Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 439

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 4. Begründung der habsburgischen Macht in Deutschland. 43!) schönere Reiche im Osten und Westen dazu. Jedoch geschah das Wachsthum der habsburgischen Macht nicht so schnell und nicht in ununterbrochener Dauer. Schon Rudolf mußte den Schmerz erle- den, daß die Fürsten sich weigerten, seinen Sohn Albrecht zu sei- nem Nachfolger zu erwählen. Als dann nach der kurzen und kläg- lichen Zwischenregierung Adolf's von Nassau (1291—98) Albrecht dennoch den Thron gewann, waren zwar alle seine Bestrebungen darauf gerichtet, seine Hausmacht zu erweitern und sie auch in anderen Gegenden Deutschlands zu begründen, aber ohne Erfolg. Auch die schönen Länder Böhmen und Mähren, welche er schon in seiner Hand zu haben meinte, mußte er in den Besitz eines andern Fürstenhauses (Luxemburg) übergehen sehen, und erst über ein Jahrhundert später durfte das habsburgische, durch manche schwere Führungen inzwischen vielfach geläuterte Fürstenhaus diese Gebiete als sein Eigenthum er- werben. Albrecht selbst erlebte noch eine empfindliche Minderung seiner schweizerischen Hausmacht, welche in ihrer weitern Entwicklung schon die spätere Trennung der schweizerischen Eidgenossenschaft von Deutschland anzukündigen schien. Was jetzt Schweiz genannt wird, wurde vor Alters theils zu Burgund, theils zu Alemannien oder Schwaben gerechnet. Von Schwaben, dem hohenstaufischen Herzogthum, war seit 1097 das soge- nannte Oberalemannien abgelöst und kam an die Herzoge von Zäh- rin gen, welche die ganze südwestliche Ecke des jetzigen Deutschland sammt der Schweiz beherrschten. Das Haus der Zähringer starb aber 1218 aus, ohne daß wieder neue Herzoge eingesetzt wurden. Die bis- herigen Lehensleute der Herzoge, eine Anzahl Grafen, einige Bischöfe, Aebte und freie Städte wurden nun selbständig und erkannten nur noch den Kaiser als ihren Oberherrn an. Die Habsburger, als erb- liche Landgrafen des Aargau, waren zugleich Inhaber der Landvogteien in Uri, Schwyz, Unterwalden und einigen anderen Herrschaften ant Vier- waldstättersee. Die Bewohner dieser Gegend, welche bis auf wenige edle Geschlechter aus unfreien Männern bestanden, versuchten es nach König Rudolf's Tode sich von der habsburgischen Landgrafschast los- zureißen und als freie Landgemeinden sich freie Landgerichte unter ihren Landammännern anfzurichten, und traten deshalb zu einer Eidgenossen- schaft zusammen. Das gelang ihnen freilich während Albrecht's Re- gierung keineswegs nach Wunsch, aber unter der Regierung des nach- folgenden Königs Heinrich Vii. wurden ihre Forderungen ihnen doch größtentheils gewährt, und sie haben sie hernach gegen die erneuten Ansprüche der Habsburger mit Glück vertheidigt. Die allbekannte Ge- schichte von Tell's Apfelschuß und dem Landvogt Geßler hat sich freilich bei genauerer Forschung als eine Dichtung erwiesen. Aber die von jenem ersten Versuch einer Losreißung herbeigeführte Bewegung in der Schweiz hat gleichwohl eine bedeutende Nachwirkung gehabt.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 528

