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1. Kursus 1 - S. 105

1896 - Altenburg : Pierer
105 zurckgeben mute. Wodurch der Kaiser auerdem zeigte, da er Brandenburgs Emporkommen mit neidischem Herzen beobachtete? Weg-nhme Schlesiens. Zusammenfassung: Friedrich Wilhelm als Kriegsheld. 1675. Iii.: Was der groe Kurfürst fr sein Land und fr Deutschland gethan hat? 1. Fr sein Land: a) Er hilft dem durch die Greuel des 30 jhrigen Krieges verwsteten Lande wieder auf und bringt es zu neuem Wohl-stand. b) Durch die Aufnahme der vertriebenen Glaubensgenossen fhrt er seinem Lande gewerbfleiige und fromme Unterthanen zu und hebt da-durch Ackerbau und Viehzucht, Handel und Gewerbe. c) Er verschafft durch die Kriege seinem Lande Macht und An-sehen. d) Er sorgt fr seines Landes Sicherheit und Schutz durch Schaffung eines stehenden Heeres. 2. Fr Deutschland: Er ist der Wchter des Deutschtums im Norden, Westen und Osten. Iv. 1. Was der groe Kurfürst durch sein landesvterliches Walten erreicht hat? 2. Warum der groe Kurfürst diese Kriege fhrte, und was er da-durch bewirkte? 12. Friedrichs des Groden Kmpfe um Schlesien. Ziel: Wie des groen Kurfrsten Hoffnung in Erfllung ging. I. Welche Hoffnung hegte der groe Kurfürst? Auferstehen wird mir einst ein Rcher aus meinen Gebeinen." Was veranlate den groen Kurfrsten solch' einen Ausspruch zu thuu? Der Kaiser sah mit Neid und Migunst auf die wachsende Macht Brandenburgs und suchte das Wachstum dieses Staates zu hindern. Darum lie er den groen Kur-frsteu im Stich, als er von Feinden umringt war, untersttzte auch beim Friedensschlsse die Forderungen des Siegers von Fehrbellin nicht, sondern war erfreut, da der groe Kurfürst seine Eroberungen zurck-geben mute. Ja er zog sogar das Herzogtum Schlesien, das nach dem Tode des letzten Herzogs an Brandenburg kommen mute, als erledigtes Reichslehen ein. Der groe Kurfürst mute dies ruhig geschehen lassen, da er gegen so viele Feinde nichts ausrichten konnte. Er hoffte aber, da einer seiner Nachfolger einst diese Schmach rchen werde. Jetzt geht des groen Kurfrsten Hoffnung in Erfllung. Fragen? 1. Wer ist der Rcher jener Schmach. 2. Was veranlat ihn, die Schmach zu rchen? 3. Ob es ihm gelingt, Schlesien zurckzugewinnen?

