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Evangelische Liedersamnilnng.
uns die Flüchtigkeit der Jugendzeit ermessen! Vor trägem
Müßiggang gieb uns die tiefste Scheu und mach' uns im-
mer mehr un Lernen ernst und treu.
Doch nicht von d e m allein sei unser Geist geschmücket;
gieb uns die Frömmigkeit, die unser Herz beglücket. Und
wächst nun unser Geist an Weisheit und Verstand, so werd'
auch mehr und mehr das Herz zu dir gewandt!
4. Vor der Prüfung.
Mel. Hast du denn, Jesu.
Feierlich nahn sich die Stunden der Prüfung uns wie«
der; Vater, dir tönen aufs neue die kindlichen Lieder! Helleres
Licht, Muth zur Erfüllung der Pflicht strömtest du liebend
hernieder.
Vater der Liebe, ach könnten wir würdig dich loben!
Was uns erfreut und beglücket, das kommt ja von oben;
Wohlsein und Kraft, Alles, was Segen uns schafft, hast du
ins Leben gewoben.
Daß und nicht fruchtlos die Jahre der Kindheit entflie-
hen, läßt du durch Eltern und Lehrer uns christlich erziehen;
Herz und Verstand schmückst du mit liebender Hand, läßt
sie dem Himmel erblühen.
Darum sei jetzt von uns allen mit fröhlichen Zungen,
Vater und Herr, dir ein herzliches Danklied gesungen! Laß
und auch heut rühmen in heiliger Freud': Heil und, der
Fleiß ist gelungen!
e. Nach derselben.
Mel. Herr Jesu Christ, dich zu uns.
Erschalle, freudiger Gesang! Wir bringen unserm Vater
Dank. Voll Nachsicht, Schonung und Geduld erschien uns
seine Vaterhuld.
Lohn war auch edler Menschen Lob, so lang kein Stolz
das Herz erhob. Ihr Beifall glänze vor und her! Doch
Ruhm bei Gott sei stets uns mehr.
Gott, Schöpfer, Vater, unsre Zeit flieht schnell dahin zur
Ewigkeit; mach' uns zum Dienst der Welt bereit durch Tu-
gend, Fleiß und Frömmigkeit.
£ Am Anfange wichtiger Zeitabschnitte.
1.
Mel. Wo Gott zum Haus nicht giebt.
Die Woche fängt von neuem an- Was hat Gott nicht
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
ir
38 Evangelische Liedersammlung.
Mein Leib, so schön gebaut durch dich, mein Geist, der
Menschheit Ruhm, mein ganzes Wesen lehret mich, ich sei
dein Eigenthum.
Ich will es ewig sein; die Lust und froher Jugend
Spiel vertreibe nie aus meiner Brust der Ewigkeit Gefühl.
Nach treu vollbrachter Prüfungszcit nimmt mich der
Himmel ein; Herr, laß nach dieser Seligkeit mein ganz Be-
streben sein!
2.
Mel. Dir, Gott, dir will ich fröhlich singen.
Der Heiland heißt die Kinder kommen und spricht: o
wehret ihnen nicht! Sie, deren Fleisch er angenommen, be-
ruft er zu des Himmels Licht. Einst war er selbst ein Kind
und klein, um auch ihr Ruhm, ihr Heil zu sein.
Er blickt sie an als seine Lieben, und segnet sie mit
sanfter Hand; sie sind alö Bürger angeschrieben in seinem
Reich und Baterland; sie waren sein schon vor der Zeit, sie
sollen's sein in Ewigkeit.
Er ruft uns: werdet wie die Kinder, gehorsam Gottes
heil'gem Zug: wählt, überlegt und zweifelt minder, lind dün-
ket euch n'cht selber klug ! Des Glaubens Kindereinfalt bloß
ererbt bei Gott ein sel'ges Loos.
Lernt kindlich euern Mittler fassen, nach Segen dürstend
arm und klein, und alles Andre gern verlassen, um Jesu Ei-
genthum zu sein, der sich den Schwächsten gern ergiebt und
Kindlein wie Apostel liebt!
Dann wird euch seine Liebe segnen, wie er die Kind-
lein einst geherzt; dann wird er tröstend euch begegnen,
wo euch kein Leid der Erde schmerzt; dann stehet ihr einst
dort vor ihm mit Kindlein und mit Cherubim!
3.
Seelettbräutigaur.