1859 - Lübeck : Rohden
528 Xxiv. §. 3. Beginn der Gegenreformation in Deutschland. herbeigerufen sind, um die Universität aus den Händen protestantischer Lehrer zu retten. Um dieselbe Zeit fassen sie auch in Ingolstadt festen Fuß. Und von diesen drei Mittelpunkten aus verbreiten sie sich nun mit unglaublicher Geschwindigkeit nach allen Seiten. Noch nicht zwei Jahrzehende später haben sie Oestreich, Ungarn, Mähren, Böhmen, haben sie Bayern, Tirol, Franken und Schwaben, haben sie die Ufer des Rheins und der Mosel mit ihren Collegien, ihren la- teinischen Schulen, ihren Kinderlehren, ihren Katechismen erfüllt. Pro- testanten sah man ihre Kinder aus evangelischen Schulen zurücknehmen und sie in die Jesuiten sch ulen bringen. Denn das mußte man ihnen lassen, sie wußten die Kinder vorwärts zu bringen, ihnen Lust zum Lernen einzuflößen, sie in guter Zucht zu halten, aber auch zu- gleich sie von Kopf bis zu Fuß mit römischen, mit jesuitischen Ge- danken, Anschauungen, Meinungen, Vorsätzen zu erfüllen. Und wie wußten sie auf die Bischöfe, auf die Fürsten einzuwirken! Herzog Albrech t von Bayern war geraume Zeit dem Protestantismus per- sönlich zugethan, der größte Theil seiner Unterthanen war evangelisch. Unter den Händen der Jesuiten ist er der entschiedenste, rücksichtsloseste Römling geworden. So weit sein Arm reichte, unterdrückte er jede protestantische Regung; in der ganzen Schärfe, wie eben vorher in Italien ward auch in Bayern der katholische Gottesdienst wieder her- gestellt. Alles, was noch von katholischen Fürsten in Deutschland war, schloß sich an den mächtigen Bayernherzog an. Der Papst war über- all mit gutem Rath, mit Gunstbezeugungen und Reizung zum wei- tern Vorgehen bei der Hand. Fortan zeigte sich wieder auf den Reichstagen eine fest geschlossene römische Partei, die den Protestan- ten in allen kirchlichen Fragen den nachhaltigsten Widerstand leistete. Und wo die weltlichen Fürsten vorschritten, wie hätten da die geist- lichen Zurückbleiben sollen? Die Erzbischöfe von Tri er und Mainz, der Abt von Fulda begannen alle ihre protestantischen Unterthanen aus dem Lande zu jagen. Im Herzen Deutschlands das Eichsseid, es war ganz evangelisch gewesen, jetzt wurde es vollständig zum Ka- tholicismuö zurückgebracht. In der Erzdiöcese Köln hatte das Evan- gelium unter dem Erzbischof Gebhard Truchseß schon fast den Sieg in Händen; es schien, als würde das geistliche Kurfürstenthum bald in ein weltliches protestantisches verwandelt werden. Ganz West- phalen wäre in diese Umwandlung mit hineingezogen; aus den Bisthümern Münster, Osnabrück, Paderborn und Hildesheim hätte sich ein protestantisches Herzogthum gebildet. In Franken gingen die Bischöfe von Würzburg und Bamberg mit gleichen Gedanken um.

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 332

1859 - Lübeck : Rohden
332 Xix. §. 5. Bonifacius, Gründer der deutschen Kirche. der die bisher selbständig und willkürlich in ihrem Sprengel wirth- schastenden Bischöfe unter feste Zucht stellte, durch strenge Regeln zügelte und zum gemeinsamen Gehorsam gegen des Papstes Anord- nungen verpflichtete. Es waren ja auch nicht eigentlich heidnische Länder, wo er wirkte, sondern ste waren alle dem fränkischen Scepter unterworfen, und das Ehriftenthum war überall schon gekannt und verbreitet. Denn das ganze mittlere Deutschland bis zur Saale, und die südlicheren Donauländer gehörten damals unter dem Namen Austrasien zum fränkischen Reich. Hessen und Thüringen, der Hauptschauplatz seiner Wirksamkeit, mochten noch am meisten Heiden- thum aufzuweisen haben, und dort tritt seine missionarische Thä- tigkeit auch noch am meisten hervor. Dagegen Bayern und Ale- ni annien waren durch die irischen' und fränkischen Missionare schon längst gänzlich dem Christenthum wiedergcwonnen. Es galt also nur, die dortigen Bischöfe nach festen Regeln unter eine gemeinsame Ober- leitung zu ordnen. Das that Bonifacius, indem er das Erzbis- thum Mainz zur obersten geistlichen Stelle (Primat) machte, dem alle Bischöfe in Austrasien untergeordnet waren. In Hessen und Thüringen, wo er selbst erst neue Bisthümer gründete, ergab es sich von selbst, daß ihm als Erzbischof von Mainz auch die unmittelbare bischöfliche Verwaltung dieses ausgedehnten Sprengels zufiel. Durch seine frühere Verbindung mit dem' Bischof von Utrecht endlich und seine ehemalige missionarische Thätigkeit in Friesland — zu wel- cher er auch im Alter zurückkehrte und mit der er sein Leben als Mär- tyrer beschloß 735 — war es leicht zu bewerkstelligen, daß auch der friesische Sprengel unter die Oberaufsicht des Mainzer Erzbischofs gestellt wurde (doch so, daß Utrecht, Tongern, Lüttich zunächst der be- sondern Aufsicht des alten Kölner Erzbisthums untergeordnet war). Und so war es nun in der That zwischen den germanischen Völker- stämmen des jetzigen Deutschlands, die sich damals kaum unter ein- ander verständigen konnten wegen ihrer verschiedenen Sprachformen, und die in tausend Fehden an einander zu gerathen stets bereit wa- ren, zu einer festen Einigung, zu einer haltbaren unzerreißlichcn Ver- bindung gekommen. Das Erzbisthum Mainz mit den sämmtlichen seiner Oberaufsicht untergebenen deutschen Bisthümcrn ist der feste Kern geworden, um den sich Alles angesetzt hat, was seitdem zu Deutschland noch hinzugekommen ist. Die ganze großartige Thätigkeit des Bonifacius beschränkte sich also auf den östlichen Theil des großen Frankenreichs, welches da- mals Austrien oder Austrasien genannt wurde und außer den Rhein.