2. Kursus 1 - S. 51

1896 - Altenburg : Pierer
51 Fragen: 1. Warum zieht er nach dem heiligen Lande? 2. Auf welche Weise kommt er nm's Leben? Ii. 1. Veranlassung des Zuges. 2. Barbarossas Tod. 3. Die Trauer der des Kaisers Tod. 1. Warum heit der Zug Kreuzzug? 100 Jahre frher, zu jener Zeit, da Heinrich Iv. so schwere Kmpfe zu bestehen hatte, war der erste Kreuzzug iu's heilige Land unternommen worden. Alle Teil-nehmer lieen sich ein rotes Kreuz aus die rechte Schulter heften. 2. Weshalb unternahm man solche Zge? Bedrckung der christlichen Pilger durch die Trken. Um nun solche Bedrckungen zu verhindern, wollte man das heilige Land der Herrschaft der Trken entreien. Hat man das Ziel erreicht? Ja. aber nur fr kurze Zeit; denn Jerusalem ist abermals in die Gewalt der Trken gekommen, und so macht sich denn Barbarossa mit noch anderen Knigen Europas auf, das heilige Land zu befreien. Ob's ihm mglich wird? 2. Wie kommt es, da Jerusalem nicht erobert werden kann? Ein trkisches Heer in Kleinasien ist in die Flucht geschlagen, und nun richtet man den Marsch auf Jerusalem. Aus dem Wege dahin ereilt den Kaiser, als er durch den Saleph sprengen will, der Tod. Welchen Eindruck mochte dieser Unglcksfall auf das Heer ausben? Bestrzung und Trauer; Rckkehr. Was wird das deutsche Volk sagen, wenn es von dem Tode Barbarossas Kunde erhlt? 3. Wie kam es, da die Barbarossasage entstand?*) Der Kaiser schieb ans seinem Vaterlande in voller Kraft und Frische, das Volk hat ihn nicht sterben sehen, hat seinen Leib nicht begraben. Deshalb konnte und wollte es nicht an den Tod des groen Kaisers glauben, sondern wartete auf seine Rckkehr. Dazu kam die groe Liebe, deren sich Barbarossa zu erfreuen hatte. Man erzhlte mit Stolz von den Heldenthaten des verschwundenen Kaisers. Ferner: der immer mehr zu-nehmende innere Verfall des Reiches, der von den schwachen Kaisern nicht aufgehalten werden konnte, lie den Wunsch immer wieder rege werden: Ach, wenn er nur wieder kme, der groe und mchtige Kaiser? Iii. Wir untersuchen nun, warum das deutsche Volk mit so groer Liebe an seinem Kaiser Barbarossa hing? a) Worin zeigte sich diese Liebe und Anhnglichkeit? (Im Leben, beim Tode, in der Sage.) *) Friedrich Rotbart von Geibel, 4*

3. Kursus 1 - S. 62

1896 - Altenburg : Pierer
(Zweites Jahr.) U Der Verfall der christlichen Kirche. 1. Stck: Das kirchliche Leben. Ziel: Wir wollen nun erzählen, wie mit dem Verfall des Reiches der Verfall der christlichen Kirche Hand in Hand ging. I. Was wir der die christliche Kirche wissen? Das Christentum wurde durch Bonifatius in den deutschen Landen ausgebreitet und die christliche Kirche durch ihn begrndet. Der Oberste der Kirche war der Papst in Rom, der sich den Statthalter Christi nannte. Die christliche Lehre wurde weitverbreitet durch die Mnche, die in Klstern erzogen wurden. Die Ppste strebten während der Kaiserzeit darnach, ihre weltliche Macht-auszudehnen und die Kirche und ihre Diener voll-stndig von der Macht des Kaisers zu befreien. Grundstze der Ppste. Erfolg? Mittel, um ihre Absichten durchzufhren! Dadurch hatte die Kirche doch eilte gewaltige Macht erreicht; wie kann sie da dem Verfall entgegen gehen? Wohl, uerlich sah es so aus, als ob die Kirche eine gewaltige Macht bese und nicht verfallen knne: aber im Innern war es anders. Und darauf lat uns jetzt unser Augenmerk richten! Ii. Hrt, was uns der Mnch Myconius der die Zustnde in der Kirche berichtet! Besprechung: Inwiefern geht die Kirche ihrem Verfall entgegen? Die Diener der Kirche, die Priester und Mnche, glauben selbst nicht mehr an die Verdienste unseres Heilandes. Sie halten Christum fr einen strengen Richter, den man nur durch die Frbitte der Heiligen oder durch den Abla des Papstes vershnen knne. Die Bischfe predigten nicht, und die Mnche saen lieber beim Mahle und schmausten. Was lehrte also die Kirche damals der die Vergebung der Snde? Der Mensch kann selig werden nicht allein durch den Glauben, sondern auch durch die Frsprache der Heiligen und durch die guten Werke. Welches waren solche guten Werke? Ave Maria, Wallfahrten. Rosenkranzbeten 2c. Weshalb hatte wohl die Kirche solche Lehren aufgestellt? Dadurch bekam sie Gewalt der das Volk. Wer sich den Lehren nicht fgte, der ward mit harten Strafen belegt (Bann!).

