17. Kolumbus.
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Schiffe ausbessern. Von da aus steuerte er in die Wasserwste hinaus,
die vor ihm kein Seefahrer durchkreuzt hatte; er selbst war entschlossen,
eher seiner berzeugung das Leben zu opfern als umzukehren, seine Mannschaft dagegen war zagend und zweifelnd, ob man nicht dem sicheren Verderben entgegengehe. Wochenlang zeigte sich kein Land; man fand im Atlantischen Ozean eine Stelle, wo sich so viel Seetang gesammelt hatte,
da die Fahrt der Schiffe gehemmt wurde. War dies das gefrchtete Lebermeer? Aber man drang hindurch. Doch jenseits wieder kein Land! Die Stimmung der Seelente wurde verzweifelter, und drohend verlangten sie die Umkehr. Aber Kolumbus blieb fest, die gnstigen Zeichen, da Land in der Nhe sein mte, mehrten sich, man fischte Beeren sowie einen Stab mit Schnitzerei aus dem Wasser. Der Admiral selbst wachte die Nacht hindurch, das Auge nach Westen gerichtet; da um 2 Uhr nachts am 12. Oktober erscholl der Ruf: Land! Die Spanier stieen auf eine en ^ung kleine Insel (Bahamagruppe); deren rotbraune Bewohner, mit denen man sich nur durch Zeichen verstndigen konnte, nannten sie in einer fremdartigen Sprache Guanahani". Kolnmbus nahm das Eiland am nchsten Tage feierlich fr seine Knigin Jsabella in Besitz und gab ihm den Namen San Salvador (d. i. Heiliger Erlser). Er glaubte Indien erreicht zu haben; deshalb brgerten sich die Ausdrcke Indianer" und West-indien" ein. Zu ihrer Freude fanden die Spanier Gold bei den Ein-geborenen; diese wiesen, als sie die Gier der Weien nach diesem Metall beobachteten, nach Sden als dessen Fundorte hin. So fuhr Kolumbus weiter und entdeckte die groen Inseln Kuba und Haiti (Antillen). Dann mute er aber wegen des Znstandes seiner Schiffe an die Rckkehr denken.
Unter vielen Fhrlichkeiten kam er nach Europa zurck, mit ungeheurem Jubel begrt, denn man begriff, da eine wichtige Entdeckung gemacht sei. Und diese Meinung besttigten die weiteren Fahrten des Kolumbus.
Er fand noch das Festland an der Mndung des Orinoko. Aber den verdienten Dank erntete er nicht. Zwar hielt die Knigin Jsabella treu zu ihm, doch ihr Gemahl, der König Ferdinand von Aragonien, ein argwhnischer Fürst, hrte auf die Verleumder des groen, aber auch Hab-schtigen Mannes und entsetzte ihn trotz aller Versprechungen seines Amtes. Er wurde sogar nach dem Tode Jsabellas (1504) gefesselt nach Spanien gebracht. Zwar mute Kolumbus von allen Beschuldigungen freigesprochen werden, doch konnte er die tiefe Krnkung, die ihm wider-fahren war, nicht verwinden. Als er 1506 starb, befahl er, die Ketten,
die er getragen hatte, ihm in das Grab mitzugeben. Ein eigener Nenne e"e(t fr das neu gefundene Land wurde notwendig, als man einsah, da nicht be9"m^cn Indien, sondern ein bisher unbekannter Erdteil gefunden worden sei. Aber
Wagner-Lampe. Sagen und Lebensbilder. Ii. A. 3. Aufl. 5
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Quellenstze.
Ein jeder Amtmann liefere Jahr fr Jahr zu Weihnachten uns ein Ver-zeichnis von all unserem Gute und Ertrage ... und zwar alles getrennt von-einander und wohl geordnet, da wir im stnde sind zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben."
29) Die Erziehung seiner Kinder richtete er so ein, da Shne wie Tchter zuerst in den Wissenschaften unterrichtet wurden, auf deren Erlernung auch er selbst seinen Flei verwandte. Dann muten die Shne, sobald es nur das Alter er-tubte, nach der Sitte der Franken reiten, sich in den Waffen und auf der Jagd den, die Tchter aber sich mit Wollarbeit abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschftigen, damit sie sich nicht an Miggang gewhnten, und lie sie anleiten zu jeder Zucht. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise; seine Shne ritten ihm zur Seite, seine Tchter folgten ihm . . . und eine Schar von Leibwchtern war zu ihrer Beschtzung bestellt." (Einhard.)
