, 76 Ml. lang, 200 — 600 F. breit, schiffb. bei Pon- tamuffon. Sie nimmt rechts die Saar und links die Sure (Sauer) nebst der Kill auf, wovon nur die zwei ersteren schiffbar sind. Iii. Die Weser. Sie entsteht aus dem Zusammenflüsse der Werra und Fulda bei Münden im Hannoverschen, hat einen nord- westlichen Lauf von 62 Ml. durch Hannover, Westphalen, und wieder Hannover in die Nordsee; schiffbar ist sie von Münden an schon sur große Schiffe. Anfangs fließt sie in einem steilen, tiefen Bette bis zrrr

2. Lehrbuch der Geographie - S. 153

1827 - Erfurt : Keyser
Zweiter Abschn. Ii. Festland der Alpen. 4. Deutschland. 153 Durchspühlung (Westphal. Pforte, S. 134. Nr. 22), dann sind die Ufer flach. Sie ist der kürzeste Deutsche Hauptfluss, gleichwohl aber betragt ihr Gebiet 1220 Q.m. Brücken: bei Hameln, Rinteln, Min- den, Nienburg, Hoya, Bremen. Die Werra entsteht auf der Nordwestseite des Bleßberges aus zwei Bachen des Thüringerwaldes, nimmt, einen nordwesil. Lauf, hat ein breites, stark bewohntes Thal, in welchem nur bei Themar die Ränder scharf herantreten, eine Lange von 38 Ml., wird schiffbar bei Treffurt und vereiniget sich bei Münden mit der Fulda. Ihre Nebenflüsse sind die H örsel und Vach. Brük- ken: 13 oberhalb Meiningen, dann eine bei dieser Stadt, bei Wal- dorf, Wasungen, Wernshausen, Barchfeld, Salzungen, Vach, Berka, Kreuz bürg, Treffurt, Wanfried, Eschwege, Allendorf, Witzen hau- sen, Münden. Die Fulda entspringt im Rhöngebirge an der kleinen Wasserkuppe, im S. O. der Abtsröder Höhe, bei Gersfeld in Churhes- sen, hat einen nördl. Lauf von 27 Ml. bis Hannöverisch Münden, wird von Hersfeld an schiffbar, hat ein steiles Ufer und sehr beschranktes Thal, und bildet mit der Werra bei Münden die Weser. In sie fließt die Schwalmoberhalb Kassel. Brücken: 4 oberhalb Fulda, dann eine bei dieser Stadt, bei Hersfeld, Meklar, Breitenbach, Rothen- burg, Morschen, Melsungen, Röhrenfurt, Euenberg, Kassel. Nebenflüsse, links: 1) Die Diemcl, Q. auf dem Rothlagcrgebirge, nordwesil. von Medebach in Weftphalen, nordöftl. Lauf und Mdg. bei Karls- hafen, nicht schiffbar. Brücken: bei Stadtbergen, Westheim, Marburg, Liebenau, Trendelburg, Helmershausen. Bei Stadtbergen bildet der Fluß ein sehr tiefes Gebirgsthal, und einen Paß, der schon zur Zeit Karls des Großen berühmt war. Die Sachsen hatten hier die Festung Ehres- burg. 2) Die Hunte, Q. auf der Mindenschen Bergkette in Osnabrück, nördlicher Lauf durch dieses Land und Oldenburg nach Elsfleth zur Mdg., 25 Ml. lang, schiffbar bei Oldenburg, flache Ufer. Brücken: 12 oberhalb Witzenhausen, dann bei diesem Orte, Hundlosen, Westerburg, Astrup, War- denburg, Oldenburg re. 3) Die Rehme, oberhalb Minden. 4) Die W estphä lischt Werra und 5) die Aue, oberhalb Nienburg, als die drei kleineren. — Nebenflüsse, rechts: 1) Die Aller, Q. nördl von Seehausen, das sogenannte saure Holz, westlich von Magdeburg; nordwesil. Lauf durch das Hannöversche bis nach Werden zur Mdg., 33 Ml. lang, schiffbar von Zelle an, seichte Ufer. Brücken: 15 oberhalb Gifhorn, dann bei dieser Stadt, Zelle, Essel, Rethen, Werden. Die Aller nimmt links die Oker und die Leine auf. Jene entspringt im Harz, hat einen nördl. 15 Ml. langen Lauf, 2 Brücken bei Wolsenbüktel und Braunschweig, und mündet sich zwischen Zelle und Gifhorn; diese kommt vom Eichsfelde, wo sie 2 Ml. östlich von Heiligenstadt entspringt, fließt nordöstlich bis zur Mdg. zwischen Zelle und Werden, 22 Ml. lang, wird von Hannover an schiffbar und hat über 50 Brücken, von denen die wichtigsten bei Göttingen, Eimbeck, Gandersheim, Elze, Neustadt und Hannover sind. Bei Nordheim fließt rechts in die Leine die Ruhme, und in diese wieder rechts die O d e r und die Soese. Wichtig ist die Soese, welche an der Soesenklippe des Oberharzes entspringt, und sehr tief ist. Erst von Osterode an wird ihr Thal seichter. Die Oder ent- springt beim Brockenkruge, auf dem Bcockcnselde. An diesem Flusse liegt das Meisterstück der Hydraulik, der Oderteich, 85 Mrg. groß, 9 F. tief, für den Berg- und Hürlcnbau sehr wichtig. Die Innerste, welche unweit