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 349

1859 - Lübeck : Rohden
Xix, §. 13. Ludwig der Fromme (814 — 840) und Anschar. 349 Söhne (Lothar, Pipin, Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle), den er selbst durch seine unzeitigen und unzuverlässigen Thei- lungspläne herbeiführte, lähmte seine Macht ganz und gar, brachte aber den Bischöfen und Aebten unerhörte Vergewaltigungen bald durch die eine, bald durch die andere Partei. Schon war davon die Rede, wie einst zu Pipin's Zeiten die Hälfte, so jetzt alles Kir- chengut einzuziehen. Und wie ihre Besitzthümer rauben, so wollte man die Bischöfe ihrer Rechte entkleiden, ihre Sprengel zerreißen, ihre geistliche Gerichtsbarkeit in Abrede stellen, ihre Verbindung mit dem Papste beeinträchtigen. Wie wenig Ludwig beim besten Willen solchem Unwesen seiner Söhne und Großen zu steuern und kräftig einzugreifen vermochte, sieht man am klärlichsten aus der Stiftung des Erzbisthums Hamburg oder Bremen. Ludwig hatte die vor- treffliche Absicht, in den nördlichsten Gegenden Deutschlands eine feste geistliche Gründung aufzurichten, von der aus, gleich wie von dem Erzbisthum Salzburg zu den heidnischen Slaven und Avaren, so zu den Dänen und Schweden eine kräftige Missionsthätigkeit auö- gehen möchte. Aber anstatt Anderen einen Halt und feste Zuflucht zu bieten, anstatt der Stützpunkt eines erfolgreichen Angriffs gegen das nördliche Heidenthum zu sein, ward das Erzbisthum selber überfallen, geplündert, vergewaltigt, und der Erzbischof konnte sich so wenig vor Hunger und Mangel schützen, daß am Ende ein Kloster in Flan- dern aufgesucht und ihm geschenkt werden mußte, damit er von dort- her wenigstens sein tägliches Brod ziehen könne. In späterer Zeit wurde dadurch etwas besser für das Erzbisthum gesorgt, daß das Bisthum Bremen, welches bisher zu der Kölner Erzdiöcese gehört hatte, mit Hamburg vereinigt wurde (849). Seitdem residirte der Hamburger Erzbischof gewöhnlich in Bremen. Aber die große Be- deutung für die nordische Mission, welche ihm zugedacht war, konnte dieser Bischofssitz niemals gewinnen. Die Missionsunternehmung nach Dänemark und den übrigen nördlichen Ländern war veranlaßt durch das Hülfsgesuch eines vertrie- benen dänischen Fürsten, der um 826 zu Ludwig dem Frommen an den Hof nach Ingelheim kam, sich mit seiner ganzen Begleitung taufen ließ, und zur weitern Unterweisung für sich und für sein Volk sich einige geschickte Lehrer erbat, die er mit nach Dänemark nehmen könnte. An schar, ein Mönch aus dem Kloster Corvey, wurde mit einem an- dern Mönch zu diesem Amte auscrsehen. Aber er hatte es kaum an- getreten und in Dänemark seine Wirksamkeit begonnen, als der Fürst, der ihn beschirmte, schon wieder vertrieben und ihm selbst alle Thätig- keit in Dänemark untersagt wurde. Da versuchte er es in Schwe-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 365

