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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 39

1902 - Leipzig : Hirt
85. Deutschland und Frankreich zur Zeit der Gesetzgebenden Versammlung it. 39 den Krieg zu erklären. Kurz vorher war Leopold Ii. gestorben und hatte den Thron seinem jungen Sohne Franz Ii. (17921806) hinterlassen. sterreicher, Preußen und Emigranten rckten in Frankreich ein. Den Oberbefehl fhrte der allzu bedchtige Herzog Karl Wilhelm Ferdinand vou Braunschweig. Statt durch Taten zu sprechen, erlie er eine von Emigranten verfate drohende Erklrnng, welche von den Jakobinern als Allla benutzt wurde, um den Pariser Pbel zu einem Sturm auf die Tuilerieu (10. August) zu hetzen. Er gelang durch die Verzagtheit des Knigs. Die knigliche Familie flchtete in die Nationalversammlung und bekam den Temple" (ursprnglich Ordeushaus der Tempelritter) zum Gefngnis. Die knigliche Gewalt wurde aufgehoben und zur Regelung der Verfassung die Berufung eines Nationalkonvents beschlossen. Whrend die Feinde, ohne ernstlichen Widerstand zu finden, in der Richtung auf Paris langsam vor-drangen, lie der Justizminister Danton, um das Vaterlaud zu retten", Tansende von Gegnern der Jakobiner in den Gefngnissen ermorden (September morde)! Weniger blutig, aber reich an traurigen Folgen war die Kanonade von Valmy (20. September), nach welcher sich der Herzog von Braunschweig langsam zurckzog.*) Die Franzosen drangen in Mainz und andere rheinische Gebiete ein, befreiten" sie von ihren Tyrannen", und der muntere Tanz begann um die neue Standarte".**) Welchen Zweck hatte der Zug des Herzogs von Braunschweig, und welches war die Wirkung? 3. Paris zur Zeit der Republik. Am 21. September wurde der Nationalkonvent erffnet und erklrte'sofort die Republik. Die Bergpartei" der Jakobiner unter Robespierre, Danton und Marat, welche den Pbel auf ihrer Seite hatten, behauptete das bergewicht der die gemigten Girondisten und forderte Louis Capet" vor die Schranken des Konvents. Der König wurde des Verrats an der Nation angeklagt, mit geringer Stimmenmehrheit (361 gegen 360 Stimmen) zum Tode verurteilt und im Januar 1793 guillotiniert. Dann 1793. wurden die Girondisten verhaftet oder vertrieben, und das Schreckens-system herrschte widerstandslos. Auch der Konvent war nur das Werkzeug weniger Männer, die den Wohlfahrtsausschu" bildeten. Die Ermordung Marats, des frechsten Schreiers, durch Charlotte Corday brachte keine nderung. *) Goethe sagte zu den Offizieren: Von hier und heute geht eine neue. Epoche der Weltgeschichte aus." **) Hermann und Dorothea Vi.

