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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 30

1859 - Lübeck : Rohden
30 Iv. §. 1. Jsrael's Eintritt in Canaan. kühnen Seefahrten bis nach Spanien, bis nach Englands und nach Preußens Küsten, seiner zahlreichen und mächtigen Colomeen auf den Inseln und an den Ufern des mittelländischen Meeres, wegen seines Reichthumsund seines Lurus. Zu Abraham's Zeiten war die Herr- lichkeit der Cananiter nur noch im Aufblühen. Von ihrem Hauptwohnsitz Sidon aus hatten sie das Land nur erst in mäßiger Weise erfüllt und von sich abhängig gemacht. Die Patriarchenfamilien hatten noch Raum genug, zwischen ihnen zu wohnen und zu weiden. Das ganze Land stand noch den Heerden der Nomaden offen, es fanden sich we- nig Städte, geringe Bevölkerung, sparsamer Anbau, friedliche Nach- barn. Da war noch keine so imposante Macht der Cananiter, welche dem Hause Abraham's oder ausländischen Feinden hätte Wider- stand leisten können. Aber während der Jahrhunderte, die Israel in Aegypten war (von Abraham's bis Josua's Zeit war bald ein halbes Jahrtausend), waren die Cananiter nicht müßig gewesen, ihre Entwickelung und Ausbreitung hatte nicht stille gestanden. In ganz anderer Weise als zur Zeit Abraham's hatten sie sich festgesetzt und das ganze Land zu ihrem Eigenthum gemacht. Das Land war mit festen Städten wie besäet, zahlreiche Kriegerschaaren, ein kleines Königreich neben dem andern, überall Anbau und entwickelte Cultur, Weinberge, Oelgärten, ausgehauene Brunnen (5 Mos. 6, 10 s. Jos. 24, 13). Man kann sich denken, daß die israelitischen Kundschafter, die Hirten und Wüstenbewohner, große Scheu bekamen vor solch wohl eingerich- tetem Volk, daß ihre festen Städte ihnen bis an den Himmel ver- mauert schienen (5 Mos. 1, 28). Und noch ein anderes Schreckniß tritt den furchtsamen Spähern in Canaan entgegen. Die Cananiter haben die Riesenvölker (Refaiten und Enakskinder; 4 Mos. 13, 34) unterjocht und sich durch ihre rohe Körperkraft verstärkt; sie sind bis über den Jordan vorgedrungen und haben das ganze Land Gilead und Basan in Besitz genommen und auch dort große feste Städte gebaut. Auch in jenen Gegenden haben sie sich mit den Resten der riesengroßen früheren Bewohner vermischt (5 Mos. 2, 10 ff. 20 ff.), so daß der riesige Og in Basan sogar als König der amoritischen, d. h. cananitischen Ansiedler in jenen Weideländern den Israeliten entgegen trat. R esa im ist der allgemeine Name für Riesenvölker, einzelne Ab- theilungen derselben sind ©mim, Sams u in i m, Susim, Ena klm. Sie waren die früheren Bewohner deö Ostjvrdanlandes, saßen auch im südlichen Canaan und im Philisterland. Dort hießen sie Avim. Re- faiten im engern Sinne werden die im Lande Basan noch wohnenden Riesenreste genannt, an deren Spitze zu Mo sis Zeiten Og steht

