TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Xxih. §. 4. Fortschritt der Reformation während politischer Kämpfe. 489
nicht Alles, was Luther wünschen konnte? Nicht als ob er um die
Gutheißung und den Schutz des Reichsregiments und einer deutschen
Kirchenversammlung sehr verlegen gewesen wäre. Selbst seines vä-
terlich sorgenden Kurfürsten Friedrich Schutz schlug er nicht hoch an.
Aus seiner stillen Zufluchtsstätte auf der Wartburg hatte er sich kühn
wieder nach Wittenberg mitten in den wildesten Kampf geworfen.
Was lag ihm an seiner Person, wenn nur das Wort des Herrn kei-
nen Schaden, noch Befleckung litte. Aber das war eben damals zu
fürchten. Während Luther's Abwesenheit auf der Wartburg war es
in Wittenberg wild hergegangen. Luther hatte bisher im Gottesdienst
und kirchlichen Einrichtungen Nichts geändert, nur die Lehre hatte er
gereinigt, nur die heilsame Wahrheit verkündigt. Da waren nun aber
unruhige Geister unter den Amtsgenossen Luther's in Wittenberg.
Die konnten es nicht abwarten, bis allerlei unangemessene Dinge beim
Gottesdienst von selber fielen. Sie wollten mit Sturm und Drang
den ganzen Cultus umgestalten, die Messe, die Beichte, die Abend-
mahlsfeier, sie warfen sogar die Bilder aus den Kirchen. Zu ihnen
kamen Andere, Jnspirirte aus Zwickau, die da meinten, des ge-
schriebenen Wortes Gottes nicht mehr zu bedürfen, da sie an der in-
nern Erleuchtung schon genug hätten. Diese Letzteren trieb Luther
entschieden von sich; den Stürmern aber in Wittenberg führte er zu
Gemüthe, daß alle äußere Form des Gottesdienstes unwesentlich sei,
nur wie das Herz zum Herrn stehe, darauf komme es an. Er brachte
Ordnung und Stille in das Reformationswerk zurück. Der Herr
hatte ihn ja selbst auf der Wartburg recht in die Stille geführt.
Desto gedeihlicher breitete sich sein Werk nach allen Seiten auö. Den
ganzen Norden nahm die neue Lehre ein. Dänemark und Schweden
und der Hochmeister von Preußen bekannten sich bald offen und ent-
schieden für sie. In Polen, Ungarn und Siebenbürgen fand sie den
entschiedensten Anklang. In der Schweiz hatte sie sich bereits einen
eigenthümlichen Heerd gegründet. Wir sahen schon, wie Zwingli,
von ganz anderen Grundlagen ausgehend, die Züricher Gemeinde be-
wogen hatte, sich vom Bisthum und somit von der ganzen katholischen
Kirche loszureißen, alle „Gebräuche, die in der heiligen Schrift nicht
Grund haben," abzuschaffen und nach Möglichkeit die altapoftolische
Form einer Christengemeinde wiederherzustellen. Von Zürich aus
brachen sich die evangelischen Ideen weithin in die Nachbarschaft
Bahn, sie stiegen bis zu den eisbedeckten Gipfeln der Alpen hinan, sie
ergossen sich von den völkertrennenden Firsten hinab in die Thäler
und Ebenen Savoyens und der Lombardei, durch die ganze italienische,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Xxih Friedrich_Schutz Friedrich Zwingli
116 X. §. 2. Ursprüngliche Zustände in Griechenland.
tung zu bringen, und hatte ihnen solche politische Einrichtungen ge-
geben, hatte ihre Schicksale so geleitet, daß sie fast mit Nothwendig-
keit darauf hingedrängt wurden, aller in sie gelegten Kräfte sich bewußt
zu werden, sie zu gebrauchen, zu üben, zur Vollkommenheit zu bringen.
Deshalb sind noch bis auf den heutigen Tag die griechischen Schrift-
steller, Dichter und Philosophen, die griechischen Künstler aller Art
bei der gelehrten und kunstliebenden Welt in so hohem Ansehen, daß
sie fast als die Lehrmeister des neuern Geschlechts mitten in der
Christenheit erscheinen, ja daß selbst Christen bedauern, die Schön-
heit griechischer Formen nicht in den heiligen Schriften, nicht in dem
Buch der Bücher wiederzusinden.