3. Lehrbuch der Geographie - S. 141

1827 - Erfurt : Keyser
Zweiter Abschnitt. Ii. Festland der Alpen. 4. Deutschland. 14* gangen werden kann. 5) Der Paß von Oerlinghausen, steile, be- schwerliche Felsenstr. von Rietberg, Oerlinghausen und dem Teutoburger Wald- rücken nach Lemgo. 6) Der Paß von Augustendorf, eine eben so rauhe Straße von Rietberg auf Augustendorf nach Detmold über den Teuto- burger Wald. 7) Der Paß von Detmold, ein ebenfalls steiler und waldiger Gebirgsweg und Kunststr. von Paderborn nach Detmold und Lemgo, 8) Der Paß von Altenbecken, ein tiefer, enger Bergweg von Pader- born nach Pyrmont. 9) Der Paß von Driburg, beschwerliche Str. von Paderborn nach Höxter. Nebenpaß von Schwaney nach Buke. 10) Der Kleinenbergerpaß, Kunststr. von Lichtenau auf Kleinenberg, dann über das Gebirge nach Marburg; Kunststr. von Paderborn nach Kassel. 11) Das Diemelthal, eine Felsenenge von Stadtbergen an bis ubejc Marburg hinaus. 15) und 16) Ueber das Rhön- und Spessartgebirge. (In Daiern). 1) Der Paß von Fladungen, Bereinigungspunkt der Str. von Meiningen und Melrichsstadt; Str. ins Fulda- und Werrathal, oder durch das Ulsterthal nördlich nach Bach. 2) Das Kinziglhal, von Schlüchtern bis Gelnhausen in Churhessen, 5 Ml. lang; Haupt« und Kunst- straße aus Thüringen über Vach, Fulda und Hanau nach Frankfurt a. M. 3) Der Paß von Bi sch offsheim, vor der Rhön in Baiern, über das Gebirge nördl. nach Gerèfeld. 4) Der Paß von Brückenau, der Ver- einigungspunkt der Straßen von Würzburg und Schweinfurt bis Hammel- burg; Kunststr. von da nördlich über Brückenau nach Fulda. 5) Der Let- genbrunner Paß, von diesem Dorfe auf dem rauhen Kamme des Spes- sart, dem Bereinigungspunkte der Straßen von Aschaffenburg und Gemün« den; rauher Felsenweg über Orb nach Saalmünster. 6) Der Paß von Bieber geht aus dem vorigen sehr beschwerlich bei Lohrhaupten über Bie- der nach Hanau. 7) Der Rohrbrunner Paß, von diesem Orte in Baiern nach Aschaffenburg; Kunststr. von Würzburg nach Frankfurt a. M. 8) Das Mainthal, Uferstraße, a) nördl. von Würzburg über Gemünde und Lohe nach Rothcnfels, b) von Mittenberg nördl. nach Aschaffenburg. 17) und 18) Ueber das Bogelsgebirge und den Taunus. 1) Der Paß von Freiensteinau geht von Gedern über Freiensteinau nach Neuhof auf der großen Str. von Fulda nach Frankfurt. 2) Der Paß von Ulrichsstein, d. i. der Scheidepunkt der Straße von Gießen über Grüneberg und Herbstein nach Fulda, und von Hersfeld über Alsfeld und Gedern nach Hanau. Z) Der Paß von Homburg an der Höhe, Str. von Frankfurt nach Weilburg. 4) Der Paß von Königsstein geht von Frankfurt, nordwestl. über Königsstein, den Taunusrücken ic. nach Limburg; Kunststr. von Frankfurt nach Cöln. Nebenpasse sind: a) Bon Königsstein nach Usingen. b) Ueber Epstein nach Wiesbaden, c) Ueber Idstein nach Kirberg. 5) Der Paß am Trompeter, von Wiesbaden über das Ge- birge nach Kirberg; Kunststr. von Mainz nach Limburg. 6) Der Paß von Langenschwalbach, von Wiesbaden über den Taunus nach Langenschwal- bach und Nassau; Kunststr. von Mainz nach Coblenz. 19) Ueber den Westerwald (Preußen und Nassau). 1) Das Lahnthal, vom Rhein an bis Nassau. 2) Das Rheinthal, am rech- ten Ufer von Biberich bei Mainz, bis zur Mdg. der Sieg; Kunststr. von Braubach bis Engers. Seitenpaß: von Ehrenbreitstein nach Montabaur. 3) Der Paß von Altenkirchen, von Weyerbusch über Attenkirchen nach Freitingen; Kunststr. von Cöln nach Frankfurt. 4) Der Hachen- burger Paß, Vereinigungspunkt mehrerer Strßn. von Siegen, Wetzlar re. nach Neuwied, Bon Hachenburg an Kunststr., sonst von den andern Städten

