131
Flecthe (Fleete) genannt werden und dasfortschaffen der Waa-
ren sehr erleichtern, aber anch bei Sturmfluthcn die niedrigen
Straßen überschwemmen. Zur Ein- und Auslassung des Was-
sers einiger Flecthen und zur Durchdringung der Fahrzeuge
giebt cs Schleusen. Diestraßcn, welche durch Flecthe von
einaudcrgetrennt sind, hatman wieder durch viele (50) Drücken
verbunden, z. B. die schöne Wandrahmsbrücke, die Zollcn-
brücke, die hohe Drücke :c. Die Lvmbardsbrücke und der dor-
tige Wall wurden erst 1620 angelegt, und dadurch die Din-
nen- und Außcnalstcr getrennt. swer kann noch einige nennen?
Warum bauet man einebrücke, und ziehet nicht einen Damm hin-
durch, wie bei den Stadtthoren?) An andern Orten hatman
auch Schiffbrücken, Eisen- und Kettenbrücken. In der Stadt
London hat man sogar einen Weg für Wagen und Menschen
unter dem Flusse (Themse) durchgcgraben. Am E i n sl u sse der
Elbe in die Stadt ist ein Hafen (Oberbaum genannt)
für Schiffe, welche die Elbe herunter, von Magdeburg,
Berlin :c. kommen; am Ausflüsse ist der Niederbanm,
wo die großen Seeschiffe vor Sturm rc. sicher liegen können.
8. 44. Eintheilnng der Stadt. Geschichtliches:
Vor mehr al& tausend Jahren war die Gegend, wo Hamburg jetzt
steht, mit Wald und Gehölz bewachsen. Ein Buchenwald nahm den
Raum ein, wo die Dörfer Hamm und Horn liegen, und ein
Eichenwald, dessen Andenken der Name der Straße Eichholz
uns aufbehalten hat, die andere Seite. Zwischen diesen Wäl-
dern und Gehölzen, damals Ham genannt, erbauete der Kaiser
Karl der Große im Fahre 808 eine Burg oder Festung
zum Schutz gegen die Angriffe der in Holstein und Mecklenburg
wohnenden heidnischen Völker. Zu den einzelnen Fischern,
welche diese Gegend bewohnten, kamen nach und nach mehrere
Bewohner, die hier Sicherheit und Schutz fanden; so entstand
nach und nach eine Stadt, die Hamburg genannt, aber von den
Dänen und Wenden mehrmals zerstört und verbrannt, jedoch
immer wieder (845, 950 und 1072) erbaut und erweitert
wurde. Im Jahre 1241 schloß die Stadt einen Bund (Hansa)
mit Lübeck zum Schutz ihres Handels gegen Räuber und zur
Sicherung ihrer Freiheit gegen benachbarte Fürsten. Bald
schlopen sich über 80 andere Städte an, von Nowgorod in
Rußland bis Antwerpen in Belgien, dadurch vermehrte sich
Macht und Reichthum so sehr, daß der Bund die Nord- und
Ostsee beherrschte, und den Königen von Schweden, Dänemark
9*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: London Magdeburg Berlin Niederbanm Hamburg Buchenwald Holstein Hamburg Rußland Antwerpen Belgien Ostsee Schweden Dänemark
138
Wanderschaft an irgend einem Orte sich niederlassen,Meister
werden, so muß er durch Verfertigung eines sogenannten
Meisterstücks beweisen, daß er sein Handwerk gut gelernt
hat. In Hamburg werden viele Handwerke getrieben und
einige liefern besonders schöne Arbeit, z. B. Mobilien von
Mahagoni- und Zuckerkistenholz. Von Fabriken und Manu-
fakturen besaß Hamburg vor mehreren hundert Jahren vor-
züglich viele Bierbrauereien und vor 50 bis 60 Jahren 5
bis 600 Zuckersiedereien, ansehnliche Kattun- und Tabacks-
fabriken, viele Schiffbauercien nebst Seil- und Segeltuch-
machcreien; allein diese Gewerbszweige sind fetzt nicht mehr
in solchem Flor, doch ernähren sie nebst den Branntwein-
brenncreien, Eisengießereien, Fischbeinreißercien, Seifensie-