4. Kursus 1 - S. 71

1896 - Altenburg : Pierer
71 denn man in gemeinen Predigtbchern und auf den Kanzeln pflegte ans-zulegen. Zusammenfassung: Luther auf den Schulen. (Mansfeld, Mm brg, Eisenach und Erfurt.) Wie mag es nur gekommen sein, da Luther ins Kloster ging und Mnch wurde? 3. Luther im Kloster. (Eintritt. Aufnahme. Probejahr. Priester-weihe.) Warum geht Luther ins Kloster? (Sorge um seiner Seelen Seligkeit; er frchtet sich oor dem Zorne Gottes.) Wie ist er zu diesem Schritt? getrieben worden? (In Mansfeld hat er als Knabe in der Schule und Kirche von dem zornigen Gotte gehrt, da hat er wohl oft gedacht: Was knntest du thun, um dem zornigen Gotte zu gefallen? In Magdeburg, da er bei den Null-brderu war, regte sich wohl der Wunsch: Ach wenn ich doch auch ein Mnch werden knnte. In Erfurt: Bibel, Historie von Hanna und Samuel. Gedanke: Wenn ich doch mein Leben dem Herrn weihen knnte wie dieser! Schwere Krankheit und Sorge um seiner Seele Heil. So reifte der Entschlu allmhlich. Mehrere Unflle beschleunigten seine Ausfhrung. Aber war das nicht Ungehorsam gegen den Vater? (Luthers Brief an den Vater, Bitte um Einwilligung.) Was sagt der Vater dazu? (Des Vaters Antwort, seine Weigerung.) Wie gestaltet sich der Abschied von der Welt? (Studenten und Lehrer begleiten ihn und führen ihn zum Augustinerkloster. Die Klosterpforte wird geffnet und man heit Martin Luther eintreten. Dann fiel knarrend die Thre wieder zu und der Martin Luther hatte fr immer der Welt den Rcken gekehrt. Was wird man von ihm verlangen? b) Aufnahme ins Kloster. Was fordert man im Kloster von dem neuen Bruder? (Klostergelbde.) Wie erfolgt die Aufnahme in die Klostergemeinde? (Feier-licher Gottesdienst, Ansprache des Priors, Ablegung des Gelbdes, Gebete der Brder, Gesang, Aufnahme in das Kloster, zum Zeichen dafr wird ihm die Mnchskutte angelegt und das Haupt geschoren. Wie wird Martin Luther sein Gelbde erfllen? c) Das Probejahr. Was hat er als Mnch zu thun? (Er mu die niedrigsten Arbeiten verrichten: mu mit dem Bettelsacke auf dem Rcken die Straen

