Ig() Sprachlehre.
4. Protocoll.
£>. T- I.
Sluf das Anbringen des Feldnachbars N., daß seine bei-
den Nachbarn, N. und N., ihm an einem Ackerstücke am
langen Wege im Klingfeld mehre Furchen abgeackert, und
auf seinen Vorhalt nach ihrem gegebenen Versprechen nicht
wieder beigeackert hatten, dadurch ihm aber an den mit Wei-
zen bestellten Stücken auch ein Schade von 1 Viertel Wei-
zen entstanden sei, der mit weggeackert worden wäre, begab
sich das hiesige Feldamt'dahin, um die Richtigkeit der An-
gabe zu untersuchen und den Schaden zu tariren. Es bat
sich nun befunden, daß wirklich jeder der beiden genannten
Nachbarn von benanntem Stück 2 Furchen von demselben ab
und anseine Stücke geackert, auch den darauf gesäeten Sa-
men-Wetzen mit umgeackert hat. Es sind daher beide ge-
nannte Nachbarn schuldig erkannt worden, jeder 2 Fur-
chen wieder dem Stücke dcs N. beizuackern, l Viertel Sa-
men - Weizen zu ersetzen und mit einzuackern, dem Feldamte
aber die Untersuchung^koften mit 2 Thlr. und l Thlr. Strafe
zu bezahlen. Sie haben beide der Anordnung zu folgen,
und morgen das Stück in Ordnung zu bringen, versprochen.
Das Feldamt
N.
Zehnte Abtheilung'.
A% Grecllelite zur Erweckung frommer
Gresliiiiiiiigen uns« ««Her Gefühle
für da» reifere Alter.
/. Allgemeinen Inhalts.
1. Das Vater unser.
Mia hast deine Säulen dir aufgebaut und deine
Tempel gegründet! wohin das gläubige Auge schaut,
dich, Herr und Vater, es findet! Deine ewige herr-
liche Gottesmacht verkündet der Morgenröthe
Pracht, erzählen die tausend Gestirne der Jvacht,
und alles Leben liegt vor dir, und alles Leben ruft zu
dir: Vaterunser, der du bist im Himmel!
Und liebevoll dein Auge schaut, was deiner All-
macht Wink begonnen, und milder Segen nieder-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
108 Gedichte zur Erweckung frommer
Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit!
Am e n , (Mahlmann.)
2. Das Gebet Jesu.
Vater, den uns Jesus offenbaret, den der Geist
piit hoher Andacht nennt, Vater, den kein Himmel
von der Erde, keine Welt von seinen Kindern trennt,
hochgelobet sei dein grosser Name, angebetet deine
Herrlichkeit} heilig ehre dich der Mensch im Stau-
be von der Wiege bis zur Ewigkeit! Dein Reich
komme! jenes Reich des Friedens, das durch Weis-
heit und durch Liebe blüht; jenes Reich, das Jesus
Christus baute, das die Menschen für den Himmel
zieht! Es gcscheh dein Wille hier auf Erden, wie
in jenem lichten Geisterreich; und die Wahrheit
Und die Tugend mache alle Menschen deinen En-
geln gleich! Gieb uns, ewig grosse Freudenquello,
gieb uns, was wir brauchen in der Noth; ach wir
bitten nicht um Gold und Schätze, gieb uns, Herr,
Zufriedenheit und Brod! Wenn wir auf dem Pfad
der Tugend straucheln, Herr, vergieb uns unsre
Missethat, so wie wir auch gern verzeihen wollen,
wenn der Nächste uns gekränket hat! Leite uns in
jeder Prüfungsstunde, wo die Tugend mit dem La-
ster ringt; lass uns auf die Himmelskrone blicken,
wenn die Frde unser Herz umschlingt! So erlöse
uns von allem Uebel, das den Geist und unser Herz
bedroht! Gram und Reue werden dann verschwin-
den, und wir fliehen jede Lebensnoth. Dein,
Herr, ist das Reich der Macht und Stärke, ewig
währet deine Herrlichkeit. Alle Himmel rühmen
deine Ehre und dein Tempel ist die Ewigkeit!
(Witschel.)
3. Das unser Vater.
1. Vater, rufen wir mit dem Herrn zu dir,
lass geschehen, was wir stehen, Vater, rufen wir.
2. Herr der Herrlichkeit, lass uns allezeit dich
erkennen, heilig nennen; Herr der Herrlichkeit,
3. Deines Reiches Licht, das die Nacht durch-
bricht , lass den Deinen helle scheinen deines
Reiches Licht.
