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Gliederung- :
a) physische. Die innere Hochfläche wird durch das
Donautal in zwei ungleich große Teile zerlegt: die süd-
deutsche und die oberpfälzische Hochebene.
b) politische. Es umfaßt den größten Bruchteil des
Königreichs Bayern : Schwaben, Oberbayern, Niederbayern,
Oberpfalz und die südlichen Zipfel von Württemberg und
Hohenzollern (Sigmaringen) und den Ostzipfel von Baden.
Größe. Der größte Teil des Vorlandes, Bayern, erreicht
fast die doppelte Größe der Provinz Brandenburg (76000 qkm)
mit 6,2 Mill. Einwohnern.
Volks dichte. In den meisten Gebieten wohnen auf
1 qkm kaum 40, in der Nähe der Großstädte 50, vereinzelt
100 Menschen; im bayerischen rechts des Rheins durchschnitt-
lich 76,4, links des Rheins 140,3.
Die deutschen Kalkalpen.
Lage. Sie reichen vom Bodensee bis zur Salzach und
zerfallen in Algäuer, bayerische und Berchtesgadener Alpen.
Welches Landschaftsbild zeigen die Algäuer Alpen?
Sie sind die anmutigsten und lieblichsten unter den deutschen Kalk-
alpen. Vom Fuße bis fast hinauf zum Gipfel ziehen sich saftig grüne
Matten, die mehr als 20% des Bodens einnehmen und mehrmals gemäht
werden können.
Wie ist die Fruchtbarkeit des Algäus zu erklären?
Die bedeutende Futtermenge hat ihren Grund in dem Wasserreichtum
(bis 2000 mm) und in dem tonreichen, leicht verwitternden Mergelschiefer,
der alle Täler und Höhen überdeckt.
Welche Erwerbsquellen ergeben sich hieraus für die Be-
wohner des Algäus?
Das ziemlich rauhe Klima der Höhen und die sehr zeitig
eintretenden Nachtfröste sind dem Getreidebau wenig zu-
träglich. Dafür bieten die kräftigen Weiden der Berge und
Täler zahlreichen Rinder- und Ziegenherden reichlich Futter.
Daher ist die Almwirtschaft eine wichtige Erwerbsquelle
der Algäuer Bevölkerung.
Den Hauptort bildet Kempten, schon in der Ebene ge-
legen. Es ist seit frühester Zeit ein Stapelplatz für den
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Holz-, Butter- und Käsehandel (Schweizer käse) des
Algäus; auch besitzt es bedeutende Baumwollspinnereien
und Webereien. Am Eingange zum oberen Illertal, an
der Mündung mehrerer Täler, hegt Sonthofen. Es bildet
ebenfalls einen bedeutenden Stapelplatz der Erzeugnisse des
Algäus. Seine Käselager sind berühmt; nirgends wird
mehr Butter erzeugt als hier. Die Herbstviehmärkte
sind die größten Bayerns; oft stehen hier 3000 bis 4000 Stück
Rinder zum Verkauf. Füssen am Lech mit bedeutender
Seilerwarenfabrikation, die 1000 Arbeiter beschäftigt.
Etwa fünf Stunden von Lindau entfernt liegt der freund-
liche Flecken Lindenberg im Algäu. Er bildet mit seiner
Umgebung einen hervorragenden Industriebezirk; denn
er ist nicht nur der älteste, sondern auch wichtigste Erzeugungs-
ort für Strohhüte in Deutschland.
Wie ist die Strohliutindustrie im Algäu entstanden?
Wahrscheinlich fand sie ihren Weg von Italien herauf.
Ursprünglich verfertigte man nur ein grobes Geflecht, das zu Stroh-
hüten verarbeitet wurde, wie sie die Bauern zur Erntezeit tragen.
Die Strohhuterzeugung bildete eben nur eine Nebenbeschäftigung
während der langen Wintermonate, wenn die Almen tief verschneit waren.
Heute beschäftigen nicht weniger als 30 größere und
kleinere Strohhutfabriken acht Monate lang 800 Strohhut-
maschinen, und 66 hydraulische Pressen geben dem Geflecht
die gewünschte Form. Man kann annehmen, daß von hier aus
jährlich über 2 Millionen Menschen unter den Strohhut gebracht
werden.