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 46

1902 - Leipzig : Hirt
46 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Friedrich Wilhelms erschpft. (Besuch des Zaren Alexander I. in Berlin.) Preußen rstete zum Kriege, und der König schickte den Minister Haugwitz an Napoleon, um Genugtuung zu fordern. Statt dessen aber lie sich Haugwitz oou Napoleon nach der Schlacht bei Austerlitz zu einem Vertrage bestimmen, kraft dessen Preußen Ansbach an Bayern abtreten und dafr Hannover annehmen mute. 1806. 3. Auflsung des Heiligen Rmischen Reichs deutscher Nation, 1806. Eiue unmittelbare Folge des Krieges war der Rheiubuud, bcn Napoleou mit sechzehn sdwestdeutschen Frsteu schlo. Sie muten sich verpflichten, ihren Protektor" im Kriege zu untersttzen. Daher legte Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von Osterreich, welchen Titel er schon 1804 angenommen hatte. Stimmen, die sich gegen die Schmach Deutschlands erhoben, wurden von Napoleon gewaltsam unterdrckt. (Erschieung des Buchhndlers Palm in Erlangen.) Doch schrieb E r n st Moritz Arndt sein Buch Geist der Zeit". Greuens Fall, 18067. Die Kriegspartei in Preußen wurde immer strker. Auch die Knigin Luise stand auf ihrer Seite. Als Napoleou sich anschickte, Hannover an England zurckzugeben, erklrte Friedrich Wilhelm deu Krieg. Napoleou rckte in Thringen ein, schlug bei Saalfeld, wo der ritterliche Prinz Lonis Ferdinand, des Knigs Vetter, fiel, die preuische Vorhut zurck und besiegte in 1806.der Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt (zum Teil mit Rhein-bnndtrnppen) die Hauptmacht der Preußen und Sachsen unter dem greisen Herzog Ferdinand von Braunschweig, der tdlich verwundet in Ottensen starb. Die preuische Knigsfamilie flchtete nach Knigs-tierg;50) der Kurfürst von Sachsen und die kleineren norddeutschen Fürsten traten dem Rheinbunde bei; die meisten Festungen fielen den Franzosen in die Hnde, wenige hielten sich, wie Kolberg, welches durch den Kommandanten Gneisenau mit krftiger Beihilfe der Brger-schaft unter Nettelbeck tapfer verteidigt wurde, whreud Schill mit seiner Freischar Ausflle und Streifzge machte; Napoleon schaltete bermtig in Berlin (Siegesgttin des Brandenburger Tores; Degeu Friedrichs des Groen; Schmhschriften gegen die Knigin Luise) und ordnete die Festlandsperre an, durch welche aller Handel und Verkehr mit England verboten wurde. Die Knigin Luise erkrankte am 1807. Typhus und mute, da die Franzosen heranrckten, Anfang Januar 1807 der die Kurische Nehrung nach Memel flchten, begleitet von ihrem Leibarzte Hufeland. Die vereinigten Preußen und Russen lieferten den Franzosen die unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Bei Napoleon war der Eindruck des Mierfolges so groß, da er dem

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 65

1902 - Leipzig : Hirt
92. Kaiser Napoleon Iii. 65 auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Unein-geweihte ahnten. 2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast unumschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl Frankreichs. Handel und Industrie hoben sich durch Anlegung von Eisenbahnen und Kanlen und durch zwei groe Weltausstellungen in Paris. Durch eine Reihe von Kriegen kam er der Ruhmsucht der franzsischen Nation entgegen, was freilich zu seinem Ausspruche: L'empire c'est la paix", nicht stimmte. 3. "Kriege, a) Krimkrieg, 185356. Frankreich und Eng-1853 land leisteten der Trkei Beistand in einem Kriege gegen Rußland, bis welches seinen Einflu auf der Balkanhalbinsel erweitern wollte, und 1856. schickten ein Heer nach der Krim. Die bedeutendste Waffentat des Krieges war die Einnahme von Sebastopol durch die Verbndeten. b) Lombardischer Krieg, 1859. König Viktor Emannel von 1859. Sardinien, der Vorkmpfer der italienischen Einheitsbestrebungen, be- wog Napoleon zu einem Bndnis, um die unter sterreichischer Herr-schaft stehenden Gebiete Norditaliens zu befreien. Die sterreicher wurden in den Schlachten bei Magenta und Solserino besiegt und muten die Lombardei an Sardinien berlassen, während Napoleon sich zur Belohnung Nizza und Savoyen abtreten lie. In der nchsten Zeit wurden auch die brigen italienischen Lnder auer Venetien und Rom mit dem Reiche Viktor Emanuels vereinigt, welches 1861 zum 1861. Knigreich Italien erklrt wurde. c) Das Kaisertum Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges ( 82, 5) sandte Napoleon ein Heer nach der Republik Mexiko und machte 1864 den sterreichischen Erzherzog Maximilian 1864. zum Kaiser des Landes. Als aber nach Beendigung jenes Krieges Napoleon auf die Drohung der Vereinigten Staaten seine Truppen zurckzog, wurde die Lage Maximilians, der im Lande wenig Freunde hatte, unhaltbar. Er wurde 1867 von den Republikanern gefangen 1867. genommen und erschossen. Mit welchem Rechte konnte sich Napoleon mit Kaiser Augustns vergleichen? 93. Wilhelm I. big M Grndung des Norddeutschen nndes. V Wilhelms I. Jugendjahre. Wilhelm I. wurde geboren am 22. Mrz 1797. In der trben Zeit, iu die seine Jugend fiel, fhltel797. sich der keineswegs krftige Knabe zum Soldatenstande hingezogen. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. A. 3. Aufl. 5