Jesu, geh' voran auf der Lebensbahn, und wir wollen
nimmer wellen, dir getreulich nachzueilen; führ' an deiner
Hand uns ins Vaterland.
Soll's uns hart ergehn, 'laß Uns gläubig flehn, und
auch in den schwersten Tagen niemals unsre Last beklagen;
denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir.
Rühret eigner Schmerz irgend unser Herz, kümmert uns
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Gg Naturkunde.
chem Gebrauche. In den Haushaltungen wird er, weil er
sich leicht entzündet, zum Anmachen des Feuers gebraucht.—
Unter den Erdharzen sind außer dem Erdöle (Naphtha) vor-
züglich der Bernstein, daö mit Harz überzogene Holz (bitu-
minöses Holz), wohin auch der Torf gehört, und die Stein-
kohle merkwürdig. — Der Bernstein, größtentheils von
durchsichtiger gelblicher Farbe, wird vorzüglich in Samland
in Ostpreußen an den Ufern der Ostsee, die ihn auswirft,
gesammelt; doch findet er sich auch in Lagern oder Flößen.
Oft schließt er kleine Thiere, besonders Wald-Infekten, in
sich, ein Beweis, daß er sonst flüssig gewesen. Wahrschein-
lich stammt er auö dem Pflanzenreiche als ehemals flüssiges
Baumharz. Er wird vorzüglich zu Zierrathen und niedli-
chen Gerathen verarbeitet. -- Das mit Harz überzogene braun-
schwarze Holz, welches in starken Lagern unter der Erde
angetroffen wird, ist wahrscheinlich durch Überschwemmung
oder andere gewaltsame Veränderungen dahin versetzt wor-
den. Ihm ähnlich ist der Torf, welcher aus verfaulten
Pflanzen, vorzüglich Moosen und Gräsern, entstanden zu sein
scheint; und die Steinkohlen, welche Holz mit Thon und
Eisen vermischt zu sein scheinen. Beim Verbrennen geben
sie eine starke Gluth; daher sie statt des Holzeö zum Feuer
gebraucht werden.
Il Pflanzen.
Die Pflanzen, von denen man bis jetzt etwa 40,000 Ar-
ten kennt, hat Gott schon dadurch zu einer vollkommnern Gat-
tung seiner Geschöpfe erhoben, daß sie Werkzeuge der Er-
nährung und Fortpflanzung haben ; aber unter die Thiere ge-
stellt, bei welchen noch die Werkzeuge der freien Bewegung
und Empfindung hinzukommen. Jene sind die Wurzel, der
Stengel oder Stamm mit den Zweigen und die Blätter.
Die Wurzel, welche in den Boden hinabsteigt und die Nah-
rung der Pflanzen einsaugt, hat dazu kleine Fasern mit kol-
biaen und schwammigen Spitzen, welche die nährenden Stoffe,
wie der Magen bei den Thieren, annehmen. Der Stamm
ist derjenige Theil der Pflanze, welcher sich über die Erdober-
fläche erhebt und die äußeren Werkzeuge alö Blätter, Blu-
men und Früchte trägt. Die Zweige sind bloße Fortsetzungen
desselben und stimmen mit ihm im Bau und der Verrichtung
überein. Diese besteht darin, die aìlfgenommenen Säfte in
68 Naturkunde.
Nutzen der Pflanzen.
Die Pflanzen haben einen sehr mannichfaltigen Nutzen.
Der größte Theil der Thiere erhalt von den Pflanzen sein
Futter. Uns Menschen dienen sie zu Speise und Trank,
Kleidung, Erwärmung und Wohnung, mancherlei Geräth-
schnften, Arzneien und' Vergnügungen. Keine Pflanze ist an
sich unnütz, keine ist bloß schädlich. Wenn wir gleich den
Nutzen aller, die uns unnütz scheinen, oder auf eine gewisse
Weise schädlich sind, jetzt noch nicht wissen: so wird er doch
künftig entdeckt werden. Manche der giftigsten Pflanzen sind
Heilmittel in vielen Krankheiten. — Einen allgemeinen und
wichtigen Nutzen der Pflanzen überhaupt hat man darin ent-
deckt, daß sie die Luft reinigen und verbessern, welches eine
von den Ursachen ist, warum das Wohnen auf dem Lande
gesunder ist. — Man kann alle Theile der Pflanzen gebrau-
chen: den Samen, die Fruchte, die Blätter, Stengel, die
Rinde, daö Mark und die Wurzeln. Man kann auch so-
wohl entwickelte und reife, als unreife Pflanzen, Schosse und
Knospen nützen. Man genießt manche.pflanzen-Früchte
entweder roh oder man bereitet sie auf vielerlei Art zu, und
macht sie auch dadurch geschickt, daß sie sich lange zum Ge-
brauche aufbewahren lassen.
