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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 33

1902 - Leipzig : Hirt
82. Amerika. 33 5. Der Aberglaube. Neben den Wissenschaften brachte auch der Aberglaube ungewhnliche Leistungen hervor. Die Wundersucht erzeugte eine Reihe von betrgerischen Abenteurern, die in Frankreich, Deutsch-land und anderen Lndern ihr Glck machten. Der Wiener Mesmer hatte mit der Lehre von der Heilkraft des tierischen Magnetismus groen Erfolg. Andere lieen Geister auftreten. (Schillers Geisterseher".) 82. Amerika. V Englische Besiedlung. Die Ausiedlungeu in Nordamerika ( 67, 2, c) blhten krftig auf. Jeder der dreizehn Staaten stand unter einem englischen Statthalter, hatte aber im brigen seine eigene Verwaltung. Neben dem Englnder lieen sich Einwandrer aus anderen Lndern frei nieder; namentlich die um ihrer Religion willen Verfolgten suchten in Nordamerika eine Zuflucht. Die klimatischen und Boden-Verhltnisse schrften Anstrengung und Tatkraft. 2. Franzsische Besiedlung. Die franzsischen Pflanzer in Kanada und am Mississippi entwickelten bei weitem nicht die Lust und Fhigkeit zur Anpflanzung wie die Germanen. Ihre Niederlassungen blieben daher hinter den englischen zurck. Dies stachelte ihre Eifersucht. 3. Englisch-franzsischer Krieg, 175663. Grenzstreitigkeiten 1756 fhrten zu dem wechselvollen Kriege zwischen England und Frankreich, bis der an der Saale und Weser nicht weniger als am Ohio und 1763, St. Lorenzstrom seine Wirkungen uerte, und in dem Frankreich Kanada an England verlor. In diesem Kriege tat sich zuerst der englische Offizier Georg Washington, Sohn eines virginischen Pflanzers, hervor und erwarb im Kampfe mit Franzosen und Indianern seine militrische Ausbildung. Nordamerikanischer Freiheitskrieg, 177683. Durch den Krieg 1776 gegen die Franzosen war die Staatsschuld Englands bedeutend ge- bis stiegen. Da der Krieg im Interesse der Kolonien gefhrt war, fachte1783, die englische Regierung diese zur Bestreitung der Kosten heranzuziehen. Die Amerikaner aber wollten sich nicht von einem Parlamente besteuern lassen, in dem sie nicht vertreten waren, und auch in England waren viele Stimmen auf ihrer Seite. Nur auf einem kleinen Tee zoll bestand die englische Regierung. Als aber in Boston die Ladung dreier englischer Teeschiffe durch vermummte Brger ins Meer ge-toorfen war, schickte England Truppen nach Amerika (unter denen sich viele gekaufte Deutsche, namentlich Hessen, befanden). Die Vertreter der dreizehn Staaten vereinigten sich zu einem Kongre zu Philadelphia und erlieen die Erklrung der Menschenrechte, die in dem Satze Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. A. 3. Aufl. Z

