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1. Das Deutsche Reich - S. 126

1905 - Berlin : Mittler
126 das Elbsandsteingebirge (Quadersandstein) und die schlesischen Gebirge (Granit, Sandstein, Schiefer) besondere Bedeutung. b) Die Zementindustrie, eine verhältnismäßig noch junge Industrie, hat sich zu einer bedeutenden Exportindustrie ent- wickelt, leidet aber gegenwärtig an einer starken Überproduktion. Der Zement (Mörtelpulver), ein durch Brennen gewonnenes Ge- misch von Kalk und Ton, findet im Wasser-, Straßen- und Hoch- bau Verwendung. Für Herstellung von Zementwaren (Gesimse, Umrahmungen von Tür- und Fensteröffnungen, Pfeiler, Säulen, Ornamente) haben zahlreiche Großstädte des Deutschen Reiches, besonders Berlin, München, Dresden und Leipzig, Be- deutung erlangt. c) Die Ziegelindustrie, welche die gewöhnlichste Art des Tons, den Lehm, zu Mauer- und Dachziegeln sowie zu Ton- röhren verarbeitet, findet sich überall in Deutschland, namentlich aber in der Nähe großer Städte und im norddeutschen Tief- lande. Hier zwingt der Mangel an Felssteinen zu umfang- reicher Verwendung künstlichen Baumaterials. d) Die Tonwarenindustrie. Das Rohmaterial der Ton- warenindustrie sind Töpferton und Pfeifenton. Während der letztere bei der Fabrikation von Fayence und Steinzeug Ver- wendung findet, bereitet man aus dem Töpferton die ver- schiedenen gewöhnlichen und feineren Tonwaren. Zu diesen, also aus Töpferton hergestellten feineren Tonwaren gehören Terra- kotten, Architekturwaren, Steingut, Majolika und Öfen. Eine Zentralisierung der Tonwarenindustrie hat nicht stattgefunden, vielmehr ist sie überall zur Entwicklung ge- kommen, besonders natürlich dort, wo sich bedeutende Lager von plastischem Tone befinden. Berühmt sind das Bunzlauer Geschirr, die Töpferwaren von Großalmerode bei Kassel und des Kannenbäckerlandes im Westerwalde. In der Fabrikation von Steingut und Fayence sind Schlesien (Waldenburg), das Königreich Sachsen und die Rheinprovinz (Mett- lach) hervorragend. Charlottenburg und Nymphenburg liefern Terrakotten in künstlerischer Vollendung. In den Fabrikaten der deutschen Tonwarenindustrie, die sich gleich der französischen und englischen Industrie zu künstlerischer Vollkommenheit entwickelt hat, findet ein bedeutender Ausfuhr- handel statt. e) Die Porzellanindustrie befaßt sich mit der Fabrikation des Porzellans, das als »beliebter Gebrauchsgegenstand und

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 229

1913 - Leipzig : Hahn
229 99. Zur Geschichte der deutschen Telegraphie. „Das ist eine deutsche Idee!" sagte am 5. November 1809 Napoleon I. zu seinem Leibarzte, als dieser ihm einen vollständigen elektrischen Telegraphen vorgelegt und dabei erklärt hatte, daß mit diesem Apparat zwischen Straßbnrg und Paris eine unmittelbare Ver- bindung möglich sei. Der Kaiser erklärte die Legung und Sicherung eines Verbindungsstranges von solcher Länge sur viel zu schwierig, um ausgesührt zu werden, und wies damit die Erfindung als eine „deutsche Träumerei" — denn das lag in dem wegwerfenden Tone, mit dem er sie als eine „deutsche Idee" bezeichnete — ohne weiteres von sich. Wir nehmen heute Napoleons Ausspruch als ein geschichtliches Zeugnis aus dafür, daß die Erfindung des Telegraphen eine deutsche ist. Die große Menge des Volkes knüpft zwar die Erfindung an den Namen Morse; der hat sich jedoch lediglich durch Verbesserungen Verdienste erworben. Der Erfinder des elektrischen Telegraphen ist der berühmte Samuel Thomas von Soemmerring, und die Zeit der Erfindung das Jahr 1809. Soemmerring, ein geborener Thorner, war Professor der Anatomie in Mainz, dann praktischer Arzt in Frankfurt a. M., ging 1804 als Mitglied der Akademie der Wissenschaft nach München und wurde 1810 kgl. bayr. Geheimer Rat. Ihm gebührt die Ehre, um die sich noch in der neuesten Zeit Russen, Engländer und Amerikaner streiten, die Ehre der ersten Idee, den Galvanismus zur Telegraphie benutzt zu haben. Die Veranlassung zu dieser Erfindung war folgende: Am 5. Juli 1809 saß Soemmerring in Bogenhausen an der Tafel des Ministers Graf Montgelas. Im Laufe der Unterhaltung äußerte der Minister, die Akademie würde ihn erfreuen, wenn sie ihm Vorschläge zu einem möglichst zweckmäßigen Telegraphen vorlege. Vis dahin hatte man sich meist mit optischen Telegraphen begnügen müssen, die aber bei trübem Wetter ihrem Zwecke gar nicht oder nur sehr unvollkommen genügen konnten. Der Wunsch des Ministers brachte Soemmerring , der in seinen Mußestunden gern physikalischen und chemischen Studien oblag, auf den Gedanken, isolierte galvanische Drähte zu einem, telegraphischen Leitrmgsseil zusammenzuwinden „und dadurch etwas Ähnliches wie einen Nervenstrang zu konstruieren". Wie er nun, daran festhaltend, Versuch an Versuch reiht, bis endlich die ganze Erfindung vollendet und der erste Apparat erprobt ist, dies alles hat Soemmerring in einem Tagebuche niedergelegt. Für den ersten elektrischen Apparat der Erde hatte Soemmerring einen Glaskasten anfertigen lassen, dessen Boden aus Kork bestand, und in welchem 27 einzelne Goldstiste befestigt und mit den Buch- staben des Abc bezeichnet waren, ferner für den Schreiber des Telegramms ein ähnliches Gestell, dessen 27 Zapfen ebenso bezeichnet waren.
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