Kunst, so weitste die Anmuth, Lieblichkeit, Gefälligkeit der äußern
Form bezeichnet, ist freilich dem Worte und Volke Gottes fremd.
Nicht die Schönheit, sondern die Angemessenheit der äußern
Form kommt dort allein in Betracht. Wenn das, was zu sagen und
darzustellen ist, auf die zweckmäßigste, dem Inhalt entsprechendste Art
dargestellt wird, so genügt das den: Knecht Gottes, mag dann die Form
auch in manchen Fällen als unschön, als hart, als anstößig, als wehe-
thuend erscheinen. Denn um Wahrheit und Verständniß ist es den
Knechten Gottes allein zu thun; und um der Wahrheit willen muß
auch das rauhere Wort gesagt werden, um des Verständnisses willen
muß es in scharfer Entschiedenheit gesprochen sein. Die Form darf
hier nichts für sich selber gelten. Das aber ist das Eigenthümliche
des Griechenvolks, daß es Alles, was es hervorbringt, in die schönsten
Formen kleidet, daß die Form, auch ganz abgesehen von dem Inhalt,
schon durch ihre eigne Lieblichkeit entzückt. Gleich wie der ewig heitere
reine griechische Himmel, die reizenden Formen der griechischen Berge
und Thäler, Seen und Flüsse, die einladende Anmuth seiner Meere
und Küsten Alles bezaubert, so schmiegt sich auch das Menschenwerk
in lieblichster Weise den malerischen Naturformen an; und wie die Na-
tur selbst zum Hingeben und Genießen einladet, so prägt sie auch den
Hervorbringungen des Menschengeistes den gleichen Stempel des ausru-
henden Genießens auf. Aber nichts desto minder beweist die Geschichte
des herrlichen Griechenvolks nur die Wahrheit des alten Satzes: alles
Fleisch ist wie Heu und alle seine Herrlichkeit ist wie des Grases
Blume.
§. 2. Ursprüngliche Zustände in Griechenland.
Die hohe Entwicklung des griechischen Volks konnte nur darum
zu Stande kommen, weil in ihm jeder Einzelne Gelegenheit zur
Entfaltung der in ihn gelegten Kräfte hatte. Bei keinem andern
Heidenvolk der alten Welt war das der Fall. Unter den hami-
tischen Culturvölkern sahen wir die einzelnen in die engen Formen
der Kaste eingezwängt, und die enggeschlossenen Corporationen ver-
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153
»
wahr, daß, wenn die finstern Sonnenstellen sich beim Umdrehen
dieses Weltkörpers dem Rande der Scheibe nähern, noch ehe sie den
äußersten Saum erreichen, schon verschwinden unter der seitwärts
stehenden Lichtmenge. Folglich steht die Lichthelle der Sonne weit
höher als sie selbst. Ja, was noch merkwürdiger ist, zwischen dem
Lichtmeer, welches die Sonne umstrahlt, und zwischen dem strahlen-
losen Grund derselben, und selbst noch über diesem weit erhaben,
zeigt sich ein anderes, von beiden verschiedenes Wesen, das sich be-
wegt, abwechselnd, ungleich und von grauer Farbe ist. Wenn wir
von einem andern Stern aus unsere Erde betrachten könnten, wür-
den uns die Wolken, die unsern Erdball umziehen, wohl ebenso er-
scheinen, und wir dürfen daraus zuversichtlich schließen, daß auch die
Sonne mit Wolken umgeben sei.
Die Sonne, die uns eine ewigbrennende Feuerkugel zu seyn
scheint, hat nur nahe an der Erde eine so große Wärme, aber je
höher man sich in die Lüfte erhebt, je weiter hinauf man auf Berge
steigt, desto kühler wird die Luft und desto mehr nimmt alle Sonnen-
hitze ab, also, daß die Gipfel der höchsten Berge zuletzt mit Schnee
und Eis seit Jahrtausenden bedeckt sind.
