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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 29

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 29 — iiier, Perser, Araber, Franken, d. h. Europäer). Die Industrie Smyrnas liefert Webwaren, der Handel umfaßt alle Ausfuhrartikel Kleinasiens (Feigen). Handels- und Industriestädte des Hochlandes: 32. Afiüm Karahissar (d. h. Opinm-Schwarzstadt), ein Centrum des Mohubaues und Opiumhandels. 33. Angora, Hauptstation der von Skutari ausgehenden anatolischen Eisenbahn, die durch Kleinasien und Mesopotamien bis zum persischen Golf geführt wird; bedeutender Handel mit Angorawolle und Augoragewebeu. Xi. Das syrisch-arabische Tafelland. § 50* Vodenform und Gewässer. Arabien nebst Syrien bildet zwei zusammenhängende Tafelländer (syrisches im N., arabisches im S.). Das syrische Tafelland, ein Dreieck zwischen dem „mesopotamischen Steppenmeer", dem „arabischen Sandmeer" und dem „mittelländischen Wasser- meer", wird größtenteils von der syrischen Wüste ausgefüllt. Den ge- birgigen Westrand Syriens durchzieht eine 750 km lange, tiefe Erdspalte, die syrisch-palästinische Grabensenke. In ihr fließt der Orontes nach N., der Jordan nach 8. (durch die Seen Merom und Tiberias oder Geuezareth in das tote Meer, den Salz- und Asphaltsee, dessen Spiegel fast 400 m unter dem Meeresspiegel liegt1). Die westlichen Gebirgsränder dieser tiefsten Depression der Erde sind der Libanons und das Hügelland von Palästina (Eliasberg oder Karmel, Garizim, Ölberg); letzteres steigt süd- wärts zur Halbinsel Sinai an, die im Granitmassiv des Sinaigebirges (Dschebel Mnsa, d. h. Mosesberg, und Horeb) gipfelt. Östlich von der Graben- senke liegt dem Libanon gegenüber der Antilibanon, der sich nach 8. zu niedrigen Höhen (Berg Nebo) verflacht. — Das arabische Tafelland, Wasser- los und im Innern sehr wenig erforscht, umfaßt zwei unabsehbare Wüsten- flächen, welche durch die Berg- und Oasenlandschaft Nedschd getrennt sind. Die erhöhten Ränder des Tafellandes umschließen in einiger Entfernung von den heißen und regenarmen Küsten wasserreiche und fruchtbare Landstriche. G 51. Erwerbsquellen. Der Landbau bildet besonders für Syrien die Haupterwerbsquelle. Außer Getreide, Datteln und Feigen bringt er im N. *) Der über 20% betragende Salzgehalt des toten Meeres hat fast alles Leben in ihm und an seinen Ufern ertötet; bei heftigen Winden oder Erdbeben werden Asphaltklumpen an die Ufer gespült; am Ostrande sprudeln Solfataren (heiße Schwefelquellen). 2) Vom Libanon (d. h. weißer Berg, nach dem Schnee auf den Gipfeln und der Farbe des nackten Gesteins) sagt der Araber: „Der Libanon trägt auf seinem Haupte den ewigen Winter, auf seinen Schultern den blumigen Frühling, in seinem Schöße den fruchtbringenden Herbst, und zu seinen Füßen schlummert der Sommer im Schatten der Palmen."

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 51

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 51 — grünen Wäldern von Elchen, Buchen und Edelkastanien, mit rauschenden, oft Wasserfälle bildenden Bächen in den Schluchten, mit seinen wohlbestellten üppigen Maisfeldern, terrassierten Abhängen und Obsthainen, seinen hier und da unter Baumgruppen verstreuten Höfen und Häusern, alles janber gehalten, gleicht das Baskenland vielfach einer Parklandschaft". Zu diesen Vorzügen gesellen sich reiche Bodenschätze und wertvolle Mineralquellen. — Das östliche Randgebirge besteht aus einer Anzahl einzelner Gebirgsstöcke oder Sierras^); es bildet die Wasserscheide zwischen dem atlantischen Ocean und dem Mittel- meer und heißt deshalb auch iberisches Scheidegebirge-). — Das südliche Randgebirge, die Sierra Moreua (d. h. dunkles Gebirge, nach den schwärz- lichen Thonschiefern benannt), bietet nur vom südlichen Tieflande aus den Anblick eines Gebirges. Sein Nordrand ist metallreich. — Nach W. und 80. entbehrt das iberische Tafelland einer ausgeprägten Umrandung. *) Sierra, Port. Serra — Säge, d. h. zackiges Gebirge. -) Iberisch von Ebro, lateinisch Iberus; nach ihm heißt die ganze Halbinsel auch die iberische. 4*

