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Mißbrauche, wie die Folter und die Leibeigenschaft, hob er auf; er zog viele Klöster ein und verwendete ihre Einkünfte zur (Errichtung von Schulen; er führte Glaubensfreiheit ein. 3n allen seinen Landen erstrebte er gleiche (Einrichtungen und Gesetze; er wollte gleichsam einen ganz neuen Staat schaffen, worin Freiheit und Gerechtigkeit herrschen sollten. Aber in seinem (Eifer verfuhr er zu hastig. Seine Untertanen verstanden seine guten Absichten nicht; sie wollten von alten Gewohnheiten nicht lassen, des Kaisers Plänen sich nicht fugen. So erntete Joseph haß und Undank statt der Liebe, die er so sehr verdiente. 3n manchen Teilen seines Reiches kam es sogar zu offener (Empörung. Gebeugt durch so traurige (Erfahrungen, ließ der Kaiser sein Werk unausgeführt. „Ich möchte," sagte er vor seinem (Ende, „daß man auf meinen Grabstein setze: ,hier ruht ein Fürst, dessen Absichten rein waren, der aber das Unglück hatte, alle seine Pläne scheitern zu sehen/"
59. Washington und Franklin.
1. Hniieölungen in Nordamerika. Als der Norden von Amerika zuerst von (Europäern betreten wurde, war er eine rauhe Idudnis voll undurchdringlicher Idälder und wüster Sümpfe. Daher dauerte es lange Zeit, bis hier feste Niederlassungen gegründet wurden. Die ersten Ansiedler kamen im 17. Jahrhundert aus (England. (Einer der ersten Ansiedler war William Penn, nach dem die Kolonie pennsylvanien genannt wurde. Die Kolonisten hatten mit großen Beschwerden zu kämpfen, um den Boden urbar zu machen; allein ihre Ausdauer überwand die Hindernisse, die sich ihnen entgegenstellten, und ihr Fleiß bei der Bebauung ihrer Felder fand allmählich guten Lohn. So kam es, daß die Einwanderung aus Europa immer stärker wurde und der Anbau des Landes sich immer weiter ausdehnte. Nach 150 Jahren betrug die weiße Bevölkerung schon Z Millionen Menschen, und manche neu gegründete Stadt wuchs durch die Betriebsamkeit ihrer Bewohner mit erstaunlicher Schnelligkeit zu hoher Blüte empor.
2. Bufftanb gegen die Engländer. Das Land stand von Anfang an unter der Herrschaft der (Engländer, welche die meisten Niederlassungen angelegt hatten. England behandelte die Ansiedler sehr milde und verlangte von ihnen lange Seit keine Abgaben; denn der starke Handelsverkehr, den es mit ihnen unterhielt, brachte ihm reichen Gewinn. Nun hatte es aber zur Ausbreitung seiner Herrschaft einen großen Krieg mit Frankreich geführt, und dieser Krieg hatte ihm
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Extrahierte Personennamen: Joseph Franklin William_Penn Bufftanb
Extrahierte Ortsnamen: Washington Nordamerika Amerika England Europa England Frankreich
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viel Geld gekostet. Um seine Schulden abzutragen, fing es an, auch den Nordamerikanern Steuern aufzulegen. Das verdroß diese, und sie sprachen: „(England zieht durch seinen Handel aus unserm Lande Vorteile genug; wir lassen uns von ihm keine Abgaben vorschreiben." Doch die Engländer l) eh anten auf ihrer Forderung. Da erklärten die 13 vereinigten Staaten am 4. Juli 1776 ihre Unabhängigkeit und waren entschlossen, die englische Herrschaft abzuwerfen.
3. George Washington. 3n dem ausbuchenden Kriege hatten die Ttorbamerikaner einen trefflichen Mann zum Heerführer, der hietz Washington. Er war der Sohn eines reichen Gutsbesitzers Und hatte frühe seinen Vater verloren, aber durch tüchtige Lehrer die beste (Erziehung erhalten. Dann hatte er als junger Mann mit Auszeichnung gegen die Franzosen gefochten, die in Amerika (Eroberungen Zu machen suchten; seine Redlichkeit war ebenso groß wie seine Einsicht und Tapferkeit. Darum vertrauten sich seine Mitbürger mit Freuden seiner Führung an. Washington leitete diesen Krieg geschickt und erfolgreich. Aus Leuten, die bisher nur ihre Felder bebaut ober bürgerliche (Bewerbe betrieben hatten, bildete er in kurzer Seit kampf-tüchtige Soldaten. Ihren Mut wußte er auch unter den schwierigsten Verhältnissen aufrechtzuerhalten und führte sie gegen einen starken wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nötigte er England endlich, vom Kampfe abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der (Erreichung bieses Sieles legte der Held seinen Feld-fyerrnstab nieder und zog sich in die Einsamkeit des Landlebens zurück.