1859 - Lübeck : Rohden
Xx. §. 3. Untergang der Karolinger. 365 stieß und Arnulf, Karlmann's Sohn, darauf erhob. Dieser Arnulf (887—899) war der letzte karolingische Kaiser, und mit Arnulf's Sohne, Ludwig dem Kinde (899—911), starb das karolingische Geschlecht in Deutschland aus. Durch die Theilungen des kaiserlichen Ländergebiets unter den Nach- kommen Ludwig's des Frommen wurden die beiden Länder Frankreich und Deutschland zum ersten Male bestimmt und klar von einander ge- schieden. Man nimmt gewöhnlich den Thetlungsvertrag zu Verdun 843 als den Zeitpunkt, von wo an unser deutsches Vaterland sich als ein besonderes und selbständiges Reich aus der großen Ländermaffe Karl's des Großen und Ludwig's ves Frommen aussonderte. Damals aber wurde der Rhein als westliche Grenze Deutschlands bestimmt. Hinter dem Rhein fing jedoch keineswegs Frankreich an, sondern erst hinter den Flüssen Rhone, Saone, Maas und Marne. Was zwischen inne lag, sollte Eigenthum des Kaisers Lothar und seiner Söhne sein. Als nun das ganze Geschlecht des Kaisers Lothar schon 875 ausstarb, wurden diese Zwischenländer Burgund und Lothringen zwischen Deutsch- land und Frankreich getheilt, und an Deutschland fielen diejenigen Stücke, welche von des Vonifacius Zeiten her und durch spätere Bestimmun- gen der Päpste unter dem Primat des Erzbischofs von Mainz standen. Unter dem Primat von Mainz standen aber jenseits des Rheins die Erz- bischöfe von Köln und Trier mit den Bisthümern Utrecht und Lüttich (später auch Metz, Tul und Verdun), sowie die Bisthümer Worms, Speier und Straßburg; selbst Basel mit einem großen Theile der west- lichen Schweiz. Hier können wir also den Umfang des deutschen Kö- nigthums, wie Ludwig der Deutsche es noch in seinem letzten Lebens- jahre vollständig in Besitz genommen hatte, klar übersehen. Es reichte von der Nordsee bis an die Alpen. Die nördliche Hälfte war nur schmal und stark nach Westen geneigt; sie erstreckte sich von der Maas nicht viel über die Elbe. Denn die slavischen Völker, welche ostwärts der Elbe wohnten, entzogen sich noch immer der germanischen Herr- schaft und blieben in wildem Heidenthum unter einer Menge kleiner Fürsten zertheilt. Die südliche Hälfte des deutschen Landes war da- gegen viel breiter, sie dehnte sich von der Saone bis an die Dran, bis an die ungarische Donau, bis an die Theiß. Aber die südöstlichen Länder konnten die deutschen Könige nicht behaupten. Es wurde ihnen schon schwer, den mächtigen Herrscher des großen mährischen Reichs in Unterthänigkeit zu halten. Als dann später gar die Magyaren Ungarn in Besitz nahmen, das mährische Reich zertrümmerten und in verhee- rendem Strome auch die deutschen Donauländer überflutheten, war es kaum möglich, die karnische und steyerische Mark, ja auch nur die bayeri- schen Grenzen gegen ihren ungestümen Andrang zu sichern. §. 3. Untergang der Karolinger. Gott der Herr sucht die Frevel der Väter heim bis in's dritte und vierte Glied. Ob auch die Väter die Zukunft ihrer Kinder durch