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 70

1902 - Leipzig : Hirt
70 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. schwer zum Kriege entschlieen; aber es war fr ihn auch bedenklich, sich dem allgemeinen Drngen zu widersetzen. Er hatte versprochen, da die Freiheit sein Staatsgebude krnen werde. Statt dies Ver-sprechen zu halten, hoffte er die Unzufriedenen, welche ihn immer dring-licher daran erinnerten, durch einen Sieg der Preußen ani besten zu beschwichtigen. 2. Veranlassung. Die Spanier bertrugen ihren erledigten Knigs-thron dem Prinzen Leopold von Hohenzollern, einem sehr ent-sernten Verwandten unseres Knigshauses. Da das Hohenzollern-geschlecht auch iu Spanien regieren sollte, war mehr, als die franzsische Eitelkeit ertragen konnte. Um aber nicht die unschuldige Veranlassung eiues furchtbaren Krieges zu sein, verzichtete Prinz Leopold freiwillig auf die spauische Krone. Nun verlangte Napoleons Gesandter Benedetti von dem im Bade Ems weilenden König Wilhelm das Versprechen, in Zukunft eine etwaige Erneuerung der hohenzollernfchen Thronkandidatur nicht zugeben zu wollen, eine Zumutung, die der König mit ruhiger Wrde zurckwies. Da erfolgte die franzsische Kriegserklrung mit 1870.19- Juli 1870. 3. Vorbereitungen. An demselben Tage erflehte König Wilhelm am Grabe seiner unvergelichen Mutter den Segen des Himmels fr die schwere Zeit und erneuerte den Orden des Eisernen Kreuzes. Aus ganz Deutschland vernahm er'zahllose Beweise vaterlndischer Gesinnung und Hingebung, wie sie kaum 1813 grer gewesen war. (Vereine zur Pflege der Verwundeten und Kranken.) In kaum vierzehn Tagen standen 400 000 Mann in drei Heeren an der Grenze, und König Wilhelm, begleitet von seinem Kanzler Bismarck und dem Schlachten-denker" Moltke,*) der als Chef des Generalstabes den bedeutendsten Anteil an der Leitung des Krieges hatte, bernahm den Oberbefehl der das Ganze. Kronprinz Friedrich Wilhelm erhielt den Ober-befehl der die sddeutschen Truppen, und der Eindruck seiner ebenso gewinnendeil wie heldenhaften Persnlichkeit trug nicht wenig dazu bei, in ihnen die Liebe zum gemeinsamen Vaterlande und die Begeisterung fr den gemeinsamen Kampf zu krftigem Unterdessen sah sich Napoleon vergebens nach einem Bundesgenossen um. Als er sich zu seinem Heere begab, stellte sich heraus, da nicht alles so vollstndig bereit war, wie sein Kriegsminister gemeint hatte. N)eienburg, Wrth, Spichern. Napoleon erffnete den Kampf, um einen Sieg melden zu knnen, am 2. August mit der Einnahme der schwach besetzten preuischen Grenzstadt Saarbrcken. Aber schon *) Getrennt marschieren, vereint schlagen I"

