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11. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 166

1854 - Rinteln : Bösendahl
Ig() Sprachlehre. 4. Protocoll. £>. T- I. Sluf das Anbringen des Feldnachbars N., daß seine bei- den Nachbarn, N. und N., ihm an einem Ackerstücke am langen Wege im Klingfeld mehre Furchen abgeackert, und auf seinen Vorhalt nach ihrem gegebenen Versprechen nicht wieder beigeackert hatten, dadurch ihm aber an den mit Wei- zen bestellten Stücken auch ein Schade von 1 Viertel Wei- zen entstanden sei, der mit weggeackert worden wäre, begab sich das hiesige Feldamt'dahin, um die Richtigkeit der An- gabe zu untersuchen und den Schaden zu tariren. Es bat sich nun befunden, daß wirklich jeder der beiden genannten Nachbarn von benanntem Stück 2 Furchen von demselben ab und anseine Stücke geackert, auch den darauf gesäeten Sa- men-Wetzen mit umgeackert hat. Es sind daher beide ge- nannte Nachbarn schuldig erkannt worden, jeder 2 Fur- chen wieder dem Stücke dcs N. beizuackern, l Viertel Sa- men - Weizen zu ersetzen und mit einzuackern, dem Feldamte aber die Untersuchung^koften mit 2 Thlr. und l Thlr. Strafe zu bezahlen. Sie haben beide der Anordnung zu folgen, und morgen das Stück in Ordnung zu bringen, versprochen. Das Feldamt N. Zehnte Abtheilung'. A% Grecllelite zur Erweckung frommer Gresliiiiiiiigen uns« ««Her Gefühle für da» reifere Alter. /. Allgemeinen Inhalts. 1. Das Vater unser. Mia hast deine Säulen dir aufgebaut und deine Tempel gegründet! wohin das gläubige Auge schaut, dich, Herr und Vater, es findet! Deine ewige herr- liche Gottesmacht verkündet der Morgenröthe Pracht, erzählen die tausend Gestirne der Jvacht, und alles Leben liegt vor dir, und alles Leben ruft zu dir: Vaterunser, der du bist im Himmel! Und liebevoll dein Auge schaut, was deiner All- macht Wink begonnen, und milder Segen nieder-

12. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 168

1854 - Rinteln : Bösendahl
108 Gedichte zur Erweckung frommer Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Am e n , (Mahlmann.) 2. Das Gebet Jesu. Vater, den uns Jesus offenbaret, den der Geist piit hoher Andacht nennt, Vater, den kein Himmel von der Erde, keine Welt von seinen Kindern trennt, hochgelobet sei dein grosser Name, angebetet deine Herrlichkeit} heilig ehre dich der Mensch im Stau- be von der Wiege bis zur Ewigkeit! Dein Reich komme! jenes Reich des Friedens, das durch Weis- heit und durch Liebe blüht; jenes Reich, das Jesus Christus baute, das die Menschen für den Himmel zieht! Es gcscheh dein Wille hier auf Erden, wie in jenem lichten Geisterreich; und die Wahrheit Und die Tugend mache alle Menschen deinen En- geln gleich! Gieb uns, ewig grosse Freudenquello, gieb uns, was wir brauchen in der Noth; ach wir bitten nicht um Gold und Schätze, gieb uns, Herr, Zufriedenheit und Brod! Wenn wir auf dem Pfad der Tugend straucheln, Herr, vergieb uns unsre Missethat, so wie wir auch gern verzeihen wollen, wenn der Nächste uns gekränket hat! Leite uns in jeder Prüfungsstunde, wo die Tugend mit dem La- ster ringt; lass uns auf die Himmelskrone blicken, wenn die Frde unser Herz umschlingt! So erlöse uns von allem Uebel, das den Geist und unser Herz bedroht! Gram und Reue werden dann verschwin- den, und wir fliehen jede Lebensnoth. Dein, Herr, ist das Reich der Macht und Stärke, ewig währet deine Herrlichkeit. Alle Himmel rühmen deine Ehre und dein Tempel ist die Ewigkeit! (Witschel.) 3. Das unser Vater. 1. Vater, rufen wir mit dem Herrn zu dir, lass geschehen, was wir stehen, Vater, rufen wir. 2. Herr der Herrlichkeit, lass uns allezeit dich erkennen, heilig nennen; Herr der Herrlichkeit, 3. Deines Reiches Licht, das die Nacht durch- bricht , lass den Deinen helle scheinen deines Reiches Licht. 4. Gott, dein Rath ist gut, stärke uns mit Muth, deinen Willen zu erfüllen, Gott, dein Rath ist gut.

13. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 171

1854 - Rinteln : Bösendahl
Gesinnungen und edler Gefühle, rc. 171 Ja, die Pflicht, uns dieses Festes kindlich, in- nig zu erfreun, sie verlangt, dir unser Bestes, un- ser Liebstes dir zu -weihn! Unsre Herzen, unser Leben opfern wir, du Guter (Gute), dir! Freuden sollen sie dir geben, mehr, als diese Blumen hier. Spät noch, bester Vater, (beste Mutter) freuen wir uns deiner, so wie heut; winden Kränze und erneuen dieses Tages Wonnezeit! e, Jahreswechsels Am Sylvesterabend. Des Jahres letzte Stunde ertönt mit ernstem Schlag; singt, singt von Herzensgründe und wünscht ihm Segen nach! Zu jenen grauen Jahren entflieht es, welche waren; es brachte Freud’ und Kummer viel und führt uns näher an das Ziel. In stetem Wechsel kreiset die flügelschnelle Zeit; sie blühet, altert, greiset und wird Verges- senheit. Kaum stammeln dunkle Schriften aus ih- ren morschen Grüften, und Schönheit, Reichthum, Ehr’ und Macht sinkt mit der Zeit in öde Nacht. Sind wir noch alle lebend, wer heute vor dem Jahr in Lebensfülle strebend mit Freunden fröh- lich war? Ach! Mancher ist geschieden und liegt und schläft in Frieden. Kommt, kommt und wün- schet Ruh’ hinab in unsrer Freunde stilles Grab. Wer weiss, wie Mancher modert ums Jahr, versenkt ins Grab! Unangemeldet lodert der Tod die Menschen ab. Trotz lauem Frühlingswetter Wehn oft verwelkte Blätter; wer von uns nachbleibt, Wünscht dem Freund im stillen Grabe Ruh’ und Weint. Der gute Mensch nur schliesset die Augen ru- hig zu, mit frohem Traum versüfset ihm Gott des Grabes Ruh; er schlummert kurzen Schlummer nach dieses Lebens Kummer; dann weckt ihn Gott, von Glanz erhellt, zur Wonne einer bessern Welt. Auf, auf! seid gutes Muthes, auch wenn uns Trennung droht. Wer gut ist, findet Gutes im Le- den und im Tod. Dort sammeln wir uns wieder

14. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 173

1854 - Rinteln : Bösendahl
Gesinnungen und edler Gefühle, rc. 173 Ico seiner Kraft. Hier von dem Blüthenhügel bis zu der Sterne Bahn steig’ auf der Andacht Flügel dein Loblied himmelan. (Jäger.) f. Sommer. Der Sommer. Tn der schönen Sommerszeit freut sich Alles weit und breit; Früchte giebts in Ueberflufs Thier* und Menschen zum Genuss. Sehet, wie der Blumen Pracht uns das Herz; so fröhlich macht, wenn im Thale und auf Höh’n ihre Düfte uns umwehn! Freilich Hiesset mancher Schweifs dort des Landmanns regem Fleiss ; denn die Sonne brennet sehr und die Arbeit ist oft schwer. Aber wenn die Sonne weicht, macht der Abend froh und leicht; unverdrofsne Thätigkeit hat noch keinen je gereut! (Krakke.) g. Herbst. Ilcrbstlied» Früh mit umwölkten» Angesicht geht schon die Sonne nieder und spät erscheint ihr schwaches Licht am trüben Himmel wieder. Die schönste Zeit ist nun entslohn; die rauhon Stürme rauschen schon durch die entfärbten Felder. Die letzte Blu- me neigt ihr Haupt; des Herbstes kalter Hauch entlaubt die schattenreichen Wälder. Verlassen steht die öde Flur, entbleist von ih- rem Segen; entkräftet siehet die Natur der Win- terruh' entgegen. In Schaaren abgetheilt, entflieh’n die Vögel vor der Kalt’ und ziel?n weit über Land und Meere. Gott nimmt der Wandernden sich an, bezeichnet ihnen ihre Bahn und sättigt ihre Heere. Tins, seine Menschen, will er hier im Winter selbst versorgen ; ja seiner Huld vertrauen wir, neu wird sie jeden Morgen. F.r schafft, dass wir in Sicherheit des Herbstes rauhe Jahreszeit begin- nen und vollenden. Ruht gleich die Erde ; — doch gewährt er uns, was unser Leben nährt, mit väter- lichen Händen. Wie sind schon unsre Kammern voll von sei-

15. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 175

1854 - Rinteln : Bösendahl
Gesinnungen und edler Gefühle rc. 175 eben ab, und was des Sommers Gluth verschonte, sinkt in des Winters Grab. Doch wenig Monden, und der Frühling ver- tilget jede Spur vorn Todesschlaf und neues Leben strömt auf des Winters Flur. Auch uns wird einst ein Frühling lächeln. Nur Schlaf ist unser Tod ! Die Nacht vergeht ;— seht dort ein neues und schö- nes Morgenroth. (Stille.) i. Weihnachten. W e i h n a ch t s 1 i e d. Zu Gott empor steig’ unser Chor, denn ihm gefällt der Unschuld Liód und Lallen. Im Festge- sang mag unser Dank hinauf zum Thron der ew’gen Liebe wallen ! Gott in den Ilöh’n, zu dem wir flehn, dein Ewigen sei Preis und Dank und Ehre! Von seinem Thron san dt' er den Sohn, auf dass sein Glanz die arme Welt verkläre. Maria wacht in stiller Nacht, die heilige, zur Mutter auserkoren: da wird es Licht; ein Engel spricht: Lobsingt dein Herrn, der Heiland ist ge- boren. Es kommt und wird ein treuer Hirt und lei- tet uns als Lämmer seiner Weide. Ein Morgen- stern geht auf vom Herrn , der Himmel jauchzt, die Erde wallt in Freude. Der Herr ist gross, und namenlos sind auf der Erde seine Wunderwerke! Die hcil’ge Nacht rühmt seine Macht; des Himmels Heer preist seine Lieb’ und Stärke. Drum Preis und Dank und Festgesang dem Gott, der liebend seinen Sohn gegeben! Wir danken dir nur stammelnd hier, doch heiliger dereinst im ho- hem Leben. (Nonne) k. Ostern. Des Herrn Erscheinung. Betrübt weilt Magdalena an der Stätte, dem Herrn bereitet durch die Hand der Frommen, ihr Auge weint, das Herz ist tief beklommen, sie schaut umher, wer ihre Sorge rette. Da kommt er

16. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 176

1854 - Rinteln : Bösendahl
176 Gesinnungen und edler Gefühle rc. selbst, frei von der Todeskette» „8!e haben mei- nen Herrn hinweggenommen; wenn du es sahst, wohin sein Leib gekommen, so sage mir’s, dass ich ihn liebend bette, und milde schaut der Meister auf sie nieder: „Maria!" ruft er, süss wie Engels- lieder, ihr Blick geht auf, sie sieht den Heiland wieder. W-ie sieges-trunken eilt sie nach den Hö- hen, indem des Himmels Lüfte sie umwehen, jauchzt sie: „ich habe meinen Herrn gesehen!“ Einmüthig sind versammelt die Getreuen, bewegt durch frohe, wunderbare Sagen ; in dem Gemach entsteht ein em- sig Fragen, erfreutes Zweifeln, sorgliches Erfreuen. Da tritt, den Trost der Wahrheit zu verleihen, der hohe Meister mitten in die Klagen , im Licht und Glanz von Paradiesestagen hebt er die Hand, die fromme Schaar zu weihen. „Friede sei mit euch!"— spricht er sanft und leise, den reinen Blick zum Himmel aufgewandt: „Beginnen werdet ihr die Glaubensreise; wie mich bisher der Vater ausgesandt, so will ich nun euch senden, meine Kinder, gleich mir zu sein des Todes Überwinder.“ (W. Iubbeck.) 1. Pfingsten, Pfingstlied. Gehet hin in alle Welt und verkündigt Gottes Ehre, sprach der auferstand’ne Held zu den Boten seiner Lehre, ¿meinen Geist ich euch nun sende und bin bei euch bis ans Ende. Und der heil’ge Geist erfüllt der Apostel from- me Seelen, Gottes Wort, nun ganz enthüllt, lehret sie die Wahrheit wählen, lind mit Licht und Kraft von oben Gott und Jesum Christum loben. Schon in Salems Heiligthum offenbaren die Ge- weihten Jesu Evangelium ihrem Volke wie den Heiden: Christus, der am Kreuz gestorben, hat der Welt das Heil erworben. Seine Zeugen gehen nun, allen Menschen zu verkünden , wenn sic wahre Busse thun, die Ver- gebung ihrer Sünden, Heil durch Christum schon hienieden und dereinst des Himmclsfrieden.

17. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 177

1854 - Rinteln : Bösendahl
Gesinnungen und edler Gefühle ?s. 177 Jesu Werk geht glücklich fori; unter allen Ilimmelszonen, und dem theuern Gotteswort huldi- gen die Millionen j schon sieht man ein neues Le- den auf der Erde sich erheben, Doch wie rauh war ihre Bahn, ach wie habeii eie gestritten mit der Bosheit und dem Wahn, ach was haben sie gelitten, freudig bis zum Märtyrtode kämpfend nach des Herrn Gebote. Ihnen ist nun beigelegt die vcrhcissne Ehren- krone, die der fromme Dulder trägt droben vor des Mittlers Throne, und hier wird von allen Zungen ihrer Thaten lluhm besungen. Nach dfein Reich der Herrlichkeit ringen wir durch ihre Lehren $ o so lasst uns allezeit sie und ihre Stimme ehren, dass auch wir mit allen Front* men einst zu unserm Heiland kommen. Wift. m. Sonntag. S o n n t a g s 1 i e d. Seht, aus des Himmels goldnem Thor tritt un- ser Sonntag nun hervor, der Tag des Herrn! — sein Angesicht umstrahlt der Morgenröthe Licht. Sei uns gegrüfst, du Tag der Buh’! Den Mü- den hauchst du Labung zu, das fröhlich stille Dörf- lern ruht in deinem Schirm und ist dir gut. Willkommen uns im Festgewand! Die Freude wallt an deiner Hand, die Einfalt öffnet dir die Thür und schmückt ihr stilles Hüuchen dir. Wohl heissest du ein Tag des Herrn. Er lab- te und erquickte gern den Müden, ging so liebe- voll umher im Lande und that wohl. Dü bist der Sonne Tag und Bild! Wie sie mit Glanz die Erde füllt, so beut dein holdes An- gesicht der frommen Einfalt Freud’ und Licht. Ein Bote Gottes bringest du der stillen Erde Fried’ und Ruh’, und schwebest auf der Himmels- bahn den Brudertagen froh voran! 0 hebe du mein sehnend Herz zu jener Hei- matli himmelwärts! Einst durch der Morgenröthe Thor, ein Engel, schweb’ auch ich empor. (Krummacher.) 12

18. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 178

1854 - Rinteln : Bösendahl
178 Gedichte zur Erweckung frommer Sonntags-Grufs. Sonntag, o von allen Tagen hab’ ich keinen lieb, wie dich; weckt der Klang der Glocken mich, und ich hör' die Mutter sagen: Heute ist der Tag des Herrn, o wie hör’ ich das so gern! n. Morgen. Beim Aufgange der Sonne. Schaut, wic’sim Osten purpurn glüht, wie's fun- kelt durch den Hain! Die Königin des Tages zieht zum Morgenthor hinein. Willkommen, Tageskönigin, ich freu’ mich deiner Pracht und sinke betend vor ihm hin, der dich und mich gemacht. Und ilehe: Urquell alles Lichts, den Wurm und Seraph preist, der tausend Sonnen aus dem Nichts entstehn und wandeln heist. O sende deiner Weisheit Strahl in deines Kin- des Herz! Senk' aus des Lebens dunkeim Thal die Seele himmelwärts! Lais wandeln mich auf deinem Pfad, erleuchte meine Brust! Sei mein Gedanke früh und spat und ewig meine Lust! (Bobrick.) Morgenlied eines Kindes. Wie fröhlich bin ich wieder zum Leben jetzt erwacht! Gestärkt sind meine Glieder nach einer sanften Nacht; ich lag im süssen Schlummer, die Engel schützten mich, und, frei von Sorg’ und Kum- mer, o Schöpfer, preis’ ich dich! Mit seligen Gefühlen, mit frohem Kindersinn, geh' ich zu meinen Spielen und auch zur Arbeit hin; zu jeglichem Geschäfte, das meiy Beruf gebeut, o Vater, gieb mir Kräfte und sanfte Heiterkeit. Der Altern warme Liebe sei fromm von mir verehrt, die mich mit süssem Triebe stets kleidet und ernährt; sie schützten meine Jugend, gern will ich folgsam sein, ihr Beispiel soll zur Tugend mir Kraft und Muth verleibn. Auch meines Lehrers Stimme spricht freund- lich mir ans Herz; dass ich das Ziel erklimme,

19. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 179

1854 - Rinteln : Bösendahl
Gesinnungen und edler Gefühle, rc. 179 lenkt er mich himmelwärts; er lehrt mit sanften Worten die Wunder der Natur, führt mich durch ihre Pforten, o Gott, zu deiner Spur. Gieb auch, dass Bruderliebe mir stets im Her- zen wohnt und dass ich nichts verübe, was nur mit Reue lohnt; vor ihren Schlangenbissen, mein Vater, schütze mich, ach! nur ein rein Gewissen giebt Frieden ewiglich. Noch eins für kleine Kinder. Wie fröhlich bin ich aufgewacht, wie hab' ich geschlafen sanft die Nacht! Hab’ Dank im Himmel, du Vater mein, dass du hast wollen bei mir sein. Nun sieh auf mich auch diesen Tag, dass mir kein Leid geschehen mag. o. Abend. Abendlicd. Die liebe Feierstunde schlägt; wie sehn* ich mich nach ihr! Ach, nun im Schatten hingelegt, wie schmeckt die Ruhe mir! Es war auch heute gar zu heiss, und immer floss so hell von meiner Stirn ein Strom von Schweifs, als wär' im Kopf ein Quell. Da sinn' ich, ich gesteh’ es euch, wohl manch* mal her und hin, warum ich denn nicht auch so reich, als manche Leute, bin. Dann fällt mir ein: der liebe Gott fand dieses so für gut; und dem nur schmeckt sein Stückchen Brod, der nach der Arbeit ruht. Auch währt nur Alles kurze Zeit in dieser Welt, und dann geht zu der langen Ewigkeit der Feierabend an. Dann sind wir Menschen alle gleich, das Ta- gewerk ist aus, und Alles gehet, arm und reich» um seinen Lohn nach Haus. Ein anderes. Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Stern- lein prangen am Himmel hell und klar. Der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weisse Nebel wunderbar. Wie ist die Welt so stille und in der Dämm- rung Hülle so traulich und so hold! Als eine stille 12*

20. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 180

1854 - Rinteln : Bösendahl
180 Gedichte zur Erweckung frommer Kammer, -wo ihr des Tages Jammer verschlafen und vergessen sollt. Seht ihr den Mond dort stehen? — Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön! so sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn. Wir stolzen Menschenkinder sind eitel arme Sünder und wissen gar nicht viel. Wir spinnen Luftgespinnste und suchen viele Künste und kom- men weiter von dem Ziel. Gott, lass dein Heil uns schauen, auf nichts Vergänglich'« trauen, nicht Eitelkeit uns freun! Lass uns einfältig werden und vor dir hier auf Er- den wie Kinder froh und fröhlich sein. Woll'st endlich sonder Grämen aus dieser Welt uns nehmen durch einen sanften Tod! Und wenn du uns genommen, lass uns in Himmel kommen, du unser Herr und unser Gott! So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Na- men nieder; kühl ist der Abendhauch. Verschon* uns, Gott! mit Strafen und lass uns ruhig schlafen, und alle kranken Brüder auch. (Claudius.) Noch eins für kleine Kinder. Guter Vater im Himmel du, meine Augen fal- len zu! will mich in mein Bette legen, gib nun du mir deinen Segen. Lieber Gott, das bitt* ich dich, bleibe bei mir, hab’ Acht auf mich. p. Nacht. Aufblick zum Himmel. Hier, wo dieses Thales Nachtgebilde düster- majestätisch mich umgraun, hier, wo in die schlummernden Gefilde still herab die Sterne Got- tes schaun, wo des Weltalls wundergrosse Bilder zahllos sich vor meine Seele reih’n, hier, — hier nah* ich dir, du heiliger Verhüllter, tief anbetend dir mein Herz zu weihn. Sei gegrüsst mir, feierliche Stille! Sei gegrüfst, du sternenvolle Nacht! O der hehren, ew’gen Wel- tensülle, schauer voll ergreift mich diese Pracht!
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