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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kursus 1 - S. 11

1896 - Altenburg : Pierer
11 Ob wohl in den Jahrhunderten bis zur Wanderzeit manche Vernderungen erfolgt sind? 1. Die frhere Zerrissenheit in unzahlige Vlkerstmme ist geschwunden. Wir begegnen jetzt nnr noch wenigen groen Vlkerbnden. Was wohl die Ursache zu solchem Zusammenschlu gewesen sein mag? 2. An der Spitze eines solch groen Vlkerbundes steht in der Wanderzeit ein König, der aus dem vornehmsten Geschlechte gewhlt und durch Erhebung auf den Schild zum Heerfhrer bestimmt wurde. Die Gewalt des Knigs ist weit grer als die der alten Heerfhrer aus der Urzeit. 3. Einige Volksstmme, z. B. die Goten, sind bereits Christen. Iv. 1. Wie es nach der Vlkerwanderung in unserem deutschen Vaterlande aussah? 2. Was durch die Vlkerwanderung bewirkt worden ist? 5* Bonifatius. Ziel: Wie das Christentum auch zu den brigen deutschen Vlker-stammen gebracht wird. I. Zu wem war es bereits gebracht worden? (Goten?) Wer hatte es ihnen gepredigt? (Bischof Ulfilas, Bibelbersetzung, gotisches Vaterunser.) Woher Ulfilas wohl die christliche Religion kannte? Wie hatten sich die Goten der neuen Lehre gegenber verhalten? (Nur ein Teil, die Westgoten, hatten das Christentum angenommen.) Warum nicht alle? (Die Ostgoten hielten fest am Heidenglauben!) Jetzt wird auch den brigen deutschen Stmmen das Christentum gepredigt! Was mchtet ihr da wissen? 1. Wer predigt den deutschen Stmmen das Christentum? 2. Zu welchen Stmmen wird es zunchst gebracht? 3. Wie verhalten sich dieselben der neuen Lehre gegenber? Was meint ihr wohl? Es wird ein frommer Glaubensbote fein, der den Deutschen das Evangelium von Christo gepredigt. Er wird im Lande umherziehen, wie einst der Heiland, und wird unter freiem Himmel predigen und den Leuten sagen, da die Heidengtter ohnmchtig sind. Manche werden ihm Glauben schenken und sich von ihm taufen lassen, andere aber werden an ihrem alten Glauben festhalten und von der neuen Lehre nichts wissen wollen! Nun, sehen wir zu, was die Geschichte berichtet! Ii. 1. Stck: Winfried in Hessen. Lesen des Gedichtes: Die Donnereiche bei Geismar.*) Besprechung: Welche Frage wird uns beantwortet? (Alle drei!) *) Das Gedicht wird in der Deutschstunde behandelt.