dereien u. s. w. noch ziemlich viele Personen. Die Haupt-
nahrung der Stadt entspringt jedoch ans dem Kauf und
Verkauf der Natur- und Kunstprodukte, womit sich die Kauf-
oder Handelsleute beschäftigen, die auch manche Lebcnsbe-
dürfnissi, welche bei uns nicht zu finden sind oder nicht
verfertigt werden, zu Lande oder zu Wasser (durch Fuhr-
leute oder Schiffer) in großer Menge von fernen Ländern
hcrkominen lassen. Beim Einkaufen und Verkaufen werden
Makler als Zwischenhändler benutzt. Leute, die mit solchen
Waaren im Kleinen handeln, nennt man Krämer. Mit
dem Auf- und Abladen der Waaren in die Häuser, Speicher
und Schiffe der Handelsleute beschäftigen sich die Fuhrleute,
Schutenführer, Krahnzieher, Quartiers- und Arbeitslente,
die Korn- und Steinkohlenmesser und Träger; diese heißen,
wenn sic im Tagclohn arbeiten, auch Tagelöhner. — Damit
auch im Handels- und Schifffahrtswesen Ordnung und Recht
gehandhabt werde, so haben die Krämer ihr Amt; die zur
See handelnden Kaufleute, welche das Commericnm heißen,
haben ihre Vorsteher, die Commerz-Deputation, welche sich
auf dem Commerz-Gebäude (vor dem Brande neben der
alten Börse) versammeln und ans alles zu achten haben,
was das Gedeihen des Handels befördern kann. Handels-
streitigkeiten entscheidet das Handelsgericht, auf dem
Rathhanse. Anstalten zur Erleichterung des Handels sind
die Börse, wo die Kaufleute sich täglich treffen, und ihre
Handelsgeschäfte abmachen. Die alte stand dem alten Rath-
hause (dem Platze des fetzigen Hauses der patriotischen Gesell-
schaft gegenüber, war halbbedeckt auf 14 Doppclpfcilcrn, an
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
129
sollten, daß auch Jeder thue, was das Gesetz fordert
(Obrigkeit). Alle Menschen, welche unter einerlei Gesetz
und Obrigkeit stehen, bilden eine bürgerliche Gesellschaft
oder einen Staat.
Die Grundgesetze, Einrichtungen und Ordnungen eines
Staates machen seine Verfassung (Constitution) aus. Diese
ist in verschiedenen Staaten verschieden. Der allgemeinste
Unterschied beruht darin, ob die gesetzgebende und die
ausübende (vollziehende) Gewalt verbunden oder getrennt
sind. Darnach ist denn auch die Art, wie der Staat
verwaltet wird, d. h. die Regierungssorm verschie-
den. Eine Staatsverfassung, wo ein Einzelner an der
Spitze steht, heißt eine Monarchie. Hat er die Gewalt,
Gesetze zu geben und sie zugleich in Ausübung zu bringen,
so ist sie eine unumschränkte, z. B. Rußland; hat er blos
die ausübende, und mit den Reichsständen (Parlament)
die gesetzgebende Gewalt, wie in England, so ist die
Monarchie eine eingeschränkte. Haben aber' mehrere Per-
sonen das Recht, Gesetze zu geben oder zu vollziehen, so
heißt der Staat eine Republik; ist jenes Recht in den
Händen der Vornehmen, so heißt sie eine Aristokratie, und
wo das Volk Mann für Mann nach Mehrheit der Stim-
men sich selbst Gesetze giebt: eine Demokratie. Beide
Verfassungen können mehr oder weniger gemischt sein.
8.48. Staat und Stadt Hamburg. Bestandtheile.
(S. den Plan.) Wir wohnen in Hamburg. Hainburg ist
eine große Stadt, welche im Innern einen Umfang von fast
eine Meile hat (denn man kann den Wall in 1v2 bis 2 Stun-
den umgehen), deren beidevorstädte St. Pauli und St. Georg
aber noch den Raum von der Riederelbe und Altona bis an
die Alster, und von der Alster bis zur Oberelbe einnehmen.
