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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 227

1911 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 227 Quellenstze. 1) Anfang der schsischen Taufformel. Entsagst du dem Teufel?" Ich entsage dem Teufel." Und aller Teufelsgilde?" - Und ich entsage aller Teufelsgilde." Und allen Teufelswerken?" Und ich entsage allen Teufelswerken und Worten, Donar und Wodan und Saxnot und allen den Unholden, die ihre Ge-nosfen sind." Glaubst du an Gott" usw. 2) Aus dem Kapitulare von Paderborn, 785*). Es sollen alle Kirchen Christi, die in Sachsen gebaut und Gott geweiht sind, nicht geringere, sondern grere Ehre haben, als die nichtigen Gtzenbilder sie genossen haben. Wenn jemand seine Zuflucht in die Kirche nimmt, so soll sich niemand unterfangen, ihn mit Gewalt daraus zu vertreiben, sondern er mge Frieden haben, bis er sich der. Gerichtsversammlung stellen kann. . . . Wenn jemand mit Gewalt in eine Kirche dringt und in ihr mit Gewalt sich etwas aneignet oder die Kirche durch Feuer vernichtet, so soll er es mit dem Leben den. . . . Wenn jemand einen Bischof, Presbyter oder Diakonus ttet, soll er mit Enthauptung bestraft werden. Wenn jemand vom Teufel betrogen, nach der Sitte der Heiden glauben sollte, em Mann oder ein Weib sei behext, und sie deswegen verbrennt, der soll es mit dem Leben den. ... Wenn jemand im Volke der Sachsen etwa ungetauft sich verbergen will und es verschmht, zur Taufe zu kommen, in der Absicht, Heide zu bleiben, soll er mit dem Tode bestrast werden ... Wer der Untreue gegen den König berfhrt wird, der soll des Todes schuldig sem. Wenn einer aber nach heimlicher Begehung dieser todeswrdigen Verbrechen frei-willig zum Priester seine Zuflucht nimmt, bekennt und Bue tun will, der soll auf das Zeugnis des Priesters hin das Leben behalten. Die Gaugenossen, die- zu einer Kirche gehren, sollen dieser Kirche einen Hof und zwei Morgen Landes geben. Auch darin ist man bereingekommen, da von allen Abgaben, die an den Staat zu zahlen sind, seien es Friedensgelder oder Buen oder andere Einnahmen, die dem König zukommen, der zehnte Teil an die Kirchen und Priester gegeben werden soll. In gleicher Weise befehlen wir, da alle den zehnten Teil ihrer Habe und ihrer Arbeit ihren Kirchen und Geistlichen abtreten. An den Sonntagen soll man kein Gericht und keine ffentliche Versammlung ab-halten, es sei denn, da die Not oder der Krieg dazu drngt. Sondern es sollen sich alle znr Kirche begeben, um Gottes Wort anzuhren, und sich dem Gebet und frommen Werken widmen. 3) Aus dem Kapitulare der die kniglichen Gter von 812. Wir wnschen, da unsere Landgter uns allein dienen und nicht anderen Leuten, da unser Gesinde gut gehalten werde und durch niemand in das Elend gerate, und da unsere Amtleute sich nicht unterfangen, unser Gesinde zu ihrem Dienste zu gebrauchen, nicht zu Fronden, nicht zum Holzfllen, noch sie andere Arbeiten zu vollbringen zwmgen. Es sollen unsere Amtleute unsere Weinberge bernehmen, welche in ihren Bezirken liegen, sie gut besorgen und den Wein selbst in gute Gese tun und sorgfltig darauf achten, da er in keinerlei Weise Schaden leide. ... So viele Landgter einer in seinem Bezirke hat, so viele Leute soll er dazu be-stimmen, die Bienen fr unsere Wirtschaft zu besorgen. *) 2, 3, 7, 11, 18 nach Richter, Quellenbuch. 15*

2. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 228

1911 - Leipzig : Hirt
228 Ouellenstze. In unseren Mhlen sollen sie im Verhltnis zur Gre derselben Hhner und Gnse halten, so viel man kann. Auf den Hauptgtern soll man bei unseren Scheuern nicht weniger als 100 Hhner und mindestens 30 Gnse halten, auf den Hufengtern aber mindestens 50 Hhner und nicht weniger als 12 Gnse. Jeder Amtmann soll Jahr fr Jahr reichlich Federvieh und Eier an den Hof liefern . . . Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, da. was die Leute mit ihren Hnden verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, eingesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Sens, Kse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der grten Reinlichkeit hergestellt und bereitet werde. . . . Ein jeder Amtmann liefere Jahr fr Jahr zu Weihnachten uns ein Verzeichnis von all unserem Gute und Ertrage ... und zwar alles getrennt voneinander und wohl geordnet, da wir imstande sind, zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben. 4) Die Erziehung seiner Kinder richtete er so ein, da Shne wie Tchter zuerst in den Wissenschaften unterrichtet wurden, aus deren Erlernung auch er selbst seinen Flei verwandte. Dann muten die Shne, sobald es nur das Alter erlaubte, nach der Sitte der Franken reiten, sich in den Waffen und auf der Jagd den, die Tchter aber sich mit Wollarbeit abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschftigen, damit sie sich nicht an Miggang gewhnten, und lie sie anleiten zu jeder Zucht. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise; seine Shne ritten ihm zur Seite, seine Tchter folgten ihm . . . und eine Schar von Leibwchtern war zu ihrer Beschtzung bestellt. (Einhard.) 5) Aus Angilberts Schilderung eines kaiserlichen Jagdzuges. (Ge-krzt.) Mit groem Gefolge tritt Liudgart, die reizvolle Gemahlin des erhabenen Karl, aus ihrem Gemach in den Hofraum. Ihr Haar wetteifert mit dem Glanz des Purpurs, Purpurbinden umschlingen die weien Schlfen, doppelt in Purpur getaucht glnzt das leinene Kleid, am Halse funkeln edle Steine und auf dem Haupte die Goldkrone. Sie besteigt das Ro und leuchtet in kniglicher Hoheit vor der Schar der Edelinge, welche die Knigsshne Karl und Pippin umgeben. Hinter ihnen strmt das Jagdgefolge zu den geffneten Toren hinaus unter Hundegebell und Hrnerklang. Dann kommen die Prinzessinnen, von Herren und Damen begleitet. Voran reitet Hruotrud ruhig und stolz. Ein Purpurband hlt ihr blondes Haar zusammen, und auf dem Haupte schimmert eine Goldkrone. Aus der Reihe der Damen leuchtet sodann Berta hervor. Ihr blondes Haar ist mit Goldschnren durchflochten und von einem Reif umgeben. Ein Marderpelz umschlingt den Hals, und die Nhte des Rockes blitzen von Edelsteinen. Ihr folgt Gisela, die einen mit Purpurfden durchwirkten Schleier trgt. Nun erscheint Ruodhaid, geschmckt mit farbigen Steinen; ein seidener Mandel, von Gold-spangen zusammengehalten, umgibt ihre Schultern. Dann folgt Theoderade mit blhen-dem Antlitz und goldigem Haar. Sie trgt ein Halsband von Smaragden und einen mit Rauchwerk besetzten Mantel. Endlich schliet Hiltrud die Reihe der Schwestern; herrlich glnzt sie aus der Schar der Recken hervor und lenkt ihr Ro in der Richtung, wo der Wald den Jagdzug in seinen Schatten aufnimmt. 6) Ich fhle, Bruder, da ich dieses Leben nicht lnger erhalten kann, da es Gott nach seinem Ratschlsse so gebeut und die Macht der Krankheit mich bezwingt. Deshalb gehe ich mit dir zu Rate und sorge, was dich hauptschlich angeht, fr das ganze Frankenreich, indem du auf meinen Rat, den deines Bruders, achtest. Wir knnen, Bruder, Truppen und Heere aufbieten und anfhren, wir haben Burgen und Waffen nebst den kniglichen Jnsignien und alles, was die knigliche Wrde erheischt, auer Glck und Befhigung. Das Glck, mein Bruder, famt der herrlichsten Befhigung, steht auf Heinrichs Seite; das Heil des Staates liegt in der Sachsen Hand Nimm also diese Jnsignien, die heilige Lanze, die goldenen Spangen nebst dem

3. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 229

1911 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 229 Mantel, das Schwert und die Krone der alten Könige, gehe hin zu Heinrich und mache Frieden mit ihm, damit du ihn fr immer zum Verbndeten haben mgest. Denn warum soll das Frankenvolk samt dir vor jenem hinsinken? Er wird in Wahrheit ein König sein und Herrscher vieler Völker." (Widukind von Corvey, Schsische Geschichte.*) 7) Da rief er das ganze Volk zusammen und sprach zu ihm folgendermaen: Von welchen Gefahren euer Reich, das frher in allen seinen Teilen in Verwirrung war, jetzt befreit ist, wit ihr alle recht gut, die ihr durch innere Fehden und auswrtige Kriege so oft geschdigt wurdet. Ihr seht es geeinigt, die Barbaren (Slawen) besiegt und der Knechtschaft unterworfen. Eins bleibt uns noch zu tun brig: da wir gegen die gemeinsamen Feinde, die Awaren (Ungarn), wie ein Mann aufstehen. Bis hieher habeich euch beraubt, um ihre Schatzkammer zu fllen. Nunmehr sehe ich mich vor der Notwendigkeit, die Kirchen und deren Diener zu plndern, da uns auer dem nackten Leben nichts an Geld (und Gut) geblieben ist. Erwgt deshalb, was wir in dieser Sache tun mffen. Soll ich den Schatz, der dem himmlischen Dienste geweiht ist, hinwegnehmen und den Feinden Gottes geben? Oder soll ich nicht lieber der Ver-ehrung Gottes des irdischen Reichtums Ehre zuwenden, damit wir uns von dem erlsen lasfen, der wahrhaftig sowohl unser Schpfer als Erlser ist?" Auf diese Rede hin erhob das Volk seine Stimme zum Himmel und rief, sie begehrten auf alle Weise, von Gott, dem lebendigen und wahren, erlst zu werden. . . . Ihre Hilfe gegen das wilde Volk fagten sie dem Könige zu und bekrftigten den Vertrag, indem sie die rechte Hand zum Himmel aufhoben. (Widukind.) 8) Aus dem Bericht des Bischofs Liutprand**), der als Gesandter Ottosi. mit dem griechischen Kaiser Nikephoros verhandelte. (Etwas gekrzt. In der ersten Audienz beim Kaiser fhrt Liutprand nach einleitenden Errterungen der die politische Lage fort:) Mein Herr schickt mich zu dir, da du, wenn es dein Wille ist, die Tochter des Kaisers Romanos**) und der Kaiserin Theophano seinem Sohne, dem erlauchten Kaiser Otto, zur Ehe zu geben, mir dies eidlich angelobst, wogegen ich dir dann andererseits eidlich bekrftigen soll, da zum Entgelt und Dank mein Herr bestimmte Zugestndnisse dir machen wird. Die beste Brgschaft fr feine wahrhaft aufrichtige Gesinnung hat dir mein Herr schon darin gegeben, da er Apulien, das er schon vllig in seiner Gewalt hatte, wieder aufgab, und zwar geschah dies, wie ganz Apulien wei, auf meinen Rat." Es ist schon die zweite Stunde vorbei", sagte Nikephoros, und die Festprozession mu gehalten werden; wir knnen jetzt die Sache nicht fortfhren, aber wir werden dir auf alles dies antworten, wenn es uns gelegen ist." Der Festaufzug war eben nicht glnzend. Eine groe Menge von Krmern und gemeinem Volk, die zum Feste herbeigekommen waren, standen zum feierlichen Empfange des Nikephoros vom Palast bis zur Sophienkirche, sie faten die beiden Seiten des Weges ein und waren mit dnnen Schildchen und erbrmlichen Wurf-spieen geschmckt, zum groen Teil aber barfu. Die Hofleute, die in der Prozession den Kaiser begleiteten, trugen groe Mntel, die jedoch von Alter ganz durchlchert waren. Schmuck an Gold und Edelsteinen trug der Kaiser selbst; der Ornat, fr die Figur seiner Vorfahren eingerichtet, entstellte ihn nur noch mehr. Man fhrte auch mich in die Kirche, um die Prozession mit anzusehen, und gab mir auf dem Chor bei den Sngern einen Platz. Als nun jenes Ungetm herankroch, stimmten die Snger an: Siehe, da kommt der Morgenstern, er erhebt sich und verdunkelt durch seinen Blick die Strahlen der Sonne, der bleiche Tod der Sarazenen, Nikephoros, der Herrscher." *) 6, 15, 21, 22, 29, 33 nach Hoffmeyer und Hering, Quellenbuch. **) Nach Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit. ***) Nikephoros' Vorgnger.

4. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 230

1911 - Leipzig : Hirt
230 Quellenstze. An diesem Tage lud mich Nikephoros auch zu Gaste. Er meinte aber, ich sei nicht wrdig, vor einem seiner Hofleute meinen Platz zu nehmen, und so erhielt ich erst die fnfzehnte Stelle von ihm und nicht einmal ein Tischtuch; von meinen Genossen war keiner bei Tische, ja nicht einmal im Palast. Bei dieser Mahlzeit, die sich lange hinzog, und bei der es schmutzig herging wie unter Trunkenen, wo es von l troff und von abscheulicher Fischlake, richtete er viele Fragen an mich der Eure Macht, Eure Rechte und Euer Heer. Da ich ihm der Wahrheit gem darauf antwortete, rief er aus: Du lgst! Die Kriegsmannen deines Herrn verstehen nicht das Reiten und nicht den Kampf zu Fue; ihre groen Schilde, schweren Panzer, langen Schwerter und gewichtigen Helme hindern sie bei beiden Kampsarten. Auch hat dein Herr keine Flotte aus der See. Eine tchtige Seemacht habe ich allein, und ich will ihn mit meiner Flotte angreifen, seine Städte an der See zerstren und alles, was an den Flssen liegt, in einen Schutthaufen verwandeln. Und wie will er mir auch zu Lande mit seiner geringen Heeresmacht Widerstand leisten, wenn ich mit so vielen Leuten, als Sterne am Himmel und Wogen bei strmischer See sind, gegen ihn an-rcke?" Als ich ihm hierauf eine Antwort, wie er sie verdiente, erteilen wollte, lie er mich nicht zu Worte kommen, sondern sagte, um mich zu verhhnen: Ihr seid ja gar keine Rmer, sondern Langobarden!" Ich geriet in Zorn, und obgleich er noch weiterreden wollte und mir zu schweigen winkte, brach ich los: Romulus, von dem die Rmer den Namen tragen, war ein Brudermrder, er erffnete eine Freisttte fr bse Schuldner, ausgerissene Sklaven, Mrder und andere Verbrecher, die den Tod verdient hatten, und diesen seinen Anhang nannte er Rmer. Solcher edlen Abkunft sind diejenigen, die ihr die Herren der Welt nennt, die wir aber, d. h. die Lango-barden, Sachsen, Franken, Lothringer, Bayern, Schwaben und Burgunden, so tief verachten, da wir im Zorm gegen unsere Feinde kein anderes Schimpfwort kennen als du Rmer! Denn jede Feigheit und Niedertrchtigkeit, Geiz, ppigkeit, Lug und Trug und alle Laster fassen wir in diesem einen Worte zusammen. Wenn du uns aber unkriegerisch und ungeschickt im Reiten nennst, so werden, wenn die Snden der Christenheit es verschulden sollten, da du in deiner Hartnckigkeit verharrst, die nchsten Kmpfe wohl zeigen, was ihr fr Leute seid, und ob wir zu kmpfen wissen." Da winkte mir Nikephoros hchst aufgeregt Stillschweigen zu und befahl, die Tafel aufzuheben. 9) Aus einem Gedichte Walters von der Vogelweide. Ich hau lande vil gesehen nnde nam der besten gerne war: bel meze mir geschehen, knde ich ie min herze bringen dar, daz im wol gevallen wolde fremeder site. n waz hlfe mich, ob ich unrehte [strite ? tiuschiu zuht gt vor in allen. Von der Elbe unz an den Ein und her wider unz an Ungerlant, so mugen wol die besten sin, die ich in der werlte hn erkant. kan ich rehte schouwen guot gelz und lip, sem mir got, so swere ich wol, daz [hie diu wip bezzer sint danne ander frouwen. Tiusche man sint wol gezogen, rehte als engel sint diu wip getan. swer sie schildet, derst betrogen: ich enkan sin anders niht verstan. tugent und reine minne, swer die suochen wil, der sol komen in unser lant: da ist wnne vil. lange meze ich leben dar inne!