2. Kursus 1 - S. 26

1896 - Altenburg : Pierer
26 It. 1. Stck: Heinrichs Wahl. (König Konrads Entschlu. Herzog Heinrichs Wahl.) Besprechung: 1. Bei der Erzhlung ist uns zweierlei aufgefallen: Ein neuer König hat der das deutsche Land regiert: König Konrad, aus dem Geschlechte der Franken. Wie geht das zu? König Ludwig, unter dessen Regierung die Ungarn so arg hausten, war gestorben. Auf den Rat des Erzbischofs Hatto von Mainz wurde der Fraukenherzog Konrad zum König gewhlt. Acht Jahre hatte er der das Reich geherrscht; aber es war ihm nicht gelungen, die Fürsten zu einigen und das Volk aus seiner bedrngten Lage zu retten. Auf dem Sterbebette for-derte er seinen Bruder auf, Herzog Heinrich die Knigskrone zu ber-tragen. Warum fllt seine Wahl gerade auf den Sachsenherzog? Heinrich war ein kluger und tapferer Held, von dem man erwarten konnte, da er das gesunkene Ansehen des Knigs wieder heben und das Reich gegen uere Feinde schtzen werde. Woher aber wute Konrad solches? Er hatte sich mit ihm verfeindet und war gegen ihn in den Kampf gezogen; aber Heinrich war Sieger geblieben. In diesem Kampfe hatte er Hein-richs Feldherrn- und Herrschertalent erkannt, und darum bat er seinen Bruder, auf die Krone zu verzichten und sie Heinrich anzutragen. Und wie verhielt sich Herzog Eberhard? Zum Wohle des Reiches entsagt er unter Thrnen der Krone des Reiches und giebt damit den Plan auf, selbst König zu werden. Wohl mag es ihm nicht leicht gefallen sein, aber aus Liebe zu seinem Bruder giebt er das Versprechen, des Bruders Wunsch zu erfllen. Ob der Sachsenherzog die angebotene Krone annimmt? 2. Wie verhlt sich also König Heinrich? Er betrachtet die Wahl als ein Zeichen gttlicher Gnade und als ein Zeichen der Liebe von feitert des Volkes. Und darum nimmt er die dargebotene Krone an; aber salben und krnen lt er sich durch den Bischof nicht, weil er sich dazu nicht wrdig hlt. Schildert den Vorgang der Knigswahl? Zusammenfassung: Dersachseuherzog Heinrich wird zum deutschen König gewhlt. 2. Stck: Die Einigung der deutschen Stmme. Ziel: Wie König Heinrich die deutschen Stmme einigt. I. Aber die waren doch einig; sie hatten ja Heinrich sich zum König erwhlt! (Nein, es waren nur die Sachsen und Franken zu Fritzlar er-schienen und hatten Heinrich gewhlt.) Welche Herzge fehlten noch? (Es fehlten noch die Herzge von Schwaben, Bayern und Lothringen.) Warum aber hatten diese dem Sachsenherzog nicht gehuldigt? (Neid; sie wollten nicht gehorchen, wollten ihre eignen Herren sein.) Was hatte

3. Kursus 1 - S. 28

1896 - Altenburg : Pierer
28 zur Huldigung bringen. Mild und freundlich behandelt er den Schwaben-herzog und wei ihn zur Erkenntnis seiner eignen Schwachheit zu bringen. Seine Friedensliebe hlt ihn ab von dem drohenden Kampfe und in finget Weise bringt er den Bayernherzog dahin, vom Mutigen Kampfe abzulassen und ihn als König anzuerkennen. Ebenso klug ist es, da er den Herzog von Lothringen allmhlich fr sich gewinnt und durch Verheiratung mit seiner Tochter an das Reich fesselt. 3. Und was hat er durch seine Klugheit und Milde erreicht? Zwar sind die Herzogtmer nicht beseitigt; aber die Herzge haben sich untereinander ausgeshnt und dem König Treue und Gehorsam gelobt. So ist der innere Zwiespalt beseitigt, ein oberster Herr und Ge-bietet; der der allem Volk und der allen Landen des Reiches stehet, ist wieder vorhanden, der die Grenzen schtzet vor dem hereinbrechenden Feinde. Das Reich war gerettet von dem Untergnge, der ihm drohte. Iv. 1. Wodnrch hat König Heinrich den Bestand des deutschen Reiches gesichert? 2. Inwiefern knnen wir Heinrich I. als den Begrnder des deutschen Reiches bezeichnen? Mx Heinrichs Kampf mit den Ungarn und Wenden. berleitung: Ob König Heinrich auch die Hoffnungen des deutschen Volkes erfllt? Ziel: Wie König Heinrich sein Volk von den gefhrlichen Feinden befreit. I. Wer waren diese gefhrlichen Feinde? (Wenden und Ungarn.) Und wodurch wurden sie den Deutscheu so gefhrlich ? (Einflle!) Was wit ihr der diese Raubzge zu erzählen? Warum konnten sie damals solche Raubzge wagen ? (Nachbarn der Deutschen; kriegs-gebte Leute; in Deutschland Zwist im Innern; kein tapferer König an der Spitze; das Heer zu schwach; die Orte ohne jeglichen Schutz.) Heinrich befreit fein Volk. Was mu er da thun ? (Er mu fein Land vor den Raubzgen zu schtzen suchen, und mu die Feinde, wenn sie wieder einmal kommen, zchtigen.) Fragen: 1. Wie schtzt König Heinrich sein Land und Volk? 2. Wie zchtigt er die Feinde? Ii. Erzhlung: 1. Heinrich sorgt fr des Reiches Schutz und Sicherheit und macht sein Volk wehrfhig.*) 2. Heinrich unterwirft die Wenden. 3. Heinrich besiegt die Ungarn. Besprechung: 1. Wie kommt es, da Heinrich mit den Ungarn einen Waffenstillstand schliet? (Er kann keine *) In der Deutschstunde: Heinrich der Stdtebauer von Grube.

