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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 234

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
234 that der Vorfahren; einer z. B., der zuerst eine feindliche Mauer erstiegen hatte, erhielt eine goldene Leiter in sein Wappen, ein anderer, der ange-, sichts der Feinde allen voran durch einen Fluß geschwommen war, ein weißes Schild mit einer quer hindurchgehenden Linie, die den Fluß andeutete. Wie die Ritter überhaupt die Vorschriften des Christenthums zu er- füllen hatten, so wurden ihnen besonders Demuth und Milde eingeschärft, zwei Tugenden, die bei dem kriegerischen Leben nur zu leicht verloren gehen konnten. Im Aeußeren zeigte sich die Verbindung des Ritterthums und der Religion besonders in den großen Ritterorden, welche so feste und wohlgeordnete Genossenschaften bildeten, daß Ansehen, Macht und Reich- thum nicht ausbleiben konnten. Sie gingen unmittelbar aus den Kreuz- zügen hervor: Krankenpflege und Kamps gegen die Ungläubigen waren ihre vorzüglichsten Aufgaben. Der wichtigste unter ihnen war der deutsche Orden, gestiftet während der Belagerung von Accon durch den Herzog Friedrich von Schwaben, Sohn Friedrich Barbarossa's. Die Brüder, welche alle von deutscher Abstammung sein mußten, wurden in streitende, dienende und geistliche getheilt; die ersteren trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze. Als Aceon durch die Christen erobert war, ward es der erste Hauptsitz des Ordens und seines Meisters. Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, zählte er 2000 Ritter und besaß zahlreiche Güter im Morgen- und im Abendland, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christ- lichen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das An- erbieten des Herzogs von Masovien an, dem Orden das Culmerland ab- zutreten, wenn dieser einen Theil seiner Ritter zur Bekämpfung der heid- nischen Preußen an die Ostsee schicke. So begannen die Kämpfe des Ordens gegen die Preußen, wobei die Ordensritter durch zahlreiche Scharen von Kreuzfahrern unterstützt wurden. Die Eroberung wurde von ihnen sehr planmäßig betrieben : mit jedem Schritte, den sie weiter vordrangen, legten sie Burgen an, besetzten sie mit Kriegsmannschaft und bevölkerten die daneben neu erbauten Städte (Culm, Tborn, Marienwerder) mit deutschen Einwohnern. Nach einem 53jährigen blutigen Kampfe unterwarfen sie durch Ausdauer und kriegerische Ueberlegenheit ganz Preußen, welches an- fangs durch einen Landmeister verwaltet wurde. Als aber Accon, nach- dem es gerade 100 Jahre der Hauptsitz des Ordens gewesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging, 1291, zog der Hochmeister nach Venedig, und als diese Stadt sich den päbstlichen Bann zugezogen hatte, ward der Hauptsitz nach Marienburg verlegt (1309). 11. Die Hinrichtung Konradin s. Friedrich Barbarossa's Nachfolger aus dem Hohenstaufengeschlechte hatten in Deutschland und in Italien unablässige Kämpfe mit der welfischen Partei zu bestehen. Zu der letzteren zählten sich alle, welche die kaiserliche

