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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 674

1859 - Lübeck : Rohden
674 Xxv. §. 14. Blick in die Heidenwelt. seit Anfang dieses Jahrhunderts haben sich die Sendboten vieler eng- lischer und amerikanischer Missionsvereine mit ihnen gemischt, so daß Amerika jetzt nicht mehr als ein heidnischer Welttheil zu betrachten ist, sondern als christlicher, halb evangelisch und halb katholisch. Und da- bei ist noch eine ganz besondere, tief ergreifende Thatsache hervorzu- heben. Bekanntlich herrscht in allen mittleren und südlichen Staaten Amerika'ö die Sklaverei. Schwarze Sklaven waren aus Afrika her, zum Theil unter empörenden Grausamkeiten nach Amerika geführt, um in den Bergwerken und den Plantagen zu arbeiten. Man hatte wohl Recht, sie zu beklagen als die herabgewürdigtsten und elendesten unter den Söhnen Ham's, der aller seiner Brüder Knecht sein soll. Und siehe, gerade diesen elendesten Knechten ging das helle Licht, der süße Trost des Evangeliums am ehesten aus. Mit Haufen fielen sie den barmherzigen und demüthigen Boten Jesu Christi zu. Wären sie in ihrem Vaterlande, in Afrika, geblieben, sie würden noch lange nicht, vielleicht in ihren: Leben nicht, eine Kunde vom Evangelium erlangt haben. Denn kaum die äußersten Küstenränder Afrika's sind mit Mis- sionaren versehen. Bis in das Innere des Landes, von woher die meisten Sklaven stammen, hat noch kein christlicher Prediger zu drin- gen vermocht, da das Land aus allen Seiten von todbringenden Rän- dern umsäumt ist. So mußten sie denn als Sklaven aus ihrem irdi- schen Heimathland hinweggeführt werden, um in der Fremde zur ewigen evangelischen Freiheit und zur seligen Heimath der Kinder Gottes ge- führt zu werden. — Auch im südlichen Afrika, im Capland, ist die Brüdermission die erste gewesen. Sie hat dort 1736 begonnen, und nachdem sie von den europäischen Ansiedlern vertrieben war, zum zwei- ten Male 1792. Auch dort haben sich eine Menge englischer, schotti- scher, amerikanischer, deutscher und sogar französischer Missionare an- geschlossen; das ganze Capland ist als ein christliches Land zu bezeichnen, und weithin in'ö Innere des unbekannten Landes, zu den Kafsern, Betschuanen und Hottentotten sind die Boten Christi vorgeschritten, überall, wohin sie kamen, die Erweisungen göttlicher Gnaden mit sich tragend. Mittlerweile hat sich auch die dänisch-hallische Mission in Ost- indien weiter entwickelt. In Ostindien war die Aufgabe eine ganz andere, als in den amerikanischen und afrikanischen Gebieten und auf den Inseln der Südsee. An allen diesen Punkten waren es wilde, rohe Völkerschaften, auch die gefördertsten unter ihnen doch nur mit sehr geringen Anfängen staatlicher Bildung und geistiger Entwicklung, ihr Götzendienst roh, scheußlich, abgeschmackt, ihre religiösen Vorstellungen unsinnig, ekelhaft, oder ganz in Vergessenheit gerathen, ihre äußere Lage dürftig, unsicher und allem Jammer preisgegeben. Da konnte denn kein Zweifel sein, daß Viele, daß eine große Menge sich dem Rufe dessen zuwenden würde, der alle Mühseligen und Beladenen so freund- lich zu sich einladet. Aber anders steht die Sache im südöstlichen Asien. Jene beiden großen Reiche Ostindien und China, die beiden letzten noch aus uralter grauer Heidenzeit unverändert bis in unsere Zeit hin- einreichenden Heidenstaaten voll der reichsten Bildung und alt einhei-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 657