Stadt und Vorstädte enthalten nach der letzten Zählung
11,8t)0häuser, 6083 abgetheilte Etagen, 16,742 Wohnsäle,
4551 Wohnbuden und 2977 Wohnkcller, zusammen also
42,153wohnungen, von welchen sich 4292 in St. Georg und
4800 in St. Pauli befinden. Keller sind Wohnungen unter
den Häusern, Buden nennt man Wohnungen, die gcwöhn-
' lieh nur ein Stockwerk haben und nicht an den Straßen, son-
dern hinter den Häusern in sogenannten Höfen oder Gängen
liegen; Säle sind Wohnungen im obern Stockwerke der
Häuser und haben ihren besondern Eingang von der
9
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Georg Georg
Extrahierte Ortsnamen: England Hamburg Hamburg Hainburg Altona
Lehr und Lesebuch
für
Elementarschulen,
oder
Stoss aus der Natur und dem Menschenleben
in steter Beziehung auf Gott,
zur Bildung des Geistes und Herzens,
geordnet
von
Dr. I. C. Kröger.
Vierte, durchgesehene, und für die Heimathskunde mit
einem neuen Grundriß von Hamburg und einer
Karte der Umgegend versehene Auflage.
Zum Besten der Hamburgischen Warteschulen.
Hamburg, 1863,
bei dem Verfasser
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
132
England und Portugal Gesetze vorschrieb. 1292 erhielt Ham-
burg seine Freiheit von dem Grafen von Holstein, wurde
1510 freie Reichsstadt und kaufte um derselben völlig sicher zu
sein, 1764 auch die Ansprüche ab, welche Dänemark noch
erhob, nachdem sie bereits 1712 nach mehrfachen unruhigen
Auftritten zwischen Rath und Bürgerschaft durch Vermittelung
der deutschen Kaiser, denen sie als Reichsstadt allein unterge-
ordnet war, ihre bisherige aristokratisch-demokratische Verfassung
erhielt. 1681 wurde sie von den Dänen vergeblich belagert.
1801 von ihnen, mährend des Krieges zwischen Dänemark
und England (von Ostern bis Pfingsten, wo beide Staaten
Frieden schlossen) ohne Rechtsgrund besetzt. Am i9.Nov. 1806
nach dem unglücklichen Kriege Preußens gegen Frankreich und
nach der Erstürmung Lübecks, wohin Blücher sich mit seiner
Heeres-Abtheilung gezogen hatte, nahmen die Franzosen die Stadt
widerrechtlich in Besitz, sperrten allen Handel mitengland, erlaub-
ten sich die schrecklichsten Erpressungen und erklärten sie am 19.
Dec. 1810 sogar für eine französische Stadt. Nachdem aber bei dem
Kriege mit Rußland das ganze französische Heer umgekommen
war, veranlaßte die Erbitterung der Bürger gegen ihre Unter-
drücker, am 24.Febr. 1813 einen Aufstand gegen die Franzosen,
und da am 18. März die Russen einzogen, wurden sie als Befreier
mit unbeschreiblichem Jubel aufgenommen und die Hanseatische
Legion errichtet, um zu Deutschlands Befreiung thätig mitzu-
wirken. Doch die Franzosen rückten mit überlegener Macht ge-
gen Hamburg an, nahmen die Elbinsel (Wilhelmsburg rc.) weg
und beschossen die Stadt, welche sich ihnen, nachdem Dänemark
sich den Franzosen angeschlossen, am 30. Mai übergeben mußte.
Nun wütheten die Franzosen noch ärger und sogen die Stadt
fürchterlich aus. Als uach der Schlacht bei Leipzig (den 18.
Oct.) die Russen, Preußen, Schweden wieder vordrangen und
sich der Stadt näherten, wurde die ganze Umgebung abgebrannt,
alle Bäume niedergehauen, Schanzen aufgeworfen, und viele
tausend Einwohner mitten im Winter aus der Stadt ver-
trieben, damit es den Franzosen nicht an Speise fehlen möge.