29a) In nhd. Form: Wintermonat, Hornung, Lenzmonat, Ostermonat, Wonne-monat (d. h. Weidemonat), Brachmonat, Heumonat, Erntemonat, Holzmonat, Wein-monat, Herbstmonat, Heiligmonat.
30) Da rief er das ganze Volk zusammen und sprach zu ihm folgendermaen: Von welchen Gefahren euer Reich, das frher in allen seinen Teilen in Ver-wirrung war, jetzt befreit ist, wit ihr alle recht gut, die ihr durch innere Fehden und auswrtige Kriege so ost geschdigt wurdet. Ihr seht es geeinigt, die Barbaren (Slaven) besiegt und der Knechtschaft unterworfen. Eins bleibt uns noch zu tun brig: da wir gegen die gemeinsamen Feinde, die Avaren (Ungarn), wie ein Mann aufstehen. Bis hieher habe ich euch beraubt, um ihre Schatzkammer zu fllen. Nunmehr sehe ich mich vor der Notwendigkeit, die Kirchen und deren Diener zu plndern, da uns auer dem nackten Leben nichts an Geld (und Gut) geblieben ist. Erwgt daher, was wir in dieser Sache tun mssen. Soll ich den Schatz, der dem himmlischen Dienste geweiht ist, hinwegnehmen und den Feinben Gottes geben? Ober soll ich nicht lieber der Verehrung Gottes des irbischen Reich-tums Ehre zuwenben, bamit wir uns von dem erlsen lassen, der wahrhaft sowohl unser Schpfer als Erlser ist? Auf diese Rede hin erhob das Volk feine Stimme zum Himmel und rief, sie begehrten auf alle Weise, von Gott, dem lebendigen und wahren, erlst zu werden. . . . Ihre Hilfe gegen das wilde Volk sagten sie dem Könige zu und bekrftigten den Vertrag, indem sie die rechte Hand zum Himmel aufhoben." (Widukind.)
31) Ein deutscher Bischof, Liutprand, erzhlt, er habe als Gesandter dem byzantinischen Kaiser folgendes ins Gesicht gesagt: Romulus hat Rom mit schlechtem Gesindel gegrndet und dieses Rmer genannt. Solcher edlen Abkunft sind die-jenigen, die ihr die Herren der Welt nennt, die wir aber, d. h. die Langobarden, Sachsen, Franken, Lothringer, Bayern, Schwaben und Burgunder, so tief verachten, da wir im Zorn gegen unsere Feinde kein anderes Schimpfwort kennen als du Rmer."
32) Uhlands Schilderung der Wahl im Herzog Ernst" schliet sich an den Bericht des Hofkaplans Wipo an, der das Leben Konrads Ii. beschrieben hat und bei der Wahl zugegen gewesen ist.
33) Die Achtformel hat Uhland in folgende Verse gebracht:
Vom Frieden setz' ich dich in den Unfrieden,
Dein Lehen teil' ich hin, woher es rhrt.
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4. Des hamburgischen Welthandels Begrndung.
Dinge. Denn er erkannte frh, da die Stadt einmal groß und mchtig werden knne durch Handel und Schiffahrt. Deshalb opferte er sein Kastell, die Neue Burg, fr Hamburgs knftiges Wohl; er lie sie ganz-lich schleifen und die Pltze daselbst mit groen Handelshusern und Speichern bebauen. Auch grndete er eine Kapelle, die er dem heiligen Nikolaus, dem Patron der Schiffer, weihte, und lie den angrenzenden Elbarm zu einem Hafen einrichten. So entstand das Nikolai-Kirchspiel, die damalige Neustadt.