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 489

1859 - Lübeck : Rohden
Xxih. §. 4. Fortschritt der Reformation während politischer Kämpfe. 489 nicht Alles, was Luther wünschen konnte? Nicht als ob er um die Gutheißung und den Schutz des Reichsregiments und einer deutschen Kirchenversammlung sehr verlegen gewesen wäre. Selbst seines vä- terlich sorgenden Kurfürsten Friedrich Schutz schlug er nicht hoch an. Aus seiner stillen Zufluchtsstätte auf der Wartburg hatte er sich kühn wieder nach Wittenberg mitten in den wildesten Kampf geworfen. Was lag ihm an seiner Person, wenn nur das Wort des Herrn kei- nen Schaden, noch Befleckung litte. Aber das war eben damals zu fürchten. Während Luther's Abwesenheit auf der Wartburg war es in Wittenberg wild hergegangen. Luther hatte bisher im Gottesdienst und kirchlichen Einrichtungen Nichts geändert, nur die Lehre hatte er gereinigt, nur die heilsame Wahrheit verkündigt. Da waren nun aber unruhige Geister unter den Amtsgenossen Luther's in Wittenberg. Die konnten es nicht abwarten, bis allerlei unangemessene Dinge beim Gottesdienst von selber fielen. Sie wollten mit Sturm und Drang den ganzen Cultus umgestalten, die Messe, die Beichte, die Abend- mahlsfeier, sie warfen sogar die Bilder aus den Kirchen. Zu ihnen kamen Andere, Jnspirirte aus Zwickau, die da meinten, des ge- schriebenen Wortes Gottes nicht mehr zu bedürfen, da sie an der in- nern Erleuchtung schon genug hätten. Diese Letzteren trieb Luther entschieden von sich; den Stürmern aber in Wittenberg führte er zu Gemüthe, daß alle äußere Form des Gottesdienstes unwesentlich sei, nur wie das Herz zum Herrn stehe, darauf komme es an. Er brachte Ordnung und Stille in das Reformationswerk zurück. Der Herr hatte ihn ja selbst auf der Wartburg recht in die Stille geführt. Desto gedeihlicher breitete sich sein Werk nach allen Seiten auö. Den ganzen Norden nahm die neue Lehre ein. Dänemark und Schweden und der Hochmeister von Preußen bekannten sich bald offen und ent- schieden für sie. In Polen, Ungarn und Siebenbürgen fand sie den entschiedensten Anklang. In der Schweiz hatte sie sich bereits einen eigenthümlichen Heerd gegründet. Wir sahen schon, wie Zwingli, von ganz anderen Grundlagen ausgehend, die Züricher Gemeinde be- wogen hatte, sich vom Bisthum und somit von der ganzen katholischen Kirche loszureißen, alle „Gebräuche, die in der heiligen Schrift nicht Grund haben," abzuschaffen und nach Möglichkeit die altapoftolische Form einer Christengemeinde wiederherzustellen. Von Zürich aus brachen sich die evangelischen Ideen weithin in die Nachbarschaft Bahn, sie stiegen bis zu den eisbedeckten Gipfeln der Alpen hinan, sie ergossen sich von den völkertrennenden Firsten hinab in die Thäler und Ebenen Savoyens und der Lombardei, durch die ganze italienische,