3. Das Deutsche Reich - S. 34

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 34 — mählich zu der flachhügeligen, schmalen Lausitzer Bucht. Die Lausitzer Platte ist das Quellland der schwarzen Elster (zur Elbe) und der Spree (zur Havel). — Den Südabfall der Platte begleitet das Lausitzer Gebirge. Dasselbe wird von der Görlitzer Neiße, welche dnrch die Lausitzer Bucht der Oder zufließt, entwässert. Iii. Die Sudeten, von der Lausitzer Bucht bis zur mährischen Pforte reichend, bilden eine 300 km lange, in drei Abschnitte gegliederte Gebirgskette. 1. Der westliche Abschnitt des Zuges, das majestätische Riesen gebirge (s. Abb. 12), beginnt mit dem Wald- und moorreichen Jsergebirge. Auf ihm entspringt die Jser, welche ihre Wassermassen der Elbe zuführt. — Un- mittelbar an das Jsergebirge schließt sich ostwärts bis zum Boberthale das Riesengebirge. Es besteht aus zwei Parallelkämmen, welche ein reizendes Längsthal, die sieben Gründe, einschließen. In ihm entspringt die Elbe; sie führt die zahlreichen Wasseradern des nördlichen Riesenkamms durch eiu enges Thal im südlichen Kamme nach Böhmen. Der nördliche oder fch lest sehe Kamm (Riesenkamm) trägt die höchste Erhebung des ganzen Sndetenznges, die 1600 in hohe Pyramide der Riesen- oder Schneekoppe. Mehrere tiefe Einsattelungen (Mädelwiese) und düstere Schlünde (Schnee- gruben) unterbrechen ihn. — Die mächtigen Berggewölbe des südlichen oder böhmischen Kammes (Ziegenrücken) sind an beiden Enden durch zwei Quer- riegel mit dem Hauptkamme verbunden. Zahlreiche, tiefe Thäler und steile Felsschluchten, in denen rasche Bergbäche und Wildwasser mit kleinen Kaskaden (Elbfall, Zackenfall) schäumend dahin- rauschen, ziehen vom Riesengebirge abwärts. Alle nach der schleichen Seite hinabfließenden Gebirgswäffer sammeln sich im Bober, gehören somit dem Gebiete der Oder an. — Bis zu einer Höhe von 1200 m reicht der Hoch- wald, meist Fichten- und Tannenbestand, eine prächtige Wildnis voll von Gesträuch, Farnkräutern und dickem Moosrasen. Charakteristisch für die höchsten waldfreien Teile des Riesengebirges sind die ständig bewohnten Bauden, sennhüttenähnliche Holzhäuser, welche fast alle auf die Bewirtung der Ge- birgstonristen eingerichtet sind. 2. Der mittlere Sudetenabschnitt stellt eine Gruppe von stark zerklüfteten Gebirgsrücken dar (darunter der schroff aufsteigende Wall des Waldenburger Berglandes); sie umschließen in Gestalt eines Rechtecks den tief gelegenen Kessel von Glatz. In ihm sammeln die Weistritz und die Glatzer Neiße ihre zahlreichen, dem Odergebiete zuströmenden Gewässer. 3. Der östliche Abschnitt, das mährische Gesenkes, liegt größtenteils auf österreichischem Boden. Er bildet ein 600 in hohes Plateau, das sich nach 80. allmählich abdacht. Dieser Abdachung entquillt die Oder (d. H.fluß), welche die mährische Pforte zwischen Sudeten und Karpaten durchströmt. *) Gesenke, von Jessenik, d. h. Eschengebirge.

