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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 44

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 44 — in der Stadt Gordium durchhieb er einen künstlich verschlungenen Knoten mit dem Schwerte; von demselben ging die Sage, wer ihn lösen würde, der würde Herr von Asien werden. In Tarsos in Cilicien erkrankte er in Folge eines kalten Bades im Flusse Cydnus; gerettet durch seinen Leibarzt Philippus lieferte er bald darauf dem Perserkönige, der mit einem ungeheuren Heere herangekommen war, in dem südöstlichen Winkel Kleinasiens bei Jssus eine Schlacht, in der die Perser vollständig geschlagen wurden. Dann zog Alexander an der syrischen Küste durch Phönicien, eroberte nach einer Belagerung von sieben Monaten Tyrus, kam nach Palästina und von da weiter nach Aegypten. Hier wurde er von den Bewohnern mit Freuden empfangen, da sie des persischen Joches überdrüssig waren, und beschloß, dort an der einen Mündung des Nil eine Stadt gu gründen, die er nach seinem Namen Alexandria nannte. Nun trat er, nachdem er sich in der Oase Siwah, wo das Heiligthum des Jupiter Ammon war, zum Sohne des Jupiter hatte erklären lassen, den Rückzug über die Landenge von Suez an und eilte dem Darms entgegen, der jenseits des Tigris ein neues Heer gesammelt hatte. Zwischen Gangamela und Arbela kam es zur Schlacht, in der die Perser tapfer fochten, aber doch zuletzt der griechischen Kriegskunst erliegen mußten. Die Hauptstädte des Reichs, Babylon, Susa und Persepolis fielen in die Hände des Siegers. Darms floh nach den nördlichen Provinzen seines weiten Reiches, von Alexander verfolgt. Auf dem Zuge hörte letzterer, daß der treulose Satrap Bessns sich des Königs bemächtigt habe und ihn gefangen mit sich führe. Alexander eilte ihm nach. Äs Bessus keinen Ausweg mehr sah, brachte er dem König eine tödtliche Wunde bei und floh nach Norden; später wurde er von Alexander gefangen und hingerichtet. Die Züge des macedonischen Königs gingen nun über die Gebirge, die den Nordrand von Persien bilden, in das Tiefland Turan, wo die Flüsse Oxus und Jaxartes (Amur und Sir) sich in den Aralsee ergießen. An letzterem Flusse machte er Halt und gründete dort eine Stadt, der er ebenfalls von sich den Namen gab. Dann ging er zurück und machte in Maracanba (Samarkand) Rast. Auf biesen Zügen traten allmählich Eigenthümlichkeiten seines Charakters zum Vorschein, die ihm die Herzen feiner Macebonier entfrembeten. Er nahm morgenlänbifche Sitte und Tracht

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 47

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 47 — zulaufende Säulen, bis 180 Fuß hoch, die vor den Tempeln standen; dann die Tempel selbst, von denen noch großartige Reste übrig sind, die Königspaläste, die Katakomben, d. H. in Felsen ausgehauene Gewölbe zur Aufbewahrung der einbalsamirten Leichen oder Mumien, die Sphinxe, liegende Löwen mit menschlichen Köpfen und Anderes. Alle diese Gebäude sind mit einer Menge Bilder versehen, die eine Schrift darstellen; man nennt eine solche Schrift Bilderschrift oder Hieroglyphen. Diese enthalten Nachrichten über die Regierung der alten Könige, und da man in neuerer Zeit angefangen hat, dieselben zu lesen und zu verstehen, so wissen wir, daß schon viele tausend Jahre v. Chr. G. in Aegypten blühende Reiche und geordnete Staatsverfassungen bestanden. Die Regierung war in den Händen der Könige, Pharaonen genannt, die wahrscheinlich durch die Priester aus der Kriegerkaste gewählt wurden. Das ganze Volk nämlich war in sieben streng von einander gesonderte Klassen, Kasten genannt, eingetheilt, von denen die der Priester und Krieger die vornehmsten waren. Die Priester waren zugleich im Besitz der wissenschaftlichen Bildung; sie waren Richter, Aerzte, Zeichendeuter, Baumeister, aus ihnen wurden die Staatsbeamten gewählt und sie standen den Königen rathend zur Seite Die Residenz der Könige war Anfangs Theben in Oberägypten,' dann Memphis im mittleren Theile des Landes, zuletzt Sais im sogenannten^ Delta. Die Religion der Aegypter war ein eigenthümlicher Götzendienst; m den ältesten Zeiten wurden die schaffenden Kräfte der Natur, besonders Sonne und Mond, verehrt. Da diese Gottheiten vielfach mit der thierischen Natur in Verbindung gebracht und häufig m Thiergestalten dargestellt wurden, so übertrug mau später die Verehrung auf die Thiere selbst^und in den verschiedenen Theilen des Landes wurden die verschiedensten Thiere verehrt; zu diesen gehören der Stier Apis, Katzen, Hunde, Schlangen, der Ibis, Kro-kodile, von denen einzelne in den Tempeln von besonders dam bestellt Priestern gepflegt und nach dem Tode einbalsamirt wurden. Dieses Einbalsamiren fand auch bei menschlichen Leichen statt, die dann Mumien hießen, und hing mit dem Glauben zusammen, daß die Fortdauer der Seele an die Erhaltung des Körpers geknüpft sei. , Jt?berm typten Jahrtausende in strenger Absonderung von den Nachbarstaaten unter einheimischen Königen ein glückliches und

3. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 14

1872 - Elberfeld : Bädeker
D - 14 — Itttz k t ,7 7' °°" cincm Th-il- angenommen wurden. Tausend derselben aber verwarfen dieselben und bahnten sich mit dem Schwerte m der Hand den Weg na» Oberitalieu, wo si? sich mll waren 7^ ä(‘mannm cmini8tm' die iu Italien eingebrochen Imz n1 l 0,6 m' Mc ^stung°n M behaupten und überaß den Barbaren da« flache Land; letztere unterlagen bald den Einwirkungen de» Klimas und dem Schwerte der Griechen, und Italien Nach-°war7ss°A ^ 6mn »st°r Statthalter Belisar, so oft vom Kaiser mit Undank belohnt, widmete ifim dennoch auch ferner feine Dienste im Kriege gegen die Perser in dem er nicht glücklich war, und später gegen die Bulgaren, die in nngeheur-n Scharen gegen Constantinopel gerückt waren. Diese schlug er zurück und rettete so die Hauptstadt. km,m3uj'^°\7f0,.r inb/6 ‘mmcr mc6r an »chtnng und Liebe bei fernem Volke, besonders fe.tdem feine klnge Gemahlin gestorben war S. .f l°90t ä“ cmcr Verschwörung kam; diese wurde entdeckt und auch Bel,far fälschlich als Theilnehmer angegeben. Er wurde f-mer Wurden entsetzt, feines Vermögens beraubt und sieben Monate lang ,m Kerker festgehalten. Daß ihm die Augen ausgestochen feien , ™ bc" @lra6en Constantinopels fein Brod erbettelt habe ™ ®ortm: "G°bet dem armen Belisar einen Groschen", wie ähnliche Erzählungen, die sogar in Kupferstichen bildlich dargestellt sind, das sind Mahrcheu, die von einem später» griechischen Dichter erfunden und vom französischen Schriftsteller Marmoutel zu einem ganz hübschen Roman verarbeitet sind. Belisar wurde zwar gerecht-fettigt und m feine Würden wieder eingesetzt, starb aber bald nachher hochbetagt, 565, und noch in demselben Jahre folgte ihm der Kaiser tttt Tode nach. §. 4. Mohammed, Stifter des Islam. (571—632.) Die Halbinsel Arabien, gegen fünfzigtausend Quadratmeilen groß liegt rm südwestlichen Asien, ist auf drei Seiten vom Meer bespült und grenzt gegen Norden an Syrien. Das Innere besteht aus brennenden Sanowüsten, steilen Gebirgen und wasserlosen Steppen,

4. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 15

1872 - Elberfeld : Bädeker
-lö- test« alles Umstände sind, die das Land feit Jahrtausenden gegen den Einfall fremder Eroberer sicher gestellt haben. Nur der südwestliche Küstenstrich oder das Land Yemen mit seinem Eitern Hunmel und fruchtbaren Boden, weshalb es von den Alten das glückliche Arabien genannt wurde, bringt kostbare Erzeugnisse hervor, unter denen Aloe, Myrrhen, Weihrauch, Kaffee, Zucker. Reis und Baumwolle zu nennen sind. Mekka und Medina sind die Hauptstädte des Landes. Die Einwohner sind theils Nomaden, Beduinen, d. h. Söhne der Wüste, welche mit ihren Heerden das Land durchziehen und jtn den fruchtbaren Stellen, Oasen genannt, Halt machen, theils Städtebewohner, die Handel und Gewerbe treiben. Die Beduinen sehen sich als die ächten Nachkommen des Jsmael, Sohnes des Abraham und der Hagar, an, sind ein kräftiger Menschenschlag, freiheitsliebend, gastfrei, aber auch raubsüchtig. Die herrschende Religion der Araber war vor Mohammed der Sterndienst oder Sabäismus; doch zählte auch das Juden- und Christenthum Anhänger unter ihnen. Das Nationalheiligthum zu Mekka hieß die Kaaba, d. h. Viereck, und war eigentlich ein schwarzer Stein, den Gott dem Adam aus dem Paradiese auf die Erde mitgab, bei der Sündfluth wieder in den Himmel nahm und später dem Abraham, als er den Tempel zu Mekka baute, durch den Engel Gabriel schenkte. Unter diesem Volke stand Mohammed oder Muhammed, d. h. der Vielgepriesene, aus dem Stamme der Koreischiteu auf, um der Stifter einer neuen Religion zu werden. Frühe verwais't wurde er von seinem Oheim, Fürsten von Mekka und Aufseher der Kaaba, angenommen und erzogen. Im Auftrage desselben bereis te er in Handelsgeschäften Palästina, Syrien und Mesopotamien und wurde später von ihm einer reichen Wittwe, Chadidscha, empfohlen, deren Handelsgeschäfte er mit solchem Erfolg betrieb, daß sie ihn heirathete. Im Besitze eines bedeutenden Vermögens beschloß er nun, die Geschäfte daran zu geben und sich ganz mit religiösen Betrachtungen zu beschäftigen, zu denen er sich schon früher lebhaft hingezogen fühlte. Er zog sich zu diesem Zwecke in die Einsamkeit zurück und brachte einmal einen ganzen Monat in einer Höhle zu. Von den Religionen, die er kannte, fand keine seine vollständige Billigung, namentlich war er gegen das Christenthum eingenommen, das er nur äußerlich kennen gelernt hatte und wegen der beständigen Strei-

5. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 17

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
17 Weiß ist der Kalk, dieser Fensterrahmen; schwarz ist der Schiefer, die Dintc; gelb ist oft der Sand, der Lehm; roth: die Dachpfannen, das Feuer; braun ist oft die Erde, der Fußboden im Zimmer; blau ist die Luft, wenn es heiter ist, und die Kornblume; grün sind die Blätter der Bäume, manche Wände. (Welche andere Dinge kennt ihr, die weiß, schwarz u. s. w. sind? Wie viel Hauptfarben giebt es also?] Diese Farben sind nicht immer ganz rein vorhanden. Um dies auszudrücken, hängt man an den Namen derfarbe die Sylbe lich. Was nicht ganz weiß ist, heißt weißlich; was nicht ganz schwarz ist: schwärzlich. (Wie heißt nun wohl, was nicht ganz roth, braun u. s. w. ist?] Oft sind zwei Farben so in einander gemischt, daß man nicht weiß, von welcher am meisten vorhanden ist, dann setzt man beide Wörter unverändert zusammen: blauroth, schwarzblau, weißgelb. (S. diese Papierstreifcn). Ist aber von einer Farbe mehr vorhanden, als von der anderen, so setzt man das Wort, welches die schwächere Farbe bezeichnet, mit der Sylbe lick voran: bläulich-weiß, gelblich-grün u. s. w. Andere Abstufungen (Höhe und Tiefe der Farben) sind: hellgrün, dunkelgrün, hellgelb, dunkelgclb, blaßblan, hell- blau, dunkelblau, bcllroth, dunkclroth, blaßroth, hochroth n. s. w. Die Farben werden auch noch nach den Gegen- ständen bezeichnet, an denen sie sich gewöhnlich bleibend und unverändert befinden. Die Ziegel, die Rose, das Blut sind roth, haben aber nicht ganz gleiche Farbe, daher sagt man: ziegelroth, rosenroth, blutroth; ebenso schnee- weiß, aschgrau, kohlenschwarz, grasgrün, himmelblau, citro- nengelb, kaffebraun. (Gebt Dinge an, die hellroth, kaffe- braun re. sind.] Wenn man die Farben und andere Dinge sehen will, so muß es Helle sein. Am Tage macht die Sonne Helle und bei Nacht der Mond, denn sie geben Licht. Wo kein Licht ist, da ist es finster und wo wenig ist: dunkel. Das Licht fällt durch die Fensterscheiben, weil sie durchsichtig sind; scheint das Licht aber auf einen un- durchsichtigen Gegenstand, so entsteht hinter demselben eine dunkele Stelle, die man Schatten nennt. Wenn die Sonne auf ein Glas mit Wasser oder auf ein Prisma scheint, so sieht man, wie im Regenbogen, die Hauptfarben. ^ §.9. Hausgeräthe. In der Küche werden die Speisen bereitet, gekocht oder gebraten. Dies geschieht auf 2

6. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 203

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
•203 Am Himmel erblicken wir am Tage Die Sonne und bei Nacht den Mond und die Sterne, daher heißen sie Himmelskörper. Die Sonne hat eine kugelförmige Ge- stalt und ist viele tausendmal größer, als unsere Erde (über 1000 mal 1000 Erdkugeln könnten daraus gemacht wer- den) und doch scheint sic so klein; das kommt von ihrer ungeheuren Entfernung. Die Ziffern z. B. an der Uhr und der Knopf auf Michaelis-Kirchthurm sind so groß wie ein Mann und scheinen nur klein. Nun aber ist die Sonne so weit (20 Millionen Meilen) entfernt, daß eine Kanonen- kugel, wenn sie auch Tag und Nacht gleich schnell fort- flöge, erst in 23 Jahren dort ankommen wurde, und die vielen tausend Sterne sind noch unendlich weiter von uns entfernt. Der Mond scheint, da er uns 400 mal naher steht als die Sonne, größer als die Sterne, ist aber50mal kleiner als die Erde. Von der Sonne empfangen wir Licht und Wärme; ohne sie würde nichts wachsen und ge- deihen, ohne sie würden Menschen und Thiere vor Kälte erstarren, und beständige Nacht um und sein. Die Sonne scheint sich um die Erde zu bewegen. Wenn sie über unsern Gesichtskreis heraufkommt oder aus- geht, wird es Morgen; allmählig steigt sie immer höher heraus, und wenn sie um 12uhr am höchsten steht, ist es Mittag; dann senkt sie sich wieder herunter: wird es allmählich dunkler oder Ab end, und endlich ganz Nacht. Zur Mitternacht steht sie am tiefsten. Es giebt also vier Tageszeiten, und die Zeit, in welcher sic auseinander folgen, oder Tag und Nacht, beträgt 24 Stunden. Es ist ein prachtvoller Anblick, wenn die Sonne am Morgen heiter ausgeht. Ehe sie noch sichtbar wird, erhellen ihre Strahlen bereits den Lustkreis über uns, der Tag graut, es ragt, die Morgendämmerung tritt ein. Allmäh- lig wird es immer Heller; die Gegend roo die Sonne her- vorkommen will, wird röthlich, glänzend und feurig, der ganze Himmel scheint in Flammen zu stehen: die Mor- genröthe tritt ein; dann zeigt sich ein feuriger Rand, der immer größer wird, bis endlich die Sonne ganz da ist. Nun erwachen die Vögel, erheben sich aus ihren Nestern und singen ihr Loblied; die Hccrden werden rege und die Menschen tverden wach. Der Hirt treibt seine

7. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 205

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
205 Indes; rückt die Sonne am Himmel immer höher; um 12 Uhr steht sic in der Mitte und hat ihren höchsten Stand erreicht: es ist Mittag. Die Sonne scheint am wärmsten; der Schatten ist am kürzesten; die Kinder kom- men aus der Schrrie und die Erwachseneu von ihrer Ar- beit, uin sich, da das Tagewerk halb vollbracht ist, zu er- holen und durch Speise und Trank zu erquicken. Speise und Trank kommt von Gott, welcher Gras wachsen läßt für das Vieh, Saat zu Nutz dem Menschen, daß er Brod aus der Erde bringe. Darum warten aller Augen auf Gott, daß er ihnen Speise gebe zu rechter Zeit; darum danken die Menschen dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich, darum genießen sie ihre Speise mäßig und anständig swie geschieht das?j, und dann ge- hen alle wieder an ihre Geschäfte. Im Sommer sind die Tage länger, im Winter kürzer. Nach und nach sinkt die Sonne je mehr sie sich dem Westen nähert, die Wärme der Sonnenstrahlen nimmt ab; endlich geht sic unter, es wird Abend, der ganze Himmel scheint im Feuer zu stehen (Abendroth). Aber noch er- leuchtet die Sonne den Lustkreis über uns, es fängt an zu dämmern (Abenddämmerung). Die Heerden eilen dem Stalle zu, der Gesang der Vögel verstummt, die Menschen kehren von ihrer Arbeit zurück, genießen ihr Abendessen, erholen sich, denken noch einmal nach über alles Gute, was sie genossen und gethan, danken Gott, der ihnen Leben und Gesundheit erhalten und bitten ihn um seinen Schutz in der Nacht. Abcndlied. Kommst, lieberabeud, wieder Auf unsre kleine Flur; Dir tönen unsre Lieder, Wie schön bist du, Natur! Schon steigt die Adendröthe Herab ins kühle Thal, Schon glänzt in sanfter Röthe Der Sonne letzter Strahl. Allüberall herrscht Schweigen, Nur steigt aus unserm Chor Hier unter grünen Zweigen Ein Danklied noch empor. Kommst, lieber Abend, wieder Auf unsre kleine Flur; Dir danken unsre Lieder, Dir, Vater der Natur. Claudius.

8. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 207

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
207 dann hindert er die Sonnenstrahlen auf unsere Erde zu kommen, und wirschen seine dunkele Gestalt in der Sonne:, dies nennen wir eine Sonnen- eigentlich abcrcrdfin- sterniß. Steht aber die Erde in gerader Linie zwischen Mond und Sonne (zur Vollmondzeit), so fällt der dunkle Schatten der Erde auf den Mond und wir haben eine Mondfinstern iß. Die Zeit, wenn dies geschieht, läßt sich ganz genau berechnen. (Sirach 43, 1 —11.) Die Erde beendigt ihren Laus um die Sonne in 365 Tagen und beinahe 6 Stunden. Diesen Zeitraum nennt man ein Jahr. Wir sangen es mit dem 1. Januar an. Das Jahr theilt man wieder in 12 Monate swie heißen sie?) und in 52 Wochen. Jeder Monat hat 28 (29), 30 oder 31 Tage (Januar z. B. hat 31 Tage :c.), und jede Woche 7 Tage. swie heißen sie? Wie viel Monate, Wochen und Tage bist du alt?) Der Tag hat 24 Stunden und jede Stunde 60 Minuten. Mit dem neuen Jahre (den 1. Januar) werden die Tage immer länger, die Sonne steigt allmahlig höher, es wird im Februar nach und nach wärmer, das Thauwetter critt ein, der Schnee schmilzt und das Eis der Flüsse bricht aus; aber noch wechseln Stürme mit lauer Lust, auch schaden noch zwo eilen die Nachtfröste: der Frü h l in g na- het. Jhtl kündigen das Winterglöckchen, das Veilchen und das Lied der Lerche an; Störche und Schwalben kehren wieder und die Insekten und Würmer erscheinen. Nun dringen nach und nach die zarten Grasspitzen aus der Erde hervor, Bäume und Sträucher bekommen Knospen, der Mensch arbeitet in Gärten und auf Aeckern, im Wald und aus der See; die ganze Natur ist erwacht, Leben und Fröh- lichkeit überall. Denn der Frühling ist da. Der nördliche Theil unserer Erde, welche bei ihrem Umläufe um die Sonne eine schräge Stellung hat, steht mit dem südlichen in gleicher Richtung. 51 m 21. und 22. März sind daher Tage und Nächte gleich lang (Frühlings-Tag- und Nachtgleiche oder Aequinoctium). Der Mai ist der heiterste Monat im Jahre. Doch nicht immer kann die Sonne scheinen, die Erde würde ganz austrocknen und die Pflanzen verwelken. Von Zeit zu Zeit überzieht sich daher der Himmel mit

9. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 209

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
209 Wasser von der Sonne beschienen wird. Der Nebel ist nichts wie eine Wolke, indem sich die Dünste bei kalter Lust gleich über der Erde verdichten und nicht in die Hohe steigen. Der Thau entsteht auf eine ähnliche Art, wenn nämlich nach einem warmen Tage die Erde noch am küh- len Abend ausdünstet, und die Dünste, ehe sie emporkom- men können, zusammen rinnen. Ost senkt sich, besonders auf dem Meere, ein Theil einer Wolke nieder, dreht sich wie ein Kreisel und kann selbst Schiffen gefährlich werden; man nennt sie Wasserhosen. Mit der Auferstehung der Natur feiern wir auch die Auferstehung unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi, nämlich das Osterfest. Es fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem Vollmond in der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche; fällt der Vollmond aber auf einen Sonntag: acht Tage später. Es kann nicht früher, als am 22. März eintreten, und dann muß der 21. März Vollmond und zugleich Sonnabend sein. 0856 hatten wir Ostern am frühesten in diesem Jahrhundert, nämlich am 23. März.) Am spätesten fällt Ostern wenn am 20. März Vollmond ist, weil dieser dann erst am 18. April wieder eintritt, und ist dieser Tag ein Sonntag, so fällt Ostern auf den 25. April. (Dies geschieht im Jahre 1894.) Drei Tage vor der Auferstehung Jesu feiern wir seinen Kreuzestodt, am Char- oder stillen Freitag; die 40 Tage vorher heißen Fasten. 40 Tage nach seiner Auferstehung fuhr Christus gen Himmel, darum feiern wir an einem Don- nerstage sein Himmelfahrtsfest; 10 Tage nach seiner Himmelfahrt sandte Jesus seinen Jüngern den verheißenen heiligen Geist; daran erinnert uns das Pfingstfest. ' Auf den Frühling folgt der Sommer. Am Anfange desselben, den 21. und 22. Juni, haben »vir bei uns den längsten Tag (17 Stunden) und die kürzeste Nacht (7 Stun- den). Die Sonnenstrahlen fallen fast senkrecht auf unsere Gegmd, denn der nördliche Theil der Erdkugel ist gegen die Sonne gewendet, und die Hitze nimmt sogar mit der wiedcrabnehmenden Tageslänge, im Juli und August (in den Hundstagen) zu. Alle Pflanzen kommen zur Reife, Schon im Inni reifen allerlei kühlende Früchte, Kirschen, 14

10. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 212

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
212 an das folgende Jahr. Die Tage nehmen ab, die Luft wird ranher, Stürme toben, die Baume verlieren ihr Laub, Regen und Nebel kommen häufiger und der Thau gefriert ans der Erde, den Pflanzen, den Dächern und überzieht sie mit tveißem Reif. Manche Handwerker: Maurer, Zimmerleute hören mit ihren Soinmerarbeitcn auf. Bei der feuchten Luft, bei der oft schnellen Veränderung der Witterung an einem Tage muß man sich besonders vor Erkaltung hüten. — Im Herbst feiert man auf dem Lande das Erntefest, nm Gott für seinen Segen zu danken. Am achtzehnten Oe tob er erinnern wir uns an die Schlacht bei Leipzig, wo unter Gottes Beistand das Vaterland von seinen Feinden, den Franzosen befreiet wurde, und am zweiten Donnerstage im November den Buß- und Bet- tag, um uns an unsere Sünden zu erinnern und vor Gott Besserung zu geloben. Die Schlacht bei Leipzig. (1813). . Heil dir, o Völkerschlacht, Diedeutschland frei gemacht Vom Sklaveujoch! Dich krönt Unsterblichkeit, Dich feiern weit und breit Thuiskon's Söhne*) heut', Und jubeln hoch. Der unser Vaterland Verwüstet und verbrannt Mit frechem Spott, Er fiel! — erkenne Welt, Daß der kein wahrer Held, Wer thut, was ihm gefällt, Verachtend Gott. I<55eliixr3t ward seine Macht, Zn Leipzigs Freiheitsschlacht Am großen Tag! Die Stadram Seine-Strand**) Weltherrscherin genannt. Fiel in der Sieger Hand — Der Wüthrich ***) fiel, Sein blut'ger Scepter sank; Dafür sei ewig Dank Dem Herrn der Herrn. Hie Friedensfahne weht, Zum Weltpanier erhöht; Hell über'm Erdball steht Der Friedensstern. ) Die Deutschen von ihrem Stammvater Thuiskvu so benannt. **) Paris. ***) Der Kaiser Napoleon wurde abgesetzt.
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