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 116

1859 - Lübeck : Rohden
116 X. §. 2. Ursprüngliche Zustände in Griechenland. tung zu bringen, und hatte ihnen solche politische Einrichtungen ge- geben, hatte ihre Schicksale so geleitet, daß sie fast mit Nothwendig- keit darauf hingedrängt wurden, aller in sie gelegten Kräfte sich bewußt zu werden, sie zu gebrauchen, zu üben, zur Vollkommenheit zu bringen. Deshalb sind noch bis auf den heutigen Tag die griechischen Schrift- steller, Dichter und Philosophen, die griechischen Künstler aller Art bei der gelehrten und kunstliebenden Welt in so hohem Ansehen, daß sie fast als die Lehrmeister des neuern Geschlechts mitten in der Christenheit erscheinen, ja daß selbst Christen bedauern, die Schön- heit griechischer Formen nicht in den heiligen Schriften, nicht in dem Buch der Bücher wiederzusinden. Kunst, so weitste die Anmuth, Lieblichkeit, Gefälligkeit der äußern Form bezeichnet, ist freilich dem Worte und Volke Gottes fremd. Nicht die Schönheit, sondern die Angemessenheit der äußern Form kommt dort allein in Betracht. Wenn das, was zu sagen und darzustellen ist, auf die zweckmäßigste, dem Inhalt entsprechendste Art dargestellt wird, so genügt das den: Knecht Gottes, mag dann die Form auch in manchen Fällen als unschön, als hart, als anstößig, als wehe- thuend erscheinen. Denn um Wahrheit und Verständniß ist es den Knechten Gottes allein zu thun; und um der Wahrheit willen muß auch das rauhere Wort gesagt werden, um des Verständnisses willen muß es in scharfer Entschiedenheit gesprochen sein. Die Form darf hier nichts für sich selber gelten. Das aber ist das Eigenthümliche des Griechenvolks, daß es Alles, was es hervorbringt, in die schönsten Formen kleidet, daß die Form, auch ganz abgesehen von dem Inhalt, schon durch ihre eigne Lieblichkeit entzückt. Gleich wie der ewig heitere reine griechische Himmel, die reizenden Formen der griechischen Berge und Thäler, Seen und Flüsse, die einladende Anmuth seiner Meere und Küsten Alles bezaubert, so schmiegt sich auch das Menschenwerk in lieblichster Weise den malerischen Naturformen an; und wie die Na- tur selbst zum Hingeben und Genießen einladet, so prägt sie auch den Hervorbringungen des Menschengeistes den gleichen Stempel des ausru- henden Genießens auf. Aber nichts desto minder beweist die Geschichte des herrlichen Griechenvolks nur die Wahrheit des alten Satzes: alles Fleisch ist wie Heu und alle seine Herrlichkeit ist wie des Grases Blume. §. 2. Ursprüngliche Zustände in Griechenland. Die hohe Entwicklung des griechischen Volks konnte nur darum zu Stande kommen, weil in ihm jeder Einzelne Gelegenheit zur Entfaltung der in ihn gelegten Kräfte hatte. Bei keinem andern Heidenvolk der alten Welt war das der Fall. Unter den hami- tischen Culturvölkern sahen wir die einzelnen in die engen Formen der Kaste eingezwängt, und die enggeschlossenen Corporationen ver-

