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1. Das Deutsche Reich - S. 65

1905 - Berlin : Mittler
— 65 — 1. Bodenbau. Es sind namentlich zwei Kulturgewächse, die sich innerhalb des Harzvorlandes einer ganz besonderen Pflege erfreuen, nämlich der Spargel und die Zuckerrübe. a) Spargelbau. Den unbestrittenen Mittelpunkt dieses Zweiges des Bodenbaues in Deutschland, ja der ganzen Welt, bildet Braunschweig. 6000 Morgen Landes in nächster Um- gebung dieser Stadt dienen allein der Spargelkultur. Der jährliche Ertrag beläuft sich auf 60 000 Zentner im Werte von fast 3 Mill. Mark. In Braunschweig (Stadt und Land) bestehen 42 Fabriken, die sich nur mit dem Konservieren des Spargels befassen und rund 8000 Personen, nur Frauen und Mädchen, mit dem Schälen desselben beschäftigen. Die Hauptabsatzgebiete sind außer dem gesamten Deutschland Dänemark, Skandinavien, Ägypten, Ost- und Westafrika, Südamerika, Australien, Singapore, Manila, also Gegenden, in denen die zarten Gemüse der gemäßigten Zone nicht gedeihen. Außer dem Spargel werden vor allem noch Erbsen und Bohnen in großem Umfange konserviert. Die Gesamtproduktion an Konserven beträgt in Braun- schweig 15 Mill. Kilodosen, ihr Wert 10 Mill. Mark. Neben den Konserven werden auch noch sogenannte Präserven (Dörrgemüse) in großen Massen hergestellt. Braunschweig (128 000) war früher eine blühende Handels- und Hansestadt ; es war der Kreuzungs- punkt der Straßen Hamburg—leipzig, Hamburg—frankfurt, Bremen— Leipzig, Lübeck—frankfurt a. M. Da die Handelsstraßen der Neuzeit eine andere Richtung nehmen und Magdeburg und Hannover günstigere Eisenbahnverbindungen erhielten, so wurde es von diesen Städten überflügelt. Unter den Industriezweigen Braunschweigs nehmen noch eine beachtenswerte Stellung ein: die Glas- und Pianoforte- industrie, die Wurst- und Fleischwarenfabrikation. An Wurstfabriken, von denen einzelne mehrere Hundert Gesellen beschäftigen, gibt es 13. Von den 56 Druckereien des Herzogstums entfallen 30 auf die Stadt selbst. b) Der Zuckerrübenbau. (Braunschweig.) Neben dem Spargelbau hat sich ferner der Zuckerrübenbau zu hoher Blüte entfaltet. In der Zuckerfabrikation zählt das Braunschweiger Land zu den Zentralplätzen des Reiches. Wolff —Pflug, Wirtschaftsgeographie. I. 5

