102
sie persönliches Eigenthum besitzen oder nicht, in solche mit und in solche ohne
Eigenthum, 3) nach ihrer Nahrung und Lebensweise in Sammelvölker, Fischer-,
Jäger und Nomaden, in Ackerbau-, Industrie- und Handelsvölker, 4) nach
dem Grade ihrer Gesittung in Natur- (Wilde und Barbaren), Cultur- und
humane Völker.
I. Naturvölker, die in gänzlicher Abhängigkeit von der sie umgebenden
und ernährenden Natur leben, deren ganzes Streben auf das eigene Dasein
d. h. auf Selbsterhaltung der Individuen gerichtet ist.
/V. Niedere Stufe, Naturvölker ohne persönliches Besitzthum, nur mit
Stammeigenthum, d. h. dem Gebiet, worin sie ihre Nahrung einsammeln,
fischen und jagen, Wandervölker, Wilde:
1) Sammelvölker (vegetirende) in Halbwüsten Binnenländern oder
an der Küste des Meeres, deren Nahrung größtentheils in Schal- und andern
niedern Thieren, die das Meer an ihre Küsten wirft, und in einigen kleinen
Landthieren, die sie mit ihren Waffen erreichen können, jedoch auch in wild-
wachsenden Früchten besteht, die entweder ganz nackt oder nur mit einem rohen
Felle bekleidet sind, die in hohlen Bäumen, in Felshöhlen oder in Erdhütten
in geringer Zahl familienweise bei einander wohnen, innerhalb ihres Sammcl-
gebietes nach einem andern Orte ziehen, sobald die Thiere und Früchte, die
ihnen zur Nahrung dienen, an dem einen aufgezehrt sind, den Pflanzen gleich
vegetiren und allmählich verschwinden. Die Pescherähs auf dem Feuerlande,
die Negritos in Australien.
2) Fischer, an den Ufern der Flüsse und in Küstenländern, deren Nah-
rung vorzugsweise Fische, deren Kleider wohl zubereitete und verzierte Felle,
deren Wohnungen im Sommer leichte Hütten, im Winter Erdhöhlen sind,
die in geringer Zahl bei einander wohnen, innerhalb ihres Fischereigebietes
umherziehen, die schon gewisse gesellschaftliche Einrichtungen haben und höher
stehen als die Sammelvölker, doch ebenfalls allmählich verschwinden. Die
Samojeden, einige Stämme der Lappen, die Eskimos u. a.
3) Jäger im Innern der Festländer besonders in Nordamerika. Die
Männer beschäftigen sich hauptsächlich mit der Jagd auf größere Thiere, die
Frauen bebauen nur nebenbei den Boden. Sie leben familienweise, selbst in
Dörfern bei einander. Sie schwelgen und darben. Sie besitzen zwar manche
edle Eigenschaft, z. B. Tapferkeit, Gastfreundlichkeit, aber auch Blutdurst,
Nachsucht und Grausamkeit; sie scalpiren, richten Gefangene qualvoll hin.
Ihr Verfall beginnt, sobald sie mit civilisirten Völkern inverbindung kommen.
L. Höhere Stufe, Naturvölker mit persönlichem Eigenthum, Halb-
gebildete, Barbaren.
a) Wandervölker. Ihr Eigenthum besteht in Herden gezähmter
Thiere (im Norden Rennthiere, in wärmern Gegenden Kameele, Rinder,
Schaafe, Ziegen, Pferde, Esel und Maulthiere, überall Hunde), die ihnen zur
Nahrung dienen. Sie wohnen in Zelten, die sie mit sich umherführen. Sie
wandern innerhalb ihres Bezirkes weiter; sobald die Herden das Futter an
einem Orte verzehrt haben. Sie stehen höher als die Naturvölker ohne Eigen-
thum und haben schon einen gewissen Grad von Bildung. Ihre Lebensweise
ist behaglicher, gesicherter und gleichmäßiger als die der Jäger.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
37
2) Steppen sind theils wasserarme, theils reich bewässerte und sumpfige,
bald unfruchtbare, bald wenigstens anbaufähige, waldlose Ebenen, welche
mit Sträuchern, Gräsern und andern kleinen unvollkommenen Gewächsen be-
deckt sind, die in wärmern Ländern während der nassen Jahreszeit reichlich
wachsen, in der trocknen aber verdorren. Der Boden wird dann von den heißen
Sonnenstrahlen in seinen Staub oder in harten, gebrannten Lehm verwandelt
und das Land wird zur Wüste. In den Steppen leben viele Thiere verschie-
dener Art, von denen in der heißen Zone während der trocknen Jahreszeit
einige in Sommerschlaf versinken, andere an die Ufer der Flüsse, Landseen
und Meere wandern, so daß das Land zur Einöde wird. • Die wenigen Men-
schen, div in der Steppe leben, haben keine festen Wohnsitze, bebauen den Boden
nicht, sondern treiben Jagd und Viehzucht. Die wilden Hirten. Der Prairie-
Brand. Steppen sind z. B. die lüneburger Haide in Norddeutschland, die
Landes in Frankreich, die Pußzten Ungarns, die Prairien, Savannen, Lla-
nos und Pampas Amerikas. Zu den Steppen rechnet man auch die schrecklichen
mit Moos bedeckten, morastigen, meist gefrorenen Tundraflächen, die den
nördlichen Eisocean in der alten und neuen Welt umgeben.