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 382

1859 - Lübeck : Rohden
382 H §• 9. Uebergang des Kaiserthums vvn dem sächsischen Hause re. lichkeit in den Bisthümern und Klöstern immer ausgedehntere Be- fugnisse und herrschaftliche Rechte zugestand. Die deutschen Bischöfe waren seine Minister, seine Feldherren und seine Unterhändler und Ge- sandten, sie bildeten seine Kanzlei und seinen Staatsrath, ihnen ver- traute er am liebsten die Verwaltung der deutschen Territorien an. Fast kein Abt oder Bischof war da, der nicht ein bedeutendes Landge- biet besessen und es als Graf oder mit herzoglichen Rechten zu verwalten gehabt hätte. Auf die Anhänglichkeit der Geistlichen suchte Heinrich die Sicherheit und Macht seines Thrones zu gründen. Sein Nach- folger Konrad Ii. dagegen wählte ein anderes Mittel. Er begün- stigte die damals besonders im südlichen Deutschland aufblühen- den Städte, er suchte die Reichsdienstmannen und die freien Leute wieder mehr in das Interesse des Königs zu ziehen, er hob den niedern Adel, die kleineren Lehensträger, absichtlich empor gegen die großen Herzöge und Markgrafen, deren Zahl und Macht er möglichst zu verringern suchte. Und wirklich schienen diese Maßregeln für den Augenblick einen guten Erfolg zu haben. Denn unter Konrad Ii. (1024—1039), dem ersten fränkischen Kaiser, der aus der freien Wahl des deutschen Volkes hervorging, hob sich die königliche Macht in Deutschland wieder zusehends, sowohl im Innern als nach außen. Zwar die Mark Schleswig ging für immer an den Dänenkönig ver- loren. Aber das Wendenland und Polen mußte die deutsche Ober- hoheit wieder anerkennen. Vor allen Dingen: das burgundische Reich wird theils durch Waffengewalt, theils durch Erbschaft mit Deutschland vereinigt. Auch in Italien war der deutsche Einfluß wieder im Zunehmen begriffen, wiewohl noch viel fehlte, daß der Kai- ser sich als Herr des Landes betrachten, sich als Schirmvogt des Papstes und der gesammten Kirche hätte beweisen können. Oder vielmehr hätte beweisen wollen. Denn dem fränkischen Kaiserhause fehlte der kirchliche Sinn. Obwohl sich dem Kaiser Konrad persön- liche Frömmigkeit nicht absprechen läßt, so hatte er doch nicht das mindeste Verständniß noch Interesse für kirchliche Dinge. Nur wie weit die Bischöfe und Siebte seinem hochstrebenden Herrsschergelüst dienten, waren sie ihm werth und wichtig. Uebrigens bekümmerte er sich we- der um die Reformation im Innern (die Heinrich Ii. anzubahnen suchte), noch um die Mission nach außen. Ungestört durften die wen- dischen Vasallen ihre heidnischen Götzenbilder vor dem kaiserlichen Heere einhertragen und alle Bitten und Gegenvorstellungen der geärgerten Ehristen ließen den Kaiser unbewegt. Ungescheut knechtete er selbst die Kirche und ihre Diener wie und wo er nur konnte, ohne zu ahnen,

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 368

1859 - Lübeck : Rohden
368 Xx. §. 4. Uebergang der deutschen Krone auf das sächsische Haus. und Besitzungen bestätigen, aber er suchte sich gewisse oberherrliche Rechte über sie und ihre Landschaften zu sichern. Darin handelte er also ganz als Kaiser. Die großen Herren, die sich nicht mehr beseitigen ließen, mußten doch erst von ihm ihre Rechtstitel in Empfang nehmen. Da es aber meist von dem guten Willen der Könige und Herzoge ab- hing, ob sie dem Kaiser huldigen und sich von ihm bestätigen lassen wollten oder nicht, so kann man denken, daß je mächtiger sie wurden, Vesto weniger sie noch nach dem Kaiser fragten. Odo von Paris ward bald so mächtig, daß er den Ramnulf von Aquitanien und alle anderen Gewalthaber in Frankreich zur Unterthänigkeit zwang und den karolingischen Königsstamm ganz bei Seite schob. Von ihm oder doch von seinem Bruder Robert, der sein Nachfolger ward, stammte das spätere französische Königsgeschlecht der Capetinger, welches noch vor Kurzem wenigstens in seinen Seitenzweigen den französischen Thron besessen hat. §. 4. Uebergang der deutschen Krone auf das sächsische Haus. In Deutschland war unter den absterbenden Karolingern die Lage der Dinge nicht viel anders als in Frankreich und Italien. Deutsche Grafen, Herzoge und sonstige Beamte des Kaisers erhüben sich zu gleicher Selbständigkeit wie die aufstrebenden Fürsten in den übrigen Landen des alten karolingischen Kaiserreichs. Hatte man hier doch am wenigsten die Zeit vergessen, wo jeder deutsche Hauptftamm unter seinem eignen angestammten Herzog stand. Aber in Deutschland trat noch ein ganz besonderes Element hinzu. Wir können keinen Augen- blick vergessen, daß der Bau des deutschen Reiches in seinen wesent- lichen Grundlagen ein kirchlicher Bau war. Bei jedem Wendepunkt der deutschen Geschichte sehen wir die hohe Geistlichkeit als die ent- scheidende Macht hervortreten. Das ist in Frankreich und Italien niemals der Fall gewesen. Auch jetzt, da die Herrlichkeit des karo- lingischen Geschlechts zu Ende ging und Deutschland wieder in ein- zelne kleine Stücke auseinanderzufallen drohte, war es die Geistlich- keit, war es insonderheit der Primas von Deutschland: Hatto von Reichenau, Erzbischof von Mainz, der nicht bloß das Ganze zu- sammenzuhalten, sondern es einer neuen kräftigen Entwicklung ent- gegenzuführen verstand. Er sah ein, daß die mächtigen Herzoge von Sachsen und Thüringen, Franken, Lothringen, Alemannien und Bayern nicht mehr zu beseitigen oder zu umgehen wären. Die Stärke des Reichs, die Vertheidigungsfähigkeit gegen die auswärtigen Feinde beruhte darauf, daß in allen Theilen des Landes tüchtige, schlagfer- tige, möglichst selbständige Fürsten zu finden waren, deren eignes