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 328

1830 - Berlin : Reimer
328 — X A’v* !: / n /91 aüßersten Quellen des ungeheuern Mississippi, Missourigebiets und denen des großen Columbia Stroms fort und ist dort unter'dem Namen des Oregon Gebirgs oder der Fels Berge (Rocky imnintains) bekannt, das ist das Hochland von Louisiana; es enthält unter 37° — 41° N. mehrere Schneeberge, u. a.: den Spanisch Pik, James Pik und Big Horn, die bis zu 11000' Höhe ansteigen, und noch in 49° 9i. ist ihr Kamm 7800' hoch; nordwärts endlich scheinen , sie sich sehr zu erniedrigen; dorthin enden sie an der Küste arktischen Polarmeeres an der Mündung des Mackenzie, bcu+a . der an ihrem Oftfuße fließt, unter 69° N. Breite, innerhalb ) des kalten Erdgürtels. Unter 42° N. gehet ein schmaler, nie- T-'u+ryjzt, driger.seitenzweig von der Centralkette ab, die schwarzen Berge (Black Hills), in No. Richtung bis 46° zum Missouri. Der westliche Gebirgszweig, welcher von dem Plateau }* knoten von Guanaxuato ausgeht, streicht unter dem Namen der Cordillere von Sonora in ansehnlicher Breite vordwestlich und verliert seine Selbstständigkeit an der nörd- 7% y . lichen Spitze des Meerbusens von Californien unter 33° N.— 1 />0/^1 Diese Seitencordillere von Sonora steht durch ein Querjoch mit der Centralkette in Verbindung, und eben so auch diè Kette von Texas, beide unter 29° — 30° N. Breite. Querjoche verbinden das Nordende der Cordillera von So- nora sowohl als die Cordillere des Plateaus von Iteu» Me- xiko mit einer andern Gebirgskette, welche von der Südspitze der Halbinsel Californien slangs der Küste fortstreicht, und welche in ihrer gesammten Erstreckungseealpen der Nord, Westküste von Amerika genannt wird.^ Diese Gebirgü- reihe folgt immer den Krümmungen der Küste, etwa 15 M. von ihr abstehend, erhebt sich unter 40° N. zu wenigstens 60 0', wird im 45° N. vom Columbia Strom durchbrochen, gleicht zwischen 50° und 60° N. in den zerrissenen und zer, spaltenen Küsten vom Nutka Sund u. s. w. dem skandinavi- schen Gebirge und trägt unter 59° und 60° die Riescnpyra- miden des Schönwetter Bergs (Fairweaiher, Mont, de Buentiempo) 13824', und den Elias Berg 16938'hoch; wendet sich hier gegen W., immer der Küste folgend, tritt in die Halbinsel Aliaska und selbst als insulare Gebirgskette auf die Reihe der Aleuten über, an deren Westende sie auf die peninsulare Gebirgskette von Kamtschatka trifft. Der Gipfel von Unimack der Aleuten ist 5500' und Akhutan 6950' hoch. Anmerkung für den Lehrer. Nach den neuesten, jedoch etwas zweifelhaften Nachrichten (Travels in thè Interior of Mexico, in 1825 — 28. By Lieut. R. W. H. Hardy, R. In. London 1829. S. 457, 458 ) soll die Sierra Madre im 33° N. Breite, am Rio Uaqui, bei Babispe, endigen und das Oregon Gebirge eine Fortsetzung der Cordillere von Californien sein. ùjts) Ä/ty h/iz Zh. ^ 3 <z~ 0. '•V/V5 \ r» nn/j h>:< K /j jy fate J 0 j i-4. ^ *yyy- Ais £ ^

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 329

1830 - Berlin : Reimer
329 §. 188. Das abgesond erke Gebirgsglied inamerika, oder das Küstengebirge von Venezuela. Längs de'r nördlichen gegen das 2lntillcn Meer gerich- teten Küste von Südamerika zieht diese Gebirgsreihe in ei- ner Länge von 120 d. Meilen, als ein abgesondertes Glied der östlichen Cordillcre von Cundinamarca, der Stellung nach vergleichbar mit dem cantabrischen Gebirge, welches von den Pirenäen anslaüft. Diese Cordillere besteht ans zwei Ketten, die im genauen Parallclismus von W. nach O. laufen, in einer Breite von 8 bis 9 Meilen, die nörd- liche immer in der Nähe des Meeres, über den Drachen- schlund hinübersetzcnd, auf die Insel Trinidad, an deren Nordostspitze, der Punta de la Galera, sie endigt. Der höchste Gipfel dieser Gebirgsreihe ist auf der nördlichen Kette die Silla de Caracas, 8100' hoch. §. 189. Die getrennten Gebirgsgliederin Amerika. Unter den vier andern Gebirgsgruppcn, welche sich auf dem Vcstlande der neuen Welt erheben ist keine, welche sich mit dem Nicsengebilde der Andes entfernt vergleichen ließe; sie befinden sich sämmtlich auf der-Ostseite derselben, mit Ausnahme des Schneegebirgs von Santa Marta, das in der Gabelung der Cordilleren von Neu Granada lieg*, und sind mehr durch ihre völlig isolirte Stellung, als durch ihre Größe und Höhe ausgezeichnet. Erlaüterung 1. Die Sierra Nevada de Santa Marta ist die kleinste aber auch die höchste von allen Ne- bengebirgsgruppen von Amerika, die sich zwischen der Mün- dung des Magdalenen Stroms und dem See von Maracaybo unmittelbar aus den Fluthen des Antillen Meeres erhebt, als ein isolirter Bergriese von nur 3 Meilen Länge, mit Zacken- gipfeln, steil abgerissen, wie eine Burgruine rings aus heißen i Ebenen (tierras calientes) wahrscheinlich zu der Höhe von mehr als 18000'. Erlaüterung 2. Das Hochland Guyana oder das Ge- bt rgssy st ein von Parime liegt im nordöstlichen Theil von Südamerika, zwischen dem Orinoco und dem untern Amazonen Strom. Es erstreckt sich von W. nach O. in ei- ner Länge von 140 d. Meilen und in der Breite von S. nach N. 80 Meilen weit. Der nördliche, westliche und süd- westsiche Rand wird durch den gekrümmten Lauf des Orinoco , fast scharf eingezwängt; dieser Strom nimmt seinen Ursprung

