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iiier, Perser, Araber, Franken, d. h. Europäer). Die Industrie Smyrnas
liefert Webwaren, der Handel umfaßt alle Ausfuhrartikel Kleinasiens (Feigen).
Handels- und Industriestädte des Hochlandes:
32. Afiüm Karahissar (d. h. Opinm-Schwarzstadt), ein Centrum des
Mohubaues und Opiumhandels.
33. Angora, Hauptstation der von Skutari ausgehenden anatolischen
Eisenbahn, die durch Kleinasien und Mesopotamien bis zum persischen Golf
geführt wird; bedeutender Handel mit Angorawolle und Augoragewebeu.
Xi. Das syrisch-arabische Tafelland.
§ 50* Vodenform und Gewässer. Arabien nebst Syrien bildet
zwei zusammenhängende Tafelländer (syrisches im N., arabisches im S.).
Das syrische Tafelland, ein Dreieck zwischen dem „mesopotamischen
Steppenmeer", dem „arabischen Sandmeer" und dem „mittelländischen Wasser-
meer", wird größtenteils von der syrischen Wüste ausgefüllt. Den ge-
birgigen Westrand Syriens durchzieht eine 750 km lange, tiefe Erdspalte,
die syrisch-palästinische Grabensenke. In ihr fließt der Orontes
nach N., der Jordan nach 8. (durch die Seen Merom und Tiberias oder
Geuezareth in das tote Meer, den Salz- und Asphaltsee, dessen Spiegel fast
400 m unter dem Meeresspiegel liegt1). Die westlichen Gebirgsränder dieser
tiefsten Depression der Erde sind der Libanons und das Hügelland von
Palästina (Eliasberg oder Karmel, Garizim, Ölberg); letzteres steigt süd-
wärts zur Halbinsel Sinai an, die im Granitmassiv des Sinaigebirges
(Dschebel Mnsa, d. h. Mosesberg, und Horeb) gipfelt. Östlich von der Graben-
senke liegt dem Libanon gegenüber der Antilibanon, der sich nach 8. zu
niedrigen Höhen (Berg Nebo) verflacht. — Das arabische Tafelland, Wasser-
los und im Innern sehr wenig erforscht, umfaßt zwei unabsehbare Wüsten-
flächen, welche durch die Berg- und Oasenlandschaft Nedschd getrennt sind.
Die erhöhten Ränder des Tafellandes umschließen in einiger Entfernung von
den heißen und regenarmen Küsten wasserreiche und fruchtbare Landstriche.
G 51. Erwerbsquellen. Der Landbau bildet besonders für Syrien
die Haupterwerbsquelle. Außer Getreide, Datteln und Feigen bringt er im N.
*) Der über 20% betragende Salzgehalt des toten Meeres hat fast alles Leben in ihm
und an seinen Ufern ertötet; bei heftigen Winden oder Erdbeben werden Asphaltklumpen
an die Ufer gespült; am Ostrande sprudeln Solfataren (heiße Schwefelquellen).
2) Vom Libanon (d. h. weißer Berg, nach dem Schnee auf den Gipfeln und der Farbe
des nackten Gesteins) sagt der Araber: „Der Libanon trägt auf seinem Haupte den ewigen
Winter, auf seinen Schultern den blumigen Frühling, in seinem Schöße den fruchtbringenden
Herbst, und zu seinen Füßen schlummert der Sommer im Schatten der Palmen."
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— 51 —
grünen Wäldern von Elchen, Buchen und Edelkastanien, mit rauschenden, oft
Wasserfälle bildenden Bächen in den Schluchten, mit seinen wohlbestellten
üppigen Maisfeldern, terrassierten Abhängen und Obsthainen, seinen hier und
da unter Baumgruppen verstreuten Höfen und Häusern, alles janber gehalten,
gleicht das Baskenland vielfach einer Parklandschaft". Zu diesen Vorzügen
gesellen sich reiche Bodenschätze und wertvolle Mineralquellen. — Das östliche
Randgebirge besteht aus einer Anzahl einzelner Gebirgsstöcke oder Sierras^);
es bildet die Wasserscheide zwischen dem atlantischen Ocean und dem Mittel-
meer und heißt deshalb auch iberisches Scheidegebirge-). — Das südliche
Randgebirge, die Sierra Moreua (d. h. dunkles Gebirge, nach den schwärz-
lichen Thonschiefern benannt), bietet nur vom südlichen Tieflande aus den
Anblick eines Gebirges. Sein Nordrand ist metallreich. — Nach W. und 80.
entbehrt das iberische Tafelland einer ausgeprägten Umrandung.