4. Das Deutsche Reich - S. 10

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 10 — § 10* Die Bodenform im allgemeinen/) 1. Das deutsche Reich dacht sich vom Hochgebirge der Alpen im 8. allmählich zur Nord- und Ostsee im N. ab (s. Karte 5). Seine Oberfläche enthält ein Hochgebirge im 8. (die deutschen Kalkalpen), ein Bergland in der Mitte (die deutschen Mittelgebirge) und ein Flachland im N. (das norddeutsche Flachland). 2. Deutschland ist reich an Gewässern, die vorherrschend der nördlichen Abdachung folgen. Die Hauptströme sind: der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel und die Donau; nur diese fließt in östlicher Richtung. 3. Die deutschen Mittelgebirge scharen sich um deu Gebirgssockel des Fichtelgebirges. Ihm sind mehrere Gebirgsrücken aufgelagert, die im Granitriesen des Schueeberges (über 1000 m) ihre größte Höhe erreichen. Seinen Namen führt das Fichtelgebirge uach den dunklen Fichtenwaldungen, die seine steil ansteigenden Höhen, seine Klippen und Abgründe bekleiden. Die gewaltigen Schwarztannen mit ihren vom Sturm zerzausten Wipfeln, die von Bergwassern durchrauschten tiefen Schluchten, die öden Sumpf- und Moor- flächen auf den steinigen Hochebenen und die wenig gangbaren Pfade geben dem Gebirge einen düsteren, geheimnisvollen Charakter. a) Das Fichtelgebirge kann als Centrum (Knotenpunkt)-) der deutschen Mittelgebirge betrachtet werden. Es gehen vier Gebirgszüge von ihm aus: nach No. das Erzgebirge, dem sich nach 80. die Sudeten anschließen, nach 80. der Böhmer Wald, dem der bayrische Wald vorgelagert ist, nach Sw. der deutsche Jura (fränkischer und schwäbischer Jura), nach Nw. der Frankenwald, dem sich der Thüringer Wald anschließt. *) Benennung der Bodenformen: Flachland ist ein ebenes oder wellenförmiges Land- gebiet ohne gebirgsartige Erhebungen. Bis zu 200 m Höhe über dem Meeresspiegel (ü. d. M.) nennt man es Tiefland zum Unterschiede von dem höher ansteigenden Hochlande. Letzteres kann entweder Hochebene (Plateau) oder Landrücken (Höhenzug) oder Mittel- gebirge oder Hochgebirge sein. Die Hochebene zeichnet sich durch eine ebene oder wellenförmige, wagerechte oder wenig geneigte Oberfläche aus. Landrücken sind lang- gestreckte, bis zu 600 m ansteigende Bodenerhebungen. Als Mittelgebirge bezeichnet man ein Bergland von 600 bis 2000 m Höhe, als Hochgebirge ein solches, dessen durch- schnittliche Höhe 2000 in übersteigt. — Unter Höhe versteht man in der Geographie ge- wöhnlich nicht die Erhebung eines Gegenstandes über seine nächste Umgebung (relative Höhe), sondern den senkrechten Abstand seiner Spitze vom Meeresspiegel, den man sich bis unter seine Sohle verlängert denkt (absolute Höhe). -) „Der östliche schmale Zweig der mitteldeutschen Gebirgs^chwelle beginnt mit dem Fichtelgebirge, das sich dort erhebt, wo Frankenwald, Böhmerwald und Erzgebirge mit- einander verwachsen. Es stelltso einen wichtigen orographischen und zugleich Hydro- graphischen Knotenpunkt dar; denn Nab, Eger, Saale und Main strömen von hier nach den vier Himmelsrichtungen." (Sievers, Europa, S. 197).