4. Lehrbuch der Geographie - S. 142

1827 - Erfurt : Keyser
142 Iv. Reine Geographie. nach Hachenburg rauhe Gebirgswege. 5) Der Paß über die Kalte Eiche, von Wetzlar nach Siegen; Kunststr. von Elberfeld über Siegen nach Frankfurt. 6) Der Paß von Ebersbach, schlechter Gebirgsweg über die Kalte Eiche von Siegen nach Marburg. 20) Ueber das Rothlager und Sauer ländische Gebirge (im Preußischen). 1) Der Paß von Eder köpf, d. i. die Straße von Siegen, welche in die Straße von Marburg nach Kassel führt. 2) Der Paß von Hilgen buch, Str. von Siegen über diesen Ort und andre nach Korbach. 3) Der Paß von Winter berg, Vereinigungspunkt mehrerer Wege über Brilon nach Korbach. 4) Das obere Ruhrthal, Str. von Winterberg nach Lippstadt und Brilon, Kunststraße von da nach dem Rheine und von Werl nach Siegen. 5) Der Ha genpaß, Vereinigungspunkt der Kunststraßen von Wesel, Dortmund und Münster nach Frankfurt und Kassel. 6) Der Paß von Elberfeld, Vereinigungspunkt der Kunststr. von Cöln, Düsseldorf, Duisburg und Wesel im Wipperthale. Alle diese rauhen Gebirgsgegenden sind überhaupt nach allen Richtungen mit Wegen durchschnitten, die beständig durch steile Vertiefungen, felsige Thäler, oder über bewaldete Höhen führen; auch die angeführten Passe legen den militärischen Operationen mancherlei Hindernisse und Schwierigkeiten in den Weg. Dieselbe Bewandtniß hat es mit dem Haarstrange (s. Gebirge Nr. 21); der auch von vielen Straßen durchschnitten wird, z. B. von Arns- berg nach Münster u. s. w. 24) Ueber den Fränkischen Landrücken. (Baiern.) 1) Der Paß von Sulzbach, von Hersbrück an der Pegnitz das Thal des Kiesel- bachs aufwärts, sehr enge, große Straße von Nürnberg nach Amberg über Sulzbach. 2) Der Paß von Am berg im steilen Vilsthale, Vereinigungs- punkt der Haupt- und Kunststraßen von Nürnberg, Baireuth, Wunsiedel und Eger, welche von Amberg südlich nach Regensburg und Ingolstadt füh- ren. Zwei Meilen südwestlich von Ambcrg heißt der Paß: Paß von Castell, bei Castell und Pfaffenhofen. 25) Ueber den Odenwald. Eine Hauptstraße geht nicht über den- selben, doch sind die Wege durch den Wald eben nicht beschwerlich, obgleich sie sich häufig verengen. Am bemerkenswerthesien sind: 1) Das Mainthal von Miltenberg bis Obernburg, die Kunststr. von Augsburg nach Frankfurt. L) das Tauberthal, von Mergentheim nach Bischofshcim, Kunststr. von Augsburg nach Frankfurt und von Stuttgart nach Würzburg. Die große Str. von Heidelberg nach Darmstadt bildet aber eine Hauptcommunications- linie und gehört zu der großen R^einchaussee, die von Frankfurt bis Basel geht. 26) Ueber die rauhe Alp (in Wirtemberg). 1) Der Paß von Ebingen, Vereinigungspunkt der Strßn. von Hechingen, Balingen und Sig- maringen an der Donau. 2) Der Paß von G a m m e r t i n g e n, Kunststr. von Tübingen über Gammertingcn nach Riedlingen an der Donau. 3) Der Paß von Urach, im Felsenthale des Ermsbaches bis Urach, dann über das Gebirge nach Blaubeuern. 4) Der Paß von Blaubeuern, Fort- setzung der vorigen Kunststraße am linken User der Blau bis gegen Ulm. 5) Das Neckarthal, von Stuttgart über Eslingcn nach Plochingen. 6) Das Filsthal, Fortsetzung des vorigen Passes am rechten Ufer der Fils nach Geislingen; Haupt- und Kunststraße von Stuttgart nach Ulm. 7) Das Remsthal am linken und rechten Ufer der Rems; Haupt- und Kunststr. von Stuttgart nach Nürnberg. 8) Der Paß von Heiden heim, von Aalen das Tbal des Kocher aufwärts nach Herbrechtingen, Knststr. von Stuttgart über Heidenheim nach Augsburg Seitenpässe: *) von Hei den- heim nach Nördlingen; Kunststr. von Ulm über Nördlingen nach Nürnberg.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 161

