2 I. Mathematische Erdkunde.
Sonnenflecke wissen wir, daß sich die Sonne in je 27 Tagen von
Westen nach Osten um ihre Achse dreht. Die mittlere Entfernung
der Sonne von der Erde beträgt 149 Mill. Ilm '(20 Mill. Meilen),
ihr Durchmesser 109 Erddurchmesser. Das Licht, das in der Sekunde
300000 km zurücklegt, braucht also mehr als 8 Minuten, um von
der Sonne zu uns zu gelangen.
Außer der Sonne gibt es noch unzählig viele andere Fix-
sterne, die aber so unendlich weit von der Erde entfernt sind, daß
das bloße Auge sie entweder nur als kleine leuchtende Punkte oder
als undeutlichen Schimmer (Milchstraße) oder gar nicht wahrnimmt.
Schon der Abstand des nächsten unter ihnen von der Erde ist so
groß, daß das Licht ca. Jahre dazu braucht, um diese Entfernung
zurückzulegen. Ja, von einigen Fixsternen braucht das Licht Jahr-
hunderte und Jahrtausende, um die Erde zu erreichen, so daß sie
längst erloschen oder verschwunden sein können, während wir noch
Tausende von Jahren ihr Licht wahrnehmen würden.
Zur besseren Übersicht hat Ulan sckon im Altertum die
Sterne nach Sternbildern gruppiert, von oenen die bekanntesten
folgende sind:
1. Der große Rar oder wagen.
2. Der Polarstern oder der kleine Vär. (Der Polarstern
steht nur l1/»" vom nördlichen Himmelspol ab.)
3. «Lasstopeja (Gestalt eines W).
4. Der Drache.
5. Fuhrmann.
6. Leier.
7. Grion.
8. Kleiner und großer Dund mit Sirius.
9. plejaden (Siebengestirn).
10. Der Tierkreis.
2. Die Planeten.
Die Planeten (Wandelsterne) sind dunkle Himmelskörper, welche
sich um sich selbst und in Ellipsen von Westen nach Osten um die
Sonne bewegen, von der sie Licht und Wärme empfangen; sie ver-
ändern ihre Stellung zu den Fixsternen und zueinander sehr merklich.
Die Planeten sind, nach ihrer Entfernung von der Sonne ge-
ordnet, folgende:
1. Merkur.
2. Venus.
3. Lrde.
4. Mars.
5. Die Asteroiden (über 600).
6. Jupiter.
7. Saturn.
8. Uranus.
9. Neptun.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
4 I. Mathematische Erdkunde.
4. Die Kometen.
Die Kometen oder Haar-, Schweif- oder Jrr-Sterne sind
nebelartige Himmelskörper mit einem der Sonne abgewandten
Schweif, der oft eine ungeheure Länge annimmt (1843 von 30 Mill.
Meilen). Sie glänzen mit eigenem wie mit reflektiertem Sonnen-
licht. Die Dauer der Sichtbarkeit schwankt zwischen wenigen Tagen
und mehreren Monaten, ihre Umlaufszeit ist sehr verschieden.
5. Die Meteoriten.
Die Meteoriten sind die kleinsten uns bekannten Weltkörper
(oft nur von Kanonenkugelgröße), welche in Parabeln oder exzen-
irischen Ellipsen den Weltraum durchfliegen. In der Zeit vom 10.
bis 12. August und vom 12. bis 14. November schneiden die Meteo-
ritenringe die Erdbahn und nähern sich dann der Erde in unge-
heuren Massen als Sternschnuppen (durch die Anziehung der
Erde aus ihrer Bahn gerissen und durch die Reibung an der Luft
weißglühend). Meteoriten, welche auf die Erde fallen, heißen
Feuerkugeln oder Meteorsteine.
Aas Sonnensystem.
Die Sonne mit den Planeten und Monden bildet das Sonnen-
oder Planetensystem. Durch das ganze Altertum und Mittelalter
hindurch glaubte man, die Erde stände unbeweglich im Mittelpunkte
des Weltalls und alle anderen Himmelskörper bewegten sich um sie.
