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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 465

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
465 überließ treuen Männern die weitere Leitung seiner nordischen Gemeinden, an denen sein Herz mit Liebe und Sorge noch in seinem Alter hing. Mit hohem Dankgesühl gegen Gott konnte er jetzt endlich von seiner jahre- langen angestrengten Arbeit in Bremen ausruhen. Aber die Kräfte seines Körpers waren frühzeitig durch Entbehrung und Enthaltsamkeit erschöpft; ein härenes Gewand war seine Kleidung und Wasser und Brot seine Speise. Endlich warf ihn eine schmerzliche Krankheit darnieder, und nun quälte ihn die Vorstellung, daß er im Dienste des Herrn nicht genug gethan habe und daher der verheißenen Märtyrerkrone nicht für würdig befunden sei. Doch, wie einst in seiner Jugend, glaubte er auch wieder eine Stimme zu hören, die ihm zurief, er solle nicht an Gottes Verheißung zweifeln. Alsbald kehrte der Friede seiner Seele zurück, und er verschied in vollem Gottvertrauen am 3. Febr. 865. 5. Vicelin (Wessel), der Apostel der Holsten und Wagrier. Es kam eine Zeit, wo alle Gemeinden, welche Ansgar im Lande der Holsten gegründet hatte, wieder vernichtet wurden. Im Jahre 1066 brachen die Abodrieten, wilde heidnische Wendenstämme, aus Wagrien (Grenzland) und Mecklenburg (große Burg) unter ihrem Fürsten Kruko hervor, mordeten mit ruchloser Grausamkeit die Priester, zerstörten die Kirchen und Klöster und stellten das Heidenthum wieder her. Hamburg und Schleswig lagen in Schutt, alle Stormarn waren getödtet oder in die Sklaverei weggeschleppt; 600 Familien verließen ihre unglückliche Heimat und siedelten sich am Harze an, denn das Land war voll von Räubern und Mördern. Wohl hatte ein Mann, der zu jener Zeit lebte, Grund auszurufen: „Herr, die Heiden sind gefallen in dein Erbtheil und haben verwüstet deinen heiligen Tempel." Erst im Anfang des zwölften Jahrhunderts kehrten ruhige und für das Christenthum günstige Zeiten zurück, als der Fürst Heinrich die Herrschaft über die Wenden gewonnen hatte. Und bald kam auch ein Mann in's Land, der trotz der Kriegsstürme, die das Volk bewegten, die Herzen desselben für das Christenthum zu gewinnen wußte. Es war Vicelin, aus Hameln an der Werra, ein Mann von großer Gelehrsamkeit und Frömmigkeit. Längere Zeit predigte er in der Kirche zu Lübeck, wo Heinrich Hof hielt. Als dieser aber, der ihn bisher beschützt hatte, im Kampfe gefallen war, mußte er aus Lübeck weichen. Bald jedoch (im Jahre 1125) kehrte er im Gefolge des Erzbischofs von Bremen zurück, der auf einer Visitationsreise im Lande der Holsten und Stormarn (d. h. Anwohner der Stör) begriffen war. Als sie auf ihrer Wanderung nach Melders (Melinthorp) gelangt waren, erschienen mehrere Einwohner aus Faldera (dem späteren Neumünster) vor ihnen und baten um einen christlichen Priester. Auf den Wunsch des Erzbischofs folgte Vicelin dem Rufe. Als er nun unter dem Schutze eines angesehenen Mannes, Markrad, glücklich nach Faldera gelangte, fand er eine endlose, dürre Heidefläche und die Bewohner roh undungebildet; vom Christenthum hatten sie nicht mehr als den Namen, und eine verfallene hölzerne Kirche