4. Gott, dein Rath ist gut, stärke uns mit
Muth, deinen Willen zu erfüllen, Gott, dein Rath
ist gut.
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Mahlmann Jesus
Christus Muth
Gesinnungen und edler Gefühle, rc. 171
Ja, die Pflicht, uns dieses Festes kindlich, in-
nig zu erfreun, sie verlangt, dir unser Bestes, un-
ser Liebstes dir zu -weihn!
Unsre Herzen, unser Leben opfern wir, du
Guter (Gute), dir! Freuden sollen sie dir geben,
mehr, als diese Blumen hier.
Spät noch, bester Vater, (beste Mutter) freuen
wir uns deiner, so wie heut; winden Kränze und
erneuen dieses Tages Wonnezeit!
e, Jahreswechsels
Am Sylvesterabend.
Des Jahres letzte Stunde ertönt mit ernstem
Schlag; singt, singt von Herzensgründe und wünscht
ihm Segen nach! Zu jenen grauen Jahren entflieht
es, welche waren; es brachte Freud’ und Kummer
viel und führt uns näher an das Ziel.
In stetem Wechsel kreiset die flügelschnelle
Zeit; sie blühet, altert, greiset und wird Verges-
senheit. Kaum stammeln dunkle Schriften aus ih-
ren morschen Grüften, und Schönheit, Reichthum,
Ehr’ und Macht sinkt mit der Zeit in öde Nacht.
Sind wir noch alle lebend, wer heute vor dem
Jahr in Lebensfülle strebend mit Freunden fröh-
lich war? Ach! Mancher ist geschieden und liegt
und schläft in Frieden. Kommt, kommt und wün-
schet Ruh’ hinab in unsrer Freunde stilles Grab.
Wer weiss, wie Mancher modert ums Jahr,
versenkt ins Grab! Unangemeldet lodert der Tod
die Menschen ab. Trotz lauem Frühlingswetter
Wehn oft verwelkte Blätter; wer von uns nachbleibt,
Wünscht dem Freund im stillen Grabe Ruh’ und
Weint.
Der gute Mensch nur schliesset die Augen ru-
hig zu, mit frohem Traum versüfset ihm Gott des
Grabes Ruh; er schlummert kurzen Schlummer
nach dieses Lebens Kummer; dann weckt ihn Gott,
von Glanz erhellt, zur Wonne einer bessern Welt.
Auf, auf! seid gutes Muthes, auch wenn uns
Trennung droht. Wer gut ist, findet Gutes im Le-
den und im Tod. Dort sammeln wir uns wieder
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Gesinnungen und edler Gefühle, rc. 173
Ico seiner Kraft. Hier von dem Blüthenhügel bis
zu der Sterne Bahn steig’ auf der Andacht Flügel
dein Loblied himmelan. (Jäger.)
f. Sommer.
Der Sommer.
Tn der schönen Sommerszeit freut sich Alles
weit und breit; Früchte giebts in Ueberflufs Thier*
und Menschen zum Genuss.
Sehet, wie der Blumen Pracht uns das Herz;
so fröhlich macht, wenn im Thale und auf Höh’n
ihre Düfte uns umwehn!
Freilich Hiesset mancher Schweifs dort des
Landmanns regem Fleiss ; denn die Sonne brennet
sehr und die Arbeit ist oft schwer.
Aber wenn die Sonne weicht, macht der Abend
froh und leicht; unverdrofsne Thätigkeit hat noch
keinen je gereut! (Krakke.)
g. Herbst.
Ilcrbstlied»
Früh mit umwölkten» Angesicht geht schon die
Sonne nieder und spät erscheint ihr schwaches
Licht am trüben Himmel wieder. Die schönste
Zeit ist nun entslohn; die rauhon Stürme rauschen
schon durch die entfärbten Felder. Die letzte Blu-
me neigt ihr Haupt; des Herbstes kalter Hauch
entlaubt die schattenreichen Wälder.
Verlassen steht die öde Flur, entbleist von ih-
rem Segen; entkräftet siehet die Natur der Win-
terruh' entgegen. In Schaaren abgetheilt, entflieh’n
die Vögel vor der Kalt’ und ziel?n weit über Land
und Meere. Gott nimmt der Wandernden sich an,
bezeichnet ihnen ihre Bahn und sättigt ihre Heere.