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 65

1902 - Leipzig : Hirt
92. Kaiser Napoleon Iii. 65 auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Unein-geweihte ahnten. 2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast unumschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl Frankreichs. Handel und Industrie hoben sich durch Anlegung von Eisenbahnen und Kanlen und durch zwei groe Weltausstellungen in Paris. Durch eine Reihe von Kriegen kam er der Ruhmsucht der franzsischen Nation entgegen, was freilich zu seinem Ausspruche: L'empire c'est la paix", nicht stimmte. 3. "Kriege, a) Krimkrieg, 185356. Frankreich und Eng-1853 land leisteten der Trkei Beistand in einem Kriege gegen Rußland, bis welches seinen Einflu auf der Balkanhalbinsel erweitern wollte, und 1856. schickten ein Heer nach der Krim. Die bedeutendste Waffentat des Krieges war die Einnahme von Sebastopol durch die Verbndeten. b) Lombardischer Krieg, 1859. König Viktor Emannel von 1859. Sardinien, der Vorkmpfer der italienischen Einheitsbestrebungen, be- wog Napoleon zu einem Bndnis, um die unter sterreichischer Herr-schaft stehenden Gebiete Norditaliens zu befreien. Die sterreicher wurden in den Schlachten bei Magenta und Solserino besiegt und muten die Lombardei an Sardinien berlassen, während Napoleon sich zur Belohnung Nizza und Savoyen abtreten lie. In der nchsten Zeit wurden auch die brigen italienischen Lnder auer Venetien und Rom mit dem Reiche Viktor Emanuels vereinigt, welches 1861 zum 1861. Knigreich Italien erklrt wurde. c) Das Kaisertum Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges ( 82, 5) sandte Napoleon ein Heer nach der Republik Mexiko und machte 1864 den sterreichischen Erzherzog Maximilian 1864. zum Kaiser des Landes. Als aber nach Beendigung jenes Krieges Napoleon auf die Drohung der Vereinigten Staaten seine Truppen zurckzog, wurde die Lage Maximilians, der im Lande wenig Freunde hatte, unhaltbar. Er wurde 1867 von den Republikanern gefangen 1867. genommen und erschossen. Mit welchem Rechte konnte sich Napoleon mit Kaiser Augustns vergleichen? 93. Wilhelm I. big M Grndung des Norddeutschen nndes. V Wilhelms I. Jugendjahre. Wilhelm I. wurde geboren am 22. Mrz 1797. In der trben Zeit, iu die seine Jugend fiel, fhltel797. sich der keineswegs krftige Knabe zum Soldatenstande hingezogen. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. A. 3. Aufl. 5

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 12

1902 - Leipzig : Hirt
12 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 8. U)ien. Als aber die Trken, von Ludwig Xiv. ermuntert und von aufstndischen Ungarn untersttzt, sich in Bewegung setzten, um mit einem Hauptschlage die habsburgische Macht zu vernichten, zgerte Kurfürst Friedrich Wilhelm nicht, dem Kaiser seine Hilfe cm* zubieten man wies in Wien das Anerbieten dankend zurck. Das vom Kaiser verlassene, von mehr als 200000 Trken belagerte Wien wre trotz heldenmtiger Verteidigung unter Rdiger von Starheni-berg verloren gewesen, wenn nicht der Polenknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein deutsch-poluisches Entsatz-1683. Heer herbeigefhrt und die Trken vor den Mauern von Wien 1683 in die Flucht geschlagen htten. Von da an behielten die sterreicher, untersttzt von Brandenburgern und anderen Reichstruppen, die Oberhand gegen die Trken und gewannen den grten Teil von Ungarn zurck. Unter den Fhrern ragt Prinz Eugen von Savoyen hervor, sterreichs grter Feldherr, den Ludwig Xiv. verschmht hatte. 9- Das Edikt von Potsdam. Der franzsische Selbstherrscher ertrug es nicht, da ein Teil seiner Untertanen ein anderes Glaubeus-bekeliutnis hatte als er. Als Lockungen und Gewaltmaregeln (Dra-1685.genadelt") nichts fruchteten, hob er 1685 das Edikt von Nantes auf. Der Groe Kurfürst beantwortete diese Maregel durch das Edikt von Potsdam, worin er die Verfolgten einlud, in seilt Land zu kommen 16000 gewerbsleiige, wohlhabende Hugenotten folgten dem rettenden Rufe (franzsische Kolonie in Berlin) und vergalten durch Anhnglichkeit an ihre neue Heimat die ihnen erwtesene Wohltat. Andere gingen nach Holland und England. Der hat viel getan," sagte König Friedrich Ii. am Grabe des Kurfrsten. Warum heit er der Groe? 75. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit, 16881713. Friedrich Iii., des Groen Kurfrsten Sohn, fuhr fort, durch Teil-nhme au auswrtigen Angelegenheiten die Unabhngigkeit seines Staates und den Protestantismus zu schtzen. 1603. 1. In England war nach dem Tode der Knigin Elisabeth 1603 Jakob I., ein Sohn der Maria Stuart, auf den Thron gekommen. Seine und feines Nachfolgers Karls I. Regierung war eilte so will-1649. krliche, da eine Revolution entstand, in der Karl I. 1649 gestrzt und hingerichtet wurde. England war dann eine Republik unter Crom-1660.well. Nach seinem Tode wurde 1660 wieder ein Stuart, Karl Ii., König. Dessen Nachfolger Jakob Ii. trat zum Katholizismus der 1688. und) schlo sich Ott Ludwig Xiv. an. Als nun 1688 durch die Geburt eines Kronprinzen die katholische Thronfolge gesichert schien,