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 13. Nordamerikanische Zustände. 657 wären, die mit gleichen Früchten der Gerechtigkeit geschmückten Jün- ger des Herrn hüben und drüben in zwei feindliche Lager zu spalten. - Ueber diesem Kampf aber entwickeln sich die Secten im Schooß auch unserer deutsch - evangelischen Christenheit. Baptisten und Darbisten (Wiedertäufer und Freikirchler), Jrvingianer (Wiederhersteller der apo- stolischen Aemter und Gaben) und Bruderbündler (die gar kein kirch- liches Amt mehr gelten lassen), ja sogar die unflätigen, ekelhaften Mor- monen treiben ungestört ihr Wesen und saugen Kraft aus der Zer- rissenheit der bestehenden Kirche. Bei dem allen dauert das wüste, rasende Treiben und Jagen der materiellen Interessen, des Mammons- dienstes fort und fort; unter den Füßen rollt fortwährend der unter- irdische Donner des gährenden Bulcans, auf dem wir stehen, hier und da zucken die Blitze aus der Tiefe — ob wir es hören und aufmerken, ob wir lernen die Zeit zu verstehen und uns bereit halten auf den na- henden Tag des Herrn. §. 13. Nordamerikanische Zustände. Im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte haben sich außerhalb Europa's, auf amerikanischem Boden, eine Anzahl europäischer Reiche gebildet, katholische Reiche aus spanischem und portugiesischem Geblüt hervorgegangen in Mittel- und Südamerika, welche bis auf die neueste Zeit ein trauriges Bild politischen Elends und bürgerlichen Verfalls darbieten, und ein protestantisches Reich aus germanischem, insonder- heit angelsächsischem Geblüt in Nordamerika, welches so vielfach in die Entwickelung der europäischen Verhältnisse eingreist, daß wir es hier am Schluffe unserer Darstellung nicht unerwähnt lassen dürfen. An eine künftige Versetzung des Schwerpunktes der Weltgeschichte aus Europa nach Amerika, wie vormals aus Asien nach Europa, ist zwar nicht zu denken; denn nach Gottes untrüglichem Wort werden auf dem Boden des alten römischen Reichs, in den Landern der zehn Könige, die letzten Kämpfe der Christenheit ausgekämpft, der Anti- christ überwunden und das Reich Gottes zum Siege geführt werden, nicht aber jenseits des atlantischen Oceans. Aber ein Spiegel für unsere eignen, dem Ende zueilenden europäischen Zustände wird Amerika immer bleiben, ein warnender Spiegel des Elends, in welches das Abthun und die Verachtung der Obrigkeit und das Trachten nach irdischen Dingen auch ein christlich ausgeprägtes Volk stürzen muß. Je mehr betro- gene Augen und irregeleitete Hoffnungen auf Amerika, als auf das Land der Zukunft und des Glückes gerichtet sind, desto mehr ist es Pflicht, die Verkehrtheit solcher Träume den europamüden Auswan- derern vor die Augen zu stellen. Nordamerika hat den großen Vorzug vor den haltlosen und v. Rohden, Leitfaden. 42