5. Das Deutsche Reich - S. 15

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 15 — Sie werden von W. nach 0. in die Algäuer, bayrischen und Salz- burger Alpen eingeteilt. In den bayrischen Alpen erhebt sich auf der Reichs- grenze die fast 3000 m hohe Zugspitze, der höchste Gipfel des Reichs.^ Durch tiefe Längsthäler getrennt, liegen die einzelnen Ketten der deutschen Kalkalpen hintereinander wie die versteinerten Riesenwellen einer sturmbewegten See. Mit seinen Hochgebirgs-Einöden, seinen herrlichen Thallandschaften (Kessel von Berchtesgaden), mit den klaren blangrünen Seen (Königssee, Walchensee) und den rauschenden Wasserfällen, mit üppigen Wiesenmatten und dunklen Tannenwäldern erscheint das bayrische Alpenland als ein unendlich farbenreiches „malerisches Meisterwerk der Natur" (s. Abb. 1). b) Der Böhmer Watd reicht von der Quelle der Nab bis zur Donau. Er besteht aus mehreren langgedehnten Bergrücken ohne scharf ausgeprägte Spitzen und schroffe Felswände. Zwischen den einzelnen Bergreihen dehnen sich breite Landflächen und wasserreiche Hochmoore aus. Die höchste Er- Hebung des ganzen Gebirges ist der Arber (halb so hoch wie die Zugspitze). Der Böhmer Wald verhält sich zu den deutschen Kalkalpen wie die „flachen Wellen einer ruhigen Wasserfläche zu den schäumenden Wogen der offenen See." Seine Berglehnen sind mit Nadelholz bewachsen, das im südlichen Teile, dem Hinteren Wald, noch urwaldartige Forste bildet. Die zahl- reichen engen Felsschluchten werden von rasch dahinrauschenden Bergwassern durchströmt. Zwischen dem Böhmer und dem bayrischen Walde fließt der Regen der Donau zu. Der bayrische Wald zeigt weite fruchtbare Thäler mit freundlichen Wiesen und wohlbestellten Äckern. c) Der deutsche Jura reicht von den Quellen des Main bis zum Rhein und Schwarzwald; er wird durch eine fruchtbare Thalsenke in den fränkischen und den schwäbischen Iura geschieden. Der Iura besteht aus Kalkgestein, in dem unterirdisch fließende Gewässer zahllose Felslöcher, Höhlen und Grotten ausgewaschen haben, die häufig mit seltsamen Tropf- steingebilden geschmückt sind. Landschaftlich schön ist nur der nördliche Teil des fränkischen Iura, die höhlenreiche fränkische Schweiz; durch seine süd- liche Hälfte fließt die Altmühl der Donau zu. Da der poröse Kalkboden das Regenwasser schnell aufsaugt, so leidet der ganze Iura, besonders aber die hochgelegene, den Winden ausgesetzte rauhe Alb, an Wassermangel und Unfruchtbarkeit. Durch Hebung des Quellwassers mittels großer Pumpwerke werden die dürren Feld- und Wiesenflächen zum Teil künstlich bewässert. 2. Das ganze Alpenvorland sendet seine Gewässer der Donau zu; nördlich und südlich von ihr breiten sich zwei Hochebenen aus. Mithin gliedert sich das Alpenvorland in eine Thalebene (Donauthalebene) und zwei Hochflächen (die kleine oberpfälzische im- N. und die größere schwäbisch-bayrische im 8. der Donau).