Etwas Näheres zu erkennen von dem, was sich auf der Ober-
fläche der Sonne befinden mag, reichen die vollkommensten Sehrohre
nicht hin. Alles, was darüber gesagt wird, ist sicherheitslofe Muth-
maßung, da dieser von unserem Erdball ganz verschieden geformte
Himmelskörper viel zu weit von uns entfernt ist, um Etwas auf
demselben genauer unterscheiden zu können.
2. Der Merkur und die Venus.
Derjenige Planet, welcher der Sonne am nächsten steht, wird
Merkur genannt. Obgleich 8 Millionen Meilen von dieser entfernt,
ist er doch ihrem Strahleumeere zu nahe, als daß er genau be-
trachtet werden könnte. Dessenungeachtet hat man gefunden, daß er
ein ähnlich dunkler, gerundeter Körper wie die Erde sei, und, nach
seinen verschiedenen Stellungen zur Sonne, eben so ungleich mit zu-
und abnehmendem Lichte erscheine, wie unser Mond in den verschie-
denen sogenannten Vierteln. Auch ist aus verschiedenen Umständen
mehr als wahrscheinlich, daß wir mehr seine ihn umgebende, von
der Sonne bestrahlte Wollenumhüllung, als seinen festen Körper
selbst, erblicken, und daß jene Hülle wohl sehr dicht seyn möge.
Ein ähnliches Kleid trägt auch jener glänzende Weltkörper, wel-
cher nach dem Merkur der Sonne am nächsten steht; man nennt
ihn Venus, wohl auch Morgen- oder Abendstern, weil er
Abends zuerst mit seinem hellfunkelnden Licht am Himmel sichtbar
wird, oder, als der letzte am Morgen, unter dem Glanz der auf-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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159 .
Die Bewegung der Kometen ist gewöhnlich um so schneller, je
näher sie der Sonne kommen. Der Komet, welcher 1811 den nächt-
lichen Himmel schmückte, durchlief in der Sonnennähe täglich eine
halbe Million Meilen, und dennoch behauptete ein Astronom, daß
er 510 Jahre zu seinem Umlauf nöthig habe, denn er soll derselbe
Komet seyn, der im Jahre 1301 beobachtet und beschrieben wurde.
Derselbe Sternseher hat auch berechnet, daß dieser Komet 25,000
Mal größer als die Erde und beinahe anderthalb millionenmal
größer sei, als der Mond. Sein Anblick war eben so prachtvoll,
als der des Kometen vom Jahre 1858, welches sich, wie das Jahr
1811, durch einen ungemein fruchtbaren Herbst und einen so herr-
lichen Nachsommer auszeichnete, daß im Oktober sogar die Frühlings-
blumen wieder hervor kamen, die Bäume wieder zu blühen anfiengen
und sich fremde Vögel aus allen Ländern sehen ließen, was wir
jedoch nicht gerade dem Kometen zuschreiben wollen.
7. Der Mond.
Der Mond, mit bewaffneten Augen betrachtet, stellt eine große,
helle, von der Sonne beleuchtete Scheibe dar, die einer geschmolzenen
und wieder hart gewordenen Schlacke mit vielen kleinen Löchern und
Anhöhen und ungleich helleren Stellen nicht unähnlich sieht. Große,
zusammenhängende, dunkle Gegenden, die ohne Zweifel tiefer liegen,
oder von einer Art sind, daß sie nicht viel Licht zurückwerfen können,
bedecken wohl den dritten Theil des Mondes. Ans diesen dunklern
Ebenen erheben sich Bergspitzen einzeln am Sonnenglanz, oder es
ziehen in meistens geraden Linien, nach verschiedenen Richtungen hin,
einzelne Gebirgsreihen, wie lichte Streifen, oder beträchtliche Land-
strecken treten in grauem Schatten, wie überschwemmte Inseln, her-
vor. Der größere Theil der uns zugewendeten Mondseite ist er-
habener, Heller und voll rundlicher Löcher, aus deren Finsterniß ge-
wöhnlich, wie ein Heller Punkt in der Mitte einer schwarzen Scheibe,
eine Bergspitze glänzend hervorragt, und fast alle jene Löcher haben
einen erhabenen, hellschimmernden Rand oder Kreis um sich. Diese
Kreise oder Einfassungen werfen, je nachdem die Sonne steht, Seiten-
schatten, aus denen ihre Höhe ermessen werden kann, und so erkennt
man sie als hohe Gebirge, welche ringförmig eine ungeheure Ver-
tiefung umkränzen. Jene kleinen Löcher werden, je nachdem die Sonne
steigt, bis in ihre untersten Tiefen erhellt; es sind ungeheure Ab-
gründe ^— viele Meilen weite Thäler, die sich oft über. 10,000 Fuß
tief einsenken und von sehr steilen Wänden eines Ringgebirges um-
schlossen sind, aus deren Mitte wieder ein einzelner sehr hoher Berg
hervor steigt. _ Manche Berge und Bergwände scheinen aus den
härtesten Massen zu bestehen, und es zeigen sich felsenähnliche Wände,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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34
„Und als ich des Schmeichelnden Fleh’n verstand,
„Die Wunde ich prüfte mit schonender Hand.