1827 - Erfurt : Keyser
Zweiter Abschnitt. Ii. Festland der Alpen. 4. Deutschland. 161 Erzgebirge, die Sudeten, die Voralpen, der Harz und der Westerwald. Nirgend wird aber auch der Bergbau so wissenschaftlich betrieben, als in Deutschland, so daß dessen Bergacademien die Muster für andere Länder geworden sind. Man berechnet den jährlichen Ertrag auf 182 Mark Gold, 123,000 Mark Silber, 39 000 Ctr. Kupfer, 191,200 Etr. Blei und 2,400,000 Etr. Eisen. Salz giebt es in keinem Lande Europa's in solchem Ueberstusse; die Deutsche Porzellanerde ist die schönste in unserm Welttheile, und welch einen Reichthum besitzt das Land an Mineralquellen und Gesundbrunnen zu Karlsbad, Töplitz, Pyrmont, Aachen rc. 12. Volk.' Mit Ernst, tiefer Prüfung und Bedachtsamkeit steht der Deutsche dem leidenschaftlichern und sinnlichern, südlichern Nachbar gegenüber. Er ist es sich wohl bewußt, daß ihn an Gründlichkeit in allen Wissen- schaften, wie an Forschungsgeist und Tiefsinn, noch kein Volk des Erd- balls übertroffen hat. Noch bei keinem hat der große erhabene Gedanke von immer steigender Veredelung und höherer Vollkommenheit des gan- zen Menschengeschlechts so viele Anhänger und Verehrer gefunden, als bei den Deutschen; vielleicht deshalb, weil sie unter den cultivirten Völ- kern Europa's noch das moralisch beste Volk sind. Unvermischt stammt dieses Deutsche Urvolk, 30 Millionen an der Zahl, von den alten Germanen (d. h. Hker - oder Kriegsmannen) ab, oder von den Teutonen, wie sie nach ihrem Gotte Teut sich nannten. Slavische Völkerschaften aber, die jenseits der Elbe wohnten, gesellten sich, besonders seit Heinrich I. Zeiten, zu den Ur - Einwohnern, daher bis auf den heutigen Tag auch Slaven bald diesseits, bald jenseits dar Elbe die Hauptmassen ausmachcn. Sonst theilt sich die ganze Deutsche Nation in Ober- und Nieder-Deutsche; jene in ganz Süd-Deutschland, diese im ganzen nördlichen Deutschland. Nur durch die weit weichere und biegsamere Mundart und kräftigern Körperbau zeichnet sich der Nie- derdeutsche von dem Oberdeutschen aus, sonst haben sie die Hauptgrund- züge des Charakters gemeinsam. Ehrlichkeit, Treue und Herzlichkeit sind aber diese Hauptgrundzüge des deutschen Charakters und der alte Ruhm unseres Volkes. Sonst zeichnet sich der Deutsche auch aus durch Tapferkeit, große Festigkeit und Beharrlichkeit, fast, zu weit getriebene Regelmäßigkeit, geringere Geselligkeit aus Hang zur Einsamkeit und zum Nachdenken. — Wenn aber auch der Deutsche in andern Landern leicht heimisch wird, und ihm deshalb der Weltbürgersinn zum Vorwurf gemacht werden könnte; dennoch liebt er sein Vaterland und sein Volk, das unstreitig eins der achtungswerthesten unseres Erdballes ist, andern weit überlegen an Geist, Zahl, Ruhm und Geburtswürde seiner edelen Geschlechter, die auf den meisten Thronen Europa's herrschen; hervorragend durch große und be- rühmte Manner jeder Art, jedes Faches und jedes Standes; glanzend durch Großthaten der Vorfahren, wie der Zeitgenossen. Ja überall fin- det man die Spuren Deutscher Größe, Deutscher Gelehrsamkeit, Deutschen Fleißes und Deutscher Betriebsamkeit; und wäre es auch n -r das Eine, I. 11 /