6. Das Deutsche Reich - S. 19

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 19 — stuhls unterbrochen und in ihrer ganzen Länge vom Rhein durchströmt. — Am Ostabhange des St. Gotthard aus Bergsee und Gletscherbach entspringend, durchfließt der Rhein in reißendem Laufe tiefe Alpeuthäler und taucht bei seinem Eintritt in die Ebene in den klaren Gewässern des selten zufrierenden^), über 250 m tiefen Bodensees unter. Westlich vom See durchkreuzt er ein enges Durchbruchsthal zwischen Schwarzwald und Schweizer Jura und stürzt uuweit Schaffhausens in 100 m breiten Stromschnellen über ein 21 m hohes Kalkriff (Rheinfall bei Schloß Laufen, f. Abb. 2). Bei Basel betritt er mit scharfer Wendung nach N. die oberrheinische Tiefebene, welche er bei Mainz verläßt. Diese Ebene reicht jedoch nordwärts als Wette ran noch eine Strecke in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hinein. Die weite Rheinebene wird zu beiden Seiten von hohen Gebirgswällen begrenzt: im W. vom Wasgan, von der Haardt und dem Pfälzer Bergland, im 0. von dem Schwarzwald und dem Odenwald, der sich weiter nordwärts im Spessart fortsetzt. Der oberrheinischen Tiefebene wenden Wasgan und Schwarzwald ihre Steilseiten, schroffe Abhänge mit tiefen, von Bergbächen durchrauschten Schluchten, zu; nach außen fallen sie allmählich zu den Stufenländern ab. Tannenwaldungen2), aus denen nur die höchsten Gipfel kahl hervorragen, bedecken die Berge und umrahmen die dunklen, von Sage und Dichtung ver- herrlichten Bergseen. Zahlreiche Burgen und Klöster, meistenteils in Trümmern liegend, schmücken die Höhen und Thäler. Auch der vom Schwarzwald durch eine Einsenknng getrennte Odenwald ist im W. scharf begrenzt. Der auf drei Seiten vom Main nmfloffene Spessart^) ist ein mit Buchen und Eichen prachtvoll bewaldetes Bergland. Im westlichen Teile der Umwallung setzt sich der nördliche niedere Wasgan in der Haardt und diese im Pfälzer Berglande fort. Die größten Höhen der Umwallung liegen im 8. einander gegenüber: im Wasgan der Sulzer Belchen und im Schwarzwald der etwas höhere Feld- berg (= V2 der Zugspitze). b) Das Lothringer Stufenland, der Westflügel der Landschaft, dacht sich in nordwestlicher Richtung ab und bildet vielfach ein Gegenstück zum fränkischen Stufenlande. Es setzt sich weit nach Frankreich hinein fort und wird durch *) In tausend Jahren ist der See nur 30mal ganz zugefroren. — Gedicht: Der Reiter und der Bodensee, von G. Schwab. 2) Freiligrath, Die Auswanderer: „Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen." 3) Vom Spessart gilt das Dichterwort: Mit seinen Buchen, seinen Eichen laßt sich kein andrer Wald vergleichen: wie Säulen hoch im Tempelraum steh'n seine Stämme Baum an Baum. ' 2*

7. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen - S. 294

1899 - Leipzig : Klinkhardt
— 294 — 3. Grund und Boden der Heimat. a. Hie öodenotitrüäche. Wasserfläche: glatt, eben; Meeresspiegel. Bodenoberfläche: meist uneben; erhöht, vertieft. Senkrechte Gliede- rung: ebenes, hügeliges, bergiges Land. Hügel. Anhöhe. Berg: Fuß, Abhang (Lehne, Rücken), Gipfel (Kops, Kuppe, Spitze); Höhe; Form: schräg, sanft ansteigend, steil, schroff; kahl, bebaut, bewaldet; rauh, zer- klüftet, felsig. — Rundschau über die heimatliche Landschaft. Thal: zwischen den Bergen, Wasserweg, entstanden meist durch Auswaschungen, Abschwemmungen, Senkungen; die Berge erniedrigen sich fortwährend, Thalhänge, Schlucht, Hohlweg, Thalmulde, Thalsohle; breit, eng, tief, flach, thalanf, thalab; Gefälle, Thalsahrt, Bergfahrt; Thalboden: frucht- bar, angeschwemmter Boden; Wiesen, Felder; Ortschaften, Mühlen, Fabriken im Thale am Wasser. Gebirge: Berge und Thäler; Kamm, Höhenzug, Sattel, Paß, durchschnittliche Höhe; Abdachung; Hoch- und Tiefebene. Quellen, Laus der Gewässer; Wasserscheide. 1. Der Berg. H. Weber. H. 108. 2. Auf dem Berge. Eichendorff. H. 109. 8. Rätsel der Elfen im Felsenschacht. Rückert. H. 110. 4. Die Mühle im Gebirgsthale. Wiedemann. H. Iii. 5. Blauveilchen auf der Wanderung. Förster. H. 112. v. Till Eulenspiegel. Gellert. H. 113. 7. Die drei Bergleute im Kuttenberge. Grimm. H. 114. 8. Die Geschichte des Fingerhutes. Grube. H. 115. d. Die Beschaffenheit des heimatlichen Lodens (der Grund). 1. Felsen, die Knochen der Erde, Gesteine, Metalle; Steinbruch, Berg- werk, Kohlengrube, Saline; wo in der Heimat Felsen zu Tage tre en; Granit, Sandstein, Schiefer, Kalk tc. Das Eisen. Eisenerz, Ausschmelzung in Hüttenwerken. Gußeisen, Formen; hart, spröde, uicht dehnbar. Schmiedeeisen: Stäbe, Stangen; weniger hart, zähe, schweißbar, dehnbar; Stahl: sehr hart, sehr fest, spröde, sehr elastisch, politurfähig, schweißbar. Draht, Blech. Das Eisen ist 7 mal schwerer als Wasser. Schmelzpunkt 1500°. Rost. Das nütz- lichste, notwendigste und wichtigste Metall; wird jetzt zu allen Dingen verarbeitet. Unsere Zeit ist die „eiserne". Der Granit. Feinkörnig wie Kümmel und Salz; dreierlei Be- staudteile: Quarz (weiß), Feldspat (rötlich), Glimmer (dunkel, blätterig). Hart, feuerfest, unauflöslich, schwer. Urgestein. Bürgersteigplatten, Stufen, Treppen, Denkmäler. Der Kalk. Kalksteine, Kalkfelsen, Kalkgebirge. Fest, hart, spröde, krystallisiert und uukrystallisiert; schwer, unschmelzbar, gebrannter Kalkstein unauflösbar, ungebrannter nicht. Löschen des Kalkes. Kalkmehl, Kalkbrei (ätzend), Kalkgrube, Mörtel. Kalk (kohlensaurer Kalk), Gips (schwefel-

8. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen - S. 241

1899 - Leipzig : Klinkhardt
— 241 — Landstraßen? Gewässer überschreitet die Eisenbahn? Wo befinden sich Eisenbahnbrücken? Tunnels? tiefe Einschnitte? hohe Böschungen?- Nb. Einzuzeichnen sind die Eisenbahnen, Gewässer, Dörfer und Städte der Umgegend. 1. Rätsel. W. Ii. 196, W. 266. 2. Mein Dörfchen. Bürger. W. 265. 3. Das Hufeisen, v. Schmid. W. Ii. 198. 54. Grund und Boden. Die Oberfläche des Waffers ist glatt, eben, die des Landes meist uneben, hier tief, dort hoch. Deshalb unterscheidet man Ebenen, An- höhen (10 m), Hügel (50 m) und Berge (100 m); es giebt demnach ebenes, hügeliges und gebirgiges Land. Zu welchem gehört unsere Um- gegend? Der Berg hat einen Fuß, einen Abhang, einen Rücken und eine Spitze (Kuppe) oder einen Gipfel. Er kann kahl, berast, bewaldet oder bebaut sein, wie z. B. der Weinberg. — Eine flache Vertiefung heißt eine Mulde. Wo ist eine solche zu sehen? Zwischen den Bergen zieht sich das Thal dahin. Am Thale unterscheidet man die Thalsohle und den Thalabhang oder die Böschnng. Diese kann steil oder geneigt, kahl oder bewaldet oder bebaut, felsig oder sandig sein. Im Thale fließen die Gewässer. Ein enges felsiges Thal heißt Schlucht, ein schmaler Weg zwischen engen Wänden ein Hohlweg. — Der Boden ist sehr verschieden. Er besteht aus Schichten von lockerer Erde und festem Gestein. Die oberste Schicht ist meist fruchtbare Ackererde; darunter findet man Lehm, Thon, Sand, Kalk, Sandstein, Schiefer, Granit ic. Wo das Wasser nicht absließen kann, bildet sich Sumpf (Moor, Morast, Bruchland, Moos). Auf sumpfigem Boden wachsen nur saure Gräser, Schilf (Rohr), Binsen, Moos ?c. Sandiger Boden ist wenig fruchtbar. Eine sandige Gegend, in der nur Kiefern, Birken und Heidekraut wachsen, heißt Heide. Im Boden der Erde befinden sich Gesteine, Erze und Kohlen. Die Gesteine werden im Steinbruche abgesprengt und zum Bauen von Häusern, Straßen und Brücken verwendet. Die Erze und Kohlen werden im Bergwerke gewonnen. Ein solches besteht aus senkrechten Schächten und wagerechten Stollen. Durch die Schächte fährt der Bergmann ein und aus; auch befördert er durch dieselben die Erze oder Kohlen zu Tage, die er im Stollen abschlägt oder absprengt. Aus den Erzen werden die Metalle herausgeschmolzen. Wo giebt es ein Erzbergwerk? ein Kohlen- bergwerk? eine Braunkohlengrube? einen Torfstich in unserer Nähe? Nk Diese wenigen Andeutungen mögen genügen, da der Stoff sich ganz nach der Beschaffenheit des heimischen Bodens richtet. Proben der wichtigsten Erd- und _ Gesteinsarten der Heimat sind vorzuzeigen, von ihrer mineralogischen Be- schreibnng ist jedoch noch abzusehen. 1. Auf der Erde. Reinick. W. Ii. 199, W. 263. 2. Die Berge. Curtman. W. Ii. 200, W. 269. 3. Des Knaben Berglied. Uhland. W. Ii. 201, W. 268. 4. Der Schatz im Weinberge. Bürger. W. Ii. 202. W. 270. Iutting und Weber, Anschauungsunterricht. 16