Erst Nikolaus Kopernikus aus Thorn (1473—1543) verwarf
diese Anschauung und stellte die Behauptung auf, daß die Sonne
im Mittelpunkte stehe und die Planeten sich um sich selbst und um
die Sonne drehen; Galilei, Kepler, Newton begründeten das
Kopernikanische System und setzten an Stelle des Kreises eine
Ellipse als Erdbahn. Derjenige Himmelskörper, welcher uns von
dem Planetensystem am meisten interessiert, ist die von uns be-
wohnte Erde.
Die Crde.
Gestalt der Erde. Die Erde hat die Gestalt einer Kugel.
Beweise: 1. Die kreisförmige Gestalt des Horizonts, die wir
überall wahrnehmen, wo die Aussicht frei und ungehindert ist, und
die Erweiterung des kreisförmig bleibenden Horizonts mit der Er-
Hebung des Standpunktes des Beobachters und der Umstand, daß
man von hohen Gegenständen, denen man sich nähert (Türme,
Berge, Mäste), insbesondere von der See aus, die Spitzen zuerst
sieht und diese bei der Entfernung von ihnen zuletzt verschwinden.
2. Reist man von einem Orte in derselben Richtung unaus-
gesetzt weiter, so kommt man schließlich wieder an den Ausgangs-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: August Nikolaus_Kopernikus Nikolaus Newton
6 I. Mathematische Erdkunde.
— 60 Bogensekunden) und legt durch die Teilpunkte und die beiden
Pole Halbkreise; sie heißen Meridiane oder Mittagslinien, weil alle
Orte, die auf einem solchen Halbkreise liegen, zu derselben Zeit den
höchsten täglichen Sonnenstand (Mittag) haben. Jeder volle Meri-
diankreis teilt die Erde in eine östliche und westliche Halbkugel.
Die Meridiane sind einander gleich.
Teilt man einen Meridian in 180 gleiche Teile und legt durch
die Teilpunkte parallel laufende Kreise zum Äquator, so heißen diese
parallel- oder Breitenkreise, von denen es 90 auf der nördlichen
und 90 auf der südlichen Halbkugel gibt (Äquator 0, die Pole 90).
Breitengrade sind die Entfernungen zwischen je zwei benach-
barten Breitenkreisen.
Längengrade sind die zwischen je zwei Meridianen einge-
schlossenen Bogenstücke eines Parallelkreises.
Die Breitengrade sind an Breite sämtlich einander gleich
(— 111 km), an Flächeninhalt aber nehmen die von den Breiten-
kreisen eingeschlossenen Gürtel ständig nach den Polen hin ab, und-
der 90. Breitengrad ist eine Kugelkappe, da der 90. Parallelkreis
(Pol) nur ein Punkt ist.
Die Flächen zwischen zwei Meridianen sind sämtlich gleich,
nämlich gleich dem 360. Teil der Erdoberfläche, aber ihre Breite
nimmt ständig nach den Polen zu ab.
Geographische Breite eines Ortes heißt sein Abstand auf der
Erde vom Äquator, welcher nördlich und südlich sein kann. Geo-
graphische Länge eines Ortes heißt sein Abstand von einem be-
liebigen, aber ein für allemalfestgelegten Meridian (Nullmeridian).
Man zählt entweder 180° östlich und 180° westlich vom Nullmeri-
dian oder 360° fortlaufend. Heute zählt man die Meridiane all-
gemein von dem Nullmeridian an, welcher durch diegreenwicher
Sternwarte bei London geht. (Früher Ferro oder Paris.)
Die Gesamtheit der 180 Parallelkreise und der 360 Meridiane
bildet das Gradnetz.
Die Himmelskörper.
Himmelsgegenden. Der Horizont oder Gesichtskreis eines
Ortes wird von seinem Meridian in zwei Punkten geschnitten, von
denen der eine der Nordpunkt und der andere der Südpunkt heißt;
90° von ihnen liegt der Ost- und Westpunkt. Nach diesen 4 Punkten
nennt man die 4 Himmelsgegenden: Norden (N), Osten (0),
Süden (S) und Westen (W).