Tins, seine Menschen, will er hier im Winter
selbst versorgen ; ja seiner Huld vertrauen wir,
neu wird sie jeden Morgen. F.r schafft, dass wir
in Sicherheit des Herbstes rauhe Jahreszeit begin-
nen und vollenden. Ruht gleich die Erde ; — doch
gewährt er uns, was unser Leben nährt, mit väter-
lichen Händen.
Wie sind schon unsre Kammern voll von sei-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Gesinnungen und edler Gefühle rc. 175
eben ab, und was des Sommers Gluth verschonte,
sinkt in des Winters Grab.
Doch wenig Monden, und der Frühling ver-
tilget jede Spur vorn Todesschlaf und neues Leben
strömt auf des Winters Flur. Auch uns wird einst
ein Frühling lächeln. Nur Schlaf ist unser Tod !
Die Nacht vergeht ;— seht dort ein neues und schö-
nes Morgenroth. (Stille.)
i. Weihnachten.
W e i h n a ch t s 1 i e d.
Zu Gott empor steig’ unser Chor, denn ihm
gefällt der Unschuld Liód und Lallen. Im Festge-
sang mag unser Dank hinauf zum Thron der ew’gen
Liebe wallen !
Gott in den Ilöh’n, zu dem wir flehn, dein
Ewigen sei Preis und Dank und Ehre! Von seinem
Thron san dt' er den Sohn, auf dass sein Glanz die
arme Welt verkläre.
Maria wacht in stiller Nacht, die heilige, zur
Mutter auserkoren: da wird es Licht; ein Engel
spricht: Lobsingt dein Herrn, der Heiland ist ge-
boren.
Es kommt und wird ein treuer Hirt und lei-
tet uns als Lämmer seiner Weide. Ein Morgen-
stern geht auf vom Herrn , der Himmel jauchzt,
die Erde wallt in Freude.
Der Herr ist gross, und namenlos sind auf der
Erde seine Wunderwerke! Die hcil’ge Nacht rühmt
seine Macht; des Himmels Heer preist seine Lieb’
und Stärke.
Drum Preis und Dank und Festgesang dem Gott,
der liebend seinen Sohn gegeben! Wir danken dir
nur stammelnd hier, doch heiliger dereinst im ho-
hem Leben. (Nonne)
k. Ostern.
Des Herrn Erscheinung.
Betrübt weilt Magdalena an der Stätte, dem
Herrn bereitet durch die Hand der Frommen, ihr
Auge weint, das Herz ist tief beklommen, sie
schaut umher, wer ihre Sorge rette. Da kommt er
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Extrahierte Personennamen: Gluth Morgenroth Maria Maria
176 Gesinnungen und edler Gefühle rc.
selbst, frei von der Todeskette» „8!e haben mei-
nen Herrn hinweggenommen; wenn du es sahst,
wohin sein Leib gekommen, so sage mir’s, dass ich
ihn liebend bette, und milde schaut der Meister
auf sie nieder: „Maria!" ruft er, süss wie Engels-
lieder, ihr Blick geht auf, sie sieht den Heiland
wieder. W-ie sieges-trunken eilt sie nach den Hö-
hen, indem des Himmels Lüfte sie umwehen, jauchzt
sie: „ich habe meinen Herrn gesehen!“ Einmüthig
sind versammelt die Getreuen, bewegt durch frohe,
wunderbare Sagen ; in dem Gemach entsteht ein em-
sig Fragen, erfreutes Zweifeln, sorgliches Erfreuen.
Da tritt, den Trost der Wahrheit zu verleihen,
der hohe Meister mitten in die Klagen , im Licht
und Glanz von Paradiesestagen hebt er die Hand,
die fromme Schaar zu weihen. „Friede sei mit
euch!"— spricht er sanft und leise, den reinen
Blick zum Himmel aufgewandt: „Beginnen werdet
ihr die Glaubensreise; wie mich bisher der Vater
ausgesandt, so will ich nun euch senden, meine
Kinder, gleich mir zu sein des Todes Überwinder.“
(W. Iubbeck.)
1. Pfingsten,
Pfingstlied.
Gehet hin in alle Welt und verkündigt Gottes
Ehre, sprach der auferstand’ne Held zu den Boten
seiner Lehre, ¿meinen Geist ich euch nun sende
und bin bei euch bis ans Ende.
Und der heil’ge Geist erfüllt der Apostel from-
me Seelen, Gottes Wort, nun ganz enthüllt, lehret
sie die Wahrheit wählen, lind mit Licht und Kraft
von oben Gott und Jesum Christum loben.