3) Culturebenen sind gut bewässerte, fruchtbare Flachländer, die reich
mit Pflanzen aller Art auch mit Wäldern bedeckt sind, worin Thiere leben,
worin der Mensch feste Ansiedlungen, Dörfer und Städte gegründet hat und
den Boden bebaut, worin ein reges Leben und Treiben der Bewohner herrscht.
In allen Ländern Europas sind solche Culturebenen.
8- 90. Äußere Beschaffenheit der Gebirge.
Niedrige und Mittelgebirge sind zum Theil angebaut und oft bis zum
Kamme von Menschen bewohnt, zum Theil mit Wald bewachsen und der
Aufenthalt wilder Thiere. Mit der Zunahme der Bevölkerung nimmt der
Umfang des Waldes, die Zahl der wilden Thiere nicht blos der Individuen,
sondern auch der Arten (Auerochs und Elenn in Deutschland, Löwe in Grie-
chenland) ab, der des bebauten Landes zu. Dagegen sind nur die untern Theile
der Hochgebirge vorzugsweise in den Thälern angebaut und bewohnt. Wie
hoch am Abhange des Gebirges hinauf der Anbau und die Bewohnung reichen
kann, das hängt von der Lage ab. In Tübet reicht der Anbau 12 —14000
(Shipki, das höchste Dorf fast 16000) F. hinauf, also fast bis zur Höhe des
Montblanc, während in Norwegen schon bei einer Höhe von 1400 F. aller
Anbau aufhört. An hohen Gebirgen unterscheiden wir folgende Regionen:
1) die untere, zu deren ziemlich ebener Fläche man an einen mehr oder
weniger steilen, von Thälern durchfurchten Abhang hinaufsteigt. An demselben
wie auf der Fläche finden sich Anbau und Wälder wie gangbare Straßen überall;
2) die Dvuldregion, die sich als steile Wand von der untern Region erhebt
und ihrer Steilheit wegen nur an wenigen Stellen bebaut werden kann. Sie
ist deßhalb fast ganz mit Wald bedeckt. Nur schmale Pfade winden sich um die
steilen Absätze oder steigen in Schluchten zu den höhern Theilen des Gebirges
hinauf; 3) die Alpregion über der Waldregion liegend, bildet eine mehr
oder weniger ebene Fläche, auf welcher das Fortkommen nicht bedeutend er-
schwert ist, und der Höhe und geringen Temperatur wegen keine Bäume, nur
Sträucher und Kräuter wachsen. Sie dient während des Sommers zur Vieh-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschland Frankreich Ungarns Amerikas Europas Deutschland Norwegen
129
Wohnungen im Sommer leichte Hütten, im Winter Erdhöhlen sind, die in geringer
Zahl bei einander wohnen, innerhalb ihres Fischereigebietes umherziehen, die schon
gewisse gesellschaftliche Einrichtungen haben mrd höher stehen als die Sammelvölker,
doch ebenfalls allmählich verschwinden. Die Samojeden, einige Stämme der Lappen,
die Eskimos u. a.
3) Jäger im Innern der Festländer, besonders in Nordamerika. Die Männer
beschäftigen sich hauptsächlich mit der Jagd auf größere Thiere, die Frauen bebauen
nur nebenbei den Boden. Sie leben familienweise, selbst in Dörfern bei einander.