4. Kursus 1 - S. 32

1896 - Altenburg : Pierer
32 deutschen Stmmen fehlte, wie einst zu Armins Zeiten, der rechte Sinn fr Einigkeit; sie lebten miteinander in Hader und Streit, und die Herzge wollten am liebsten ihre eignen Herren sein, nur nicht einem andern gehorchen. Und darum ward das Reich ringsumher bedrngt von mchtigen Feinden. Die einzelnen Stmme konnten den Feinden nicht wehren; dazn waren sie zu schwach, nicht kriegsgebt genug. Das Volk aber war in seinen offenen Wohnpltzen jederzeit den frechen Rnbern preisgegeben. Das sollte anders werden; aber nicht mit einem Male konnte es ge-schehen. Mit seinen Sachsen und Thringern allein konnte er den wilden Feinden nicht widerstehen; darum ist er bemht, die deutschen Fürsten und Völker zu einigen. Und durch seine Milde und Freundlichkeit gelingt es ihm auch, die Einigkeit wieder herzustellen. Und nachdem er dies erreicht, sucht er durch den Waffenstillstand Zeit zu gewinnen, um das geeinte Volk wehrfhig xtnb stark zu machen und das schutzlose Land durch feste Burgen zu schtzen und zu sichern. Und dann erst erprobt er die Tchtigkeit seines Heeres an dem weniger gefhrlichen Feind. Und als es die Probe trefflich bestanden, nimmt er den Kampf mit dem frechen Ruber im Osten auf und bereitet ihm eine empfindliche Niederlage. Ob er das wohl am Anfang seiner Regierung auch vermocht htte? Warnm nicht? So sehen wir also: Heinrich I. einigt das deutsche Volk, macht es wehrfhig und rettet es so von seinen Feinden. Iv. 1. Welchen Umstnden verdankt Heinrich I. den Sieg der Wenden und Ungarn? 2. Welchen Nutzen hatten die Wendenkmpfe? 3. Inwiefern kann Heinrich I. der Stdtegrnder genannt werden? 11. Ottos I. Kampf mit den Ungarn. berleitung: Ob die Ungarn und Wenden nunmehr ihre Raub-zge unterlassen werden? Ziel: Wie der alte Ruber im Osten abermals das deutsche Land sengend und brennend durchzieht. I. Was mag die ruberischen Ungarn zu dem neuen Einfall ver-anlat haben? (Es war der Zorn und die Wut der die erlittene Nieder-lge; diese Schmach wollten sie rchen. Es war aber auch die Raub-sucht; deuu sie haben gewi gar oft an die reichen Schtze gedacht, die sie auf ihren Kriegszgen erbeutet.) Wohin sie sich diesmal wenden? (Gewi wieder nach Sachsen.) Ob sie nicht auch ein anderes deutsches Land verwsten knnten? ... Denkt, welchen Weg sie damals einschlugen, als sie den verweigerten Tribut sich holen wollten! (Bhmen, Land der Daleminzier, Thringen und Sachsen.) Ob es nicht noch einen anderen Weg gab? (An der Donau entlang nach dem Bayernland.) Welche Fragen: 1. Welchen Weg ziehen die Ungarn und welches deutsche Land