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 34

1902 - Leipzig : Hirt
Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. gipfelte, da jeder Mensch ein unveruerliches Recht auf Leben, Freiheit und Eigentum habe. 1776 folgte, nachdem schon die Feindseligkeiten begonnen hotten, die Erklrung der Unabhngigkeit. Den Oberbefehl bertrug der Kongre dem erprobten Washington. Mit seltener Bescheidenheit, Uneigenntzigst und Geschicklichkeit fhrte er die schwierige Aufgabe durch, mit ungeschulten, an allem Mangel leidenden Land-teilten und Handwerkern gegen gebte Soldaten zu kmpfen. Unter-dessen wirkte Franklin in Paris. Benjamin Franklin, Sohn eines Seifensieders in Boston, wurde Buch-druckerlehrliug bei seinem Bruder, der ihn hart behandelte. Mit anerordent-licher Energie arbeitete er durch eifriges Lesen und Schreiben an seiner Ausbildung. Spter Buchdruckereibesitzer in Philadelphia, machte er sich durch Heraus-gbe volkstmlicher Schriften verdient. Seine naturwissenschaftlichen Studien fhrten ihn zur Erfindung des Blitzableiters. In Paris wurde Franklin fast vergttert. Moch mehr als sein Ruf bewirkte das die schlichte Erscheinung des wrdigen Mannes im schmucklosen Kleide mit weiem, eigenem Haar, der als das Muster eines Naturmenschen und Republikaners erschien. Die franzsische Regierung schlo ans Ha gegen England und der ffentlichen Meinung nachgebend mit den nordarnerikanischen Kolonien ein Bndnis, dem auch Spanien beitrat. Dadurch wurde die Lage der Englnder, die bisher den Yankees" gegenber meistens siegreich gewesen waren, immer bedenklicher. Nach der Gefangennahme eines englischen Heeres kam 1783 der Friede zu Versailles zu stnde, in dem England die Unabhngigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika anerkennen mute. Neune drei siebenjhrige Kriege! Wie zeigte sich die Wirkung der Auf-klrung in Nordamerika? 5. Verfassung der Vereinigten Staaten. Die Einzelstaaten bestanden mit ihren eigentmlichen Verfassungen fort; fr die gemeinsamen Interessen wurde eine Bundesregierung gegrndet. Sie besteht lins dem Prsidenten, der auf vier Jahre gewhlt wird, und dem Kongre; dieser zerfllt in den Senat und das Haus der Repr-sentanten. Den Sitz der Regierung legten die Amerikaner in die neue Bundesstadt, die sie ihrem Wohltter zu Ehren Washington nannten. Dieser bekleidete zweimal den hchsten Posten. Trotz der freiheitlichen Verfassung und der Rechtsgleichheit aller Staatsbrger blieb die Negersklaverei bestehen; erst nach einem blutigen Brgerkriege (1861-65) zwischen den Nordstaaten und den sklavenhaltenden Sdstaaten m dem sich die letzteren loszureien suchten, wurde sie aufgegeben, und alle Bewohner ohne Unterschied der Rasse erhielten den vollen Genu der brgerlichen Rechte. Folgen des Freiheitskrieges. a) Die Vereinigten Staaten nahmen mit Riesenschritten zu an Gebiet (jetzt 45 Staaten und 5 Territorien), Bevlkerung