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 507

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
507 zwischen allem die zerrissenen Leichen der Tapfern, die den furchtbaren Tod in den Flammen gefunden hatten, und unter ihnen, kaum mehr erkennbar, auch die des jugendlichen Helden Theodor Preußer. Der Tapferen waren viele gewesen; alle, welche in den Schanzen gekämpft, hatten sich unvergänglichen Ruhm erworben. Die Tapfersten belohnte General Bonin durch Beförderung, und unter ihnen fehlten nicht die Befehlshaber der Strandbatterien, Jungmann. der Oberfeuerwerker Clairmont aus Rendsburg, und Preußer. Hatte letzterer auch im Leben nicht mehr unter den schleswig-hol- steinschen Offizieren genannt werden können, so sollte doch der gefallene Held zu ewiger Erinnerung und zu ewigem Vorbilde als Offizier in den Listen der Armee fortgeführt werden. 23. Aus der Geschichte der Landwirthschaft. i. * In dem größten Theil der Geest (d. h. des trockenen oder unbebauten wüsten Landes) und namentlich auf den großen Höfen des östlichen Holstein war der Ackerbau bis in's 17. und noch bis in's 18. Jahrhundert hinein höchst unbedeutend und deckte in vielen Jahren kaum den Bedarf der Bevölkerung. Roggen und Hafer- waren die Hauptfrüchte; ein vier- bis fünsfältiger Ertrag der Aussaat war schon sehr zufriedenstellend; vie Bauern aber mußten häufig aus Noth bald nach der Ernte verkaufen und dann wiederum für das Haus und die Aussaat von den Gutsbesitzern oder von den Müllern Getreide einkaufen und geriethen so in immer- währende Schulden. Bon dem Ackerlande lag ein viel größerer Theil als jetzt zur Weide, die aus den Höfen zur Ochsengräsung, bei den Bauern zur Aufzucht von Rindvieh diente. Die Ochsengräsung ist erst in dem Anfang des 17. Jahrhunderts von der Milch wirthschaft, die die Holländer in's Land brachten, abgelöst und damit zugleich auch zuerst eine schlagmäßige Bewirtschaftung der Felder eingeführt worden. Ein ansehnlicher Nebenerwerb wurde der früheren Zeit durch die großen Wälder geboten, theils durch Verkauf von Holz und Kohlen, theils durch die groß- artig ausgebildete Schweinemast. Die Schweine wurden hier nicht bloß von den Städten des Landes, sondern auch von den Hansastädten und von Mecklenburg auf die Waldmast geschickt. So fanden z. B. im Jahre 1590 in den Rendsburger Holzungen 14,000, in den Segeberger und anstoßenden über 17,000, in denen des Stifts Bordesholm 10,000, in den Reinfelder 8000, in den Ahrensböcker 4000, in den Reinbecker und Trittauer 8000, ja in den zum Schloß Gottorp gehörigen Waldungen 30,000 Schweine ausreichende Mast. Zur Zeit der Feldgemeinschaft, wo das Land den Bauern eines Dorfes ge- meinsam gehörte, lagen große Flächen in beständiger Weide, und hier war die Schafzucht die Hauptnutzung. Mit der Auftheilung der Ländereien hat dieselbe sehr abgenommen. Eine vollständige Reform in der Landwirthschaft erfolgte erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts. Den nächsten äußeren Anlaß dazu gaben die Probsteier. Mit dem Mergeln wurde eingeführt die reine Brache, oder Dreesch, der Kleebau, der Rappsaatbau, und damit erst auch der Anbau von Weizen und Gerste allgemeiner. 2. Ein Denkmal. Der Etatsrath Jochims hatte in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts in der Nähe von Schleswig eine Baumschule angelegt, woraus er jährlich 3000 Stämme nach allen Gegenden der Herzogthümer unentgeltlich vertheilen ließ. Als 33*