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 231

1911 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 231 10) der Friedrichs I. Lebensweise berichtet der Freisinger Domherr 9tagerom*): Den Gottesdienst, der vor Tagesanbruch in den Kirchen oder von seinen Geist-lichen abgehalten wird, besucht er allein oder mit sehr geringem Gefolge, und er zollt dem geistlichen Stande solche Achtung, da er allen Italienern zum Muster und Bei-spiel dienen kann, welche Ehre und Ehrfurcht man Bischfen und Geistlichen zu er-weisen hat. Dem Gottesdienste zeigt er solche Verehrung, da er zu ieder Stunde, in der man Gott Lobgesnge anstimmt, gebhrendes Stillschweigen beobachten lat und niemand ihn während dieser Zeit durch irgendein Geschft unterbrechen darf. Nach vollbrachtem Gebet und nach Feier der Meffe verwendet er, durch Die Kraft der heiligen Reliquien gestrkt, den brigen Teil des Morgens an die Regiernngsgeschafte. Wenn eine Jagd abgehalten wird, so steht er keinem nach in der Abrrchtung von Pferden, Hunden, Habichten und anderen Vgeln derart, in ihrer Beurteuung und Anwendung. Auf dem Weidgange spannt er selbst den Bogen, nimmt den Pfeil, legt ihn auf und drckt ihn ab. Sage ihm, was er treffen soll, und sicher trifft er das bestimmte Ziel. Beim Mahle herrscht solche Zucht und doch zugleich kniglicher Uber-flu, da die Enthaltsamkeit nicht der Trunkenheit, der Hunger nicht der allzu groe Einfachheit klagen kann. Beim Spiel legt er die Strenge des Herrschers eme Zeitlang beiseite. Er ist von der Sinnesart, da seine Freundlichkeit tue Bses droht, seine Strenge nie blutig ist. Seiner Umgebung gegenber ist er m der Rede nie zornig, nie miachtet er ihren Rat, nie ist er allzu spitzfindig bei emn Untersuchung. Die Schriften und die Taten der alten Könige durchforscht er voll Eifer Almosen teilt er oft mit eigener Hand an die Armen aus, den Zehnten semes Geldes weist er getreulich den Kirchen und Klstern zu. In der Muttersprache ist er sehr beredt, Latein kann er besser verstehen als sprechen. Seine Kleidung ist die vaterlandische, nicht kostbar und ppig, aber auch nicht armselig. 11) Aus Berichten der das Pfingstfest zu Mainz. Jahre 1134, um Pfingsten, hielt Kaiser Friedrich einen sehr berhmten Hoftag zu Mainz. Dahin kamen alle Wrdentrger, Beamten und Fürsten, dahin die Erzbischofe und alle Groen und Edlen, die dem Kaiser zu gefallen wetteiferten. In der Ebene, die sich in der Nhe von Mainz zwischen Rhein und Main ausbreitet, erhob sich eme leicht gebaute, aber glnzende und prchtige Stadt zur Aufnahme der von stattlichem Ge-folge begleiteten Fürsten und Groen. In der Mitte der kunstreich erstehenden Zelt-stadt erhob sich in reichgeschmcktem Holzbau der fr den Kaiser selbst bestimmte Palast und mit demselben in Verbindung stehend eine mchtige Kirche. - - - Mehr noch staunte man die Vorrte von Lebensmitteln an, die auf des Kaisers Befehl von allen Seiten her, zu Lande und zu Wasser, rheinauswrts und rheinabwrts herbeigebracht wurden. Eine ganze Flotte von Schiffen lag lngs des Rhemufers, die unerfchopf-liche Mengen Weins aus der weinreichen Gegend herbeigefhrt hatten. Und nicht anders war es mit Getreide, Brot, Schlachtvieh und Geflgel. . . . Wohl bedurfte man so gewaltiger Vorrte, denn drei Tage lang sollte die Masse der Fürsten und Edlen, der Einheimischen und Fremden als Gste des Kaisers bewirtet werden. Und welche Menschenmassen waren auer den geladenen Gsten noch zu erwarten. Fah-rende Snger und Dichter, Spielleute und Gaukler wurden durch die Festlichkeiten aus weiter Ferne herbeigelockt. ... Auf 70000 schtzte man die Zahl der Ritter und Krieger, und dazu kam noch das Heer der Geistlichen und der Leute niederen Standes. Am ersten Pfingstfeiertage schritt Kaiser Friedrich mit seiner Gemahlin Beatrix im Schmucke des kaiserlichen Stirnreifes in feierlicher Prozession und geleitet von *) Nach Erler, Aus der Kaiserzeit. Erzhlungen deutscher Geschichtschreiber.