*) Sierra, Port. Serra — Säge, d. h. zackiges Gebirge.
-) Iberisch von Ebro, lateinisch Iberus; nach ihm heißt die ganze Halbinsel auch
die iberische.
4*
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— 34 —
mählich zu der flachhügeligen, schmalen Lausitzer Bucht. Die Lausitzer
Platte ist das Quellland der schwarzen Elster (zur Elbe) und der Spree
(zur Havel). — Den Südabfall der Platte begleitet das Lausitzer Gebirge.
Dasselbe wird von der Görlitzer Neiße, welche dnrch die Lausitzer Bucht
der Oder zufließt, entwässert.
Iii. Die Sudeten, von der Lausitzer Bucht bis zur mährischen Pforte
reichend, bilden eine 300 km lange, in drei Abschnitte gegliederte Gebirgskette.
1. Der westliche Abschnitt des Zuges, das majestätische Riesen gebirge
(s. Abb. 12), beginnt mit dem Wald- und moorreichen Jsergebirge. Auf
ihm entspringt die Jser, welche ihre Wassermassen der Elbe zuführt. — Un-
mittelbar an das Jsergebirge schließt sich ostwärts bis zum Boberthale das
Riesengebirge. Es besteht aus zwei Parallelkämmen, welche ein reizendes
Längsthal, die sieben Gründe, einschließen. In ihm entspringt die Elbe;
sie führt die zahlreichen Wasseradern des nördlichen Riesenkamms durch eiu
enges Thal im südlichen Kamme nach Böhmen. Der nördliche oder
fch lest sehe Kamm (Riesenkamm) trägt die höchste Erhebung des ganzen
Sndetenznges, die 1600 in hohe Pyramide der Riesen- oder Schneekoppe.
Mehrere tiefe Einsattelungen (Mädelwiese) und düstere Schlünde (Schnee-
gruben) unterbrechen ihn. — Die mächtigen Berggewölbe des südlichen oder
böhmischen Kammes (Ziegenrücken) sind an beiden Enden durch zwei Quer-
riegel mit dem Hauptkamme verbunden.
Zahlreiche, tiefe Thäler und steile Felsschluchten, in denen rasche Bergbäche
und Wildwasser mit kleinen Kaskaden (Elbfall, Zackenfall) schäumend dahin-
rauschen, ziehen vom Riesengebirge abwärts. Alle nach der schleichen Seite
hinabfließenden Gebirgswäffer sammeln sich im Bober, gehören somit dem
Gebiete der Oder an. — Bis zu einer Höhe von 1200 m reicht der Hoch-
wald, meist Fichten- und Tannenbestand, eine prächtige Wildnis voll von
Gesträuch, Farnkräutern und dickem Moosrasen. Charakteristisch für die
höchsten waldfreien Teile des Riesengebirges sind die ständig bewohnten Bauden,
sennhüttenähnliche Holzhäuser, welche fast alle auf die Bewirtung der Ge-
birgstonristen eingerichtet sind.
2. Der mittlere Sudetenabschnitt stellt eine Gruppe von stark zerklüfteten
Gebirgsrücken dar (darunter der schroff aufsteigende Wall des Waldenburger
Berglandes); sie umschließen in Gestalt eines Rechtecks den tief gelegenen
Kessel von Glatz. In ihm sammeln die Weistritz und die Glatzer Neiße
ihre zahlreichen, dem Odergebiete zuströmenden Gewässer.
3. Der östliche Abschnitt, das mährische Gesenkes, liegt größtenteils
auf österreichischem Boden. Er bildet ein 600 in hohes Plateau, das sich
nach 80. allmählich abdacht. Dieser Abdachung entquillt die Oder (d. H.fluß),
welche die mährische Pforte zwischen Sudeten und Karpaten durchströmt.
*) Gesenke, von Jessenik, d. h. Eschengebirge.