4. Washington Präsident. Huein seine Mitbürger bedurften Washingtons noch ferner. Er erschien ihnen unter allen als der würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie erhoben ihn einmütig zu der obersten Stelle in seinem vaterlande, zum Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen (Ehren. Als er nach achtjähriger Regierung von neuem auf sein Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage Zu vollbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. (Er starb dort nach zwei Jahren. 3hm zu (Ehren wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben.
5. Benjamin Zrankun. Neben Washington hat sich noch ein anderer Nordamerikaner große Verdienste um sein Vaterland erworben. Das war Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifen*
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mit den Italienern in den Krieg um Tripolis verwickelt war (f. 3), schlugen, von Rußland ermuntert, Bulgarien, Serbien, Montenegro im Bunde mit Griechenland abermals auf die Türken los. Diese unterlagen völlig und verloren fast ihren ganzen europäischen Besitz; nur das südöstliche Stück von Konstantinopel bis Rdrianopel blieb ihnen. Um die Beute aber einspann sich unter den vier Siegern Streit. Schon standen Bulgaren und Serben gegeneinander in 10affen, da trat Rumänien drohend auf den Plan. Das Ende war wieder eine Verständigung, die keinen zufrieden stellte und daher den Keim zu neuen Kämpfen barg. Rrn schlimmsten ging es den Bulgaren, die an Rumänien ein Stück Küstenland südlich der Dobrudscha abtreten und das erhoff*6 Mazedonien den Serben überlassen mußten. Das eroberte türkisch6 £and im übrigen wurde an Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro aufgeteilt, außerdem daraus noch ein neuer Staat, Albanien, geschaffen, weil keiner dem anderen dieses auch von Italien begehrte Küstenland gönnte. Schließlich ward die wiederum von Rußland geschürte Unzufriedenheit Serbiens der letzte Hnlaß zum Rusbruch6 des Weltkrieges.
5. Rußland. Das Reich des Zaren (Kaisers) erstreckte sich von Deutschlands Ostgrenze bis zum Stillen Ozean, von der Ostsee bis zum Kaspischen und Schwarzen Meer, vom nördlichen (Eismeere bis Indien-(Es ist etwa 40 mal größer als Deutschland, hat aber trotzdem kantn dreimal so viel Einwohner, etwa 180 Millionen. Rber in dem an frucht barem Rckerboden, an Wäldern und Erzen überreichen Lande nimmt die Bevölkerung rasch zu, vor dem Kriege um jährlich 3 Millionen-Obendrein wirkt die gewaltige Übermacht an Menschen viel stärker, seitdem die 1891—1904 erbaute sibirische Eisenbahn nebst ihren Anschlußbahnen die schnelle Zusammenziehung ungeheurer Heere erleichtert.
Rußland war seit dem Zaren Peter dem Großen (f 1725) von einem beharrlichen und gewaltigen Rusdehnungsbrang, einer unersättlichen Machtgier ergriffen. Besonders strebte es nach Zugang zum Meere, nach guten eisfreien Häfen. Zum Teil darum hat es im Laufe der öeit den Polen Kurland, den Schweden die anderen, im Mittelalter zum Deutschen Reiche gehörenden Ostseeprovinzen und Sinn-land, den Türken die Nordküste des Schwarzen Meeres entrissen; darum wollte es am Bosporus herrschen (f. 4) und am Stillen (Dzean nach Süden vordringen, bis ihm da die Japaner (s. 9) entgegentraten.