Denkt man sich die Erdachse nach beiden Seiten verlängert,
bis sie die Himmelskuigel schneidet, so heißt diese Linie die Welt-
oder Himmelsachse, de beiden Schnittpunkte die Himmelspole
(Nord- und Südpol). Die größten Kugelkreise, welche durch Nord-
und Südpol des Himmels gehen, heißen Himmels Meridiane
oder Mittagskreise. Der tägliche Durchgang eines Gestirnes durch
den Himmelsmeridian eines Ortes heißt seine Kulmination für
diesen Ort; der Stern kulminiert, d. h. er hat seinen Höhepunkt
erreicht. Jedes Gestirn hat für jeden Ort zwei Kulminationen, eine
obere, über dem Horizont liegende (bei der Sonne Mittag) und eine
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
22
Iii. Länderkunde.
Iii. Die 3ttfcltt Her Malaien oder des äußeren
Gürtels mit Nen-Seeland sj)slynefien).
1. Neu-Seeland, englische Kolonie, zerfällt durch die Cook-
straße in die Nord- und Süd-Insel. Cook-Berg.
Kaurifichte mit dem Kauriharz. Die Eingeborenen, Maori,
im Aussterben. Hauptstädte: Auckland und Wellington
auf der Nord-Insel.
2. Die Marianen oder Ladronen, die Karolinen (Jap) die Palau
Inseln, deutsch (1899 von Spanien gekauft).
3. Die Marschall-Inseln, deutsch. Hauptinsel Jaluit.
4. Die Tonga- oder Lreundschasts-Inseln, unter britischer Schutz-
Herrschaft; Hauptinsel Tongatabu.
5. Die Samoa- oder Schiffer-Inseln; die wichtigsten Upolu
(mit Apia) und Sawai, seit 1899 deutsch. Tutuila zu
den Vereinigten Staaten.
6. Die Sozietäts- oder Gesellschafts-Inseln (größte Tahiti);
die paumotu- oder Niedrigen Inseln; die Marquesas-Inseln,
französisch.
7. Die Gilbert-, Phönix- und Look-Inseln, englisch.
8. Die L>awai- oder Sandwich-Inseln, zu den Vereinigten Staaten.
Auf Hawai der erloschene Vulkan Mauna Kea und der
tätige Mauna Loa mit dem Lavasee Kilauea. Auf
Oahu die Hauptstadt Honolulu.
B. Amerika.
Ausdehnung: Im N. Kap Murchison lauf Boothia Felix);
im 8. Kap Hoorn auf Feuerland, Kap Froward auf dem
Festland;
im 0. Kap Branco für Süd-Amerika; Kap Race auf Neu-
Fundland für Nord-Amerika;
im W. Kap Prince of Wales auf Alaska.
Grenzen: Jmn. das nördliche Eismeer mit der nord-
westlichen Durchfahrt, Baffin-Bai, Davis-Straße
(zwischen Baffinland und Grönlands Hudsonstraße (zwischen
Baffinland und Labrador) und Hudson-Bai.
Im 0. der Atlantische Ozean mit St. Lorenz-Gols,
Delaware- und Chesapeake-Bai, Floridastraße. Golf von
Mexiko mit der Campeche-Bai, Karibisches Meer mit Golf
von Honduras, Golf von Darien und von Maraeaibo.
Im S. Magellan-Straße.
$m W. der Stille Ozean mit Golf von Guayaquil (bei
Ecuador), Golf von Panama, Golf von Tehuantepec, Golf
von Kalifornien, Golf von San Francisco.