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 30

1859 - Lübeck : Rohden
30 Iv. §. 1. Jsrael's Eintritt in Canaan. kühnen Seefahrten bis nach Spanien, bis nach Englands und nach Preußens Küsten, seiner zahlreichen und mächtigen Colomeen auf den Inseln und an den Ufern des mittelländischen Meeres, wegen seines Reichthumsund seines Lurus. Zu Abraham's Zeiten war die Herr- lichkeit der Cananiter nur noch im Aufblühen. Von ihrem Hauptwohnsitz Sidon aus hatten sie das Land nur erst in mäßiger Weise erfüllt und von sich abhängig gemacht. Die Patriarchenfamilien hatten noch Raum genug, zwischen ihnen zu wohnen und zu weiden. Das ganze Land stand noch den Heerden der Nomaden offen, es fanden sich we- nig Städte, geringe Bevölkerung, sparsamer Anbau, friedliche Nach- barn. Da war noch keine so imposante Macht der Cananiter, welche dem Hause Abraham's oder ausländischen Feinden hätte Wider- stand leisten können. Aber während der Jahrhunderte, die Israel in Aegypten war (von Abraham's bis Josua's Zeit war bald ein halbes Jahrtausend), waren die Cananiter nicht müßig gewesen, ihre Entwickelung und Ausbreitung hatte nicht stille gestanden. In ganz anderer Weise als zur Zeit Abraham's hatten sie sich festgesetzt und das ganze Land zu ihrem Eigenthum gemacht. Das Land war mit festen Städten wie besäet, zahlreiche Kriegerschaaren, ein kleines Königreich neben dem andern, überall Anbau und entwickelte Cultur, Weinberge, Oelgärten, ausgehauene Brunnen (5 Mos. 6, 10 s. Jos. 24, 13). Man kann sich denken, daß die israelitischen Kundschafter, die Hirten und Wüstenbewohner, große Scheu bekamen vor solch wohl eingerich- tetem Volk, daß ihre festen Städte ihnen bis an den Himmel ver- mauert schienen (5 Mos. 1, 28). Und noch ein anderes Schreckniß tritt den furchtsamen Spähern in Canaan entgegen. Die Cananiter haben die Riesenvölker (Refaiten und Enakskinder; 4 Mos. 13, 34) unterjocht und sich durch ihre rohe Körperkraft verstärkt; sie sind bis über den Jordan vorgedrungen und haben das ganze Land Gilead und Basan in Besitz genommen und auch dort große feste Städte gebaut. Auch in jenen Gegenden haben sie sich mit den Resten der riesengroßen früheren Bewohner vermischt (5 Mos. 2, 10 ff. 20 ff.), so daß der riesige Og in Basan sogar als König der amoritischen, d. h. cananitischen Ansiedler in jenen Weideländern den Israeliten entgegen trat. R esa im ist der allgemeine Name für Riesenvölker, einzelne Ab- theilungen derselben sind ©mim, Sams u in i m, Susim, Ena klm. Sie waren die früheren Bewohner deö Ostjvrdanlandes, saßen auch im südlichen Canaan und im Philisterland. Dort hießen sie Avim. Re- faiten im engern Sinne werden die im Lande Basan noch wohnenden Riesenreste genannt, an deren Spitze zu Mo sis Zeiten Og steht