5. Kursus 1 - S. 74

1896 - Altenburg : Pierer
74 studiert eifrig darin, und findet, da manche Lehre der Kirche anders ist. Da ist's um seinen inneren Frieden geschehen; zweierlei Gedanken streiten in seinem Herzen. Die Zweifel qulen ihn; aber noch hngt er mehr an der Lehre der Kirche und ist bemht, seinen Gott zu vershnen. b) Wie sucht er die Zweifel zu beseitigen und Frieden zu erlangen? Er geht ins Kloster; tglich liegt er siebenmal auf den Knieen und betet, tglich ruft er drei Heilige an, da sie fr ihn Frbitte einlegen; tagelang hat er gefastet, Nchte hindurch gewacht, Frost und Klte ertragen. Doch vergeblich. Die Zweifel mehren sich; denn er mu erkennen, die guten Werke vermgen den Zorn Gottes nicht zu stillen. Da versenkt er sich ganz in das Buch aller Bcher, und hier findet er, was er durch Fasten und Kasteien vergeblich gesucht, den Frieden seiner Seele durch das Wort Glaube an den Herrn Jesnm Christum" und Also hat Gott die Welt geliebt". So hat er aus eigner Erfahrung gelernt, da die guten Werke, welche die Kirche fordert, zur Vergebung der Snden nichts ntzen, sondern allein der Glaube, und so wird aus dem einstigen Freund der guten Werke ein Gegner derselben. Iv. 1. Weist an der Jugendgeschichte nach, da der Grund zu Luthers Thateu gelegt worden ist? 2. Stellt den inneren Entwickelnngsgang von 14891517 dar! 3. Die Kmpfe Luthers: a) mit sich; b) mit den Eltern; c) mit den Freunden; d) mit den Feinden. 4. Luthers Bruch mit Rom. 1. Stck: Die Unterredungen. Ziel: Wie der Papst den khnen Mnch von. Wittenberg zur Rechenschaft zieht. I. Weshalb zieht er den khnen Augustinermnch zur Rechenschaft? Was hat Luther verbrochen? Er hat, wie einst vor ihm Johann Hus, die Lehre vom Abla als eine Irrlehre bezeichnet, hat gelehrt und gepredigt, da man nicht durch gute Werke Vergebung der Snden erlangen knne, sondern allein durch den Glauben; er hat in seinen Thesen auch behauptet, der Papst knne nicht Snden erlassen, das knne nur Gott allein zc. Darber wird natrlich der Papst erzrnt sein. Und wozu zieht er ihn zur Rechenschaft? Er wird von Luther verlangen, da er die Stze, die er geschrieben, und seine Lehren, die er ausgestellt, widerrufe, gerade so wie man es einst von Johann Hns verlangte. Da war Luther in schlimmer Lage. Inwiefern? Wenn er seine Lehre widerrief, so handelte er wider seine berzeugung und wider die Schrift, und verharrte er bei seiner Lehre, dann drohte ihm der Bann. Was mchten wir nnn wissen?

6. Kursus 1 - S. 89

1896 - Altenburg : Pierer
89 9. Der schmalkaldische Krieg. Ziel: Wir wollen nun erzählen, wie Kaiser Karl V. die Drohung, welche er auf dem Reichstage zu Augsburg aussprach, mit Gewalt durchfhrte. I. Welche Drohung hatte er damals ausgesprochen? Wollen sich die evangelischen Fürsten nicht nach dem Reichstagsbeschlu fgen, so sei er als der Schutzherr der rmischen Kirche nicht gesonnen, eine Kirchen-spaltnng in Deutschland zu dulden. Wenn sie nicht ohne Zgern ihre Irrtmer aufgeben und die kaiserlichen Forderungen unterschreiben wrden, so falle die Schuld an dem Blute, das dann vergossen wrde, auf sie, auf sie die Verwstung der Lnder. Und wie hatte er dem Knr-frsten von Sachsen gedroht? Und Dir wird man Kurhut und Leben nehmen, und Deine Unterthcmen werben mit Weib und Kind zu Grunbe gehen, Was hatten die Protestanten also vom Kaiser zu erwarten? Sie muten gewrtig sein, ba er mit Waffengewalt sie zur katholischen Kirche zurckfhren werbe. Wie suchten sie sich zu schtzen? Sie schlssen den schmalkalbischen Bnnb, in dem sie sich gegenseitige Untersttzung gelobten. Wie kommt es aber, ba der Kaiser seine Absicht so lange hinausgeschoben hat? Kriege gegen die Trken und Franzosen ber-Hinbern ihn an der Ausfhrung, und bei er der Hilfe der Protestanten beburfte, so schlo er mit ihnen den Nrnberger Religionsfrieben. Jetzt werben die Kriege gewi beenbet sein, und barum wirb er nun mit Gewalt burchsetzeu wollen, was man einstens auf dem Reichstage zu Augsburg beschlossen hatte. Fragen: 1. Was veranlat den Kaiser dazu. jetzt feine Absicht ans-zufhren? 2. Ob die lieber des schmalkalbischen Buubes auch fest zu-sammeuhalten? 3. Ob es dem Kaiser gelingt, die neue Lehre zu bmpfen? Ii. 1. Das Xribentiner Konzil. Warum beruft der Papst das Xribeittiner Konzil? Auf Veranlassung des Kaisers, der bei glaubte, auf gtlichem Wege eine Einigung zwischen den beiben ftreitenben Parteien zu erzielen, zumal auch Luther sich auf ein solches Konzil berufen und gelobt hatte, sich dem Beschlu besselben zu unterwerfen. Warum verweigern die Protestanten ihre Teilnahme? Die Reformation war eine rein beutfche Angelegenheit und die konnte nur auf einem deutschen Konzil zum Austrag gebracht werben. Da wre eine Verteibigung der evangelischen Sache und eine Verstnbigung leichter mglich gewesen als auf dem allgemeinen Konzil, wo alle mglichen