Doch nachdem die deutschen und russischen Heere die franzö-
sische Hauptstadt erobert und den Kaiser Napoleon abgesetzt
hatten, mußten auch die Franzosen Ende Mai 1814 die Stadt
räumen. Die alte Verfassung wurde wieder hergestellt, Han-
del und Gewerbe blüheten wieder auf, neue Straßen wurden
gebaut, der Wall verschönert rc,; obgleich die Stadt auch
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: England Portugal Holstein Dänemark England Frankreich Lübecks Deutschlands Hamburg Wilhelmsburg Leipzig Schweden
wieder mehrmals von manchen Unglücksfällen betroffen wurde.
So richtete am 4. Febr. 1825 eine Sturmfluth, welche den Jeich
(beim Stadtdeich) durchbrach, und im Jan. 18.89 ein Sturm
und Eisgang große Verwüstungen an. Doch größeres Un-
glück traf Hamburg durch die fürchterliche Feuersbrunst vom
5. bis 8. Mai 1842, wodurch mehrere Tausend Häuser, die
Nicolai-, Petri- und Gertrud-Kirche, die alte Börse, das Nath-
haus und daseimbecksche Haus in Asche gelegt wurden. Ein
ungeheurer Schaden, den jedoch die theilnehmende Liebe un-
serer deutschen Mitbrüder und selbst fremder Völker durch
reichliche Gaben und Unterstützungen zu mildern sich eifrig
bestrebt haben! jvergl. Krögers norddeutsche Freiheirs- und
Heldenkämpfe. J
Die Stadt wird jetzt in die Alt- und Neustadt ein-
getheilt; letztere ist später, sobald sich mehrere Familien
hier niederließen, angebauet worden, als die erste. Die
Altstadt umfaßt die vier ersten Kirchspiele, welche nach
den Kirchen benannt werden, und das Kirchspiel Petri,
Nicolai, Cathariucn und Jacobi heißen; die Neustadt bil-
det das fünfte und größte Kirchspiel St. Michaelis. Das
älteste Kirchspiel ist St. Petri. In alten Zeiten wär es
begränzt durch das Alstcrthor, welches da stand, wo jetzt
die Straße gleichen Namens ist; durch das alte Mühlen-,
später Dammthor, welches am Ende der Strafe: „hinter
dem breiten Giebel" lag; durch das Hopfenthor, zwischen
der kleinen Neichenstraße und dem Hopsensack; durch das
neue Mühlcnthor bei der jetzigen Mühlenbrücke. Größer
war damals die Stadt nickt; jetzt hat das Kirchspiel Pe-
tri allein einen viel größeren Umfang. Es enthält meh-
rere Marktplätze: den Fischmarkt, Gänsemarkt, und geht
bis zu den Bleichen, der Königstraße, (wo Klvpstock's Haus)
und deni Dammthore. Defsentlicbe Gebäude sind: die
Kirche St. Petri (die Johanniskirche ist abgebrochen),
die Gelehrtcnschulcu, das Rathhaus, die Börse und Bank,
das Haus der patriotischen Gesellschaft, die Station für
die Preußischen, Dänischen, Hamburg-, Cuxhaven- und
Bremer electro-magnctischen Telegraphen, Stadthaus,
Stadtposthaus,Stadttheatcr (seit 182?). — Das Nieolai-
kirchspkel wurde k 168 durch Erbauung einer kleinen Kirche
(Kapelle), zu Ehren des heiligen Nicolaus, des Schutz-
patrons der Seefahrer, begründet, worauf 100 Jahre
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: Nicolai Jacobi Michaelis Nicolaus
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Petri- Freiheirs- Petri Petri Johanniskirche Hamburg- Stadtposthaus
160
vier verschiedenen Wegen in die Stadt Altona. Diese
Stadt hat jetzt über 30,000 Einwohner, 56 Straßen,
4120 Wohnhäuser, Buden, Säle, Keller. Vor 200 Jah-
ren standen hier erst einige Ffscherhütten und Waarenlager,
1642 wurde sie für einen Marktflecken erklärt mit» erhielt
1664 Stadtgerechtigkeit, wurde aber 1713 im Kriege mit
den Schweden ganz verbrannt. (Der Name kommt
wahrscheinlich von einem Bache: Altenau, her, den man
noch aus alten Landkarten so bezeichnet findet.) Hier hört
das Gebiet von Hamburg auf und das Herzogthum Hol-
stein, das dem Könige von Dänemark gehört, fängt an.