Die Bevölkerung Amerikas bilden:
1. Die Veringvölker (Eskimo).
2. Die Indianer (Urbevölkerung).
3. Die mittelländische Rasse (eingewandert).
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Personennamen: Felix) Felix Maraeaibo Golf_von_Tehuantepec
Extrahierte Ortsnamen: Cook-Berg Maori Auckland Wellington Nord-Insel Spanien Hawai Oahu Honolulu Amerika Feuerland Süd-Amerika Nord-Amerika W._Kap_Prince_of_Wales Alaska Baffin-Bai Baffinland Grönlands_Hudsonstraße Baffinland Atlantische_Ozean Mexiko Honduras Guayaquil Ecuador Panama Kalifornien Amerikas
8 L Mathematische Erdkunde.
Die Bewegungen der Erde. Die Himmelskugel mit ihren
Sternen steht still, und die Erde dreht sich in 24 Stunden einmal
um ihre Achse (Rotation). Als Beweis dient:
1. Die Abplattung der Erde an den Polen infolge der Zentri-
sugalkrast.
2. Das Abweichen eines aus bedeutender Höhe zur Erde
fallenden Körpers von der senkrechten Falllinie nach 0.
3. Pendelversuche.
4. Die Analogie der anderen Planeten, deren Rotation er-
wiesen ist.
5. Die Erscheinung der Passatwinde zwischen den Wendekreisen.
Außer dieser Drehung um sich selbst hat die Erde noch eine
zweite Bewegung, nämlich um die Sonne (Revolution). Solange man
die Erde als ruhend im Weltall ansah, gelang es trotz aller Versuche
nicht, eine befriedigende Erklärung für manche Himmelserscheinungen
zu finden, dagegen lassen sich aus der Bewegung der Erde um die
Sonne die meisten Himmelserscheinungen leicht erklären und voraus-
bestimmen. Andere Gründe für die Revolution der Erde sind.:
1. Die Bewegung der anderen Planeten um die Sonne.
2. Die Bewegung der Monde um ihre Hauptplaneten.
3. Das Verhältnis zwischen Sonnen- und Erdmasse.
Die Richtung der Erdachse bleibt während der Bewegung der
Erde um vie Sonne stets dieselbe. Denn da die Bahn der Erde
und die Sonnenbahn oder Ekliptik in derselben Ebene liegen, und
da die Ekliptik den Äquator unter einem Winkel von 23*/»° schneidet,
so muß auch die Erdachse, welche senkrecht zum Äquator steht, um
einen gleich großen Winkel von der Senkrechten zur Ekliptik ab-
weichen, d. h. sie ist gegen die Ebene der Erdbahn unter einem
Winkel von 66*/2° geneigt.
Zeitunterschiede. Da die Svnne in 24 Stunden durch die
360 Meridiane hindurchgeht, so gebraucht sie zur Zurücklegung
eines Grades den 360. Teil von 24 Std. — 4 Min. Daher hat von
zwei Orten, die um 1° Länge (ohne Rücksicht auf die Breite) von
einander entfernt sind, der östliche um 4 Min. früher Mittag (d. h.
Kulmination der Sonne) wie der westliche. Z. B. Wien liegt fast
5° östlich von München, daher geht die Wiener Uhr der Münchener
um fast 20 Min. voraus. Reist man also von 0. nach W., so wird
der Tag länger, umgekehrt aber kürzer, so daß man bei einer Reise
um die Erde von 0. nach W. bei seiner Rückkehr an den Ausgangs-
punkt scheinbar einen ganzen Tag verloren, in entgegengesetzter
Richtung aber einen ganzen Tag gewonnen hat. Zur Erleichterung
des Verkehrs hat man jetzt in Mitteleuropa eine Einheitszeit (die
sogen, mitteleuropäische Zeit) vereinbart, d. h. man hat die Kulmi-
Nation der Sonne in einem bestimmten Meridian (15° östlicher Länge
durch Görlitz und Stargard) für alle anderen Orte festgelegt, so
daß also die Uhren aller Orte östlich von diesem Meridian nach
ihrer Ortszeit nachbleiben, die der westlichen vorgehen.
Zeiteinteilung (Tag und Jahr). Ein Tag ist die Zeit, in
welcher die Erde eine einmalige Umdrehung um ihre Achse ausführt.