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— 10 —
§ 10* Die Bodenform im allgemeinen/) 1. Das deutsche Reich
dacht sich vom Hochgebirge der Alpen im 8. allmählich zur Nord- und Ostsee
im N. ab (s. Karte 5). Seine Oberfläche enthält
ein Hochgebirge im 8. (die deutschen Kalkalpen),
ein Bergland in der Mitte (die deutschen Mittelgebirge) und
ein Flachland im N. (das norddeutsche Flachland).
2. Deutschland ist reich an Gewässern, die vorherrschend der nördlichen
Abdachung folgen. Die Hauptströme sind: der Rhein, die Weser, die Elbe,
die Oder, die Weichsel und die Donau; nur diese fließt in östlicher Richtung.
3. Die deutschen Mittelgebirge scharen sich um deu Gebirgssockel des
Fichtelgebirges. Ihm sind mehrere Gebirgsrücken aufgelagert, die im
Granitriesen des Schueeberges (über 1000 m) ihre größte Höhe erreichen.
Seinen Namen führt das Fichtelgebirge uach den dunklen Fichtenwaldungen,
die seine steil ansteigenden Höhen, seine Klippen und Abgründe bekleiden. Die
gewaltigen Schwarztannen mit ihren vom Sturm zerzausten Wipfeln, die von
Bergwassern durchrauschten tiefen Schluchten, die öden Sumpf- und Moor-
flächen auf den steinigen Hochebenen und die wenig gangbaren Pfade geben
dem Gebirge einen düsteren, geheimnisvollen Charakter.
a) Das Fichtelgebirge kann als Centrum (Knotenpunkt)-) der deutschen
Mittelgebirge betrachtet werden. Es gehen vier Gebirgszüge von ihm aus:
nach No. das Erzgebirge, dem sich nach 80. die Sudeten anschließen,
nach 80. der Böhmer Wald, dem der bayrische Wald vorgelagert ist,
nach Sw. der deutsche Jura (fränkischer und schwäbischer Jura),
nach Nw. der Frankenwald, dem sich der Thüringer Wald anschließt.
*) Benennung der Bodenformen: Flachland ist ein ebenes oder wellenförmiges Land-
gebiet ohne gebirgsartige Erhebungen. Bis zu 200 m Höhe über dem Meeresspiegel (ü. d.
M.) nennt man es Tiefland zum Unterschiede von dem höher ansteigenden Hochlande.
Letzteres kann entweder Hochebene (Plateau) oder Landrücken (Höhenzug) oder Mittel-
gebirge oder Hochgebirge sein. Die Hochebene zeichnet sich durch eine ebene oder
wellenförmige, wagerechte oder wenig geneigte Oberfläche aus. Landrücken sind lang-
gestreckte, bis zu 600 m ansteigende Bodenerhebungen. Als Mittelgebirge bezeichnet man
ein Bergland von 600 bis 2000 m Höhe, als Hochgebirge ein solches, dessen durch-
schnittliche Höhe 2000 in übersteigt. — Unter Höhe versteht man in der Geographie ge-
wöhnlich nicht die Erhebung eines Gegenstandes über seine nächste Umgebung (relative Höhe),
sondern den senkrechten Abstand seiner Spitze vom Meeresspiegel, den man sich bis unter
seine Sohle verlängert denkt (absolute Höhe).
-) „Der östliche schmale Zweig der mitteldeutschen Gebirgs^chwelle beginnt mit dem
Fichtelgebirge, das sich dort erhebt, wo Frankenwald, Böhmerwald und Erzgebirge mit-
einander verwachsen. Es stelltso einen wichtigen orographischen und zugleich Hydro-
graphischen Knotenpunkt dar; denn Nab, Eger, Saale und Main strömen von hier nach
den vier Himmelsrichtungen." (Sievers, Europa, S. 197).
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Extrahierte Personennamen: Sievers
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Deutschland Rhein Donau Frankenwald Frankenwald Böhmerwald Eger Main Europa
— 15 —
Sie werden von W. nach 0. in die Algäuer, bayrischen und Salz-
burger Alpen eingeteilt. In den bayrischen Alpen erhebt sich auf der Reichs-
grenze die fast 3000 m hohe Zugspitze, der höchste Gipfel des Reichs.^
Durch tiefe Längsthäler getrennt, liegen die einzelnen Ketten der deutschen
Kalkalpen hintereinander wie die versteinerten Riesenwellen einer sturmbewegten
See. Mit seinen Hochgebirgs-Einöden, seinen herrlichen Thallandschaften
(Kessel von Berchtesgaden), mit den klaren blangrünen Seen (Königssee,
Walchensee) und den rauschenden Wasserfällen, mit üppigen Wiesenmatten und
dunklen Tannenwäldern erscheint das bayrische Alpenland als ein unendlich
farbenreiches „malerisches Meisterwerk der Natur" (s. Abb. 1).
b) Der Böhmer Watd reicht von der Quelle der Nab bis zur Donau.