Lindau, das »schwäbische Venedig«, unterhält einen
äußerst lebhaften Verkehr mit der Schweiz und versorgt diese
mit Getreide. Auch werden Wein, Obst, Kirschgeist, Bauholz,
Schmalz und Käse in bedeutenden Mengen ausgeführt.
Die bayerischen und Salzburger Alpen.
Beide Gruppen unterscheiden sich wesentlich von den Algäuer Alpen.
Während diese vom Fuße bis fast zum Gipfel im schönsten Ahnen-
schmucke prangen, erheben sich die bayerischen Alpen mauerartig, wie
die »versteinerten Wehen einer sturmgepeitschten See«, nackt und kahl,
bäum- und strauchlos.
Ihre westöstlich streichenden Felsenketten werden durch Quertäler
in viele Gebirgsstöcke zerlegt, in deren massigstem und schroffwandigstem
sich Deutschlands höchster Gipfel, die Zugspitze, erhebt (3000 m).
/ f
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Extrahierte Ortsnamen: Sonthofen Bayerns Lindenberg Deutschland Italien Deutschlands
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rischen Waldes liefern Flachs, die linksseitigen Ufergelände
der Donan Hülsenfrüchte.
b) Die Hallertau, Bayerns Hopfengarten.
Hier und in Niederbayern (Passau, Kehlheim) befinden
sich 9000 ha unter Hopfenkultur, die 1902/03 rund 60 000 dz
Hopfen lieferten, d. h. fast die Hälfte des in ganz Bayern ge-
bauten Hopfens. Beide Gebiete werden nur von Mittelfranken
übertroffen, wo mehr als 10 000 ha dem Hopfenbau dienen.
Im ganzen wurden auf 23 000 ha Hopfenland Bayerns 136000 dz
Hopfen gewonnen.
c) Die nördlichen Gestade des Bodensees, wo der kalk-
haltige Moränenschutt und die wärmere Temperatur den Wein-
bau sehr begünstigen. Daher sind ihm hier 20 °/0 des Acker-
und Gartenlandes gewidmet.
Dem bayerischen Bodenbau dienen mehr als 40 °/0 des
kulturfähigen Bodens. Auf 100 ha landwirtschaftlich benutzter
Fläche sind durchschnittlich 48 °/0, im Südwesten sogar bis
75 % der Bevölkerung in seinen Betrieben tätig. Sie ist daher
als eine ackerbautreibende zu bezeichnen.
2. Viehzucht.
Sie wird begünstigt durch die reichlichen Niederschläge,
die dem Graswuchs besonders förderlich sind. Daher nehmen
in Schwaben und Oberbayern die Weiden und Almen 100 °/0,
in Niederbayern 60 °/0 des dem Bodenbau gewidmeten Areals ein.
a) Rindviehzucht. Sie beansprucht den ersten Rang
mit mehr als 31/3 Millionen Stück. Ihre eigentliche Heimat
sind die Algäuer Alpen, ihre wichtigsten Marktplätze Kempten
und Sonthofen (siehe Algäuer Alpen).
b) Die Pferdezucht wird im ganzen Donautal, besonders
aber in Niederbayern betrieben, wohl wegen der großen land-
wirtschaftlichen Betriebe dieser Gegend (377 000 Stück; auf
1 qkm 5, auf 100 Einwohner 6,5). Sie deckt jedoch den
Bedarf ebensowenig wie die
c) Schafzucht, die fortgesetzt im Rückgange begriffen
ist (760 400 Stück).
Dagegen steht in Deutschland die bayerische
d) Schweinezucht obenan. Ober- und Niederbayern
sind ihre wichtigsten Bezirke (1 757 000 Stück).
3. Forstwirtschaft. Sie nimmt eine hervorragende Stelle
unter den Erwerbsquellen des Vorlandes ein. Die leicht ver-
witternden Gesteine der Alpen, die sandigen Bestandteile der
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Berliner Vertrage (1878) von Österreich-Ungarn verwaltet werden,
ohne zu diesem zu gehören (Größe 51 028 qkm mit 1,6 Mill. Ein-
wohnern).