Sie schwelgen und darben. Sie besitzen zwar manche edle Eigenschaft, z. B. Tapfer-
keit, Gastfreundlichkeit, aber auch Blutdurst, Rachsucht und Grausamkeit; sie scalpiren,
richten Gefangene qualvoll hin. Ihr Verfall beginnt, sobald sie mit civilisirten
Völkern in Verbindung kommen.
B. Höhere Stufe, Naturvölker mit persönlichem Eigenthum, Halbgebildete,
Barbaren.
a) Wandervölker. Ihr Eigenthum besteht in Herden gezähmter Thiere (im
Norden Nenlhiere, in wärmeren Gegenden Kamele, Rinder, Schafe, Ziegen,
Pferde, Esel und Maulthiere, überall Hunde) die ihnen zur Nahrung dienen. Sie
wohnen in Zelten, die sie mit sich umherführen. Sie wandern innerhalb ihres
Bezirkes weiter, sobald die Herden das Futter an einem Orte verzehrt haben. Sie
stehen höher als die Naturvölker ohne Eigenthum und haben schon einen gewissen
Grad von Bildung. Ihre Lebensweise ist behaglicher, gesicherter und gleichmäßiger
als die der Jäger.
l) Wandernde Hirten, Nomaden sind nur in der alten Welt, z. B. die Lappen,
Samojeden, die Anwohner des Schwarzen und Kaspischen Meeres, ein Theil der
Araber (die Beduinen) u. a.
^•^42) Reitervölker sind die Mongolen und Turkomanen Asiens, die Araucanier,
Apalachen u. a. in Amerika, die Kasern in Afrika, letztere im Entstehen.
b) Halbwandernde Völker haben Herden und bebauen das Land. Die Herden
wandern, aber der größte Theil des Volkes bleibt in seinen Hütten zurück, weilt
oft Jahre lang an einem Orte und wird nur durch ungünstige Naturverhältnisie
und feindliche Nachbarn zu Wanderungen veranlaßt. Halbnomaden (Maédi) sind
z. B. Araber, Kurden, Afghanen u. a., sonst waren es die alten Deutschen.
e) Ansässige Völker bebauen den Boden als Hauptbeschäftigung und treiben
nebenbei Viehzucht, Jagd und Fischerei, selbst Handel und Gewerbe. Sie wandern
nicht umher und können es auch nicht, ohne ihr Eigeuthum zu opfern. Sie leben
in größerer Anzahl bei einander, in Dörfern und Städten. Sie haben ein geordnetes
Gemeindewesen, bilden selbst Staaten, haben Religion, Priester und gottesdienstliche
Einrichtungen, stehen aber, weil sie von der sie umgebenden Natur ganz abhängig
sind, auf einer niedrigen Kulturstufe, erheben sich jedoch allmählich zu Kulturvölkern.
Schroff sind bei ihnen wie bei Nomaden und Halbnomaden die Stände, Herren
und Sklaven, geschieden. Ansässige Naturvölker sind z. B. die Südseeinsulaner,
mehrere Negervölker in Jnnerafrika, die Jndochinesen u. a.; einst waren es die
Skandinavier, die Mexicaner.
Ii. Kulturvölker mit festen Wohnsitzen, mit Acker - und Bergbau, mit Viehzucht,
Industrie und Handel, mit Kunst und Wissenschaft, sind weniger abhängig von der
Natur, haben auch ein geistiges Streben, das nicht bloß aus die Existenz der Indi-
viduen, sondern auch auf die Einheit des Volkes als Ganzes gerichtet ist, aber jedes
einzelne Volk stellt sich selbst als vorzugsweise oder allein berechtigt andern Völkern
gegenüber. Chinesen, Japaner, Perser und andere.
Iii. Humane (hochgebildete) Völker, mit festen Wohnsitzen, mit Acker- und
Bergbau, mit Viehzucht, Industrie und Handel, mit Kunst und Wissenschaft, besiegen
die Natur und erkennen mit ihren höheren humanen Bestrebungen die gleiche
Berechtigung aller Völker, die Einheit des Menschengeschlechtes und alle Völker der
Erde als eine große Familie an. Die Europäer.
Dommerich, Erdkunde. Iii.
9
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Kaspischen_Meeres Asiens Amerika Afrika Jnnerafrika Indi-
94
Zweites Buch.
seine Hassagayen lieber zur Jagd als zum Kriege verwendet.