(Suchet die Aehnlichkeiten und Unähnlichkeiten zwischen beiden
Städten auf, z. B. Altona ist auch eine Handelsstadt, liegt
an der Elbe re. Altona ist weit länger, als breit, hat keine
Kanäle, liegt größtentheils am hohen Elbufer, hat nur Einen
großen Kirchthurm; Hamburg hat mehr Handel und fünfmal
so viel Einwohner, als Altona, an dessen westlichen Ende ist
die Altona-Kiel Glückstadt-Rendsburger Eisenbahn. | Durch
Altona falso immer nach welcher Himmelsgegend?) kommt
man nach dem Dorfe Ottensen, mit einer Kirche und dem
Kirchhofe, wo der berühmte, vormals in Hamburg woh-
nende Dichter Klopstock (1803) begraben wurde. Auf einer
Wiese bei Ottensen liegen 1238 Hamburger begraben,
welche während der Belagerung Hamburgs im Winter
1813 und 1814 von den Franzosen aus der Stadt vertrie-
den »vurden, und in Altona starben. Hinter Ottensen an
der Elbe kommt Neumühlen, die Teufelsbrücke (zur Seite
Flottbeck), Nienstädten, Dockenhuden und das aufihügeln
liegende schöne Dorf Blankenese (10? Meile oder 3 Stun-
den), dessen Einwohner größtentheils Fischer, Schiffer
und Lootsen sind und viele eigne Schiffe in See haben;
der Süllberg und Kösterberg sind die höchsten Anhöhen
bei Hamburg, ein paar Hundert Fuß hoch. Der ganze
Weg ist mit schönen Landhäusern und Gärten (unter an-
dern dem Bäurischen in Dockenhuden) geziert, welche Ham-
burgern und Altonaern Bürgern zugehören. An der Elbe
in nordw'estlicher Richtung weiter hinauf liegen Wedel,
Elmshorn, Glückstadt rc.
Ein anderer Weg vom Altonaer Thor aus (etwas
rechts weg) führt nach dem Schulterblatt, von wo (aus
holsteinischem Gebiete) man westlich nach Bahrenfeld,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
162
Robinson schrieb), die blaue und rothe, dem Kirchdorfe
Steinbcck und von da entweder nach dem schonen Rcin-
beck, Fricdrichsruhe, dem Sachsenwalde nach Mölln und
Ratzeburg (ans einer Insel im Sec) oder über Bergedorf
nach Laucnburg (7 Meilen) und Boitzenburg (mecklenbur-
gisch) und Lndwigslnst nach Berlin (38 Meilen) oder,
von Bergedorf nach den, Zollcnspiker, über die Elbe nach
Winsen, Lüneburg, (7 Meilen) und von da nach Draun-
schweig (22 Meilen). Vom Deicht höre geht der Weg
über den Deich nach Rothenburgsort, Mohrsleth mit
Kirche, Allermöhe mit Kirche, den Elbinseln: Ochsenwär-
der, welches in Tatenberg, Spadenland :e. eingetheilt wird,
Reitbrook, Moorwärdcr; daun folgen die Vierlande (Curs-
lack mit dem Zollenspitcr (und der Ueberfahrt nach dem
hannövrischen Hoopt und nach Winsen) Neuengamni und
Altengamm, nebst dem Städtchen Bergedorf (2 Meilen,
mit einem alten Schlosse und Kircbc). (Die Eisenbahn
von Hamburg geht über Bcrgedorf nach Lübeck, Wismar,
Rostock, Berlin und Magdeburg). Die Einwohner des-
selben treiben Kramerei, Holzhandel, Gerberei, Ackerbau,
Viehzucht. Noch höher hinauf an der Elbe liegt das
Dorf Geesthacht. Das Amt Bergcdorf mit den Vierlan-
den gehören Hamburg und Lübeck gemeinschaftlich, und
wurde 1419 und 1420 durch beide Städte von einigen
Raubrittern erobert, welche die Lübcckischen und Hambur-
gischen Frachtwagen plünderten. Das fruchtbare Bill-
wärder und besonders die Vierlaude versehen unsere Stadt
mit Gemüse, Blumen, Obst (Erdbeeren, Kirschen re.),
Roggen, Weizen, mit Hühnern, Gänsen, Tauben, mit
Lachsen und Neunaugen ans der Elbe. sbeschreibt sie!) Die
Vicrländcr sollen vor mehr als 700 Jahren aus Holland
und Fricsland hierher gezogen sein, daher ihre besondere
Kleidung und Sitte.
