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Mißbrauche, wie die Folter und die Leibeigenschaft, hob er auf; er zog viele Klöster ein und verwendete ihre Einkünfte zur (Errichtung von Schulen; er führte Glaubensfreiheit ein. 3n allen seinen Landen erstrebte er gleiche (Einrichtungen und Gesetze; er wollte gleichsam einen ganz neuen Staat schaffen, worin Freiheit und Gerechtigkeit herrschen sollten. Aber in seinem (Eifer verfuhr er zu hastig. Seine Untertanen verstanden seine guten Absichten nicht; sie wollten von alten Gewohnheiten nicht lassen, des Kaisers Plänen sich nicht fugen. So erntete Joseph haß und Undank statt der Liebe, die er so sehr verdiente. 3n manchen Teilen seines Reiches kam es sogar zu offener (Empörung. Gebeugt durch so traurige (Erfahrungen, ließ der Kaiser sein Werk unausgeführt. „Ich möchte," sagte er vor seinem (Ende, „daß man auf meinen Grabstein setze: ,hier ruht ein Fürst, dessen Absichten rein waren, der aber das Unglück hatte, alle seine Pläne scheitern zu sehen/"
59. Washington und Franklin.
1. Hniieölungen in Nordamerika. Als der Norden von Amerika zuerst von (Europäern betreten wurde, war er eine rauhe Idudnis voll undurchdringlicher Idälder und wüster Sümpfe. Daher dauerte es lange Zeit, bis hier feste Niederlassungen gegründet wurden. Die ersten Ansiedler kamen im 17. Jahrhundert aus (England. (Einer der ersten Ansiedler war William Penn, nach dem die Kolonie pennsylvanien genannt wurde. Die Kolonisten hatten mit großen Beschwerden zu kämpfen, um den Boden urbar zu machen; allein ihre Ausdauer überwand die Hindernisse, die sich ihnen entgegenstellten, und ihr Fleiß bei der Bebauung ihrer Felder fand allmählich guten Lohn. So kam es, daß die Einwanderung aus Europa immer stärker wurde und der Anbau des Landes sich immer weiter ausdehnte. Nach 150 Jahren betrug die weiße Bevölkerung schon Z Millionen Menschen, und manche neu gegründete Stadt wuchs durch die Betriebsamkeit ihrer Bewohner mit erstaunlicher Schnelligkeit zu hoher Blüte empor.
2. Bufftanb gegen die Engländer. Das Land stand von Anfang an unter der Herrschaft der (Engländer, welche die meisten Niederlassungen angelegt hatten. England behandelte die Ansiedler sehr milde und verlangte von ihnen lange Seit keine Abgaben; denn der starke Handelsverkehr, den es mit ihnen unterhielt, brachte ihm reichen Gewinn. Nun hatte es aber zur Ausbreitung seiner Herrschaft einen großen Krieg mit Frankreich geführt, und dieser Krieg hatte ihm
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Extrahierte Personennamen: Joseph Franklin William_Penn Bufftanb
Extrahierte Ortsnamen: Washington Nordamerika Amerika England Europa England Frankreich
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Zu einem freien Staatenbund vereinigt hatte, hat sich das ungeheure, vom atlantischen zum Stillen Ozean, von Kanada bis Mexiko reichende Land zu einem mächtigen Staatsroefen gebildet, wo noch vor einem Jahrhundert große Büffelherden umherzogen, der Ansiedler den Urwald lichtete und der Indianer auf dem Kriegspfade schlich, da stehen letzt große volkreiche Städte und erstreckt sich wohlangebautes Ackerland. (Einmal drohte dem Bunde die Gefahr des Zwiespaltes: als die ttordftaatenvonben Südstaaten, die ihre ungeheuren Zuckerpflanzungen von Negersklaven bebauen ließen, die Abschaffung der schrecklichen Sklaverei forderten. (Ein Bürgerkrieg brach aus, der mit dem Sieg der Nordstaaten endete (1861—1865). (Er ist auch dadurch merkwürdig, daß in ihm die ersten Panzerschiffe kämpften. Nach dem Kriege gingen die Amerikaner mit der ihnen eigenen Tatkraft wieder an die töerfte des Friedens und sind in ihrer praktischen Art, mit ihrer Geschäftsklugheit, mit ihrer Findigkeit, bei mechanischen Arbeiten den Menschenarm durch Maschinen zu ersetzen, andern Völkern vorbildlich geworden. Der Amerikaner schämt sich keiner Art von Arbeit, was einer vorher war, oder was seine (Eltern waren, ist einerlei, wenn er nur tüchtig ist. Mancher arme Bursche ist vom Stiefelputzer oder Zeitungsträger zu Reichtum und Ansehen aufgestiegen, und vornehme, aber arbeitfcheue Menschen sind verachtet untergegangen, weil in Amerika so vieles möglich ist, was in (Europa auf Schwierigkeiten und Vorurteile stößt, nennt man Amerika wohl „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten".
fange haben sich die vereinigten Staaten von kriegerischer Tätigkeit fern gehalten; bedrohte sie doch niemand. (Erst seit dem Aufschwung Japans (s. 9) und seit die Seekriegsmacht aller seefahrenden Staaten nn Bedeutung zunahm, unterhalten auch die vereinigten Staaten eine starke Flotte. Mit dieser verdrängten sie (1898) die Spanier aus Kuba unter dem Schlagwort: „Amerika den Amerikanern!", ließen sich von ^nen aber auch die Philippinischen Inseln abtreten. Um die Flotte sowohl im Atlantischen als auch im Stillen Ozean verwenden zu können, ohne das Kap Horn umschiffen zu müssen, haben die vereinigten Staaten oen von Franzosen begonnenen Panamakanal vollendet (1914).
9. 3apart. Zu den merkwürdigsten Machtveränderungen unter .811 Völkern der Erde gehört das (Eintreten Japans in die Reihe er Großmächte. Bas alte Kulturvolk der Japaner hatte sich bis •Jum Jahre 1854 von jedem europäischen (Einfluß streng abgeschlossen. Kein fremder durfte sich im Lande aufhalten. Das Land wurde jahr-
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Extrahierte Ortsnamen: Kanada Mexiko Amerika Europa Amerika Japans Kuba Japans