Für die bürgerliche Zeitrechnung hat man einen mittleren Sonnentag
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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24
Iii. Länderkunde.
Ii. Zum Atlantischen Gzean:
1. Der St. Lorenzstrom, der Abfluß der 5 kanadischen
Seen:Oberesee,Michigan-See,Huron-See,Erie-
See und Ontario-See. Zwischen den beiden letzteren
die Niagarafälle (50 m tief).
2. Die atlantischen Küstenflüfse: Connecticut, Hudson,
Delaware, Susquehannah, Potomak.
Iii. Zum Golf von Mexiko:
1. Der Mississippi, aus dem Jtaska-See, links Illinois
und Ohio mit links Tennessee; rechts Missouri (mit'
Jellowstone; Nebraska), Arkansas und Red River.
2. Der Rio Grande del Norte, Grenzfluß zwischen der
Union und Mexiko.
Iv. Zum Stillen Gzean:
1. Der Jukon, ins Behringmeer.
2. Der Fräser, von den Rocky Mountains, mündet gegen-
über Vancouver.
3. Der Kolumbia oder Oregon.
4. Der Sacramento, mündet in die Bai von San Francisco.
5. Der Colorado, zum Busen von Kalifornien.
Tiefebenen:
1. Die nordische Tiefebene oder Hudson-Bai-Länder.
2. Das Becken des Mississippi mit den Savannen oder
Prärien.
Staaten vsn Nord-A»nerika.
I. Dänisch Nord-Amerika oder Grönland.
Bewohner: die Eskimo. Südspitze Kap Farewell. Die
Gletscher senden mit dem Polarstrom die Eisberge nach Süden.
Ii. Britisch Nord-Amerika oder Kanadischer Bund
(bis 1763 französisch).
Die wichtigsten Provinzen sind:
1. Gntario oder Gber-Tanada: Ottawa (Bundeshauptstadt)
und Toronto (am Ontario-See).
2. Quebec oder llieder-Ranada: Montreal und Quebec (am
Lorenzstrom, kanadische Pacificbahn von Quebec nach
Vancouver).
3. Neu-Lraunschweig mit der Halbinsel Neu-Schottland mit
dem nie zufrierenden Kriegshafen Halifax.
4. Lritisch-Nolumbien, die Westküste, mit Vancouver und der
Königin Charlotte-Jnfel.
5. Die L>udson-Lai-Länder mit Labrador (Pelzhandel). Im
Norden eine Menge wenig bekannter Inseln, die größte
Baffinland.
Britische Besitzungen sind:
1. Die Insel Neu-Fundland mit St. Johns, vor dem
St.lorenz-Gols, mit berühmtem Kabeljaufang auf der gr o ß en
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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10 I. Zitathematische Erdkunde.
nicht von der mehr oder weniger großen Entfernung der Sonne
her, sondern vielmehr von der Richtung der Sonnenstrahlen.
Am 21. März steht die Sonne im Schnittpunkt des Äquators
und der Ekliptik, und die Erde nimmt eine solche Stellung zu ihr
ein, daß die beiden Pole gleich weit von der Sonne entfernt sind,
der Südpol in der Richtung der Erdbahn voran. Die Sonne geht
genau im Osten auf, durchläuft den Himmelsäquator und geht genau
im Westpunkte unter. Die Sonnenstrahlen fallen senkrecht auf den
Äquator, die Lichtgrenze geht durch die beiden Pole, deshalb ist auf
der ganzen Erde Tag und Nacht gleich; wir stehen im Frühlings-
äquinoktium, für die Bewohner der nördlichen Halbkugel beginnt
der Frühling. Nun steigt die Sonne über den Äquator nach N. Da
die Erdachse ihre Stellung zur Sonne unverändert beibehält, so hat
der Nordpol sich der Sonne zu-, der Südpol abgewandt. Die
Lichtgrenze fällt jenseits des Nordpols, und die ganze nördliche
Polargegend hat ununterbrochen Tag (Mitternachtssonne), während
für den Südpol die Sonne mit dem 21. März verschwindet und eine
6 Monate lange Nacht beginnt. Die Sonnenstrahlen fallen immer
weiter nördlich vom Äquator senkrecht auf, für die Bewohner der
nördlichen Halbkugel nehmen die Tage zu, für die der südlichen ab.