„Doch fürchtet’ ich immer des Löwen Zorn,
„Allein er lag zahm mir zu Füssen;
„Heraus ihm zu ziehen den schmerzenden Dorn
„Musst’ ich mich nun endlich entschlossen,
„Und seit ich ihm so die Schmerzen nahm,
„Er nimmer mir von der Seite kam.
„Und täglich, wenn er sich Raub erspäht,
„Auf seine ihm eigene Weise,
„Nach dem er des Morgens und Abends geht,
„Versorgt er mich reichlich mit Speise,
„Und gestern nun, wie du, mein König, gesagt,
„Da sieng man uns Beide getrennt auf der .Jagd.“
Hoch auf jauchzt das Volk, und Androklus geht
Nun frei und begnadigt von hinnen.
Ihm folgte der Leu wo er geht und steht,
So zahm, wie ein Hündchen am Linnen.
Und Alles sich männiglich hoch erfreut
Am seltenen Beispiel der Dankbarkeit. (H. Reiser.)
37. Muth und Treue.
Herzog Ludwig von Brieg (in Schlesien) war im Jahre
1404 als Pckger nach dem gelobten Lande lgewallfahrtet, um am
Grabe des Erlösers zu beten und alle die heiligen Orte selbst zu
sehen, wo der Heiland der Welt gewandelt und gelehrt hatte.
Glücklich hatte er das Ziel seiner Reise erreicht. Längere Zeit
hatte er sich in Palästina ausgehalten und nicht nur Jerusalem
und Bethlehem, sondern auch die Gegend am See Genesareth
und andere merkwürdige Orte des gelobten Landes kennen lernen.
Er empfand endlich eine unwiderstehliche Sehnsucht nach der Heimat
und setzte daher den Tag seiner Abreise fest, wovon er seine Ge-
mahlin durch einen früher abreisenden Ritter benachrichtigen ließ.
Der Herzog reiste auch wirklich einige Tage später von Jeru-
salem ab; allein wenige Tagreisen von der Stadt entfernt wurde er
plötzlich von einer Schaar bewaffneter Türken überfallen. Seine
Begleiter sielen im Kampfe; er selbst wurde gefangen und an einen
vornehmen Herrn als Sklave verkauft. Er wurde nicht nur zu den
beschwerlichsten Arbeiten angehalten, sondern er mußte auch die här-
teste Behandlung, ja nicht selten die schmerzlichsten Peitschenhiebe er-
tragen und mit der geringsten Kost zufrieden seyn.
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von_Brieg Ludwig
255
Blocksbergsgeschichten zu denken, welche der Aberglaube ausgeheckt
hat und die noch immer unter dem Volke leben.