6. Lehrbuch der Geographie - S. 214

1827 - Erfurt : Keyser
214 Iv. Reine Geographie. mark gehörte. Indessen ist der Häringsfang,im Limfiorden noch immer bedeutend. — Eine Forstcultur bedarf Dänemark kaum noch, da beinahe alle Wälder ausgerottet sind, und bis auf einige Gehölze längs der Oftküste jetzt nur noch niedriges Strauchholz wachst, wo sonst Buchen - und Eichenwälder standen. Deshalb leidet die Halbinsel empfindlichen Holzmangel, der jedoch durch Torf und Steinkohlen, wie durch die Zufuhr aus den Ostseehafen ersetzt wird. Wild trifft man daher auch nicht viel an, weshalb die Jagd ganz unbedeutend ist. An Bergbau ist ebenfalls nicht zu denken. Nur in einigen Gegenden sticht man Torf und gewinnt Gips, Kalk, Kreide und Sandsteine. Bemcrkenswerth ist aber noch der Bernsteingewinn an der West- küste Jütlands, auf der Sandbank, die Hize genannt, wo die soge- nannten Hizlaufer denselben aufsuchen und in Handel bringen. Eigenthümliche Producto besitzt die Halbinsel nur wenige; sie hat, was andere Lander auch haben; man müßte denn das schöne Rind- vieh, die leichten Pferde, die Dänischen Hunde, und vor Allem die Kreide hierher rechnen, welche in Nordjütland die schönste in Europa ist. Die Colonien liefern Kaffee und Zucker. 12. V o l k. Die Halbinsel wird von ohngefahr einer Million Menschen bewohnt, meistentheils Danen, Abkömmlinge jener Normannen, deren wir schon §. 1. gedachten, folglich Deutschen Stammes und verwandt mit den Norwegern und Schweden. Neben ihnen wohnen noch viele Deutsche, Frie- sen, wie auch Angeln. Alle tragen noch den Stempel Deutscher Eigenthümlichkeit; jener Eimbern, die schon 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung hier gehauset haben mögen, weshalb auch das Land bei den Alten die Eimbrifchc Halbinsel (Chcrsonesus Cimbrica) hieß. Vorzüglich erscheinen sie seit 768 als kühne Seeräuber fast an allen Küsten des Europäischen Festlandes und Englands. Sie hatten in den kalten rauhen Landern in der Sonne der Freiheit und durch den Kampf mit dem Meere eine seltene Stärke und Kraft gewonnen; durch Abentheuer und Heldenthaten erhöhten sie dieselbe. Aufgefchreckt durch den Sachsenbezwinger Karl, vielleicht auch von den Sachsen, ihren Halbbrüdern, zu Hülfe gerufen, oder durch Flüchtlinge gedrängt, gleich besorgt für ihre Freiheit wie für ihre Religion, hielten sie zuerst, den Feind ab, griffen ihn aber auch bald im eigenen Lande an, und mach- ten von der Zeit an einen größeren und bestimmteren Gebrauch von ihrer 'Fertigkeit zur See. Also erschienen sie kühn und verwegen als Geißel de? Länder, als Normannen in Frankreich, als Cast er lingo in England, als Waeringer in Rußland, als Madfchu im Arabi- schen Spanien. — Erst die allmahlige Gestaltung der Verhältnisse irr den südlichen Ländern ließ auch sie nach und nach von ihren unruhigen Streifereien und wilden Abentheuerlichkeiten abstehen und mehr Bildung annehmen, zumal als auch bei ihnen das Christenthum (seit, 1014) ein- gefühn worden war. Kriege, welche ihre Könige (Knut, Waldemar :e.) Un? den weiteren Besitz anderer Lander führten, ließen das Volk nicht emfchlafen; und so sind sie denn heute noch kräftige Menschen,