Vom Kaiser Friedrich Barbarossa aber erwirkte er ein wichtiges Privileg fr seine gute Stadt Hamburg, das von jeher hochteuer und wert gehalten worden ist und noch jetzt aus dem Stadtarchive aufbewahrt wird. In diesem Gnadenbriefe, Freibrief" genannt, datiert Neuenburg an der Donau vom 7. Mai 1189, wird den Hamburger Brgern und ihren Schiffen, Waren und Leuten, fr ewige Zeiten die Befreiung von allem Zoll, Ungeld und anderen Belstigungen auf der Elbe, von ihrer Stadt bis ans Meer und umgekehrt, zugesichert; ferner werden ihnen wichtige Fischereirechte und allerlei Verkehrserleichterungen verliehen. Als besonders wichtig erscheint auch das Recht, da auf zwei Meilen Entfernung rings um Hamburg kein festes Schlo gebaut werden drfe, und da die Hamburger fortan zur landesherrlichen Heeresfolge nicht mehr verpflichtet sein sollten. Graf Adolf besttigte seinerseits als Landesherr den ganzen Inhalt dieses Freibriefes.
Man erkennt leicht, da diese Rechte den hauptschlichen Zweck hatten, Hamburgs Handel und Schiffahrt von hemmenden Lasten zu be-freien, und da sie zu dem groartigen Auffchwunge des hamburgischen Weltverkehrs beigetragen haben.
Die Hamburger erwiesen sich fr so viele Wohltaten ihres Grafen auch erkenntlich. Als derselbe im gleichen Jahre, 1189, den Kaiser auf dem Kriegszuge ins Gelobte Land begleitete, gaben die Hamburger willig so viel Silber und Gold her fr seine und seines Gefolges Ausrstung, da er an Pracht und Tchtigkeit der Waffen und Rosse keinem der brigen 67 Fürsten, die den Kaiser begleitet haben, nachstand.
Auf der Trostbrcke aber, welche die ehemals bischfliche Altstadt mit der damaligen Neustadt verbindet, hat die dankbare Nachwelt dem Schpfer der Neustadt, dem tapfern, reichen und groherzigen Adolf Iii., ein Denkmal errichtet. Ihm gegenber erhebt sich das Standbild Ansgars, des wrdigsten Vertreters der bischflichen Altstadt.
Nach O. Beneke, Hamburgische Geschichten.
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Nikolaus Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Adolf Adolf Adolf Beneke
5. Die Hansa.
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aufzunehmen, die der Heringsfang und -Handel nach Schonen lockten. Der Fang selber wurde allerdings meist von der einheimischen Bevlke-rung betrieben, aber der wichtige Heringshandel war ein Vorrecht der deutschen Städte. Unter diesen nahm Lbeck den ersten Platz ein, und seine Hauptware, die Heringe, wurden bis tief ins Deutsche Reich und noch weiter zum Verkaufe gebracht.
Was der Hering fr Schonen, das war der Kabeljau fr die nor-wegische Kste. Auch sein Absatzgebiet war in Deutschland, besonders als Stockfisch, unbegrenzt. Der Mittelpunkt des Kabeljaufanges, aber auch des Handels mit Tran, Fischbein und anderen Erzeugnissen des Walfanges und der Robbenschlgerei, war Bergen. So wurde Bergen schon frh ein Sttzpunkt des deutschen Handels. Aber auch deutsche Handwerker waren schon im 13. Jahrhundert in so groer Zahl nach Bergen gezogen, da sie einen besonderen Stadtteil bewohnen konnten. Als der Handel es ntig machte, da die Bergenfahrer auch fter deu Winter der in Bergen blieben, bauten sich die Hanseaten an der Ber-gener Bucht eine Reihe Huser, in die man direkt aus den Schiffen die Waren laden konnte. Die Gesamtheit dieser Huser hie Deutsche Brcke".
Von allen auswrtigen Niederlassungen der Hansa hat sich die Deutsche Brcke" am lngsten erhalten, auch nachdem die Hansa lngst aufgelst war; und noch heute steht eine ganze Reihe jener hanseatischen Giebelhuser mit ihren Speichern, wenn auch, seit 1777, im Dienste Bergener Kaufleute.
Auch nach London zogen die Kaufleute der Ostseestdte, besonders Lbecks. Dort hatten die Klner bereits im 12. Jahrhundert eine Niederlassung, die Klner Gildhalle, gegrndet. Von dieser Klner Hanse ging der Name allmhlich auf den ganzen Stdtebund der; und jene Nieder-lassung hie spter der Stalhos", weil die Tcher, eins der wichtigsten Stapelprodukte, dort gestellt", d. h. geprft wurden. Von den englischen Knigen wurden die Hanseaten gern gesehen, denn oftmals muten sie jenen aus der Geldnot helfen.