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 665

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 14. Blick in die Hcidenwelt. 665 rohen Veröffentlichungen eigner oder fremder Sündenwege, oder seliger aber noch nicht vollendeter Gnadenführungen unseren deutschen Herzen eine unerquickliche, fast abstoßende Erscheinung. In Summa, es wehet und wirkt auch noch in Nordamerika der Geist Gottes, und wird vielleicht noch Großes dort vollbringen, aber die äußeren Formen, in denen er stch dort kund giebt, bleiben uns Deutschen fremd und keineswegs wünschenswerth. Die socialen aber und die politischen Zustände, die schon ganz nahe an das Abthun aller Obrigkeit anstreifen, nicht minder die kirchliche Zerrissenheit und theo- logische Ausmagerung bringen uns keineswegs große Hoffnungen für eine zukünftige herrliche Entwicklung, sondern vielmehr das traurige Bilv eines bodenlosen Durcheinanders. Noch wird Amerika, der große Ab- zugscanal alles europäischen Ueberschusses und Ausschusses, aber auch der Zufluchtsort vieler durch europäische Schuld ausgetriebenen theuren Seelen, von dem Sauerteig des Evangeliums zusammengehalten und durchsäuert. Aber vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, daß die wüste, ungeheure Mehlmasse wild auseinanderfahren und unendlichen Staub und Schrecken rings um sich her verbreiten wird. §. 14. Blick in die Heidenwelt. In Asien, auf den Hohen Armeniens, am Enfrat, am Jordan, am Nil hat die Geschichte des Menschengeschlechts ihren Ursprung ge- nommen, vom Hindukusch sind die Vorväter unseres Geschlechts herabge- stiegen, in Vorder-Asien, Griechenland, Italien erzieht bis zu den Zei- ten Christi hin der höchste Herr und Weltenlenker die Heidenwelt bis zu dem Punkte, da sie fähig ist, die Boten des alten Gottesvolks und die ewige Heilsbotschaft zu empfangen. Von Rom aus wird der ganze Westen Europa's, wird auch unser Vaterland und der gestimmte Norden für das Christenthum gewonnen, und alsbald wird das christ- liche Europa der alleinige Boden der Geschichte und aller menschlichen Entwicklung. In das schaurige Halbdunkel des Islam sinken alle die Länder zurück, welche die Wiege der altgeschichtlichen Völker wa- ren, und ringsum sie her breitet sich die schwarze grause Nacht des finstersten Heidenthums aus. Sollten aber alle Völker des Mittlern und östlichen Asiens, Afrika's, Amerika'ö und Australiens ohne Ahnung des ewigen Lichtes bleiben, welches in die Welt gekommen ist, um alle Völker zu erleuchten und selig zu machen an aller Welt Enden? Es sollte keineswegs also sein. Aber der Herr allein weiß Zeit und Stunde für jegliches Volk und jeglichen Theil der Erde. Jahrhun- derte hat Europa in Finsterniß gelegen, während das Licht seines Wor- tes in Asien sich vom Jordanlande aus bis weit über den Eufrat und über den Nil verbreitete. Wiederum sind anderthalb Jahrtausende verflossen, ehe dem christlichen Europa die entlegneren Heidenländer

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 11

1859 - Lübeck : Rohden
n. §. 1. Neuer Abfall von Gott. 11 verwiesen. Ein getheiltes Reich ist ein geschwächtes Reich. So entstanden verschiedene Sprachen und verschiedene Völker auf Erden. Mochten sie nun mit einander den großen Wettstreit beginnen, wer die ihm vom Herrn verliehenen besonderen Gaben zur reichsten Ent- faltung bringen werde. Gott entließ sie allesammt aus seiner beson- dern, d. h. aus seiner geoffenbarten Leitung und Regierung, und ließ sie ihre eignen Wege gehen, bis sie endlich müde und matt, nach gänz- licher Zertrümmerung aller ihrer hohen Pläne, und vergeblichem Su- chen nach dauernder Befriedigung, sich dereinst alle am Fuße des Kreuzes wieder zusammenfinden würden. So wie die Völker aus einander gefahren waren, vereinzelten und zersplitterten sie sich auch immer mehr, und jede neue Abtrennung eines besonder» Volks von der größer» Hauptmasse war wiederum von einer neuen Veränderung der Lippen, von der Bildung einer neuen Sprache begleitet, so daß mit den verschiedenen Völkern zugleich ihre Sprachen sich gebildet haben; alle unter einander verwandt, in einzelne große Hauptgruppen zerfallend, alle ein Geschenk aus der Hand Got- tes, aber mit dem ausartenden und versinkenden Geschlecht auch zum Theil furchtbar entartet. Die Völker begannen nun ihre langen und weiten Wanderungen über die ganze Erde, bis ein jegliches das Land und die Gegend gefun- den hatte, wo sie nach Gottes Rathschluß wohnen und die ihnen ver- liehenen geistigen und sittlichen Kräfte zur Anwendung bringen sollten. In jedem Lande begann die geheimnißvolle Arbeit der Natur und Um- gebung an dem eingewanderten Volk, und wiederum des Volkes an der Natur und Beschaffenheit des Landes, also daß beide Theile einan- der zurichteten und förderten, bis sie vollständig für einander paßten. Die Kinder Japhet nahmen allmälig die ganze nördliche Hälfte der alten Welt ein, und die Kinder Ham's die ganze südliche Hälfte. Zwischen ihnen beiden, da wo beide Geschlechter sich zu mischen began- nen, auf einem ziemlich beschränkten Raume, im vorder» Asten wohn- ten die Nachkommen des gesegneten Sem. Im Großen und Ganzen ist es so geblieben bis auf den heutigen Tag. Auch in der neuen Welt sind Ham's und Japhet's Söhne zusammengetrofsen, und auch da erfüllt sich das alte Fluchwort, daß Ham's Nachkomme ein Knecht sein soll unter seinen Brüdern. Alle die Völkerschaaren in der Zerstreuung vergaßen allmälig des le- bendigen Gottes. Ganz gottlos konnten sie nicht leicht wieder werden, denn in der Vereinzelung fühlten sie ihre Ohnmacht und darum die Nothwendigkeit göttlicher Hülfe. Aber die Majestät des Einen wahren Gottes vermochten sie in dem sich verdunkelnden Verstände und miß- leiteten Herzen nicht mehr zu bewahren. Sie suchten sich andere, ihrer herabgestimmten Fassungskraft näher liegende Götter, hinter welche der lebendige Gott allmälig zurücktrat. Statt des vorsünd- fluthlichen Unglaubens nahm der Aberglaube überhand, und an Stelle