Man kann die Pflanzen nach ihren äußern Gestalten
in folgenden fünf Abtheilungen übersehen:
1. Bäume.
Man theilt die Bäume in W a l d- und Gartenbau-
m e. Jene pflanzen sich in den Wäldern fort, diese aber wer-
den in den Gärten gezogen. — Die Forstbäume theilt man
in Nadel- und Laubholz ein. Die nützlichsten Nadel-
hölzer sind bei uns: die Tanne, die Fichte, die Kiefer, der
Lerchcnbaum, der Wachholder; unter den ausländischen Bäu-
men die Ceder vom Libanon. Unter der großen Menge der
Waldbäume, welche zum Laubholz gehören, sind die vorzüg-
lichsten : die Eiche, die Buche, die Birke, die Erle, die Ulme,
die Esche, der Ahorn, die Linde, die Pappel, die Espe, die
Weide, der Vogelbeerbaum. — Die Eiche ist der größte,
dickste tind dauerhafteste unter den inländischen Bäumen.
Sie wächst in allen Gegenden und fast in jedem Boden,
nur nicht auf hohen und kalten Gebirgen. Die daran wach-
70
Naturkunde.
2. Stauden, besonders einige auswärtige.
Unter die Gesträuche gehören alle diejenigen Pflanzen,
welche einen bleibenden, holzigen, aber niedrigen Stamm ha-
den, der sich bei vielen gleich über der Wurzel in mehre
Äste vertheilt. Man nennt sie auch Stauden oder Büsche,
z- D. Haselstaude, Dornbusch. Obgleich die Gesträuche we-
der in Ansehung der Früchte, noch des Holzes den Nutzen
leisten, welchen die Bäume gewähren: so sind sie dennoch, so-
wohl wegen ihrer Tauglichkeit zu lebendigen Hecken und grü-
nen Gartenwänden, als auch durch ihre mancherlei Erzeug-
nisse sehr schätzbar.—Der Theestrauch ist in China und
Japan zu Hause. Seine Blätter, welche den Thee geben,
sind länglich, spitzig und sägcförmig gerändet. Es giebt nur
zwei Arten von Thee, nämlich den braunen Thee, oderthee-
bohe und den grünen Thee. Von beiden hat man verschie-
dene Sorten. Der Kaiserthce ist der beste—der Pfeffer-
st r a u ch wächst in Ostindien. Er ist eine hoch emporstehende
Nebe, etwa wie die Hopfenrcbe. Daran wachsen Ähren,
aus runden Beeren zusammengesetzt, die an der Sonne ge-
trocknet werden. Die gelben sind die zeitigsten und besten.—
Der B a u m w o l l e n ft ra u ch wächst in warmen Gegenden,
etwa vier Fuß hoch; er tragt eine Frucht, wie eine welsche
Nuß, die, wenn sic zeitig ist, aufspringt und die Wolle auf
der Außenseite zeigt.
3. Kräuter.
Kräuter sind Gewächse, deren Stamm oder Stenge!
jährlich ausgeht. Wenn die Wurzel dieser Gewächse zugleich
mit dem Stengel abstirbt: so nennt man sie Sommerge-
wachse; wenn sie in einem Jahr aufgehen, im folgenden
blühen und Früchte tragen, und dann absterben, so heißt man
sie zweijährige Gewächse; wenn die Wurzel bleibt,
und mehre folgende Jahre hindurch jährlich einen neuen
Stengel treibt, so heißen sie p e r e n n i r e n d e (überwinternde)
Gewächse. Von den Kräutern giebt cs sehr viele Ar-
ten. Die wilden wachsen ohne Wartung von sich selbst;
die zahmen werden in Gärten und Feldern durch Fleiß er-
zogen. Ihr Nutzen ist ungemein groß und mannichfaltig.