7. Lehrbuch der Geographie - S. 180

1827 - Erfurt : Keyser
Iso Iv. Reine Geographie. Der eigentliche Ackerbau und mehrere Zweige der Landwirth- schaft befinden sich noch auf einer sehr niedrigen Stufe, so fruchtbar und gesegnet auch das Land ist, denn es hat einen Ueberfluß an allen Produkten. Mit der Ertragsfähigkeit des Bodens stehen diese aber noch gar in keinem Verhaltniß. Rach einer frühem Berechnung soll das Total der cultivirten Flache 23,905,126 Joch betragen, etwa -§ der ganzen Oberfläche, darunter sotten seyn 4,897,218 Joch Ackerland, 7,629,225 Joch Wiesen und Weiden, 911,176 Joch Weinland, 8,642,740 Joch Wald. Das nördliche Ungarn bauet nicht Korn genug für seinen Bedarf. Ganz besonders reich an Korn dagegen ist das südliche Ungarn, und vorzüglich ausgebreitet der Gemüsebau. Kein Zweig ländlicher Industrie wird aber fleißiger und sorgfältiger betrieben, als der Wein- bau. An den Abhängen der Karpathen wachst der feurige T okay er und andere schöne Sorten, die den Weinen der südlichen Nachbar- Halbinsel nicht nachstehen. An vortrefflichen Buchen - und Eichenwäl- dern fehlt es ebenfalls nicht, aber wegen der Lage des Landes kann das Holz nicht gehörig zum auswärtigen Handel genutzt werden. Bedeutend ist auch der Tabaks-, Flachs- und Hanfbau; alle drei Artikel sind Stapelwaare. Auch die Viehzucht ist sehr ansehnlich, da die vortrefflichen Weide dieselbe so vorzüglich begünstigen. Un- garns weiße starke Rinder find weit und breit berühmt, so wie das leichte und schnelle Ungarische Pferd. Schaafe finden zwar sich in den großen Ebenen in zahlreichen Heerden, haben aber grobe Wolle. Ins Ungeheuere geht die Zucht der Schweine; denn ungeachtet des starken Verbrazichs im Lande selbst, verkauft man dennoch über 250,000 Stück ins Ausland. Man halt die Berechnung des Viehstapels, nach welcher Ungarn 451,000 Pferde, 886,990 Ochsen, fast \\ Mill. Kühe und 8 Mill. Schaafe hüben soll, für zu gering. Höchst wichtig ist in den äußerst fischreichen Flüssen (besonders in der Theiß) und den Seen die Fischerei. Ueberaus reich und ergiebig sind dieungarischen Bergwerke bei Krem- nitz, Schemnitz und Herrengrund; sie liefern fast alle Metalle, vornehmlich vieles Gold und Silber. Ungarn ist das goldreichste Land in Europa, und die Kremnitzer Ducaten find ihres feinen Goldes wegen weit und breit bekannt; auch wird der Bergbau sehr emsig betrieben. Der jährliche Ertrag wird auf 2500 Mrk. Gold, 92,220 Mrk. Silber, 48,000 Ctr. Kupfer, 24,500 Ctr. Blei und 200,000 Ctr. Eisen ange- schlagen. Aus diesen Bemerkungen laßt sich der Schluß auf Ungarns Han- del und Nationalreichthum, so wie auf die Menge seiner Naturerzeug- nisse machen. Der Gewinn, den Ungarn daraus zieht, ist trotz der vielen Zwsschenzölle, (Dreißigstamter, wo der 30ste Theil, oder 3^ Proc. erlegt werden muß) außerordentlich. Die weißen starken Rinder, die schnellen Pferde, Baren, Wölfe, große Heuschrecken, der Ungarische Schäferhund rc. gehören zu den eigentümlichen Produkten des Landes aus dem Thierreiche; Wein, als Stapelwaare jährlich 18 Mill. Eimer, Tockayer, Oedenburgcr, Ofner und Erlarrer; Tabak, ebenfalls Stapel-

8. Lehrbuch der Geographie - S. 181

1827 - Erfurt : Keyser
Zweit. Abfchn. Iii. Karpathen - u. Balkanlandcr. 2. Ungarn. 151 waare, jährlich auf 300,000 Ctr. und Reiß in ansehnlicher Menge; Gold, Silber, Marmor, Salpeter, Alabaster, schöne Karniole, Opale, Stein- kohlen aus dem Mineralreiche. 12. V o l t Die acht Millionen Menschen, welche Ungarn enthält, sind der Abstammung und dem Charakter nach unter sich sehr verschieden. Sie bestehen aus folgenden Stammen: 1) Die Nationalungarn, die alten Magyaren, Kalmückischer Abstammung und im neunten Jahr- hundert eingewandert, jetzt etwa 2,750,000 Kopse. 2) Slawen, jetzt großtentheils in das Gebirge gedrängt, etwa 4 Millionen. 3) Deut- sche, meistens aus der Westseite des Landes und dem östlichen Theile der Karpathen, etwa 577,000 Köpfe. 4) Wallachen oder Ro- muni (Römlinge), Ueberbleibsel der alten Römer, meistens zerstreut als Pferdehirten,. Schäfer und Fuhrleute, ein rohes, treuloses, feiges, knechtisch gesinntes und räuberisches Volk, an 640,000 Köpfe. 5) Die Szotaken, ein höchst merkwürdiger Slawenstamm, in der nach ih« nen genannten Gegend S z o t a k e n i a des Zempliner Comitats. 6) Iu - den, Zigeuner und Armenier, überall zerstreut, letztere als die besten Landwirthc und Viehhändler Ungarns, zusammen etwa 50,000. Bei der Vermischung so verschiedenartiger Stamme ist natürlich an keine eigentliche Volksthümlichkeit zu denken; wohl aber zeichnen sich die National Ungarn vor allen ganz besonders aus. Sie ha- den sich in einem Zeiträume von 600 Jahren voll wechselnder Ereig- niste am wenigsten mit den übrigen vermischt, und sind ein recht die- derer Menschenschlag, der noch seine ganze Volkskraft bewahrt hat, mit der sie einst der Erbtochter Karls Vi. (Maria Theresia) die ganze Oesterreichische Monarchie retteten, als sie, die größte aller Frauen, aus dem alten hohen Wien, von dem hinweggelrieben, dessen Le- den von ihrem Vater erfleht wurde, sich zu diesen edelstolzen Ungarn flüchtete. Der Ungarn ganzes Temperament ist Leben und Munterkeit;- sie offenbaret sich in seinem Nationalanzuge, wie in seinen Tanzen. Vaterlandsliebe ist* sein Eigenthum, und das Gepräge einer höheren Bestimmung trägt seine offene Stirn. — Ihre Sprache ist eine Fin- nische Mundart, vermischt mit Tatarischen Wörtern. Die Slawen haben die Ausdauer, die Enthaltsamkeit, die Tapferkeit, Gewandtheit und Starke ihrer nördlichen Brüder, wiewohl die Folgen früherer Knechtschaft nur noch allzusichtbar sind. 3. Balkanland. Die (Europäische) Türkei. 1. Name, Lage, Größe. Das Land hat den Namen von den Türken; einem Tatar- volke, das ursprünglich nach Asien in die Steppen vom Altai bis zum Kaspischen Meere gehört, wo noch jetzt ihre Stammgenoffen, die Kir- gisen, Vucharcn, Usbecken und Turkomanen, wohnen. Os man, ein