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 30

1859 - Lübeck : Rohden
30 Iv. §. 1. Jsrael's Eintritt in Canaan. kühnen Seefahrten bis nach Spanien, bis nach Englands und nach Preußens Küsten, seiner zahlreichen und mächtigen Colomeen auf den Inseln und an den Ufern des mittelländischen Meeres, wegen seines Reichthumsund seines Lurus. Zu Abraham's Zeiten war die Herr- lichkeit der Cananiter nur noch im Aufblühen. Von ihrem Hauptwohnsitz Sidon aus hatten sie das Land nur erst in mäßiger Weise erfüllt und von sich abhängig gemacht. Die Patriarchenfamilien hatten noch Raum genug, zwischen ihnen zu wohnen und zu weiden. Das ganze Land stand noch den Heerden der Nomaden offen, es fanden sich we- nig Städte, geringe Bevölkerung, sparsamer Anbau, friedliche Nach- barn. Da war noch keine so imposante Macht der Cananiter, welche dem Hause Abraham's oder ausländischen Feinden hätte Wider- stand leisten können. Aber während der Jahrhunderte, die Israel in Aegypten war (von Abraham's bis Josua's Zeit war bald ein halbes Jahrtausend), waren die Cananiter nicht müßig gewesen, ihre Entwickelung und Ausbreitung hatte nicht stille gestanden. In ganz anderer Weise als zur Zeit Abraham's hatten sie sich festgesetzt und das ganze Land zu ihrem Eigenthum gemacht. Das Land war mit festen Städten wie besäet, zahlreiche Kriegerschaaren, ein kleines Königreich neben dem andern, überall Anbau und entwickelte Cultur, Weinberge, Oelgärten, ausgehauene Brunnen (5 Mos. 6, 10 s. Jos. 24, 13). Man kann sich denken, daß die israelitischen Kundschafter, die Hirten und Wüstenbewohner, große Scheu bekamen vor solch wohl eingerich- tetem Volk, daß ihre festen Städte ihnen bis an den Himmel ver- mauert schienen (5 Mos. 1, 28). Und noch ein anderes Schreckniß tritt den furchtsamen Spähern in Canaan entgegen. Die Cananiter haben die Riesenvölker (Refaiten und Enakskinder; 4 Mos. 13, 34) unterjocht und sich durch ihre rohe Körperkraft verstärkt; sie sind bis über den Jordan vorgedrungen und haben das ganze Land Gilead und Basan in Besitz genommen und auch dort große feste Städte gebaut. Auch in jenen Gegenden haben sie sich mit den Resten der riesengroßen früheren Bewohner vermischt (5 Mos. 2, 10 ff. 20 ff.), so daß der riesige Og in Basan sogar als König der amoritischen, d. h. cananitischen Ansiedler in jenen Weideländern den Israeliten entgegen trat. R esa im ist der allgemeine Name für Riesenvölker, einzelne Ab- theilungen derselben sind ©mim, Sams u in i m, Susim, Ena klm. Sie waren die früheren Bewohner deö Ostjvrdanlandes, saßen auch im südlichen Canaan und im Philisterland. Dort hießen sie Avim. Re- faiten im engern Sinne werden die im Lande Basan noch wohnenden Riesenreste genannt, an deren Spitze zu Mo sis Zeiten Og steht

