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1. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 47

1854 - Rinteln : Bösendahl
47 Evangelische Liedersamnilnng. uns die Flüchtigkeit der Jugendzeit ermessen! Vor trägem Müßiggang gieb uns die tiefste Scheu und mach' uns im- mer mehr un Lernen ernst und treu. Doch nicht von d e m allein sei unser Geist geschmücket; gieb uns die Frömmigkeit, die unser Herz beglücket. Und wächst nun unser Geist an Weisheit und Verstand, so werd' auch mehr und mehr das Herz zu dir gewandt! 4. Vor der Prüfung. Mel. Hast du denn, Jesu. Feierlich nahn sich die Stunden der Prüfung uns wie« der; Vater, dir tönen aufs neue die kindlichen Lieder! Helleres Licht, Muth zur Erfüllung der Pflicht strömtest du liebend hernieder. Vater der Liebe, ach könnten wir würdig dich loben! Was uns erfreut und beglücket, das kommt ja von oben; Wohlsein und Kraft, Alles, was Segen uns schafft, hast du ins Leben gewoben. Daß und nicht fruchtlos die Jahre der Kindheit entflie- hen, läßt du durch Eltern und Lehrer uns christlich erziehen; Herz und Verstand schmückst du mit liebender Hand, läßt sie dem Himmel erblühen. Darum sei jetzt von uns allen mit fröhlichen Zungen, Vater und Herr, dir ein herzliches Danklied gesungen! Laß und auch heut rühmen in heiliger Freud': Heil und, der Fleiß ist gelungen! e. Nach derselben. Mel. Herr Jesu Christ, dich zu uns. Erschalle, freudiger Gesang! Wir bringen unserm Vater Dank. Voll Nachsicht, Schonung und Geduld erschien uns seine Vaterhuld. Lohn war auch edler Menschen Lob, so lang kein Stolz das Herz erhob. Ihr Beifall glänze vor und her! Doch Ruhm bei Gott sei stets uns mehr. Gott, Schöpfer, Vater, unsre Zeit flieht schnell dahin zur Ewigkeit; mach' uns zum Dienst der Welt bereit durch Tu- gend, Fleiß und Frömmigkeit. £ Am Anfange wichtiger Zeitabschnitte. 1. Mel. Wo Gott zum Haus nicht giebt. Die Woche fängt von neuem an- Was hat Gott nicht

2. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 38

1854 - Rinteln : Bösendahl
ir 38 Evangelische Liedersammlung. Mein Leib, so schön gebaut durch dich, mein Geist, der Menschheit Ruhm, mein ganzes Wesen lehret mich, ich sei dein Eigenthum. Ich will es ewig sein; die Lust und froher Jugend Spiel vertreibe nie aus meiner Brust der Ewigkeit Gefühl. Nach treu vollbrachter Prüfungszcit nimmt mich der Himmel ein; Herr, laß nach dieser Seligkeit mein ganz Be- streben sein! 2. Mel. Dir, Gott, dir will ich fröhlich singen. Der Heiland heißt die Kinder kommen und spricht: o wehret ihnen nicht! Sie, deren Fleisch er angenommen, be- ruft er zu des Himmels Licht. Einst war er selbst ein Kind und klein, um auch ihr Ruhm, ihr Heil zu sein. Er blickt sie an als seine Lieben, und segnet sie mit sanfter Hand; sie sind alö Bürger angeschrieben in seinem Reich und Baterland; sie waren sein schon vor der Zeit, sie sollen's sein in Ewigkeit. Er ruft uns: werdet wie die Kinder, gehorsam Gottes heil'gem Zug: wählt, überlegt und zweifelt minder, lind dün- ket euch n'cht selber klug ! Des Glaubens Kindereinfalt bloß ererbt bei Gott ein sel'ges Loos. Lernt kindlich euern Mittler fassen, nach Segen dürstend arm und klein, und alles Andre gern verlassen, um Jesu Ei- genthum zu sein, der sich den Schwächsten gern ergiebt und Kindlein wie Apostel liebt! Dann wird euch seine Liebe segnen, wie er die Kind- lein einst geherzt; dann wird er tröstend euch begegnen, wo euch kein Leid der Erde schmerzt; dann stehet ihr einst dort vor ihm mit Kindlein und mit Cherubim! 3. Seelettbräutigaur. Jesu, geh' voran auf der Lebensbahn, und wir wollen nimmer wellen, dir getreulich nachzueilen; führ' an deiner Hand uns ins Vaterland. Soll's uns hart ergehn, 'laß Uns gläubig flehn, und auch in den schwersten Tagen niemals unsre Last beklagen; denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir. Rühret eigner Schmerz irgend unser Herz, kümmert uns

3. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 66

1854 - Rinteln : Bösendahl
Gg Naturkunde. chem Gebrauche. In den Haushaltungen wird er, weil er sich leicht entzündet, zum Anmachen des Feuers gebraucht.— Unter den Erdharzen sind außer dem Erdöle (Naphtha) vor- züglich der Bernstein, daö mit Harz überzogene Holz (bitu- minöses Holz), wohin auch der Torf gehört, und die Stein- kohle merkwürdig. — Der Bernstein, größtentheils von durchsichtiger gelblicher Farbe, wird vorzüglich in Samland in Ostpreußen an den Ufern der Ostsee, die ihn auswirft, gesammelt; doch findet er sich auch in Lagern oder Flößen. Oft schließt er kleine Thiere, besonders Wald-Infekten, in sich, ein Beweis, daß er sonst flüssig gewesen. Wahrschein- lich stammt er auö dem Pflanzenreiche als ehemals flüssiges Baumharz. Er wird vorzüglich zu Zierrathen und niedli- chen Gerathen verarbeitet. -- Das mit Harz überzogene braun- schwarze Holz, welches in starken Lagern unter der Erde angetroffen wird, ist wahrscheinlich durch Überschwemmung oder andere gewaltsame Veränderungen dahin versetzt wor- den. Ihm ähnlich ist der Torf, welcher aus verfaulten Pflanzen, vorzüglich Moosen und Gräsern, entstanden zu sein scheint; und die Steinkohlen, welche Holz mit Thon und Eisen vermischt zu sein scheinen. Beim Verbrennen geben sie eine starke Gluth; daher sie statt des Holzeö zum Feuer gebraucht werden. Il Pflanzen. Die Pflanzen, von denen man bis jetzt etwa 40,000 Ar- ten kennt, hat Gott schon dadurch zu einer vollkommnern Gat- tung seiner Geschöpfe erhoben, daß sie Werkzeuge der Er- nährung und Fortpflanzung haben ; aber unter die Thiere ge- stellt, bei welchen noch die Werkzeuge der freien Bewegung und Empfindung hinzukommen. Jene sind die Wurzel, der Stengel oder Stamm mit den Zweigen und die Blätter. Die Wurzel, welche in den Boden hinabsteigt und die Nah- rung der Pflanzen einsaugt, hat dazu kleine Fasern mit kol- biaen und schwammigen Spitzen, welche die nährenden Stoffe, wie der Magen bei den Thieren, annehmen. Der Stamm ist derjenige Theil der Pflanze, welcher sich über die Erdober- fläche erhebt und die äußeren Werkzeuge alö Blätter, Blu- men und Früchte trägt. Die Zweige sind bloße Fortsetzungen desselben und stimmen mit ihm im Bau und der Verrichtung überein. Diese besteht darin, die aìlfgenommenen Säfte in

4. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 68

1854 - Rinteln : Bösendahl
68 Naturkunde. Nutzen der Pflanzen. Die Pflanzen haben einen sehr mannichfaltigen Nutzen. Der größte Theil der Thiere erhalt von den Pflanzen sein Futter. Uns Menschen dienen sie zu Speise und Trank, Kleidung, Erwärmung und Wohnung, mancherlei Geräth- schnften, Arzneien und' Vergnügungen. Keine Pflanze ist an sich unnütz, keine ist bloß schädlich. Wenn wir gleich den Nutzen aller, die uns unnütz scheinen, oder auf eine gewisse Weise schädlich sind, jetzt noch nicht wissen: so wird er doch künftig entdeckt werden. Manche der giftigsten Pflanzen sind Heilmittel in vielen Krankheiten. — Einen allgemeinen und wichtigen Nutzen der Pflanzen überhaupt hat man darin ent- deckt, daß sie die Luft reinigen und verbessern, welches eine von den Ursachen ist, warum das Wohnen auf dem Lande gesunder ist. — Man kann alle Theile der Pflanzen gebrau- chen: den Samen, die Fruchte, die Blätter, Stengel, die Rinde, daö Mark und die Wurzeln. Man kann auch so- wohl entwickelte und reife, als unreife Pflanzen, Schosse und Knospen nützen. Man genießt manche.pflanzen-Früchte entweder roh oder man bereitet sie auf vielerlei Art zu, und macht sie auch dadurch geschickt, daß sie sich lange zum Ge- brauche aufbewahren lassen. Man kann die Pflanzen nach ihren äußern Gestalten in folgenden fünf Abtheilungen übersehen: 1. Bäume. Man theilt die Bäume in W a l d- und Gartenbau- m e. Jene pflanzen sich in den Wäldern fort, diese aber wer- den in den Gärten gezogen. — Die Forstbäume theilt man in Nadel- und Laubholz ein. Die nützlichsten Nadel- hölzer sind bei uns: die Tanne, die Fichte, die Kiefer, der Lerchcnbaum, der Wachholder; unter den ausländischen Bäu- men die Ceder vom Libanon. Unter der großen Menge der Waldbäume, welche zum Laubholz gehören, sind die vorzüg- lichsten : die Eiche, die Buche, die Birke, die Erle, die Ulme, die Esche, der Ahorn, die Linde, die Pappel, die Espe, die Weide, der Vogelbeerbaum. — Die Eiche ist der größte, dickste tind dauerhafteste unter den inländischen Bäumen. Sie wächst in allen Gegenden und fast in jedem Boden, nur nicht auf hohen und kalten Gebirgen. Die daran wach-

5. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 70

1854 - Rinteln : Bösendahl
70 Naturkunde. 2. Stauden, besonders einige auswärtige. Unter die Gesträuche gehören alle diejenigen Pflanzen, welche einen bleibenden, holzigen, aber niedrigen Stamm ha- den, der sich bei vielen gleich über der Wurzel in mehre Äste vertheilt. Man nennt sie auch Stauden oder Büsche, z- D. Haselstaude, Dornbusch. Obgleich die Gesträuche we- der in Ansehung der Früchte, noch des Holzes den Nutzen leisten, welchen die Bäume gewähren: so sind sie dennoch, so- wohl wegen ihrer Tauglichkeit zu lebendigen Hecken und grü- nen Gartenwänden, als auch durch ihre mancherlei Erzeug- nisse sehr schätzbar.—Der Theestrauch ist in China und Japan zu Hause. Seine Blätter, welche den Thee geben, sind länglich, spitzig und sägcförmig gerändet. Es giebt nur zwei Arten von Thee, nämlich den braunen Thee, oderthee- bohe und den grünen Thee. Von beiden hat man verschie- dene Sorten. Der Kaiserthce ist der beste—der Pfeffer- st r a u ch wächst in Ostindien. Er ist eine hoch emporstehende Nebe, etwa wie die Hopfenrcbe. Daran wachsen Ähren, aus runden Beeren zusammengesetzt, die an der Sonne ge- trocknet werden. Die gelben sind die zeitigsten und besten.— Der B a u m w o l l e n ft ra u ch wächst in warmen Gegenden, etwa vier Fuß hoch; er tragt eine Frucht, wie eine welsche Nuß, die, wenn sic zeitig ist, aufspringt und die Wolle auf der Außenseite zeigt. 3. Kräuter. Kräuter sind Gewächse, deren Stamm oder Stenge! jährlich ausgeht. Wenn die Wurzel dieser Gewächse zugleich mit dem Stengel abstirbt: so nennt man sie Sommerge- wachse; wenn sie in einem Jahr aufgehen, im folgenden blühen und Früchte tragen, und dann absterben, so heißt man sie zweijährige Gewächse; wenn die Wurzel bleibt, und mehre folgende Jahre hindurch jährlich einen neuen Stengel treibt, so heißen sie p e r e n n i r e n d e (überwinternde) Gewächse. Von den Kräutern giebt cs sehr viele Ar- ten. Die wilden wachsen ohne Wartung von sich selbst; die zahmen werden in Gärten und Feldern durch Fleiß er- zogen. Ihr Nutzen ist ungemein groß und mannichfaltig. Einige dienen dem Vieh zum Futter, andere dem Menschen als Speise, als Gewürz, als Arznei, zur Kleidung und zum Vergnügen rc. Fast alle Kräuter können von Thieren genos-

6. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 72

1854 - Rinteln : Bösendahl
72 Naturkunde. wie den Lein, und verfertigt Bindfaden, Stricke, Seile, auch grobe Leinwand, insonderheit zu Pack- und Segeltüchern, daraus. Geschickte Arbeiter haben nicht allein den feinsten Zwirn, der viel dauerhafter ist, als der flachfene, sondern auch die feinste Leinwand davon gemacht. Auö Lumpen von Lein- wand wird gewöhnlich das Schreibpapier verfertigt. Aus dem Hanfsamen kann ein Öl gepreßt werden; auch füttern wir gewöhnlich die Vögel damit. — Man hat gesunden, daß es eine beträchtliche Menge anderer Gewächse gebe, woraus Fäden und Garn gemacht werden können. Selbst auö Bren- nesseln kann ein feines Garn gesponnen und zu Nesseltuch verarbeitet werden. Die Tabacköpslanze ist iin Igh’tt Jahrhundert aus Ame- rika nach Europa gekommen, und wird in vielen Ländern ge- bauet. Der Ing w e r ist die Wurzel eines ostindischen Krautö. Der St a l m u S ist die Wurzel einer Wasserpflanze. Safran besteht aus den Staubfäden einer Art von Crocus. Man muß den Safran sehr mäßig gebrauchen, weil er ein feines Gift in steh enthält. Von Majoran, Thimian. Salbei, Ba- silikum, Melisse, Beifuß. Pimpernelle, Krause,nünze braucht man die Blätter. Von Anis, Fenchel, Koriander, Küm- mel, Senf und andern den Samen. Der Saft des Zucker- rohrs giebt den Zucker. Es wird dieses Rohr in Guropa wenig, in Amerika aber ain häufigsten gebaut. 'Zu Arzneien dienen unzählige Pflanzen in Feldern und Wäldern, in Thälern und auf Bergen. Sie find die am längsten bekann- ten und gemeinsten Mittel zur Wiederherstellung der Gesund- heit und zur Heilung innerer und äußerer Beschädigungen. Es giebt einige giftige Kräuter, vor welchen nian sich sorgfältig hüten nnlß. Dahin gehört 1) der Schierling, der viel Ähnliches mit dem Körbel hat und au feuchten, schattigen Orten wächst; er wird oft drei biö vier Fuß hoch, und hat einen rothfleckigen Stengel; die Wurzel riecht ei- nigermaßen wie Pastinack. Ferner 2) das Bilsenkraut mit einer gelblichen, dunkelroth geäderten Blume. Auch ist 3) Hundspetersilie (Gletsse), die oft unter der Pe- tersilie wächst, gefährlich. Die Blätter sehen den Peurstlien- blättern sehr ähnlich, sind aber mehr glänzend und haben den Petersiliengeruch nicht. 4) Der Eisenh u t, eine schöne blaue Blume, dle man leider oft in Gärten findet. 5) Der Stechapfel mit einer langen trichterförmigen Blume und einer stachlichten Samenkapsel; und 6) die Belladonna

7. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 75

1854 - Rinteln : Bösendahl
Naturkunde. 75 auf eine neue Weise ergötzen ! Wie verschieden ist der Bau der Blumen und ihre schöne Gestalt, damit wir ja nicht mü- de werden, durch ihr Anschauen das unschuldigste Vergnü- gen zu genießen! Der Balsamduft, der von ihnen aufsteigt, erquickt uns tmrcf) den Geruch; er erfüllet die Luft und ver- mehrt ihre Gesundheit stärkende Kraft. So sind auch diese Blumengewächse ein Beweis der Liebe des allgütigen Vaters, der sie uns zum Genuß erlaubter Freuden schuf. — Wenn die Erde schon so schön ist, die Gott uns aus freier Güte gab, wie schön muß nicht unser himmlischer Aufenthalt sein! Diese Blumen verwelken, jene Freuden werden ewiglich dau- ern.— Wenn Gott diese Blumen schon so schön kleidet, wird er nicht auch mich, sein Kind, reichlich versorgen, für wel- ches diese Blumen geschaffen sind? Hl. Thiere. Eine noch höhere Classe der Geschöpfe Gottes machen die gegen 200,000 Geschlechterder Thiere aus, von denen jetzt Säu- gethiere800 Arten, Vögel gegen 6000, Amphibien 1000, Fische gegen 6000, Schalthiere gegen 20,000, Jnsectcn gegen 80,000, worunter allein 12,000 Käfer, Eingeweidewürmer gegen 2000, Pflanzenthiere gegen 6000, darunter Jnfustonsthiere an 600, gerechnet werden. Sie verbinden mit den Werkzeugen der Er- nährung und Fortpflanzung noch die Organe der freien Be- wegung und der Empfindung. Bei der freien Bewegung ist jedoch zu bemerken, daß manche Thiere, als die festge- wachsenen (Polypen,) Muscheln und andere Parasiten, ihren Ort nicht verlassen können. Daö Thier hat eine sinnliche Seele und einen Leib, der meist aus drei Haupttheilen be- steht, dem Kopfe, dem Rumpfe und den Gliedmaßen. Man- chen Thieren fehlt der Kopf, als den Muscheln, Seesternen Medusen, Polypen und Infustonöthieren. Andern Thieren fehlen die Gliedmaßen, als vielen Würmern. Den Rumpf aber haben sie alle, so daß einige nur daraus bestehen, wel- che man Bauchthiere nennt. A. Folgende Werkzeuge befinden sich in allen drei Haupttheilen des thierischen Körpers: . a. die Nerven, weiße Fäden, die sich, wie die Zweige eines Baumes, von einem Hauptstamme aus verbreiten und mit ihren äußersten Enden zu allen andern Organen sich er- strecken. Ihre Verrichtung ist die Empfindung. Sie ent-

8. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 133

1854 - Rinteln : Bösendahl
Pflichlenlehre. 133 wahrhaft bereut, der unterlaßt sie. Nur wahre Neue bringt Vergebung und Gewissens ruhe. l. Klempern gehört zum Handwerk. Antw. Aber be- trügen doch nicht? m. Wer unter den Alllfen ist, muß mit heulen. — Er kann aber mit den Wökur gefangen und erwürgt werden. Waö unter dem Unkraut pl)t, wird oft zugleich ausgejätet. n. Wer zur Dürftigkeit geboren ist, verliert das Brod aus dem Bettelsack. Antw. Auch der Bettelsack muß ver- wahrt werden. Wer sein Brod aus Dummheit oder Ver- schwendung verliert, hat dies nicht dem Schicksal zuzuschreiben. 91. Sei getrost, geduldig und standhaft, wenn dich Lei- den treffen: — a) Auf einen trüben Morgen folgt ein heiterer Abend. — b) Leiden währt nicht- immer, Ungeduld machts schlimmer. — c) Widerwärtigkeit macht weise Leute. 92. Denke doch bei guter Gesundheit an dein Ende:— a) Heute roth, morgen todt. — b) Vorsicht kommt nie zu früh. 93. Bereite dich täglich dadurch zu deinem Ende, daß du alle deine Lebenszeit zum Guten anwendest: — a) Wer fromm und recht lebt, hat lange genug gelebt. — b) Nicht wie lange, sondern wie gut. 94. Ende gut, Alles gut. Antw. Spät sicl^^kehren, ist wohl besser, als gar nicht. Aber wer wenig Mt, wird wenig erndten. Vom guten Verhalten der Kinder in und außer der Schule. 1. Stehe gern früh auf; liebe den Schlaf nicht allzu sehr; er macht dich träge und faul; er ist oft Ursache von manchen Krankheiten. Wer viele Sttlndcn durchschläft, lebt weniger Stunden, weil Schlafende unthätig sind und nicht wissen, daß sie leben. 2. Sobald du aus dem Bette aufgestanden bist, so rei- nige dein Angesicht und deine Hände; macke dein Haar zu- recht, und kleide dick auf eine anständige Weise; dann aber sei dein erstes Geschäft ein Gebet zu deinem Gott.. 3. Nun übersehe noch einmal, was du aus der Schule aus dem Gedächtniß hersagen sollst.. Denke dabei: gütiger Gott, gieb mir die Gnade, daß ich auch heute in der Schule viel Gutes lerne, daß ich immer weiser, frömmer und dir wohlgefälliger werde. 4. Tritt nicht mit einem Getöse, sondern still und lang-

9. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 144

1854 - Rinteln : Bösendahl
144 Sprachlehre. die fünf ersten gebeugt (declinici), die sechste abgewandelt (conjugirt), um bei jenen theils daö Wortgeschlecht, theils die Zahl, theils den Fall oder das Verhältniß auszudrücken, in welchem sie gedacht werden fosten, bei diesen theils die Gattung oder das Verhältniß des Seins, Handelns oder Leidens anzuzeigen, theils die Person, erste, zweite, dritte, theils die Zeit, Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, theils die Zahl, einfache und mehrfache, theils die Wirklichkeit des Seins, Handelns und Leidens, theils bloße Möglichkeit, davon die befehlende (Imperativ) und die unbestimmte An- gabe desselben (Infinitiv) zu unterscheiden ist. I Beugung der Dingwörter. Außer dem Wortgeschlechte (Genus) und der Zahl (Nu- merus) sind bei der Beugung vier Falle (Casus) zu un- terscheiden , von welchen auf die Frage w e r oder w a ö der erste, auf die Frage wessen der zweite, auf die Frage w em der dritte, auf die Frage wen oder waö der vierte steht, als: Mit dem bestimmten Geschlechtöworte. Einzahl. Männlich Weiblich Sächlich Ir. der Vater die Mutter das Kind 2r. des Vaters der Mutter des Kindeö 3r. dem Vater der Mutter dem Kinde 4r. den Vater die Mutter daö Kind Mehrzahl. Ir. die Vater die Mütter die Kinder 2r. der Väter der Mütter der Kinder 3r. den Vätern den Müttern den Kindern Uv. die Väter die Mütter die Kinder Mit dem unbestimmten Geschlechtswort und einem Beilegcwort. Einzahl. Ir. ein guter Vater eine güte Mutter ein guteö Kind 2r. eines guten Vaters einer guten Mutter eines guten Kindes 3r. einem guten Vater einer guten Mutter einem guten Kinde 4r. einen guten Vater eine gute Mutter ein guteö Kind Ir. gute Väter 2r. guter Väter 3r. guten Vätern 4r. gute Väter Mehrzahl, gute Mütter guter Mütter guten Müttern gute Mütter gute Kinder guter Kinder guten Kindern gute Kitìder

10. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 152

1854 - Rinteln : Bösendahl
152 Sprachlehre. zeigt sich z. B. in folgendem Saye: Zehn Finger ha-e ich an einer Hand fünf und zwanzig an Händen und Füßen — ? oder: Zur Arbeit nicht zum Müßiggang. 7. Rechtschreibung. Wie die Deutlichkeit der Schriftsprache eine gleichmäßige Schreibart erfordert, so besteht die Rechtschreibung (Ortho- graphie) in der gleichförmigen Anwendung der angenomme- nen Buchstaben, worüber sich kein anderes allgemeines Ge- setz aufstellen laßt, als: Schreibe dem allgemeinen Gebrauche gemäß. Wenn derselbe anerkannt falsch oder ungewiß ist, dann richte dich nach der Abstammung. Zur Unterscheidung ähnlich klingender Wörter dient folgende Zusammenstellung: A. Ahle, alle, Aale, Allee; Aast, aß, As; Arme, Armee; ahme, Amme; Aengste, engste,; Aehre, Ehre, Oehre; Ar- che, arge; auf Abwegen, abwägen; auf Aeckern, Eckern; An- ger, Anker. B. P. Pathe, Baden: Beile, Beule; Preußen, preisen; baares, Paar, Bahre; bekleiden, begleiten; Bein, Pein; Baß, Reise- Paß, Baase; Betten, beten, Beete, Böden, Boden, Boten; Butter, Puter, Puder; Briefe, prüfen; Biene, Bühne; Brü- che, Pricke; Bäre, Beere; besehen, besäen; beschweren, be- schwören; bedacht, betagt; Beute, beide; Blatt, platt; Brei- te, Bräute,; Brillen, brüllen.. D. T. Dache, dachte, tagte; Dänen, denen, dehnen; Tauben, tauben, Dauben; Dicke, Tücke; Dorf, Torf; dort, Tort; der Dritte, Tritte; drei, treu; Dünste, Dienste; Dingen, dün- gen ; Dachs, Tar; dannen, Tannen; Thier, Thür; Drang, Trank; Thon, Ton; du, thu. E. Oele, Elle; Ende, Ente; eitern, Euter, Eier; Eile, Eule; ändern, entern; erbieten, erbitten; erlesen, erlösen; Eichen, eigen.
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