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 369

1859 - Lübeck : Rohden
Xx. §. 4. Uebergang der deutschen Krone auf das sächsische Haus. 369 Interesse es erheischte, das Wohl des ihnen anvertrauten Landes- theils mit allem Eifer zu fördern. Dazu mußte ihnen ihr Gebiet als eine königliche Verleihung oder Lehen zugesprochen werden. Aber es war eben nur eine Verleihung, die an gewisse Bedingungen geknüpft war. Der König, so war Hatto's Gedanke, blieb der eigentliche Herr und Besitzer des Landes. Sobald das Fürstenhaus, dem er es verliehen hatte, ausstarb oder durch Unthaten seine Rechte und Güter verwirkte, hatte der König das Recht, die Provinz wieder an andere Fürsten zu verleihen. Dadurch waren die Herzöge schon an den Gehorsam des Kaisers gefesselt. Noch mehr dadurch, daß sie dem Könige zur Heeresfolge verpflichtet waren und ihm gewisse Dienste zu leisten hatten, ferner dadurch, daß sie bei jeder Aufleh- nung gegen den König die ganze Macht der Geistlichkeit gegen sich zu wenden fürchten mußten, und endlich dadurch, daß ihre Streitig- keiten der Entscheidung des Königs unterlagen. Also ungefähr in gleicher Weise wie deutsche Bischöfe und Erzbischöfe, selbständig in ihren Sprengeln, doch der Oberaufsicht des Primas unterworfen wa- ren, so sollten die deutschen Herzöge und Markgrafen dem König un- terworfen sein, und wie der Primas sammt allen seinen Bischöfen und allen fremden Bischöfen wieder unter dem Papste stand, so sollte auch der Deutsche mit seinen Herzögen und allen fremden Königen unter dem Kaiser stehen — wenn nämlich erst wieder ein Kaiser da wäre, der diesen Namen verdiente. So gestaltete sich allmälig die Verfassung Deutschlands. Unter dem Könige (so lange Ludwig das Kind König war, blieb Erzbischof Hatto Vormund und Re- gent) sehen wir die vier großen Herzöge mit ihren Gefolgsleuten, nämlich Otto den Erlauchten, Herzog von Sachsen und Thü- ringen, Leutpold, und nach ihm seinen Sohn Arnulf, Herzog von Bayern, Gebhard, und nach ihm Reginar, Herzog von Lothringen, Kon rad, Herzog von Franken (hessische Länder und das Stromgebiet des Main). Nur für Schwaben oder Aleman- nien fehlte der Herzog noch. Die mächtigen Familien in jener Ge- gend machten sich gegenseitig die höchste Gewalt im Lande streitig; es fand sich kein über alle anderen entschieden hervorragendes Haupt. Was sollte nun aber werden, wenn die bisherige karolingische Kö- nigsfamilie ausstarb? (Ludwig das Kind starb 911.) Da blieb nichts Anderes übrig, als aus den mächtigen Herzögen selbst den einen zum König zu machen. Nach einigem Schwanken ward diese Erhebung dem Sachsenherzog zu Theil. v. Rohden, Leltfaden. 24