Das Brook- und Sandthor führen nach dem
Grasbrook, ,v eich es als Viehweide benutzt wurde und jetzt
Schiffswerften und Fabrikgebäude enthält. Zwischen hier
und Harburg liegen in der Elbe, die hier'eine Meile breit
ist, viele Elbinseln, die zum Theil zu Hamburg gehören:
Steinwärder, dem Hamburger Hafen gegenüber, an der
südl. Seite der Nordcrclbe, mit Fabriken, Schiffbau; die
Hofe, Pente, Fiddel, Schreven- und Waltcrshof, Roß,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Kirchdorfe
Steinbcck Mölln Ratzeburg Bergedorf Laucnburg Boitzenburg Berlin Bergedorf Winsen Lüneburg Draun- Rothenburgsort Tatenberg Spadenland Vierlande Winsen Neuengamni Bergedorf Hamburg Wismar Rostock Berlin Magdeburg Hamburg Holland Harburg Hamburg
‘220
ver, Mecklenburg; Schafe: allenthalben, besonders in
Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Böhmen, Wild: in allen
Wäldern; Gemsen, wilde Katzen, Bären: auf den
Alpen ; Füchse, Marder rc.; Fasanen: in Böhmen;
Lerchen: bei Leipzig; Auer- und Birkhühner, Schne-
pfen re. An Fischen sind alle Seen, Meere und Flüsie
reich. Bienen: besonders in Heidegegenden (Lüneburg). Sei-
denraupen: im Süden. Deutschland hat viele herrliche
Waldungen; Getreide und Obst allenthalben; Wein: im
Süden, besonders am Rhein, Main und an der Mosel:
Flachs: allenthalben, besonders in Schlesien, Hannover,
Westpfahlen; Hopfen: in Böhmen, am Rhein; Tabak,
in Sachsen, Baiern, am Rhein; Gewürzpflanzen: Anis,
Kümmel, Fenchel, Senf, Süßholz; Farbepflanzen; Krapp,
Waid, Safran, Saflor in Oesterreich und Sachsen. — Gold
wenig, in Oestereich und am Rhein; viel Silber im Erzgebirge
und Harz; Zinn in Böhmen; Quecksilber in Kram; viel
Eisen, Blei, Kupfer, Arsenik und Zinn in Schlesien; treffliche
Bau- und Sandsteine und Marmor in Sachsen; Thonarten in
Sachsen; Schwefel, Vitriol, Alaun re. Sehr viel Salzquellen,
über 100 Mineralquellen und Gesundbrunnen, z. B. Aachen,
Baden, Karlsbad, Teplitz, Selters, Pyrmont, Ems. — Die
Deutschen beschäftigen sich eifrig mit Acker-, Obst- und Wein-
bau, mit Vieh- und Banmzucht, mit Bergbau.
Die Manufakturen und Fabriken liefern Leinewanv, Wol-
len- und Baumwollenwaaren, Metallarbeiten aller Art; die
Glashütten, Steinzeug- und Porzellanfabriken, Eisengießereien,
Zucker- und Salzsiedereien beschäftigen besonders in Schlesien,
Böhmen, Sachsen, Westphalen und am Rhein viele tausend
Hände. Der Handel ist bedeutend, und wird von den See-
städten: Hamburg (die größte deutsche Handelsstadt), Bremen,
Lübeck, Altona, Rostock, Stettin, Triest, und im Innern von
den Städten: Braunschweig, Leipzig, Frankfurt am Main,Ber.
lin, Breslau, Prag, Wien, Augsburg, Köln :c. betrieben.