Er besteht aus mehreren langgedehnten Bergrücken ohne scharf ausgeprägte
Spitzen und schroffe Felswände. Zwischen den einzelnen Bergreihen dehnen
sich breite Landflächen und wasserreiche Hochmoore aus. Die höchste Er-
Hebung des ganzen Gebirges ist der Arber (halb so hoch wie die Zugspitze).
Der Böhmer Wald verhält sich zu den deutschen Kalkalpen wie die „flachen
Wellen einer ruhigen Wasserfläche zu den schäumenden Wogen der offenen
See." Seine Berglehnen sind mit Nadelholz bewachsen, das im südlichen
Teile, dem Hinteren Wald, noch urwaldartige Forste bildet. Die zahl-
reichen engen Felsschluchten werden von rasch dahinrauschenden Bergwassern
durchströmt. Zwischen dem Böhmer und dem bayrischen Walde fließt der
Regen der Donau zu. Der bayrische Wald zeigt weite fruchtbare Thäler
mit freundlichen Wiesen und wohlbestellten Äckern.
c) Der deutsche Jura reicht von den Quellen des Main bis zum
Rhein und Schwarzwald; er wird durch eine fruchtbare Thalsenke in den
fränkischen und den schwäbischen Iura geschieden. Der Iura besteht
aus Kalkgestein, in dem unterirdisch fließende Gewässer zahllose Felslöcher,
Höhlen und Grotten ausgewaschen haben, die häufig mit seltsamen Tropf-
steingebilden geschmückt sind. Landschaftlich schön ist nur der nördliche Teil
des fränkischen Iura, die höhlenreiche fränkische Schweiz; durch seine süd-
liche Hälfte fließt die Altmühl der Donau zu.
Da der poröse Kalkboden das Regenwasser schnell aufsaugt, so leidet der
ganze Iura, besonders aber die hochgelegene, den Winden ausgesetzte rauhe
Alb, an Wassermangel und Unfruchtbarkeit. Durch Hebung des Quellwassers
mittels großer Pumpwerke werden die dürren Feld- und Wiesenflächen zum
Teil künstlich bewässert.
2. Das ganze Alpenvorland sendet seine Gewässer der Donau zu;
nördlich und südlich von ihr breiten sich zwei Hochebenen aus. Mithin
gliedert sich das Alpenvorland in
eine Thalebene (Donauthalebene) und
zwei Hochflächen (die kleine oberpfälzische im- N. und die größere
schwäbisch-bayrische im 8. der Donau).
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— 19 —
stuhls unterbrochen und in ihrer ganzen Länge vom Rhein durchströmt. —
Am Ostabhange des St. Gotthard aus Bergsee und Gletscherbach entspringend,
durchfließt der Rhein in reißendem Laufe tiefe Alpeuthäler und taucht bei
seinem Eintritt in die Ebene in den klaren Gewässern des selten zufrierenden^),
über 250 m tiefen Bodensees unter. Westlich vom See durchkreuzt er ein
enges Durchbruchsthal zwischen Schwarzwald und Schweizer Jura und stürzt
uuweit Schaffhausens in 100 m breiten Stromschnellen über ein 21 m hohes
Kalkriff (Rheinfall bei Schloß Laufen, f. Abb. 2). Bei Basel betritt er mit
scharfer Wendung nach N. die oberrheinische Tiefebene, welche er bei Mainz
verläßt. Diese Ebene reicht jedoch nordwärts als Wette ran noch eine Strecke
in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hinein.
Die weite Rheinebene wird zu beiden Seiten von hohen Gebirgswällen
begrenzt:
im W. vom Wasgan, von der Haardt und dem Pfälzer Bergland,
im 0. von dem Schwarzwald und dem Odenwald, der sich weiter
nordwärts im Spessart fortsetzt.