Die Hütten wie Bienenkörbe; mehrere zusammen bilden einen
Kraal. Weit schlimmere Nachbaren sür die Colonisten waren die
an der Nordgränze schweifenden Buschmänner, ein häßlicher,
magerer Menschenschlag, immer hungrig und mit vergifteten Pfeilen
auf Beute lauernd. Sie gegen Jedermann, und Jedermanns Hand
wider sie. Das Capland wurde bald als Station sür die Ostindien-
fahrer den Niederländern sehr wichtig: sie haben es aber an die
Engländer verloren. Diese bilden von der Bevölkerung
(150,000) etwa 1/i0, die Urbewohner Vs- Die Capstadt liegt
an der (nicht vor allen Winden geschützten, von Bergen umkränz-
ten) Tafelbai am Fuße des Tafelberges, 3200' (Wetterprophet,
Signale). Gerade, sich in rechten Winkeln kreuzende Straßen;
weiße Häuser mit platten Dächern. Unter den 20,000 E. fast l/3
Negersclaven. Im S. der Stadt der Meierhof Constantia mit
dem berühmten Cap-Wein. Zwischen der Tafel-Bai und der fal-
schen Bai das eigentliche Cap. Kleinere Niederlassungen und viele
Missions - Stationen sind durch das Land zerstreut.
3) Der West-Rand. An das Capland schließt sich zuerst das
Gebiet des großen Orange -Fl. an, von Hottentotten - und Kaf-
fernstämmen bewohnt; auch hier Missionen. Dann folgt Nieder -
Guinea, mit der Mündung des großen Zaire. Hier viele Neger-
staaten, wie Kongo; mehrere den Portugiesen zinsbar, die hier
viele, jetzt ziemlich verödete Städte haben. So Loando im Reich
Angola, Benguela u. A. Hier noch immer bedeutender
Sclavenhandel; wahrscheinliche, aber geheim gehaltene Han-
delsverbindung mit der Ostküste, quer durch das Hochland. Die
Küste Biasara, südlich vom Niger-Delta, und Benin in diesem
Delta selbst rechnet man nicht mehr zu Niederguinea.
4) a) Jenseit des Niger-Delta, in dem westlichen Vorsprunge
von A., erhebt sich ein isolirtes, niedrigeres Tafelland Hoch - Su-
dan oder (von dem Gebirge darin) Kong - Land genannt. Ueber
das Innere wissen wir auch hier nichts Genaues. Den Südrand
nennen wir Ober-Guinea und unterscheiden von O. nach W.
die Sclaven-, Gold-, Zahn - (Elfenbein), Pfeffer - und
Sierra - Leona - Küste. Die 4 ersten Namen bezeichnen Erzeug-
nisse oder Hauptgegenftände der Ausfuhr: hoffentlich wird der Name
der ersten bald ohne Bedeutung sein. Unter den einzelnen Neger-
reichen ist das der Aschanti's mit der Hauptstadt Cumassie das
bedeutendste: den Europäern früher gefährlich. Hier und im Reiche
Dahomeh auf der Sclaven-K. gehört die scheußlichste Menschen-
schlachterei (oft zu Tausenden) zu dem, mit völliger Gleichgültigkeit
betrachteten Ceremoniel aller Hoffeste. Niederländer, besonders
Engländer (unter dem großen Kurfürsten auch Preußen) haben
hier Handelsplätze, die meist nur aus viereckigen, mit Kalk getünch-
ten, thurmartigen Castellen bestehen, um die dann die Wohnungen
zinspflichtigcr Neger herumliegen. Der englische Hauptplatz ist
Cape Coast (Goldküste); auf Sierra Leona liegt das von Eng-
land angelegte, aber oft von Seuchen geplagte Freetown, d. i.
Freistadt, eine Niederlassung sür Neger, die aus Sclavenschif-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
186
Drittes Buch.