Einige dienen dem Vieh zum Futter, andere dem Menschen
als Speise, als Gewürz, als Arznei, zur Kleidung und zum
Vergnügen rc. Fast alle Kräuter können von Thieren genos-
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
72 Naturkunde.
wie den Lein, und verfertigt Bindfaden, Stricke, Seile,
auch grobe Leinwand, insonderheit zu Pack- und Segeltüchern,
daraus. Geschickte Arbeiter haben nicht allein den feinsten
Zwirn, der viel dauerhafter ist, als der flachfene, sondern auch
die feinste Leinwand davon gemacht. Auö Lumpen von Lein-
wand wird gewöhnlich das Schreibpapier verfertigt. Aus
dem Hanfsamen kann ein Öl gepreßt werden; auch füttern
wir gewöhnlich die Vögel damit. — Man hat gesunden, daß
es eine beträchtliche Menge anderer Gewächse gebe, woraus
Fäden und Garn gemacht werden können. Selbst auö Bren-
nesseln kann ein feines Garn gesponnen und zu Nesseltuch
verarbeitet werden.
Die Tabacköpslanze ist iin Igh’tt Jahrhundert aus Ame-
rika nach Europa gekommen, und wird in vielen Ländern ge-
bauet. Der Ing w e r ist die Wurzel eines ostindischen Krautö.
Der St a l m u S ist die Wurzel einer Wasserpflanze. Safran
besteht aus den Staubfäden einer Art von Crocus. Man
muß den Safran sehr mäßig gebrauchen, weil er ein feines
Gift in steh enthält. Von Majoran, Thimian. Salbei, Ba-
silikum, Melisse, Beifuß. Pimpernelle, Krause,nünze braucht
man die Blätter. Von Anis, Fenchel, Koriander, Küm-
mel, Senf und andern den Samen. Der Saft des Zucker-
rohrs giebt den Zucker. Es wird dieses Rohr in Guropa
wenig, in Amerika aber ain häufigsten gebaut. 'Zu Arzneien
dienen unzählige Pflanzen in Feldern und Wäldern, in
Thälern und auf Bergen. Sie find die am längsten bekann-
ten und gemeinsten Mittel zur Wiederherstellung der Gesund-
heit und zur Heilung innerer und äußerer Beschädigungen.
Es giebt einige giftige Kräuter, vor welchen nian sich
sorgfältig hüten nnlß. Dahin gehört 1) der Schierling,
der viel Ähnliches mit dem Körbel hat und au feuchten,
schattigen Orten wächst; er wird oft drei biö vier Fuß hoch,
und hat einen rothfleckigen Stengel; die Wurzel riecht ei-
nigermaßen wie Pastinack. Ferner 2) das Bilsenkraut
mit einer gelblichen, dunkelroth geäderten Blume. Auch ist
3) Hundspetersilie (Gletsse), die oft unter der Pe-
tersilie wächst, gefährlich. Die Blätter sehen den Peurstlien-
blättern sehr ähnlich, sind aber mehr glänzend und haben den
Petersiliengeruch nicht. 4) Der Eisenh u t, eine schöne blaue
Blume, dle man leider oft in Gärten findet. 5) Der
Stechapfel mit einer langen trichterförmigen Blume und
einer stachlichten Samenkapsel; und 6) die Belladonna
Naturkunde.
75
auf eine neue Weise ergötzen ! Wie verschieden ist der Bau
der Blumen und ihre schöne Gestalt, damit wir ja nicht mü-
de werden, durch ihr Anschauen das unschuldigste Vergnü-
gen zu genießen! Der Balsamduft, der von ihnen aufsteigt,
erquickt uns tmrcf) den Geruch; er erfüllet die Luft und ver-
mehrt ihre Gesundheit stärkende Kraft. So sind auch diese
Blumengewächse ein Beweis der Liebe des allgütigen Vaters,
der sie uns zum Genuß erlaubter Freuden schuf. — Wenn
die Erde schon so schön ist, die Gott uns aus freier Güte
gab, wie schön muß nicht unser himmlischer Aufenthalt sein!
Diese Blumen verwelken, jene Freuden werden ewiglich dau-
ern.— Wenn Gott diese Blumen schon so schön kleidet, wird
er nicht auch mich, sein Kind, reichlich versorgen, für wel-
ches diese Blumen geschaffen sind?
Hl. Thiere.