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 305

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
305 Boden bestehendes Land; die vortreffliche Bewässerung und der rühmliche Fleiß der Bewohner haben indessen einen unerwartet guten Anbau hervorgebracht. Im Osten breitet sich die große Provinz Preußen aus, die dem ganzen Königreiche seinen Namen gegeben hat. Hier wohnten einst die ursprünglichen Preußen, welche zu dem Volke der Letten gehörten und von ihren slavischen Nach- barn Porussi, d. i. Nebenrussen, genannt wurden. Die Weichsel theilt die Provinz in Ost- und Westpreußen. Königsberg am Pregel ist eine bedeutende Handels- stadt, da hier jährlich viele hundert Schisse ein- und auslaufen. Die vorzüglichste Handelsstadt der Provinz aber und zugleich eine starke Festung ist Danzig. Ihre Lage an der Mündung der Weichsel macht sie zu einem bedeutenden Seehandelsplatze, auch hat die preußische Kriegsmarine hier ihre Hauptstation. Die äußerste Grenz- stadt dieser Provinz ist Memel. — Außer den Flüssen Weichsel, Pregel und Niemen oder Memel hat die Provinz durch ihre Lage an der Ostsee noch einen be- sondern Reichthum an Gewässern, indem die See hier mehrere tiefe Einschnitte bildet. Diese Einschnitte sind durch schmale Halbinseln oder Nehrungen vom Meere getrennt und gleichen daher Landseen, die durch einen schmalen Wasserlauf mit dem Meere in Verbindung stehen. Zu diesen Gewässern gehören das frische und das kurische Hass, die sehr fischreich sind. Der Boden des eigentlichen Preußens ist größtentheils flach, an vielen Stellen sandig oder morastig und zum Theil mit kleinen Landseen wie übersäet. Zu den besondern Produkten gehört der durch seine schöne gelbe Farbe so beliebte Bernstein, der sowohl in dem trockenen Boden der Küste als auch in der Ostsee gefunden wird. Westlich von Preußen zieht sich die Provinz Pommern lang und schmal an der Ostsee hin. Die Oder theilt das Land in Vor- und Hinterpommern. Zu dieser Provinz gehört auch die Insel Rügen, welche durch eine schmale Meerenge von dem festen Lande geschieden ist. Rügen zeichnet sich durch Naturschönheiten aus; denn es ist von Hügelreihen durchzogen, welche größtentheils aus Kreidefelsen be- stehen und sich hier und da als Vorgebirge in das Meer hinaus erstrecken und die herrlichsten Aussichten über den Wasserspiegel derostsee gewähren. Stettin und Stralsund sind berühmte See- und Handelsstädte Pommerns. Die Festung C o l b e r g ist aus der Zeit der F r a n z o s e nkriege rühmlich bekannt. — Pommern ist eine niedrig gelegene, meist sandige Ebene. Der Fischfang, namentlich derhärings- fang, ist sehr bedeutend. Die Provinz Posen breitet sich an den Ufern der Warthe und Netze aus und ist ein Theil des alten Königreichs Polen. Die bedeutendsten Städte sind Posen, welches viele ansehnliche Gebäude und Kirchen aufzuweisen hat, und Bromberg, an dem gleichnamigen Kanal, der die Weichsel und die Netze mit einander ver- bindet. An Waldungen, in welchen sich noch Wölfe aufhalten, fehlt es der Provinz nicht, und die weiten guten Wiesenflächen sind der Viehzucht besonders förderlich. Schlesien ist die verhältnißmäßig bevölkertste Provinz Preußens. Es wird von der Oder durchströmt, zu deren Nebenflüssen die geschichtlich berühmte Katzbach gehört. Eine Reihe schöner Städte liegt an der Oder, unter andern Breslau, nächst Berlin die größte Stadt Preußens. Oppeln liegt in einer Gegenv, die an Erzen und Steinkohlen reich ist. Die starken Festungen Glatz und Neisse am Riesengebirge schützen die Südgrenze. — Der Boden Schlesiens ist, das Gebirgs- land ausgenommen, fruchtbar. Am fruchtbarsten sind die Thäler an den Flüssen; sie liefern Getreide aller Art und vorzüglichen Flachs. Die Einwohner zeichnen sich durch Thätigkeit, Geschicklichkeit und größtentheils auch durch Bildung aus. Freilich geht es den Leinwebern in den Gebirgsgegenden trotz alledem bisweilen gar traurig; denn die Verfertiger der schönen schlesischen Leinwand und der feinen Schleier sind eben keine wohlhabenden Leute, und wenn die Fabriken an Absatz verlieren und der Lohn herabgesetzt wird, oder wenn die Preise der Nahrungs- mittel steigen, kommt wohl Hungersnoth über die armen Familien. Die Tuchbe- reitung aus der von den vielen veredelten Schafherden gewonnenen Wolle, sowie der Bergbau und die Hüttenwerke geben Tausenden Beschäftigung. Gebirge und Thäler, rauschende Gebirgswasser, tosende Wasserfälle, schnell dahineilende Vaterländisches Lesebuch.. 20

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 234

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
234 that der Vorfahren; einer z. B., der zuerst eine feindliche Mauer erstiegen hatte, erhielt eine goldene Leiter in sein Wappen, ein anderer, der ange- sichts der Feinde allen voran durch einen Fluß geschwommen war, ein weißes Schild mit einer quer hindurchgehenden Linie, die den Fluß andeutete. Wie die Ritter überhaupt die Vorschriften des Christenthums zu er- füllen hatten, so wurden ihnen besonders Demuth und Milde eingeschärft, zwei Tugenden, die bei dem kriegerischen Leben nur zu leicht verloren gehen konnten. Im Aeußcren zeigte sich die Verbindung des Ritterthums und der Religion besonders in den großen Ritterorden, welche so feste und wohlgeordnete Genossenschaften bildeten, daß Ansehen, Macht und Reich- thum nicht ausbleiben konnten. Sie gingen unmittelbar aus den Kreuz- zügen hervor: Krankenpflege und Kampf gegen die Ungläubigen waren ihre vorzüglichsten Aufgaben. Der wichtigste unter ihnen war der deutsche Orden, gestiftet während der Belagerung von Accon durch den Herzog Friedrich von Schwaben, Sohn Friedrich Barbarossa's. Die Brüder, welche alle von deutscher Abstammung sein mußten, wurden in streitende, dienende und geistliche getheilt; die ersteren trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze. Als Accon durch die Christen erobert war, ward es der erste Hauptsitz des Ordens und seines Meisters. Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, zählte er 2000 Ritter und besaß zahlreiche Güter im Morgen- und im Abendland, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christ- lichen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das An- erbieten des Herzogs von Masovien an, dem Orden das Culmerland ab- zutreten, wenn dieser einen Theil seiner Ritter zur Bekämpfung der heid- nischen Preußen an die Ostsee schicke. So begannen die Kämpfe des Ordens gegen die Preußen, wobei die Ordensritter durch zahlreiche Scharen von Kreuzfahrern unterstützt wurden. Die Eroberung wurde von ihnen sehr planmäßig betrieben: mit jedem Schritte, den sie weiter vordrangen, legten sie Burgen an, besetzten sie mit Kriegsmannschaft und bevölkerten die daneben neu erbauten Städte (Culm, Thorn, Marienwerder) mit deutschen Einwohnern. Nach einem 53jährigen blutigen Kampfe unterwarfen sie durch Ausdauer und kriegerische Ueberlegenheit ganz Preußen, welches an- fangs durch einen Landmeister verwaltet wurde. Als aber Accon, nach- dem es gerade 100 Jahre der Hauptfitz des Ordens gewesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging, 1291, zog der Hochmeister nach Venedig, und als diese Stadt sich den päbstlichen Bann zugezogen hatte, ward der Hauptfitz nach Marienburg verlegt (1309). 11. Die Hinrichtung Konradin's. Friedrich Barbarossa's Nachfolger aus dem Hohenstaufengeschlechte hatten in Deutschland und in Italien unablässige Kämpfe mit der welfischen Partei zu bestehen. Zu der letzteren zählten sich alle, welche die kaiserliche
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