Nachdem auch die englischen Kaufleute im 15. Jahrhundert sich zu ein ein Bunde der Merchant Adventurers vereinigt hatten, machten sie den Hanseaten Konkurrenz; und da die Reibereien zwischen beiden Parteien nicht aufhrten, lie die Knigin Elisabeth im Jahre 1598 den Stalhof schlieen.
Nach der Monatsschrift: Der Deutsche Kaufmann im Auslande, Hamburg.
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Extrahierte Personennamen: Lbeck
Extrahierte Ortsnamen: Deutsche_Reich Deutschland London Stalhof Hamburg
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Hanseatische Lebensbilder und Sagen.
begannen nun im Jahre 1394 die Kmpfe der hanseatischen Flotte gegen die Vitalienbrder. Man vertrieb sie zuerst von der offenen See und suchte sie dann in ihren Schlupfwinkeln an der ostsriesischen Kste auf. Wie tapfer sich auch die Gesellen zur Wehr setzten, sie muten doch der bermacht erliegen. Auch die Burg eines ostfriesischen Huptlings, der es mit Strtebecker gehalten hatte, wurde erobert, aber damit war die Macht der Vitalienbrder keineswegs gebrochen; denn noch waren die beiden Hauptanfhrer auf dem Plane. Diese sammelten die zerstreuten Brder wieder, und der Ruf ihrer Namen fhrte ihnen immer neue Genossen zu.
Da rsteten im Jahre 1402 die Hamburger eine neue Flotte gegen sie aus. Das Hauptschiff hie die Bunte Kuh", und ihr Fhrer war der tchtige und kriegskundige Simon von Utrecht. Die Vitalienbrder lagen bei Helgoland und lauerten den Hamburger Schiffen, die nach England fuhren, auf. Es wird erzhlt, ein Blankeneser Schiffer sei während der Nacht an das grte Schiff der Seeruber herangefahren und habe geschmolzenes Blei in dessen Steuerruder gegossen, um es un-brauchbar zu machen. Die nun folgende Schlacht soll drei Tage und drei Nchte gedauert haben, und erst nach verzweifelter Gegenwehr haben sich Strtebecker und seine Genossen ergeben.
Im Triumphe wurden diese nach Hamburg gefhrt und nach kurzem Prozesse zum Tode verurteilt. Strtebecker soll dem Rate als Lsung fr fein Leben eine goldene Kette geboten haben, mit welcher man den Dom, ja die ganze Stadt umschlieen knne; allein der Rat hat solches Anerbieten zurckgewiesen. Die erbeuteten Schtze der Seeruber soll man im hohlen Mste eines Schiffes gefunden haben, der mit eingeschmolzenem Golde gefllt war. Aus diesen Schtzen wurden die ge-schdigten Hamburger schadlos gehalten und die Kosten des Kriegszuges gedeckt. Der berschu soll zur Herstellung einer goldenen Krone auf dem Sankt Katharinenkirchturme verwandt worden sein.
Aber noch immer war Godeke Michels mit seinen Gefhrten ein gefhrlicher Feind. Aufs neue wurde eine Flotte ausgerstet, der die wiederum Simon von Utrecht den Oberbefehl fhrte. Diesmal wurde die Gegend vor der Weser das Schlachtfeld. Lange hielten sich die Vitalienbrder in ihren Schlupfwinkeln zurck; nachdem sie aber berall herausgetrieben waren, kam es zur Schlacht, und sie muten ebenfalls der bermacht erliegen. Godeke Michels und achtzig Genossen wurden gefangen genommen und gleichfalls in Hamburg enthauptet.
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10. Wie Lbeck in den Besitz von Travemnde kam.
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10. Wie Lbeck in den Besitz von Travemnde
Kam.
Da die Deutschen ihre Hfen an den Ksten der Nord- und der Ostsee nicht unmittelbar am Meere, sondern mehrere Meilen landeinwrts anlegten, war kluge Berechnung. Erstens verstand man damals bei uns noch nicht die Kunst, durch Dmme und Deiche den Andrang der Meeres-slut vom Ufer abzuwehren und dadurch den Hafen zu sichern; anderseits war es fr den Kaufmann vorteilhafter, auch die mehr landeinwrts liegenden Handelswege zu beherrschen.