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 293

1830 - Berlin : Reimer
293 durch den Mont-Blanc, dem höchsten Gipfel des ganzen Al- pengebirgs, bezeichnet, der östliche durch den Groß Glöck- ner. Diese Linie drückt zu gleicher Zeit die Ausdehnung des eigentlichen Gebirgsstammes, der Centralalpen aus; alles was vom Mont »Blanc gegen W. liegt, bezeichnen wir unter den Namen W estalpen; die Gebirgsregion östlich vom Glöckner macht die Ost alpen aus. Erläuterung 3. Höhe. Das Alpenland steigt theils aus dem Meere auf, theils aus tiefen Stromthalern und vorlie- genden Ebenen; es ist nicht, wie das indische oder chinesische Alpenland ein Vorhof weit gestreckter erhabener Tafelländer; nur an seiner Nordseite fällt es in ein Plateau ab, das aber weder nach seiner wagerechten noch senkrechten Ausdehnung mit asiatischen Formen verglichen werden kann. Hier liegt der Fuß der Alpen etwa 2000' über dem Meere; darüber er- heben sich die Voralpen bis 5000' absoluter Höhe, darauf folgen die Mittelalpen bis 8000', dann endlich die H o ch- alp en bis 14000'. Diese Hochalpen entsprechen dem Zuge der Uralpen, sie liegen also in der Längenaxe des ganzen Ge- birgslandes; von ihnen senkt es sich südwärts wiederum als Mittel- und Voralpen zum Südfuße, der in die Tiefebene des Po-Thales fällt, die Lombardei genannt; dieser Südfuß ist um 1300' niedriger als der Nordfuß, nämlich 700' über der Meeresfläche. Erläuterung 4. Die höchsten Gipfel liegen also in den Hochalpen, und meistens auch in den Uralpen; sie treffen fer- ner auf die Hauptmasse des Gebirgs, aus die Centralalpen. Es sind die Riesenberge Europas, Hörner, Ferner rc. ge- nannt, ihre Spitzen mit ewigem Schnee, ihre Abhänge und Thalschlünde mit ewigem Eise bedeckt, oft in zwei Parallel- reihen laufend, gleichsam als eine Allee der erhabensten Fels- pyramiden. Unter den höchsten sind am bemerkenswerthesten der Mont Blanc südlich vom genfer See zwischen den Quel- len der Arve und der Dora Baltea; der Mont Cervin östlich vom vorigen; der Monte Rosa, noch weiter östlich, gegen den Lago Maggiore hin; das Finster Aarhorn sm den Quellen der Aaar; die Ort es es Spitze zwischen den Quellbezirkender Etsch und der Adda; der Groß Glöck- ner, südlich vom Chiem See im Quellbezirk der Salza (Inn) Drau und Rienz (Etsch). Absolute Höhe dieser Alpengipfel: Mont Blanc . . 14764' Finster-Aarhorn ♦ « 13234' Mont Cervin . . 13854 Orteles Spitze . . 12059 Monte Rosa . . 14222 Gr. Glöckner . . . 11737 Diese sechs Niesenberge liegen sämmtlich in den Central- alpen, aber auch in den Westalpen finden sich mehrere Hör- ner, welche die Höhe von 10000' überschreiten; so der J se-