5. Kursus 1 - S. 46

1896 - Altenburg : Pierer
46 meisten Fürsten wieder zu ihm bergetreten; Anhnger in der Lombardei. Welchen Erfolg hat Kaiser Heinrich? (Eroberung der Stadt Rom. Gegenpapst. Ende Gregors Vii.) Ob König Heinrich nun Ruhe hatte? 4. Heinrichs letzte Tage.*) Wie kommt es, da er keine Ruhe hat? (Seine Feinde reizen seinen Sohn zur Emprung und so mu er fliehen. In Lttich ist er gestorben, lind auch sein Leichnam sollte noch keine Ruhe haben. In-wiefern?) berschrift: Heinrichs letzte Tage. Hauptzusammeufassuug: Heinrichs Kampf um seine Krone. Iii. Woran es lag, da König Heinrich Iv. solche harte Kmpfe zu bestehen hatte? 1. Welche Kmpfe er zu bestehen hatte ? 2. Wodurch diese Kmpfe verursacht wurden? (Zunchst Dar-steuuug der Veranlassung.) 3. Ob diese Kmpfe nicht htten oermieden werden knnen? Der Sachsenkrieg und die mit diesem zusammenhngenden Ver-Wstungen htten sehr wohl oermieden werden knnen, wenn König Heinrich den Verdchtigungen des Erzbischofs von Bremen nicht Glanben geschenkt und die Sachsen nicht ohne weiteres bedrckt htte. Auch htte Kuig Heinrich erst untersuchen mssen, auf welcher Seite die Schuld lag; das thut er nicht. Er bestraft auch nicht blo die Groen des Volkes, sondern das gesamte Sachsenvolk. Und wie straft er nun? Das war un-gerecht und hochfahrend, hart und unbarmherzig gehandelt. Durch eine derartige Behandlung werden die Sachsen erbittert gegen den Kuig, und als dieser ihren Bitten fein Gehr schenkt, da steigt die Erbitterung anf's hchste, und die Sachsen lassen sich in ihrer Wut allerlei Greuel-thateu zu schulden kommen. Htte Heinrich die Bitten der Sachsen vor dem Aufruhr erfllt, so wre jedenfalls das Unheil abgewendet worden. Und wie stand es mit dem Kampf zwischen Kaiser und Papst? Sdb der wohl htte vermieden werden knnen? Auch wenn Heinrich nicht mit' den Sachsen in Kampf geraten, wre der Kampf mit dem Papste doch ausgebrochen; denn Gregor Vii. htte in seinem Streben nach der Oberherrschaft nichts unversucht gelassen; aber der Kampf wrde ohne Zweifel einen ganz anderen Ausgang genommen haben. Denn wenn König Heinrich sich in seinem jugendlichen Leichtsinn nicht zu allerhand Grausamkeiten htte hinreien lassen, dann htten sich auch die deutscheu Fürsten und Völker nicht von ihm abgewandt, sondern htten ihm treu zur Seite gestanden auch im Kampfe gegen Gregor, und der Bannfluch htte nicht gewirkt. *) Die Glocken zu Speier pon Oer.

6. Kursus 1 - S. 55

1896 - Altenburg : Pierer
55 Herannahen eines reichbeladenen Wagens oder Schiffes schon lange vor-aus gewahren; so hatten sie Zeit, von den Burgen herabzuziehen und sich im Waldesdickicht zu verbergen, um den Zug aus einem Hinterhalte zu berfallen; die groe Zahl ihrer Reisigen jedoch erleichterte ihnen das Handwerk ungemein. Aber warum strafte der Kaiser die ungehorsamen Ritter nicht? Die Kaiser, die nach Friedrich Barbarossa in Deutschland regierten, waren meist nicht in Deutschland. Sie weilten fern vom Reiche in Italien und kmpften dort mit dem Papste und den Lombarden, und kamen sie doch einmal auf kurze Zeit nach Deutschland, so hatten sie nicht Zeit genug, alle Friedensstrer zu zchtigen. So lange der Kaiser dann im Reiche war, ruhten wohl die Fehden; sobald er das Reich wieder ver-lassen hatte, entbrannten die Ruberfehden von neuem. Die Verordnungen des Kaisers aber wurden von den Raubgesellen nicht geachtet; man trotzte allen Gesetzen und betrachtete das ehrlose Handwerk als ein Recht des Strkeren. Zusammenfassung: Wie in unserem Lande die Raubritter arg hausten. Ob niemand diesem Treiben Einhalt zu thun ver-mag? 2. Das Zwischenreich. Wie kommt es, da auch nach dem Aussterben der Hohenstaufen noch keine Ruhe und Sicherheit herrscht? Der Zu-stand wird immer schlimmer; die Fehden nehmen zu; Mord und Brand ist an der Tagesordnung, weil kein Kaiser mehr da ist. Hatte Deutschland damals wirklich keinen Kais er? Einen Kaiser hatte das Reich, ja sogar zwei; aber beide Kaiser wohnten auer-halb des Reiches; der eine ist nie in das Reich gekommen und der andere ist nur am Rhein gewesen. Wie kam es, da fremde Fürsten die deutsche Kaiser-krne trugen? Ein deutscher Fürst mochte die Krone nicht tragen; denn sie war berall verachtet. Die Wahlfrsten verkauften ihre Stimmen fr Geld; wer am meisten bot, erhielt sie. Ihre Selbstsucht war grer als die Liebe zum Vaterlande. Wie es wohl damals in Deutschland ausgesehen haben mag? Saaten verwstet, Drfer und Städte niedergebrannt, zahllose Menschen hingeschlachtet iz. Zusammenfassung: Wie während des Zwischenreiches das Elend noch grer wurde. 3. Ziel: Wie sich das deutsche Volk in jenen schweren Zeiten selbst zu helfen suchte.