Am 21. Juni erreicht die Sonne den nördlichsten Punkt der Ekliptik,
die Erde also den südlichsten Punkt ihrer Bahn; wir haben den
längsten Tag. (Sommersanfang.) Mit diesem Tage wendet sich die
Sonne gleichsam wieder von ihrer Höhe zum Äquator zurück, die
Tagebogen werden kleiner, die Nächte nehmen zu. Am Nordpol hat
der Tag bereits 3 Monate gedauert, von hier aus nimmt er nach
8. hin ab. Am 23. September erreicht die Sonne den Äquator;
die Lichtgrenze geht wieder durch Nord- und Südpol, die Erde hat
also zum zweiten Male Tag und Nacht gleich; sie befindet sich im
Herbstäquinoktialpunkte, für die nördliche Halbkugel beginnt der
Serbst. Jetzt wenden sich die nördlichen Polargegenden der Sonne
mehr und mehr ab, für sie beginnt eine 6 Monate lange Nacht,
während der Südpol sich der Sonne zukehrt und 6 Monate un-
unterbrochen Tag hat. Für die Bewohner der nördlichen Halbkugel
nehmen die Tage ab, bis die Sonne am 21. Dezember ihren süd-
lichsten Punkt in der Ekliptik und die Erde den nördlichsten in ihrer
Bahn erreicht hat; dann hat die nördliche Halbkugel den kürzesten,
die südliche den längsten Tag. Wir haben Wintersanfang. Vom
21. Dezember an legt die Erde in weiteren 3 Monaten das letzte
Viertel ihrer Bahn zurück, die Sonne durcheilt die Zeichen des
Winters; der Nordpol nähert sich wieder allmählich der Sonne, die
Tage nehmen auf der nördlichen Halbkugel zu, auf der südlichen ab.
Am 21. März hat wieder Nord- und Südpol gleichen Abstand von
der Sonne, auf der ganzen Erdkugel ist Tag und Nacht gleich, die
Erde steht im Frühlingsäquinoktialpunkte.
Sonnen- und Mondfinsternis. Wenn sich die Mittelpunkte
zweier Körper auf gleichlaufenden Bahnen mit ungleicher Geschwindig-
keit fortbewegen, so werden sich die Körper an verschiedenen Punkten
ihrer Bahn decken, etwa wie der Minuten- und Stundenzeiger einer
Uhr. Werden diese Körper nun von einem dritten beleuchtet, so
entsteht durch die Deckung eine gänzliche oder teilweise Verfinsterung.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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26 Iii. Länderkunde.
Zu den süd-atlantischen Staaten gehört der Bundesdistrikt
Kolumbia mit der Bundeshauptstadt Washington am Potomak.
3. Die 15 nördlichen Binnenstaaten.
Ohio: Cincinnati am Ohio (Porkopolis) und Cleveland am
Erie-See.
Indiana.
Illinois: Chicago am Michigansee, größter Getreide-, Holz-
und Stahlmarkt. Bedeutender Viehhandel, große
Schlächtereien.
Michigan.
Wisconsin: Milwaukee am Michigansee (deutsche Bevölkerung).
Minnesota: Minneapolis am Mississippi.
Iowa.
Missouri: St. Louis, unweit der Vereinigung des Mississippi
und Missouri.
Nord-Dakota.
Süd-Dakota.
Nebraska.
Kansas.
Montana.
Wyoming: der Jellowstone-Park (Nationalpark).
Colorado.
Ausfuhr: Silber, Getreide, Fleisch.
4. Die 10 südlichen Linnenstaaten.
Kentucki: Louisville am Ohio.