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 489

1859 - Lübeck : Rohden
Xxih. §. 4. Fortschritt der Reformation während politischer Kämpfe. 489 nicht Alles, was Luther wünschen konnte? Nicht als ob er um die Gutheißung und den Schutz des Reichsregiments und einer deutschen Kirchenversammlung sehr verlegen gewesen wäre. Selbst seines vä- terlich sorgenden Kurfürsten Friedrich Schutz schlug er nicht hoch an. Aus seiner stillen Zufluchtsstätte auf der Wartburg hatte er sich kühn wieder nach Wittenberg mitten in den wildesten Kampf geworfen. Was lag ihm an seiner Person, wenn nur das Wort des Herrn kei- nen Schaden, noch Befleckung litte. Aber das war eben damals zu fürchten. Während Luther's Abwesenheit auf der Wartburg war es in Wittenberg wild hergegangen. Luther hatte bisher im Gottesdienst und kirchlichen Einrichtungen Nichts geändert, nur die Lehre hatte er gereinigt, nur die heilsame Wahrheit verkündigt. Da waren nun aber unruhige Geister unter den Amtsgenossen Luther's in Wittenberg. Die konnten es nicht abwarten, bis allerlei unangemessene Dinge beim Gottesdienst von selber fielen. Sie wollten mit Sturm und Drang den ganzen Cultus umgestalten, die Messe, die Beichte, die Abend- mahlsfeier, sie warfen sogar die Bilder aus den Kirchen. Zu ihnen kamen Andere, Jnspirirte aus Zwickau, die da meinten, des ge- schriebenen Wortes Gottes nicht mehr zu bedürfen, da sie an der in- nern Erleuchtung schon genug hätten. Diese Letzteren trieb Luther entschieden von sich; den Stürmern aber in Wittenberg führte er zu Gemüthe, daß alle äußere Form des Gottesdienstes unwesentlich sei, nur wie das Herz zum Herrn stehe, darauf komme es an. Er brachte Ordnung und Stille in das Reformationswerk zurück. Der Herr hatte ihn ja selbst auf der Wartburg recht in die Stille geführt. Desto gedeihlicher breitete sich sein Werk nach allen Seiten auö. Den ganzen Norden nahm die neue Lehre ein. Dänemark und Schweden und der Hochmeister von Preußen bekannten sich bald offen und ent- schieden für sie. In Polen, Ungarn und Siebenbürgen fand sie den entschiedensten Anklang. In der Schweiz hatte sie sich bereits einen eigenthümlichen Heerd gegründet. Wir sahen schon, wie Zwingli, von ganz anderen Grundlagen ausgehend, die Züricher Gemeinde be- wogen hatte, sich vom Bisthum und somit von der ganzen katholischen Kirche loszureißen, alle „Gebräuche, die in der heiligen Schrift nicht Grund haben," abzuschaffen und nach Möglichkeit die altapoftolische Form einer Christengemeinde wiederherzustellen. Von Zürich aus brachen sich die evangelischen Ideen weithin in die Nachbarschaft Bahn, sie stiegen bis zu den eisbedeckten Gipfeln der Alpen hinan, sie ergossen sich von den völkertrennenden Firsten hinab in die Thäler und Ebenen Savoyens und der Lombardei, durch die ganze italienische,