Lbeck ist hierin besonders glcklich gewesen, denn der ganze Trave-strm von Lbeck bis zum Meere ist sein Eigentum; und auerdem hat es an der Mndung dieses Flusses seine eigene Hafenstadt, und fast die gesamten Uferstrecken der Trave gehren zum Lbecker Gebiet. Doch war es nicht immer fo, und es whrte ziemlich lange, bis man Travemnde erwarb.
Als im Jahre 1143 das heutige Lbeck gegrndet wurde, ftaud es unter der Herrschaft der Grafen von Schauenburg, die durch Kaiser Lothar zu Herren von Holstein berufen waren. Schon vorher hatte ein Alt-Lbeck bestanden, aber nher dem Meere zu, an einer weniger geschtzten Stelle, wo es von den heidnischen Nachbarn zweimal zerstrt wurde. Deshalb legte Graf Adolf 1. von Schauenburg die neue An-siedlung an einer mehr gesicherten Stelle an, oberhalb von Alt-Lbeck, und lie auch an der Travemndnng, unweit des spteren Travemndes, einen Wachtturm errichten und ihn von seinen Kriegern bewachen. Diese Feste blieb auch in seinem Besitz, als der Gras die Stadt Lbeck selber seinem Lehnsherrn Heinrich dem Lwen von Sachsen berlassen mute.
Als bald darauf der Heinrich die Reichsacht erklrt wurde, im Jahre 1181, gelangte Lbeck unter die unmittelbare Herrschaft des Kaisers Friedrich Barbarossa. Trotzdem muten die Lbecker es sich gefallen lassen, da der Dnenknig Waldemar Ii., nachdem er den Grafen Adolf Iii. ans Holstein vertrieben hatte, auch Travemnde mit seinem Wachtturm in Besitz nahm.
Diese Zeit war fr Lbeck nicht die schlimmste, denn der Dnen-knig begnstigte aus eigenem Interesse den lbischen Handel nach Dne-mark und den andern nordischen Lndern. Aber immerhin konnte der Besitz der Travemndnng in fremder Hand fr den Handel Lbecks eine Gefahr werden. Deshalb waren die Lbecker darauf bedacht, bei erster
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Extrahierte Personennamen: Lothar Graf_Adolf_1._von_Schauenburg Adolf Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Lbeck Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Waldemar_Ii Adolf
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Hanseatische Lebensbilder und ageit.
Gelegenheit die Travemndung in ihre Hnde zu bekommen. Dazu bot sich auch bald eine Gelegenheit.
Als Adolf Iv. von Schauenburg im Jahre 1227 mit Heeresmacht gegen Waldemar von Dnemark zu Felde zog, um sein angestammtes Land Holstein wiederzugewinnen, traten auch die Lbecker in die Reihen der deutschen Krieger und halfen deren Sieg beibornhved entscheiden. Waldemar wurde geschlagen und seine Herrschaft auf die Eidergrenze beschrnkt.
Als Entgelt fr ihren Beistand im Kampfe gegen Dnemark er-hielten die Lbecker zunchst das Recht, die Verschanzung an der Trave-Mndung mit ihren Truppen zu besetzen. Spter wurde ihnen nicht nur diese Feste, sondern auch die Stadt Travemnde durch einen Vertrag vom Jahre 1329 als Eigentum berlassen.
So war denn endlich das langersehnte Ziel erreicht. Aber mehr als hundert Jahre waren darber hingegangen, ehe man sich am Ziele sah. Gesichert war nun den hanseatischen Schissen die freie Fahrt in Lbecks Hafen; keine fremde Feste wehrte ihnen den Eingang. Unge-hindert fand nun aber auch Lbecks eigene Flotte zu jeder Zeit den Weg in die offene See, um hier fr den Ruhm und das Gedeihen der Hansa zu kmpfen. Erst durch den Erwerb von Travemnde fanden Lbecks Handel und Schiffahrt das rechte Gedeihen, und von dem Augenblicke an, wo sie die Schlssel ihres Stromes selbst in Hnden hielt, konnte sich die Stadt Lbeck dreister an der Spitze der Hansa be-hanpten. Nach F. H. Grautoff, Historische Schriften, 1836.