7. Kursus 2 - S. 63

1897 - Altenburg : Pierer
63 und der Fürsten Ziel vereitelt? Der Kaiser ist wieder in den vollen Besitz der Reaierunasgewalt gekommen. Der Reichstag zu Augsburg ist vereitelt, der Bund zwischen Fürsten und Papst gelockert, die Fürsten aber sind unschdlich gemacht. So hat er den Papst durch seme Bue besiegt. Und trotz dieses Erfolges lag in den Tagen von Kanossa eine tiefe Erniedrigung des Kaisertums. Inwiefern? Der Kaiser hat dadurch zugegeben, das; der Papst das Recht habe, den Kaiser abzusetzen. So geht Heinrich trotz seines Sieges als Besiegter aus dem Kampfe hervor. berschrift: Wie Heinrich sich durch die Bue zu Kanosia vom Banne befreit. ^ r . ..., Iii. Wodurch die Schmach von Kanossa herbeigefhrt wurde? Die Schuld trifft zunchst den Papst Gregor Vii, dessen Plan dahin ging, die Kirche frei und selbstndig, den Papst zum Herrn der Kirche und der Kaiser und Reich zu machen. Ehrgeiz und Herrsch-sucht waren die Triebfedern, die ihn dies Ziel verfolgen lieen. Dabei behauptete er, da er der Stellvertreter Petri sei und da ihm Gott die Macht gegeben habe, zu binden und zu lsen im Namen des dreieinigen Gottes, da ihm also durch Petrus die Herrschaft der die Kirche und der die irdischen Reiche bertragen worden sei. Das steht aber nirgends in der heiligen Schrift. Herr der Kirche ist Christus, und Herr des irdischen Reiches ist der Kaiser. (Rom. 13, 12, Matth. 20. 21. lyoh. 18. 36.) Die Obrigkeit ist Gottes Ordnung, also kann sie keinen andern irdischen Herrn der sich haben, sie ist ihr eigner Herr. Also ist der Kaiser der Kerr des Reiches und nicht der Papst. Wie kann auch der Papst Herr sein auf Erden, der doch ein Mensch ist und als solcher doch auch irrt und sndigt. Der Plan Gregors war also unchristlich. Bei der Aus-fhrung des Planes zeigt er sich rcksichtslos, klug, mutig. Schuld waren ferner die Fürsten. Die Eideslsung ist ihnen ein willkommener Vorwand, um durch Abfall von dem nach immer grerer Knigsmacht strebenden König ihre bedrohten Rechte und Freiheiten sicher zu stellen. Durch dieses selbstschtige Streben ging die Einigkeit im Innern verloren, in dem Reiche aber die Selbstndigkeit und Hoheit, die es von jeher neben und der dem Papsttum gehabt hatte. Anstatt mit dem Kaiser fr die Macht und Ehre des Reiches zu sorgen, wie es ihre Pflicht war. sind sie dem Papst bei der Durchfhrung seines Planes behilflich. Endlich trgt die Schuld daran der König selbst: Er miachtet das Verbot der Simonie das war unklug; er setzt den Papst ab das war hochmtig und unrecht; er bedrckt die Sachsen das war gewalt-thtig; er unterschreibt den Vertrag von Tribur das war kleinmtig; er verzichtet dem Papste gegenber auf alle Ausbung kniglicher Gewalt das war schimpflich. Iv. 1. Was meinte Fürst Bismarck mit dem Worte: Nach Kanossa gehen wir nicht!" 2. Inwiefern hat Gregor den Sieg davongetragen? 3. Wie zeigt sich heute noch das Streben Roms nach Unabhngigkeit? Ob die deutschen Fürsten nunmehr Heinrich Iv. wieder als ihren König und Herrn anerkennen, wie sie im Vertrage zu Tribur gelobt?