Hochgebirge die Hauptbeschäftigung aus. Aber Stallfütte-
rung kennt man nur im Winter. Im Sommer weidet das
Vieh 12— 18 Wochen auf der Alp oder Alme, zieht im
festlichen Zuge aus und kommt eben so festlich zurück. Die
Construction der meisten höheren Alpenberge ist nämlich fol-
gende: Nach einem steilen Ansteigen kommt man auf die
untere Region, eine nur sanft sich erhebende Fläche. Hin-
ter ihr erhebt sich eine steile Bergwand, oft so steil, daß sie
ganz kahl ist, öfters bewaldet. Nach dieser beschwerlichen
Waldregion kommt man denn auf die vorher erwähnten
Alpen, die sich an die vierte und letzte Region, den eigent-
lichen Felsenkamm, anschließen. Auf diesen hoch liegenden,
hie und da von kleinen Hügeln unterbrochenen, Flächen kom-
men Bäume nicht mehr recht fort, aber dafür sind sie mit
würzigen Kräutern bedeckt, der trefflichen Weide der suchen-
den Rinder, deren Halsglocken melodisch durch die reine Luft
tönen. Die Hirten oder Sennen (in den östlichen Alpen
mehr Sennerinnen) wohnen in Hütten aus übereinander
gelegten Balken errichtet, das Dach mit großen Steinen gegen
die Gewalt des Windes beschwert. Zu diesen Hütten kehrt
das Vieh, dem reichen Besitzer im Thale gehörig, am Abend
heim und wird gemolken. Wie fett und wohlschmeckend, was
an Milch, Rahm und Käse gewonnen wird (Butterbereitung
nur in den östlichen Alpen)! Andere Alpenbewohner beschäf-
tigen sich mit der Jagd. Bären und Steinböcke sind große
Seltenheiten; meist macht man sich auf, „den flüchtigen Gems-
bock zu jagen" und das unter großen Gefahren. Noch auf
gar manche Weise versucht der arme Aelpler sich durchzuhel-
fen. Bald ist er Holz-, Horn- und Knochenschnitzer, bald
geschickt in allerlei Flechtwerk, bald durchzieht er mit seinen
Waaren das Tiefland. Aber immer zieht es ihn unwidersteh-
lich nach der Heimath. Zwar geht es ihm hier oft kümmer-
lich; zwar bedrohen ihn manche Gefahren: wie die oft schreck-
liche Verwüstungen anrichtenden Schneestürze oder Lawinen,
seltener eigentliche Bergstürze — aber doch fühlt sich das
Kind der Alpen nirgends anders recht glücklich, und man hat
die Erscheinung des Heimwehs nie ergreifender beobachtet, als
wenn z. B. ein Schweizer, fern von der Heimath, die Melodie
des unter seinen Sennen üblichen Kuhreigens gehört hat.
Aber auch die Bewohner der ringsum liegenden Länder
fühlen sich unwiderstehlich zu den Alpen hingezogcn, welche
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
244
Drittes Buch.
Da, wo die kleinen Karpathen im Sw. endigen, treten
ihnen von der anderen Seite die letzten Zweige der norischen
Alpen entgegen (S. 183.), von einem Donauzuflusse das Lei-
tha-Gebirge genannt. Zwischen diesen Bergzügen tritt
die Donau bei Preßburg in ihren Mittellauf und in den
ersten Abschnitt des Donautieflandes, a) in die kleine
Ebene von Ober-Ungarn. Sie durchfließt dieselbe von
W. nach O-, stellenweise in Arme gctheilt. Links kommen
ihr starke Karpathenflüffe zu, welche Tiefthäler in das sich
hier weit vordrängende Gebirge schneiden — rechts strömt von
den Alpen die Raab. Auf der rechten Seite dehnt sich die
eigentliche Ebene, die als der Boden eines ausgetrockneten
oder abgefloffenen Sees zu betrachten ist. Ein Rest wäre der
seichte Neusiedler See, an den sich reiche Weinberge und
im So. weite Moräste schließen, b) Von Neuem treten links
Karpathenzweige, rechts der Bakonyer Wald, ein Alpen-
ausläufer, an den Strom, der in scharfer Ecke sich plötzlich
umbiegt und 50 M. von N. nach S. durch die große Ebene
von Nieder-Ungarn fließt. Auch sie ist als trocken ge-
legter Seeboden anzusehen. Während aber bei der oberun-
garischen Ebene das rechte Ufer das eigentlich ebene war, so
ist es hier umgekehrt. Die Umgebung des tiefen Platten -
Sees, so wie die Gegenden zwischen den beiden mächtigen,
aus Deutschland kommenden Donau-Zuflüssen Drau und
Sau, sind Hügelland — aber links dehnt sich die Ebene
unabsehbar und besteht nicht selten aus öden, baumleeren,
im Sommer ganz verbrannten Sand - und Haidestrecken, aus
steppenartigen Grasfluren und Sumpfflächen. Weiße, starke
Rinder und leichte, schnelle Pferde weiden darin. Dörfer
und Märkte sind selten, aber desto größer. Di? Bestellung
der Felder geschieht theils von den Wirthschaftshöfen aus,
welche jeder Landmann in der Mitte seiner Grundstücke erbaut
und wo er die Wochentage und die gute Jahreszeit zubringt,
tbeils von den diesen ähnlichen, aber umfangreicheren adligen
Vorwerken (Puszten) aus, die oft einem ansehnlichen Dorfe
gleichen. Durch die Ebene hindurch schleicht in vielen Windun-
gen, auf dem untern Laufe mit der Donau parallel und so mit
dem Hauptstrome „das ungarische Mesopotamien" bildend,
die fischreiche Theiß, welche 60 M. weit schiffbar ist. Gieb
die "wechselnde Richtung ihres Laufes an! Ihr geht der
Hauptfluß Siebenbürgens, der Maro sch, zu. c) Während
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
343
Die Abdachung zur Nordsee.