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 669

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 14. Blick in die Heidenwelt. 669 den die kirchlichen Bemühungen der Holländer nicht mit gleichem Ei- fer fortgesetzt, wie die kaufmännischen Unternehmungen. Es vergingen etwa 50 Jahr, da fanden sich keine Prediger und Lehrer mehr, die sich in die Noth und die Entbehrungen der Heidenwelt wollten hin- aussenden lassen. Die christlichen Gemeinden auf den Inseln verfie- len, ja sie sanken gänzlich wieder in's Heidenthum zurück. Zugleich mit dem religiösen Eifer sank aber auch die Macht und der Glanz des holländischen Seewesens. Ihre Besitzungen gingen zum Theil wieder verloren. — Die Engländer traten allgemach als Beherrscher der Meere an die Stelle Hollands. Auch das englische Volk war durch den Kampf gegen das katholische Spanien zuerst in die neue Richtung hin- eingedrängt worden, und schon 1600 war auch in England eine ost- indische Handelsgesellschaft gegründet. Aber während der nächsten hundert Jahre und darüber gelang ihr in Ostindien nichts Bedeu- tendes. Dagegen war um diese Zeit die östliche Küste von Nord- amerika von Engländern in Besitz genommen. Wie sie dort sich ausgebreitet und ein mächtiges Reich mit eu- ropäischer Bevölkerung begründet haben, das haben wir im vorigen Abschnitt ausführlicher gesehen. Dort blieb uns aber die Frage übrig: hatte denn Nordamerika gar keine eignen ursprünglichen Bewohner? und wo sind sie geblieben? Sicherlich war Nordamerika kein men- schenleeres Land, wenn auch die einheimische Bevölkerung nur gering war. Nicht ein großes, zusammenhängendes, wohl organisirtes Hei- denreich, wie in Mexico, Peru, Ostindien und China, fanden die eng- lischen Ansiedler in Nordamerika, aber ein kräftiges, tapferes, stolzes und grausames Volk rother Indianer, welche, in eine Menge einzelner Stämme zerspalten, nur an Fischfang, Jagd und Krieg ihre Freude hatten und voll unbändiger Freiheitslust selbst die größten Strapazen und Entbehrungen in der Wildniß dem geregelten zwangvollen Leben der Europäer vorzogen. Und was ist denn aus diesem wilden hoch- gesinnten Geschlecht geworden? Haben ihm die streng religiösen An- siedler nicht das Evangelium gepredigt? Allerdings haben sie es gethan, wenn auch bei Weitem nicht in dem Maße, wie man erwar- ten sollte. Mit unsäglicher Mühe und Selbstverleugnung hat der Prediger Eliot bei Boston die wilde ungeheuerliche Sprache der In- dianer gelernt, und ist ihnen (seit 1646) in hingebender Liebe fast fünfzig Jahre lang nachgezogen in ihre Wälder, um ihnen das trostreiche Evangelium zu bringen. Auch Andere, wie Brainerd und Mayh ew, gingen in denselben Wegen barmherziger Liebe einher. Aber groß

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 666

1859 - Lübeck : Rohden
666 Xxv. §. 14. Blick in die Heidenwklt. ailch nur bekannt und aufgeschlossen wurden. So wie das aber ge- schah (es war bekanntlich kurz vor der Reformation), so wie die spani- schen und portugiesischen Barken ansingen, den ganzen atlantischen Ocean, das stille und das indische Meer zu durchkreuzen, sobald das mittlere und südliche Amerika, Süd-Afrika und die reichen ostindischen Küstenländer mit ihren heidnischen Bevölkerungen ihnen bekannt wur- den, so fingen sie auch an, die christliche Kirche in den neucntdeckten Heidenländern zu gründen. Wie das geschehen ist, unter welchen Schrecknissen, Verbrechen und Greueln, das haben wir bei der Erzäh- lung jener Begebenheiten bereits angedeutet (S. 464 ff.) und wollen es nicht wiederholen. Das Schicksal der neuentdeckten Heidenreiche ist sehr verschieden ge- wesen. Die südasiatischen in Indien und China bestehen noch jetzt, wenig- stens in den Resten ihrer ehemaligen Herrlichkeit. Aber die amerikanischen blühenden hochentwickelten Heidenstaaten in Mexico und Peru sind völlig vernichtet und von der Erde verschwunden. Wunderbar. Wie viele Jahrhunderte hindurch mögen jene hochgebildeten Völker dem Lichte entgegengeharrt haben, welches vom Kreuze Christi ausstrahlt. Nun endlich kommt es von fernen Gestaden her, das Weltmeer überschreitend, auch zu ihnen; aber es ist nicht mehr das sanft erwärmende, erleuch- tende und erquickende Licht, das mit apostolischem Friedensgruß die alten Reiche des Abendlandes durchdrang, nein cs ist ein wildeö verzehren- des Feuer. Die Ankunft des Christenvolks auf den Küsten der neuen Welt ist zugleich die Ankunft des vernichtenden Strafgerichts über das dort wohnende Heidenvolk, wie einst Jsrael's Ankunft in Canaan. Wo- durch sich jene hohen Geschlechter der Azteken und Jncas so schwer versündigt und das Gericht über ihr Haupt herbeigezogen haben, das bleibt uns vielleicht für immer ein nur halb enthülltes Geheimniß. Aber ist dies erste Zusammentreffen der Christenheit mit einem au- ßereuropäischen Heidenvolk nicht ein trauriges Vorspiel für alle wei- teren Unternehmungen der europäischen Christenvölker in der überseei- schen Heidenwelt? Ist es nicht überall in gleicher Weise gegangen? Noch soll das Volk gefunden werden, welchem die Begegnung, der Verkehr, der Handel, das Zusammenleben mit europäischen Auswanderern und An- siedlern der Anlaß geworden wäre zu einer neuen frischen nationalen Entwicklung, zu einem kräftigen Aufschwung deö eigenthümlichen Volks- lebens, zu einer vollständigern Entbindung der besonderen Gaben und Kräfte, die jeder einzelnen Nation absonderlich verliehen sind, zu einer reichern Entfaltung der angeborenen Anlagen in Kunst und Wissen- schaft, Staat und Kirche, häuslichem und öffentlichem Leben. Viel-