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 475

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
475 tagen, und der König war im Begriff sich zurückzuziehen, als die Friesen vor seinem Lager erschienen. Mit Zurücklassung aller Beute und in der größten Unordnung wich der König mit dem Heere zurück, um sich auf seinen Fahrzeugen einzuschiffen. Aber eben war die Zeit der niedrigsten Ebbe, und die Schiffe saßen auf dem Grunde. Da eilte der König weiter auf dem Deiche nordwärts, um den Ueber gang über die Eider zu gewinnen. Aber schon hatten die Friesen den Milder- dämm, der durch die Niederung ging, welche Eidersted mit dem /-estlande verband, besetzt, als das Heer des Königs vor demselben in der größten Unordnung an- langte. Das ganze Heer tvard vernichtet, und ein edler, freier Friese, ein Wagen- zimmermann aus Pelworm, Wessel Hummer genannt, spaltete dem flüchtigen Könige mit seiner Streitaxt das Haupt. Das geschah am 29. Juni 1252. Die Leiche des Brudermörders und die seiner Gefährten blieben auf dem Schlachtfelde unbeerdigt liegen zum Fraße für Wölfe und Raben. 10. Gerhard der Große. Nach Adolf's Tode hatten seine Nachkommen das Land unter sich getheilt und hielten Hof zu Kiel und Segeberg, zu Ploen und Rendsburg. Weil sie aber große Feindschaften gegen einander hegten, waren sie auch nicht mehr so gefürchtet wie früher und mußten wiederholt ihre alten Feinde, die Könige von Dänemark, als Schiedsrichter herbeirufen. Diese gewannen immer mehr Macht und hatten schon Lübeck wieder ihrer Herrschaft Unterthan gemacht. Da war es der junge Graf Gerhard von Rendsburg, der sein Haus und sein Land durch gewaltige Kriegsthaten wieder zu neuer Macht und neuem Ansetzn brachte. Bon ihm wird erzählt, daß er anfangs kein Schloß und kein Eigenthum als einige Windhunde gehabt und zu Rendsburg auf einem Kornspeicher gewohnt habe, bis Hartwich Reventlow, ein aus Ditmarsen vertriebener Ritter, ihn der Dürftigkeit entrissen und mit Waffen und Pferden ausgerüstet habe, mit denen er sich dann wider seine Stammvettern eine Herrschaft erkämpfte. Im Bunde mit seinem Vetter Johann dem Milden von Ploen suchteer, von Ehrgeiz getrieben, seine übrigen Verwandten ihrer Länder zu berauben. Der eine ward aus einem Fenster seines Schlosses zu Kiel in den Burggraben geworfen, ein anderer auf seiner Burg zu Segeberg des Nachts im Bette von Reventlow erschlagen. Selbst der alte Graf Johann, der so seine beiden Söhne verloren hatte, ward überfallen und gefangen hinwegge- führt und auf seinem Schlosse zu Kiel bewacht. All' ihr Land theilten die Sieger unter sich. Da erhoben sich ihr Vetter, Adolf von Schauenburg, und andere Fürsten und gedachten, von den Ditmarsen unterstützt, Gerhard wegen der schweren Gewaltthaten zu strafen. Weil die Fürsten aber einzeln angriffen, wurden sie von Gerhard leicht überwältigt und gefangen hinweggeführt. Nur die Ditmarsen drangen siegreich bis Kiel und Bornhövd vor. Als sie aber mit großer Beute beladen in ihr Land zurückkehren wollten, wurden sie von Gerhard überfallen und mußten ihm alle ihre Beute preisgeben. „Da wuchs dem jungen Grafen immer mehr sein Gut und es wuchs ihm auch der Muth von dem Streite" und er beschloß, einen Rachezug gegen die Ditmarsen zu unternehmen. Mit vielen adeligen Herren zog er aus und schlug die Ditmarsen zweimal im Streite. Die, welche entflohen, eilten in die Kirche von Oldenwöhrden. Als die Holsten sich nun davor legten und Feuer heranbrachten, baten sie um Gnade und wollten des Grafen getreue Unterthanen sein. Der aber wollte ihnen kein Gehör geben und ließ das Feuer stärker anfachen. Als nun schon das geschmolzene Blei des Kirchendaches auf sie herunterträufelte, wollten die Ditmarsen das alleräußerste wa^en: sie brachen aus der Kirche hervor, stürzten sich auf die sorglos zerstreuten Feinde und erschlugen ihrer so viele, daß sie im Blute wateten. Wie nun Gerhard sich in Traurigkeit mit seinen Haufen zurückziehen wollte, fand er die engen Wege der Marschen besetzt, so daß bier noch viele Edle den Tod durch die Hand der Bauern erlitten. Als Gerhard nun erkannte, daß er die tapferen Bewohner der Marschen nicht zu unterwerfen vermöchte, beschloß er, alle Zwietracht mit ihnen 31 *

4. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 481

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
481 von Ahlefeld, der Junker Slenz und der Herzog Friedrich dem Könige, besseres Wetter abzuwarten. Der König befahl den Aufbruch. In langem Zuge rückte das Heer vorwärts auf dem engen Wege, der von beiden Seiten von tiefen Gräben eingeschlossen war. Voran zog die Garde mit trotzigem Muthe, dann die Bürger und Bauern und zuletzt die Ritter in glänzenden Rüstungen und hinter ihnen ein unermeßlicher Wagentroß. Plötzlich stockte der Zug; von vorne her schlugen Kanonenkugeln in die Reihen der Garde. Mit kühnem Muthe drang die Garde vor und suchte die Schanze bald zu stürmen, bald zu umgehen. Aber alles war vergebens: Gräben an Gräben durchschnitten den Marschboden, und der strömende Regen verdarb ihr Geschütz. Die Ditmarsen brachen, wiederholt zurückgeschlagen, immer von neuem aus der Schanze hervor und warfen sich auf die dicht zusammen- gedrängte Garde. Plötzlich begann das Wasser zu steigen, die Schleusen waren geöffnet, und ein Meer umgab von beiden Seiten die Kämpfenden. Mitten im Ge- tümmel hielt noch hoch zu Roß Junker Slenz in seinem goldenen Harnisch und Panzer. Da sprang ein Mann mit langen, gelben, krausen Haaren, Reimer von Wimersted genannt, an ihn heran, hieb ihn mit seinem langen Speere vom Pferde und stürzte ihn in den tiefen Graben hinab. Als sie ihren Führer gefallen sahen, wich die Garde in wilder Flucht zurück. Während dessen hielten die Ritter und die Fürsten auf ihren schwergerüsteten Pferden im Schlamme, ohne am Kampfe theil- nehmen zu können. Von den Seiten des Weges her sprangen die Ditmarsen heran, erstachen die Rosse, und die Reiter sanken mit ihren schweren Panzern in die Gräben. Hier fiel auch nach tapferem Kampfe der Marschall Hans von Ahlefeld und hielt noch sterbend den Danebrog, das Banner des dänischen Reiches, in seiner Eisenfaust. Dar wart ok der Holsten König geschlagen mit all sinem groten Heere; dar lag do sin Pert, dar lag sin Schwere, darto die königlike Krone. Die Fürsten entrannen mit genauer Noth dem Blutbade und suchten ver- gebens in Meldorf die Trümmer des Heeres zu sammeln; alles, was mit dem Leben davon gekommen war, eilte zum Lande hinaus. Gefallen waren 200 hol- steinsche Edelleute und unzählig Volk. Die Todten blieben unbeerdigt auf dem Schlachtfelde liegen, und später konnte keiner mehr die Leichen der Vornehmen unter dem modernden Haufen erkennen. Unermeßlich war die Beute an Geschützen, Harnischen, Panzern, kostbaren Gewändern und Kleinodien, welche den Siegern in die Hände fiel. Mit dem gewonnenen Gute beschenkten sie reich ihre Kirchen und hingen die Dannebrogsfahne als Siegeszeichen in der Kirche zu Oldenwöhrden auf. — Der Ruhm der Ditmarsen erscholl jetzt durch alle deutschen Lande; aber sie wurden stolz und ließen sich dünken, daß die ganze Welt' sie nicht bezwingen könne. Laut sangen sie: De sik gegen Ditmarsen fetten will, de stelle sich wol to Weren: Ditmarsen dat schölen Buren sin, et mögen wol wesen Heren!

5. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 482

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
482 2. Die Icfctc Fehde. Ein halbes Jahrhundert batten die Ditmarsen jetzt Ruhe vor den Angriffen der holsteinschen Fürsten. Sie waren reich und wohlhabend geworden; selbst ihre Schweine, so erzählten sich die Holsten, fraßen ans silbernen Trögen; aber sie waren muthwillig gegen Gott und Menschen, so daß kein Fremder Recht bei ibnen finden konnte. Wenn ihre Prediger ihr Treiben straften, jagten sie dieselben aus dem Lande oder schlugen ihnen die Kopse entzwei. Die Holsten waren ihnen noch immer sehr feindlich gesinnt und verfolgten sie mit Mord, Raub und Brand. Wer einem Ditmarsen Böses zufügte, glaubte Gott einen großen Dienst zu erweisen. Der Herzog Adolf von Gottorp, ein kriegerischer Mann, erklärte laut, er könne ibre bösen Thaten nicht vergessen und sei nach göttlichen Rechten befugt, sie dafür zu strafen. Nur mit Mühe ward er abgehalten, den Zug allein zu unternehmen. Der alte siegberühmte Johann Rantzau, der schon als neunjähriger Knabe den Tod seiner bei Hemmingsted gefallenen Verwandten zu rächen gelobt hatte, sollte sein Feldhauptmann sein; der wollte aber nur dann das Heer führen, wenn der König Friedrich Ii. und Adolf's Bruder Johann sich auch an der Eroberung be- theiligten. Die Rüstungen der drei Fürsten kamen rasch zu Stande, und ein aus dem Gefängniß entlassener Verbrecher kündigte, weil sonst niemand die Botschaft übernehmen wollte, im Namen derselben den Ditmarsen die letzte Fehde an. Diese aber dachten nicht daran sich zu unterwerfen und wollten ihre Sache dem allmäch- tigen Gott, ihrem Streitesfürsten, anheimstellen. Mit großer Vorsicht begannen die Fürsten den Krieg, und Landesfeinde dienten ihnen als Wegweiser; denn die Vornehmen der Ditmarsen waren mit den Fürsten einverstanden, daß der Muth- wille des gemeinen Mannes gezüchtigt werden möge. Johann Rantzau marschierte zuerst wider Erwarten der Ditmarsen auf Meldorf und nahm es mit stürmender Hand. Diese standen in großer Zahl bei Hemmingsted und erwarteten hier, wie im Jahre 1500, die entscheidende Schlacht. Doch Johann Rantzau zog mit dem Heere über die Tilenbrügge und drang in raschem Marsche unaufhaltsam gegen Heide vor. Nur die Reiterei, mit äußerster Anstrengung von Roß und Mann, hatte ihm sogleich folgen können. Allmählich langte das Fußvolk an, unlustig zum Kampfe und zum Theil in offener Empörung gegen ihre Führer. Ueberrascht eilten jetzt die Ditmarsen herbei und warfen einen ihrer Haufen nach dem andern dem Feinde entgegen. Es entspann sich ein blutiger Kampf: der König Friedrich gerieth in Lebensgefahr und wollte verzagen, Herzog Adolf wurde schwer verwundet aus der Schlacht getragen; aber Johann Rantzau behauptete das Feld; 3000 Dit- marsen waren erschlagen, Heide ward angezündet und bis auf die Kirche nieder- gebrannt. Da sank den Ditmarsen der Muth. Am folgenden Tage schickten sie zwei Prediger mit einem Schreiben in's feindliche Lager. Unterdessen lag in der Nordermarsch Alt und Jung auf den Knien, Gott anflehend, daß er ihnen den rechten Sinn zur friedlichen Unterwerfung, oder Muth und Kraft zum ferneren Widerstande verleihen möge. „Gottes Düsend! de Bur will sik geven" , riefen die herzoglichen Soldaten, als die Abgesandten im Lager erschienen. Hier gedachte man zuerst das Volk der Ditmarsen gänzlich auszurotten; aber die harten Be- dingungen wurden gemildert, als sie baten, man möge sie mit Weib und Kind,