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 232

1911 - Leipzig : Hirt
232 Quellenstze. einem glnzenden Gefolge zu der in der Mitte des Lagers errichteten Kirche. Mit der kniglichen Krone auf dem Haupte folgte ihnen König Heinrich. In ebenso statt-hcher Prozession verlieen sie nach der Messe die Kirche. Glnzende Gastmhler schlssen den ersten Festtag, wobei den Dienst des Mundschenken und des Truchse des Marschalls und des Kmmerers die Fürsten des Reiches in eigener Person bei dem Kaiser versahen. Am folgenden Tage fanden nach der Frhmesse glnzende Ritterspiele und Waffenbungen statt, wobei des Kaisers Shne, König Heinrich und Herzog Friedrich von Schwaben, ihre Gewandtheit in der Fhrung der Waffen be-wiesen. Bei 20000 Ritter wetteiferten da nicht blo in allen ritterlichen Knsten sondern auch in Kostbarkeit der Rstung, Glanz der Waffen und Schnheit der Rosse' Kaiser Friedrich selbst erschien in ihrer Mitte und nahm an ihren Kmpfen teil. Als das glnzende Schauspiel beendet war, wurden des Kaisers Shne feierlich mit dem Schwerte umgrtet und zu Rittern geschlagen. Und zur Feier des frohen Ereignisses lieen sie dann den in Scharen herbeigestrmten Dienstmannen, Sngern, Gauklern und armen Leuten Gold und Silber, Pferde, Gewnder und andere Gaben austeilen. 12) Ein Gedicht Walters von der Vogelweide. Ahi, wie kristenliche nu der habest lachet, swenne er sinen Walhen1) seit: ich hnz also gemachet." daz er da seit, des solt er niemer hau gedht. er giht2): ich han zwen Alman3) under eine krne brht, daz siz riche sulen stoeren unde wasten4); ie dar under fllen wir die ksten. ich hans an minen stoc6) gement6), ir guot ist allez nun; ir tiuschez silber vert in minen welschen schrin. ir pfaffen, ezzent hener und trinkent win und lnt7) die tiuschen v asten.11 13) Das Gelbde des Schffen bei der Aufnahme in die Feme*), Ik gelove bi der hilligen ee8) dat ik numer9) will de veme waren helen holen10) ind halden vor man vor wif vor torf vor twichu) vor utock vor stein vor gras vor grein12) vor alle queke wichte13) vor alle godes gestiebte14) vor alle dat tuschen15) hemel ind erden got helft laten werden wente an16) den man de de veme halden kan. 1) Welschen. s) sagt. 3) Jtal. Alemanno, Deutscher. 4) verwsten. 5) Opferstock. 6) getrieben. 7) lat. 8) Heiligen Schrift. 9) nunmehr. 10) hten. 11) Zweig. 12) Korn. Die Buchstaben S. S. G. G. (stock, stein, gras, grein) waren das Erkennungszeichen der Feme. 13) lebenden Wesen. 14) Ge- schpfen. 1s) zwischen. 1g) bis auf. *) Lindner, Die Feme.