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 45

1902 - Leipzig : Hirt
87. Napoleons Macht. 45 der Landgrfin, in einfacher Weise erzogen. Ihre Gouvernante war eine franzsische Schweizerin, welche die Prinzessin frh lehrte, das Walten der Vorsehung in den Schicksalen der Menschen zu erkennen, und nach dem Wort: Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht", zu handeln. So sehr Luise spter den wohlttigen Ein-fln ihrer Erzieherin anerkannte, fo bedauerte sie doch, da ihre Erziehung nach damaliger Sitte zu sehr französisch und zu wenig deutsch gewesen war, ein Mangel, den sie als Kronprinzessin und Knigin durch eifriges Studium der deutschen Ge-schichte und Literatur auszugleichen suchte. 1793 wurde sie in Frankfurt a. M., wo sich das preuische Hauptquartier befand (in welchem Kriege?), mit ihrem knftigen Gemahl bekannt, und im Dezember desselben Jahres hielt sie durch das vor kurzem erbaute Brandenburger Tor (Fig. 132) ihren Einzug in die preuische Hauptstadt. Ihr Familienleben war ein seltenes Muster schner Huslichkeit, aus der alle steife Frmlichkeit verbannt war (Oberhofmeisterin Grfin von Vo, Dame d'etiquette"). Bei jeder Gelegenheit kmpfte sie durch Wort und Tat gegen die Standesvorurteile an und zeigte, da die Geringsten ihres Volkes ihr so nahe standen wie die Hchsten. Sparsam zu sein verga sie nur, wenn es sich um Wohltaten handelte. Am liebsten lebten Friedrich Wilhelm und Luise auch nach ihrer Thronbesteigung in lndlicher Stille auf ihrem Gute Paretz bei Potsdam. Kurz bevor sie den Thron bestieg, wurde ihr zweiter Sohn, der sptere König und Kaiser Wilhelm I., geboren. Als Knigin nahm sie an den Schicksalen des Staates den lebhaftesten Anteil, beharrte aber in ihrer schlichten Lebensweise. Der preuische Staat befand sich nicht mehr auf der frheren Hhe. Eine bedeutende Schuldenlast hatte sich angehuft; im Heer-wesen wurden die veralteten Formen aus der Zeit Friedrichs des Groen strenge beibehalten, aber sein Geist fehlte; durch deu ersten Koalitionskrieg hatte das Ansehen des Staates gelitten. Durch eine harte Leidensschule sollte er gelutert werden. 2. Der dritte Aoalitionskrieg, 1805. Nachdem Napoleon, um England zu schaden, Hannover hatte besetzen lassen, schlo England mit sterreich und Rußland einen neuen Bund gegen Frankreich, während der friedliebende Friedrich Wilhelm Iii. noch dem Kriege fern-bleiben zu knnen hoffte. Die franzsische Flotte wurde von den Eng-lndern unter Nelson beim Vorgebirge Trafalgar vernichtet (Nelson f). Dagegen drang Napoleon, untersttzt durch die Frstell von Baden, Wrttemberg und Bayern, in sterreich ein und besiegte die vereinigten sterreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Ansterlitz (2. Dezember) so entscheidend, da Kaiser Franz den Frieden zu Pre-1805. brg schlo. Er mute Venetien an Frankreich, Tirol an Bayern und die schwbischen Besitzungen an Baden und Wrttemberg abtreten. Napoleon hatte einen Teil seines Heeres widerrechtlich durch das preuische Ansbachs) marschieren lassen und dadurch die Geduld *) Die hohenzollernschen Lnder Ansbach und Baireuth waren 1791 an Preußen gefallen.