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 302

1830 - Berlin : Reimer
302 sind, oder einen nur schwachen Gebirgszusammenhang ha- den. Diese drei Gruppen sind: im (£>0. das Hochland Erdcly; in der Mitte die Gruppe der Karpaten; in Nw. die Reihen des hcrcynischen Bergsystcms. Fast um •§ län, ger als die Westhalbe, erhebt sich diese Osthalbe zu bedeuten- deren Höhen als jene; darin aber gleicht sie derselben, daß sie auf ihrem Zuge gegen den Kouvergcnzpunkt an der Ems an Höhe abnimmt. Erlaüterung 1. Südgruppe, das Hochland Erdely. Bon dem Donau-Delta aus erblickt man gegen Nw. hin die erhabenen Berggipfel eines Gebirgssystems, das sich in nahe gleicher Lange und Breite west- und ^ordwärtö aus- dehnt, im allgemeinen zwischen dem Pruth, der untern Donau und der Theiß; ein Gebirgshaufen von Gestalt eines Bierecks, dessen Basis parallel ist mit der untern Donau, an 40 d. Meilen hang, mir einer Höhe von 30 d. Meilen, und 150 d Meilen im Umfange. Es ist das Hochland Erdely oder Siebenbürgen. Aus den Umfangslinien dieses Vierecks ziehen mächtige Bergketten, insbesondere auf der w»stlichsn t und südlichen, die tr a n s sil v a n i sch e n Alpen; auf der/ nördlichen und westlichen das si e b e n b ü r g isch e Erzge-/ birge. Bald unterhalb der Mündung der Save in die' » Donau steigt aus dem Thale deß zuletzt genannten Stromes '// die südliche Kette der transsilvanischen Alpen empor und streicht 'J bei einer Breite von 5 Meilen, zwischen 45 und 45° N. in Ostrichtung über die Aluta bis zum Sireth 50 Meilen weit. Der westliche Theil heißt das bannater Gebirge, in des- sen Umfang die Quellen der Leines liegen-, es erhebt sich an 3000' über den Donauspiegel. Weiter östlich gegen die durch- brechende Aluta hin erhebt es sich zur Alpenhöhe, das har- ze ger Gebirge, mit dem hohen Gipfel Retyczat, wel- cher 7755' über dem Meere steht und der südwestliche Eckpfei, ler des erdelyer Vierecks ist. Auf dem linken Ufer der Aluta, jenseits ihres Querthals, steht die Felsenpyramide S zurul 7122' hoch, dann folgt das Fag arascher Gebirge wel- ches nur 2 Monate im Jahr von Schnee befreit ist; und weiter gegen O. der Butec; 8160' hoch, der südöstliche Eck- pfeiler der transsilvansichen Alpen, die erhabene Landmarke ^»^vom hohen Westeuropa gegen den Pontus Euxinüß. Nun /folgen die transsilvanischen Alpen der Ostseite: zunächst das /Gebirge Lipschen, das sich nordwärts in zwei Paralle/- Ketten spaltet, die 20 d. Meilen Nnw. laufen, das Längen- thal von Jörgau und Cschek einschließend, in welchem die Aluta gegen S. und der Marosch gegen N. von einer flachen Wasserscheide abfließen. Die östliche Kette Heißt-Kelemen Habasch; sie ist die höchste, in ihrem südlichen Theil der Budos 9000' über dem Meere. Bm^etten kommen am