Nachdem ich einen äußerst erschöpfenden Weg zurückgelegt hatte,
bekam ich endlich das Brockenhaus zu Gesicht, worüber ich sehr
erfreut war. Dieses Haus, das auf der Spitze des Berges liegt,
wurde erst 1800 vom Grafen Stollberg-Wernigerode erbaut-. Die
Mauern sind erstaunlich dick, wegen des Windes und der Kälte im
Winter; das Dach ist niedrig. Vor dem Haufe steht eine thurm-
artige Warte, und bei dem Hause liegen noch zwei kleine'neben-
gebäude, wovon das eine in früheren Zeiten den Brockenbesuchern
zum Obdach diente. Von hier aus ficht man über 300 Ortschaften:
nördlich Lüneburg und Celle, westlich die Wilhelmshöhe bei Kassel,
östlich bis Brandenburg und südlich den Thüringerwald, und schon
aus diesen Angaben kann man sich einen Begriff von der groß-
artigen Aussicht machen, die man hier genießt, und welche alljähr-
lich eine Menge von Besuchern hieher zieht.
Die deutschen Ströme.
Mehr als 40,000 Bäche, 550 Flüsse und 60 schiffbare Ströme
durchschneiden Deutschland nach allen Richtungen und bilden gleich-
sam ein großes Wassernetz. Die meisten Flüsse wenden sich der
Nord- und Ostsee zu, während alles übrige Wasser in einem
langen Bette dem schwarzen Meere zueilt.
Der Rhein entspringt auf dem St. Gotthardsberge in der
Schweiz aus 3 Quellen, durchströmt das Becken des Bodensee's,
bildet bei Schaffhaufen, über eine hohe Felswand herabstürzend, den
berühmten Rheinfall, und nimmt auf feinem 190 Meilen langen
Laufe über 12,000 Nebenflüsse aus.
Obgleich der Main nicht zu den Hauptflüssen Deutschlands
gehört, da er sich nicht unmittelbar in's Meer ergießt, so verdient
er doch, feiner Wichtigkeit wegen, 'genannt zu werden. Durch ihn,
die Rcgnitz, den Lndwigskanal und die Altmühl in Bayern ist der
Rhein mit der Donau und also auch die Nordsee mit dem
schwarzen Meere verbunden. —
Die Donau, Deutschlands größter Strom, entspringt auf dem
Schwarzwalde. Ihr ganzes Stromgebiet, d. h. das Land, aus
welchem sie Zuflüsse erhält, ist 14,000 Q.m. groß. Nach einein
380 Merlen langen Laufe ergießt sie sich in 7 Mündungsarmen in
das schwarze Meer.
Die Elbe, aus dem Riesengebirge herabkommend, daher das
Riesenkind genannt, windet sich bogenförmig durch Böhmen, durch-
stießt die fruchtbaren Thallandschaften Sachsens und zieht in einem
155 Meilen langen Laufe durch das Flachland zur Nordsee hinab.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Celle Kassel Brandenburg Thüringerwald Deutschland Rhein Rheinfall Main Deutschlands Bayern Rhein Donau Donau Deutschlands Sachsens Nordsee
261
Salzburg, in einer Lage voll erhabener Naturschönheiten, sodann
das Salzwerk Hallein und den Badeort Gastein mit einem Berg-
werke. Hier stürzt die Krimmler Acke 2000 Fuß hoch herab und
bildet so den schönsten Wasserfall der österreichischen Lande. Unfern
liegt der 12,000 Fuß hohe Großglockner. Die Orte Aspern
und Enzersdarf sind 1809 durch Schlachten gegen die Franzosen
merkwürdig geworden.
2) Das Herzogthum Stepermark, von den fteyerischen
Alpen durchzogen und von den Flüsserz Enns, Mur, Drau
und S au bewässert, hat, wie schon oben bemerkt wurde, viele Berg-
werke und Eisenhämmer. Hier verfertigt man die vortreff-
lichen fteyerischen Sensen, Sicheln und andere ausgezeichnete Stahl-
waaren. Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Weinbau sind hier in
gutem Zustande. Die Bevölkerung, welche eine Million beträgt, ist
fast durchaus katholisch.
Die Hauptstadt ist Grätz an der Mur und an der Eisen-
bahn von Wien nach Triest. Ihre Lage ist ungemein schön und
die Umgebung eben so anziehend. Aus dem Schloßberg mit seinen
herrlichen Anlagen versammeln sich die Vielen, welche fröhlich um
sich schauen, auf dem schönen Calvarienberge aber diejenigen, welche
die Blicke ernst in sich und auswärts richten wollen.