Schon in Salems Heiligthum offenbaren die Ge-
weihten Jesu Evangelium ihrem Volke wie den
Heiden: Christus, der am Kreuz gestorben, hat der
Welt das Heil erworben.
Seine Zeugen gehen nun, allen Menschen zu
verkünden , wenn sic wahre Busse thun, die Ver-
gebung ihrer Sünden, Heil durch Christum schon
hienieden und dereinst des Himmclsfrieden.
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Gesinnungen und edler Gefühle ?s. 177
Jesu Werk geht glücklich fori; unter allen
Ilimmelszonen, und dem theuern Gotteswort huldi-
gen die Millionen j schon sieht man ein neues Le-
den auf der Erde sich erheben,
Doch wie rauh war ihre Bahn, ach wie habeii
eie gestritten mit der Bosheit und dem Wahn, ach
was haben sie gelitten, freudig bis zum Märtyrtode
kämpfend nach des Herrn Gebote.
Ihnen ist nun beigelegt die vcrhcissne Ehren-
krone, die der fromme Dulder trägt droben vor des
Mittlers Throne, und hier wird von allen Zungen
ihrer Thaten lluhm besungen.
Nach dfein Reich der Herrlichkeit ringen wir
durch ihre Lehren $ o so lasst uns allezeit sie und
ihre Stimme ehren, dass auch wir mit allen Front*
men einst zu unserm Heiland kommen. Wift.
m. Sonntag.
S o n n t a g s 1 i e d.
Seht, aus des Himmels goldnem Thor tritt un-
ser Sonntag nun hervor, der Tag des Herrn! —
sein Angesicht umstrahlt der Morgenröthe Licht.
Sei uns gegrüfst, du Tag der Buh’! Den Mü-
den hauchst du Labung zu, das fröhlich stille Dörf-
lern ruht in deinem Schirm und ist dir gut.
Willkommen uns im Festgewand! Die Freude
wallt an deiner Hand, die Einfalt öffnet dir die
Thür und schmückt ihr stilles Hüuchen dir.
Wohl heissest du ein Tag des Herrn. Er lab-
te und erquickte gern den Müden, ging so liebe-
voll umher im Lande und that wohl.
Dü bist der Sonne Tag und Bild! Wie sie
mit Glanz die Erde füllt, so beut dein holdes An-
gesicht der frommen Einfalt Freud’ und Licht.
Ein Bote Gottes bringest du der stillen Erde
Fried’ und Ruh’, und schwebest auf der Himmels-
bahn den Brudertagen froh voran!
0 hebe du mein sehnend Herz zu jener Hei-
matli himmelwärts! Einst durch der Morgenröthe
Thor, ein Engel, schweb’ auch ich empor.
(Krummacher.)
12
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178 Gedichte zur Erweckung frommer
Sonntags-Grufs.
Sonntag, o von allen Tagen hab’ ich keinen
lieb, wie dich; weckt der Klang der Glocken
mich, und ich hör' die Mutter sagen: Heute ist
der Tag des Herrn, o wie hör’ ich das so gern!
n. Morgen.
Beim Aufgange der Sonne.
Schaut, wic’sim Osten purpurn glüht, wie's fun-
kelt durch den Hain! Die Königin des Tages zieht
zum Morgenthor hinein.
Willkommen, Tageskönigin, ich freu’ mich
deiner Pracht und sinke betend vor ihm hin, der
dich und mich gemacht.
Und ilehe: Urquell alles Lichts, den Wurm
und Seraph preist, der tausend Sonnen aus dem
Nichts entstehn und wandeln heist.
O sende deiner Weisheit Strahl in deines Kin-
des Herz! Senk' aus des Lebens dunkeim Thal die
Seele himmelwärts!
Lais wandeln mich auf deinem Pfad, erleuchte
meine Brust! Sei mein Gedanke früh und spat und
ewig meine Lust! (Bobrick.)
Morgenlied eines Kindes.
Wie fröhlich bin ich wieder zum Leben jetzt
erwacht! Gestärkt sind meine Glieder nach einer
sanften Nacht; ich lag im süssen Schlummer, die
Engel schützten mich, und, frei von Sorg’ und Kum-
mer, o Schöpfer, preis’ ich dich!
Mit seligen Gefühlen, mit frohem Kindersinn,
geh' ich zu meinen Spielen und auch zur Arbeit
hin; zu jeglichem Geschäfte, das meiy Beruf gebeut,
o Vater, gieb mir Kräfte und sanfte Heiterkeit.