Der oberrheinischen Tiefebene wenden Wasgan und Schwarzwald
ihre Steilseiten, schroffe Abhänge mit tiefen, von Bergbächen durchrauschten
Schluchten, zu; nach außen fallen sie allmählich zu den Stufenländern ab.
Tannenwaldungen2), aus denen nur die höchsten Gipfel kahl hervorragen,
bedecken die Berge und umrahmen die dunklen, von Sage und Dichtung ver-
herrlichten Bergseen. Zahlreiche Burgen und Klöster, meistenteils in Trümmern
liegend, schmücken die Höhen und Thäler. Auch der vom Schwarzwald durch
eine Einsenknng getrennte Odenwald ist im W. scharf begrenzt. Der auf
drei Seiten vom Main nmfloffene Spessart^) ist ein mit Buchen und
Eichen prachtvoll bewaldetes Bergland. Im westlichen Teile der Umwallung
setzt sich der nördliche niedere Wasgan in der Haardt und diese im Pfälzer
Berglande fort.
Die größten Höhen der Umwallung liegen im 8. einander gegenüber: im
Wasgan der Sulzer Belchen und im Schwarzwald der etwas höhere Feld-
berg (= V2 der Zugspitze).
b) Das Lothringer Stufenland, der Westflügel der Landschaft, dacht sich
in nordwestlicher Richtung ab und bildet vielfach ein Gegenstück zum fränkischen
Stufenlande. Es setzt sich weit nach Frankreich hinein fort und wird durch
*) In tausend Jahren ist der See nur 30mal ganz zugefroren. — Gedicht: Der
Reiter und der Bodensee, von G. Schwab.
2) Freiligrath, Die Auswanderer: „Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen."
3) Vom Spessart gilt das Dichterwort:
Mit seinen Buchen, seinen Eichen laßt sich kein andrer Wald vergleichen:
wie Säulen hoch im Tempelraum steh'n seine Stämme Baum an Baum.
' 2*
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rhein Schwarzwald Rheinfall Basel Mainz Schwarzwald Odenwald Schwarzwald Schwarzwald Main Schwarzwald Frankreich
— 294 —
3. Grund und Boden der Heimat.
a. Hie öodenotitrüäche. Wasserfläche: glatt, eben; Meeresspiegel.
Bodenoberfläche: meist uneben; erhöht, vertieft. Senkrechte Gliede-
rung: ebenes, hügeliges, bergiges Land. Hügel. Anhöhe. Berg: Fuß,
Abhang (Lehne, Rücken), Gipfel (Kops, Kuppe, Spitze); Höhe; Form:
schräg, sanft ansteigend, steil, schroff; kahl, bebaut, bewaldet; rauh, zer-
klüftet, felsig. — Rundschau über die heimatliche Landschaft. Thal:
zwischen den Bergen, Wasserweg, entstanden meist durch Auswaschungen,
Abschwemmungen, Senkungen; die Berge erniedrigen sich fortwährend,
Thalhänge, Schlucht, Hohlweg, Thalmulde, Thalsohle; breit, eng, tief,
flach, thalanf, thalab; Gefälle, Thalsahrt, Bergfahrt; Thalboden: frucht-
bar, angeschwemmter Boden; Wiesen, Felder; Ortschaften, Mühlen, Fabriken
im Thale am Wasser.
Gebirge: Berge und Thäler; Kamm, Höhenzug, Sattel, Paß,
durchschnittliche Höhe; Abdachung; Hoch- und Tiefebene. Quellen, Laus
der Gewässer; Wasserscheide.
1. Der Berg. H. Weber. H. 108.
2. Auf dem Berge. Eichendorff. H. 109.
8. Rätsel der Elfen im Felsenschacht. Rückert. H. 110.
4. Die Mühle im Gebirgsthale. Wiedemann. H. Iii.
5. Blauveilchen auf der Wanderung. Förster. H. 112.
v. Till Eulenspiegel. Gellert. H. 113.
7. Die drei Bergleute im Kuttenberge. Grimm. H. 114.
8. Die Geschichte des Fingerhutes. Grube. H. 115.
d. Die Beschaffenheit des heimatlichen Lodens (der Grund).
1. Felsen, die Knochen der Erde, Gesteine, Metalle; Steinbruch, Berg-
werk, Kohlengrube, Saline; wo in der Heimat Felsen zu Tage tre en;
Granit, Sandstein, Schiefer, Kalk tc.