11. Wisby, die Stadt mit den Karfunkelsteinen.
Mitten in der Ostsee, unweit der schwedischen Kste, liegt die Insel Gotland, einst eine der glcklichsten Inseln, als ihr Hauptort Wisby noch eine stolze und mchtige Hansestadt war. Ihre Flagge wehte in allen Lndern, ihre Fahrzeuge schleppten die Schtze in berflu heran. Wie blitzten die Karfunkelsteine aus den Fenster- und Trrosen ihrer Kirchen! Die Goten waren streitbar und fochten tapfer und lieen sich nichts rauben von ihren selbstgeschriebenen Rechten. Und sie waren gefrchtet, und wer klug handeln wollte, verbndete sich mit ihnen, wie es Lbeck und andere Hansestdte taten.
Die Glanzzeit von Wisby fllt ins 12. und 13. Jahrhundert. Die Kirchen und Ratsbauten schimmerten und standen in erlesener Pracht; die Privathuser umschlossen kstliche Reichtmer; mit orientalischen Seidenstoffen, mit italienischen und franzsischen Samten bekleideten sich
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21. Das erste Dampfboot in Hamburg.
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Ein jeder, der mit dem Fürsten in nhere Berhrung kam, suchte auf seine Weise ihn zu ehren. Als er die Witwe des Dichters Klopstock besuchte, dessen Werke er schwerlich je gelesen hatte, setzte diese ihm eine Flasche Tokaier vor, welche sie aus Anordnung des Dichters fr eiu besonders freudiges Ereignis aufgespart hatte.
Zum Abschiede von der ihm lieb und wert gewordenen Hansestadt wurde dem.helden das hamburgische Brgerrecht verliehen.
F. L. im Hamburgischen Korrespondenten.
21. Das erste Dampfbool in Kamburg.
In New Jork, dem bedeutendsten Seehafen Amerikas, feierte man im Jahre 1909 die hundertjhrige Wiederkehr des Tages, da das erste Dampfboot auf dem Hudson erschien; es war das erste Dampfboot, das berhaupt erbaut wurde.
Angesichts der ungeheuren Entwicklung, die die Dampfschiffahrt heute gewonnen hat, sei daran erinnert, wie auch bei uns das erste Erscheinen eines Dampfbootes trotz des anfangs bescheidensten Betriebes das Erstaunen der Zeitgenossen hervorrief.
Am 15. Juni des Jahres 1816 kam das erste Dampfschiff von Glasgow, wo es erbaut war, in Cuxhaven und zwei Tage spter in Hamburg an. Eine Hamburger Zeitung berichtete darber am 19. Juni folgendes: Vorgestern nachmittag um 5 Uhr hatten wir zum erstenmal das schne Schauspiel, das Dampfschiff The Lady of the Lake", gefhrt von Kapitn Cook, im Angesichte einer unzhligen Menge Zuschauer in unseren Hasen einlaufen zu sehen. Zehn Stunden hatte es von Cuxhaven auf hier wider den Strom gebraucht. Diesen Morgen ging es trotz des heftigsten Flutstroms, blo von Dampf getrieben, die Elbe hinunter, und zwar mit solcher Schnelligkeit, als wenn andere Schiffe mit dem Strom und mit gnstigem Winde fahren. Geht es aber mit dem Strom und Winde, dann ist es nicht mglich, seine Schnelligkeit mit der eines anderen Schiffes zu vergleichen, und dennoch kann es auf den ersten Wink sofort zum
Stillstehen gebracht werden usw.; ebenso przis ist es auch im Wenden____"
Im mittleren Teile", ergnzt eine andere Zeitung, befindet sich ein Feuerherd; dieser brennt bestndig und verwandelt das erhitzte Wasser in Dmpfe. Diese setzen mittels eines inneren Rderwerkes die ueren
Rder in Bewegung----Diese sind mit Schaufeln versehen, wodurch die
Kraft der Ruder ersetzt und das Schiff fortgetrieben wird. Blo hier-
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64 Ii, Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte,
gelangt, da man das ersehnte Ziel auch erreichen knne, wenn man westlich steuere, nach dem bisher ganz unbekannten Westen-, denn die Erde msse rund sein. Aber es wurde ihm schwer, fr diese Ansicht Glauben zu finden und ein Volk oder einen Herrscher, der das ntige Geld an das unsichere Unternehmen gewagt htte. Nach mehreren vergeblichen Versuchen kam Kolumbus an den Hof der Knigin Jsabella von Ka-stilien. Wohl wollten die Gelehrten, welche die Frstin um Rat fragte, von den Beweisen des scharssinnigen Seemannes nichts wissen, zumal da
Die Schiffe des Kolumbus: Santa Maria. Pinta und Nina.