Eine noch höhere Classe der Geschöpfe Gottes machen die
gegen 200,000 Geschlechterder Thiere aus, von denen jetzt Säu-
gethiere800 Arten, Vögel gegen 6000, Amphibien 1000, Fische
gegen 6000, Schalthiere gegen 20,000, Jnsectcn gegen 80,000,
worunter allein 12,000 Käfer, Eingeweidewürmer gegen 2000,
Pflanzenthiere gegen 6000, darunter Jnfustonsthiere an 600,
gerechnet werden. Sie verbinden mit den Werkzeugen der Er-
nährung und Fortpflanzung noch die Organe der freien Be-
wegung und der Empfindung. Bei der freien Bewegung
ist jedoch zu bemerken, daß manche Thiere, als die festge-
wachsenen (Polypen,) Muscheln und andere Parasiten, ihren
Ort nicht verlassen können. Daö Thier hat eine sinnliche
Seele und einen Leib, der meist aus drei Haupttheilen be-
steht, dem Kopfe, dem Rumpfe und den Gliedmaßen. Man-
chen Thieren fehlt der Kopf, als den Muscheln, Seesternen
Medusen, Polypen und Infustonöthieren. Andern Thieren
fehlen die Gliedmaßen, als vielen Würmern. Den Rumpf
aber haben sie alle, so daß einige nur daraus bestehen, wel-
che man Bauchthiere nennt.
A. Folgende Werkzeuge befinden sich in allen drei
Haupttheilen des thierischen Körpers:
. a. die Nerven, weiße Fäden, die sich, wie die Zweige
eines Baumes, von einem Hauptstamme aus verbreiten und
mit ihren äußersten Enden zu allen andern Organen sich er-
strecken. Ihre Verrichtung ist die Empfindung. Sie ent-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
Pflichlenlehre. 133
wahrhaft bereut, der unterlaßt sie. Nur wahre Neue bringt
Vergebung und Gewissens ruhe.
l. Klempern gehört zum Handwerk. Antw. Aber be-
trügen doch nicht?
m. Wer unter den Alllfen ist, muß mit heulen. — Er
kann aber mit den Wökur gefangen und erwürgt werden.
Waö unter dem Unkraut pl)t, wird oft zugleich ausgejätet.
n. Wer zur Dürftigkeit geboren ist, verliert das Brod
aus dem Bettelsack. Antw. Auch der Bettelsack muß ver-
wahrt werden. Wer sein Brod aus Dummheit oder Ver-
schwendung verliert, hat dies nicht dem Schicksal zuzuschreiben.
91. Sei getrost, geduldig und standhaft, wenn dich Lei-
den treffen: — a) Auf einen trüben Morgen folgt ein heiterer
Abend. — b) Leiden währt nicht- immer, Ungeduld machts
schlimmer. — c) Widerwärtigkeit macht weise Leute.
92. Denke doch bei guter Gesundheit an dein Ende:—
a) Heute roth, morgen todt. — b) Vorsicht kommt nie zu früh.
93. Bereite dich täglich dadurch zu deinem Ende, daß
du alle deine Lebenszeit zum Guten anwendest: — a) Wer
fromm und recht lebt, hat lange genug gelebt. — b) Nicht
wie lange, sondern wie gut.
94. Ende gut, Alles gut. Antw. Spät sicl^^kehren,
ist wohl besser, als gar nicht. Aber wer wenig Mt, wird
wenig erndten.
Vom guten Verhalten der Kinder in und außer der
Schule.
1. Stehe gern früh auf; liebe den Schlaf nicht allzu sehr;
er macht dich träge und faul; er ist oft Ursache von manchen
Krankheiten. Wer viele Sttlndcn durchschläft, lebt weniger
Stunden, weil Schlafende unthätig sind und nicht wissen,
daß sie leben.
2. Sobald du aus dem Bette aufgestanden bist, so rei-
nige dein Angesicht und deine Hände; macke dein Haar zu-
recht, und kleide dick auf eine anständige Weise; dann aber
sei dein erstes Geschäft ein Gebet zu deinem Gott..
3. Nun übersehe noch einmal, was du aus der Schule
aus dem Gedächtniß hersagen sollst.. Denke dabei: gütiger
Gott, gieb mir die Gnade, daß ich auch heute in der Schule
viel Gutes lerne, daß ich immer weiser, frömmer und dir
wohlgefälliger werde.