2. Bodengestaltung. Im Gegensatz zum Deutschen Reiche ist
Österreich-Ungarn überwiegend Gebirgsland. Nur etwa ein Fünftel
der Bodenfläche ist Tiefland. Ungefähr die Hälfte nimmt das Alpen-
gebiet ein, das seine Ketten verkehrshindernd gegen die schweize-
rischen und italienischen Grenzen vorschiebt und durch seinen süd-
östlichsten Teil, den öden, unwirtlichen Karst und das dalmatische
Gebirgsland, die Küste von den reichen Donautiefländern trennt.
Wichtig für den Verkehr sind die Längstäler der Alpen, die in Ver-
bindung mit den Pässen (Brenner, Semmering, Arlberg) den Bau
von Straßen und Eisenbahnen, wenn auch unter ungeheuren Schwie-
rigkeiten, ermöglichten. (Verfolge die nördliche, die südliche Linie
der Flußtäler von Westen nach Osten ! Bezeichne die einzelnen
Alpenketten, nenne die höchsten Erhebungen derselben auf öster-
reichischem Boden !) Die wilden Karpathen (Einteilung nach der
Karte!) sind ebenso wie die Transsilvanischen Alpen ein Verkehrs-
hindernis. Dagegen lassen die böhmischen Randgebirge (nennen!)
einen lebhaften Verkehr mit Deutschland zu und beeinflussen ebenso
wie das kohlenreiche Böhmische Erzgebirge die Produktion des
Landes sehr günstig (Reichtum an Erzen und Holz). Das Tiefland
verteilt sich zu beiden Seiten der Donau und deren Nebenflüssen
(March, Waag und Raab, Theiß, Drau und Save — nennen!) und ist
von einer unerschöpflichen Fruchtbarkeit. Galizien ist in seinen
Bodenverhältnissen denen des angrenzenden Teiles von Rußland
ähnlich, während Böhmen sich als eine Kessellandschaft, von den
Ufern der Elbe nach den Rändern ansteigend, darstellt.
3. Bewässerung. Hauptfluß und Hauptverkehrsstrom ist die
Donau. Verfolge ihren Lauf, gib ihre Nebenflüsse an! Von Passau
ab auf einer Strecke von 1350 km schiffbar, ist sie bei ihrem Wasser-
reichtum (Grund!) trotz der vielen Schwierigkeiten, die sich dem
Betriebe der Schiffahrt entgegenstellen (träger Lauf, Neigung zu
Moor- und Sumpfbildungen, starkes Gefälle an der Durchbruchstelle
in den Transsilvanischen Alpen — neuerdings reguliert; Eiserne Tor
bei Orsowa — 3 km langer Kanal mußte ins Flußbett gesprengt
werden!), von größter Wichtigkeit für den österreichisch-ungarischen
Handel und wird von Tausenden von Schiffen befahren, welche die
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Extrahierte Personennamen: Raab
Extrahierte Ortsnamen: Arlberg Deutschland Donau Galizien Donau
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Sie bedeckt einen Flächenraum von 41 000 qkm, ist also
etwas größer als die Provinz Brandenburg.
Die Einwohnerzahl beträgt Mill.; auf 1 qkm leben
83 Personen.
Bodengestalt. Hinsichtlich der Bodengestalt kann man
in der Schweiz drei Gebiete unterscheiden: die Alpen, den
Jura und die Hochebene.
1. Die Alpen nehmen den S. und So., etwa 68 vh., der
Landschaft ein und gliedern sich in mehrere große, durch
tiefe Flußtäler (Rhône und Rhein) und Einsattlungen ab-
gegrenzte Gruppen und Ketten, deren Knotenpunkt der St. Gott-
hard ist.
Südlich der Rhône und des Rheins liegen die Walliser,
Tessiner, Rhätischen Alpen und die Berninagruppe. Diesen
genannten Alpen sind nach Norden zu vorgelagert: die Berner-,
Yierwaldstädter-, Glarner- und Thur-Alpen. (Alpenstraßen siehe
Handel und Verkehr.)