7. Kursus 2 - S. 49

1897 - Altenburg : Pierer
49 es ihm gewesen, diesen zu tten; aber dadurch htte er die Ungarn nur noch mehr gereizt und seinem Volke nur geschadet: es wre ein falsches Mittel gewesen. Auch die Annahme des Lsegelds scheint ihm nicht das rechte Mittel zu sein; denn die Ungarn wren dann noch nicht aus dem Lande gegangen. So blieb ihm nur das eine Mittel brig, durch Tribut den Abzug der Feinde zu erkaufen. Wohl war es schmachvoll fr Deutsch-Icmd, da es den Ungarn tributpflichtig wurde, aber sein König that es nicht aus Furcht und Feigheit, sondern aus Klugheit: die innere Zer-rissenheit, die eigene Kriegsuntchtigkeit und Wehrlosigkeit veranlate ihn zu diesem Schritte. llnttottttug^mt) welsezeigr er ]tch ut der Aus-ntzung der schwer erkauften Friedenszeit: Uberall im Lande erstehen feste Burgen, welche bestimmt sind, in Zeiten der Gefahr fr die Unter-thcitten Zufluchssttteu zu werden. Ein tchtiges Reiterheer wird heran-gebildet, das den grimmigen Feind in offner Feldschlacht bekmpfen soll und kann. Wiederum zeigt der König seine Klugheit darin, da er erst die Tchtigkeit seines neuen Heeres im Kampfe mit dem weniger gefhrlichen Feind erprobt. Und dann, mit welcher Klugheit behandelt er fein Volk! Wie schonend verfhrt er, als er das Volk an das Wohnen in den Burgen gewhnt, aber dennoch fehlt es ihm nicht an Festigkeit, Aus-dauer und Willensstrke. Wie klug war es dann, als er da der Entscheidungskampf bevorsteht sich das Einverstndnis seines Volkes sichert. So sehen wir: König Heinrich wei in schwerer Stunde stets die rechten Mittel und Wege zu finden und das lt ihn das schwere Ziel erreichen. Aber auch das Volk hat zur Erreichung des Zieles beitragen helfen. Wohl mag es den Deutschen anfangs nicht ganz recht gewesen sein, als sie so im Reiten und Fechten gebt wurden, und noch weniger mochte es ihnen behagen, hinter den dicken Mauern zu wohnen; aber allmhlich kamen sie doch zu der Einsicht, da es ihr König nur gut mit ihnen meine, und sie legten ihm daher nichts in den Weg, ja sie bestrebten sich, ihm Hilfe und Beistand zu leisten. Und als nun die Entscheidung kam und der König seines Volkes Meinung zu erforschen suchte, da fhlte es das Volk mit seinem Könige, da der Kampf unvermeidlich sei, und gelobte, dem König treu beizustehen und die wilden Feinde tapfer zu Bekmpfen. Treu ist es seinem König ergeben und fest vertraut es seiner Klugheit und Kraft. Dieses Vertrauen aber hat seinen Grund in dem festen Gottvertrauen des Volkes. So fhlte sich das Volk eins mit seinem König, und daher kam es, da Heinrich nicht vergebens bei seinem Volke anklopfte. Alle stimmten ein in den Ruf: Auf zum Kampfe fr Heim und Herd, fr Weib und Kind, fr deutsches Recht, fr deutsches Wort, fr deutsche Sitt' und Art!" Zwar waren es anfangs nur Sachsen und Thringer, die dem Heerruf folgten; doch bald kamen auch die Bayern, Schwaben, Franken und Lothringer; galt es doch hier den gemeinsamen Feind zu bekmpfen und gemeinsame Gefahr abzuwehren. So wie hier war es ja auch schon zu Armins Zeiten, da die Rmer nnsre deutschen Brder knechteten. Da scharten sie sich wenn auch nicht alle um Armins Banner und schlugen den Erbfeind in die Flucht. So war es zu Attillas Zeiten. Da scharten sich die Völker zusammen und vergaen Fritzsche, Geschichtsunterricht in der Landschule. Ii. 4