Das Eisen. Eisenerz, Ausschmelzung in Hüttenwerken. Gußeisen,
Formen; hart, spröde, uicht dehnbar. Schmiedeeisen: Stäbe, Stangen;
weniger hart, zähe, schweißbar, dehnbar; Stahl: sehr hart, sehr fest,
spröde, sehr elastisch, politurfähig, schweißbar. Draht, Blech. Das Eisen
ist 7 mal schwerer als Wasser. Schmelzpunkt 1500°. Rost. Das nütz-
lichste, notwendigste und wichtigste Metall; wird jetzt zu allen Dingen
verarbeitet. Unsere Zeit ist die „eiserne".
Der Granit. Feinkörnig wie Kümmel und Salz; dreierlei Be-
staudteile: Quarz (weiß), Feldspat (rötlich), Glimmer (dunkel, blätterig).
Hart, feuerfest, unauflöslich, schwer. Urgestein. Bürgersteigplatten, Stufen,
Treppen, Denkmäler.
Der Kalk. Kalksteine, Kalkfelsen, Kalkgebirge. Fest, hart, spröde,
krystallisiert und uukrystallisiert; schwer, unschmelzbar, gebrannter Kalkstein
unauflösbar, ungebrannter nicht. Löschen des Kalkes. Kalkmehl, Kalkbrei
(ätzend), Kalkgrube, Mörtel. Kalk (kohlensaurer Kalk), Gips (schwefel-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 241 —
Landstraßen? Gewässer überschreitet die Eisenbahn? Wo befinden sich
Eisenbahnbrücken? Tunnels? tiefe Einschnitte? hohe Böschungen?-
Nb. Einzuzeichnen sind die Eisenbahnen, Gewässer, Dörfer und Städte der
Umgegend.
1. Rätsel. W. Ii. 196, W. 266.
2. Mein Dörfchen. Bürger. W. 265.
3. Das Hufeisen, v. Schmid. W. Ii. 198.
54. Grund und Boden.
Die Oberfläche des Waffers ist glatt, eben, die des Landes meist
uneben, hier tief, dort hoch. Deshalb unterscheidet man Ebenen, An-
höhen (10 m), Hügel (50 m) und Berge (100 m); es giebt demnach
ebenes, hügeliges und gebirgiges Land. Zu welchem gehört unsere Um-
gegend? Der Berg hat einen Fuß, einen Abhang, einen Rücken und eine
Spitze (Kuppe) oder einen Gipfel. Er kann kahl, berast, bewaldet oder
bebaut sein, wie z. B. der Weinberg. — Eine flache Vertiefung heißt
eine Mulde. Wo ist eine solche zu sehen? Zwischen den Bergen zieht
sich das Thal dahin. Am Thale unterscheidet man die Thalsohle und
den Thalabhang oder die Böschnng. Diese kann steil oder geneigt, kahl
oder bewaldet oder bebaut, felsig oder sandig sein. Im Thale fließen die
Gewässer. Ein enges felsiges Thal heißt Schlucht, ein schmaler Weg
zwischen engen Wänden ein Hohlweg. — Der Boden ist sehr verschieden.
Er besteht aus Schichten von lockerer Erde und festem Gestein. Die oberste
Schicht ist meist fruchtbare Ackererde; darunter findet man Lehm, Thon,
Sand, Kalk, Sandstein, Schiefer, Granit ic. Wo das Wasser nicht absließen
kann, bildet sich Sumpf (Moor, Morast, Bruchland, Moos). Auf sumpfigem
Boden wachsen nur saure Gräser, Schilf (Rohr), Binsen, Moos ?c. Sandiger
Boden ist wenig fruchtbar. Eine sandige Gegend, in der nur Kiefern,
Birken und Heidekraut wachsen, heißt Heide.
Im Boden der Erde befinden sich Gesteine, Erze und Kohlen.
Die Gesteine werden im Steinbruche abgesprengt und zum Bauen von
Häusern, Straßen und Brücken verwendet. Die Erze und Kohlen werden
im Bergwerke gewonnen. Ein solches besteht aus senkrechten Schächten
und wagerechten Stollen. Durch die Schächte fährt der Bergmann ein
und aus; auch befördert er durch dieselben die Erze oder Kohlen zu Tage,
die er im Stollen abschlägt oder absprengt. Aus den Erzen werden die
Metalle herausgeschmolzen. Wo giebt es ein Erzbergwerk? ein Kohlen-
bergwerk? eine Braunkohlengrube? einen Torfstich in unserer Nähe?