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Extrahierte Personennamen: Peter
Extrahierte Ortsnamen: Bulgarien Serbien Montenegro Griechenland Konstantinopel Mazedonien Serbien Bulgarien Griechenland Montenegro Albanien Italien Serbiens Deutschlands Stillen_Ozean Ostsee Deutschland Polen_Kurland Schweden
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der Buren; viele tatendurstige Deutsche nahmen auf der Buren Seite an dem Kampfe teil, und dadurch wurde man in England immer argwöhnischer. — Das Kap der Guten Hoffnung ist holländisch gewesen. Ris es die (Engländer in Besitz genommen hatten, zogen sich freiheit--liebendeholländische Ansiedler, dieburen (Bauern), nach Nordenzurück, öfter von den (Engländern noch weiter gedrängt. (Endlich hatten die Buren den Oranje-Freistaat und die Südafrikanische Republik gegründet. Hb er auch diese Selbständigkeit, vor allem aber den Besitz der wertvollen Diamantenfelder gönnten ihnen die Engländer nicht.
Zunächst versuchten sie, die Buren durch einen plötzlichen (Einfall in ihr Land einzuschüchtern. Die kecke Truppe wurde besiegt und gefangen (1896). Dann mischten sich die Engländer in innere Angelegenheiten der Burenstaaten ein und begannen, als ihre Forderungen abgelehnt wurden, den Krieg (1899). Dieser verlies anfangs sehr ungünstig für die (Engländer; sie wurden von den zu Miliztruppen vereinigten Buren mehrmals empfindlich geschlagen. Die Buren meinten, nun genug gekämpft zu haben, und gingen zum Teil wieder auf ihre Farmen an die Arbeit. Die (Engländer dagegen kamen durch die von den Bauern erlittenen beschämenden Niederlagen erst recht zu dem festen und einmütigen Entschlüsse: Siegen um jeden Preis. Sie rüsteten ein großes Heer aus, das sie in ihren vielen Schiffen nach dem Kap schafften. Unter dem General Roberts überraschte es die Buren. Die hatten sich leichtsinnigerweise kaum um die drohende Gefahr gekümmert und belagerten sorglos die Stadt Kimberleq. Ihr Führer Cronje verlachte bis zum letzten Augenblicke alle Warnungen. Da brach das verderben über sie herein. Plötzlich war das ganze Heer der Engländer da, hielt die Hauptmacht der Buren am Paardeberg fest und zwang sie durch eine fürchterliche Kanonade, durch Hunger und Durst zur (Ergebung. Damit war es um die Freiheit der Burenstaaten geschehen. Zwar stritten die Buren noch beinahe zwei Jahre weiter in heldenmütigem Verzweiflungskampfe unter kühnen Führern, rvie Christian de löet. Xöas kümmerte die tapferen Männer, daß ihrc Farmen von den (Engländern roh verwüstet, ihre Frauen und Kinder in große Lager zusammengetrieben wurden, wo viele starben, — l1^ .kämpften weiter. Aber endlich vermochten sie gegen die Übermacht nichts mehr. Die letzten unterwarfen sich, und die beiden Burenstaaten wurden mit dem Kapland vereinigt.
8. Die vereinigten Staaten von Nordamerika. Nachdem sich die zuerst englische Kolonie vom Mutterlande abgelöst und
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Extrahierte Personennamen: Roberts Christian_de
Extrahierte Ortsnamen: England Nordenzurück Südafrikanische_Republik Paardeberg Nordamerika
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Sofyn unbemittelter (Eltern und hatte sich durch großen Fleiß zum tüchtigen Mathematiker und Mechaniker ausgebildet. Ris er nun jene alte Maschine vor sich hatte, da erkannte er bald, wie mangelhaft sie sei, aber wie wichtig gute Dampfmaschinen für alle Welt sein Mßten. 3n seinem erfinderischen Kopfe und unter seinen geschickten Händen, aber erst nach vielen Mühen, nahm die Dampfmaschine die Gestalt an, die sie im wesentlichen noch heute hat. Nun hatte man flicht mehr nötig, Fabriken an Flüssen anzulegen, um sie durch wassernder in Gang zu setzen, oder auf den wind zu warten, der die Windmühlen treibt, oder Göpelwerke durch Pferde, Hunde ober gar Menschen drehen zu lassen. Der starke und nie ermüdende Kolben der Dampfmaschine setzt jetzt die kunstreichen Webstühle in sausende Be* Regung, dreht Millionen von Spindeln, hilft holz und (Eisen schneiden, bohren und Hobeln, hebt das Wasser aus der Tiefe der Bergwerke oder drischt auf dem Felde das Korn aus dem (Betreibe.