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 24

1859 - Lübeck : Rohden
24 Iii. §. 3. Das heidnische Kastenwesen. und Put (Libyen). Diese drei engverwandten Stämme nahmen den gan- zen südlichen Theil Asiens und Afrika ein, am indischen und persischen Meere entlang über das südliche Arabien hin bis über die Länder des Nil hinaus nach der afrikanischen Wüste und nach dem atlantischen Ocean hin. Ja auch die Inseln der fernen Südsee, die sich an die südöstlich- sten Halbinseln Asiens anreihen, sind ursprünglich und zum Theil noch jetzt von demselben Geschlecht bewohnt, welches somit die ganze süd- liche Hälfte der alten Welt einnimmt. Aber nicht überall haben sie selbständige Staaten errichtet und sich zu Culturvölkern entwickelt. Das ist nur von den Ländern des Indus an bis zur afrikanischen Wüste hin der Fall gewesen. Ein Blick auf die Karte zeigt uns, daß diese ganze Strecke ziemlich ein und dieselbige großartige Landesnatur dar- stellt, ein Wüstenland mit einer großen Zahl herrlicher Oasen übersäet, welche die Ruheplätze für die beschwerlichen Wüstenwanderungen, die Mittelpunkte des in ruhiger Abgeschiedenheit sich entwickelnden ersten Cultur- und Völkerlebens wurden. Hier bauten sich die priesterlichen Königreiche mit ihrem Kastenwesen an, während auf den Steppen der Hochländer die freien Hirten in patriarchalischer Weise sich mit ihren Hecrven umherzutummeln fortsuhren. So wie der Boden, auf welchem die ältesten Culturstaaten erwuchsen, derselbe, und auch das Geschlecht, von welchem sie ausgiugen, dasselbe war, so findet man auch in den von ihnen getroffenen Staatseinrichtungen, Religion und Sitte, in den uns aufbehaltenen Denkmälern diefer Staaten die größte Aehnlichkeit. Bon dein einen Ende des weiten Ländergebiets bis zum andern, von den Mündungen des Indus und der daranstoßenden Küste von Dekan big zu den versunkenen Herrlichkeiten Abessiniens und Aegyptens hin finden sich dieselben Formen der Bauten an Tempeln, Katakomben, Labyrin- thei'.; und was sich irgend von den gewaltigen Steinmaffen alter Ge- bilde erhalten hat, es trägt überall den nämlichen Charakter. Ueberall finden wir die Spuren eines gewaltsamen, leidenschaftlichen, heißblüthi- gen, düstern und melancholischen Geschlechts, dessen Zierrathen und Genüsse selbst noch etwas von dem Druck des schweren Fluchworts an sich zu tragen scheinen, das seit No ah's Zeiten auf ihnen lastet. In den meisten asiatischen Ländern ist das hamitische Geschlecht indeß nicht allein geblieben. In Indien ist es unter die Gewalt der japhetitischen Arier gerathen, in den Eufratländern hat es sich mit semitischen Bestand- theilen gemischt. Auch in Aegypten hat man gemeint, ein Mischvolk annehmen zu müssen, so etwa daß die Weisen und Gelehrten, die Prie- sterkaste einem andern Stamme, dem semitischen, angehörten. Aber un- ter den zahlreichen Denkmälern, aus denen wir jetzt die Kenntniß der altägyvtischen Zustände schöpfen können, weist Nichts auf solche Mi- schung hin. Ueberall dieselbe rothbraune Gestalt, derselbe unschöne aber feste Körperbau bei Hoch und Nieder. Nur die schwarzen Sklaven und die gefangenen Fremdlinge unterscheidet man leicht. Gottes Wort weiß Nichts von einem fremden Bestandtheil unter den Aegvptern, und die Priesterkaste trägt nach Allem, was wir von ihr wissen, nicht die geringste semitische Spur. Die Religion der Aegypter ist durch und durch hamitisch.