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 72

1902 - Leipzig : Hirt
72 Metz kam, bei Orleans (Dez.) und Le Mans (Jan.) besiegt. Die Nordarmee, welche die gleiche Aufgabe hatte, wurde von Manteuffel bei Amiens und von Gben bei St. Qnentin (Jan.) geschlagen. Die Ostarmee sollte Belsort entsetzen und die Verbindung der deutschen Heere mit der Heimat abschneiden. Aber Werder mit seiner kleinen Heldenschar warf sich ihr entgegen und besiegte sie in der dreitgigen Schlacht bei Montbeliard und Belfort (Jan.). Manteuffel drngte sie dann der die Schweizer Grenze. 1871. 9. Der Friede. Der vorlufige Friede wurde Ende Februar in Versailles abgeschlossen, und am 1. Mrz hielt ein Teil des Belagerungs-10. Heeres seinen Einzug in Paris. Am 10. Mai folgte der endgltige Mm. ^iede zu Frankfurt. Frankreich mute das Elsa (ohne Belfort) und Dentfch-Lothringen (einschlielich Metz) abtreten und 5 Milliarden Franken Kriegskosten bezahlen. 10. Grndung des Deutschen Reiches, a) Die Einigung. Im Hauptquartiere des preuischen Knigs zu Versailles schlo Bismarck mit den sddeutschen Staaten im November die Vertrge, durch die der Norddeutsche Buud sich zu einem Deutschen Reiche erweiterte. Durch die Zustimmung des norddeutschen Reichstages und der sddeutschen Volksvertretungen erhielten die Vertrge ihren Abschlu. b) Der Deutsche Kaiser. Unter allgemeiner Zustimmung von J8. Frsteu und Volk nahm am 18. Jan. 1871 im Schlosse Ludwigs Xiv. $fln- zu Versailles König Wilhelm der Siegreiche die erbliche deutsche Kaiser-wrde an.60) (Fig. 152.) Warum ist Preußen zur Fhrung Deutschlands am meisten geeignet? -Welche Bedeutung hatte die schleswig-holsteinische Frage fr die Einigung Deutsch-lands? Welche ueren Umstnde kamen der deutschen Einigung zu Hilfe? Wie folgen im brigen mit innerer Notwendigkeit die einzelnen Ereignisse aus den vor-hergehenden ? 95. Das Deutsche Heid) unter Wilhelm I. und Friedrich Iii., 18711888. V Die Verfassung des Reiches wurde 1871 vom ersten deutschen Reichstage beraten. Es besteht aus 26 Gebieten, von denen nur das Reichsland Elsa-Lothriugeu vollstndig unter Reichsverwaltung steht, während in den brigen die Verwaltung teils Reichssache, teils Sache der Landesregierungen ist. Reichssache sind vor allem das Heer-Wesen und die Flotte, der Schutz des Handels und der Deutscheu im Auslnde (durch Konsuln), die Rechtspflege (Reichsgericht in Leipzig), das Post- und Telegraphenweseu (ausgenommen in Bayern und Wrttemberg), die Zlle und ein Teil der Steuern.