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 10

1902 - Leipzig : Hirt
10 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. sttzung. Trotz des Geldmangels kaufte er gern gute Gemlde und Erzeugnisse des Kunstgewerbes, und au seinem Hofe erhielten Knstler vielfach Beschftigung. Viel tat er fr seine Residenzstadt Berlin (vgl. Fig. 126): Pflasterung, Beleuchtung und Reinigung der Straen, Bebauung wster Stellen; die Einwohnerzahl stieg während seiuer Regierung von 6000 auf 20000. Handel und Verkehr verstand er zu beleben, indem er Handels-Vertrge mit anderen Staaten abschlo und Land- und Wasserstraen anlegte: bald fuhren auf dem Friedrich-Wilhelms-Kanal die ersten Oderkhne ins Elbgebiet, und von Knigsberg bis Kleve ging die Haupt-linie der kurfrstlich brandenburgischen Post. Wer verwaltete die Reichs-post [63,5]?) Es entstand sogar eine Afrikanische Handels-gesellschast, und au der Goldkste erhob sich die Ausiedluug und Festung Gro-Friedrichsburg. Diese Versuche fhrten auch zur Grndung einer brandenburgischen Kriegsflotte. (Fig. 153.) Das afrikanische Unternehmen war mehr rhmlich als fruchtbringend, denn der Handelsgeist war noch nicht rege genug, um es auf die Dauer zu halten. König Friedrich Wilhelm I. hat die Besitzung an eine hollndische Handelsgesellschaft verkauft. In kirchlichen Dingen war der Kurfürst duldsam und suchte die Lutheraner, und Reformierten miteinander zu vershnen. Freilich gelang ihm das nicht. (Paul Gerhardt.) 5. Luise Henriette, die Tochter des Statthalters Friedrich Heinrich, war dem Kurfrsten nicht nur eine treue Gemahlin, eine einsichtsvolle Beraterin und eine Begleiterin auf feinen beschwerlichen Reifert, sondern sie untersttzte ihn auch tatkrftig in seinen segensreichen Bestrebungen. Das nach ihrem Stamme genannte Schlo Oranienburg mit den dazu gehrigen Lndereien verwandelte sie mit Hilfe hollndischer Landwirte und Grtner in eine Musterwirtschaft nach hollndischer Art und hatte ihre Freude ebenso sehr au den ersten Kartoffel-pflauzuugeu wie an den Fortschritten im Obst- und Wiesenbau. Luise Henriette starb 1667. Des Kurfrsten zweite Gemahlin war Dorothea von Lneburg. 6. Fehrbellin. Ludwig Xiv. eroberte in einem Raubkriege eine Anzahl spanisch - niederlndischer (belgischer) Grenzpltze, und in einem 1672.zweiten- Raubkriege schickte er sich 1672 an, die Republik Hol land zu vernichten. Der Kurfürst von Brandenburg erkannte die Gefahr, welche aus dieser Gewalttat seinen rheinischen Lndern, dem deutschen Reiche und dem evangelischen Glauben drohte, und eilte sofort beut bedrngten Staate zu Hilfe. Auch der Kaiser Leopold I. (1658 1705), der trotz aller Gegenbemhuugeu Ludwigs Xiv. durch den Einflu des

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 14

1902 - Leipzig : Hirt
14 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frsteugewalt. lotte von Hannover, in Knigsberg die Krone auf. Wg. 149.) (Stiftung des Schwarzen Adlerordens.) Freilich brachte die neue Wrde dem Staate zunchst keinen greifbaren Vor-teil; aber sie wurde ein Sporn fr die folgenden Könige, sich in ihrer Stellung nach auen des Titels wrdig zu zeigen. Warum nannte sich Friedrich nicht König von Brandenburg? 1701 Der Spanische Lrbfolgekrieg, 170114. Bei dem Tode des bis kinderlosen Knigs von Spanien machte Leopold I. Anspruch auf die 1714. spanische Monarchie fr seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, der als Philipp V. in Spanien auftrat. Auf der Seite des Kaisers standen Preußen, das deutsche Reich, England und Holland, auf der Seite Frankreichs Bayern und Kln. Vergleiche diese eigentmliche Gruppierung mit der Bestimmung des West-fiiiischen Friedens der die deutsche Verfassung. Die Kaiserlichen, befehligt von dem Prinzen Eugen, unter dessen Truppeu sich die Preußen, gefhrt vou Leopold von Dessau, deu grten Kriegsruhm erwarben, und das englisch-hollndische Heer unter dem Feldherrn und Staatsmann Marlborough erfochten in Sddeutschland, in Italien und in den spanischen Niederlanden eine Reihe glnzender Siege der die Franzosen. Nach der Niederlage bei Mal-1709.plaquet 1709 war Ludwig bereit, nicht nur auf die spanischen Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, heraus-zugeben. Nur konnte er sich noch nicht entschlieen, selbst Geld und Truppen zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien herzugeben. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium war zum Frieden geneigt. Bald darauf starb Kaiser Leopolds Nachfolger Joseph I., 1711.und ihm folgte 1711 sein Bruder Karl Vi., der bisherige König von Spanien. Eine Erneuerung der Macht Karls V. war aber deu 1713. Mchten nicht erwnscht. So kam nach langen Unterhandlungen 1713 der Utrechter Friede zu stnde: Philipp wurde als König vou Spa-nteit anerkannt; England bekam Gibraltar, Preußen das bis dahin spanische Obergelderu (Karte Nr. 13). Der Kaiser trat diesem Frieden 1714.1714 zu Rastatt bei und erhielt die spanischen Nebenlnder in Europa, darunter Belgien und Mailand. Im folgenden Jahre starb Lndwig Xiv., des Lebens berdrssig, beladen mit dem Fluche seines Volkes. Ein fnfjhriger Urenkel (Ludwig Xv.) war der Erbe seines Thrones. Die Unzufriedenheit war allgemein trotz Polizei und Ge-fngnissen: die Staatsschuld war ungeheuer gestiegen; viele Gegenden waren ent-vlkert, in vielen herrschte Armut und Not; die vom Hofe ausgehende Unsittlichkeit hatte weit um sich gegriffen.