8. Kursus 2 - S. 109

1897 - Altenburg : Pierer
109 Gutsherren auf, nicht weiter zu schinden und zu schtzen, Pracht und Hochmut zu führen, bis es der arme Mann nicht lnger ertragen knne und mge. Und an die Bauern schrieb er: Ich lasse eure Sache fern, so gut und recht sie sein kann; aber den christlichen Namen mag ich bei solchem Vornehmen nicht lassen, denn Christen streiten nicht selbst mit dem Schwert, sondern mit Kreuz und Seiden, gleichwie ihr Herzog Christus." Luthers Ermahnung zum Frieden. Ob dieser Rat von den Bauern gehrt wird? Nein, sie pflanzen die Fahne der Emprung auf, rotten sich zusammen und treiben ein tolles Spiel. (Schilderung ihres Treibens an dem Aufstande im Heimatlande zu illustrieren!) Ergnzung: Ob nur in nnserm Heimatlande die Bauern sich em-prtett? (Die Bewegungen in Sd- und Mitteldeutschland.) Warum sank den Bauern im Heimatlande so pltzlich der Mut? (Die Schlacht bei Frankenhausen.) Zusammenfassung: Der Aufruhr und die Niederlage der Bauern. Hauptzusammenfassung: Luther und das Volk. 1. Klage um den Verschwundenen. 2. Gewaltsame Durchfhrung seines Werkes: a) Bildersturm, b) Bauernkrieg. 4. Stck: Der Ausbau der evangelischen Nrche. Wie Luther der Unwissenheit und Roheit des Volkes zu steuern suchte. I. Wodurch bewies das Volk seine Unwissenheit? Man fiel vor Gtzenbildern nieder und betete sie an. zu dem wahren Gott im Himmel aber betete man nicht; man kaufte Abla und wute nichts von der Bue; man betete Paternoster und wute nicht, was man sprach; man ging zur Kirche und wute nicht, was man hrte; man kte das rote Kreuz auf Tetzels Kissen und wute nicht, da dies Thorheit war n. s. w. Und roh war das Volk? Die Greuel, die die aufrhrerischen Bauern verbten; die Roheit der Landsknechte, die rohen und harten Strafen. Und woher kam diese Roheit und Unwissenheit? Es lag an der Bildung des Volkes, die von den Priestern und Mnchen ganz und gar vernachlssigt worden war. Wie sucht nun Luther dieser Unwissenheit und Roheit zu steuern? Ii. 1. Die Visitationen. Warum geht Luther selbst in die Schulen und Kirchen? Er will sich selbst berzeugen von der Unwissenheit des Volkes, der Priester und Lehrer. Auf welche Weise? Er stellt Prfungen an mit jung und alt, mit Lehrern und Schlern, mit Geistlichen und Ge-meinden. Und welche Erfahrung macht er? Viele Bauern kennen auch nicht ein einziges Gebet, gar mancher Pfarrer kann das Vaterunser nicht, auch das Glaubensbekenntnis knnen nur wenige sagen; viele Priester sind dem Trnke ergeben :c. Es ist eine klgliche, elende Not, so ich neulich erfahren habe, da ich auch ein Visitator war. Und leider viel Pfarrherrn fast ungeschickt und untchtig sind zu lehren; sie sollen doch alle Christen heien, getauft sein und der heiligen Sakramente ge-nieen; knnen weder Vaterunser, noch den Glauben ober die zehn Gebote, leben dahin wie das liebe Vieh und unvernnftige Sue."