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 116

1859 - Lübeck : Rohden
116 X. §. 2. Ursprüngliche Zustände in Griechenland. tung zu bringen, und hatte ihnen solche politische Einrichtungen ge- geben, hatte ihre Schicksale so geleitet, daß sie fast mit Nothwendig- keit darauf hingedrängt wurden, aller in sie gelegten Kräfte sich bewußt zu werden, sie zu gebrauchen, zu üben, zur Vollkommenheit zu bringen. Deshalb sind noch bis auf den heutigen Tag die griechischen Schrift- steller, Dichter und Philosophen, die griechischen Künstler aller Art bei der gelehrten und kunstliebenden Welt in so hohem Ansehen, daß sie fast als die Lehrmeister des neuern Geschlechts mitten in der Christenheit erscheinen, ja daß selbst Christen bedauern, die Schön- heit griechischer Formen nicht in den heiligen Schriften, nicht in dem Buch der Bücher wiederzusinden. Kunst, so weitste die Anmuth, Lieblichkeit, Gefälligkeit der äußern Form bezeichnet, ist freilich dem Worte und Volke Gottes fremd. Nicht die Schönheit, sondern die Angemessenheit der äußern Form kommt dort allein in Betracht. Wenn das, was zu sagen und darzustellen ist, auf die zweckmäßigste, dem Inhalt entsprechendste Art dargestellt wird, so genügt das den: Knecht Gottes, mag dann die Form auch in manchen Fällen als unschön, als hart, als anstößig, als wehe- thuend erscheinen. Denn um Wahrheit und Verständniß ist es den Knechten Gottes allein zu thun; und um der Wahrheit willen muß auch das rauhere Wort gesagt werden, um des Verständnisses willen muß es in scharfer Entschiedenheit gesprochen sein. Die Form darf hier nichts für sich selber gelten. Das aber ist das Eigenthümliche des Griechenvolks, daß es Alles, was es hervorbringt, in die schönsten Formen kleidet, daß die Form, auch ganz abgesehen von dem Inhalt, schon durch ihre eigne Lieblichkeit entzückt. Gleich wie der ewig heitere reine griechische Himmel, die reizenden Formen der griechischen Berge und Thäler, Seen und Flüsse, die einladende Anmuth seiner Meere und Küsten Alles bezaubert, so schmiegt sich auch das Menschenwerk in lieblichster Weise den malerischen Naturformen an; und wie die Na- tur selbst zum Hingeben und Genießen einladet, so prägt sie auch den Hervorbringungen des Menschengeistes den gleichen Stempel des ausru- henden Genießens auf. Aber nichts desto minder beweist die Geschichte des herrlichen Griechenvolks nur die Wahrheit des alten Satzes: alles Fleisch ist wie Heu und alle seine Herrlichkeit ist wie des Grases Blume. §. 2. Ursprüngliche Zustände in Griechenland. Die hohe Entwicklung des griechischen Volks konnte nur darum zu Stande kommen, weil in ihm jeder Einzelne Gelegenheit zur Entfaltung der in ihn gelegten Kräfte hatte. Bei keinem andern Heidenvolk der alten Welt war das der Fall. Unter den hami- tischen Culturvölkern sahen wir die einzelnen in die engen Formen der Kaste eingezwängt, und die enggeschlossenen Corporationen ver-
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