3) Das Königreich Jllyrien bildet mit Dalmatien den Haupt-
stützpunkt der österreichischen S eem acht. Im Norden wird es von
den Alpen durchzogen, und am adriatischen Meer streicht das trockene,
nackte Kalkgebirge, der Karst, hin. Im Norden.ist die Lust rauh
und die Winter dauern lang; im Süden herrscht ein mildes Klima,
und es wird oft unerträglich heiß. Viehzucht und Fischerei sind be-
deutend, und in den südlichen Thälern giebt es Wein, Oliven, Ci-
tronen und Pomeranzen. Der Bergbau geht auf Eisen, Blei, Alaun,
Quecksilber und Zinnober.
Die Hauptstadt ist Laibach, der Sitz' der Behörden und eines
Bischofs. Bedeutender und viel größer ist die See- und Handels-
stadt Triest (80).
Sie ist mit reizenden Landhäusern, Weinbergen, Feigen-, Ka-
stanien- und Oelbaumpflanzungen umgeben und gewährt dadurch
einen überraschenden Anblick. Der Werth der jährlich hier aus-
und eingeführten Waaren wird auf 100 Millionen Gulden geschätzt.
Jdria hat ein reiches Quecksilberbergwerk, das jährlich eine Aus-
beute von 3000 Zentnern gewährt. Merkwürdig ist die Magdale-
nengrotte bei Adelsberg, eine 7 Stunden lange Höhle mit meh-
reren Seitengängen, Nebenhöhlen und Schlünden. Unter dem Ein-
gang stürzt sich ein Fluß in den Berg hinein, kommt dann in be-
deutender Entfernung wieder zum Vorschein und verliert sich wieder
in Höhlen und Schlünden. Ueber einen solchen Schlund wölbt sich
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
274
6) In Oberfrauken ist Baireuth, eine schöne Stadt, der
Sitz der Kreisregierung. Bamberg ist geschichtlich bekannt als
Aufenthalt Heinrichs Ii., des Heiligen, und mehrerer deutscher Kaiser.
In der Nähe von Bmreuth sind die bekannten großen Muggen-
dorfer Höhlen, die oft von Reisenden besucht werden.
7) Unterfranken. Die Hauptstadt ist Würzburg, eine feste,
alte Stadt in dem fruchtbaren Mainthale, von herrlichen Weinber-
gen umgeben. Sie hat eine Universität und einen Bischofsitz, der
schon von dem hl. Bonifazius gegründet wurde. Das Schloß da-
selbst gehört zu den schönsten Palästen in Europa.
8) Rheinbayern oder die Rheinpfalz mit der uralten Stadt
Speyer. In dem überaus prächtigen Dome daselbst besinden sich
die Grabmäler von 8 deutschen Kaisern. Landan und Germers -
heim sind deutsche Bundesfestungen, und Zweibrücken war in
früherer Zeit die Residenz der Pfalzgrafen.
Iv. Das Königreich Württemberg.
Württemberg, das in alter Zeit von den Sueven bewohnt wurde,
bildete damals einen Bestandtheil des Her'zogthums Auemannien
und gehörte zum fränkischen Reiche. Später kam es als Herzog-
thum Schwaben an die Hohenstaufen, und nach dem Fall dieses
berühmten Herrschergeschlechtes erhoben sich die Grafen von Würt-
temberg nach und nach zu bedeutender Macht. Gegen Ende des
15. Jahrhunderts wurde das Land zum Herzogthum erhoben.
Im 30jährigen Krieg entsetzlich verheert, gewann es jedoch bald
wieder antraft und Macht, erhielt später unter Friedrich I. die
Kurwürde und wurde endlich 1806 als Königreich erklärt.