2. Das Deutsche Reich - S. 81

1905 - Berlin : Mittler
81 Görlitz (75 000), merkenswert als Eisenbahnknotenpunkt und Industriestadt (Tuch). Tuchfabriken finden sich ferner in Sagan und Lauban. Auch hat im Hügellande die Zucker-, Holzstoff-, Papier-, Zündholz-, Glas- und Porzellan- (Bunzlau) fabrikation große wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Ii. Die schlesische Ebene. Lage. Sie breitet sich zwischen dem schlesischen Hügel- lande und dem südlichen Höhenzuge zu beiden Seiten der Oder aus. Fruchtbarkeit. Gleich dem Hügelsaum ist auch die Ebene, allerdings fast nur auf dem linken Oderufer, mit einer fruchtbaren Lößschicht bedeckt. Nur an wenigen Stellen greift die Lößdecke auf das rechte Ufer hinüber; die übrigen Gelände auf dieser Seite sind wegen des ausgedehnten Sand- bodens unfruchtbar. Dies gilt auch von der Westecke Nieder- schlesiens. Die wichtigsten Bodenbaubezirke finden sich demnach nur auf dem linken Ufer, und zwar vornehmlich in Mittel- schlesien. 1. Bodenbau. Derselbe liefert in Mittelschlesien Getreide aller Art in reicher Fülle, weshalb man diese Landschaft auch die Kornkammer Schlesiens nennt. Neben dem Getreide be- hauptet die Zuckerrübe einen hervorragenden Platz; auch Zichorien, Flachs und Tabak (Ohlau) nehmen einen breiten Raum ein. Bei Grünberg und Glogau betreibt man Wein- und Obstbau, in Liegnitz und Umgegend vor allem Gemüsebau. Große Flächen Landes sind hier mit Zwiebeln, Gurken und Kohl bepflanzt. 2. Die Viehzucht, besonders die Zucht der Merinoschafe, steht auf hoher Stufe. 3. Dasselbe gilt von der Forstwirtschaft; denn Schlesien ist sehr reich bewaldet (29°/0). Die größte Ausdehnung zeigen die Waldungen in Nieder- und Oberschlesien. Den wirtschaftlichen Mittelpunkt der schlesischen Ebene bildet Breslau (400 000). Durch seine bevorzugte Lage in der fruchtbaren Ebene und am schiffbaren Oderstrome ist es ein Haupthandels- und Stapelplatz für die landwirtschaftlichen Wolff —Pflug, Wirtschaftsgeographie. I. ß

3. Das Deutsche Reich - S. 110

1905 - Berlin : Mittler
110 bauten, sowie die von den zahlreichen industriellen Anlagen den fließenden Gewässern zugeführten Abwässer haben die Er- gebnisse der Flußfischerei stark beeinträchtigt. Durch Fischerei- gesetze, künstliche Fischzucht und Gründung von Fischerei- vereinen ist man mit Erfolg bemüht, der weiteren Verminderung des Fischbestandes in den Flüssen und Seen entgegenzuarbeiten. Besonders ergiebig an Fischen sind die zahlreichen Seen in Ost- und Westpreußen, in Hinterpommern, Brandenburg und Mecklenburg; sie liefern hauptsächlich Hechte, Barsche, Maränen, Bleie, Schleie und Aale. Die Teichwirtschaft, die besonders in der Lausitz und dem angrenzenden Schlesien in Blüte steht, beschäftigt sich mit Karpfen- und Forellenzucht. Für den Lachsfang sind Rhein und Weser von Bedeutung; erst in zweiter Linie kommen Elbe, Weichsel und Oder. In den schnell fließenden Gewässern Mittel- und Süddeutschlands findet man Forellen und Äschen. Für den Störfang bildet die Unterelbe das Hauptgebiet. Den jährlichen Ertrag der Binnenfischerei in Deutschland schätzt man auf 40 Mill. Mark. Für manchen Landwirt wirft die Fischerei eine ansehnliche Rente ab, und für viele ärmere Familien gibt die lohnende Ausübung derselben ein auskömm- liches Brot. 3. Küsten- und Hochseefischerei. Küsten- und Hochseefischerei werden mehr und mehr zu einem wichtigen Zweige unseres nationalen Erwerbslebens. Die Entwicklung der letzteren fällt in die neueste Zeit. Frühere Versuche zum Betriebe derselben sind wiederholt fehlgeschlagen. Die wichtigsten Häfen der Nordseefischerei sind Emden, Geeste- münde, Altona und Hamburg. Ende 1900 bestand die Nordsee- fischereiflotte aus 122 Dampfern und 419 Segelschiffen. Das Hauptgebiet der deutschen Hochseefischerei ist die Nordsee. Hier ist der Fischereibetrieb international und wird von England, Schottland, den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Dänemark und Norwegen ausgeübt. Eine Zone von 3 See- meilen Breite ist für die Küstenfischerei reserviert und darf von fremden Nationen nicht befischt werden. An den Erträgnissen der Nordseefischerei hat Deutschland im Vergleich zu England, Schottland und Holland bis jetzt nur einen geringen Anteil. Neben Schellfisch und Scholle sind es Heringe, Dorsche, Kabeljaue, Seehechte und Seelachse, welche die Nordseefischer

