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1. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 34

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
34 kannte weder Straßenpflaster noch Bürgersteig. Die Straßen, durch die der Wanderer schreitet, sind eng, krumm und so schmutzig, daß man sich bei nassem Wetter nur in Holzschuhen hinaus wagen darf. Der Kuhhirt treibt hier seine Herde in die Stadtflur, ein Schäfer zieht mit den Schafen auf die nahen Wiesen, und unbewacht laufen die Schweine über die Straßen. Großes Vergnügen gewährt dem Bürger die Taubenzucht, und zahlreiche Scharen dieser Vögel durchfliegen die Stadt. Die Gebäude. Großer Auswand von Mühe und Kosten wird auf den Bau der öffentlichen Gebäude verwendet. Noch jetzt bewundern wir die herrlichen Dome, die das Mittelalter hervorgebracht hat, wie den Kölner Dom und das Straßburger Münster. So prunkvoll aber die Kirchen gebaut wurden, so einfach waren die Wohnhäuser der Bürger. Diese sind aus Fachwerk gebaut, mit Stroh gedeckt und mit dem Giebel der Straße zugekehrt. Die oberen Stockwerke springen über die unteren vor und lassen nur wenig Licht in die Straße dringen. Hinter den Wohnhäusern befinden sich die Hofräume mit den Stallungen und Speichern, denn die Bürger beschäftigen sich vorzugsweise mit Ackerbau. Ebenso einfach, wie von außen, sah das Haus auch im Innern aus. Tapeten waren nicht bekannt, man tünchte die Wände mit Kalk. Schmucklos waren Tische, Stühle und Bänke, das Geschirr war von bemaltem Ton oder von Zinn. Kleidung. Nahrung. Mehr Wert legte der Bürger auf seine Kleidung. Man liebte buntfarbige, teure Stoffe, und der eine suchte es dem andern darin zuvorzuthun. Jeder Stand hatte seine besondere Tracht und suchte darin seine Ehre. Nicht minder wichtig als prunkvolle Kleidung war vornehme Speise und Trank. In der Kochkunst leistete man in den großen Städten vorzügliches. Die Speisen genoß man stark gewürzt. Schon damals liebte der Deutsche das Bier; dasselbe wurde besonders in Norddeutschland getrunken. Außer deutschen Weinen waren auch schon italienische und griechische Weine bekannt. Das Handwerk. Die Bewohner einer Stadt waren zum größten Teil Ackerbauer und Handwerker. Im Mittelalter gelangte das Handwerk zu hohem Ansehen und hoher Blüte. Seit dem 12. Jahrhundert schlossen sich die Handwerker zu Zünften oder Innungen zusammen. Die Innungen wählten ihren Zunftmeister, und nur der durfte seine Ware auf dem Markte zum Verkaufe anbieten, der der Innung an- gehörte. So wurde ein jeder Handwerker gezwungen, Mitglied der Innung zu werden. Wer ein Handwerk erlernen wollte, mußte drei Jahre lang als Kind (Sehrjunge) in die Lehre gehen, bevor er nach vollbrachtem Gesellenstück zum Knecht (Gesellen) befördert wurde. Der

2. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 35

1895 - Elberfeld : Wülfing
35 diesem Orden gegrndet. Spter unterlag der Orden der Macht der Polenfrsten und mute deren Oberhoheit anerkennen. Zur Zeit der Reformation nahm der Vorsteher des Ordens, der Hochmeister Albrecht von Brandenburg, mit den meisten Rittern die evangelische Lehre an und verwandelte Preußen in ein weltliches, erbliches Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit. 3. Der Untergang des itertuins. Nach den Kreuzzgen vergaen viele Ritter ihres heiligen Eides. Sie lebten untereinander in bestndigem Streite, wobei oft die schlimmsten Gewaltthaten und Ungerechtigkeiten verbt wurden. Auch berfielen sie auf den Landstraen die Kaufleute und nahmen ihnen Geld und Waren weg, plnderten die Hfe und Drfer und waren ein Schrecken fr die ganze Umgegend. Anstatt nach dem Rechte und nach den Gesetzen des Landes zu handeln, bten sie das traurige Faustrecht, d. h. der Strkere beraubte und unterdrckte den Schw-chern. Mancher deutsche Fürst hatte fortwhrend mit solchen Raub-rittern zu kmpfen. Dadurch verlor das Rittertum feinen frheren Ruhm. Als dann durch das Schiepulver die Kriegfhrung eine andre wurde, hrte das Rittertum nach und nach ganz auf. (G. u. S. Il Nr. 49: Ritterleben.) 12. Städte, Brger und Bauern. 1. Die Städte. a. Ihre Bauart. Wie die Ritterburgen, so waren frher auch die meisten Städte mit Mauern umgeben, auf welchen sich mehrere Trme befanden. Die Thore in diesen Mauern wurden abends geschlossen. Die Strafsen der Städte waren anfangs ungepflastert, krumm und enge. Die Huser standen mit der Giebelseite an der Strafse; sie hatten hufig zierliche Ecktrmchen mit aus Holz geschnitzten Bildern und frommen Sprchen und waren in alter Zeit mit Schindeln oder Stroh gedeckt. Mitten in der Stadt lag der Marktplatz mit dem Brunnen. Am Markte stand das Rathaus. In seinem Turme befand sich eine Glocke, die zu den Versammlungen der Ratsherren einlud. b. Ihre Bewohner. Die Bewohner der Städte wurden Brger genannt. Sie trieben entweder Ackerbau oder mancherlei Handwerke und Knste in ihren Werksttten, verfertigten zierliche Gerte, Waffen und Kleidungsstcke, oder sie handelten auch mit fremden Waren. Alle 3*

3. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 112

1895 - Elberfeld : Wülfing
wig-holsteinischen Truppen knftig einen Teil des preufsischen Heeres bildeten, und dafs ihm einige wichtige Hafenpltze abgetreten wrden. In dem Vertrage zu Gastein einigten sich die beiden Mchte dahin, dafs gegen eine Geldentschdigung das Herzogtum Lauenburg fr immer an Preußen fiel, Schleswig dagegen von Preußen und Holstein von sterreich in Verwaltung genommen wurde. Das Einvernehmen wurde aber wieder gestrt, als sterreich dem Augustenburger dennoch zur Regierung verhelfen wollte. Preußen wollte nicht zugeben, dafs in Norddeutschland ein neuer, unabhngiger Staat entstehe. Es handelte sich aber nicht nur um den Besitz der Elbherzogtmer. An eine Einigung Deutschlands war so lange nicht zu denken, als zwei gleich mchtige Staaten an seiner Spitze standen. Das Schwert mufste jetzt entscheiden, wer von beiden knftig die Vorherrschaft in Deutschland haben sollte, und so kam es im Jahre 1866 zum Kriege zwischen Preußen und sterreich. Auf Preußens Seite stellten sich nur wenige deutsche Staaten; aufserdem verbndete sich Italien mit Preußen, weil es den sterreichern Venetien entreifsen wollte. b. Die Besetzung Norddeutschlands. Nicht nur die sddeutschen Fürsten, sondern auch die Herrscher der grfseren norddeutschen Staaten: Hannover, Kurhessen, Nassau und Sachsen, stellten sich auf die Seite sterreichs. Ehe der Kampf aber ausbrach, bot König Wilhelm seinen norddeutschen Gegnern noch einmal den Frieden an. Aber seine Vorschlge wurden zurckgewiesen. Da gab er seinen Generalen den Befehl zum Vorrcken, und in 3 Tagen waren die Hauptstdte der 3 Lnder Hannover, Kurhessen und Sachsen von den Preußen besetzt, ohne dafs ein Tropfen Blut geflossen wre. Das schsische Heer zog nach Bhmen und vereinigte sich mit den sterreichern. Die Hessen stiefsen zu den Sddeutschen. Die Hannoveraner suchten ebenfalls nach Sden zu entkommen, um sich den Bayern anzuschliefsen. Sie wurden aber am 27. Juni bei Langensalza von einem kleinen preufsischen Heere angegriffen und so lange aufgehalten, bis sie von andern herbeieilenden Truppenteilen umzingelt waren und sich samt ihrem Könige ergeben mufsten. So war ohne große Opfer ganz Norddeutschland gewonnen. c. Die Aufstellung gegen sterreich. An der oberen Elbe in Bhmen hatte sterreich ein Heer von 250 000 Mann aufgestellt. Gegen diese feindliche Hauptmacht stellte Preußen drei Heere auf. Die Elbarmee in Sachsen unter dem General Herwarth von Bittenfeld bildete den

4. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 122

1895 - Elberfeld : Wülfing
122 Dies geschah denn auch, nachdem Metz am 27. Oktober sich ergeben hatte und die Gefangenen, 170 000 an der Zahl, nach Deutschland abgefhrt waren. Prinz Friedrich Karl mit seiner Armee trieb die feindliche Sd-Armee durch mehrere siegreiche Kmpfe zurck und schlug sie vom 2.-4. Dezbr. bei Orleans so vollstndig, da sie aus-einandergefprengt wurde. Ein Teil verband sich mit der bei Le Mans stehenden West-Armee; diese wurde durch Prinz Friedrich Karl am 11. und 12. Januar geschlagen; der andre Teil bildete eine neue, die Ost-Armee, unter General Bourbaki. Dieser fate den Plan, das Elsa wieder zu erobern und dann in Sd-Deutschland einzudringen. Dieses Unternehmen brachte unsere Armeeen in eine hchst gefhrliche Lage. Denn den mehr als 100000 Franzosen konnte anfnglich nur ein deutsches Heer von etwa 15 000 Mann bei Belfort entgegengestellt werden. Aber ihr Fhrer, der tapfere General Werder, und feine braven Truppen gaben sich das Versprechen: Hier kommt kein Mann durch!" Sie hielten Wort. Drei Tage lang (vom 15.17. Januar 1871) hielten sie in eisiger Winterklte gegen die dreifache bermacht stand. Da kam ihnen General Manteuffel mit einem Heere von Norden her zu Hilfe. Nun wurde auch diese letzte fran-zsifche Armee von drei Seiten umzingelt und in die Schweiz gedrngt, wo sie entwaffnet wurde (1. Febr. 1871). d. Der Friede. Damit war den Franzosen die letzte Hoffnung auf Sieg geschwunden. Paris konnte sich auch nicht lnger halten. Seit dem 27. Dezember 1870 wurde es krftig beschossen. Die groen Vorrte von Lebensmitteln waren verzehrt. Der Hunger qulte die Brger entsetzlich. Pferdefleisch war ein Leckerbissen. Zu all dem Elend drohte noch eine Emprung auszubrechen. Der Kommandant wurde gentigt, noch einmal mit 100 000 Mann einen Ausfall zu machen. Er mute aber wieder zurck. Da war auch der Widerstand der Pariser gebrochen. Am 28. Januar 18u mute sich die stolze Stadt ergeben. Die französisch Negierung bat um Frieden. Der Krieg war zu Ende. In diesem Kriege hatte das deutsche Heer 16 Schlachten gewonnen, 26 Festungen erobert, 11000 Offiziere und 863 000 Mann zu Gefangenen gemacht, 6700 Geschtze und 120 Adler und Fahnen erbeutet. Im Friedensschlu zu Frankfurt am Main, am 10. Mai 1871, mute Frankreich die frher geraubten Lnder Elsa und Lothringen zurckgeben und 5 Milliarden Francs (4000 Millionen Mark) Kriegskosten bezahlen. Die herrlichste Frucht der deutschen Siege aber war die Einigung Deutschlands mit einem Kaiser an der Spitze. Noch während die Kanonen donnerten, hatte Bismarck, der Kanzler des norddeutschen Bundes, im Hauptquartier zu Versailles mit den Bevollmchtigten der deutschen Sdstaaten Vertrge geschlossen. Dadurch wurden alle deutschen Staaten unter Fhrung Preuens zu einem einzigen Reiche verbunden. Die Fürsten, an ihrer Spitze der

5. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 107

1895 - Elberfeld : Wülfing
107 Wagen zu springen und sich auf ein Pferd zu werfen, mu aber Hut und Degen zurcklassen. e. Der zweite Pariser Friede. Napoleon hatte zum zweitenmale alles verloren. Am 7. Juli 1815 zogen die verbndeten Heere abermals in Paris ein. Napoleon wurde nun hrter bestraft, als das erste Mal. Auf einem englischen Schiffe wurde er nach der ein-samen Insel St. Helena (mitten im atlantischen Ozean) gebracht, wo er nach 6 Jahren gestorben ist. Auch die Stadt Paris und das ganze franzsische Volk kamen diesmal nicht so leicht weg wie das erste Mal. 600 Millionen Mark Kriegssteuern muten bezahlt und die geraubten Kunstschtze ausgeliefert werden. 150 000 Soldaten der Verbndeten blieben 5 Jahre lang in den Grenzfestungen, um das Land zu be-wachen. Die frher geraubten Lnder Elsa und Lothringen brauchten die Franzosen aber nicht abzugeben; man begngte sich mit der Ab-tretung einiger kleiner Gebiete auf der linken Rheinseite. f. Der Wiener Kongre. Napoleons Wiederkunft hatte die Mchte dahin gebracht, in Wien sich der die Verteilung der Lnder zu einigen. Preußen ging aus dem Kriege nicht mit so groen Vorteilen hervor, wie sich gebhrt htte. Seine alten Besitzungen Ansbach und Baireuth kamen an Bayern; Hannover erhielt Ostfriesland. Dagegen erhielt Preußen die grere Hlfte von Sachsen und auer seinen vormaligen Besitzungen in Westfalen und am Rhein die Herzogtmer Jlich und Berg, das Siegener Land und die geistlichen Gebiete von Kln und Trier, so da es drei neue Provinzen Sachsen, Rheinprovinz und Westfalen bilden konnte. Auch muten die Schweden ihre letzte deutsche Besitzung, Neuvorpommern nebst Rgen, an Preußen abtreten. Von den polnischen Erwerbungen wurde die Provinz Posen gebildet. g. Der deutsche Bund. Eine Hoffnung erfllte der Wiener Kongre nicht, ein einheitliches deutsches Reich wurde nicht gegrndet. An Stelle des ehemaligen deutschen Reiches trat der Deutsche Bund. In ihm vereinigten sich 34 deutsche Lnder und 4 freie Städte zur Erhaltung der innern und uern Sicherheit Deutschlands. Die Angelegenheiten des Bundes wurden beraten und besorgt durch eine Versammlung von Gesandten der einzelnen Regierungen, welche in Frankfurt am Main unter dem Vorsitze sterreichs den Bundestag bildeten. Die Urkunde des Bundes, die Bundesakte, wurde am 8. Juni 1815 von den deutschen Fürsten und freien Stdten unterzeichnet. (G. u. S. Ii. Nr. 219: Leipzig. Nr. 222: Belle-Alliance.)

6. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 108

1895 - Elberfeld : Wülfing
27. Friedlich Wilhelm It. (18401861). 1. Sein Regierungsantritt. Friedrich Wilhelm Iii. war nach langer gesegneter Regierung am 7. Juni 1840 gestorben; ihm folgte sein Sohn Friedrich Wilhelm Iv., geboren den 15. Oktober 1795. Er war ein Fürst von edler Gesinnung und seltenen Geistesgaben. Von vortrefflichen Lehrern herangebildet, war er in seiner Jugend durch viel Leiden, Entbehrungen und Mhseligkeiten gefhrt worden, wie sie selten Knigsshne erleben. Durch persnliche Teilnahme an den Geschften der Staatsverwaltung wohl vorbereitet, trat er in seinem 45. Lebensjahre die Regierung an. Fr das kirchliche Leben, fr Stiftungen der Frmmigkeit und Wohlthtigkeit hatte er ein warmes Herz und eine freigebige Hand. Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen," bekannte er laut vor den Vertretern des Volks. Dieses Bekenntnis hat er treu gehalten. Den Wissenschaften gewhrte er jegliche Untersttzung und zog gelehrte und geistvolle Männer in seine Nhe. Seine Liebe zur Kunst zeigte er besonders durch die Frderung des Baues der schnsten deutschen Kirche, des Klner Domes. 2. Die Mrzunruhen von 1848. Whrend aber der König die Werke des Friedens pflegte, kam es in Frankreich zu einem neuen Aufstand. Das Beispiel des franzsischen Volkes fand auch in Deutschland vielfach Nachahmung. In den meisten deutschen Staaten, in Sachsen, Baden, sterreich kam es zu gefhrlichen Emprungen. Auch in Berlin kam es zum Strafsenkampfe (18. Mrz). Doch der König bte Nachsicht und Geduld, und so gelang es ihm, die Ordnung wieder herzustellen. Am 5. Dezember 1848 gab der König dem Lande ein Gesetz, Verfassung genannt, nach welcher den Abgeordneten des Volks die Teilnahme an der Gesetzgebung und andre wichtige Rechte eingerumt wurden. Diese Verfassung ist das Grundgesetz des Staates, und jeder preufsische König, wenn er die Regierung antritt, leistet den Eid, dafs er die Verfassung aufrecht erhalten und in bereinstimmung mit ihr und den Gesetzen seine Unterthanen regieren will. 3. Die letzten Lebensjahre des Knigs. Die Wege der Könige sind thrnenreich und thrnen-schwer." Dieses hat Friedrich Wilhelm Iv. in hohem Grade erfahren. Im Jahre 1857 befiel den König ein Unwohlsein,

7. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 114

1895 - Elberfeld : Wülfing
x 114 Geschichte die Schlacht von Kniggrtz", das Ausland nennt sie meistens nach dem Orte Sadowa. Nach diesem Siege drang König Wilhelm mit seinem Heere unaufhaltsam vor. Ende Juli schon stand das preufsische Heer vor Wien. Da sah sich der sterreichische Kaiser gentigt, um Frieden zu bitten. e. Der Mainfeldzug. Im Monat Juli hatten auch im Westen, am Main, mehrere harte Kampfe stattgefunden. sdort standen zwei feindliche Armeeen: ein bayrisches Heer bei Bamberg und die sogenannte Reichsarmee (Wrttemberger, Badenser, Hessen, Nassauer, Frankfurter) bei Frankfurt. Ihnen konnte König Wilhelm nur ein halb so starkes Heer, die sogenannte Mainarmee, unter dem General Vogel von Falkenstein entgegenstellen. Dennoch drangen die Preußen siegreich vor. Es gelang ihnen, die Vereinigung der beiden Armeeen zu hindern und sie einzeln zu besiegen. Ende Juli war auch hier der Kampf beendet, und die Gegner Preu-fsens baten um Frieden. f. Der Frieden. Am 23. August kam zu Prag der Frieden mit sterreich, spter in Berlin der Frieden mit den andern Gegnern Preußens zustande, und zwar unter folgenden Bedingungen: 1. sterreich verzichtet auf seine Ansprche an Schleswig-Holstein, scheidet aus Deutschland aus und zahlt 60 Millionen Mark Kriegskosten. 2. Schleswig - Holstein, Hannover, Kurhessen und Nassau werden preufsische Provinzen, auch die Stadt Frankfurt am Main wird preufsisch. 3. Alle deutschen Staaten nrdlich vom Main vereinigen sich zu dem norddeutschen Bunde", an dessen Spitze Preußen steht. Auch Sddeutschland stellt bei einem Kriege seine Truppen unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen. (Gr. u. S. Ii. Nr. 253: Schleswig-Holstein. Nr. 254: Kniggrtz.) 29. Der Krieg gegen Frankreich (1870 und 1871). 1. Die Nrsacken, dies Krieges. a. Die Eitelkeit der Franzosen. Im Jahre 1848 hatten die Franzosen ihren König abgesetzt und ihr Land zu einer Republik gemacht. Zum Prsidenten derselben beriefen sie einen Neffen ihres frheren Kaisers Napoleon I., der auch Napoleon hie.

8. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 129

1895 - Elberfeld : Wülfing
129 ihm eine in der Zeitung zufllig gefundene Anzeige von einer Ver lobung in der Familie eines seiner frheren Lehrer Anla geben, seine freundliche Teilnahme zu bezeugen, und bei einem Todesfall versumte er nie, sein aufrichtiges Beileid kund zu thun. Dem militrischen Dienst lag Prinz Wilhelm in der Weise aller Hohenzollern ob und erwarb sich dabei die vollste Zufriedenheit seines kaiserlichen Grovaters. Mit den Staatsgeschften wurde er durch den von ihm hochverehrten Reichskanzler, Fürst Bismarck, bekannt gemacht. 3. Die Familie. Am 27. Februar 1881 vermhlte er sich mit Auguste Viktoria, Tochter des verstorbenen Herzogs Friedrich zu Schleswig - Holstein, geb. 22. Oktober 1858. Aus dieser Ehe stammen sechs Shne und eine Tochter: 1) Der jetzige Kronprinz, Friedrich Wilhelm, geb. 6. Mai 1882. 2) Eitel-Friedrich, geb. 7. Juli 1883. 3) Adalbert, geb. 14. Juli 1884. 4) August Wilhelm, geb. 29. Januar 1887. 5) Oskar, geb. 27. Juli 1888. 6) Joachim, geb. 17. Dezember 1890. 7) Viktoria Luise, geb. 13. September 1892. Nach dem Tode von Kaiser Wilhelm I. am 9. Mrz 1888 wurde Prinz Wilhelm Kronprinz, aber schon nach 99 Tagen, am 15. Juni 1888, bestieg er als Kaiser Wilhelm Ii. den Thron seiner Vorfahren. 4. Kaiser Ditfietms Ii. (Mgnie. Am 18. Juni 1888 wurde die Proklamation Kaiser Wilhelms Ii. an das preuische Volk verffentlicht. In derselben heit es: Aus den Thron Meiner Vter berufen, habe Ich die Regierung im Aufblick zu dem Könige aller Könige bernommen und Gott ge-lobt, nach dem Beispiel Meiner Vter Meinem Volke ein gerechter und milder Fürst zu sein, Frmmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu frdern, den Armen und Bedrngten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wchter zu sein. Wenn Ich Gott um Kraft bitte, diese Kniglichen Pflichten zu erfllen, die sein Wille Mir auferlegt, so bin Ich dabei von dem Vertrauen zum preuischen Volke getragen, welches der Rckblick auf unsre Geschichte Mir gewhrt. In guten und bsen Tagen hat Preuens Volk stets treu zu feinem Könige gestanden. Auf diese Treue, deren Band sich Meinen Vtern gegenber in jeder schweren Zeit und Gefahr als unzerreibar bewhrt hat, zhle auch Ich in dem Bewutsein, da Ich sie aus vollem Herzen erwidere als treuer 9

9. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 1

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
I. Die Zeit des Heidentums. 1. Land und Keule zur Urzeit. 1. Das Land. Vor mehr als 2000 Jahren sah es in unserer Heimat und unserem Vaterlande ganz anders aus als jetzt. Städte und Dörfer, Äcker und Wiesen, Landstraßen und Eisenbahnen gab es noch nicht. Dichter Urwald, voll mächtiger Eichen und Buchen, bedeckte das Land. Rehe, Hirsche und Füchse hausten darin wie heute, aber auch Bären und Wölfe, Elentiere und Auerochsen. Wilde Pferde weideten auf sonnigen Waldblößen, und in Eichengründen wühlten Herden wilder Schweine. In Thälern und Niederungen sammelte sich Wasser in reicher Fülle zu Bächen und Flüssen: niemand dämmte sie ein und regelte ihre» Lauf; so entstanden Sümpfe, Flußarme und Werder, wo Fischotter und Biber ihr Wesen trieben. Die Luft war rauh und feucht, und oft lagerte dichter Nebel auf Berg und Thal. Manche Orts- und Flurnamen erinnern noch heute an den Zustand unseres Landes zur Urzeit. 2. Die Leute. In dieses Land sind unsere Vorfahren lange vor Christi Geburt eingewandert. Auch in unsere Gegend kamen Züge des wandernden Volkes: Mgnner, Frauen und Kinder. Sie waren groß von Gestalt, stark und schön, hatten eine weiße, reine Hautfarbe, frische rote Wangen und langes flachsgelbes Haar, das Männern und Frauen in reicher Fülle um den Nacken hing. Aus den gebräunten Gesichtern leuchteten blaue Augen voll Mut und Freiheitstolz. Die Männer trugen einen langen Leibrock aus Seinen oder Wolle, darüber das Fell eines wilden Tieres, mit dessen Schädelhaut sie ihren Kops bedeckten. Umgürtet waren sie mit kurzem Schwert; die rechte Hand hielt einen langen Wurfspeer, der linke Arm den Schild aus Lindenholz. Die Frauen trugen ein langes Leinenhemd, darüber einen Mantel, den eine Spange über der Brust zusammenhielt. Die Kinder waren barfuß, barhaupt und ähnlich gekleidet wie die Alten. Mit sich führten die Wanderer große Viehherden und Wagen voll Hab und Gut. Wochenlang ging die Fahrt durch den wilden, unwegsamen Wald, dahin an Flüssen und Bächen. 3. Die Sprache. Wir nennen unsere Vorfahren die alten Deutschen, obgleich sie selbst den Namen Deutsche noch nicht Tecklenburg, Deutsche Geschichte. 1

10. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 102

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
102 Seittafel. 1815. Gründung des Deutschen Bundes ans dem Wiener Kongretz. Hannover wird ein Königreich. 1817. Union der evangelischen Kirchen in Preußen. 1829. Der Engländer Stephenfon baut die erste Lokomotive. 1831. Preußen wird in Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise eingeteilt. 1833. Gauß und Weber in Göttingen legen den ersten elektrischen Telegraphen an. 1835. Die erste Eisenbahn in Deutschland (Nürnberg — Fürth) 1848-1858. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. 1848. Revolution in Deutschland. 1850. Preußen erhält feine Verfassung. 1861. Wilhelm I. wird König von Preußen. 1864. Erwerbung Schleswig-Holsteins durch den Krieg gegen Dänemark. 1864. Die Genfer Konvention bestimmt, daß im Kriege alle Lazarette, ■ Hospitäler und Krankenpfleger neutral sein sollen. 1866. Auflösung des Deutschen Bundes. 1866. Österreich scheidet infolge des deutschen Krieges aus Deutschland aus. 3. Juli. Sieg bei Köuiggrätz. Preußen erwirbt Hannover, Hessen-Nassau und Schleswig-Holstein. Gründung des Norddeutschen Bundes. .^70/71. Erkämpsung der deutschen Einheit im Kriege gegen Frankreich. 1870. 4. Aug. Sieg bei Weißenburg. 6. Aug. Sieg bei Wörth. 14. Aug. Sieg bei Courcelles. 16. Aug. Sieg bei Mars la Tour und Vionville. 18. Aug. Sieg bei Gravelotte. 1. Sept. Sieg bei Sedan. 2. Sept. Napoleon Iii. wird bei Sedan gefangen ge- nommen. 27. Okt. Übergabe von Metz. -1871. 1. Jan. Ansang des neuen Deutschen Reichs. 18. Jan. Die Kaiserseier in Versailles. 27. Jan. Übergabe von Paris. 10. Mai. Das Deutsche Reich gewinnt im Frieden zu Frankfurt a. M. Elsaß-Lothringen. X. Seit 1871. Zm neuen Deutschen Reich. 1874. Gründung des Weltpostvereins. 1879. Einführung der neuen Gerichtsordnung im Reiche. 1883. Dreibund zwischen Deutschland, Österreich und Italien. 1884. Das Deutsche Reich erwirbt Kolonien in Afrika. 1888. 9. März. Kaiser Wilhelm I. stirbt. 1888. Kaiser Friedrich Iii. 1888. 15. Juni. Kaiser Wilhelm Ii. beginnt seine Regierung. 1889. Gesetz über die Jnvaliditäts- und Altersversicherung für die Ar- beiter. 1895. Vollendung des Nord-Ostsee-Kanals (Kaiser-Wilhelm-Kanal). 1897. Erwerbung von Kiautschou. 1898. Fürst Bismarck stirbt in Friedrichsruh. 1899. Deutschland erwirbt die Karolinen- und Palauinseln, sowie die ' Samoainseln Upolu und Sawaii. 1900. Einführung des bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich.
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