Wiesenland. Friesisches Rindvieh und friesische Pferde sind
berühmt, nicht minder das Holsteiner Vieh; die Ausfuhr von
Butter und Käse sehr bedeutend. Bei Weitem größeren
Raum nimmt das Geestland ein (S. 24.), das oft we-
nigstens noch den Bau des Buchwaizens zulaßt, hie und da
geradezu in kahle Sandeinöden, mit Haidekraut (Erica vul-
garis) überzogen, ausartet; so im W. der untern Maas.
Eigenthümlich sind ferner die großen Moore, besonders in
den Uferländern der Ems, welche zu den traurigsten Strichen
unseres Erdtheils gehören. „Sie sind spärlich mit kurzem,
schilfigem Moosgras und etwa mit Binsen überdeckt;
überall tritt braunes, übel schmeckendes Wasser zu
Lag. Eine Todtenstille ruht auf ihnen, höchstens unterbro-
chen durch den Ruf des Kibitz oder durch den klagenden Laut
des Moorhuhns. Oft erinnern nur die gradlienigen Einschnitte
der Torfstecher und die Abzugscanäle an die Nähe der Men-
schen." Doch liefert die 3 — 20' dicke Decke der Torfmoore
in dieser baumlosen Gegend ein erwünschtes Brennmaterial;
unter dem Torf hat man öfters wohlerhaltene Baumstämme
oder gar Spuren von Hausern und Straßen gefunden. (Ob
der, weit nach Deutschland hinein bemerkbare, Heerrauch
mit diesen Mooren zusammenhängt?) Die Moore sind öfters
mit Sand umlagert, oder von Sandstreifen durchzogen; auf
den letzten liegen zuweilen Ortschaften, von der übrigen Welt
wie abgeschnitten und noch ganz alten Gewohnheiten treu
(das Saterland im O. der Ems). Zwischen allen geschil-
derten Erscheinungen des Tieflandes erinnern an die Form
der Hochgebirge Blöcke von Granit und andern Urgebirgs-
arten (S. 29.), welche von der Größe des Sandkorns an
bis 130' Durchmesser über das westliche und östliche Tiefland
gestreut sind. Wo sie dicht gehäuft sind, erschweren sie den
Ackerbau; hie und.da verwendet man sie zum Bau der Häuser.
Auch das ziemlich häufige Raseneisen ist eigenthümlich. Die
Dorfschaften haben fast im ganzen westlichen N. das Eigen-
tümliche, in einzelnen Höfen zerstreut zu liegen, um jeden
Hof liegen die dazu gehörenden Grundstücke herum (Jmmer-
manns Hofschulze). Felder und Wiesen meist mit Waller-
höhungen eingefaßt, die mit Bäumen und Gesträuch bepflanzt
sind. Aus den Marschen erheben sich Warfen, d. ü kleine
Anhöhen von 8 —10', oft so klein, das nur ein Haus darauf
stehen kann, oft so groß, daß ganze Ortschaften darauf liegen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Sibirien.
53
ff eht, von dem Vieles sich dann nach Westen hin ver-
breitet. Wie viele Völkerzüge sind bis in das Mittelal-
ter aus Asien herübergekommen (Hunnen, Mongolen)!
