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Quadersandsteingebilde zwischen Letschen und Pirna, welche in reizender Unord-
nung umherliegen und eine Menge enger Thäler, Waldhöhen und Schluchten
bilden. 'Vom hohen Winterberg ist sie ganz zu überblicken, indem man die Elbe
dicht seitwärts in der Tiefe hat. Steigt man südlich vom Berge nach dem nächsten
böhmischen Dorfe hinunter, so kann man auf einem Kahne die angenehmste Fabrt
nach Schandau und eine Stunde weiter nach der berühmten Bergfestung König-
stein machen. In der Nähe von Pirna sind große Sandsteinbrüche, von denen
besonders der im Liebethaler Grunde sich auszeichnet. Da werden aus großen,
mit unendlicher Mühe abgelösten Felsenstücken Fenster- und Thürbekleidungen,
Wassertröge, Schleif- und Mühlsteine rc. behauen und dann weit und breit ver-
schickt. Unterhalb Pirna endet die Gebirgswelt, und es beginnt wellenförmige
Thalung; links ist die große Flur von Dörfern und Aeckern von anmuthigen
Hügelgruppen verschönert, und rechts eine Kette von Weinhügeln und hübschen
Landgütern. Darin prangt die Hauptstadt Sachsens, Dresden. Bei Dte i ß e n
zwängt sich die Elbe zum dritten Male durch Granitberge hindurchum endlich
in die norddeutsche Tiefebene zu gelangen. Zwischen Rieia und Mühlberg tritt
sie als ein breiter und schiffbarer Strom in die preußische Provinz Sachsen. Bis
gegen Torgau hin wird sie nun von niedrigen Höhenzügen begleitet, strömt dann
aber zwischen flachen Ufern dahin, an denen sich nur noch hier und da eine Er-
hebung des Bodens zeigt. Wo ihre Ufer nicht durch Dämme begrenzt sind, da
ergießt sie im Herbst und Frühjahr häufig ihre gelben Fluten über die weiten
Fluren. Oft durchbricht sie gewaltsam die Dämme; dann verschütten die Wasser
des Flusses ganze Strecken des früheren Schiffahrts-Bettes, aber sie graben den
Fahrzeugen nicht selten neue und bessere Kanäle. In wenig Tagen zerstören sie
oft die Arbeit von Jahrzehnten; hier reißen sie fruchtbare Üferstrecken fort, aber
sie füllen anderwärts auch Sümpfe und andere unfruchtbare Strecken mit frucht-
barem Boden aus.
Nach der Aufnahme der schwarzen Elster von der rechten Seite strömt sie
bei Wittenberg vorbei, vereinigt ferner mit sich bei Dessau die Mulde und
weiter abwärts die Saale, die ihr auf der linken Seite zufließen, berührt die durch
ihre Salzwerke berühmte Stadt Schönebeck und gelangt endlich nach der starken
Festung Magdeburg.
Von hier beginnt der untere Lauf der Elbe. Auf dem linken Ufer finden
sich hier und da große Torflager, noch mehr aber fruchtbares Ackerland, das an
Stelle der jetzt meist verschwundenen Laubwälder getreten ist. Ebenso sind auch
die Nadelwälder des rechten Ufers meist verschwunden, wo der Boden meist san-
dig und stellenweise durch moorige Gründe und einzelne Strecken guten Landes
unterbrochen wird. Herrliche Weiden breiten sich an den Ufern, besonders an dem
linken, aus, zuweilen sogar auf und an den Dämmen. Hier gedeiht vortrefflich
großes und kräftiges Vieh, wie es für die schwere Ackerarbeit gefordert wird. Auf
dem linken Ufer sind üppige Weizen-, Raps- und Runkelrübenfelder angelegt
worden. Sauer ist zwar die Arbeit bei ihrer Bestellung, denn in dem schweren
Boden muß oft der Pflug von 4 Pferden gezogen werden; aber der Ertrag ist sehr
reichlich. Besonders berühmt ist die Magdeburger Börde. Zur Zeit der
Ernte begeben sich hierher viele der armen Bewohner des Eichsfeldes, um sich hier
ihr tägliches Brot zu verdienen. Das ganze Uferland hinab von der Magdeburger-
Gegend bis über Lüneburg war in uralter Zeit der Sitz der Longobarden, durch
lünebnrgsche Heiden von den Cheruskern getrennt, und heißt noch jetzt Lange
Börde (Bord heißt Rand, Ufer).
Unterhalb gegen Hamburg liegt der B i l l e n w e r d e r und die V i e r l a n d e,
fette, von Armen der Elbe und dem Nebenflüßchen Bille umfaßte Marschländer.
Weiter hinab gegen die Mündung breiten sich an der rechten Seite die Wilster
Marsch an der Stör und Ditmarsen zwischen Elbmündung und Eider aus,
links das Alte land an der Este, K eh ding an der Oste und das Land H adeln.
Der Hauptnebenfluß der Unterelbe ist die H a v e l, mit der sie auch durch den
von Friedrich dem Großen angelegten Planenschen Kanal in Verbindung steht.
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