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1. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 25

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
25 §. 12.Nahrungsmittel, Nasch - und Leckerhas- tig keir. Wenn wir nicht täglich zu essen und zu trinken bekommen, so werden wir vor Hunger sterben (verhungern). Ohne Speise und Trank kann kein Mensch leben. (Nennet die Dinge, die man essen kann: Brot, Fleisch u. s. u>.) Alle diese Dinge erhalten und nähren den Körper, man nennt sie daher Nahrungsmittel. Wir bedürsen also Nah- rungsmittel. Einige Nahrungsmittel, z. L. Fleisch, geben uns die Thiere; andere, z. B. Kartoffeln wachsen aus der Erde; wir ernähren uns also von Thieren und Gewächsen oder Pflanzen. (Nennet Thiere, deren Fleisch wir essen ; v i er- füßige Thiere, z. B. Ochsen, Böget, z. B. Gänse; Fische, z. B. Heringe! Nennet Gewächse, welche uns zur Nahrung dienen! Gebt mir Dinge an, welche wir trinken, um unsern Durst zu löschen!) Die meisten Speisen werden nicht roh gegessen, sondern vor dem Genusse auf verschiedene Weise zubereitet und gekocht. (Welche Dinge genießt man roh?) Das Fleisch wird, wenn es vom Schlachter (Fleischer) kommt, entweder frisch gekocht, gebraten, oder eiugesalzcu und geräuchert. (Warum?] Das Obst wird zwar gewöhn- lich frisch gegessen, aber auch getrocknet; viele Gemüse wer- den eingemacht. (Welche?) Einige Getränke trinkt man kalt, andere warm. (Welche?) Unser vorzüglichstes Nah- rnugsmittel ist das Brot, daher sagt man auch von einen, Menschen,- der so viel hat, daß er sich immer Nahrung, und was er sonst nöthig hat, anschaffen kann: er hat sein Brot; darum beten wir zum lieben Gott: „Unser täglich Brot gieb uns heute!" Denn das Korn, woraus Brot gemacht wird, wächst zwar auf dem Felde, und der Land- mann pflügt und besäet das Feld, damit Brot aus der Erde komme; aber wenn Gott nicht Sonnenschein und Re- gen sendete, so könnte nichts wachsen und reif werden. An Gottes* Segen ist Alles gelegen ! — Wenn das Korn, d. h. Roggen, Weizen u. s. w. reis ist, so schneidet, mähet, es der Landmann mit der Sense ab, bindet cs in Bündel oder Garben, und ivcnn es aus dem Felde trocken gewor- den, so führt er cs in sein Haus und schlägt die Körner aus den Aehren mit dem Dreschflegel heraus; dann kommt cs in die Mühle, wo es zwischen zlvei großen Stei- nen fein gerieben und zu Mehl gemahlen wird. Das Mehl wird mit warmem Wasser oder Milch zu einem Teige an-

2. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 89

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
89 glauben wir kaum, daß er es ist. Wir müssen also wessen, daß wir Vorstellungen haben. Zu diesem Bewußtsein gehört, daß wir deutlich unterscheiden 1) den Gegenstand, z. B. einen Löwen, der aus uns einwirkt, 2) die Vorstel- lung, das Bild, welches die Seele davon erhalt und 3) uns selbst, daß wir es sind, welche sich von dem Gegen- stände diese Vorstellung machen. Der Träumende verwechselt den Gegenstand mit der Vorstellung, der Wahnsinnige oder der am hitzigen Fieber Erkrankte auch mit sich selbst. Die Vorstellungen unserer Seele haben verschiedene Grade von Deutlichkeit. Wir sehen in der Ferne auf dem Felde etwas stehen, wissen aber nicht, ivas es ist, ob ein Stein, Daum, Pfahl oder Mensch, so haben wir eine d u n ke le Vorstellung (wie wenn wir in einem dun- kelnzimmer einen Gegenstand erblicken, ohne ihnzu erkennen). Kommen wir naher, so nehmen wir wahr, daß cs ein Mensch oder daß cs ein Baum ist, wissen aber noch nicht, welcher Mensch oder welche Art von Baum: so haben wir eine ver worrene Vorstellung (denn wir können die Merkmale, woran wir den Menschen oder den Baum von andern unterscheiden, noch nicht erkennen, siefließen gleichsam verworren durcheinander). Nähern wir uns noch mehr, so daß wir jene Merkmale unterscheiden, z. B. sagen können: cs ist mein Bruder, oder ein Eichbaum, denn jener hat diese Gestalt, oder dieser hat zackige Blätter, trägt Eicheln :c., so haben wir eine deutlich e Vorstellung. Jeder Mensch muß nach Deutlichkeit seiner Vorstellungen.streben; dun- kele und verworrene Vorstellungen schaden oft mehr, als sie nützen; denn wer vom Wasser keine deutliche Vorstel- lung hat, sondern blos eine klare, durchsichtige Flüssigkeit darunter versteht, wird vielleicht Weingeist oder Scbeide- waßer trinken, weil es ebenso aussieht, oder Wolfskirschen mit rechten Kirschen verwechseln und sich vergiften. Wer eine deutliche Vorstellung von irgend einer Sache erlangen will, der muß aufmerksam sein, d.h. alle seine Gedanken auf den einen Gegenstand richten, z. B. auf die Worte des Lehrers. Sind die Gedanken aber statt dessen bald hier, bald dort, so ist der Mensch zerstreut (flatter- haft), und gewinnt keine deutliche Vorstellung. Wer in eine Sammlung von ausgestopften Thieren oder Gemälden

3. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 131

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
131 Flecthe (Fleete) genannt werden und dasfortschaffen der Waa- ren sehr erleichtern, aber anch bei Sturmfluthcn die niedrigen Straßen überschwemmen. Zur Ein- und Auslassung des Was- sers einiger Flecthen und zur Durchdringung der Fahrzeuge giebt cs Schleusen. Diestraßcn, welche durch Flecthe von einaudcrgetrennt sind, hatman wieder durch viele (50) Drücken verbunden, z. B. die schöne Wandrahmsbrücke, die Zollcn- brücke, die hohe Drücke :c. Die Lvmbardsbrücke und der dor- tige Wall wurden erst 1620 angelegt, und dadurch die Din- nen- und Außcnalstcr getrennt. swer kann noch einige nennen? Warum bauet man einebrücke, und ziehet nicht einen Damm hin- durch, wie bei den Stadtthoren?) An andern Orten hatman auch Schiffbrücken, Eisen- und Kettenbrücken. In der Stadt London hat man sogar einen Weg für Wagen und Menschen unter dem Flusse (Themse) durchgcgraben. Am E i n sl u sse der Elbe in die Stadt ist ein Hafen (Oberbaum genannt) für Schiffe, welche die Elbe herunter, von Magdeburg, Berlin :c. kommen; am Ausflüsse ist der Niederbanm, wo die großen Seeschiffe vor Sturm rc. sicher liegen können. 8. 44. Eintheilnng der Stadt. Geschichtliches: Vor mehr al& tausend Jahren war die Gegend, wo Hamburg jetzt steht, mit Wald und Gehölz bewachsen. Ein Buchenwald nahm den Raum ein, wo die Dörfer Hamm und Horn liegen, und ein Eichenwald, dessen Andenken der Name der Straße Eichholz uns aufbehalten hat, die andere Seite. Zwischen diesen Wäl- dern und Gehölzen, damals Ham genannt, erbauete der Kaiser Karl der Große im Fahre 808 eine Burg oder Festung zum Schutz gegen die Angriffe der in Holstein und Mecklenburg wohnenden heidnischen Völker. Zu den einzelnen Fischern, welche diese Gegend bewohnten, kamen nach und nach mehrere Bewohner, die hier Sicherheit und Schutz fanden; so entstand nach und nach eine Stadt, die Hamburg genannt, aber von den Dänen und Wenden mehrmals zerstört und verbrannt, jedoch immer wieder (845, 950 und 1072) erbaut und erweitert wurde. Im Jahre 1241 schloß die Stadt einen Bund (Hansa) mit Lübeck zum Schutz ihres Handels gegen Räuber und zur Sicherung ihrer Freiheit gegen benachbarte Fürsten. Bald schlopen sich über 80 andere Städte an, von Nowgorod in Rußland bis Antwerpen in Belgien, dadurch vermehrte sich Macht und Reichthum so sehr, daß der Bund die Nord- und Ostsee beherrschte, und den Königen von Schweden, Dänemark 9*

4. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 190

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
190 können auch außerordentlich lange fasten. Manche verthei- digen sich durch Gift oder umgeben das Wasser, worin sie leben, wie der Dinten- (Black-) Fisch, mit einem schwarzem Saft und entkommen dadurch ihren Feinden; die meisten haben ein sehr zähes Leben oder eine außeror- dentliche Wiederherstellungskraft, wenn sie Theile ihres Wrpers verloren haben; man kann sie sogar wie die Polypen in mehrere Stücke zerschneiden, und jedes Stück er>oächst in einigen Tagen wieder zu einem ganzen Polypen. Nutzbar sind einige eßbare Conchylicn lind Muscheln, z.b. die Auster dientzum Essen, der Saft der Black- oder Dintenfische dient als Dinte und Farbe, der Regen- wurm macht die Erde locker, der Bart der Steckmuschel giebt eine braune Seide, der Blntigel wird von Aerzten benutzt, die Pcrlenmnschel enthält die kostbaren Perlen, und die Muschel selbst giebt das Perlenmutter, das mit der Malermuschel, der Koralle zu Kunstarbeiten benutzt wird. Dagegen sind die Spul-, Band- und Nervenwürmer Menschen und Thieren, die Regenwürmer und Schnecken den Gewächsen schädlich ; die Pfahlmuschel durchbohrt Schiffe und Dämme. Man theilt die Würmer ein: 1) in Mollusken, nackte, weiche Würmer, z. B. der Regen-, Bandwurm, der Blutigel, der Black- oder Dintcnstsch; 2) in Würmer mit einer dünnen Schale, wie die Schnecke, der Seeigel, der Seestern; 3) in Eonchylien, mit einer, zweien oder mehreren Schalen, wie die Wendeltreppe, der Nautilus: 4) in Korallen, deren Gehäuse wie die Pflan- zen gestaltet, mitder Wurzel ln Meeresboden befestigt sind, und wo die Jungen sich immer wieder ansetzen, z. B. rothe und schwarze Korallen, der Badeschwamm; 5) in Polypen oder Thicrpslanzen, mit gallerartigcm Körper, die sich vcr- niehren wie Pflanzen, weil die jungen Polypen an den Scitendcr Altenwie Knospen wachsen. (S.bild.) (Fragen, wie oben.) Groß sind die Werke des Herrn, wer ihrer achtet, der hat eitel Lust daran. Ps. 11t, 2. 8. 62. Pflanzen. Vor den Thore»» unserer Stadt, z. B. auf dem heil. Geistfeld, beim rothen Baum, vor dem Deichthor sind Wiesen, »vorauf Gras, Wiesenblumen und Kräuter (z. B. Dreiblatt, Kleber), auch wohl Binsen

5. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 192

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
192 Alle diese Gewächse bestehen aus folgenden Haupttheilen: 1) die Wurzel; mit dieser sitzen die Pflanzen in der Erde fest, ziehen ihre Nahrung aus den öligen, wässerigen und sal- zigen Säften der Erde ein, und vertheilen sie durch zarte Organe und Gefäße in alle Theile der Pflanzen. Einige Wur- zeln gehen senkrecht in die Erde (Pfahlwurzeln), andere laufen horizontal, einige sind einfach, andere theilen sich in viele Aeste, (z B. die Eichen), einige bestehen aus mehreren übereinander- gelegten Hauten (die Zwiebeln, Zippeln), andere aus bloßem Knollen (Kartoffeln), oder langen Rüben. Einige treiben jedoch blos ihre Wurzeln ins Wasser, oder befestigen sie an andere Pflanzen und saugen aus diesen ihre Nahrung (Schma- rotzerpflanzen). Auch durch die Blätter ziehen sie Regen und Dünste ein. Die Wurzel dauert nicht bei allen Pflanzen gleich lange. Bei einigen dauert sie nur einen Sommer, und ver- geht dann mit dem ganzen Gewächse. Solche Pflanzen heißen S o mm erg c w ä chse oder einjährige, wie der Hanf, die Gerste, der Hafer. Bei andern dauert die Wurzel zwei Jahre; diese z weijährig en Gewächse blühen gewöhnlich nicht in dem Jahre, wo sie gesäet werden, sondern im folgenden, wie der Kümmel und der Rettig. Alle Gewächse, deren Wurzel länger als zwei Jahre dauern, heißen mehrjährige oder aus- dauernde Gewächse. Einige werden 4, 5, 10 bis mehrere hundert Jahre alt. Aus der Wurzel erhebt sich über der Erde: 2) der Stamm. Bei den Gräsern ist er hohl, durch Knoten abgetheilt und heißt dann Halm, bei den Blumen und andern weichern Pflanzen wird er Stengel oder Schaft, und bei den Schwämmen Strunk genannt. Die Bäume haben einen, die Sträucher aber mehrere holzige Stämme. Wenn yian diese Stämme durchschneidet, so kommt man zuerst durch die Rinde, den Bast und Splint, dann zu dem eigentlichen Holze, in dessen Mitte gewöhnlich das Mark liegt. Der Stamm theilt sich in Aeste. welche in Zweige auslaufen, an denen gewöhnlich die Blätter sitzen; oft sitzen sie aber auch ' an dem Stamme, wie bei denpalmen :c. In ihrerbildungsind dieblätterswieihran dieser seht) sehr verschieden: entweder rund und herzförmig,oder lang und schmal (lanzettförmig), außerdem ist ihr Rand sehr oft gekerbt, gesägt :c. Die Farbe ist gewöhnlich hell- oder dunkelgrün. — (Habt ihr schon auf dem Walle oder in Gärten Bäume gese- hen, Leren Blätter nicht grün sind?) — Die gesaminten Blätter nennt man Laub, Bäume mit Laub heißen Laub-

6. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 170

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
Dritte Abtheilung Iii. Uebersicht der Naturgeschichte. 8. >3. Einthei lung der Naturkörper. Thiere. In unserer Stadt und deren Gebiet, auf Feldern und Wiesen, in Gärten und Wäldern, in der Erde, der Luft und den, Wasser giebt es eine Menge von Naturkörpcrn (Naturalien). Einige von diesen haben röhrenförmige Gesäße, (Organe), worin sich Blut oder Saft befindet, oder wodurch sie ihre Nahrung verarbeiten, und dadurch von innen wachsen. Diese heißen organisirte Körper, B. der Hund, der Apfelbaum. Andere wachsen oder werden größer dadurch, daß sich gleichartige Theile von außen an- setzen; sie haben keine Säfte und Organe (z.b. der Feuer- stein, das Eisen), sind also nnorganisirte Körper, welche Mineralien genannt werden. Die organisirten Natnrkör- per nehmen entweder ihre Nahrung durch eine einzige Oeff- nung (Mund) in sich auf, können sich selbst (willkuhrlich) von einem Orte zum andern bewegen und haben Empfin- dung (Gefühl): man nennt sie Thiere; oder sie haben weder Empfindung, noch freiwillige Bewegung, und neh- men ihre Nahrung durch mehrere Oeffnnngcu (Wurzeln) zu sich: diese werden Pflanzen (Gewächse genannt. swarum?1 — Weil die Thiere sich von selbst bewegen und (Freude oder Schmerz) empfinden oder Leben haben, so nennt man sie lebendige Geschöpfe. Der Mensch ist nicht blos ein lebendiges, sondern auch ein vernünftiges Wesen; das Thier ist vcrnunftlos. Thiere sind also orgaui- si r tc, lebendige, aber v er u u n s t l o se Geschöpfe. (Gebt die Aehnlichkeiten und Unähnlichkeiten dieser drei Arten von Naturkörpern au! Nennt die Thiere, die Pflanzen, die Mi- neralien, welche ihr in unserer Gegend gesehen habt!) Der Körper der Thiere ist von dem Schöpfer höchst weise eingerichtet, sowohl nach den Bedürfnissen, welche sic haben, als nach den Elementen, worin sie leben. Wie der menschliche Leib, so besteht auch der Körper der Thiere

7. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 197

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
197 aus Runkelrüben, rothe Bethe und Weintrauben Zucker ma- chen ; der Reis, weicher uns zur Nahrung dient, und wie der Saft der Kokospalme, Arrak giebt re. 5) Moose und Schwämme sind Gewächse mir un- kenntlichen Blüthen. Dahin gehört das isländische Moos, welches zur Speise und bei Brustkrankheitrn benutzt wird; das Kannenkraut oder Schachtelhalm wird zum Scheuern der Kü- chengeräthe und vom Tischler zum Poliren gebraucht; der Bärlappsamen oder das Hexenmehl wird in der Arznei, und wegen seiner Entzündlichkeit zu physikalischen Experimenten be- nutzt; die Orseille, woraus eine röthliche Farbe, auch der blaue Lackmus gemacht wird. -— Die Schwämme bestehen meistens aus einem saftigen Stiele und einem Hute. Einige sind eßbar, als Trüffeln, Champignons, andere sind giftig, z. B. der Fliegenschwamm. Zu den Schwämmen gehört noch der Schimmel und der Feuerschwamm. sseht diese Pflanzen an ! Schreibt alle auf, die ihr kennt! Ordnet sie nach den Haupt- und Unterabtheilungen, nach dem Nutzen rc. —Uneigentliche Redensarten; Was heißt: Keinbaum fällt auf den ersten Schlag. Man kennt den Baum an seiner Frucht. Traget rechtschaffene Früchte, Das Pferd bäumt sich. Jünglinge reifen bald zu Männern heran, Erfahrung reift den Verstand. Dieser Mann hat eine reife Ueberiegung, ein reifes Urtheil. Die Liebe der Kinder streuet Blumen auf den Weg der Aeltern. Das Kind blühete, wie eine Blume, jetzt ist es verwelkt. Der Handel blühet. Eine blumenreiche, eine verblümte Rede. Die Zugend ist die Zeit der Saat. Wer reichlich säet, wird reichlich erndten. Wer mit Thränen jäet, wird mit Freuden erndten. Der Religionslehrer streuet den Samen des göttlichen Wortes aus. Abrahams Samen oder Nachkommen. (Siehe das Gleichniß vom Säemann, vom Unkraut unter dem Weizen.» Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Kanonen auf die Wälle pflanzen. Unser Lebensweg ist mit Rosen und Dornen bepflanzt. Gewisse Krankheiten pflanzen sich von Aeltern auf Kinder fort. Das Christenthum hat sich fortgepflanzt. Eine Glocke gießen. Das Kind mrt dem Bade ausgießen. Seinen Zorn, seinen Schmerz ausgießen rc. je.]

8. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 11

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
11 waren jedoch noch nicht völlig getrocknet und die zuletzt ge- machte Decke der einzigen Schlafkammer, deren er sich bedie- nen konnte, war noch ziemlich feucht. Er hoffte jedoch, durch beständiges Oeffnen der Thüren und Fenster am Tage würden die Folgen der ungesunden Ausdünstung des feuchten Kellers verhindert. Leider betrog ihn diese Hoffnung. Nach einigen Wochen fühlte er sich an allen Gliedern gelähmt, hatte eine langwierige Krankheit zu bestehen und wurde nur mit vieler Mühe und großen Kosten wieder hergestellt. Das Holz, welches zu den Balken und Treppen des Hauses benutzt wird, nimmt man von großen Bäumen. Diese Bäume wachsen im Walde (Wald- »der Forst- bäume) und tragen keine eßbare Früchte, wie die Dbst-' bäume tut Garten (Gartenbäume). Man theilt die Bäume in Laub- und Nadelhölzer. Letztere haben spitzige Blät- ter, wie Stadeln z. B. die Tanucubäume, tvclche zu Weihnacht den Kindern aufgczicrt werden. Die großen Bäume werden im Walde gefällt, d. h. umgesägt oder umgehauen, von Aestcn, Zweigen nttd Rinde befreit und zu Balken gehauen oder zu Dielen, Bretter nttd Latten gesägt. Das Sägen geschieht entweder durch Menschen- hände mittelst einfacher Sägen oder durch Sage- oder Schneidemühlen, die von Dampf, Wind oder Wasser ge- trieben werden. In den Sägemühlen sind so viele Sä- gen, die durch Räder aus- und niedergezogen werden, an- einander gespannt, daß sie einen ganzen Baum auf Ein- mal in Bretter zerlegen. Die Eigenschaften des Hol- zes sind folgende: Es brennt und verbrennt (ist brenn- bar), es fault leicht und wird dann morsch; cs läßt sich mit dem Messer schneiden, mit der Säge zersägen, mit der Art zerspalten, mit dem Hobel glatt hobeln; cs wächst von innen, indem cs mit der Wurzel die Säfte aus der Erde zieht, die durch kleine Röhren in den ganzen Baum sich verbreiten. Die Nägel, womit die Balken und Bretter ancin- ander befestigt werden, die Schlösser an den Thüren, die Hänge, Haken und Beschläge an den,Fenstern sind von Eisen. Das Eisen ist ein Metall, welches vom Berg- mann aus der Erde, vornämlich aus Bergen gegraben wird und dann noch mit vielen Erd- und Steintheilcn vcrinischt ist. (Der Lehrer zeige solche Steine.) Wenn dieses

9. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 55

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
55 sind durch Einschnitte (Kerben) getrennt, daher heißen sie auch Kerbthiere (Insekten). Sie sind sehr fleißig und ordentlich, leben gemeinschaftlich und friedlich bei einander, immer mehrere Tausend in.einem Bienenstöcke oder Bie- nenkörbe. Man theilt sie in die Königin (Weisel), in Drohnen und Arbeitsbienen. Die letztcru machen aus dein Samenstaub der Blumenkelche das Wachs, woraus ge sechseckige, regelmäßige Zellen bereiten, und legen den Honig hinein, welchen sic mittelst eines Säugrüssels aus dem süßen Saft der Blumen und Blüthen ziehen; mit dem Stachel vertheidigen sie sich. Weil die Hausthiere uns so vielen Nutzen gewähren, weil wir sie zahm gemacht haben und in unsern Häusern halten, und weil sie sich daher nicht selbst ihre Nahrung suchen können, so müssen wir ihnen gesundes, hinreichen- des Futter und, wenn sie krank werden, Arznei geben, sie pflegen und reinlich halten; sie nicht unnütz schlagen oder quälen, keine zu große Lasten tragen oder ziehen lassen und, wenn wir sic zu Speise gebrauchen, sie schnell tödten, aber nicht martern; sondern bedenken, daß sie auch Gefühl haben, und nicht bloß um unsertwillen dasind; in der Ordnung, der Treue, dem Fleiß :c. ihnen nachahmen und die Weis- heit und Liebe Gottes an ihnen bewundern. Schädliche Thiere dürfen wir zwar tödten, aber eben- falls uicht quälen. Thierquälcrei. Zu Abo ward vor einigen Jahren ein Hund übergefah- ren, und kroch zu der Thür eines Lederhändlers hin. Der fünfzehnjährige Sohn dieses Mannes, ein unbarmherziger Bube, war so grausam, daß er dies leidende Thier erst mit Steinen warf und ihm darauf einen Topf mit kochendem Was- ser über den Kopf goß. Aber einer der Rathsherren, der gerade gegenüber wohnte, sah dieses; er trug den Tag darauf die Sache im Rathe vor, und man beschloß einstimmig diesen grausamen Knaben vorzufordern, und ins Gefängniß zu setzen; denn ganz recht schlossen diese Männer: daß ein Knabe, der fähig ist, ein em Thiere aus Muthwiilen z u sch a - den, ein für seine Mitmenschen gefährlicher Mann werden würde.

10. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 101

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
101 erfüllt uns ein geheimer Schauder, weil sie groß und mächtig (erhaben) in ihrer Ausdehnung oder in ihren Wirkungen sind: es entsteht das Gefühl des Erha b e nen. In diesen Gefühlen für das Schone und Erhabene bemer- ken wir nichts Sinnliches; wir freuen uns z. B. nicht über den blühenden Baum, weil wir an die wohlschmecken- den Früchte denken, die er uns tragen wird, denn er ge- hört uns vielleicht gar nicht; nicht über das Haus, das Gemälde, weil cs uns gehört, oder über die herrliche Ge- gend, weil wir darin wohnen u. s. w., sondern blos über das Schöne daran. Doch sind diese Gefühle manchmal mit andern vermischt, welche den Eindruck des Schönen erhöhen oder vermindern. Die Schlangen z. B. sind zu- weilen schon, aber ihr Anblick wird uns eben nicht ange- nehm sein, wenn wir sie für giftig halten. Das Gesicht eines Menschen ist vielleicht nicht schön; aber er gefällt uns, weil wir ihn als einen sehr guten Menschen kennen. Auch- die Einbildungskraft trägt dazu bei. Wer ein feines und richtiges Gefühl des Schönen besitzt, der hat Geschmack. Wenn ein kleiner Gegen- stand schön ist, so nennen wir ihn niedlich. Man sagt: ein niedliches Kind, ein niedliches Veilchen oder Kästchen; aber nicht ein niedlicher Riese oder Eichbaum. — Ein großer Gegenstand kaun schön sein, wenn seine Theile in gehörigem Verhältnisse stehen, z. B. ein Pallast; sind aber die Theile nicht verhältnißmäßig zu einem Gan- zen verbunden: so ist er plump; z. B. ein Tisch nu't über- mäßig dicken Füßen, der plumpe Elephant, ein plumper Mensch. Wenn wir uns etwas vorstellen, und erkennen, daß es wahr ist, so entsteht in uns ein angenehmes Gefühl; dahingegen ein unangenehmes, wenn wir die Wahrheit nicht entdecken können, oder wenn wir noch zweifeln. Diese Gefühle kommen aus dem Verstände, beziehen sich auf unsere Erkenntnisse, und heißen daher Gefühle des Ver- standes oder der Erkenntniß. Das Kind, welches eine neue Rechnungsart oder neue Religionswahrheit einsehen gelernt, freut sich; cs ist ihm aber unangenehm, wenn es seine Aufgabe nicht zu rechnen versteht re. Das freudige
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