Nk Diese wenigen Andeutungen mögen genügen, da der Stoff sich ganz
nach der Beschaffenheit des heimischen Bodens richtet. Proben der wichtigsten Erd-
und _ Gesteinsarten der Heimat sind vorzuzeigen, von ihrer mineralogischen Be-
schreibnng ist jedoch noch abzusehen.
1. Auf der Erde. Reinick. W. Ii. 199, W. 263.
2. Die Berge. Curtman. W. Ii. 200, W. 269.
3. Des Knaben Berglied. Uhland. W. Ii. 201, W. 268.
4. Der Schatz im Weinberge. Bürger. W. Ii. 202. W. 270.
Iutting und Weber, Anschauungsunterricht. 16
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Xxih. §. 4. Fortschritt der Reformation während politischer Kämpfe. 489
nicht Alles, was Luther wünschen konnte? Nicht als ob er um die
Gutheißung und den Schutz des Reichsregiments und einer deutschen
Kirchenversammlung sehr verlegen gewesen wäre. Selbst seines vä-
terlich sorgenden Kurfürsten Friedrich Schutz schlug er nicht hoch an.
Aus seiner stillen Zufluchtsstätte auf der Wartburg hatte er sich kühn
wieder nach Wittenberg mitten in den wildesten Kampf geworfen.
Was lag ihm an seiner Person, wenn nur das Wort des Herrn kei-
nen Schaden, noch Befleckung litte. Aber das war eben damals zu
fürchten. Während Luther's Abwesenheit auf der Wartburg war es
in Wittenberg wild hergegangen. Luther hatte bisher im Gottesdienst
und kirchlichen Einrichtungen Nichts geändert, nur die Lehre hatte er
gereinigt, nur die heilsame Wahrheit verkündigt. Da waren nun aber
unruhige Geister unter den Amtsgenossen Luther's in Wittenberg.
Die konnten es nicht abwarten, bis allerlei unangemessene Dinge beim
Gottesdienst von selber fielen. Sie wollten mit Sturm und Drang
den ganzen Cultus umgestalten, die Messe, die Beichte, die Abend-
mahlsfeier, sie warfen sogar die Bilder aus den Kirchen. Zu ihnen
kamen Andere, Jnspirirte aus Zwickau, die da meinten, des ge-
schriebenen Wortes Gottes nicht mehr zu bedürfen, da sie an der in-
nern Erleuchtung schon genug hätten. Diese Letzteren trieb Luther
entschieden von sich; den Stürmern aber in Wittenberg führte er zu
Gemüthe, daß alle äußere Form des Gottesdienstes unwesentlich sei,
nur wie das Herz zum Herrn stehe, darauf komme es an. Er brachte
Ordnung und Stille in das Reformationswerk zurück. Der Herr
hatte ihn ja selbst auf der Wartburg recht in die Stille geführt.
Desto gedeihlicher breitete sich sein Werk nach allen Seiten auö. Den
ganzen Norden nahm die neue Lehre ein. Dänemark und Schweden
und der Hochmeister von Preußen bekannten sich bald offen und ent-
schieden für sie. In Polen, Ungarn und Siebenbürgen fand sie den
entschiedensten Anklang. In der Schweiz hatte sie sich bereits einen
eigenthümlichen Heerd gegründet. Wir sahen schon, wie Zwingli,
von ganz anderen Grundlagen ausgehend, die Züricher Gemeinde be-
wogen hatte, sich vom Bisthum und somit von der ganzen katholischen
Kirche loszureißen, alle „Gebräuche, die in der heiligen Schrift nicht
Grund haben," abzuschaffen und nach Möglichkeit die altapoftolische
Form einer Christengemeinde wiederherzustellen. Von Zürich aus
brachen sich die evangelischen Ideen weithin in die Nachbarschaft
Bahn, sie stiegen bis zu den eisbedeckten Gipfeln der Alpen hinan, sie
ergossen sich von den völkertrennenden Firsten hinab in die Thäler
und Ebenen Savoyens und der Lombardei, durch die ganze italienische,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Xxih Friedrich_Schutz Friedrich Zwingli