9. Kursus 2 - S. 24

1897 - Altenburg : Pierer
24 Burgunden. die er bei Dijon besiegte und sich zinspflichtig machte. Jetzt waren nur noch die Westgoten brig! Die Klagen der Katholiken boten ihm willkommenen Anla zum Kampfe. Auf einer Versammlung zu Paris sagte er zu seinen Groen: Es rgert mich gewaltig, da diese Ketzer emen Teil von Gallien besitzen sollen! Lat uns ausziehen, das Land mit Gottes Hilfe zu gewinnen!" Wirds ihm gelingen? Unweit Poitiers trafen sich die Heere. Die Westgoten erlagen den waffengebten Franken. Wie kommt es. da er diese Völker sich unterwerfen kann? Streitigkeiten in der Knigsfamilie der Burgunder; innerer Zwiespalt bei den Westgoten, herbeigefhrt durch die verschiedene Religion. Welcher Satz wird dadurch besttigt? Woher rhren die verschiedenen Religionen? Kurz einzufgen die Entstehung des arianischen und athanasianischen Glaubensbekenntnisses. Zusammenfassung: Wie Chlodwig seine Herrschaft ausdehnt. 2. Chlodwig einigt die Frankenstmme. Was wissen wir der das Frankenvolk? Es zerfiel in zwei 5)aupt-gruppen. m die Uferfranken und in die falischen Franken. Wo diese wohnten? Welchem dieser Stmme gehrte Chlodwig an. Wie hat er die Herrschaft der die Uferfranken erlangt. Zuerst sucht er das Reich Sigeberts von Kln an sich zu bringen, doch nicht durch Krieg, wie einst das Alamannenreich. Warum wohl nicht? Es fehlte an Grnden dazu. Wie denn? Er schickt zu Sigeberts Sohn und lt ihm sagen: Siehe, dein Vater ist alt und hinkt mit schwachem Fue. Wenn jener sterben sollte, so wrde dir mit unserer Freundschaft zugleich sein Reich zufallen. Was bewirkt solche Rede bei dem Sohne Sigeberts? Er wird von Herrschsucht ergriffen und sinnt auf des Vaters Tod. Im Walde lt er ihn berfallen und er-morden. So wird er Herr der Franken. Wie sucht nun Sigebert die Freundschaft Chlodwigs zu gewinnen? Boten kommen zu ihm. melden ihm des Vaters Tod und bieten ihm ein Teil der gewonnenen Schtze an. Ob Chlodwig das Versprechen hlt und mit ihm Freundschaft schliet? Er zeigt sich erfreut der die Nachricht und der das Anerbieten und sendet seine Boten zu Sigeberts Sohn, damit sie die Schtze in Empfang nehmen sollten. Doch als dieser die Schtze zeigt, wird er meuchlings ermordet. Warum thun dies dieboten? Sie sind von Chlodwig dazu gedungen, der sich die Herrschaft der das Klner Gebiet aneignen will. Was wird er nun thun? Jetzt kommt er selbst auf Kln und stellt sich, als wte er nichts davon. Whrend ich auf dem Scheldeflu fuhr", so sagt er zu den versammelten Franken, stellte Chlodwig seinem Vater nach unter dem Vorgeben, ich wollte ihn tten. Und da jener durch den Wald Buchouia floh, sandte er ihm Mrder nach und lie ihn erscklagen; er selbst aber fiel, während er seines Vaters Schtze ansah, von eines Unbekannten Hand. Unschuldig bin ich an dieser That; denn wie knnte ich das Blut meiner Verwandten vergieen. Gottlos wre wahrlich ein solches Verbrechen! Aber da sich also dies ereignet hat, so biete ich euch meinen Rat an. Erscheint er euch annehmbar, so wendet euch zu mir und tretet unter meinen Schutz". Ob die Franken ihm glauben und seinem Rat folgen? Die Franken hrten des Knigs Worte; klirrend schlugen sie ihre Schilde zu-