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 377

1859 - Lübeck : Rohden
Xx. §. 7. Der erste Glanz des deutschen Kaiscrthums. 377 in Merseburg, Zeitz und Meißen; und als Abschluß aller dieser Stif- tungen gründete Otto das Erzbisthum Magdeburg, dessen Hauptauf- gabe es sein sollte, die Mission unter den Slaven weiter zu führen. (Es hat aber diese Aufgabe nur zu sehr geringem Maße gelöst.) Rom mit dem ganzen Mittlern und obern Italien war in den Hän- den des Kaisers. Nach seinem Willen wurden die Synoden gehalten, die Bisthümer besetzt, die Sprengel abgegrenzt. Die Päpste ließ er - nach seinem Willen wählen und durch sie übte der Kaiser wiederum seinen Einfluß auch auf die Bisthümer in fremden Ländern. Schon kam auch ein Theil von Unter-Italien in die Gewalt des Kaisers. Die mächtigen longobardischen Herzöge von Capua und Benevent hul- digten ihm; die griechischen Besitzungen in Calabrien und Apulien griff er mit dem Schwerte an, und die Tochter des griechischen Kai- sers vermahlte er mit seinem Sohn und Nachfolger Otto Ii. Wie kühn und mächtig trat er da einher, der deutsche Held, der glorreiche Sachfenfürst auf welschem Boden! Umgeben von seinen stolzen Vasallen, den Herzogen und Markgrafen, den Bischöfen und Erz- bischöfen, die ihren kaiserlichen Führer im Rath und im Felde begleite- ten , ste alle wieder umringt von ihrem ritterlichen Gefolge und Lehns- leuten, von der glänzenden Ritterschaar, die sich in den Schutz der Für- sten begeben hatte und mit nie ermüdender Lust an Krieg und Aben- teuer ihnen über Berge und Ströme folgten. Der freie Bauernstand, der ruhig und vereinzelt auf seinem Erbe saß, war unter den wilden Stürmen der vergangenen Zeit gewaltig zusamniengeschmolzen. Jeder drängt sich herzu, um einen starken und tapfern Herrn zu seinem Pa- tron zu haben, die Freien begaben sich ihrer Freiheit und huldigten einem Mächtigern, mochte er Graf sein oder Abt oder Bischof, als ihrem Lehnsherrn, um durch ihn in dem bedrohten Recht und Eigenthum be- schirmt zu werden. So bestanden jetzt die Heere größtentheils aus Ritter- schaaren mit ihrem Dienstgefolge und auf des Kaisers Hofburg ström- ten beständig diese kühnen Krieger und weisen Rathgeber in ihren eisernen Harnischen oder in ihren geistlichen Gewänden zusammen. Er selbst der Kaiser, der Tapferste unter den Tapfern, der Vorderste im Kampf wie in der Rathsversaminlung, war stets überall selber zugegen, wo es etwas zu erstreiten oder zu schlichten gab. Nicht von der friedlichen Ruhe seines Palastes aus, sondern fast sein ganzes Lebenlang auf der Wanderung begriffen, leuchtete er wie eine strahlende Sonne Allen vor an Würde, an Majestät, an Weisheit, an unverzagtem Muth und Gott- Vertrauen. Denn Otto war em frommer Mann, namentlich gegen das Ende seines Lebens, und mehr als ein Mal bekannte er, aus den größ- ten Gefahren durch die Wundermacht Gottes auf sein brünstiges Ge- bet errettet zu sein. Ihm zur Seite stand sein gelehrter, frommer, hoch- geehrter Bruder Bruno, des Kaisers Kanzler und Erzbischof von Köln. Er war es besonders, der die deutsche Geistlichkeit aus dem tie- fen Verfall und der Verwilderung der karolingischen Zeiten wieder zu