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 492

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
492 gegen die ungeheure Uelermacht der Feinde. Am 19. September ließ Waldstein zum letzten Angriff blasen; in gedrängten Haufen zogen seine Scharen auf die Brücke zu und suchten das Thor zu sprengen. Da erkannte Schuht, daß es zum äußersten gekommen sei; er ließ, so wird erzählt, eine Kanone unter das Thor führen, die Thüren öffnen und das Geschütz auf die in dichten Haufen vordringen- den Feinde abfeuern. Ganze Reihen wurden niedergestreckt, aber immer frische Truppen schritten über die Leichen der Ihrigen vor. Als nun der tapfere Schuht die stürmenden Feinde nicht zurückdrängen konnte, gedachte er ruhmvoll zu sterben. Er ließ ein Pulverfaß unter das Thor bringen, setzte sich mit einer brennenden Lunte darauf, zündete es an und sprengte sich und die umstehenden Feinde in die Luft. Durch den Pulverdampf drang jetzt der Feind mit wildem Kriegsgeschrei in die Burg; was sich von derbesatzung auf denhöfen und Wällen befand, ward sogleich niedergehauen; denn Waldstein hatte befohlen, keinem Manne das Leben zu lassen. Im Saal des Schlosses standen die letzten Männer gedrängt zusammen und erwarteten den Tod. Die Feinde drangen ein und metzelten alle nieder. Wäh- rend das ganze Schloß vom Jammergeschrei der Sterbenden widerhallte, saß der furchtbare Waldstein auf der Vordiele und spottete und lachte. — Endlich ward es still im Schlosse, und da gebot er den geschonten Weibern, das Blut ihrer erschlagenen Männer von den Dielen zu waschen; aber diese wollten liebersterben, als sich zu einem solchen Blutdienste verstehen. — Das ganze Schloß wurde aus- geplündert, alle Schätze, die Heinrich Rantzau gesammelt, wurden vernichtet oder weggeschleppt und sind der Nachwelt unwiederbringlich verloren. 17. Herzog Friedrich Iii. von Gottorp. In der ersten Hälfte deö 17. Jahrhunderts sah es traurig aus in unserem Lande: durch die verheerenden Züge Waldstein's und des Schweden Torstenson hatten alle Stände, Adel, Bürger und Bauern, furchtbar gelitten; ganze Strecken Landes waren verödet und unbewohnt, viele Häuser in den Städten leer; Wölfe hausten wieder in den Heiden. Dabei war das Volk verwildert, und immer mehr wich die alte Einfachheit und Reinheit der Sitten. Fürsten und Adel waren dem Laster der Trunkenheit ergeben; die jungen Ritter führten ein wüstes, wildes Leben und verübten gegen die friedlichen Bürger und wehrlosen Landlente schwere Gewaltthaten. Mitten in diesen schlimmen Zeiten herrschte zu Gottorp der Herzog Friedrich Iii., ein milder, wohlthätiger Herr, der keinem Bittenden etwas abschlagen konnte, kein Freund der Gelage und des rohen Trinkens und ein Feind aller Gewaltthätig- keiten. Während seiner ganzen wechselvollen Regierung war er immer bemüht das Wohl des Landes zu heben. An seinem Hofe lebten die bedeutendsten Künstler und Gelehrten und wurden in allen ihren Bestrebungen von ihm gefördert. Der Maler Jurian Ovens ans Tönning schmückte sein Schloß durch herrliche Gemälde. Ein weitberühmter Gärtner, Clodius,' verwandelte die bewaldeten Höhen in der Umgebung des Schlosses in einen prächtigen Park; Adam Olearius sammelte aus des Herzogs Befehl reiche Kunstschätze an; eine große Bibliothek aus den seltensten Büchern und Handschriften war in einer Reihe von gewölbten Zimmern auf- gestellt. Daneben ließ er eine sogenannte Kunstkammer anlegen, worin die wunderbarsten Seltenheiten und Raritäten aus aller Herren Ländern gezeigt wurden. Es fanden sich da Figuren von allerlei Volk in ihren heimischen Trachten, allerlei Arten fremder Thiere, Versteinerungen, Pflanzen und Münzen. In ganz

7. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 498

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
498 20. Slsmus Jacob Carstens, der Maler. Asmus Carstens wurde im Jahre 1754 am 10. Mai zu Sanct Jürgen, einem kleinen Dorfe nahe bei Schleswig, wo sein Vater Müller war, geboren. Seine Mutter war die Tochter eines Advocaten in Schleswig und hatte in ihrer Jugend eine vorzügliche Erziehung erhalten, welche sie in den Stand setzte, ihre Kinder besser zu erziehen, als sonst unter den Dorfbewohnern damaliger Zeit zu geschehen pflegte. Asmus ging bis in sein neuntes Jahr, wo sein Vater starb, in die Schule seines Heimatdorfes und wurde dann von seiner sorgsamen Mutter in die Domschule des nahen Schleswig geschickt. Mittags sollte er bei einem Ver- wandten in der Stadt speisen, aber das gefiel ihm nicht, und er bat seine Mutter, ihm täglich sein Mittagsessen, Butterbrot und Obst, mitzugeben, welches er dann meistens in der nahen ofienen Domkirche verzehrte. Bald ward der Dom wäh- rend seiner freien Mittagsstunden sein Lieblingsaufenthalt. Hier sah er schöne Gemälde von dem Maler Jurian Ovens aus Tönning, die ihn bald so fesselten, daß er, während seine Kameraden auf dem Kirchhofe spielten, mit seinem Butter- brot in den Dom schlich und über Stühle und Bänke hinwegkletterte, um die wundersamen Gemälde in der Nähe zu schauen. Da vergaß er denn alles um sich her; ein heißer Wunsch, auch einmal so etwas machen zu können, erfüllte ihn, und oft betete er mit inniger Sehnsucht, Gott möge ihm die Gnade verleihen, daß er auch einst zu seiner Ehre so herrliche Bilder malen könne. So erwachte in ihm zuerst der Hang zur Kunst und er begann, alle Gegenstände, die ihm vor- kamen , am liebsten aber Gesichter zu zeichnen. Alle Leute, die ihm nahe kamen, mußten ihm sitzen, und meistens gelangen seine Nachahmungen so kenntlich, daß er bald unter den Leuten im Dorfe, die dergleichen niemals gesehen hatten, ein großes Aufsehen mit seiner Kunst erregte. In der Schule aber stand es dafür desto schlechter mit seinem Ruhme. Sein Geist war gewöhnlich abwesend entweder im Dom bei Jurian Oven's Gemälden oder zu Hause bei seinen Farbenmuscheln. Er lernte nie rechnen, und der Rechen- meister fand öfter Gesichter und Figuren, als Zahlen auf seiner Tafel. Er wußte unter den Lernenden immer am wenigsten, und weder Scheltworte noch Drohungen vermochten ihn aus seiner anscheinenden Geistesträgheit aufzurütteln, so daß die Lehrer ihn für einen erzdummen Jungen hielten. So verließ Carstens mit 16 Jah- ren die Schule so unwissend, daß er in der Folge wenig oder nichts von dem dort Gelernten zu vergessen hatte. Seine Rückkehr in's elterliche Haus war von dem festen Entschlüsse begleitet ein Maler zu werden, und seine treffliche Mutter willigte gern in sein Verlangen und wollte ihn bei einem berühmten Maler Tischbein aus Kassel ausbilden lassen. Dieser aber verlangte, daß er während der ersten Jahre zugleich die Stelle eines Bedienten vertreten und hinter der Kutsche stehen solle, wenn er ausfahre. Das wollte Asmus nicht, und deshalb zerschlugen sich die Unterhandlungen. Ehe aber seine Mutter einen andern Lehrer gefunden hatte, starb sie und ließ ihre Kinder als Waisen zurück. Die Mühle ward verkauft, und den Kindern, die das väter- liche Haus verlassen mußten, wurden Vormünder gesetzt. Diese wollten nun nicht zugeben, daß ihr Mündel sich einer nach ihrer Meinung so brotlosen und unnützen

8. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 58

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
58 105. %vcuc einer Magd. Sie heißt la Blonde und diente 23 Jahre bei ihrer Herrschaft und hätte länger bei derselben gedient, wenn die Meistersleute länger gelebt hätten. Lange Jahre ging es bei dem Pelzhändler M. zu Paris nach dem Schnürlein, und la Blonde bekam die guten Tage der Herrschaft auch zu spüren und konnte in dieser Zeit 350 Thaler Spargelb auf die Seite legen. Aber nun wandte sich das Blättlein. Der Pelzhändler machte Bankerott und gerieth in die bitterste Armuth. Da hätte eine andere Magd gedacht: „Ja, da bin ich kein Narr. Hat das Glück meine Herrschaft verlassen, werd' ich auch um eine andere mich umsehen dürfen." Nicht so la Blonde. Am guten Tage war sie guter Dinge gewesen, und den bösen nahm sie jetzt auch für gut und blieb, selbst als ihr die Frau sagte, daß sie in ihren be- trübten Umständen auf keinen Lohn rechnen könne. Kummer und Sorge nagten an des Pelzhändlers Leben; in Jahresfrist starb er und hinterließ nichts als eine kränkliche Frau und zwei Waislcin, und einen Edelstein — das war die Magd. Da la Blonde der kranken Frau und der Kindlein pflegen mußte, wurde nichts verdient, sondern nur gebraucht, und als die Pelzhändlerin alles Entbehrliche verkauft hatte, brach la Blonde ihr Spar- geld an und holte nach und nach davon, bis das auch aufgebraucht war. Zum Glück starb zu dieser Zeit eine Base der Magd und hinterließ ihr ein Erbe, das jährlich seine 50 Thaler trug. Auch die gab la Blonde hin, und als auch das in dem theuren Paris nicht lange herhielt, verkaufte sie Kleider und andere Sachen von Werth, und zuletzt suchte sie als Krankcn- wärterin die Nächte über etwas zu verdieneu, während sie am Tage der kranken Frau pflegte. Als diese starb, wollte man die armen Kinder in ein Spital aufnehmen; aber la Blonde erklärte: „So lange ich lebe, sollen die beiden Kinder an mir eine Mutter haben." Schon wollte sic mit den Waislcin nach ihrem Geburtsort Rüel aufbrechen, weil sic dort billiger durchzukommen hoffte, da ruft sie eines Tages ein kinderloser, wohlhabender Zuckerbäcker und spricht; „Hört, la Blonde, Ihr braucht nicht fortzu- ziehen ; ich brauche in meinen alten Tagen eine rechtschaffene Haushälterin. Da hab' ich gedacht, Ihr zieht mit den beiden Waislcin zu mir, dann haben sie einen Vater und eine Mutter, und ich habe eine Haushälterin; so ist allen geholfen." Mit Freuden willigte die treue Seele ein, und ihr Ende war lieblich und sanft wie das Abendroth nach einem schönen Tage, und ich denke, sie werde auch weit oben rechts zu erfragen sein am Tage der Vergeltung. O 106. ver Wegweiser. 1. Weiszt, wo der Weg; zum mit Pflug und Karst durch’s Weizen- Mehlfaszgeht, seid, zum vollen Fasz? Im Morgen- bis Stern an Stern am Himmel roth steht.

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 69

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
69 118. Herzog Leopold von Braimschweig. Im Frühjahr 1785 trat die Oder bei Frankfurt aus ihren Ufern und überschwemmte und verwüstete alles weit und breit. Der Her- zog Leopold von Braunschweig, welcher damals mit seinem Regi- ment in der Stadt lag, befahl seinen Leuten, Hand anzulegen und einen Damm, welcher das Wasser aufhielt, zu durchbrechen; ja er selbst arbeitete dabei, dasz ihm der Schweisz auf dem Angesicht stand. Er liesz Kähne abgehen, um die Bedrängten zu retten, und wollte selbst-ein solches Fahrzeug besteigen, wurde aber, weil eben die Flut den Damm durchbrach, von den Seinigen zurückgehalten. Die Wogen schäumten hoch ; die Bogen der Brücke stürzten ein ; Häuser wurden weggerissen, Bäume entwurzelt; Jammer und Ge- winsel, Heulen, Wehklagen, Noth und Verzweiflung herrschten überall. Der Prinz hatte sich wieder auf sein Zimmer begeben, weil es seinem edlen Herzen unerträglich war, die Noth zu sehen und nicht helfen zu können. Da stürzte eine Frau in sein Zimmer, bittend, flehend, dasz er einen Kahn für ihre Kinder schaffen möchte. Leopold wuszte nicht zu helfen, aber er eilte hin. 0 Himmel, welch ein Anblick ! Hier schwamm eine Hütte mit ihren Bewohnern fort; dort rang ein Sterbender mit der alles verschlingenden Flut; da reckte ein Greis die Arme um Hilfe aus den Wellen empor. Bis zum Himmel schallte das Jammergeschrei, und das Geheul der Sin- kenden, das Winseln der Fliehenden mischte sich in das Tosen der Wogen. Ueberall Noth, überall Verderben und Untergang; in tausend gräszlichen Gestalten wüthete der Tod. Und der Herzog sieht’s mit Schaudern : „Will denn,“ ruft er, „niemand helfen? So will ich es denn versuchen! Ich bin ein Mensch, wie sie; ich bin schuldig, sie zu retten ; ich vertraue Gott!“ — Er ruft’s und springt in einen Kahn ; ein alter Schiffer ergreift das Ruder; keiner spricht ein Wort. Schon sind sie dem Lande nahe, als ein schwimmender Weidenbaum den Kahn am Vordertheile faszt, ihn umwirft und den Prinzen mit dem Schiffer in den Fluten begräbt. Nach einer halben Stunde war der Schiffer gerettet, den Prinzen aber sah man nicht wieder. 119. Rittmeister Kurzhagerr. In dem Regimenfe des berühmten, von Friedrich dem Großen hoch- geehrten Generals von Ziethen stand auch ein Rittmeister, mit Namen Kurz- hagen. Er war klug, tapfer und hatte ein kindliches Gemüth. Seine Eltern waren arme Landleute im Mecklenburgischen. Mit dem Verdienst- orden auf der Brust rückte er nach Beendigung des siebenjährigen Krieges in Parchim ein. Die Eltern waren von ihrem Dörfchen nach der Stadt gekommen, um ihren Sohn nach Jahren wiederzusehen, und erwarteten ihn auf dem Markte. Als er sie erkannte, sprang er rasch vom Pferde und

10. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 47

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
47 im preußischen Lager begegnet war. Gerührt und lächelnd über das große und gute Herz des preußischen Soldatenkindes, schenkte ihm der feindliche Heerführer zwei Goldstücke und gab ihm einen Wegweiser mit, der ihn durch's französtsche Heer begleiten sollte, bis er in völliger Sicherheit sei. Glücklich und wohlbehalten kam der Knabe endlich in seiner Heimat wieder an und verwandelte die Thränen der Betrübniß, die seine Mutter bisher über ihren Sohn geweint hatte, in Thränen der Freude. Er bat sie wegen seiner heimlichen Entweichung um Verzeihung, sagte ihr zur Entschuldigung derselben das, was die Leser schon wissen, und überlieferte die Geschenke, die er vom Hauptmann seines Vaters und vom Heerführer der Feinde empfangen hatte, getreulich in ihre Hände. 90. Der Winter. Der Winter beginnt im Monat December. Jetzt sind die Tage am kürzesten, und die Nächte am längsten. Die Erde ruht aus und sammelt neue Kräfte für den Frühling. Sie hat ihr buntes Kleid abgelegt und ein weiszes dafür angezogen. Man sieht kein Blümchen mehr und hört keinen Vogel singen. Die Luft wird mit jedem Tage kälter. Wir müssen uns daher in wärmere Kleider hüllen und die Stuben heizen. Berg und Thal sind mit Schnee be- deckt, und das Wasser ist mit einer festen Eisdecke überzogen. Doch ist auch der Winter schön. Die Kinder bauen Schneemänner und gleiten auf Schlitten die Hügel hinab. Auf dem Eise tummeln sich die Schlittschuhläufer. Am meisten aber freuen wir uns auf das herrliche Weihnachtsfest. Da glänzen die Lichter an dem schönen Christbaume, und die Kinder freuen sich in der warmen Stube an den Gaben, die das Christkind ihnen gebracht hat. 91. Die Rettung. Zwei Mädchen gehen an einem Wintertage in ein benachbartes Dorf, wo die Pathe wohnt. Sie nehmen ihre Spinnrocken mit, weil sie dort spinnen wollen. Am Abend machen sie sich bei Zeiten wieder auf den Rück- weg. Als sie nun auf der Höhe im Tannenwalde sind, fängt es heftig an zu schneien und zu stürmen, so daß die Kinder gar keinen Weg mehr sehen und nicht vorwärts noch rückwärts können. Da kriechen sie am Rande eines Hohlweges in eine kleine Höhle hinein, welche der Schnee über ein Tannengebüsch hinweg gewölbt hat; vorher aber stecken sie ihre beiden Spinn- rocken in einander, so daß eine Stange daraus wird; dann binden sie oben ein rothes Schnupftüchlein daran und steilen dieses Nothzeichen aus das Dach ihres Schneehäusleins oben auf. Nun kommt die Nacht, und das Schneegestöber wird immer ärger. Der Eingang zur Höhle, in welcher die Kinder sind, ist zugeschneit, und sie hören durch den Schnee hindurch den Uhu schreien und den Sturm heulen. O, wie ist es den armen Kindern
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