2. Das Dampfschiff. (Ehedem konnte man Schiffe nur durch &ind oder Ruder bewegen. Entstand Windstille, so mußte das Schiff Quf offenem Meere still liegen, oft wochenlang. Ris James Watt Steigt hatte, wie man Dampfmaschinen bauen muß, ba versuchte jjan, eine solche auf ein Schiff zu setzen, von ihr Schaufelräber im Nasser brehen zu lassen und so das Schiff vorwärts zu treiben. Zum Erstenmal glückte das dem Amerikaner Robert $ ul ton auf der Seine bei Paris (1803). Rber der sonst so kluge Napoleon wollte fllchts von der neuen (Erfindung wissen. Fulton mußte nach Rmerika 3urü& und baute dort noch ein Dampfschiff, das im Jahre 1807 eine erfte Fahrt zwischen Neuqork und Rlbant) den Hudsonfluß hinauf Zurücklegte. Zwölf Jahre später durchkreuzte der erste Dampfer den Atlantischen (Dzean in 26 Ca gen. heute fahren die großen Hamburgs* l%n und Bremischen Schnelldampfer in 5—6 Tagen nach Neuyork.
3. Die Eisenbahnen. Bis zum Anfange des neunzehnten Jahrhunderts schwankten auf größtenteils elenden wegen „über Stock
Stein" der schwerfällige Frachtwagen dahin und die langsame Postkutsche, wohlhabende oder vornehme Leute hatten ihre eigenen Zernagen, für die auf den Poststationen immer frische Pferde genommen wurden. (Erst nach den Befreiungskriegen entstanden in Deutschland allmählich künstlich gebaute Landstraßen, auf benen ^°n auch bei schlechtem Wetter fahren konnte, ohne stecken zu bleiben er umzuwerfen. Daß aber ein wagen am mühelosesten bewegt ^'den kann, wenn er nicht unmittelbar auf dem Erdboden, sondern
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Extrahierte Personennamen: Robert_$ Napoleon Fulton
Extrahierte Ortsnamen: Paris Rmerika Neuqork Neuyork Deutschland
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Zu einem freien Staatenbund vereinigt hatte, hat sich das ungeheure, vom atlantischen zum Stillen Ozean, von Kanada bis Mexiko reichende Land zu einem mächtigen Staatsroefen gebildet, wo noch vor einem Jahrhundert große Büffelherden umherzogen, der Ansiedler den Urwald lichtete und der Indianer auf dem Kriegspfade schlich, da stehen letzt große volkreiche Städte und erstreckt sich wohlangebautes Ackerland. (Einmal drohte dem Bunde die Gefahr des Zwiespaltes: als die ttordftaatenvonben Südstaaten, die ihre ungeheuren Zuckerpflanzungen von Negersklaven bebauen ließen, die Abschaffung der schrecklichen Sklaverei forderten. (Ein Bürgerkrieg brach aus, der mit dem Sieg der Nordstaaten endete (1861—1865). (Er ist auch dadurch merkwürdig, daß in ihm die ersten Panzerschiffe kämpften. Nach dem Kriege gingen die Amerikaner mit der ihnen eigenen Tatkraft wieder an die töerfte des Friedens und sind in ihrer praktischen Art, mit ihrer Geschäftsklugheit, mit ihrer Findigkeit, bei mechanischen Arbeiten den Menschenarm durch Maschinen zu ersetzen, andern Völkern vorbildlich geworden. Der Amerikaner schämt sich keiner Art von Arbeit, was einer vorher war, oder was seine (Eltern waren, ist einerlei, wenn er nur tüchtig ist. Mancher arme Bursche ist vom Stiefelputzer oder Zeitungsträger zu Reichtum und Ansehen aufgestiegen, und vornehme, aber arbeitfcheue Menschen sind verachtet untergegangen, weil in Amerika so vieles möglich ist, was in (Europa auf Schwierigkeiten und Vorurteile stößt, nennt man Amerika wohl „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten".
fange haben sich die vereinigten Staaten von kriegerischer Tätigkeit fern gehalten; bedrohte sie doch niemand. (Erst seit dem Aufschwung Japans (s. 9) und seit die Seekriegsmacht aller seefahrenden Staaten nn Bedeutung zunahm, unterhalten auch die vereinigten Staaten eine starke Flotte. Mit dieser verdrängten sie (1898) die Spanier aus Kuba unter dem Schlagwort: „Amerika den Amerikanern!", ließen sich von ^nen aber auch die Philippinischen Inseln abtreten. Um die Flotte sowohl im Atlantischen als auch im Stillen Ozean verwenden zu können, ohne das Kap Horn umschiffen zu müssen, haben die vereinigten Staaten oen von Franzosen begonnenen Panamakanal vollendet (1914).