Tennessee.
Alabama.
Mississippi.
Louisiana: New-Orleans, größter Baumwollmarkt, an der
Mündung des Mississippi.
Texas: Galveston, Baumwollhafen (1900 durch Sturmflut zer-
stört, wieder aufgebaut).
Arkansas.
Süd-Jndiana.
Oklahoma.
Neu-Mexiko.
5. Die 8 pacific-Ztaaten.
Arizona.
Utah: Salzseestadt, Hauptsitz der Mormonen, „der Heiligen des
jüngsten Tages" (Neu-Jerusalem).
Nevada.
Idaho.
Washington.
Oregon.
Kalifornien: San Francisco, wichtigster Hafen und Handels-
platz am Stillen Ozean, an der Bai von San Fran-
cisco und an der Mündung des Sacramento (1906
großes Erdbeben). Südlich von San Francisco Neu-
Alma den, großer Quecksilberreichtum.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Extrahierte Personennamen: Indiana Minnesota Iowa Louis Colorado Kentucki
12 I. Mathematische Erdkunde.
von demjenigen auf dem Globus nicht allzu sehr abweicht. Man
unterscheidet:
1) Perspektivische Projektionen.
Je nachdem der Pol oder ein Punkt des Äquators oder ein
beliebiger anderer Punkt als Mittelpunkt der Zeichnung ge-
wählt wird, unterscheidet man Polar-, Äquatorial-
und Horizontalprojektionen. Die nördliche und süd-
liche Erdhalbkugel sind gewöhnlich in der Polarprojektion,
die östliche und westliche in der Aquatorialprojektion, die
Salbkugeln der größten Land- und Wassermassen in der
orizontalprojektion gezeichnet.
2) Regelprojektionen.
Für die Darstellung von Ländern mittlerer Breiten eignet sich
am besten der Kartenentwurs auf dem Mantel eines Kegels.
Zu diesem Zweck denkt man sich über die Erdhalbkugel einen
Kegel gestülpt, daß seine Achse in die Richtung der Erd-
achse fällt und sein Mantel die Erdkugel in demjenigen
Parallelkreis berührt, welcher die Mitte des betreffenden
Landes durchzieht. Nun erweitert man die Ebenen der
Meridiane bis zu ihrem Durchschnitt durch den Kegel-
mantel und erhält dadurch Strahlen auf ihm von der
Kegelspitze bis zum Kegelrand. Diese Strahlen bilden
die Meridiane des Kegelentwurfs; rechtwinklig zu ihnen
legt man Kreise um den Kegelmantel als Breitenkreise
oberhalb und unterhalb des Berührungskreises, die ebenso
weit auf dem Kegelentwurf voneinander abstehen, wie die
ihnen entsprechenden Parallelkreise auf der Oberfläche der
Erdkugel. Sodann schneidet man den Kegelmantel längs
eines Meridians auf und rollt ihn auf, so erhält man die
Meridiane als Strahlen, die alle nach 8. gleichmäßig aus-
einanderlaufen, die Parallelkreise als Bogenstücke konzen-
trischer Kreise mit der Hohlseite gen N. Eine wichtige Ab-
änderung dieser Kegelprojektion besteht darin, daß die ent-
sprechenden Längengrade auf jedem Parallelkreis aufgetragen
werden, was zur Folge hat, daß die Meridiane, mit Aus-
nähme des mittelsten, aufhören, gerade Linien zu sein und
desto stärker gekrümmt erscheinen, je weiter sie von dem
mittleren abstehen und je größer das dargestellte Stück der
Erdoberfläche ist.
3) Zylinderprozektionen.
