Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 131

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
131 Flecthe (Fleete) genannt werden und dasfortschaffen der Waa- ren sehr erleichtern, aber anch bei Sturmfluthcn die niedrigen Straßen überschwemmen. Zur Ein- und Auslassung des Was- sers einiger Flecthen und zur Durchdringung der Fahrzeuge giebt cs Schleusen. Diestraßcn, welche durch Flecthe von einaudcrgetrennt sind, hatman wieder durch viele (50) Drücken verbunden, z. B. die schöne Wandrahmsbrücke, die Zollcn- brücke, die hohe Drücke :c. Die Lvmbardsbrücke und der dor- tige Wall wurden erst 1620 angelegt, und dadurch die Din- nen- und Außcnalstcr getrennt. swer kann noch einige nennen? Warum bauet man einebrücke, und ziehet nicht einen Damm hin- durch, wie bei den Stadtthoren?) An andern Orten hatman auch Schiffbrücken, Eisen- und Kettenbrücken. In der Stadt London hat man sogar einen Weg für Wagen und Menschen unter dem Flusse (Themse) durchgcgraben. Am E i n sl u sse der Elbe in die Stadt ist ein Hafen (Oberbaum genannt) für Schiffe, welche die Elbe herunter, von Magdeburg, Berlin :c. kommen; am Ausflüsse ist der Niederbanm, wo die großen Seeschiffe vor Sturm rc. sicher liegen können. 8. 44. Eintheilnng der Stadt. Geschichtliches: Vor mehr al& tausend Jahren war die Gegend, wo Hamburg jetzt steht, mit Wald und Gehölz bewachsen. Ein Buchenwald nahm den Raum ein, wo die Dörfer Hamm und Horn liegen, und ein Eichenwald, dessen Andenken der Name der Straße Eichholz uns aufbehalten hat, die andere Seite. Zwischen diesen Wäl- dern und Gehölzen, damals Ham genannt, erbauete der Kaiser Karl der Große im Fahre 808 eine Burg oder Festung zum Schutz gegen die Angriffe der in Holstein und Mecklenburg wohnenden heidnischen Völker. Zu den einzelnen Fischern, welche diese Gegend bewohnten, kamen nach und nach mehrere Bewohner, die hier Sicherheit und Schutz fanden; so entstand nach und nach eine Stadt, die Hamburg genannt, aber von den Dänen und Wenden mehrmals zerstört und verbrannt, jedoch immer wieder (845, 950 und 1072) erbaut und erweitert wurde. Im Jahre 1241 schloß die Stadt einen Bund (Hansa) mit Lübeck zum Schutz ihres Handels gegen Räuber und zur Sicherung ihrer Freiheit gegen benachbarte Fürsten. Bald schlopen sich über 80 andere Städte an, von Nowgorod in Rußland bis Antwerpen in Belgien, dadurch vermehrte sich Macht und Reichthum so sehr, daß der Bund die Nord- und Ostsee beherrschte, und den Königen von Schweden, Dänemark 9*

2. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 138

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
138 Wanderschaft an irgend einem Orte sich niederlassen,Meister werden, so muß er durch Verfertigung eines sogenannten Meisterstücks beweisen, daß er sein Handwerk gut gelernt hat. In Hamburg werden viele Handwerke getrieben und einige liefern besonders schöne Arbeit, z. B. Mobilien von Mahagoni- und Zuckerkistenholz. Von Fabriken und Manu- fakturen besaß Hamburg vor mehreren hundert Jahren vor- züglich viele Bierbrauereien und vor 50 bis 60 Jahren 5 bis 600 Zuckersiedereien, ansehnliche Kattun- und Tabacks- fabriken, viele Schiffbauercien nebst Seil- und Segeltuch- machcreien; allein diese Gewerbszweige sind fetzt nicht mehr in solchem Flor, doch ernähren sie nebst den Branntwein- brenncreien, Eisengießereien, Fischbeinreißercien, Seifensie- dereien u. s. w. noch ziemlich viele Personen. Die Haupt- nahrung der Stadt entspringt jedoch ans dem Kauf und Verkauf der Natur- und Kunstprodukte, womit sich die Kauf- oder Handelsleute beschäftigen, die auch manche Lebcnsbe- dürfnissi, welche bei uns nicht zu finden sind oder nicht verfertigt werden, zu Lande oder zu Wasser (durch Fuhr- leute oder Schiffer) in großer Menge von fernen Ländern hcrkominen lassen. Beim Einkaufen und Verkaufen werden Makler als Zwischenhändler benutzt. Leute, die mit solchen Waaren im Kleinen handeln, nennt man Krämer. Mit dem Auf- und Abladen der Waaren in die Häuser, Speicher und Schiffe der Handelsleute beschäftigen sich die Fuhrleute, Schutenführer, Krahnzieher, Quartiers- und Arbeitslente, die Korn- und Steinkohlenmesser und Träger; diese heißen, wenn sic im Tagclohn arbeiten, auch Tagelöhner. — Damit auch im Handels- und Schifffahrtswesen Ordnung und Recht gehandhabt werde, so haben die Krämer ihr Amt; die zur See handelnden Kaufleute, welche das Commericnm heißen, haben ihre Vorsteher, die Commerz-Deputation, welche sich auf dem Commerz-Gebäude (vor dem Brande neben der alten Börse) versammeln und ans alles zu achten haben, was das Gedeihen des Handels befördern kann. Handels- streitigkeiten entscheidet das Handelsgericht, auf dem Rathhanse. Anstalten zur Erleichterung des Handels sind die Börse, wo die Kaufleute sich täglich treffen, und ihre Handelsgeschäfte abmachen. Die alte stand dem alten Rath- hause (dem Platze des fetzigen Hauses der patriotischen Gesell- schaft gegenüber, war halbbedeckt auf 14 Doppclpfcilcrn, an

3. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 129

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
129 sollten, daß auch Jeder thue, was das Gesetz fordert (Obrigkeit). Alle Menschen, welche unter einerlei Gesetz und Obrigkeit stehen, bilden eine bürgerliche Gesellschaft oder einen Staat. Die Grundgesetze, Einrichtungen und Ordnungen eines Staates machen seine Verfassung (Constitution) aus. Diese ist in verschiedenen Staaten verschieden. Der allgemeinste Unterschied beruht darin, ob die gesetzgebende und die ausübende (vollziehende) Gewalt verbunden oder getrennt sind. Darnach ist denn auch die Art, wie der Staat verwaltet wird, d. h. die Regierungssorm verschie- den. Eine Staatsverfassung, wo ein Einzelner an der Spitze steht, heißt eine Monarchie. Hat er die Gewalt, Gesetze zu geben und sie zugleich in Ausübung zu bringen, so ist sie eine unumschränkte, z. B. Rußland; hat er blos die ausübende, und mit den Reichsständen (Parlament) die gesetzgebende Gewalt, wie in England, so ist die Monarchie eine eingeschränkte. Haben aber' mehrere Per- sonen das Recht, Gesetze zu geben oder zu vollziehen, so heißt der Staat eine Republik; ist jenes Recht in den Händen der Vornehmen, so heißt sie eine Aristokratie, und wo das Volk Mann für Mann nach Mehrheit der Stim- men sich selbst Gesetze giebt: eine Demokratie. Beide Verfassungen können mehr oder weniger gemischt sein. 8.48. Staat und Stadt Hamburg. Bestandtheile. (S. den Plan.) Wir wohnen in Hamburg. Hainburg ist eine große Stadt, welche im Innern einen Umfang von fast eine Meile hat (denn man kann den Wall in 1v2 bis 2 Stun- den umgehen), deren beidevorstädte St. Pauli und St. Georg aber noch den Raum von der Riederelbe und Altona bis an die Alster, und von der Alster bis zur Oberelbe einnehmen. Stadt und Vorstädte enthalten nach der letzten Zählung 11,8t)0häuser, 6083 abgetheilte Etagen, 16,742 Wohnsäle, 4551 Wohnbuden und 2977 Wohnkcller, zusammen also 42,153wohnungen, von welchen sich 4292 in St. Georg und 4800 in St. Pauli befinden. Keller sind Wohnungen unter den Häusern, Buden nennt man Wohnungen, die gcwöhn- ' lieh nur ein Stockwerk haben und nicht an den Straßen, son- dern hinter den Häusern in sogenannten Höfen oder Gängen liegen; Säle sind Wohnungen im obern Stockwerke der Häuser und haben ihren besondern Eingang von der 9

4. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. I

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
Lehr und Lesebuch für Elementarschulen, oder Stoss aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens, geordnet von Dr. I. C. Kröger. Vierte, durchgesehene, und für die Heimathskunde mit einem neuen Grundriß von Hamburg und einer Karte der Umgegend versehene Auflage. Zum Besten der Hamburgischen Warteschulen. Hamburg, 1863, bei dem Verfasser

5. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 132

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
132 England und Portugal Gesetze vorschrieb. 1292 erhielt Ham- burg seine Freiheit von dem Grafen von Holstein, wurde 1510 freie Reichsstadt und kaufte um derselben völlig sicher zu sein, 1764 auch die Ansprüche ab, welche Dänemark noch erhob, nachdem sie bereits 1712 nach mehrfachen unruhigen Auftritten zwischen Rath und Bürgerschaft durch Vermittelung der deutschen Kaiser, denen sie als Reichsstadt allein unterge- ordnet war, ihre bisherige aristokratisch-demokratische Verfassung erhielt. 1681 wurde sie von den Dänen vergeblich belagert. 1801 von ihnen, mährend des Krieges zwischen Dänemark und England (von Ostern bis Pfingsten, wo beide Staaten Frieden schlossen) ohne Rechtsgrund besetzt. Am i9.Nov. 1806 nach dem unglücklichen Kriege Preußens gegen Frankreich und nach der Erstürmung Lübecks, wohin Blücher sich mit seiner Heeres-Abtheilung gezogen hatte, nahmen die Franzosen die Stadt widerrechtlich in Besitz, sperrten allen Handel mitengland, erlaub- ten sich die schrecklichsten Erpressungen und erklärten sie am 19. Dec. 1810 sogar für eine französische Stadt. Nachdem aber bei dem Kriege mit Rußland das ganze französische Heer umgekommen war, veranlaßte die Erbitterung der Bürger gegen ihre Unter- drücker, am 24.Febr. 1813 einen Aufstand gegen die Franzosen, und da am 18. März die Russen einzogen, wurden sie als Befreier mit unbeschreiblichem Jubel aufgenommen und die Hanseatische Legion errichtet, um zu Deutschlands Befreiung thätig mitzu- wirken. Doch die Franzosen rückten mit überlegener Macht ge- gen Hamburg an, nahmen die Elbinsel (Wilhelmsburg rc.) weg und beschossen die Stadt, welche sich ihnen, nachdem Dänemark sich den Franzosen angeschlossen, am 30. Mai übergeben mußte. Nun wütheten die Franzosen noch ärger und sogen die Stadt fürchterlich aus. Als uach der Schlacht bei Leipzig (den 18. Oct.) die Russen, Preußen, Schweden wieder vordrangen und sich der Stadt näherten, wurde die ganze Umgebung abgebrannt, alle Bäume niedergehauen, Schanzen aufgeworfen, und viele tausend Einwohner mitten im Winter aus der Stadt ver- trieben, damit es den Franzosen nicht an Speise fehlen möge. Doch nachdem die deutschen und russischen Heere die franzö- sische Hauptstadt erobert und den Kaiser Napoleon abgesetzt hatten, mußten auch die Franzosen Ende Mai 1814 die Stadt räumen. Die alte Verfassung wurde wieder hergestellt, Han- del und Gewerbe blüheten wieder auf, neue Straßen wurden gebaut, der Wall verschönert rc,; obgleich die Stadt auch

6. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 133

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
wieder mehrmals von manchen Unglücksfällen betroffen wurde. So richtete am 4. Febr. 1825 eine Sturmfluth, welche den Jeich (beim Stadtdeich) durchbrach, und im Jan. 18.89 ein Sturm und Eisgang große Verwüstungen an. Doch größeres Un- glück traf Hamburg durch die fürchterliche Feuersbrunst vom 5. bis 8. Mai 1842, wodurch mehrere Tausend Häuser, die Nicolai-, Petri- und Gertrud-Kirche, die alte Börse, das Nath- haus und daseimbecksche Haus in Asche gelegt wurden. Ein ungeheurer Schaden, den jedoch die theilnehmende Liebe un- serer deutschen Mitbrüder und selbst fremder Völker durch reichliche Gaben und Unterstützungen zu mildern sich eifrig bestrebt haben! jvergl. Krögers norddeutsche Freiheirs- und Heldenkämpfe. J Die Stadt wird jetzt in die Alt- und Neustadt ein- getheilt; letztere ist später, sobald sich mehrere Familien hier niederließen, angebauet worden, als die erste. Die Altstadt umfaßt die vier ersten Kirchspiele, welche nach den Kirchen benannt werden, und das Kirchspiel Petri, Nicolai, Cathariucn und Jacobi heißen; die Neustadt bil- det das fünfte und größte Kirchspiel St. Michaelis. Das älteste Kirchspiel ist St. Petri. In alten Zeiten wär es begränzt durch das Alstcrthor, welches da stand, wo jetzt die Straße gleichen Namens ist; durch das alte Mühlen-, später Dammthor, welches am Ende der Strafe: „hinter dem breiten Giebel" lag; durch das Hopfenthor, zwischen der kleinen Neichenstraße und dem Hopsensack; durch das neue Mühlcnthor bei der jetzigen Mühlenbrücke. Größer war damals die Stadt nickt; jetzt hat das Kirchspiel Pe- tri allein einen viel größeren Umfang. Es enthält meh- rere Marktplätze: den Fischmarkt, Gänsemarkt, und geht bis zu den Bleichen, der Königstraße, (wo Klvpstock's Haus) und deni Dammthore. Defsentlicbe Gebäude sind: die Kirche St. Petri (die Johanniskirche ist abgebrochen), die Gelehrtcnschulcu, das Rathhaus, die Börse und Bank, das Haus der patriotischen Gesellschaft, die Station für die Preußischen, Dänischen, Hamburg-, Cuxhaven- und Bremer electro-magnctischen Telegraphen, Stadthaus, Stadtposthaus,Stadttheatcr (seit 182?). — Das Nieolai- kirchspkel wurde k 168 durch Erbauung einer kleinen Kirche (Kapelle), zu Ehren des heiligen Nicolaus, des Schutz- patrons der Seefahrer, begründet, worauf 100 Jahre

7. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 160

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
160 vier verschiedenen Wegen in die Stadt Altona. Diese Stadt hat jetzt über 30,000 Einwohner, 56 Straßen, 4120 Wohnhäuser, Buden, Säle, Keller. Vor 200 Jah- ren standen hier erst einige Ffscherhütten und Waarenlager, 1642 wurde sie für einen Marktflecken erklärt mit» erhielt 1664 Stadtgerechtigkeit, wurde aber 1713 im Kriege mit den Schweden ganz verbrannt. (Der Name kommt wahrscheinlich von einem Bache: Altenau, her, den man noch aus alten Landkarten so bezeichnet findet.) Hier hört das Gebiet von Hamburg auf und das Herzogthum Hol- stein, das dem Könige von Dänemark gehört, fängt an. (Suchet die Aehnlichkeiten und Unähnlichkeiten zwischen beiden Städten auf, z. B. Altona ist auch eine Handelsstadt, liegt an der Elbe re. Altona ist weit länger, als breit, hat keine Kanäle, liegt größtentheils am hohen Elbufer, hat nur Einen großen Kirchthurm; Hamburg hat mehr Handel und fünfmal so viel Einwohner, als Altona, an dessen westlichen Ende ist die Altona-Kiel Glückstadt-Rendsburger Eisenbahn. | Durch Altona falso immer nach welcher Himmelsgegend?) kommt man nach dem Dorfe Ottensen, mit einer Kirche und dem Kirchhofe, wo der berühmte, vormals in Hamburg woh- nende Dichter Klopstock (1803) begraben wurde. Auf einer Wiese bei Ottensen liegen 1238 Hamburger begraben, welche während der Belagerung Hamburgs im Winter 1813 und 1814 von den Franzosen aus der Stadt vertrie- den »vurden, und in Altona starben. Hinter Ottensen an der Elbe kommt Neumühlen, die Teufelsbrücke (zur Seite Flottbeck), Nienstädten, Dockenhuden und das aufihügeln liegende schöne Dorf Blankenese (10? Meile oder 3 Stun- den), dessen Einwohner größtentheils Fischer, Schiffer und Lootsen sind und viele eigne Schiffe in See haben; der Süllberg und Kösterberg sind die höchsten Anhöhen bei Hamburg, ein paar Hundert Fuß hoch. Der ganze Weg ist mit schönen Landhäusern und Gärten (unter an- dern dem Bäurischen in Dockenhuden) geziert, welche Ham- burgern und Altonaern Bürgern zugehören. An der Elbe in nordw'estlicher Richtung weiter hinauf liegen Wedel, Elmshorn, Glückstadt rc. Ein anderer Weg vom Altonaer Thor aus (etwas rechts weg) führt nach dem Schulterblatt, von wo (aus holsteinischem Gebiete) man westlich nach Bahrenfeld,

8. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 162

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
162 Robinson schrieb), die blaue und rothe, dem Kirchdorfe Steinbcck und von da entweder nach dem schonen Rcin- beck, Fricdrichsruhe, dem Sachsenwalde nach Mölln und Ratzeburg (ans einer Insel im Sec) oder über Bergedorf nach Laucnburg (7 Meilen) und Boitzenburg (mecklenbur- gisch) und Lndwigslnst nach Berlin (38 Meilen) oder, von Bergedorf nach den, Zollcnspiker, über die Elbe nach Winsen, Lüneburg, (7 Meilen) und von da nach Draun- schweig (22 Meilen). Vom Deicht höre geht der Weg über den Deich nach Rothenburgsort, Mohrsleth mit Kirche, Allermöhe mit Kirche, den Elbinseln: Ochsenwär- der, welches in Tatenberg, Spadenland :e. eingetheilt wird, Reitbrook, Moorwärdcr; daun folgen die Vierlande (Curs- lack mit dem Zollenspitcr (und der Ueberfahrt nach dem hannövrischen Hoopt und nach Winsen) Neuengamni und Altengamm, nebst dem Städtchen Bergedorf (2 Meilen, mit einem alten Schlosse und Kircbc). (Die Eisenbahn von Hamburg geht über Bcrgedorf nach Lübeck, Wismar, Rostock, Berlin und Magdeburg). Die Einwohner des- selben treiben Kramerei, Holzhandel, Gerberei, Ackerbau, Viehzucht. Noch höher hinauf an der Elbe liegt das Dorf Geesthacht. Das Amt Bergcdorf mit den Vierlan- den gehören Hamburg und Lübeck gemeinschaftlich, und wurde 1419 und 1420 durch beide Städte von einigen Raubrittern erobert, welche die Lübcckischen und Hambur- gischen Frachtwagen plünderten. Das fruchtbare Bill- wärder und besonders die Vierlaude versehen unsere Stadt mit Gemüse, Blumen, Obst (Erdbeeren, Kirschen re.), Roggen, Weizen, mit Hühnern, Gänsen, Tauben, mit Lachsen und Neunaugen ans der Elbe. sbeschreibt sie!) Die Vicrländcr sollen vor mehr als 700 Jahren aus Holland und Fricsland hierher gezogen sein, daher ihre besondere Kleidung und Sitte. Das Brook- und Sandthor führen nach dem Grasbrook, ,v eich es als Viehweide benutzt wurde und jetzt Schiffswerften und Fabrikgebäude enthält. Zwischen hier und Harburg liegen in der Elbe, die hier'eine Meile breit ist, viele Elbinseln, die zum Theil zu Hamburg gehören: Steinwärder, dem Hamburger Hafen gegenüber, an der südl. Seite der Nordcrclbe, mit Fabriken, Schiffbau; die Hofe, Pente, Fiddel, Schreven- und Waltcrshof, Roß,

9. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 220

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
‘220 ver, Mecklenburg; Schafe: allenthalben, besonders in Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Böhmen, Wild: in allen Wäldern; Gemsen, wilde Katzen, Bären: auf den Alpen ; Füchse, Marder rc.; Fasanen: in Böhmen; Lerchen: bei Leipzig; Auer- und Birkhühner, Schne- pfen re. An Fischen sind alle Seen, Meere und Flüsie reich. Bienen: besonders in Heidegegenden (Lüneburg). Sei- denraupen: im Süden. Deutschland hat viele herrliche Waldungen; Getreide und Obst allenthalben; Wein: im Süden, besonders am Rhein, Main und an der Mosel: Flachs: allenthalben, besonders in Schlesien, Hannover, Westpfahlen; Hopfen: in Böhmen, am Rhein; Tabak, in Sachsen, Baiern, am Rhein; Gewürzpflanzen: Anis, Kümmel, Fenchel, Senf, Süßholz; Farbepflanzen; Krapp, Waid, Safran, Saflor in Oesterreich und Sachsen. — Gold wenig, in Oestereich und am Rhein; viel Silber im Erzgebirge und Harz; Zinn in Böhmen; Quecksilber in Kram; viel Eisen, Blei, Kupfer, Arsenik und Zinn in Schlesien; treffliche Bau- und Sandsteine und Marmor in Sachsen; Thonarten in Sachsen; Schwefel, Vitriol, Alaun re. Sehr viel Salzquellen, über 100 Mineralquellen und Gesundbrunnen, z. B. Aachen, Baden, Karlsbad, Teplitz, Selters, Pyrmont, Ems. — Die Deutschen beschäftigen sich eifrig mit Acker-, Obst- und Wein- bau, mit Vieh- und Banmzucht, mit Bergbau. Die Manufakturen und Fabriken liefern Leinewanv, Wol- len- und Baumwollenwaaren, Metallarbeiten aller Art; die Glashütten, Steinzeug- und Porzellanfabriken, Eisengießereien, Zucker- und Salzsiedereien beschäftigen besonders in Schlesien, Böhmen, Sachsen, Westphalen und am Rhein viele tausend Hände. Der Handel ist bedeutend, und wird von den See- städten: Hamburg (die größte deutsche Handelsstadt), Bremen, Lübeck, Altona, Rostock, Stettin, Triest, und im Innern von den Städten: Braunschweig, Leipzig, Frankfurt am Main,Ber. lin, Breslau, Prag, Wien, Augsburg, Köln :c. betrieben. Das Volk, welches dies Land bewohnt, redet deutsch, eine herrliche, unvermischte, reiche, und für jeden Ausdruck menschlicher Gedanken und Empfindungen paffende Sprache,

10. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 192

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
192 Zimmer bringt, die Wasserdämpfe an sich zieht und sogleich von einem feuchten Ueberznge bedeltt wird. Daö Wasser rinnt dann an den Wänden der Bcrgritzen hinunter, und wenn es sich in großen Massen gesammelt hat, bricht eö unten am Berge als Quelle hervor. Die Gebirge. Die Oberfläche des festen Landes ist entweder Nrgebirge oder Flötzgebirge oder aufgeschwemmtes Land. In den Urgebirgen sind die bekanntesten Steinarten Granit und Thonschiefer; sie enthalten weder Muscheln, noch Steinkohlen, noch Salze, sind aber reich an mancherlei Erzen. Das Nrgebirge findet sich nur auf den höchsten Punkten der großen Gebirge; man sicht eö als de» eigentlichen Kern der Gebirge an. Die Flötzgebirge bestehen hauptsächlich'anö Kalk, Gips und Sandstein; sic führen auch Muscheln, Salz und Steinkohlen bei sich und sind oft sehr reich an Eisen und Blei, aber arm an andern Erzarten. In den Flötzgebirge» findet man oft große Schichten oder Lagen von Steinen übereinander, die gerade aussehen, als ob man aus gewaltigen Werkstütken von Sandstein und Gips eine Niefcn- mauer aufgeführt hätte. Solche Schichte» nennen die Bergleute Flötze; denn flößen oder flötze» bedeutet das 'Ansetzen deö Gesteins durch Wasser; und offenbar sind alle Flötzgebirge durch Wasser gebildet. Die Flötzgebirge bilden schöne, ansehnliche Berge, die nicht so hoch, wie die Urgebirge, sind, aber steiler und jäher aussehen. Die Gegenden am Fuße dieser Gebirge und die Thäler sind gar fruchtbar. Auf den Höhen der Flötzgebirge ist es freilich hie und da etwas kahl und unfruchtbar. Denn das Kalkgebirge hat oben auf seinen Gipfeln meistens gar kein Wasser, keine Quelle, keinen Bach, noch weniger einen Sec. Da müssen denn die Leute oft sehr weit hinunter gehen, um Wasser für sich und ihr Bieh zu holen, oder sie müssen das Negenwasser auffangen. Das aufgeschwemmte Land besteht aus losem Sande, aus Lehm und aus Töpferthon, und man findet dann weder Erz, noch gediegenes Metall, sondern höchstens noch Braunkohlen. Wenn aber auch im aufgeschwemmte» Lande nicht viel zu holen ist, so kann doch der Mensch durch seinen Fleiß gar viel hinein- tragen. Denn Wasser giebtö da zieinlich viel. Es giebt daher überall im aufgeschwemmten Lande Sümpfe, feuchte Ebenen, wo viel Laubwald und schönes Gras wächst, fetten Akkerboden mitten im Sande, große Flüsse mit fruchtbaren Ufergegendcn, und viele kleine Seen. Die Hügel bestehen aus Sand, Thon und Lehm. Hat unser Baterland und namentlich die Mark einen Überfluß an aufge- schwemmtem Lande, so fehlt eö dock auch nicht an Flötz- und Urgebirgen. Gar herrliche Flötzgebirge giebt es z. B. in der sächsischen Schweiz, in Schlesien, südwärts vom Main über den Odenwald hinweg bis zum Nekkar. Wer an der Donau hinuntergeht, von Negcnöburg an bis fast nach Wien, der sieht linker
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 1
4 1
5 2
6 2
7 2
8 0
9 0
10 4
11 1
12 0
13 6
14 0
15 3
16 2
17 2
18 4
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 3
27 0
28 1
29 3
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 1
36 6
37 3
38 6
39 1
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 1
46 2
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 2
4 6
5 0
6 2
7 1
8 0
9 2
10 6
11 3
12 1
13 0
14 0
15 1
16 1
17 4
18 1
19 0
20 0
21 3
22 0
23 2
24 2
25 1
26 1
27 0
28 4
29 1
30 0
31 0
32 1
33 0
34 3
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 1
41 1
42 0
43 0
44 2
45 2
46 0
47 2
48 1
49 1
50 4
51 0
52 1
53 0
54 1
55 0
56 1
57 2
58 0
59 0
60 0
61 1
62 1
63 1
64 1
65 0
66 1
67 0
68 2
69 1
70 4
71 1
72 0
73 1
74 0
75 1
76 4
77 3
78 0
79 4
80 1
81 0
82 1
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 0
92 4
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 14
1 10
2 34
3 20
4 20
5 5
6 37
7 9
8 4
9 53
10 61
11 8
12 37
13 27
14 14
15 12
16 13
17 8
18 40
19 32
20 6
21 36
22 14
23 5
24 51
25 18
26 35
27 22
28 32
29 16
30 29
31 8
32 9
33 276
34 34
35 6
36 10
37 12
38 11
39 33
40 25
41 2
42 48
43 54
44 42
45 7
46 60
47 26
48 17
49 4
50 65
51 72
52 6
53 7
54 4
55 25
56 27
57 4
58 27
59 237
60 2
61 26
62 21
63 12
64 20
65 34
66 6
67 4
68 8
69 0
70 6
71 27
72 21
73 2
74 4
75 58
76 7
77 18
78 14
79 9
80 38
81 285
82 0
83 27
84 72
85 16
86 10
87 10
88 5
89 34
90 9
91 24
92 1
93 15
94 3
95 8
96 3
97 38
98 10
99 9
100 243
101 10
102 42
103 8
104 9
105 3
106 10
107 26
108 3
109 33
110 36
111 27
112 41
113 14
114 31
115 6
116 43
117 10
118 19
119 22
120 11
121 97
122 16
123 20
124 49
125 26
126 9
127 26
128 17
129 24
130 6
131 133
132 30
133 15
134 11
135 9
136 51
137 14
138 11
139 22
140 35
141 20
142 37
143 55
144 18
145 13
146 18
147 14
148 2
149 4
150 22
151 34
152 101
153 9
154 16
155 55
156 103
157 52
158 21
159 15
160 15
161 12
162 15
163 26
164 47
165 22
166 62
167 14
168 21
169 17
170 28
171 52
172 2
173 44
174 21
175 262
176 18
177 135
178 11
179 85
180 35
181 14
182 89
183 102
184 36
185 6
186 4
187 26
188 11
189 29
190 9
191 20
192 43
193 51
194 14
195 42
196 68
197 18
198 48
199 10