4. Das Deutsche Reich - S. 93

1905 - Berlin : Mittler
93 Noch ein anderes wichtiges Moment trägt dazu bei, daß Hamburg und Bremen vor den östlichen Plätzen (in bezug auf den Binnenverkehr) ein bedeutendes Übergewicht haben ; es ist die Länge der schiffbaren Stromstrecken innerhalb der westlichen Stromgebiete. Aus demselben Grunde ist auch Stettin gegen Danzig und Königsberg im Vorteile. (Oder = 2716 km; Weichsel, Pregel, Memel = 1656 km schiffbare Strecken.) Die bedeutendsten Nordseehafenplätze: Hamburg (705 000) ist nicht nur der bedeutendste Handelsplatz des europäischen Festlandes, sondern auch ein Welthandelsplatz ersten Ranges. Der Binnenhandel erstreckt sich besonders auf die Hauptstapel- plätze für Kolonialwaren: Berlin, Magdeburg, Leipzig, Dresden, Prag, Köln usw. Allein elbaufwärts (nach Berlin und Magdeburg) gehen jährlich 20 000 Elbkähne mit 2 bis 3 Mill. Tonnen. Bedeutender ist der Außen- handel. Fast 100 direkte Dampferlinien verbinden Hamburg mit den Häfen des Weltverkehrs. Eine Reihe vorzüglicher Häfen, die in bezug auf den Ver- kehrsumfang in Europa nur denen von London und Liverpool nachstehen, dienen ihm. Sie sind insgesamt 8 km lang, umfassen 300 ha Wasserfläche, wovon der größte Teil dem Freihafengebiete angehört, und kosteten 125 Mill. Mark anzulegen. Die Zahl der im Jahre 1901 angekommenen See- schiffe bezifferte sich auf 10 685, die der abgegangenen auf 11 899, der Gesamtverkehr belief sich demnach auf 22 584 Seeschiffe. Die Einfuhr erstreckt sich besonders auf Getreide, Tabak, Reis, Wolle, Zigarren, Wein, Heringe, Petroleum, Leder, Hä ute, Felle und beträgt fast 300ó Mill. Mark. Am bedeutendsten ist aber die Kaffeeeinfuhr. Hamburg ist der erste Kaffeemarkt Europas. Die Ausfuhr betrifft in erster Linie Zucker, dann wollene und baumwollene Gewebe und Garne, Wolle, Maschinen, Spiritus usw. Die wichtigsten Abnehmer sind die nordischen Länder und Nordamerika. Dem Außenhandel dient eine Handelsflotte von 696 Schiffen (434 Dampfer, 262 Segler). Große Bedeutung hat Hamburg auch als Auswandererhafen imd als Sitz der größten Schiffahrtsgesellschaft, der »Hamburg — Amerika- Linie«. Die Industrie tritt dem Handel gegenüber in den Hintergrund, ist aber bedeutend im Schiffbau, in der Maschinenfabrikation, Metall- und Lederbearbeitimg. Cuxhaven, Hamburgs Vorhafen, ist namentlich zur Winter- zeit für Hamburgs Verkehr von Bedeutung, wenn die Schiffe wegen des Eises die Unterelbe gar nicht oder nur sehr schwer passieren können. Die Zahl der angekommenen Schiffe betrug 1901: 348, die der abgegangenen 234. Bremen (160000) bildet gleich Hamburg einen bedeutenden Einfuhr- und Stapelplatz für Kolonialwaren, besonders aber für Tabak, Reis, Baumwolle, Petroleum. Den ersten Rang nimmt es als Auswandererhafen ein.
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