4. Tritt nicht mit einem Getöse, sondern still und lang-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
144
Sprachlehre.
die fünf ersten gebeugt (declinici), die sechste abgewandelt
(conjugirt), um bei jenen theils daö Wortgeschlecht, theils
die Zahl, theils den Fall oder das Verhältniß auszudrücken,
in welchem sie gedacht werden fosten, bei diesen theils die
Gattung oder das Verhältniß des Seins, Handelns oder
Leidens anzuzeigen, theils die Person, erste, zweite, dritte,
theils die Zeit, Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft,
theils die Zahl, einfache und mehrfache, theils die Wirklichkeit
des Seins, Handelns und Leidens, theils bloße Möglichkeit,
davon die befehlende (Imperativ) und die unbestimmte An-
gabe desselben (Infinitiv) zu unterscheiden ist.
I Beugung der Dingwörter.
Außer dem Wortgeschlechte (Genus) und der Zahl (Nu-
merus) sind bei der Beugung vier Falle (Casus) zu un-
terscheiden , von welchen auf die Frage w e r oder w a ö der
erste, auf die Frage wessen der zweite, auf die Frage w em
der dritte, auf die Frage wen oder waö der vierte steht, als:
Mit dem bestimmten Geschlechtöworte.
Einzahl.
Männlich Weiblich Sächlich
Ir. der Vater die Mutter das Kind
2r. des Vaters der Mutter des Kindeö
3r. dem Vater der Mutter dem Kinde
4r. den Vater die Mutter daö Kind
Mehrzahl.
Ir. die Vater die Mütter die Kinder
2r. der Väter der Mütter der Kinder
3r. den Vätern den Müttern den Kindern
Uv. die Väter die Mütter die Kinder
Mit dem unbestimmten Geschlechtswort und einem Beilegcwort.
Einzahl.
Ir. ein guter Vater eine güte Mutter ein guteö Kind
2r. eines guten Vaters einer guten Mutter eines guten Kindes
3r. einem guten Vater einer guten Mutter einem guten Kinde
4r. einen guten Vater eine gute Mutter ein guteö Kind
Ir. gute Väter
2r. guter Väter
3r. guten Vätern
4r. gute Väter
Mehrzahl,
gute Mütter
guter Mütter
guten Müttern
gute Mütter
gute Kinder
guter Kinder
guten Kindern
gute Kitìder
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
152 Sprachlehre.
zeigt sich z. B. in folgendem Saye: Zehn Finger ha-e ich an
einer Hand fünf und zwanzig an Händen und Füßen — ?
oder: Zur Arbeit nicht zum Müßiggang.
7. Rechtschreibung.
Wie die Deutlichkeit der Schriftsprache eine gleichmäßige
Schreibart erfordert, so besteht die Rechtschreibung (Ortho-
graphie) in der gleichförmigen Anwendung der angenomme-
nen Buchstaben, worüber sich kein anderes allgemeines Ge-
setz aufstellen laßt, als: Schreibe dem allgemeinen Gebrauche
gemäß. Wenn derselbe anerkannt falsch oder ungewiß ist,
dann richte dich nach der Abstammung. Zur Unterscheidung
ähnlich klingender Wörter dient folgende Zusammenstellung:
A.
Ahle, alle, Aale, Allee; Aast, aß, As; Arme, Armee;
ahme, Amme; Aengste, engste,; Aehre, Ehre, Oehre; Ar-
che, arge; auf Abwegen, abwägen; auf Aeckern, Eckern; An-
ger, Anker.
B. P.
Pathe, Baden: Beile, Beule; Preußen, preisen; baares,
Paar, Bahre; bekleiden, begleiten; Bein, Pein; Baß, Reise-
Paß, Baase; Betten, beten, Beete, Böden, Boden, Boten;
Butter, Puter, Puder; Briefe, prüfen; Biene, Bühne; Brü-
che, Pricke; Bäre, Beere; besehen, besäen; beschweren, be-
schwören; bedacht, betagt; Beute, beide; Blatt, platt; Brei-
te, Bräute,; Brillen, brüllen..
D. T.
Dache, dachte, tagte; Dänen, denen, dehnen; Tauben,
tauben, Dauben; Dicke, Tücke; Dorf, Torf; dort, Tort; der
Dritte, Tritte; drei, treu; Dünste, Dienste; Dingen, dün-
gen ; Dachs, Tar; dannen, Tannen; Thier, Thür; Drang,
Trank; Thon, Ton; du, thu.
E.
Oele, Elle; Ende, Ente; eitern, Euter, Eier; Eile,
Eule; ändern, entern; erbieten, erbitten; erlesen, erlösen;
Eichen, eigen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]