10. Kursus 2 - S. 26

1897 - Altenburg : Pierer
- 26 belehnt wurde. In welchem Verhltnis stand der Lehens-Herr zum Lehensmann? Der Lehensherr war Herr des Vasallen und konnte ihm das Lehen jederzeit nehmen; er hatte als Herr aber auch die Pflicht, seine Lehensleute zu schtzen. Welchen Vorteil hatte das Lehenswesen vor dem altdeutschen Heerbann? Jeder Freie, der zum Heerbann gehrte, mute sich selbst schtzen; das war oft sehr schwierig fr die einzelnen, ja oft sogar unmglich; anders da-gegen beim Lehenswesen, da mute der Lehensherr fr den Schutz seiner Vasallen sorgen. Was wird dies wohl zur Folge gehabt haben? Viele Freie suchten Lehensleute zu werden, um sich dadurch sichern Schutz zu verschaffen. Das ging auch sehr leicht an; denn die groen Lehensleute, die der groen Lnderbesitz verfgten, belehnten Freie und Hrige mit Gtern. Viele gaben ihr Allod einem reichen Herrn, und nahmen es von diesem wieder zu Lehen. Warum? Folge? Die Zahl der Freien nahm mehr und mehr ab; der altdeutsche Heerbann und das altdeutsche Gefolgschaftswesen lste sich auf; es bildete sich der frnkische Lehensstaat. Vorteile fr den König? Iii. Was verdankt das Volk der Franken und mit ihm das gesamte Germanenvolk dem König Chlodwig? 1. Was Armin einst erstrebte, das ist ihm jetzt gelungen. Was? Warum war es damals noch nicht mglich? Etorum konnte es jetzt vollbracht werden? Auf gallischem Boden wird der frnkische Einheitsstaat gegrndet, und die Vorherrschaft der Deutschen besiegelt. 2. Warum gelang es Armin damals nicht, ein mchtiges Reich im Norden Deutschlands zu grnden? Die Abneigung der deutschen Stmme gegen das Knigtum war damals das grte Hindernis. Diese Ab-Neigung ist während der Vlkerwanderung geschwunden, weil man erkannte, da man eines tchtigen Fhres bedurfte, der im Kriege zum Siege fhrte und im Frieden das Land schtzte und auf Ordnung hielt. Jetzt tritt das frnkische Knigtum in die Rechte der rmischen Kaiser; denn der Kaiser von Ostrom verleiht dem Chlodwig die Wrde eines rmischen Patricias, während Chlodwig sich selbst mit der Toga und dem Mantel bekleidet und sich die Krone aufs Haupt setzt. Dadurch wird er im Auge seiner gallisch-rmischen Unterthanen ihr rechtmiger Herr, und auch bei den Franken steigt sein Ansehen. Das Ansehen und die Macht des Knigtums wird durch den Grnder des frnkischen Einheitsstaates gestrkt. 3. Die grte Bedeutung liegt aber in einer anderen That Chlod-wigs, in der Einfhrung des Christentums. Der Beweggrund hierzu war freilich kein guter; aber die Folgen waren fr das deutsche Volk hchst segensreich. Inwiefern? Das Frankenreich vor und nach der Einfhrung des Christentums! Durch die Einfhrung des Christentums wird die Aus-breitung desselben unter den deutschen Vlkerstmmen rechts des Rheines angebahnt. Iv. 1. Ariovist, Armin und Chlodwig in ihrer Bedeutung fr die deutsche Einheit. 2. Der altdeutsche Heerbann und das frnkische Lehens-Wesen. Ob das Frankenreich Chlodwigs lange Bestand hat?
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