9. 3apart. Zu den merkwürdigsten Machtveränderungen unter .811 Völkern der Erde gehört das (Eintreten Japans in die Reihe er Großmächte. Bas alte Kulturvolk der Japaner hatte sich bis •Jum Jahre 1854 von jedem europäischen (Einfluß streng abgeschlossen. Kein fremder durfte sich im Lande aufhalten. Das Land wurde jahr-
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Extrahierte Ortsnamen: Kanada Mexiko Amerika Europa Amerika Japans Kuba Japans
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hundertelang durch eine Anzahl von Fürsten beherrscht, die, gerade wie früher die deutschen Fürsten, eigentlich einem Kaiser unterstanden, sich aber möglichst unabhängig zu halten suchten. Nach schweren Kämpfen errang sich endlich der Kaiser fl868) die volle Herrschermacht, und damit begann für Japan eine neue Zeit. Mit wunderbarer Schnelligkeit holten die Japaner nach, worin ihnen die europäischen Kulturvölker voraus waren. Heer, Flotte, Schule, Post, Gerichte, Banken, Münzwesen — alles wurde neu und gut geordnet. Junge Japaner studierten auf den Hochschulen in (Europa und Amerika, lernten in dortigen Fabriken die europäische und amerikanische Industrie kennen, und das lernbegierige kluge Volk wurde in vielem ebenso geschickt wie seine Lehrmeister. So vorbereitet, strebten die Japaner nach einer mächtigen Stellung in ®(tasten. Dabei stießen sie zuerst mit den Chinesen in einem für sie günstigen Kriege zusammen (1894—1895), dann aber mit den Russen, welche sich an der Gstküste Sibiriens festgesetzt hatten. Die Japaner erklärten und begannen überraschend (Februar 1904) den Krieg, schlugen die Russen in mehreren großen Schlachten zu Land, eroberten die starke Seefeste Port Hrthur und vernichteten nach und nach, zuletzt in der Seeschlacht von Tschuschima, die russische Flotte. Alle Welt staunte ob der Schlauheit und der Kraft, mit der die Japaner diesen Krieg vorbereitet und geführt haben. Durch ihn ist Japan unbestreitbar die vormacht in Gstasien geworden. 3n dem Weltkriege hat es sich sofort gezeigt, daß es, um diese Stellung zu erweitern und zu befestigen, vor keinem Schritte zurückschreckt.
90. Vorbereitung und Ausbruch des Weltkrieges.
t. Vorbereitung. Deutschland war in den (Einigungskriegen 1864—1871 zur Großmacht geworden, ctber „als ungebetener und lästiger Eindringling wurde die neue Großmacht angesehen, die furcht1 gebietend nach drei glorreichen Kriegen in die europäische Staaten-gesellschaft eintrat und das Ihre forderte von der reichbesetzten Cafes der Welt" (Fürst v. Büloro). Mit Staunen und Unbehagen sahen die anderen, wie gewaltig Deutschland sich ausreckte, wie es in der langen Friedenszeit an Menschen, an Wohlstand, an Kolonien zunahm; wie sein Heer das stärkste der Welt blieb, seine Handelsflotte alle Meere besuchte, seine Waren auf allen Weltmärkten begehrt wurden. regte sich allenthalben Neid und Scheelsucht. Besonders die (Eng-länder sahen mit Ärger, wie der deutsche Handel an Bedeutung dem ihrigen immer näher kam und der deutschen Kriegsschiffe immer mehr
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Extrahierte Ortsnamen: Japan Europa Amerika Sibiriens Tschuschima Japan Gstasien Deutschland Deutschland
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ludern deutschen Staaten führten gleichfalls die Union ein. — Endlich förderte Preußen die (Einigung des deutschen Vaterlandes durch die Gründung des Zollvereins. Bis dahin hatte jeder der deutschen Maaten an seinen Grenzen Zölle erhoben von den waren, die aus 7m „Auslande", d. H. einem andern Staate kamen, gleichviel ob das deutscher oder ein fremder war. Das wurde nun auf Preußens Betreiben anders. Die im Zollverein verbündeten deutschen Staaten etf)oben untereinander keinen Zoll mehr, sondern nur noch von den Ijw dem Zollverein angehörenden säubern; die Solleinnahmen teilten ile unter sich nach der Zahl der Einwohner. Bis auf Österreich und einige norddeutsche Gebiete schloß sich bald ganz Deutschland an, zuletzt jjfe thüringischen Staaten. „3n der Neujahrsnacht des Jahres 1834 Wrten auf allen Landstraßen Mitteldeutschlands diefrachtwagen hoch* oeladen in langen Zügen vor den Mauthäusern, umringt von fröhlich örntenden Volkshaufen. Mit dem letzten Glockenschlage des alten Wahres hoben sich die Schlagbäume; die Rosse zogen an, und unter Jubel-tuf und Peitschenknall ging es vorwärts durch das befreite Land."