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 304

1830 - Berlin : Reimer
304 der Weichsel, gegen W. von der March, gegen S. von der Donau und gegen O. vom Hernath und der Theiß begränzt, steigt Hochungarn aus den an diesen Gränzen mehr oder minder ausgebreiteten Ebenen empor von Stufe zu Stufe bis zu einer erhabenen Gebirgslinie, welche sich zwischen den Queubezirken des Dunajec und Poprad, der Waag und Arva ausbreitet; es ist die Tatra, die unter 49° 10' N. Br, innerhalb der angedeuteten Quellbezirke in der Richtung von O. nach W. streicht, 18 Meilen lang, im Durchschnitt aber nur 2 bis 3 d. Meilen breit ist. Der höchste Gipfel ist die lomnitzer Spitze 8133' über dem Meere, der nächst höchste der Krivan 7634' hoch, und nur wenige Berggipfel dieses Hochgebirgs sinken unter 6000' Höhe herab. Den westlichen Theil nennt man die liptauer Alpen und das Ganze di» Cent ral» Karpae en. Auf der Nord- sowohl als Süd, feite breiten sich geräumige Vergebenen aus, die karpati- fchen Hocheben en; gegen N- die neumarker Ebene, von dem Dunajec bewässert und die arvaer Ebene von der Arve durchflossen. Auf der Südseite liegt die zipser oder käsmarker Ebene am Poprad und die liptauer Ebene an der Waag. Das mittlere Niveau dieser das Hochgebirg umlagernden Ebenen beträgt 2000' über dem Meere. Der Abfall der Central-Karpaten südwärts zur Donau erfolgt in mehreren Berggruppen und Bergreihen, bei denen die westöstliche Normaldireklion mehr oder minder vorwaltend ist. Man begreift sie unter dem allgemeinen Na- men des ungarnschen Erzgebirges. Die Parallelreihe, welche den Centralkarpaten am nächsten steht, indem sie sich aus der käsmarker und liptauer Ebene erhebt, heißt Kra, lowa Hola, d. h. Königsberg, und hat eine Höhe von 5000'; je mehr aber diese Parallelreihen gegen Süden der Donau sich nähern, desto mehr nimmt ihre Höhe ab: die letzte Reihe, das Matra Gebirge, welches unmittelbar zur Donau Ebene hinabstürzt, ist 2500' hoch. Ein Bergzug weicht von der allgemeinen Richtung ganz ab, die Hegy Allya nämlich, welche längs dem Hernad von N. nach S. zieht. Zwischen jenen Parallelreihen dehnen sich ebene Land- flächen innerhalb der Thalbezirke aus; sie nehmen an Höhe zu, je mehr sie sich der karpatischen Hochebene nähern und stehen demnach in Terrassen übereinander, weshalb man die- sen Theil des Gebirgssystems die Terrasse der südlichen Vorkarpaten nennen könnte; sie hat eine Breite von 10 — 12 d. Meilen. Die Borkarpaten auf der Nordseite der hohen Centralreihe sind viel schmäler; es lagert sich nur eine 5 Meilen breite Kette zwischen der neumakker Hoch- ebene und den Flächen an der obern Weichsel, der Ge, birgözug der Babia Gura und der Beskiden, der ost- wärts mit dem karpatischen Waldgebirge in Verbindung steht und von dem Poprad und Dunajec, bei deren Austritt aus der