Für Schiffer wichtig und noch heute auf allen Seefahrtskarten
gebräuchlich ist die Merkatorprozektion (benannt nach dem
Erfinder Kremer, latinisiert Mercator, im 16. Jahrh.). Man
denkt sich die Erdkugel in einen sie im Äquator berühren-
den Zylinder verwandelt, dessen Achse die Erdachse ist;
die Meridianlinien trägt man auf der Außenseite des
Zylinders da ein, wo jener von den erweiterten Meridian-
ebenen geschnitten wird, ähnlich die Parallelkreise; sodann
erhält man beim Aufrollen des Zylindermantels ein Rechteck
mit lauter geraden Netzlinien; die Parallelkreise bleiben
also einander gleich, während die Längengrade polwärts
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
I. Mathematische Erdkunde. — Ii. Physische Erdkunde. Is
in dem Maße wachsen, als die Breitengrade in Wahrheit
auf der Kugel abnehmen. Dieser Entwurf hat für den
Seemann den Vorteil, daß er die Umrisse aller Länder
naturgetreu darstellt, wenn er sie selbst auch nach den
Polen hin ins Ungeheure erweitert, und daß die Parallel-
kreise und Meridiane sich auf der Karte wie in Wirklichkeit
rechtwinklig schneiden. Der Schiffer findet also die Rich-
tung, in welcher er aus fein Ziel loszusteuern hat, genau
durch den Winkel, den eine dorthin gezogene gerade Linie
mit denen des Gradnetzes bildet.
Besondere Eigenschaften der Erde. Die Erde besitzt wie
sämtliche Himmelskörper Gravitation, d. h. Anziehungskraft, die
wir in der Rückwirkung der Erde auf die an ihrer Oberfläche be-
findlichen Körper als Schwerkraft bezeichnen. — Das spezifische
Gewicht der Crde beträgt 5,«, d. h. ein cbm der Erdmasse wiegt so-
viel wie 5,« cbm Wasser bei dessen größter Dichte. Das spezifische
Gewicht der Erde ist größer als das aller anderen Himmelskörper,
soweit es bekannt ist, mit Ausnahme des Merkur (— 7,9). (Sonne
l,t, Jupiter l,s, Saturn 0,6, Uranus 0,9, Neptun l,i.)
Die rätselhafteste Eigenschaft der Erde ist ihr Magnetismus,
der die Kraft besitzt, eine schwebende Magnetnadel auf der nörd-
lichen Halbkugel nach X., auf der südlichen nach 8. zu lenken. Da
aber die Anziehungspunkte der Magnetnadel, die magnetischen
Pole, nicht mit den Erdpolen zusammenfallen (der magnetische
Nordpol liegt beim Kap Murchison auf Boothia Felix), so weicht
die Nadel entweder östlich oder westlich von den Erdmeridianen
ab (Deklination). Für 55° nördl. Br. und 10° östl. L. beträgt diese Ab-
weichung 11° westlich. Beeinflußt wird der Magnetismus besonderk
durch die Sonne zur Zeit der größten Sonnenflecke und durch die
Polarlichter.
Ii. Physische Erdkunde.
Über die Entstehung der Erde und des gesamten Sonnen-
systems sind wir auf Hypothesen (Voraussetzung, Annahme) an-
gewiesen, von denen die Laplacesche die verbreitetste ist. Danach
gehörten einstmals alle Teile unseres Sonnensystems einer einzigen
kugelförmigen, glühenden, sich drehenden Dunstmasse, der Sonne,
an. Durch die Schwungkraft lösten sich mit der Zeit Teile am
Äquator der Sonne los, die mehrere Ringe um die Sonne bildeten,
wie wir sie heute noch am Saturn sehen. Als diese Ringe
schließlich zerrissen, ballten sie sich zu verschiedenen großen selb-
ständigen Körpern zusammen, die wieder Kugelgestalt annehmen
mußten und unsere heutigen Planeten find. In derselben Weise
lösten sich später wieder von den Planeten die Monde ab. —
Da die mittlere Dichte der Erdmasse 5*/* beträgt, während die
oberen Schichten der Erde nur ein spezifisches Gewicht von
höchstens 2 besitzen, so muß man annehmen, daß der Erdkern
eine viel größere Dichte besitzt als die Erdrinde; wenn es also auch
nicht erwiesen ist, wird man wohl annehmen können, daß der Erd--
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