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 14

1902 - Leipzig : Hirt
14 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frsteugewalt. lotte von Hannover, in Knigsberg die Krone auf. Wg. 149.) (Stiftung des Schwarzen Adlerordens.) Freilich brachte die neue Wrde dem Staate zunchst keinen greifbaren Vor-teil; aber sie wurde ein Sporn fr die folgenden Könige, sich in ihrer Stellung nach auen des Titels wrdig zu zeigen. Warum nannte sich Friedrich nicht König von Brandenburg? 1701 Der Spanische Lrbfolgekrieg, 170114. Bei dem Tode des bis kinderlosen Knigs von Spanien machte Leopold I. Anspruch auf die 1714. spanische Monarchie fr seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, der als Philipp V. in Spanien auftrat. Auf der Seite des Kaisers standen Preußen, das deutsche Reich, England und Holland, auf der Seite Frankreichs Bayern und Kln. Vergleiche diese eigentmliche Gruppierung mit der Bestimmung des West-fiiiischen Friedens der die deutsche Verfassung. Die Kaiserlichen, befehligt von dem Prinzen Eugen, unter dessen Truppeu sich die Preußen, gefhrt vou Leopold von Dessau, deu grten Kriegsruhm erwarben, und das englisch-hollndische Heer unter dem Feldherrn und Staatsmann Marlborough erfochten in Sddeutschland, in Italien und in den spanischen Niederlanden eine Reihe glnzender Siege der die Franzosen. Nach der Niederlage bei Mal-1709.plaquet 1709 war Ludwig bereit, nicht nur auf die spanischen Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, heraus-zugeben. Nur konnte er sich noch nicht entschlieen, selbst Geld und Truppen zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien herzugeben. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium war zum Frieden geneigt. Bald darauf starb Kaiser Leopolds Nachfolger Joseph I., 1711.und ihm folgte 1711 sein Bruder Karl Vi., der bisherige König von Spanien. Eine Erneuerung der Macht Karls V. war aber deu 1713. Mchten nicht erwnscht. So kam nach langen Unterhandlungen 1713 der Utrechter Friede zu stnde: Philipp wurde als König vou Spa-nteit anerkannt; England bekam Gibraltar, Preußen das bis dahin spanische Obergelderu (Karte Nr. 13). Der Kaiser trat diesem Frieden 1714.1714 zu Rastatt bei und erhielt die spanischen Nebenlnder in Europa, darunter Belgien und Mailand. Im folgenden Jahre starb Lndwig Xiv., des Lebens berdrssig, beladen mit dem Fluche seines Volkes. Ein fnfjhriger Urenkel (Ludwig Xv.) war der Erbe seines Thrones. Die Unzufriedenheit war allgemein trotz Polizei und Ge-fngnissen: die Staatsschuld war ungeheuer gestiegen; viele Gegenden waren ent-vlkert, in vielen herrschte Armut und Not; die vom Hofe ausgehende Unsittlichkeit hatte weit um sich gegriffen.

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 41

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 41 die Franzsische Republik. Der Krieg wurde auf verschiedenen Schau-Pltzen gefhrt. Zur See behauptete die berlegene englische Flotte den Sieg. Zwischen Preußen und sterreich war das Einvernehmen getrbt durch die polnische Angelegenheit, und ihre Unternehmungen wurden dadurch gelhmt. Die sterreicher wurden in Belgien durch die Heere der Franzsischen Republik besiegt; die Preußen da-gegen vertrieben die Franzosen aus Mainz und kmpften siegreich gegen sie bei Kaiserslautern. 1794 emprten sich die Polen gegen die russische Besatzung, 1794. wurden aber von Russen und Preußen besiegt. Auch sterreich schickte eiu Heer, um nicht wieder leer auszugehen. 1795 teilten die drei 1795. Mchte den Rest des Landes. Was bekam Preußen bei der zweiten und bei der dritten Teilung (Karte Nr. 13)? Bei der feindseligen Haltung sterreichs, welches sogar mit Ru-land ein geheimes Bndnis gegen Preußen geschlossen hatte, und der Erschpfung des Staatsschatzes trennte sich König Friedrich Wilhelm von der Koalition und schlo mit Frankreich den Baseler Frieden, in dem er seine linksrheinischen Besitzungen gegen spter festzusetzende Entschdigung und gegen die Zusicherung der Neutralitt fr Nord-deutschland an Frankreich berlie. Welche Folgen hatte die Hinrichtung Ludwigs Xvi. fr Frankreich und fr Europa? Welche Umstnde wirkten zusammen zum Untergange Polens? Welchen Vorteil hatte Frankreich von der Vernichtung Polens? 86. Das Ende der Franzsischen Republik. V Napoleon Bonaparte (italienisch Buouaparte) wurde geboren 1769 in Ajaccio (spr. Ajatscho), kurz nachdem die Korsen von den Franzosen unterworfen waren. Erzogen in korsischer Abhrtung, er-hielt er soldatische Ausbisdung in franzsischen Kriegsschulen. In der Revolution diente er der herrschenden jakobinischen Partei und erntete in den Kmpfen des Konvents gegen Aufstnde in den Provinzen (Einnahme von Tonlon) seine ersten Lorbeeren. 1796 vermhlte er sich mit Josephine (geb. 1763 aus Martinique), der Witwe des hin-gerichteten Generals Beauharuais. 2. Beendigung des Krieges gegen (sterreich, 179697. Nach seiner Vermhlung bekam Napoleon von dem Direktorium, welches er in einem Ausstnde geschtzt hatte, den Oberbefehl gegen die sterreicher in Italien. Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden 1796. Soldaten Ordnung und Vertrauen her und erfocht mit ihnen eine Reihe glnzender Siege, während aus Sddeutschland zwei franzsische Heere durch den Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 42