8. Kursus 2 - S. 30

1897 - Altenburg : Pierer
30 dem Leben den." Wenn jemand einen Bischof oder Priester ttet soll er mit Enthauptung gestraft werden." Wenn jemand, vom Teufel betrogen, nach der Heiden Sitte glauben sollte, ein Mann oder Weib sei behext und deswegen sie oerbrennt, der soll es mit dem Leben den." ..Wenn einer den Krper eines Toten nach heidnischer Sitte verbrennt soll er es mit dem Leben den." Wenn jemand im Volke der Sachsen etwa ungetanst sich verbergen will und es verschmht, zur Taufe m kommen, in der Absicht. Heide zu bleiben, soll er mit dem Tode bestraft werden." Alle Kinder sollen vor Ablauf eines Jahres getauft werden. Und wir setzen fest, da wenn einer ein Kind vor Ablauf eiues Jahres nicht zur Taufe zu bringen sich unterfngt, ohne Rat und Erlaubnis des Geistlichen, er dem Staate 120 Solidi zahlen soll, so er von Adel ist. ist er aber ein Freier, so zahle er 60, und wenn er ein Hriger ist' 30 Solidi." Wenn jemand eine verbotene und unerlaubte Ehe eingegangen ist, auch wenn jemand bei den Quellen. Bumen oder Hainen betet oder bei denselben nach heidnischem Brauche opfert oder den Heid-nischen Gttern zu Ehren ein Mahl hlt, soll er. wenn er adlig ist 60 Solidi, wenn er ein Freier 30, wenn er ein Hriger ist. 15 Solidi zahlen." c) An den Sonntagen soll man kein Gericht und keine ffentliche Versammlung abhalten, es sei denn, da die Not oder der Krieg dazu drngt. Sondern es sollen alle sich zur Kirche begeben, um Gottes Wort anzuhren und sich dem Gebete und den frommen Werken widmen. Des-gleichen sollen an den groen Festtagen alle Gott und der Kirche dienen und weltliche Versammlungen meiden." d) Die Gaugenossen, welche zu einer Kirche gehren, sollen dieser Kirche einen Hof und zwei Morgen Landes geben und von je 120 Menschen (Edlen. Gemeinfreien und Hintersassen) je einen Knecht und eine Magd." Alle Sachsen mssen den zehnten Teil ihrer Habe und ihrer Arbeit ihren Kirchen und Geistlichen abtreten. Auch dahin ist man berein gekommen, da von allen Abgaben, welche dem König zu-kommen, der zehnte Teil an die Kirchen und Priester gegeben werden soll." Wie hat er die Unterwerfung der Sachsen herbeigefhrt? Er berzieht das Sachsenvolk mit Krieg; mit Grausamkeit und Hrte zwingt er sie zur Annahme des Christentums; durch uerst strenge Ge-setze und harte Strafen sucht er das Heidentum auszurotten. Was ist darber zu urteilen? Seine Grausamkeit und Hrte ist ungerecht und unchristlich, oft auch unklug; dadurch wird die Unterwerfung und Bekehrung nur erschwert; denn der Ha gegen die frnkische Herrschaft und gegen das Christentum wird immer grer. Auch die Gesetze sind zu hart und nicht christlich. Auf zahlreiche Vergehen wird die Todes-strafe festgesetzt. (Wie wars bei den alten Deutschen und Sachsen? Wie bei uns?) Warum handelt Karl so?.. Raub- und Rachsucht, Treulosigkeit der Sachsen; Weigerung zum bertritt; Ha gegen das Christentum. Was hat nun Karl d. Gr. durch den Sachsen-krieg erreicht? Der letzte Rest des Heidentums ist vernichtet, das ge-samte Frankenreich gehrt der christlichen Religion an; alle deutschen Stmme sind unter seinem Zepter vereinigt. 3. Stck: Karls Kriege zur Sicherung des Reiches. Warum die Sachsen immer wieder von neuem sich empren konnten.