Kolumbus' Meinung, da die Erde eine Kugel sei, der Bibel zu wider-sprechen schien. Doch erkannte die kluge Herrscherin, da sie es nicht mit einem leichtfertigen Abenteurer zu tun habe. Ihre Geldmittel freilich waren knapp; aber als sie die Stadt Granada, die den Arabern gehrte, erobert hatte, erfllte sie in der Siegesfreude den glhenden Wunsch des Kolumbus, verpfndete ihren Schmuck und rstete dann sr den Genuesen drei kleine Schiffe aus. Nie ist edelmtiges Vertrauen reicher belohnt worden.
Am 3. August 1492 segelte Kolumbus von Palos ab. Schon bei den Azoren mute er eins seiner Schiffe ausbessern. Von da aus steuerte er in die Wasserwste hinaus, die vor ihm kein Seefahrer durch-
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Extrahierte Personennamen: Kolumbus Kolumbus Maria Nina Kolumbus August Kolumbus_von_Palos
7. Hamburgs Kmpfe mit den Vitalienbrdern.
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7. Mamburgs Kmpfe mit den Vitalienbrlldern.
Schon frh hat Hamburg angefangen, feinen Blick auf das Meer zu richten und zuerst mit den an der Nord- und der Ostsee wohnenden Nationen Handel zu treiben. Diesem Handel verdankt es seinen Reichtum und seine Blte; es hat aber auch zur Sicherung seines Handels und seiner Handelswege Kmpfe bestehen mssen, die sehr, gefhrlich waren und die ganze Manneskraft seiner Brger erforderten, um sie siegreich durchzufhren. Zu den schwersten von derartigen Kmpfen gehrten die mit den sogenannten Vitalienbrdern. Diese Kmpfe sind in Hamburg so populr geworden, da ihr Andenken noch jetzt im Volke fortlebt.
Die Vitalienbrder fhrten ihren Namen daher, da sie einstmals der durch die Dnen belagerten Stadt Stockholm von der Seeseite her Lebensmittel (Viktualien) zugefhrt hatten. Damals schirmte die Hansa sie und gestattete ihnen auch, die Schisse der Feinde Schwedens und der Hansa zu kapern. Bald aber bildeten sie sich zu vollstndigen See-rubern aus und wurden der Schrecken der Nord- und der Ostsee. Ihre Macht war sehr groß; aus allen Lndern stie das beute- und raublustige Volk zu ihnen. Und die ganze hanseatische Seemacht mute aufgeboten werden, um sie unschdlich zu machen.
Zu der Zeit, als diese Kriege begannen, waren die Hauptanfhrer der Vitalienbrder Godeke Michels und Klaus Strtebecker.
Jener war ein tapferer, gewaltiger Mann brgerlicher Herkunft. Er hatte einen auerordentlichen Einflu auf feine Genoffen, die mit groer Treue an ihm hingen. Es galten bei ihnen gleiche Pflichten und gleiche Rechte. Jeder hatte gleichen Anteil an der Beute, weshalb sie auch Liekedeeler" genannt wurden.
Klaus Strtebecker dagegen war aus vornehmer Familie, die wahr-fcheinlich auf einer Burg bei Verden angefeffen war. Seinen eigentlichen Namen kennt man berhaupt nicht mehr, denn der Name, unter dem er allgemein bekannt ist, war ihm beigelegt worden, weil er immer die vollen Becher in einem Zuge hinunterstrzte. Er war von ungeheurer Kraft, Tapferkeit und Unerfchrockenheit und gelangte bald zu fo hohem Ansehen, da ihm zuerst die Fhrung eines kleinen Schiffes und dann ein Anteil an dem Oberbefehl der die ganze Verbrderung bertragen wurde.
Als das Heer der Deutschordensritter die Ostsee von diesen See-rubern gereinigt hatte, wandten sich diese der Nordsee zu; und hier
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