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 233

1911 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 233 14) Aus dem Bericht einer Straburger Chronik der die Geiler. Wenn sie in die Kirche kamen, knieten sie nieder und sangen: Jesus ward gelabt mit Gallen, Drum sollen wir kreuzweis niederfallen. Bei diesen Worten fielen sie alle in Kreuzesgestalt auf die Erde. Wenn sie nun eine Weile so gelegen, hob ihr Vorsnger an und sang: Nun hebet auf eure Hnde, Da Gott dies groe Sterben wende, Nun hebet auf eure Arme, Da sich Gott der uns erbarme. 15) Der Italiener neas Sylvins (Papst Pius Ii.) der Deutschland. Da das Aussehen und die Werke der Gesittung bei weitem vortrefflicher sind als ehedem, wer wte das nicht? Denn berall sehen wir wohlbestellte Fluren, Neu-land, Weinberge, Parke, Blumenanlagen, Obstgrten auf dem Lande und um die Städte, Gebude voll Verfeinerungen': die lieblichsten Landhuser, Burgen auf Berges-hhen: feste Pltze mit Mauern umgrtet, die glnzendsten Städte, an denen meistens die grten Strme vorbeiwallen, oder die umschlungen sind von den klarsten Flssen, auf Brcken von Holz oder Stein berschreitbar. . . . Eln, das durch die Gebeine der drei Magier berhmt ist, nichts Prachtvolleres, Schmuckreicheres findest du in ganz Europa. ... Die alte Stadt Mainz, mit prchtigen Kirchen, privaten und ffentlichen Gebuden geziert, hat nichts, was man tadeln knnte, auer der Enge der Straen. Auch Worms, obgleich nicht von groem Umfang, kann niemand absprechen, da es eine gar anmutige Stadt ist. Auch Speyer wird niemand miachten, das volkreich und mit groartigen Gebuden geziert ist. In seinem Dome ruhen nicht wenige Kaiser, unter ihnen Rudolf, der als Urheber der sterreichischen Frstenfamilie gilt. Argentina aber, Straburg, zeigt solchen Glanz und Schmuck, da nicht ohne Grund ihm der Nenne beigelegt ist. ... Die bischfliche Kirche, Mnster genannt, prachtvoll ans behaltenen Steinen erbaut, steigt als ein groartiges Kunstwerk empor; zwei Trme zieren sie, von denen der eine, der vollendet ist, ein wunderbares Werk, sein Haupt in den Wolken birgt. . . . Im Osten an der Oder liegt Breslau, aus Ziegelsteinen erbaut, nicht minder hbsch als mchtig, dessen Bischofssitz man einst den goldnen nannte. Im Preuenlande ragt hervor durch feinen Ruf Danzig, mchtig zu Lande und zu Waffer. . . . Auch Thorn hat keinen geringen Namen; aber alle bertrifft Lbeck, mit den hchsten Gebuden und den schmuckreichsten Kirchen ausgestattet. ... In Franken am Main liegt Frankfurt, ein gemeinsamer Stapelplatz zwischen den Niederdeutschen; und, obgleich groenteils aus Holz gebaut, doch mit mehreren steinernen Palsten geschmckt. . . . Hier ist auch ein herrliches Rathaus, in dem oft die Kurfrsten zusammenkommen, der gemeinsame Angelegenheiten zu verhandeln; und hier whlen sie bei Erledigung des Reiches den Kaiser. . . . Will man daher die Wahrheit sagen, so ist keine Nation in Europa, deren Städte besser eingerichtet sind oder einen erfreulicheren Anblick bieten als in Deutschland. Man knnte vielleicht einige der italienischen Städte vorziehen, wie Venedig, Genua, Florenz, Neapel, in denen der hchste Glanz und Schmuck sich zeigt. Wenn man aber Nation mit Nation vergleicht, so ist kein Grund, die italienischen Städte den deutschen vorzuziehen. ... Ein anderer Grund aber ist, der euer Reich mindert und es vernichten wird, wenn ihr nicht vorbeugt. Die Vielheit der Fürsten wird von den Weisen verworfen. Wenn ihr jedoch die frhere Hhe wieder erreichen wollt, so leget die frheren Tugenden , die frheren Sitten wieder an. Und was vor allem notwendig ist, ziehet die Einheit der Spaltung vor. Wenn ihr dies tut, werdet ihr ohne Zweifel den alten Namen wiedererlangen und vielen groen Vlkern Gesetze vorschreiben.

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 235

1911 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 235 mich einmal um einer geringen Nu willen, da das Blut danach flo. Meiner Mutter ernst und gestreng Leben, das sie fhrte, das verursachte mich, da ich hernach in ein Kloster lief und ein Mnch wurde. Aber sie meinten es herzlich gut und konnten nur die Geister nicht unterscheiden, danach man die Strafe abmessen mu. Denn man mu also strafen, da der Apfel bei der Rute sei. 19) Aus den 95 Thesen: 1. Da unser Meister und Herr Jesus Christus spricht: Tut Bue, will er, da das ganze Leben seiner Glubigen auf Erden eine stete oder unaufhrliche Bue soll sein. 2. Und kann noch mag solch Wort nicht vom Sakrament der Bue, das ist von der Beichte und Genugtuung, so durch der Priester Amt gebt wird, verstanden werden. 21. Derhalben irren die Ablaprediger, die da sagen, da durch des Papstes Abla der Mensch von aller Pein los und selig werde. 27. Die predigen Meuschentand, die da vorgeben, da, sobald der Groschen, in den Kasten geworfen, klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegfeuer fahre. 36. Ein jeder Christ, so wahre Reue und Leid hat der seine Snden, der hat vllige Vergebung von Pein und Schuld, die ihm auch ohne Ablabriefe gehret. 79. Sagen, da das Kreuz, mit des Papstes Wappen herrlich aufgerichtet, ver-mge so viel als das Kreuz Christi, ist eine Gotteslsterung. 94. Man soll die Christen vermahnen, da sie ihrem Haupt Christo durch Kreuz, Tod und Hlle nachzufolgen sich befleiigen. 95. Und also vielmehr durch Trbsal ins Himmelreich zu gehen, denn da sie durch Vertrstung des Friedens sicher werden. 20) Weil denn Eure Kaiserliche Majestt und Gnaden eine schlichte Antwort begehren, so will ich eine nicht stoende und beiende Antwort geben diesermaen: Es sei denn, da ich durch Zeugnis der Schrift berwunden werde oder aber durch klare Grnde denn ich glaube weder dem Papst noch den Konzilien allein, weil es am Tag ist, da dieselben zu mehreren Malen geirrt und wider sich selbst geredet haben , so bin ich berwunden durch die Schriften, so von mir angefhrt sind, und gefangen im Gewissen an dem Wort Gottes; derhalben ich nichts mag noch will widerrufen, weil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefhrlich ist. Gott helf mir, Amen. 21) Aus Luthers Sendbrief vom Dolmetschen". Nun es verdeutscht und bereit ist, kann's ein jeder lesen und meistern, luft einer jetzt mit den Augen durch drei, vier Bltter und stt nicht einmal an, wird aber nicht gewahr, welche Wacken (Feldsteine) und Kltze da gelegen sind, da es jetzt berhin geht wie der ein gehobelt Brett, da haben wir mssen schwitzen und uns ngsten. Ach, ein groß und verdrie-lich Werk ist es, die hebrischen Schreiber zu zwingen, Deutsch zu reden. . .. Man mu nicht die Buchstaben in der fremden Sprache fragen, wie man Deutsch reden soll, sondern man mu die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den gemeinen Mann auf dem Markt darum fragen und denselben aufs Maul sehen. 22) Aus dem Majesttsbrief Rudolfs Ii. Wir Rudolf der Andere . . . tun kund zu ewigem Gedchtnis mit diesem Brief allmnniglich: Nachdem alle dm Stnde unseres Knigreichs Bhmen, so den Leib und das Blut unseres Herrn Jesu Christi unter beiderlei Gestalt empfangen, in aller Demut nachgesucht, da sie bei der gemeinen bhmischen, von etlichen Augsburgisch genannten Konfession gelassen werden und fr ihre Religion sub utraque frei und ungehindert mnniglich exer-zieren mchten, . . . weil denn unser gnzlicher Wille, da in diesem Knigreich unter allen dreien Stnden allerseits Lieb und Einigkeit erhalten werde und jeder Teil seine Religion, darin er seine Seligkeit erhofft, frei und ohne alle Bedrngnis den mge, also haben wir beschlossen und die Stnde sub utraque mit diesem Unserm Majesttsbrief versorgt, da sie einander nicht bedrngen, sondern fr einen Mann als gute Freunde beieinander stehen, auch kein Teil den andern schmhen soll. . ..