9. Kursus 2 - S. 34

1897 - Altenburg : Pierer
34 Wo ein jeglicher Mann Fried und Geleit hat, da sollst du keins haben und wir weisen dich m die vier Straen der Welt." In dem Gau re-l* der Firqf m Friedenszeiten alle 14 Tage Gericht. Unter einer Eiche aus heiliger Statte versammelte er sich mit den Schffen, die ihm um das Urteil finden zu helfen. Als Strafen waren n^ist Geldbuen im Gebrauche. Nur auf den Mord hochgestellter Personen (Grafen Priester u. f to ) stand die Todesstrafe. Kerkerstrafen gab es fast aar,nicht. Bei der Rechtsprechung hatte das Gottesurteil eine hohe Be-oeutung. Karl d. Gr. besahl, da diesem Glanben beizumessen sei Be-sonders hufig wurden angewandt die Kreuz-, Wasser- und Feuerprobe d) Wie sorgt also Karl b. Gr fr Recht und Ordnung Er grndet besondere Gerichte, die es frher nicht gegeben hatte: die Gau- und St'omgsgenchte. Dadurch konnte jedem zu seinem Rechte verholfen werden; denn wenn einer glaubte, da ihm vor dem Gaugerichte Unrecht geschehen sei, so konnte er Berufung einlegen und sich an das Knigsgericht wenden, das die Angelegenheit noch einmal untersuchte. Auf welche Weise wurde die Untersuchung ge-fordert? Durch das Gottesurteil, das schon die alten Deutschen kannten, suchte man den Schuldigen zu finden. Worin bestand das Gottesurteil? Kreuz-, Feuer- und Wasserprobe. In welcher Weise wurden diese gehandhabt? Was ist darber zu urteilen? Wie be-strafte man die Verbrecher? Geldbuen (Beispiele!!), Todesstrafe-Verstmmelungen. Warum gab es noch keine Kerkerstrasen? (Mangel an Zuchthusern und Gefngnissen; oftmals dienten Klster dazu!) Zusammenfassung: Wie Kaiser Karl im Innern seines Reiches aus Recht und Ordnung hielt durch die Gauverfaffung und die M- und Gaugerichte. 3. Stck: Die Hebung des Volkswohlstandes. Wie Karl d. Gr. auch den Wohlstand seines Volkes zu haben bestrebt war. 1. Er sucht den Ackerbau zu heben. Wie suchte Karl den Ackerbau zu frdern? Er lie Wlder ausroden. Smpfe austrocknen und Einden in fruchtbare Gefilde ver-wandeln. Er selbst ging mit bestem Beispiele voran, indem er auf seinen Knigspfalzen Musterwirtschaften anlegte. An Stelle der wenig lohnenden Graswirtschaft wurde die Dreifelderwirtschaft (Erklren!) eingefhrt, durch welche vielmehr erbaut wurde. Wozu richtet er die Mustergter ein und giebt so genaue Bestimmungen? Das Volk soll mehr und mehr auf eine grere Ausnutzung des Grund und Bodens hingelenkt werden, soll erkennen, da der Ackerbau nicht nur den Wohlstand frdert, sondern auch bessere Sitten im Gefolge hat. soll in den Mustergtern des Kaisers eine Anleitung haben, auf welche Weise der Ackerbau lohnend und ausgiebig gestaltet werden kann, soll endlich erkennen, da der Acker-bau keine entehrende Beschftigung ist, wie die freien Männer ehedem meinten. Was hat er dadurch erreicht? Die Leute fanden nach und nach mehr Wohlgefallen an der friedlichen Arbeit, und die alte Vor-liebe fr Jagd, Krieg. Spiel und Trinkgelag ward dadurch gebrochen. Dem unstten Wandern ward Einhalt gethan; er gestattete, die Htte fester und wohnlicher zu bauen; die Leute rckten nher zusammen, es entstanden