1902 - Leipzig : Hirt
42 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. wurden. Als dieser dann den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, wurde er von Napoleon 'zurckgedrngt und nach Krnten verfolgt, fo 1797. da Kaiser Franz, der fr seine Hauptstadt frchtete, 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lom-bardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon er-oberte Venetien. 3. Neue Republiken. Tie Lombardei wurde mit angrenzenden Gebieten in eine Cisalpinische (Italienische), Genua in eine Lignrische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Friede den Htten!" Andere Republiken, die seit 1795 von Frankreich eingerichtet wurden, waren die Batavische, die Rmische, die Parthe-nopeische (Neapel) und die Helvetische Republik. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Abgaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem aus-erlesenen Heere aus dem Hafen von Tonlon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unteriiehtnungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem gefhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Abeu-teuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil an dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson und landete in Alexandria, welches im Sturm genommen wurde. Beschwerlich war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (tiott denen 40 Jahrhuuderte auf die Sol-baten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschast fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten Wunderlandes (Entzifferung der Hieroglyphen). Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vom trkischen Sultan abgeschickten Truppen entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des vou den Englndern verteidigten Akkou, als die Pest tu seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die ans Europa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur welligen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Sein Heer hatte Mhe, sich gegen die Englnder zu

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 50

1902 - Leipzig : Hirt
50 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 9. Napoleons Macht hatte ihren Hhepunkt erreicht. Von Schmeichlern umgeben, von seinen Erfolgen berauscht, verachtete er die Menschen immer mehr. Das franzsische Kaiserreich behte sich immer weiter aus (Karte Nr. 11). 1810 sah sich Napoleons Brnber Ludwig, von ihm zum König von Hollanb gemacht, wegen der Festlanbsperre gentigt abznbanken. Sein Land sowie die deutschen Kstenlnder an der Norbsee nnb die drei Hansastbte wrben Frankreich ein-verleibt. Vou Italien gehrte der nordwestliche Teil mit dem Kirchenstaate (seit der Gefangennahme des Papstes 1809) zu Frankreich, ebenso die Jllyrischen Provinzen. Aus der Cisalpiuischen Re-publik war das Knigreich Italien geworden, als dessen Vizeknig Napoleon seinen Stiefsohn Engen Beauharuais eingesetzt hatte. König von Neapel*) war Napoleons Schwager Murat. In Spanien behauptete sich Joseph Bonaparte trotz der zahlreichen und khnen Volks-anfstnde als König. In Deutschland gehrten fast alle Mittel-und Kleinstaaten, so weit sie nicht Frankreich einverleibt waren, zum Rheiubunde, ihre Fürsten, dem Volke gegenber unumschrnkt, hatten Napoleons Machtsprchen zu gehorchen. Gebietsvergreruugen und Rangerhhungen waren die Belohnungen, die ihnen Napoleon zu teil werdeu lie. Preußen und sterreich, besiegt und geschwcht, standen ebenfalls unter dein Drucke der franzsischen Macht. Das Herzogtum Warschau war im Frieden zu Schnbrnnn vergrert; Rußland (vergrert durch Finnland in einein Kriege gegen Schweden) und Dnemark waren Napoleons Verbndete. Nur Euglaud mar ein unbesiegter Feind Frankreichs. Mit welchem Rechte nannte sich Napolevn den Nachfolger Karls des Groen ^ 88. Napoleons Fall. 1812. I Napoleon in Rußland, 1812. Durch die Vergrerung des Herzogtums Warschau im Schnbrnnner Frieden und durch die Ver-treibung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Vermaiidten des russischen Kaiserhauses, hatte Napoleon feinen russischen Verbndeten schrner gereizt. Als die Forderung Napoleons, die Festlanbsperre scharfer zu beobachten, durch Erleichterung der Einfuhr englischer Waren beantwortet wrbe, schlo Napoleon mit sterreich ein Bnbnis, beut auch Preußen beitreten mute, itub rckte ungeachtet des spanischen Krieges mit einem Heere von mehr als einer halben Million ins Innere von Rulanb ein. Den rechten Flgel bilbete ein sterreichisches Hilfs- *) Das Haus Bonrbon hat aufgehrt, in Neapel zu regieren", erklrte Napoleon 1805 von sterreich aus.

