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1. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 58

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
58 Kaisers Gericht zu halten. Die Nachkommen jenes Grafen behielten das Burggrafenamt bis auf Friedrich Vi. Friedrich als Markgraf. Der Burggraf Friedrich Vi. war ein tapferer Ritter; dazu besaß er eine in damaliger Zeit seltene Gelehrsamkeit. Auf den Reichstagen sprach er mit gleicher Geläufigkeit in deutscher, lateinischer, französischer und italienischer Sprache zu den versammelten Fürsten, je nachdem die Umstände es nötig machten, und sein kluger Rat wurde gern gehört. Er hatte Sigismund viele Dienste geleistet und namentlich dessen Wahl zum deutschen Kaiser veranlaßt. Zum Danke dafür, und um den Brandenburgern in ihrer Not wirksame Hülfe zu teil werden zu lassen, ernannte Kaiser Sigismund ihn im Jahre 1411 zum Äatthalter von Brandenburg. Als Friedrich im folgenden Jahre in der Mark ankam, wurde er von den bedrängten Bürgern und Bauern mit Freuden begrüßt. Die Raubritter aber verweigerten ihm den Gehorsam, sie nannten ihn spottend „Nürnberger Tand" und riefen drohend aus, wenn es auch das ganze Jahr Burggrafen vom Himmel regne, so sollten sie doch nicht in der Mark aufkommen. Friedrich begann, die Burgen der Widerspenstigen zu belagern und mit Kanonen zu beschießen. Mit Schrecken sahen die Raubritter, daß die dicken Mauern wankten und niederstürzten; die Scharen Friedrichs drangen siegreich ein und zwangen die Besiegten, sich zu ergeben. Auf diese Weise brach Friedrich eine Raubburg nach der andern, und den Raubrittern blieb nichts anders übrig, als Friedrich Gehorsam zu schwören oder aus dem Lande zu fliehen. In kurzer Zeit war die Ruhe und Sicherheit in Brandenburg wieder hergestellt. Im Jahre 1415 übergab der Kaiser Sigismund die Mark Brandenburg dem Burggrafen Friedrich Vi. erb- und eigentümlich und ernannte ihn zum Kurfürsten. Friedrich hieß von da ab Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg. Mit ihm beginnt die Reihe der Fürsten aus dem Haufe der Hohenzollern. Friedrich I. als Kurfürst. 1415—1440. Friedrich bemühte sich ernstlich, den Wohlstand seines Landes wieder zu heben. Denjenigen Leuten, welche durch Raub und Plünderung besonders gelitten hatten, erließ er eine Zeitlang die Steuern, auch unterstützte er solche, die gänzlich verarmt waren. Die Raubritter wagten nicht mehr, dem Kaufmann aufzulauern, wenn er mit seinen Waren über Land zog, denn sie fürchteten Friedrichs Strenge. Daher wurden die Gewerbe und der Handel wieder eifrig betrieben, und der Landmann begann, seinen Acker von neuem zu bebauen. — Leider mußte Friedrich längere Zeit abwesend sein, da er als Reichsfeldherr das kaiserliche Heer zum Kampfe gegen die Hussiten anzuführen hatte. ( S. 40.) Er wurde von den

2. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 59

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Hussiten geschlagen, und diese drangen nun plündernd in das Kurfürstentum Brandenburg ein. Erst mit Hülfe seines tapfern Sohnes des späteren Kurfürsten Friedrich Ii., gelang es Friedrich, den Feind aus dem Lande zu treiben. Wodurch stellte Friedrich I. die Ruhe und Sicherheit in seinem Lande her? Wer hatte schon früher ähnlich mit den Raubrittern verfahren? Wie sorgte Friedrich I. für das Wohl seiner Unterthanen? 28. Kurfürst Joachim I. (1499—1535). „Klug und gerecht." Joachim und die Raubritter. Joachim I. war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Da dachten viele Ritter, sie könnten ihr Räuberhandwerk ungestört wieder beginnen. Aber trotz seiner Jugend trat Joachim mit großer Strenge gegen sie auf, indem er sie gefangen nehmen und hinrichten ließ. Da stellten ihm die Ritter nach dem Leben, und einer schrieb des Nachts an seine Kammerthür die Worte: „Jochimchen, Jochimchen, hüte dich, fangen wir dich, so hangen wir dich!" Aber Joachim fürchtete sich nicht und fuhr fort, das Raubgesindel gebührend zu bestrafen. Als ihm ein benachbarter Fürst Vorwürfe machte, daß er adelige Leute wie gemeine Verbrecher hinrichten lasse, erwiederte Joachim: „Ich habe kein adeliges Blut vergossen, sondern Räuber und Mörder nach Verdienst gestraft." Joachim und die Reformation. Zur Zeit Joachims begann Luther in Wittenberg das Werk der Reformation. Joachim war ein Feind derselben, weil er das Auftreten eines einfachen Mönches gegen die hohen Kirchenfürsten als Auflehnung gegen die Obrigkeit betrachtete. Dazu hatte Luther des Kurfürsten Bruder, den Erzbischof Albrecht von Mainz, angegriffen, welchem der Ablaßhandel für ganz Deutschland übertragen worden war; auch sah Joachim in Luther den Urheber der Bauernaufstände, der Wiedertäuferei und der Bilderstürmerei. Joachim verbot daher die Verbreitung der Schriften Luthers in Brandenburg und den Übertritt zur neuen Lehre. Trotzdem trat heimlich eine große Zahl feiner Unterthanen zur Reformation über. Sogar feine Gemahlin Elisabeth war der Reformation zugethan und nahm heimlich das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Als Joachim das erfuhr, wurde er sehr zornig und drohte ihr, sie ins

3. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 39

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
V. Die Zeit der Sefcrmen. 39 Hauptmann ließ sich nicht beirren. Mit vier Heeren rückte er vor die Burgen der Raubritter, die übermütig gesagt hatten: „Und wenn es die ganze Nacht Burggrafen regnet, so sollen sie dennoch in der Mark nicht aufkommen." Friedrich führte eine gewaltige Büchse, die faule Grete, mit sich, und wo ihre schweren Kugeln gegen die Mauern prasselten, da war kein langer Widerstand möglich. Die Herren mußten sich vor dem Nürnberger Tand, wie sie den Burggrafen spöttisch genannt hatten, demütigen. Danach versammelte Friedrich die geistlichen und weltlichen Herren, die Mannen und Städte der Mark, um Gericht zu halten. Den Schuldigen wurden alle ihre Lehen genommen, und es wurde ein Landfriedensgesetz erlassen, nach dem jede Selbsthilfe streng untersagt war und jedermann gehalten sein sollte, sein Recht bei den bestellten Gerichten zu suchen. 3. Friedrich wird Kurfürst von Brandenburg. Friedrich verließ die Mark und begab sich zu der vom Kaiser angesetzten Kirchen-Versammlung nach Konstanz. Hier gab ihm der Kaiser auf offenem Markte und in feierlicher Versammlung die Mark Brandenburg als erbliches Lehen nebst der Kurfürsten- und Erzkämmererwürde. Als Kurfürst von Brandenburg kehrte Friedrich in die Mark zurück. Noch fünfundzwanzig Jahre hat er mit allen Kräften znm Segen seines Landes, aber auch für die Einheit des deutschen Reichs und die Stärkung ‘ des Kaisertums gewirkt. Er war ein würdiger Vorfahr der deutschen Kaiser aus dem Hause Hohenzollern. 25. Die Erfindung der Huchbruckerkunfi. 1450. 1. Die Formschneidekunst. Früher gab es nur geschriebene Bücher. Die Mönche beschäftigten sich mit der Herstellung derselben und brachten es darin zu großer Kunstfertigkeit. Diese Bücher waren sehr teuer. Einen Fortschritt brachte die Formschneidekunst. In hölzerne Täfelchen wurden allerlei Bilder geschnitten, mit Farbe bestrichen und dann auf Pergament oder Papier abgedruckt. Bald schnitt man einzelne Wörter neben das Bild, dann ganze Bibelstellen. Zuletzt stachen die Formschneider Tafeln voll Buchstaben. Sollte nun ein Buch gedruckt werden, so mußten so viele Holztafeln da sein, wie das Buch Seiten hatte. Nach dem Abdrucke hatten aber die Tafeln, die so viel Mühe und Arbeit gekostet, keinen Wert mehr. 2. Guleuberg und seine Erfindung. Da kam ein deutscher Edel- > mann, Namens Gutenberg, geboren in Mainz, wohnhaft in Straßburg, auf den glücklichen Gedanken, die einzelnen Schriftlichen in buchene Stäbchen anzuschneiden, mit Fäden zu Zeilen zusammenzureihen, mit Tinte und Lampenruß zu schwärzen und abzudrucken. Der erste Versuch gelang nicht nach Wunsch, weil die hölzernen Buchstaben leicht zersprangen; daher nahm er später bleierne, dann zinnerne. Gutenberg kehrte nach Mainz zurück und trat mit Johann Faust und Peter

4. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 30

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
30 Iii. Die Zeit der Cebenetierrfdiaft. Reichstag geladen, um sich wegen seines Treubruchs zu verantworten. Trotz viermaliger Ladung erschien er nicht. Nun ereilte ihn die Reichs-acht, und er verlor seine beiden Herzogtümer, sämtliche Reichsämter und Reichslehen. (1180.) Nun verließen ihn die Freunde, und die Feinde fielen von allen Seiten in sein Land. Da geriet der geächtete Herzog in solche Bedrängnis, daß er Hilfe beim Kaiser suchte, sich ihm zu Füßen warf und um Gnade flehte. Das Wort der Kaiserin hatte sich erfüllt. Friedrich Barbarosfa aber gedachte der früheren Freundschaft und des Tages, da ihm der Löwe das Leben gerettet, und hob ihn tröstend auf. Freilich konnte der Kaiser die Strafe nicht erlassen, aber er milderte sie in mehrjährige Verbannung. Mit Weib und Kind mußte der Herzog sein Land verlassen. Ihm blieben nur die Stammgüter Braunschweig und Lüneburg. Das Herzogtum Sachsen zersplitterte in kleinere Herzogtümer und Fürstentümer mit neuen Namen; nur in den Gebieten zwischen Harz und Elbe hat sich der Name Sachsen erhalten. Bayern kam damals an die Wittelsbacher, die noch heute darin regieren. Reichstag und Reichsacht. Galt es, des Reiches Nutz und Frommen zu beraten, einen Kriegszug anzuordnen, Belehnungen vorzunehmen, über Ungetreue gegen Kaiser und Reich zu richten u. a., so lud der Kaiser die Fürsten des Reichs zu einer Versammlung, die den Namen Reichstag führte. Bei den Verhandlungen nahm der Kaiser seinen Platz auf einem Throne; die Fürsten ließen sich um den Thron nieder, während das Volk an den Eingängen stand. Wie bei Gericht, wurde auch auf dem Reichstage gefragt, geantwortet und geurteilt. Lagen Vergehen gegen Kaiser und Reich vor, so wurde über den Missethäter die Reichsacht verhängt. Dann hieß, es: „Das urteilen wir und ächten dich und nehmen dich von und aus allen Rechten und setzen dich in alles Unrecht; wir teilen deine Hauswirtin zu einer wissenhaften Witwe und deine Kinder zu wahrhaftigen Waisen, deine Lehen dem Herrn, dein Erb und Eigen deinen Kindern, deinen Leib und dein Fleisch den Tieren in den Wäldern, den Vögeln in den Lüften und den Fischen in den Wassern. Wo ein jeglicher Mann Fried und Geleit hat, da sollst du keins haben, und wir weisen dich in die vier Straßen der Welt." War der Geächtete ein Fürst, so wurde ihm sein Lehen genommen und; der Reichskrieg gegen ihn eröffnet, damit die Acht an ihm vollstreckt wurde. 3. Barbarossas Kreuzzug und Tod. 1190. Im hohen Alter unternahm Friedrich Barbarossa einen Kreuzzug. Siegreich durchzog er Kleinasien, aber das heilige Land erreichte er nicht. Am Kalikadnos, einem Flusse in Kleinasien, führte sein Sohn den Vortrab, er selbst befand sich im Hintertreffen. Weil aber die Brücke über den Strom nur schmal war, stockte der Zug. Der Kaiser wollte mit seinem Pferde den Strom durchschwimmen, hatte aber nicht mehr so viel jugendliche Kraft als jugendlichen Mut; die Wellen rissen ihn fort. Als Hilfe kam, war er bereits entseelt. Das war am 10. Juui 1190. In der Heimat wollte niemand an die Trauernachricht glauben; das Volk meinte: der Kaiser Friedrich ist niemals gestorben, er wird einst wiederkommen, des Reiches Herrlichkeit neu aufzurichten.

5. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 30

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
30 Iii. Die Zeit der Lehen-herrschaft. Reichstag geladen, um sich wegen seines Treubruchs zu verantworten. Trotz viermaliger Ladung erschien er nicht. Nun ereilte ihn die Reichs-acht, und er verlor seine beiden Herzogtmer, smtliche Reichsmter und Reichslehen. (1180.) Nun verlieen ihn die Freunde, und die Feinde fielen von allen Seiten in sein Land. Da geriet der gechtete Herzog m solche Bedrngnis, da er Hilfe beim Kaiser suchte, sich ihm zu Fen warf und um Gnade flehte. Das Wort der Kaiserin hatte sich erfllt Friedrich Barbarossa aber gedachte der frheren Freundschaft und des Tages, da ihm der Lwe das Leben gerettet, und hob ihn trstend auf. Freilich konnte der Kaiser die Strafe nicht erlassen, aber er milderte sie in mehrjhrige Verbannung. Mit Weib und Kind mute der Herzog fein Land verlassen. Ihm blieben nur die Stammgter Braunschweig und Lneburg. Das Herzogtum Sachsen zer-splitterte in kleinere Herzogtmer und Frstentmer mit neuen Namen; nur in den Gebieten zwischen Harz und Elbe hat sich der Name Sachsen erhalten. Bayern kam damals an die Wittelsbacher, die noch heute darin regieren. Reichstag und Reichsacht. Galt es, des Reiches Nutz und Frommen zu be-raten, einen Kriegszug anzuordnen, Belehnungen vorzunehmen, der Ungetreue qeaen Kaiser und Reich zu richten n. a.. so lud der Kaiser die Fürsten des Reichs zu einer Versammlung, die den Namen Reichstag fhrte. Bei den Verhandlungen nahm der Kaiser seinen Platz auf einem Throne; die Fürsten lieen sich um den Thron meder, während das Volk an den Eingngen stand. Wie bei Gericht, wurde auch auf dem Reichstage gefragt, geantwortet und geurteilt. Lagen Vergehen gegen Kaiser und Reich vor. so wurde der den Misfethter die Reich sacht verhngt. Dann hie es: Das urteilen wir und chten dich und nehmen dich von und aus allen Rechten und setzen dich in alles Unrecht; wir teilen deine Hauswirtin zu einer wissenhasten Witwe und deine Kinder zu wahrhaftigen Waisen, deine Lehen dem Herrn, dein Erb und Eigen deinen Kindern, deinen Leib und dein Fleisch den Tieren in den Wldern, den Vgeln in den Lften und den Fischen in den Wassern. Wo ein jeglicher Mann Fried und Geleit hat, da sollst du keius haben, und wir weisen dich in die vier Straen der Welt." War der Gechtete ein Fürst, so wurde ihm sein Lehen ge-nommen und der Reichskrieg gegen ihn erffnet, damit die Acht an ihm vollstreckt wurde. 3. Barbarossas Kreuzzug und Tod. 1190. Im hohen Alter unternahm Friedrich Barbarossa einen Kreuzzug. Siegreich durchzog er Kleinasien, aber das heilige Land erreichte er nicht. Am Kalikadnos, einem Flusse in Kleinasien, fhrte sein Sohn den Vortrab, er selbst befand sich im Hintertreffen. Weil aber die Brcke der den Strom nur schmal war, stockte der Zug. Der Kaiser wollte mit seinem Pferde den Strom durchschwimmen, hatte aber nicht mehr so viel jugendliche Kraft als jugendlichen Mut; die Wellen rissen ihn fort. Als Hilfe kam, war er bereits entseelt. Das war am 10. Juni 1190. In der Heimat wollte niemand an die Trauernachricht glauben; das Volk meinte: der Kaiser Friedrich ist niemals gestorben, er wird einst wiederkommen, des Reiches Herrlichkeit neu aufzurichten.

6. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 39

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
V. Die Zeit der Reformen. 39 Hauptmann lie sich nicht beirren. Mit vier Heeren ruckte er vor die Burgen der Raubritter, die bermtig gesagt hatten: Und wenn es die ganze Nacht Burggrafen regnet, so sollen sie dennoch m der Mark nicht aufkommen." Friedrich fhrte eine gewaltige Bchse,^ die faule Grete, mit sich, und wo ihre schweren Kugeln gegen die Mauern prasselten, da war kein langer Widerstand mglich. Die Herren muten sich vor dem Nrnberger Tand, wie sie den Burggrafen spttisch ge-nannt hatten, demtigen. Danach versammelte Friedrich die geistlichen und weltlichen Zerren, die Mannen und Städte der Mark, um Gericht zu halten. Denschnldigen wurden alle ihre Lehen genommen, und es wurde ein Landfriedensgesetz erlassen, nach dem jede Selbsthilfe streng untersagt war und jedermann gehalten sein sollte, sein Recht bei den bestellten Gerichten zu suchen. 3. Friedrich wird Kurfürst von Brandenburg. Friedrich verlie die Mark und begab sich zu der vom Kaiser angesetzten Kirchen-Versammlung nach Konstanz. Hier gab ihm der Kaiser auf offenem Markte und in feierlicher Versammlung die Mark Brandenburg als erbliches Lehen nebst der Kurfrsten- und Erzkmmererwrde. Als Kurfürst von Brandenburg kehrte Friedrich in die Mark zurck. Noch fnfundzwanzig Jahre hat er mit allen Krften zum Segen seines Landes, aber auch fr die Einheit des deutschen Reichs und die Strkung des Kaisertums gewirkt. Er war ein wrdiger Vorfahr der deutschen Kaiser aus dem Hause Hohenzollern. 25. Die Erfindung der Kuchdruckerkunst. 1450. 1. Die Formschneidekunst. Frher gab es nur geschriebene Bcher. Die Mnche beschftigten sich mit der Herstellung derselben und brachten es darin zu groer Kunstfertigkeit. Diese Bcher waren sehr teuer. Einen Fortschritt brachte die Formschneidekunst. In hlzerne Tfelchen wurden allerlei Bilder geschnitten, mit Farbe bestrichen und dann auf Pergament oder Papier abgedruckt. Bald schnitt man einzelne Wrter neben das Bild, dann ganze Bibelstellen. Zuletzt stachen die Formschneider Tafeln tiotl Buchstaben. Sollte nun ein Buch gedruckt werden, fo muten fo viele Holztafeln da fein, wie das Buch Seiten hatte. Nach dem Abdrucke hatten aber die Tafeln, die fo viel Mhe und Arbeit gekostet, keinen Wert mehr. 2. Gutenberg und feine Erfindung. Da kam ein deutscher Edel-mann, Namens Gutenberg, geboren in Mainz, wohnhaft in Stra-brg, aus den glcklichen Gedanken, die einzelnen Schriftzeichen in buchene Stbchen auszuschneiden, mit Fden zu Zeilen znsammenzureihen, mit Tinte und Lampenru zu schwrzen und abzudrucken. Der erste Versuch gelang nicht nach Wunsch, weit die hlzernen Buchstaben leicht zerfprangen; daher nahm er spter bleierne, dann zinnerne. Gutenberg kehrte nach Mainz zurck und trat mit Johann Faust und Peter

7. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 8

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
— 8 — Es war im Jahre 1155, als König Friedrich mit glänzenden Heer- haufen nach Rom zog. Hier schmückte in derpeterskirchedespapsteshand das königliche Haupt mit der römischen Kaiserkrone. Solche Ehre aber hätte er der Stadt mit 5000 Pfund Silber bezahlen sollen, so verlangten die Römer voll geckenhaften Hochmuths. Barbarossa hatte ihrer gelacht ; da überfielen sie nach vollzogener Krönung gewaffnet den Arglosen. Aber wie ein Wetter braust der wachsame Heinrich mit seiner Schaar herbei, seine Brust schützt den Kaiser, sein Schwert hält fürchterliche Ernte unter den Verräthern; 1000 Römer liegen erschlagen vor ihm an der Tiber- brücke, ihrer viele verderben in den Fluten des Stromes. Der Kaiser ist gerettet. Er nimmt dem Löwen den Helm vom Haupte und trocknet das Blut, welches diesem aus tiefen Wunden entströmt. Von festen Banden der Freundschaft umschlungen, stehen sie jetzt nebeneinander, der majestätische, blonde Ghibelline mit dem blauen Auge voll Macht und Milde, mit den braunen, funkelnden Augen der schwarze, markige Wels. Alsbald durfte dieser die Herrschaft über sein Baierland antreten. In höchster Macht strahlte der 27jährige Sachsenherzog. Längst hatte er sein Lieblingsland, das Sachsenland, hoch emporgehoben. Nach außen hin hatte er dessen Grenzen erweitert. Jenseit der Elbe hatte er die slavischen Völker, die heidnischen Obotriten unterworfen. Nicht mit Gewalt hatte er ihre Tempel zerbrochen, nicht mit dem Schwerte sie zur Taufe getrieben, sondern durch treue, würdige Priester ihnen das Evangelium lieb und werth machen lassen; auch hatte er viele sächsische Ansiedler unter sie gemengt, und so befestigte er hier nach und nach seine Herrschaft. Auch im Innern hatte seine Macht zugenommen. Er duldete nicht Fehden und Unordnungen. Der Handel Bardowieks erblühte unter Heinrich's Schutz und füllte die Stadt mit Reichthum, und mehr noch geschah dies bei Lübeck, als der Herzog diese neuerworbene Stadt wegen ihrer günstigen Handelslage be- vorzugte (worüber freilich Bardowiek ihm gram wurde). Das von den Slaven eingeäscherte Hamburg war unter ihm herrlich erstanden, in Barern aber erhob sich München unter seiner Pflege. Er sah mit Freuden seine Werke, er erkannte mit Hochgefühl die Macht seines Willens; so wollte er seinen Willen auch vor niemandem beugen, wollte allein Herr sein in seinem Reiche. Was bisher nur dem Kaiser vergönnt war, das that er jetzt; er gründete neue Bisthümer (jenseit der Elbe), er setzte Bischöfe ein nach eigenem Ermessen. Da wurden die mächtigen geistlichen Herren rings umher ihm gar feind; in den Herzen der weltlichen Nachbarherrscher aber lag der Neid auf der Lauer. Damit sie eingedenk wären des Welsen- muthes, ließ Heinrich, der in seinem Welfenwappen einen springenden Löwen führte, jetzt auch einen großen Löwen, aus Erz gegossen, vor seiner Burg zu Braunschweig aufstellen, und als sie das nicht verstanden, als sie — der Bär und viele andere — in mächtigem Bündnis heranzogen, da schlug er seine Tatzen ein, daß sie auseinander stoben wie eine ver- schüchterte Heerde. — Ruhig, als ob sein Land keinen Feind zu fürchten 4
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