9. Lehrbuch der Geographie - S. 230

1827 - Erfurt : Keyser
230 Iv. Reine Geographie. Luxus der Englischen Großen mit Rennern, Reit-, Jagd- und Wagen- pferden aufgemuntert, wetteifert Alles, die besten und schönsten Pferde zu ziehen. Nicht selten wird daher ein Sprung von einem berühmten Hengst mit 100 Guineen bezahlt. Aus einem ähnlichen hohen Grade sieht die Rindviehzucht. Kein Land auf der Erde ernährt so vieles Rindvieh, als Großbritannien und Jreland, und fast nirgend findet man sie von solcher Größe, solchem Fette und Gewichte. (Chester-Kase). Die Schafzucht aber hat vornehmlich mit, den Nationalreichthum Englands begründet^ und lange behauptete die Englische Wolle nach der Merino den ersten Rang, den sie aber jetzt der Sächsischen Electo« ralwolle überlassen muß. Der Viehstapel im ganzen Lande wird zu 1.900.000 St.pferden, 10,500,000 St. Rindvieh und 44,100,000 St. Schafen angeschlagen. Auf die Q. M. kommen 342 Pferde und 10,777 St. Nutzvieh. — Keins der Europäischen Länder hat so viel Pferde zu jedem Gebrauche als Großbrrtanien. Nach einer Berechnung und Zusammenstellung haben in England 100 Menschen zu ihrem Gebrauche 16 Pferde, während dieselbe Zahl in Frankreich nur 7 hält. — Die Fischerei ist dagegen lange nicht das, was sie der Lage der Britischen Inseln nach sepn könnte und müßte, da Küsten, Flüsse und Seen von Fischen wimmeln. Am bedeutendsten ist noch die Häringsfischerei, die wohl an 15,000 Menschen beschäftigt. Der Bergbau ist in England größer als irgendwo; zwar nicht auf edle Metalle, aber ungeheueren Reichtbum an Steinkohlen (jährlich viel- leicht 450 Mill. Etnr.), Eisen (über 5 Mill. Etnr.), Blei (an 400,000 Etnr.), Zinn (60,000 Etnr.), Kupfer (an 200,000 Etnr.); auch Alaun, Vitriol, Salz, das beste Reißblei, Gallmey. So kann man dort zwar letzt das Russische Eisen, nicht aber das zur Stahlbercitung nöthige Schwedische entbehren. Der bloße Steinkoblenbergbau beschäftigt etwa 100.000 Menschen (ohne die Transportirenden) und das Eisenhütten- wesen 3 — 400,000. Eine Forstcultur gibt es in Großbritannien und Jreland nicht, da beide Inseln nur 1,482,000 Mrg. Waldung haben, und die holzarmsten Lander in Europa sind. Diesen Mangel an Brennmaterial ersetzen aber die Steinkohlen übcrflüßig. Jagd ist bloßer Luxusartikel. An eigenthümlichen Pcoducten besitzt aber Großbritannien und Jreland, a) aus dem Thierreiche: die schönen und raschen Pferde, Ara- bischer und Marokkanischer Race; das große und schöne Hornvieh; Schafe mit sehr feiner Wolle; große und starke Hunde (Doggen); starke Hahne, berühmt durch ihre Kämpfe; eine Menge Schwäne; Adler, Eidervögel, große Gänse (30 bis 32 Pf. schwer). 6) Aus dem Pflanzenreiche: vortrefflichen Hopfen, Hanf und Flachs, Weber- difteln, Farbemoose, e) Aus dem Mineralreiche: Steinkohlen, Eisen, Zinn (das beste auf der Erde), Walkererde (ebenfalls die beste). Die Colonien in allen Erdtheilcn liefern alle übrigen fehlenden Producte; die Ostindiens liefern besonders Gold, Edelsteine, Diamanten und Perlen.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 264