10. Kursus 2 - S. 38

1897 - Altenburg : Pierer
38 Wir betrachten dann nach kurzer Darstellung der Geschichte: Das Werk des Bonifatius und seine Bedeutung fr unser deutsches Vaterland. Was veranlate ihn. nach Deutschland zu ziehen? Er kennt das Wort des Herrn, das er einst zu seinen Aposteln gesagt: Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker". Diesem Befehle seines Herrn und Meisters gehorcht er ohne weitere Aufforderung. Die Liebe zu seinem Herrn und Heilande und seinem heiligen Worte treibt ihn hinaus in das fremde Land, nicht achtend der Gefahren, die ihm drohen. Das eigene Wohlergehen setzt er zurck, die Bekehrung seiner Mitmenschen, die in heidnischer Finsternis dahin leben, liegt ihm hher als sein Glck. Und so fest ist er m seinem Entschlsse, da ihn niemand und nichts ab-zuhalten vermag. Frei von Selbstsucht und Eigennutz ist er; nicht eitle Ruhm- und Ehrsucht treibt ihn in die Ferne. Es ist die Liebe zu seinen Mitmenschen : ihnen, die an nichtige Götter glauben und dem thrichtesten Aberglauben ergeben sind, will er helfen, sie aus der Nacht der Unwissen-heit in das Licht des Christenglaubens führen. Er ist beseelt von der rechten Gottes- und Nchstenliebe, die nicht nach Ruhm und Ehre trachtet, die nicht nach einem sorgenfreien und beqnemen Leben steht, die sich nicht an die Gter dieser Welt hnget. Er war das rechte Werkzeug des Herrn, wohl ausgerstet, das schwere Werk zu vollbringen, der Paulus der Deutscheu. Wie suchte er seine Aufgabe zu lsen? Schon in der Jugend bereitet er sich auf seinen Beruf vor und weiht sich dem Herrn. Und als der Freund ihn ruft, da zieht er bereitwillig hin. Mit seinen Begleitern durchwandert er das Land und sucht durch das belehrende Wort und durch die mutige That die Heiden von der Ohn-macht ihrer Gtzen und vou der Allmacht des Herrn zu berzeugen. Nicht mit Gewalt, wie Karl d. Gr. oder Chlodwig, sondern mit Liebe sucht er sie fr die heilige Sache zu gewinnen. Zwar drohen ihm manche Gefahren, aber im Glauben an seinen Heiland findet er den Mut. Furchtlos schaut er den drohenden Gefahren ins Antlitz. Obgleich Radbod gegen die christlichen Sendboten wtet, geht er dennoch zu den Friesen und harrt selbst unter schwierigen Verhltnissen zwei volle Jahre aus; obgleich die heidnischen Hessen ihn murrend und drohend umstehen, legt er doch die Axt an den Stamm der gottgeweihten Eiche; obgleich er ahnen mu, da es sein Todesgang ist, zieht er doch im Greisenalter noch einmal zu den Friesen und opfert frhlich dem Herrn sein Leben. Er scheut nicht die Mhen und Sorgen, die mit dem schweren Werke verbunden sind. Standhaft und mit bewundernswerter Ausdauer ertrgt er dieselben und arbeitet rastlos und unermdlich an dem Bekehrungs-werke. Seine Milde und Freundlichkeit, die er im Verkehr mit den Heiden an den Tag legt, seine Frmmigkeit, die aus allen seinen Thaten und Reden spricht, seine Beredsamkeit, von der alle gefesselt werden, sichern ihm den berraschenden Erfolg. Mehr als 100000 deutsche Heiden fhrt er dem Christentume zu. Und welche Bedeutung hat nun sein Werk? Bonifatius ist zwar nicht der erste und einzige Glaubensbote in Deutsch-laud gewesen; schon vor ihm hatte das Christentum an einzelnen Stellen Wurzel gefat. So fand Bonifatius berall schon wichtige Anfnge vor. Was seine Vorgnger begonnen, hat er fortgefhrt und vollendet. Er taufte nicht blo Taufende von Deutschen, er wute auch dem deutschen
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