Die drei Weltreligionen, welche Einen Gott anbe-
ten, sind alle in Asien entstanden. In unserer Zeit
ist Asien gegen Europa und Amerika geschichtlich zurück-
getreten und viele wichtige Länder sind fast ganz in den
Händen der Europäer. Man schlägt jetzt die Zahl der
Bewohner auf 500 Millionen an. Siegehören zu drei
verschiedenen Menschenracen, die nach § 33. anzugeben.
Der Religion nach sind bei weitem die meisten bramaistische
und buddhistische Heiden. Einen andern großen Raum hat
Muhamed inne; den kleinsten das Christenthum.
tz. 40.
Sibirien.
Dies Europa an Größe übertreffende Land, das aber
eben nicht viel mehr Einwohner hat als die Stadt London —
ist gegen das Ende des I6ten Jahrhunderts durch die Russen zu
gleicher Zeit bekannt und russische Provinz geworden. Im
Süden zieht es bis in die Gebirge hinauf, welche Inner-
asiens Nordrand ausmachen (§. 39.). Auch nordöstlich völ-
liges Gebirgsland; das Uebrige bis zum Meere Tiefland.
Riesenströme durchfluthen es: der Ob mit dem Irti sch,
auf welchem Ufer? der Ienisey, welchem aus dem Bai-
kal-See (fast so groß wie Kön. Hannover) die Angara
zuströmt: noch weiter im O- die Lena. Im Sw. ist Si-
birien kein so abschreckendes Land wie viele glauben; da giebt
es Getraidefelder und Wälder von sibirischen Cedern, große
Dörfer, vortreffliche Landstraßen; was dagegen vom 63" an
nach N. liegt, ist eine schauerliche moorige Ebene, die selbst
im (oft sehr heißen aber kurzen) Sommer nur l/2 Fuß tief
aufthaut. Da giebt es Gegenden, wo das Eis der Ströme
erst Ende Juli bricht und Ende August kann man schon wie-
der über sie hingehn (vgl. 37.). Da ziehen nur elende Iä-
gervölker umher, Samojeden, Oftiaken, Tunguse»,
Jakuten u. a., die an die Krone Pelze als Tribut ent-
richten, denn Sibirien ist reich an geschätzten Pelzthieren:
Zobeln, Hermelinen, schwarzen und blauen Füchsen, Eich-
hörnchen u. s. w. — Erst im S. wohnen die russischen Colo-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Muhamed August
Extrahierte Ortsnamen: Sibirien Asien Asien Europa Amerika Sibirien Europa London Lena Sibirien
Prairien und Savannen.
147
tung der Eichhörnchen, das Opossum oder die virginische Beutel-
ratte ( auch als Leckerbissen verspeiset), das Stinkthier u. a. Von
diesen Wäldern wird nun bei steigendem Anbau immer mehr in
Ackerland verwandelt. Den Urwaldboden untersuchen zuerst die
Weg su cher, kühne Jäger, die, dem Hunger und dem Wetter trotzend,
in das Innere der Wälder dringen, sich Hütten von Zweigen bauen
und einige. Zeit unter den Indianern verweilen. Haben nun die
Jäger einen günstigen Platz zum Anbau gefunden, so rücken ihnen
die Ansiedler nach und bauen sich zuerst ein Blockhaus, wo kein
Nagel, selbst das Schloß und die Angel nicht von Eisen ist; dabei
eine Umfriedigung für das Vieh. Die Bäume zu roden, wäre viel
zu beschwerlich; man macht unten Einschnitte, an denen sie nach
und nach abstcrben. Der Pflug geht dann um ihre Stümpfe her-
um. Ohne Düngung trägt der Boden gegen 20 Jahre ungemein
reichlich; an 4 bis 5 Morgen hat eine Familie genug. Da von
Obrigkeit und Rechtszustand in solchen Revieren noch keine Rede ist,
fehlt es unter den Ansiedlern nicht an Streit; oft zerstören auch die
Indianer die Blockhäuser und führen das Vieh mit sich fort. Ist
nun eine Gegend von vielen Ansiedlern besetzt, so wird sie von der
Regierung zum Gebiet erhoben. Es erscheinen von ihrer Seite
Feldmesser, welche die Gränzen absteckcn, das Ganzein große Qua-
drate (Townships, vgl. S. 140.) theilen und diese benennen.