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 54

1902 - Leipzig : Hirt
54 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. reich Polen. Mit Schweden wurde Norwegen vereinigt. Dnemark wurde durch Lauenbnrg entschdigt. Holland und Belgien wurden zu einem Knigreich der Niederlande vereinigt unter Wilhelm I., dem frheren Statthalter von Holland. England behielt die im Kriege gewonnenen Inseln Malta und Helgoland und erhielt Hannover zurck. In Italien wurden grtenteils die von Napoleon vertriebenen Fürsten wieder eingesetzt. Auch der Papst kehrte aus seiner Gefangenschaft zurck. sterreich erhielt die abgetretenen Besitzungen zurck mit Aus-nhme Belgiens. Preußen erhielt Posen, den nrdlichen Teil des Knigreichs Sachsen (dessen König nach der Schlacht bei Leipzig als treuer Verbndeter Napoleons in preuische Gefangenschaft geraten war), Schwedifch-Pommern, Westfalen und die Rheinprovinz. Zwar hatte Preußen nicht den frheren Umfang und war noch dazu in zwei Lndermassen getrennt, aber die Verminderung der polnischen Bestandteile gereichte dem deutschen Preußen nur zum Vorteil, und die Notwendigkeit, im Westen wie im Osten auf die Sicherung seiner Grenzen bedacht zu sein, war eine Mahnung, seine geschichtliche Aufgabe in Deutschland nicht zu vergessen. In Deutschland erfllte sich die Hoffnung auf Herstellung eines einheitlichen Reiches nicht. Manche deutsche Fürsten waren dagegen, auch Kaiser Franz und sein Kanzler Metternich, ebenso die auswrtigen Mchte; auch war ein Reich mit zwei Gromchten schwer denkbar. Die 38 deutschen Staaten wurden zu dem Deutschen Bunde vereinigt. Der Bundestag zu Frankfurt a. M., in dem sterreich den Vorsitz fhrte, war das sie umschlingende Band. Etliche Fürsten erhielten Rang-erhhuugen. Warum war die Vereinigung von Holland und Belgien eine unnatrliche? Von wem hatten die Staatsmnner des Wiener Kongresses die rcksichtslose Lnder- und Vlkerverteilung gelernt? Welchen Orden hat der Papst gleich nach seiner Rckkehr wiederhergestellt ( 65, 11) ? Inwiefern war der Deutsche Bund ein Fortschritt gegenber dem alten Reiche? 1815. 7. Die hundert Tage", 1815. Die Nachricht, da Napoleon am 1. Mrz in Frankreich gelandet sei, stellte die Einigkeit wieder her unter den Gromchten, die wegen der schsischen und polnischen Frage beinahe in Krieg miteinander geraten wren. Sie erklrten Napoleon in die Acht und boten ihre Heere gegen ihn auf. Napoleon aber gewann in Frankreich schnell die Bevlkerung und die Soldaten fr sich und zog triumphierend in die Hauptstadt ein, aus der Ludwig Xviii. nach Belgien entstehen war. Auch Napoleon fhrte fein Heer nach Belgien, um Wellington und Blcher zu bekmpfen. Nachdem er am 16. Juni Blcher bei Ligny (Karte Nr. 12) zurckgedrngt hatte, griff er am 18. die feste Stellung des englisch-deutschen Heeres unter Wellington bei Waterloo an. Durch wiederholte Sturm-
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