2. Der Jura bedeckt den W. und Nw. der Schweiz und
reicht vom Rhône- bis zum Rheinknie. Er ist ein 300 km
langes Kalkgebirge, das 12 vh. der Landschaft einnimmt.
3. Die Hochebene, ein fruchtbares, welliges Land, auf
dem einzelne Bergzüge noch bis 1200 m emporsteigen, erstreckt
sich zwischen den Alpen und dem Jura vom Genfer- bis zum
Bodensee und bedeckt etwa 20 vh. des Bodens.
Geologisclies. Die Alpen, die in früheren Zeiten viel
höher als heutzutage emporragten, sind ein Faltengebirge, das
sich infolge der mit der zunehmenden Erkaltung der Erde
eingetretenen Verkürzung der Erdachse und des Erdumfanges
bildete. Ihr Aufbau fand in einer verhältnismäßig späten Zeit
der Erdbildungsgeschichte statt, nämlich in der Zeit des
Tertiärs. Allerdings stand an der Stelle der Alpen schon in
der Primärzeit das Gerüst eines anderen Gebirges, das in der
Mitte der Steinkohlenzeit bereits wieder abgetragen war, so
daß in der nachfolgenden Zeit das Meer diese Stelle überflutete
und neue Erdschichten ablagerte. Dies geschah besonders in
der Jura- und Kreidezeit. Als sich in der Tertiärzeit die
heutigen Alpen auffalteten, da wurde das Kreidegebirge ausein-
ander gesprengt und nebst den vorangegangenen Ablagerungen
der Jura- und Triaszeit seitwärts gepreßt.
Sie bilden mit diesen jetzt am Alpenrande, sowohl im S.,
als auch im N. parallel zu den kristallinischen Hauptalpen,
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eine besondere Zone, nämlich die der nördlichen und südlichen
Kalkalpen.
Bei jenem Vorgänge wurden sie sehr stark gefaltet.
Durch großartige Faltung sind besonders die Schweizer Kalk-
alpen, z. B. am Vierwaldstädter See und am Pilatus aus-
gezeichnet.
Die Kämme der bedeutendsten Alpenzüge sind von aus-
gedehnten Gneis- und kristallinischen Schiefergesteinen gebildet,
bei deren Faltung auch vielfach Granite zum Durchbruch
kamen.
Bewässerung. Die Gewässer der Schweiz fließen der
Nordsee, dem Mittel- und dem Schwarzen Meere zu. Sie
haben alle ein starkes Gefälle, bilden Wasserfälle und Strom-
schnellen und sind daher für Kähne und Flöße nur teilweise
brauchbar.
Das Stromgebiet des Rheins umfaßt die nördliche Ab-
dachung; seine größten Nebenflüsse sind: Thür und Aare.
Die Rhône fließt nach W., der Tessin nach S. zum Gebiet
des Po, der Inn nach 0. zur Donau.
Wichtigkeit für den Verkehr haben die vielen Seen der
Schweiz, unter denen der Genfer- und der Bodensee die beiden
größten sind.
Klima. Dasselbe ist der wechselnden Bodengestalt ent-
sprechend äußerst mannigfaltig. Auf dem Hochgebirge herrscht
ewiger Winter, im Kanton Tessin italienische Luft. Im ganzen
zeichnet es sich durch die Reinheit der Luft und seinen wohl-
tuenden Einfluß auf alles Leben aus. Die Niederschlagsmengen
sind sehr groß (850 bis 2000 mm).
B. Gütererzeugung.
I. Bodenbau und Viehzucht.
Gleich der Mannigfaltigkeit des Klimas und der Boden-
oberfläche sind auch die Erzeugnisse des Bodenbaus sehr
verschiedenartig; jedoch zieht die gebirgige Natur des Landes
(28 vh. sind unproduktiv) einem ausgedehnteren Getreidebau
feste Schranken. Nur 16 vh. der Gesamtfläche dienen als
Ackerland; daher deckt das gewonnene Getreide (Weizen,
Spelz, Roggen, Gerste, Hafer) auch kaum die Hälfte des
Bedarfs. Es müssen vielmehr große Mengen, besonders
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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