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 41

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 41 die Franzsische Republik. Der Krieg wurde auf verschiedenen Schau-Pltzen gefhrt. Zur See behauptete die berlegene englische Flotte den Sieg. Zwischen Preußen und sterreich war das Einvernehmen getrbt durch die polnische Angelegenheit, und ihre Unternehmungen wurden dadurch gelhmt. Die sterreicher wurden in Belgien durch die Heere der Franzsischen Republik besiegt; die Preußen da-gegen vertrieben die Franzosen aus Mainz und kmpften siegreich gegen sie bei Kaiserslautern. 1794 emprten sich die Polen gegen die russische Besatzung, 1794. wurden aber von Russen und Preußen besiegt. Auch sterreich schickte eiu Heer, um nicht wieder leer auszugehen. 1795 teilten die drei 1795. Mchte den Rest des Landes. Was bekam Preußen bei der zweiten und bei der dritten Teilung (Karte Nr. 13)? Bei der feindseligen Haltung sterreichs, welches sogar mit Ru-land ein geheimes Bndnis gegen Preußen geschlossen hatte, und der Erschpfung des Staatsschatzes trennte sich König Friedrich Wilhelm von der Koalition und schlo mit Frankreich den Baseler Frieden, in dem er seine linksrheinischen Besitzungen gegen spter festzusetzende Entschdigung und gegen die Zusicherung der Neutralitt fr Nord-deutschland an Frankreich berlie. Welche Folgen hatte die Hinrichtung Ludwigs Xvi. fr Frankreich und fr Europa? Welche Umstnde wirkten zusammen zum Untergange Polens? Welchen Vorteil hatte Frankreich von der Vernichtung Polens? 86. Das Ende der Franzsischen Republik. V Napoleon Bonaparte (italienisch Buouaparte) wurde geboren 1769 in Ajaccio (spr. Ajatscho), kurz nachdem die Korsen von den Franzosen unterworfen waren. Erzogen in korsischer Abhrtung, er-hielt er soldatische Ausbisdung in franzsischen Kriegsschulen. In der Revolution diente er der herrschenden jakobinischen Partei und erntete in den Kmpfen des Konvents gegen Aufstnde in den Provinzen (Einnahme von Tonlon) seine ersten Lorbeeren. 1796 vermhlte er sich mit Josephine (geb. 1763 aus Martinique), der Witwe des hin-gerichteten Generals Beauharuais. 2. Beendigung des Krieges gegen (sterreich, 179697. Nach seiner Vermhlung bekam Napoleon von dem Direktorium, welches er in einem Ausstnde geschtzt hatte, den Oberbefehl gegen die sterreicher in Italien. Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden 1796. Soldaten Ordnung und Vertrauen her und erfocht mit ihnen eine Reihe glnzender Siege, während aus Sddeutschland zwei franzsische Heere durch den Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 42

1902 - Leipzig : Hirt
42 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. wurden. Als dieser dann den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, wurde er von Napoleon 'zurckgedrngt und nach Krnten verfolgt, fo 1797. da Kaiser Franz, der fr seine Hauptstadt frchtete, 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lom-bardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon er-oberte Venetien. 3. Neue Republiken. Tie Lombardei wurde mit angrenzenden Gebieten in eine Cisalpinische (Italienische), Genua in eine Lignrische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Friede den Htten!" Andere Republiken, die seit 1795 von Frankreich eingerichtet wurden, waren die Batavische, die Rmische, die Parthe-nopeische (Neapel) und die Helvetische Republik. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Abgaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem aus-erlesenen Heere aus dem Hafen von Tonlon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unteriiehtnungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem gefhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Abeu-teuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil an dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson und landete in Alexandria, welches im Sturm genommen wurde. Beschwerlich war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (tiott denen 40 Jahrhuuderte auf die Sol-baten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschast fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten Wunderlandes (Entzifferung der Hieroglyphen). Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vom trkischen Sultan abgeschickten Truppen entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des vou den Englndern verteidigten Akkou, als die Pest tu seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die ans Europa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur welligen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Sein Heer hatte Mhe, sich gegen die Englnder zu