Der Altern warme Liebe sei fromm von mir
verehrt, die mich mit süssem Triebe stets kleidet
und ernährt; sie schützten meine Jugend, gern will
ich folgsam sein, ihr Beispiel soll zur Tugend mir
Kraft und Muth verleibn.
Auch meines Lehrers Stimme spricht freund-
lich mir ans Herz; dass ich das Ziel erklimme,
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Gesinnungen und edler Gefühle, rc. 179
lenkt er mich himmelwärts; er lehrt mit sanften
Worten die Wunder der Natur, führt mich durch
ihre Pforten, o Gott, zu deiner Spur.
Gieb auch, dass Bruderliebe mir stets im Her-
zen wohnt und dass ich nichts verübe, was nur mit
Reue lohnt; vor ihren Schlangenbissen, mein Vater,
schütze mich, ach! nur ein rein Gewissen giebt
Frieden ewiglich.
Noch eins für kleine Kinder.
Wie fröhlich bin ich aufgewacht, wie hab' ich
geschlafen sanft die Nacht! Hab’ Dank im Himmel,
du Vater mein, dass du hast wollen bei mir sein.
Nun sieh auf mich auch diesen Tag, dass mir kein
Leid geschehen mag.
o. Abend.
Abendlicd.
Die liebe Feierstunde schlägt; wie sehn* ich
mich nach ihr! Ach, nun im Schatten hingelegt,
wie schmeckt die Ruhe mir!
Es war auch heute gar zu heiss, und immer
floss so hell von meiner Stirn ein Strom von Schweifs,
als wär' im Kopf ein Quell.
Da sinn' ich, ich gesteh’ es euch, wohl manch*
mal her und hin, warum ich denn nicht auch so
reich, als manche Leute, bin.
Dann fällt mir ein: der liebe Gott fand dieses
so für gut; und dem nur schmeckt sein Stückchen
Brod, der nach der Arbeit ruht.
Auch währt nur Alles kurze Zeit in dieser
Welt, und dann geht zu der langen Ewigkeit der
Feierabend an.
Dann sind wir Menschen alle gleich, das Ta-
gewerk ist aus, und Alles gehet, arm und reich»
um seinen Lohn nach Haus.
Ein anderes.
Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Stern-
lein prangen am Himmel hell und klar. Der Wald
steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen
steiget der weisse Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille und in der Dämm-
rung Hülle so traulich und so hold! Als eine stille
12*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
180 Gedichte zur Erweckung frommer
Kammer, -wo ihr des Tages Jammer verschlafen
und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen? — Er ist nur
halb zu sehen und ist doch rund und schön! so sind
wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil
unsre Augen sie nicht sehn.
Wir stolzen Menschenkinder sind eitel arme
Sünder und wissen gar nicht viel. Wir spinnen
Luftgespinnste und suchen viele Künste und kom-
men weiter von dem Ziel.
Gott, lass dein Heil uns schauen, auf nichts
Vergänglich'« trauen, nicht Eitelkeit uns freun!
Lass uns einfältig werden und vor dir hier auf Er-
den wie Kinder froh und fröhlich sein.
Woll'st endlich sonder Grämen aus dieser Welt
uns nehmen durch einen sanften Tod! Und wenn
du uns genommen, lass uns in Himmel kommen,
du unser Herr und unser Gott!
So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Na-
men nieder; kühl ist der Abendhauch. Verschon*
uns, Gott! mit Strafen und lass uns ruhig schlafen,
und alle kranken Brüder auch. (Claudius.)
Noch eins für kleine Kinder.
Guter Vater im Himmel du, meine Augen fal-
len zu! will mich in mein Bette legen, gib nun du
mir deinen Segen. Lieber Gott, das bitt* ich dich,
bleibe bei mir, hab’ Acht auf mich.
p. Nacht.
Aufblick zum Himmel.
Hier, wo dieses Thales Nachtgebilde düster-
majestätisch mich umgraun, hier, wo in die
schlummernden Gefilde still herab die Sterne Got-
tes schaun, wo des Weltalls wundergrosse Bilder
zahllos sich vor meine Seele reih’n, hier, — hier
nah* ich dir, du heiliger Verhüllter, tief anbetend
dir mein Herz zu weihn.
Sei gegrüsst mir, feierliche Stille! Sei gegrüfst,
du sternenvolle Nacht! O der hehren, ew’gen Wel-
tensülle, schauer voll ergreift mich diese Pracht!
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]