Württemberg mißt 360 Q.m., worauf 1,800,000 Menschen
leben. Das ist nun schon ein merkwürdiges Verhältniß; denn wären
die Bewohner Württembergs im ganzen Lande gleich vertheilt, so
träfe es auf jede Geviertmeile 5000 Menschen, und das will schon
viel heißen, besonders wenn fast Alle vom Ertrage des Bodens
leben sollen, der hier nicht überall gleich fruchtbar ist. Da liegt
z. B. der Schwarzwald im Westen des Landes, ein Gebirg,
das wohl mächtige Tannen erzeugt, die in großen Flößen auf dem
Neckar und Rhein nach Holland geführt und zum Schiffbau ver-
wendet werden, was dem Lande alljährlich ein schönes Stück Geld
einbringt; dagegen ist aber der Ackerbau mehr beschränkt, obgleich
es auch fruchtbare Thäler giebt. Dann zieht sich auch die rauhe
Alp fast mitten durch das Land, und dieses Gebirg ist wohl reich
an Kalksteinen und Höhlen, aber auch nur die vorhandenen Thäler
sind dem Getreide- und Obstbau günstig, obgleich es Ausnahmen
giebt und sich auch auf den Höhen der Alp fruchtbare Felder sindeu.
Dessenungeachtet pflegt man Württemberg mit Baden den
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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278
deshalb stehen ließ, unterstützt, um die Gruben gegen den Einsturz
zu sichern. Gmünd besitzt ein Gymnasium, ein Blinden- und Taub-
stummen-Institut, ein Schullehrerseminar und eine Realschule. Unter
den 6 Kirchen zeichnet sich besonders die Kirche zum hl. Kreuz aus,
deren majestätisches Gewölbe auf 22 Säulen ruht.
In der Nähe von Gmünd treffen wir einen Berg, an wel-
chen sich eine Menge geschichtlicher Erinnerungen von großer Wich-
tigkeit anknüpfen lassen, und den wir deshalb hier näher beschreiben.
Der Hohenstaufen.
Im Königreich Württemberg, in der Mitte des schwäbischen
Landes, fast gleich weit vom Rhein, Lech und dem Bodensee ent-
fernt, erhebt sich der Hohenstaufen, ein kegelförmiger Berg, auf
dessen Gipfel einst das Stammhaus der schwäbischen Herzoge und
Kaiser gestanden. •
Weithin ist des Berges Haupt sichtlich, und du magst kommen
von welcher Richtung du willst, so beut es dir seinen kahlen Scheitel
entgegen. Es beherrscht eben so die Gegend und die niedern Berge,
wie die mächtige Regentenfamilie, die einst hier hausete, die niedern
Geschlechter und die Landschaften umher beherrscht hat. Der baum-
lose Gipfel des Berges gewährt eine herrliche Aussicht. Gegen
Süden übersieht man die rauhe schwäbische Alp mit ihren
begrünten Höhen oder zackichten Felsen; hinter ihr ragen in weiter,
bläulicher Ferne, wie Wolken am Horizont, die Schneegebirge
Tyrols und Helvetiens hervor. Gegen Westen erblickt man
die schönen Gegenden, die der Neckar durchströmt, das reiche
Württembergische Unterland,' das Schwarzwald-Gebirge und, dem
Auge nur bei dem hellsten Himmel sichtbar, die Berge Lothringens.
In einem schönen Halbkreise gelagert, von Nordwest bis Nordost,
von der Mündung des Neckars bis zum Ausfluß des Lechs, be-
grenzen die schwarzen limburgischen und fränkischen Wal-
dungen den Horizont und verhindern die weitere Aussicht. Dies
sind die äußersten Linien des Kreises, von dem dieser Berg der
Mittelpunkt ist. Aber innerhalb dieses Kreises, welch' eine bunte
Landschaft, welch' schönes Gemälde! wie abwechselnd Thal und
Berg, Wälder, Fluren und Flüsse! welche Menge von Höfen, Dör-
fern und Städten, die allenthalben bald mehr, bald minder versteckt,
mit ihren Thürmen und schimmernden Dächern und Zinnen einen
ungemein heitern Anblick gewähren. Ganz nahe, dem Anschein nach
nur einen Steinwurf weit, liegt am nördlichen Fuße des Berges
die Stadt Gmünd, ehemals ein Eigenthum des hohenstaufischen
Hauses, die aber nach Konradins unglücklichem Tode die Reichs-
freiheit sich erwarb. Eben so nahe, nur auf des Berges südlicher
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