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 440

1859 - Lübeck : Rohden
440 Xxii. §. 5. Erstes Hervortreten Frankreichs zur Demüthigung k. Denn was den drei Waldstädten schließlich doch gelungen war, das suchten stch bald auch die benachbarten Landschaften zu Nutze zu machen. Nach einander traten Luzern, Glarus, Zürich, Zug, Bern der fester be- gründeten Eidgenossenschaft bei, entzogen sich ebenfalls der Vogtei der Habsburger und ihrer anderweitigen Oberherren und bildeten so den festen Kern, an den sich in der Folgezeit nach und nach auch die übri- gen schweizerischen Cantone ansetzten, bis zu der Ausdehnung, welche die Schweiz im Ganzen bewahrt hat. Die habsburgischen Fürsten ha- den es zwar nicht an Versuchen fehlen lassen, ihren Besitz und ihren Einfluß in diesen Gegenden wieder herzustellen, aber mit schlechtem Er- folg. Nach Albrecht's Tode, dem 1308 durch Mörderhand sein Frevel wider seinen Vorgänger Adolf auf den Kopf vergolten war, hatte der Habsburger Herzog Leopold von Oestrcich mit anderen schweizer Grafen und Herren, die ähnliche Verluste erlitten hatten oder befürchteten, sich gegen die freiheitstrotzigen Eidgenossen verbun- den. Aber mit schlechtem Erfolg. Die habsburgische Macht blieb in der Schweiz für immer geschwächt und ging mit der Zeit völlig zu Grunde. So oft es auch die Nachkommen Albrecht's versuchten, den verlorenen Einfluß wiederzugewinnen, die Abtrünnigen zu strafen und ihre Besitzungen zu erweitern, sie hatten jedes Mal nur neuen Verlust und Schaden davon. Die Schlacht bei Morgarten (1315) und später bei Sempach (1386) brachten Oestreichs Fahnen keine Ehre und stählten die Kraft und Zuversicht der schweizer Eidgenossen, daß sie auch den schwersten Kämpfen nicht mehr aus dem Wege gingen, sie selbst draußen aufsuchten als Söldner fremder Fürsten, und leider auf ihre eigne Stärke vertrauend sich allmälig ganz vom deutschen Reichs- verband loslösten. §. 5. Erstes Hervortreten Frankreichs zur Demüthigung 'des Papstthums. Auch bei den Päpsten kam der Hochmuth vor dem Fall. Alles, was frühere mächtigere Päpste von Anmaßung und herrischem Ueber- muth gezeigt haben mochten, war doch für Nichts zu achten gegen den unerträglichen Dünkel und die Alles überschreitende Anmaßlichkeit Bonifacius' Viii. (1294—1303). Er behandelte die angesehen- sten Herrscher als Schulknaben, erklärte Jeden für einen Ketzer, der es wagen würde, daran zu zweifeln, daß dem Papste alle weltliche Ge- walt eben so wohl zustände wie die geistliche, und meinte in seinem thörichten Unverstand, daß auch jetzt noch wie ehemals alle Fürsten vor seinen Bullen und Bannflüchen sich entsetzen und gehorsamlich seinem Willen sich unterwerfen würden. Aber die Zeit war eine an- dere geworden. Zwar nicht überall würden die päpstlichen Anmaßun- gen auf offenen Widerstand gestoßen sein, auch in Deutschland nicht. Die Gewohnheit alter Treue und Gehorsams war dort noch zu mach-
   bis 10 von 10
10 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 10 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 14
5 1
6 0
7 2
8 1
9 0
10 37
11 10
12 5
13 0
14 4
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 2
21 0
22 0
23 2
24 2
25 9
26 3
27 9
28 1
29 0
30 0
31 7
32 0
33 2
34 2
35 0
36 3
37 43
38 0
39 2
40 0
41 1
42 11
43 0
44 0
45 8
46 9
47 0
48 5
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 2
8 0
9 3
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 5
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 2
42 0
43 3
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 3
57 0
58 4
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 2
69 2
70 0
71 0
72 1
73 1
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 1
81 0
82 0
83 6
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 3
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 4
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 5
19 10
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 2
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 2
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 1
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 6
60 0
61 0
62 8
63 1
64 4
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 0
75 0
76 0
77 5
78 0
79 0
80 6
81 7
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 0
93 3
94 0
95 0
96 0
97 1
98 0
99 2
100 5
101 0
102 1
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 10
119 0
120 1
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 1
127 7
128 0
129 0
130 0
131 0
132 10
133 1
134 0
135 0
136 4
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 4
145 5
146 4
147 0
148 2
149 1
150 0
151 2
152 1
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 4
159 0
160 0
161 0
162 3
163 0
164 0
165 0
166 4
167 0
168 0
169 0
170 0
171 7
172 0
173 0
174 0
175 3
176 0
177 16
178 0
179 5
180 0
181 4
182 9
183 6
184 0
185 0
186 0
187 3
188 0
189 1
190 0
191 3
192 1
193 0
194 5
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0