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 40

1830 - Berlin : Reimer
~*/Lt ~ /*ft \ die Unebenheiten der Erde. Bei ihnen wechselt die Neigung der Flächen unaufhörlich ab. 4. Hängen mehrere Hügel, Höhen, Berge nach der Läogenausdehnung zusammen, so heißt ein solcher Zusam- menhang Hügel reihe, Höhcnzug, Bergkette. Nimmt aber der Zusammenhang die Form eines Haufens an, so macht die Gesammtheit der einzelnen Hügel, Höhen, Berge eine Gruppe aus. Eine Bergkette deren Glieder 4000 Fuß absolute Höhe haben, nennen wir überhaupt ein Ge- birge, insbesondre aber noch Mittelgebirge. Ist ein Gebirge 6000 Fuß und darüber hoch über der Mecresfläche, so heißt es ein Hoch, oder Alpengebirge, und ist es über 10000 Fuß hoch, so ist es eines von den Riesen, „ n Berge eines Gebirgs kommen unter dem Namen Koppe, Pik, Horn, Aiguille (d. h. Nadel) Puy, Ballon u. s. w. vor. Erlaüterung 2. Der höchste Theil eines Berges heißt Kuppe, Gipfel, Spitze. Die Seiten eines Berges heißen Abhänge. Die Linie, welche wir uns über die Kuppen eines Bcrgzugcs oder Gebirges gezogen denken heißt Bergrücken, Gebirgsrücken, Gebirgs, kämm. Erlaüterung 3. Wo mehrere Bergketten zusammen- stoßen, da bildet sich ein Gebirgsstock oder Ge, birgsknoten. Erlaüterung 4. Nimmt ein Hochgebirge einen be- deutenden Flächenraum ein, nach Lange sowohl als Breite, so nennen wir das damit bedeckte Land ein Alpenl and. 5. Da ein Gebirge gemeiniglich aus mehrern Bergzü- gen oder Bergketten besteht, so ist ein solches auch reich an Thälern. Unter diesen unterscheidet man Haupt, und Nebenthäler, Längeuthäler und O.uerthäler. Erlaüterung 1. Durchzieht ein Thal ein Gebirge ganz oder einen großen Theil desselben, so ist es ein Hanptthal. Die Linie Ab soll ein solches vorstellen.

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 42

1830 - Berlin : Reimer
Erlaüterung 2. Wir unterscheiden die Ebenen aber auch nach ihrer absoluten Höhe. Erhebt sich eine Ebene nur zu einer geringen Höhe über den Meeresspiegel, wo wir als größte Höhe willkürlich bei 500 Fuß sie, hen bleiben, so ist sie eine Tiefebene, oder Nie de, rung. Alle Ebenen dagegen, welche höher als 500' über der Meeresflache stehen, heißen Hochebenen, oder Plateaus. Anmerkung. Eine Tiefebene yennt man negative Nie- derung, wenn sie tiefer als der Meeresspiegel und in der Nähe der Küsten liegt; Versenkung aber, wenn sie, ebenfalls unter der Meereöfläche, im Innern eines Best, landes gelegen ist. Erlaüterung 3. Da die Platequform, nach der ab, soluten Höhe modifizirt, Erscheinungen herbeiführt, de, xen Betrachtung in der Geographie von der größten Wichtigkeit ist,-so zerlegen wir die Hochebenen über, Haupt in zwei Klassen: in Plateaus erster Klasse, welche üher 4ooo Fuß absolute Mcercsfläche haben; und in Plateaus zweiter Klasse, diejenigen, welche unter 4ooo Fuß zurückbleiben. 8. Erheben sich auf einem Plateau von bedeutender Er, streckung nach Länge und Breite Bergketten, so daß sie Ebe, neu von größerry oder geringerm Umfange in sich schließen, so nennt man eine solche Gesammtcrhebnng der Erdober, flache ein Hochland. Ausgedehnte Plateaus hingegen, welche den Karaktcr einer wellenförmigen Ebene haben, hei, ßen Tafelländer. Nimmt eine Tiefebene einen beträcht, lichen Raum ein, so nennt man sie ein Tiefland. Zusatz 1. Eine Beschreibung der Gebirge, der Un, ebcnheiten überhaupt, heißt Orographie, nach dem griechischen Wort oros (qqos) ein Berg, (und y^c;- <f£Lv). Zusatz 2. Da wir in unsern Plankartcn (§. 34.,) nur die Verhältnisse des Nebeneinander.-Liegenden auf der Erde ausdrücken können, nicht aber die Ver, hältniffe des Uebcrcinander, Liegenden, d. i. die Er, Höhungen und Vertiefungen, so ist man darauf be.
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