2. Friedrich Wilhelm It. (1840-1861). Ruf Friedrich wil-Iii. folgte auf dem Thron sein Sohn Friedrich Wilhelm Iv.
war ein Fürst von hoher Begabung und seltener Geistesbildung hatte die trefflichsten Absichten. Den Wissenschaften ge= Zährte er jegliche Unterstützung. Gelehrte und geistvolle Männer zog *r in seine Nähe; mit Alexander von Humboldt, dem großen Uatur= sicher (s. Nr. 71, 5) verkehrte er als Freund. 3n der Liebe zu den fünften glänzt sein Name neben dem seines Zeitgenossen und jhwagers, des kunsteifrigen Königs Ludwig l. von Bayern. Wie dieser sein München mit Prachtbauten schmückte und durch seine Regung und Freigebigkeit unzählige Meisterwerke der Bildnerei ^ Malerei ins Dasein rief, so ließ Friedrich Wilhelm Iv. außer öleien andern Bauwerken den schönen Kölner Dom weiterbauen ^ in Berlin seinem Ahnen Friedrich dem Großen das großartige Wandbild errichten. Für das kirchliche Leben, für Stiftungen er Frömmigkeit und Wohltätigkeit hatte er stets ein warmes herz uttb eine freigebige Hand. Aber König Friedrich Wilhelm sv. war ni(f)t der kraftvolle Herrscher, wie ihn die Zeit forderte.
3. Die preußische Verfassung. Die Mißverständnisse Äschen Fürsten und Völkern (s. Nr. 71, 2) waren immer schärfer ^worden, nicht nur in Deutschland sonbern auch in andern Ländern,
elonders in Frankreich. Da brach im Februar des Jahres 1848 in
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_wil-Iii Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Alexander_von_Humboldt Alexander Ludwig_l Ludwig Friedrich_Wilhelm_Iv Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mitteldeutschlands Bayern Berlin Deutschland Frankreich
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Hunde, Ratten, und schlachtete die Bären und Elefanten des Tiergartens. Da endlich ergab man sich. flm 28. Januar 1871 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, durch den alle Festungswerke um Paris den Deutschen ausgeliefert wurden. Das eingeschlossene Heer mußte die Waffen ausliefern, die Deutschen besetzten auf einige Tage einen Teil der Stadt. Damit tvar der ganze Krieg entschieden.
2. Der Friede. Sofort trat eine vom französischen Volke erwählte Nationalversammlung in Bordeaux zusammen, setzte eine neue republikanische Regierung ein und erteilte dieser den Auftrag, den Abschluß des Friedens eifrigst zu betreiben. So kam am 26. Februar 1871 derfriede zu Versailles und am 10. Mai der endgültige Friedensvertrag zu Frankfurt zustande. Die dem Deutschen Reiche einst entrissenen Lande Elsaß und Deutsch-Lothringen, 14500 qkm mit anderthalb Millionen Bewohnern, mit Straßburg und tttetz, trat Frankreich an Deutschland ab und zahlte 5 Milliarden (5000 Millionen) Franken Kriegskosten. — Zehn Monate hatte der Krieg, der eigentliche Kampf kaum sieben Monate gedauert; doch war er einer der ungeheuersten, die bis dahin geführt worden waren. Noch nie hatte ein Volk gewaltigere Siege erkämpft, als hier das deutsche. Dhne erhebliche Niederlage hatten seine Heere 20 siegreiche Schlachten geschlagen, 150 Gefechte bestanden, 25 Festungen erobert, gegen 400000 befangene gemacht, über 6700 Geschütze erbeutet.