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 92

1902 - Leipzig : Hirt
92 Quellenstze. ist, wie Mdchen ihres Alters und Naturells sind, anschmiegend und kindlich . . . Von der kleinen Luise lt sich noch nichts sagen. Sie heit Luise; mge sie ihrer Ahufrau, der liebenswrdigen und frommen Luise von Oranien, der wrdigen Gemahlin des Groen Kurfrsten, hnlich werden! Da habe ich Ihnen, geliebter Vater, meine ganze Galerie vorgefhrt. Sie werden sagen: Das ist ja eine in ihre Kinder verliebte Mutter, die an ihnen nur Gutes sieht und fr ihre Fehler und Mngel keine Augen hat. Und in Wahrheit, bse Anlagen, die fr die Zukunft besorgt machen, finde ich an allen nicht. Sie haben wie andere Menschenkinder auch ihre Unarten; aber diese verlieren sich mit der Zeit, sowie sie verstndiger werden. Umstnde und Verhltnisse erziehen den Menschen, und fr unsere Kinder mag es gut sein, da sie die ernste Seite des Lebens kennen. Wren sie im Sche des berflusses und der Bequemlichkeit groß geworden, so wrden sie meinen, das msse so sein. .... Ich schreibe Ihnen dies, geliebter Vater, damit Sie mit Beruhigung an uns denken. Ihrem freundlichen Andenken empfehle ich meinen Mann, auch unsere Kinder alle, die dem ehrwrdigen Grovater die Hnde kssen; und ich bin und bleibe, bester Vater, Ihre dankbare Tochter Luise." 52) Knechtschaft macht gegen Herrschaftswechsel gleichgltig; Grundeigentum macht streitkhn zur Verteidigung. Es ist des Hausbewohners Kampf gegen den Einbrecher. Die Mglichkeit mu jeder vor sich sehen, Grundeigentum zu erwerben, und noch im Leben, nicht erst im Tode, wo die Erde doch ein Grab hergeben mu. Brgerfreiheit macht gesund, froh und glcklich .... Der Schwei des Frners ist Fluch, der Schwei des Freien ist Segen; Freiheit hat Einden belebt, Knecht-schaft Lustgefilde verdet." <Jahn.) 53) So wenig fr Mein treues Volk als fr Deutsche bedarf es einer Rechen-schaft der die Ursachen des Krieges, welcher jetzt beginnt. Klar liegen sie dein unverbleudeteu Europa vor Augen. Wir erlagen unter der bermacht Frankreichs. Der Friede, der die Hlfte meiner Untertanen mir entri, gab uns seine Segnungen nicht, denn er schlug uns tiefere Wunden als selbst der Krieg. Das Mark des Landes ward ausgesogen, die Hauptfestun gen blieben vom Feinde besetzt, der Ackerbau ward gelhmt, sowie der sonst so hoch gebrachte Kunstflei unserer Städte. Die Freiheit des Handels ward gehemmt und dadurch die Quelle des Erwerbs und des Wohlstandes verstopft. Das Land ward ein Raub der Verarmung . . . Brandenburger, Preußen, Schlesier, Pommern, Litauer! Ihr wit, was Ihr seit fast sieben Jahren erduldet habt; Ihr wit, was Euer trauriges Los ist, wenn wir den beginnenden Kampf nicht ehrenvoll enden. Erinnert Euch an die Vor-zeit, an den Groen Kurfrsten, den Groen Friedrich. Bleibt eingedenk der Gter, die unter ihnen unsere Vorfahren blutig erkmpften: Gewissensfreiheit, Ehre, Un-abhngigkeit, Handel, Kunstflei und Wissenschaft. Gedenkt des groen Beispiels unserer mchtigen Verbndeten, der Russen, gedenkt der Spanier, der Portugiesen. Selbst kleinere Völker sind fr gleiche Gter gegen mchtigere Feinde in den Kampf gezogen und haben den Sieg errungen. Erinnert Euch an die heldenmtigen Schweizer und Niederlnder.
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