1827 - Erfurt : Keyser
264 1y. Reine Geographie. Erdstriche (Oesterreich hat 171, Preußen 265, Frankreich 252, Schweden und Norwegen nur 50 auf eine £L So?.;; und doch dürste bei der groß- ßen Anzahl Pferde, welche die Kofaken und Tataren halten, dies noch das Minimum seyn. Die Anzahl des Hornviehes wird auf 19 Mill. Stück angegeben, die der Schaafe auf 36 Mill. Auf der Q.m. fin- den sich in Rußland fast 942 St. Nutzvieh. Der Bergbau ist erst seit dem achtzehnten Jahrhundert (seit 1704) in Rußland bekannt; nur Eisen und Salz wußte man schon früher zu Tage zu fördern. Jetzt baut man auf Gold, Silber ^und alle übrige Metalle, und hat sehr wichtige Salzminen und Siedereien, so wie auch Salpeter in Ueber- stuß. Die wichtigsten Goldgruben sind im Jekatharinenburgifchen und Werchoturifchen Ural, an der Tschussowaja; die reichsten Silbcrwerke die Kolywanschen un Altai; die wichtigsten Kupfer- und Eifengruben im Uralschen Erzgebirge; die reichsten Salzwerke am Jlek. Auch wird viel Salz aus den Salzseen des südlichen Rußlands gewonnen (I. S. 253). Die Bergwerke sind theils Eigenthum der Krone, theils Pri- vateigenthum, und der Besitzer kann sie gegen eine mäßige Abgabe ganz nach Gutdünken verwalten. Der jährliche Betrag der Bergwerke in Rußland betragt 19,320 Mark Gold, 100,032 Mark Silber, 18,181 Ctr. Blei, 73,693 Etr. Kupfer und 2,100,000 Ctr. Eisen. Das Total der Salzausbeute soll (1823) 7,151,761 Etr. betragen haben. — Die Fischerei ist fast bei allen Völkern Mußlands ein Hauptnahrungszweig und vorzügliches Gewerbe, und bis auf die Wolga überall frei. Am bedeutendsten ist sie im Kaspischen Meere, in der Wolga und im Ural. Hier werden jährlich an zwei Millionen Haufen, Störe und Sewrjungen gefangen. Diese liefern 1400 Etr. Fifchleim (Haufenblafe) und 50,000 Etr. Eaviar. Die Jagd ist ebenfalls im ganzen Lande frei, und das natürliche Gewerbe aller noch uncultivirten Nationen; besonders in Sibirien, wo sie die edelsten Pelz- werke, als Zobel, das Fell zu 50 bis 100 Thaler, schwarze Füchse u. s. w., liefert. — Von immer größerer Wichtigkeit wird für Ruß- land eine Waldcultur, da bis jetzt der Holzvcrfchwendung noch kein Ziel gefetzt ist. Die meisten Wälder, besonders in den bevölkerten Thei- len, sind daher verwüstet, und in manchen Gegenden zeigt sich denn doch auch schon davon die Folge. Die Regierung hat zwar für bi&N Krön forsten eine Forstverordnung bekannt gemacht; aber die Privatwal- dungen sind sich und den Bauern meistens noch überlassen, die schreck- lich darin Haufen. — Bienenzucht ist in den südlichen Provinzen von Bedeutung, besonders beschäftigen sich die Baschkiren mit derselben. Die gewöhnlichsten Stöcke sind ausgehöhlte Baumstamme. Mancher hat 800 bis 1000 solcher Stamme und gewinnt 100 bis 1000 Pud (a 40 Pfund) Honig und Wachs. — Seidenbau ist erst in den neuern Zeiten in Rußland bekannt geworden, und wird vorzugsweise in den südlichen Provinzen getrieben. Im Jahre 1804 gewann man 228 Pud reine Seide; I8h schon 1567 Pud.' An eigenthümlichen Producten aber besitzt das Land a) aus dem Thierreiche: die Russischen Pferde, Rennthiere und Pelzthiere «llcr Art, Schaafe mit grober und kurzer Wolle, darunter besonders
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