85. Die Wiederherstellung des Deutschen Reiches.
1. Das neue Deutsche Neich. Außer dem Wiedergewann von Elsaß und Lothringen brachte der Krieg von 1870— 1871 dem deutschen Volke noch eine köstliche Frucht: er vollendete Deutschlands Einheit. 1866—1871 hatte der Main noch eine Scheidelinie gebildet, welche die vereinzelten deutschen Südstaaten von dem unter Preußens Führung geeinigten Norddeutschland trennte. Aber durch den gemeinsam bestandenen siegreichen Kampf fühlten sick Deutschlands Stämme inniger denn je vereinigt; ein „einig Volk von Brüdern" wollten sie für alle Zukunft sein und bleiben. Daher baten die süddeutschen Fürsten, daß durch Hufnahme ihrer Staaten der Norddeutsche Bund zu einem Deutschen Reiche erweitert werde.
2. Der deutsche Kaiser. Auch die im Gedächtnis des Volkes allezeit bewahrte Kaiserwürde sollte wieder aufleben. Der jugendliche König Ludwig U. von Bayern forderte im Namen aller deutschen Fürsten und Freien Städte König Wilhelm von Preußen zur Annahme
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_U Ludwig Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankfurt Frankreich Deutschland Lothringen Deutschlands Main Norddeutschland Deutschlands
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tnjf' n$, 1?Iani>er (1857-64) die großen Binnenseen entdeckten »menbermlentfprmgt. verviktoriaseebefuhrzuersts anler,s,«7n Das Kongogeb et erforschten besonder- der deutsche Leutnant Mß-
®ra^"ebrea3n3a £i°in9ft0ne ** Stanie‘1' bersvan3o[e
K0t0nicn- Der Erforschung Afrikas folgte l rori seine Aufteilung unter europäische Möchte. (England dos die
«opftolome schon seit 1815 besaß, sicherte sich den grüßten Teil dar-
<m nv» v" 5‘5niia mit u3al,öa und einen Teil des Somaliant.es
Suöm Süömlurmmade,nl,il,te' im n°rben «Sypten und den
»or Kai o Ms tum Knn-.toua" “ ^d Rhode,ia. „Afrika englisch wort Tl ff nr. ~ mar eme 3eitlan9 das englische Cosungs-R;hv ' ^ ” ^ijullung nun der Kongoftaat und Veutsch-Gstafrika
ein ~,^Ie^ran3°ien Mt§enzusammenhängenöimnoröwesten ?Cimsät ®t0,f 00n®Uh,ea und zum Kongo reichendes Jmt 9ax ”c Portugiesen gehört im Süd-vl ^ola, im Gsten das £anö von Rotwnrn bis zur Delaooabai
bet Ko"n g o ft a 1 t"tftanb **” ®bc^of|eit des Königs von Belgien
&efteht„ Deut,dje Uolonien. Der deutsche Kolonialbesitz in Afrika 6iszmlm-r xbjrn: veutsch-ivstafrika, oon der Dstküste
Krotn,Jf,i5“n9“nie,afceyei^enb-if‘m^Mlscineinhait.mai
b°M enttck!okienen «n ^ -t ^K,e Koionie Undank! Deutschland ittit i. . . ' r)chungsrei[enden Dr.karlpeters, der 1884-85
Crfru Häuptlingen Schutzoerträge abschloß und die ®6erhlh?lt«an ^ ,Cllf(i|aft Kündete, die anfänglich dort die «ts latte- - Ventsch-Südwestafrika erstreckt sich am 9iei«* toa 7"u ->°n der englischen Kapkolonie bis zu dem portu-in,l ‘!. 'n ?n®.° .' ,$S 's* °twas kleiner als Veutsch-Gstafrika, aber durch i"t «"einhalbmal so groß als Deutschland. Die Kolonie ist itn k , " remer Kaufmann Lüde ritz gegründet worden, der 1883
®ebiet zr •x°n«n8r,a=Pe?Uena eine 5anbclsftation angelegt und das ®uins .„I gekauft hatte. — Kamerun, am Golf oon
Und 84.oonben£>amb“9crk«ufleutenh)oermann,3antzen
'»ordej Teraorben und dem Deutschen Reich übertragen
»der öurck Ln ff J9?' M®iner ais das Deutsche Reich, würde da ethebli* ' 1 meib eme? Ccils ”on Sranjösijch Kongo (tlr. 89 6) ober immpr“ * _-?le 6iem!tc deutsch-afrikanische Kolonie, Togo, noch großer als das Königreich Bayern, ist 1884 oon dem
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