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 489

1859 - Lübeck : Rohden
Xxih. §. 4. Fortschritt der Reformation während politischer Kämpfe. 489 nicht Alles, was Luther wünschen konnte? Nicht als ob er um die Gutheißung und den Schutz des Reichsregiments und einer deutschen Kirchenversammlung sehr verlegen gewesen wäre. Selbst seines vä- terlich sorgenden Kurfürsten Friedrich Schutz schlug er nicht hoch an. Aus seiner stillen Zufluchtsstätte auf der Wartburg hatte er sich kühn wieder nach Wittenberg mitten in den wildesten Kampf geworfen. Was lag ihm an seiner Person, wenn nur das Wort des Herrn kei- nen Schaden, noch Befleckung litte. Aber das war eben damals zu fürchten. Während Luther's Abwesenheit auf der Wartburg war es in Wittenberg wild hergegangen. Luther hatte bisher im Gottesdienst und kirchlichen Einrichtungen Nichts geändert, nur die Lehre hatte er gereinigt, nur die heilsame Wahrheit verkündigt. Da waren nun aber unruhige Geister unter den Amtsgenossen Luther's in Wittenberg. Die konnten es nicht abwarten, bis allerlei unangemessene Dinge beim Gottesdienst von selber fielen. Sie wollten mit Sturm und Drang den ganzen Cultus umgestalten, die Messe, die Beichte, die Abend- mahlsfeier, sie warfen sogar die Bilder aus den Kirchen. Zu ihnen kamen Andere, Jnspirirte aus Zwickau, die da meinten, des ge- schriebenen Wortes Gottes nicht mehr zu bedürfen, da sie an der in- nern Erleuchtung schon genug hätten. Diese Letzteren trieb Luther entschieden von sich; den Stürmern aber in Wittenberg führte er zu Gemüthe, daß alle äußere Form des Gottesdienstes unwesentlich sei, nur wie das Herz zum Herrn stehe, darauf komme es an. Er brachte Ordnung und Stille in das Reformationswerk zurück. Der Herr hatte ihn ja selbst auf der Wartburg recht in die Stille geführt. Desto gedeihlicher breitete sich sein Werk nach allen Seiten auö. Den ganzen Norden nahm die neue Lehre ein. Dänemark und Schweden und der Hochmeister von Preußen bekannten sich bald offen und ent- schieden für sie. In Polen, Ungarn und Siebenbürgen fand sie den entschiedensten Anklang. In der Schweiz hatte sie sich bereits einen eigenthümlichen Heerd gegründet. Wir sahen schon, wie Zwingli, von ganz anderen Grundlagen ausgehend, die Züricher Gemeinde be- wogen hatte, sich vom Bisthum und somit von der ganzen katholischen Kirche loszureißen, alle „Gebräuche, die in der heiligen Schrift nicht Grund haben," abzuschaffen und nach Möglichkeit die altapoftolische Form einer Christengemeinde wiederherzustellen. Von Zürich aus brachen sich die evangelischen Ideen weithin in die Nachbarschaft Bahn, sie stiegen bis zu den eisbedeckten Gipfeln der Alpen hinan, sie ergossen sich von den völkertrennenden Firsten hinab in die Thäler und Ebenen Savoyens und der Lombardei, durch die ganze italienische,
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