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 236

1911 - Leipzig : Hirt
236 Quellenstze. Im Fall jemand aus den vereinigten drei Stnden sub utraque der die Kirchen und Gotteshuser, in deren Besitz sie allbereits sind, und die ihnen zuvor zu-stnden, es sei in Stdten, Mrkten, Drfern oder anderswo, noch mehr Gottes-Huser und Kirchen zun: Gottesdienst oder auch Schulen zum Unterricht der Jugend aufbauen lassen wollte, soll solches sowohl der Herren- und Ritterstand als auch die Städte gesamt und besonders jederzeit geraum und frei tint knnen ohne allermn-nigliches Verhindern. Und weil in einigen Stdten die Anhnger beider Religionen beisammen wohnen, soll jeder Teil seine Religion frei den, nach seinen Priestern sich richten und dem andern in seiner Religion keine Ausmessung tun, auch das Begrbnis der Leichen in den Kirchen und auf den Kirchhfen sowie das Luten niemand ver-wehrt sein. 23) Wallenstein schrieb an den Kaiser*): Das combat hat von frhe an-gefangen und den ganzen Tag caldissimamente gewhrt. Alle Soldaten Ew. kaiserl. Armee haben sich so tapfer gehalten, als ich's in einiger occasion mein Leben lang gesehen, und niemand hat einen fallo in valor gezeigt.' Der König hat sein Volk der die Maen discoragirt: Ew. Majestt Armee aber, indem sie gesehen, wie der König repussirt wurde, ist mehr denn zuvor assekurirt. 24) Ferdinand Ii. an Wallenstein**). Hochgeborner Fürst, lieber Oheimb! Weiht ich heute den glygseeligen Succe und des schweden tott von dem Diodati vernommen, al habe ich keinen umgang nemmen wollen, zevrderts den Obr. Lbl. zu E. L. abzufertigen und zuegleich mir undt E. L. zu cougratuliren, inmaen Sie mit mehreren von Jme werde vernehmen knnen. Gott sei Ewigen lob und dankh gesagt; und E. L. haben mich mit dero Vlei und Vigilancia noch mehr es ver-obligiret. Dero bin ich beinebens mit Kay. Huld, lieb und affection allezeit beigethan verbleibe Datum Wien, den 29. Novembris Anno 1632. E. L. Guetwilliger Freundt Ferdinand. 25) Der deutsche Friede. Was kostet unser Fried'? O, wieviel Zeit und Jahre! Was kostet unser Fried'? O, wieviel graue Haare! Was kostet unser Fried'? O, wieviel Strme Blut! Was kostet unser Fried'? O, wieviel Tonnen Gut! Ergtzt er auch dafr und lohnt soviel Verden? Ja. Wem? Frag Echo drum. Wen meint sie wohl? (Echo): Den Schweden. (Friedrich von Logau.) 26) Aus dem Simplizissimus. Das erste, das die Reuter tten und in den Zimmern meines Vaters anfingen, war, da sie ihre Pferde in sie einstallten; hernach 1 hatte jeglicher seine sonderbare (besondere) Arbeit zu verrichten, deren jede lauter Untergang und Verderben anzeigte. Denn obzwar etliche anfingen zu metzgeu, zu sieden und zu braten, da es she, als sollte ein lustig Bankett gehalten werden, so waren hingegen andere, die durchstrmten das Haus unten und oben. Andere machten von Tuch, Kleidungen und allerlei Hausrat groe Packen zusammen, als ob sie irgends einen Krempelmarkt anrichten wollten; was sie nicht mitzunehmen ge-dachten, ward zerschlagen. Etliche durchstachen Heu und Stroh mit ihren Degen, als ob sie nicht Schafe und Schweine genug zu stechen gehabt htten; etliche schtteten die Federn aus den Betten und fllten hingegen Speck, andre drres Fleisch und *) Zeitschrift des Allgemeinen deutschen Sprachvereins. ) 24, 28, 32, 35, 36, 39, 40 nach Schilling, Quellenbuch.

10. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 239

1911 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 239 Gott der Gerechte, der das Recht meiner Sache sieht, hatte durch das Los der Waffen zu meinen Gunsten der ganz Pommern entschieden; Ew. Majestt lt mich den besseren Teil davon zurckgeben, den ich in Ihre Hnde gebe, um den Rest zu behalten, der gar gering ist im Vergleich zu alledem, was ich um den Emsatz memes Blutes und durch den Ruin aller meiner Untertanen gewonnen hatte. ... ^ch ver-stehe wohl, da Ihre Minister mir das Interesse Ihres Ruhmes entgegensetzen, und ich wei, da derselbe ein mchtiger Beweggrund zum Handeln fr eme groe Seele ist; aber Sie werden mir erlauben, Sie daran zu erinnern, da die Gerechtigkeit den Ruhm erzeugt und festsetzt, und da diese ganz auf meiner Seite ist, ein grerer und sicherer Ruhm zu erwerben ist durch Untersttzung eines gerechten und migen An-pruchs als durch Begnstigung eines solchen, der nichts weniger ist als das. Und gewi, wenn Ew. Majestt das Urteil des ganzen brigen Europas neben demjenigen hren knnte, welches das Interesse zu meinen Feinden fortreit, so bin tch versichert, da Sie alsbald zu meinen Gunsten entscheiden und dadurch dem Urteil der mcht interessierten Nachwelt zuvorkommen wrden. Monseigneur usw. Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg. 31) Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover. E. L. wien woll, da ich nichts ungerners thue al lamentiren; undt alebenwohl wenn man so traurig ist al ich leyder seyder eine lange zeit her bin, kan man sich deen schwerlich enthalten, undt we das Hertz voll ist, geht der mundt leicht der. Mir kompt die traurigkeit noch schwerer aan al ein anders, denn mein hertzlieb ma taute wei woll, da ich es nicht von natur bin, allein wenn einen das Unglck so auff allen fetten berhufst, kan man doch nicht laen, solches zu entfinden. Kaum hatte ich mtch der des armen Carllutz*) todt ein wenig erholt, so ist das erschreckliche undt erbrmliche cllcribt in der armen Pfaltz ahngangen, undt was mich ahm meisten daran schmertzt. ist, da man sich meines nahmens gebraucht, umb die arme lettc ins eerste Unglck zu strtzen, undt wenn ich darber schreye, wei man mirs gar groen undanck undt man protzt mit mir drber. Solte man mir aber das leben darber nehmen wollen, so kan ich doch nicht laen zu bedauern undt zu beweinen, da ich so zu sagen memes vatterlandts Untergang bin undt der da alle de furfrften meines Herrn vatter seligen sorge undt mhe auff einmahl so der einen Hauffert geworffen zu sehen ahn dem armen Mannheim. ... Alle nacht, so baldt ich ein wenig emschlaffen, deucht mir, ich fey zu Heidelberg oder zu Manheim undt sehe alle die verwustung, undt dann fahr ich im schlaff auff undt kan in 2 gantzer stunden mcht wider emfchlaffen; dan kompt mir in sinn, wie alles zu meiner zeit war, in welchem standt es nun ist, ja in welchem standt ich selber bin, undt dan kan ich mich des flenens nicht enthalten. 32) La reine Sophie Charlotte . . . avait le genie d'un grand homme et les connaissances d'un savant; eile croyait qui'il n'etait pas indigne d'une reine d estimer un philosophe. On sent bien que ce philosophe dont nous parlons etait Leibrnz; et comme ceux qui ont re9u du ciel des ames privilegiees, s'elevent l'egal des sou-verains, eile admit Leibniz dans sa familiarite; eile fit plus, eile le proposa comme seul capable de jeter les fondements de cette nouvelle academie." (Friedrich d. Gr.) 33) Aus dem Anti-Machiavell (bersetzung aus dem Franzsischen). Es wrde Machiavelli schlecht angestanden haben zu fagen, da die Völker es fr ihre Ruhe und Erhaltung notwendig erachteten, Richter zur Schlichtung ihrer Streitig-ketten zu haben, Befchtzer ihres Eigentums Feinden gegenber, Oberhaupter, um ihre verschiedenen Interessen in einem groen einheitlichen Gesichtspunkte zusammen-zufassen; da sie anfangs jene aus ihrer Mitte whlten, die sie fr die weitesten, gerechtesten und uneigenntzigsten, menschlichsten, tapfersten hielten, j^.^u0^e^:e.tena Gerechtigkeit ist also, wrde man ihm entgegengehalten haben, das hchste Ziel eines *) Raugraf Karl Ludwig, Stiefbruder der Lifelotte.
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