Der I6te Theil dieser Townships wird mit seinen Einkünften für
den öffentlichen Unterricht bestimmt. Nun kommen höhere Beamte,
welche zuerst auch keine andere Residenz als ein Blockhaus haben.
Die Anlagepunkte für die Städte werden genau bestimmt, die Pläne
entworfen und auf dem Papiere ist eine Stadt mit Straßen, Plätzen
und Kirchen fertig, die in der Wirklichkeit noch kaum zu sehen ist.
Manche solche neue Städte wachsen dann sehr rasch; cs siedeln sich
Handwerker aller Art an, es ensteht Buchdruckern und Zeitung, und
die neue Stadt ist fertig.
Ein anderes Verhältniß tritt für die Prairien und Savan-
nen am untern Missisippi und Missouri ein. Man unterscheidet
niedrige und hohe P. Die ersteren, unmittelbar an den Strö-
men gelegenen, sind ungemein fruchtbar, aber wegen der vielen
Sumpfstrecken und Lachen höchst ungesund. Unter den hohen giebt
es zwar auch gut bewässerte, tragbare Flecke, aber ihrer bei weitem
größten Ausdehnung nach sind es Holz - und wasserlosc Flächen mit einer
auf Graswuchs beschränkten Vegetation, wo der Reisende Tage lang
den Horizont auf allen Seiten in einem Ungeheuern Gras - und Sand-
meere verloren sieht. Vereinzelte Baumgruppen sind selten. Zahllose
Hcerdcn von Biso ns oder amerikanischen Auerochsen (unrichtig Büffel
genannt) treiben sich in diesen Räumen umher; Reisende haben öfters
die ganze Steppe schwarz und an 10,000 bei einander gesehen. Sie
haben erbliche Pfade und Straßen durch das Land, welche tief ausge-
treten sind und nach den sichersten Gebirgspässen, wie nach den brauch-
barsten Furten der Flüsse führen. Vom Bison ist Alles gut zu ge-
brauchen, Haut, Haare, Talg, sein Fleisch ist schmackhaft, und be-
sonders sein Höcker ein wahrer Leckerbissen. Darum ist die Bison-
Jagd Hauptbeschäftigung der hier streifenden Indianer - Stämme der
Sioux, Pawnees u. a.; aber auch aus den östlichen Staaten
10 *
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
25
scheu Waldes so eng znsammengedrängt, daß es
ihnen an Unterhalt fehlen mußte.
§. 3.
Die Kimbern und Teutonen.
Es war ums Jahr 113 v. Ch., als man
in Rom zuerst den Namen der Kimbern und
Teutonen vernahm, die aus Schleswig und den
anliegenden Küsten der Nordsee ausgezogen wa-
ren, und die römischen Provinzen zwischen den
Alpen und der Donau verheerten. Der Consul
Paptrius Carbo, der die Waffen gegen sie
kehrte, wurde von ihnen bet No re ja (in heu-
rigen Krain) hart geschlagen. Von dorr wand-
ten sie sich nach Helvetien, wo sich ihnen die
Tiguriner anschiossen, und dann nach Gallien.
Rasch nach einander wurden nun S i! anus (im
1.109), Cassius am Genfer See (107), und
Aurelius Scaurus mit den Legionen, die
sie zur Verrheidtgung Galliens führten, geschla-
gen. Einem verwüstenden Strome gleich, walz-
ten sich ihre Haufen durch Gallien, wandten sich
aber nach einem vergeblichen Angriff auf Spa-
nien wieder rückwärts, warfen die Heere des
Cäpto und Manlius am Rhodanus (im
I. 105) darnieder, und drohten in Italien ein-
zubrechen.
Eben war die Nachricht von der Gefangen-
nehmung des verschmitzten Königs Iugurtha von
Numtdien in Rom angekommen, da erschollen
die Gerüchte von dem Ungewitter, das an Ita-
liens Gränzen schwebte. 300,000 streitbare Män-
ner mit Weib und Kind, so hieß es, zögen
heran, Land fordernd. Ungeheures Schrecken
kam über Rom, um das es geschehen war, wie
«in römischer Geschichtner selbst versichert, wenn
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer]]
Extrahierte Personennamen: Consul
Paptrius_Carbo Aurelius_Scaurus Königs_Iugurtha_von
Numtdien
Extrahierte Ortsnamen: Rom Schleswig Donau Krain Helvetien Gallien Galliens Gallien Rhodanus Italien Rom Rom