Das Volk, welches dies Land bewohnt, redet deutsch,
eine herrliche, unvermischte, reiche, und für jeden Ausdruck
menschlicher Gedanken und Empfindungen paffende Sprache,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
192
Zimmer bringt, die Wasserdämpfe an sich zieht und sogleich von einem feuchten
Ueberznge bedeltt wird. Daö Wasser rinnt dann an den Wänden der Bcrgritzen
hinunter, und wenn es sich in großen Massen gesammelt hat, bricht eö unten am
Berge als Quelle hervor.
Die Gebirge.
Die Oberfläche des festen Landes ist entweder Nrgebirge oder Flötzgebirge
oder aufgeschwemmtes Land. In den Urgebirgen sind die bekanntesten Steinarten
Granit und Thonschiefer; sie enthalten weder Muscheln, noch Steinkohlen, noch
Salze, sind aber reich an mancherlei Erzen. Das Nrgebirge findet sich nur auf
den höchsten Punkten der großen Gebirge; man sicht eö als de» eigentlichen Kern
der Gebirge an.
Die Flötzgebirge bestehen hauptsächlich'anö Kalk, Gips und Sandstein; sic
führen auch Muscheln, Salz und Steinkohlen bei sich und sind oft sehr reich an
Eisen und Blei, aber arm an andern Erzarten. In den Flötzgebirge» findet man
oft große Schichten oder Lagen von Steinen übereinander, die gerade aussehen,
als ob man aus gewaltigen Werkstütken von Sandstein und Gips eine Niefcn-
mauer aufgeführt hätte. Solche Schichte» nennen die Bergleute Flötze; denn
flößen oder flötze» bedeutet das 'Ansetzen deö Gesteins durch Wasser; und offenbar
sind alle Flötzgebirge durch Wasser gebildet.
Die Flötzgebirge bilden schöne, ansehnliche Berge, die nicht so hoch, wie die
Urgebirge, sind, aber steiler und jäher aussehen. Die Gegenden am Fuße dieser
Gebirge und die Thäler sind gar fruchtbar. Auf den Höhen der Flötzgebirge ist
es freilich hie und da etwas kahl und unfruchtbar. Denn das Kalkgebirge hat
oben auf seinen Gipfeln meistens gar kein Wasser, keine Quelle, keinen Bach,
noch weniger einen Sec. Da müssen denn die Leute oft sehr weit hinunter gehen,
um Wasser für sich und ihr Bieh zu holen, oder sie müssen das Negenwasser
auffangen.
Das aufgeschwemmte Land besteht aus losem Sande, aus Lehm und aus
Töpferthon, und man findet dann weder Erz, noch gediegenes Metall, sondern
höchstens noch Braunkohlen. Wenn aber auch im aufgeschwemmte» Lande nicht
viel zu holen ist, so kann doch der Mensch durch seinen Fleiß gar viel hinein-
tragen. Denn Wasser giebtö da zieinlich viel. Es giebt daher überall im
aufgeschwemmten Lande Sümpfe, feuchte Ebenen, wo viel Laubwald und schönes
Gras wächst, fetten Akkerboden mitten im Sande, große Flüsse mit fruchtbaren
Ufergegendcn, und viele kleine Seen. Die Hügel bestehen aus Sand, Thon
und Lehm.
Hat unser Baterland und namentlich die Mark einen Überfluß an aufge-
schwemmtem Lande, so fehlt eö dock auch nicht an Flötz- und Urgebirgen.
Gar herrliche Flötzgebirge giebt es z. B. in der sächsischen Schweiz, in Schlesien,
südwärts vom Main über den Odenwald hinweg bis zum Nekkar. Wer an der
Donau hinuntergeht, von Negcnöburg an bis fast nach Wien, der sieht linker
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Schlesien Main Odenwald Donau Negcnöburg Wien