218
den Vornehmen zahlreiche Freunde und hiemit persönliche Sicher-
heit und Freiheit. Als er vor die Volksversammlung geführt
wurde und hier der Tribun Memmius seine Anklage gegen ihn
erhob, trat ein anderer Tribun, der von Jugurtha bestochen war,
C. Bochius, dazwischen, und verbot ihm, auf die Fragen des
Memmius zu antworten. Das Volk mußte also auseinander ge-
hen, ohne das Geringste beschließen zu können. Jugurtha trieb
nun in Rom seinen Übermuth so weit, daß er seinen Vetter
Massiva, dem das römische Volk die Krone von Numidien zu
ertheilen geneigt war, fast unter den Augen des Senats meuchel-
mörderisch umbringen ließ. Da ihm sicheres Geleit versprochen
war, so erhielt er bloß Befehl, sofort die Stadt zu verlassen.
Er ging, und soll unter Weges oft nach ihr zurückgeblickt und
die höhnenden Worte ihr nachgerufen haben: „Ganz Rom ist
feil, wenn sich nur ein Käufer findet x)!" Eine Kriegeserklärung
folgte ihm auf dem Fuße nach. Allein der gegen ihn ausgesandte
Consul Albinus war unfähig, einen Gegner wie Jugurtha zu
bekämpfen. Ja, dieser war so glücklich, gleich nach der Abreise
des Consuls, dem Bruder desselben, Aulus, eine völlige Nie-
derlage beizubringen, ihn zu einem schimpflichen Frieden zu nö-
thigen, und sein Heer durch das Joch gehen zu lassen. Diese
Schmach erbitterte die Römer auf's äußerste und hatte eine strenge
Untersuchung und die Verbannung sehr angesehener Männer zur
Folge, welche die Befehle des Senats nicht befolgt und, durch
Geld gewonnen, mit Jugurtha Verträge geschlossen hatten. Der
Senat erklärte diese für ungültig und übergab jetzt dem Cäcil.
Metellus, einem Manne von unerschütterlicher Rechtlichkeit,
den Oberbefehl. Seitdem nahm der Krieg bald eine audere Wen-
dung. Jugurtha wurde geschlagen und floh zu seinem Schwie-
gervater, dem Könige Bocchus von Mauretanien, dem heutigen
Marocco. Der siegreiche Metellus würde wohl den Krieg be-
endet haben, wäre er nicht durch seinen Legaten Cajus Marius
von seinem Posten verdrängt worden.
Cajus Marius war zu Arpinum im Volskerlande geboren
und hier im Hause seiner Eltern unter harter Arbeit als Bauer
l) Sed postquam Roma egressus est, fertur, saepe eo tacitus re-
spiciens, postremo dixisse: Urbem venalem et mature peritu-
ram, si emptorem invenerit. Bel. Jug. c. 35.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: C._Bochius Vetter
Massiva Consul_Albinus Metellus Cajus_Marius Marius Cajus_Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Numidien Rom Mauretanien Marocco
137
Mal in einer Sänfte sich batte hereintragen lassen, um zu ver-
hüten, daß nicht der Grieche seine Mitbürger verführe. Cineas
wurde mit der Weisung entlassen: man werde nicht eher mit
Pyrrhus unterhandeln, als bis dieser Italien verlassen habe.
Er meldete dieses seinem Könige und setzte verwundernd hinzu:
Rom sei ihm vorgekommen wie ein Tempel, der Senat wie
eine Versammlung von Königen, und das Volk wie eine Hyder,
deren Köpfe immer doppelt wiederwüchsen. Pyrrhus zog sich
nun nach Tarent in die Winterquartiere zurück. Bald darauf
schickten die Römer wegen Auslösung der Gefangenen eine Ge-
sandschaft an ihn. An der Spitze derselben stand der ehrwür-
dige Senator Fabricius, ein Muster altrömischer Genügsamkeit
und unbestechlicher Treue. Sein ganzes Silbergeschirr bestand
aus einem einzigen kleinen Becher, dessen Boden noch dazu von
Horn war. Der Senat selbst übernahm die Ausstattung seiner
Töchter aus dem öffentlichen Schatze. Pyrrhus empfing den edlen
Gesandten mit aller Achtung und bot ihm zum Zeichen der
Freundschaft und des Wohlwollens reiche Geschenke an. Verge-
bens! er nahm sie nicht. Des Tages darauf soll der König
auch die Unerschrockenheit dieses Römers auf eine besondere
Probe gestellt haben. In dem Zimmer, in welchem er sich mit
ihm unterredete, ward auf einen gegebenen Wink ein Vorhang
weggezogen, und plötzlich streckte ein dort aufgestellter Elephant
mit fürchterlichem Gebrülle seinen Rüssel über Fabricius hin.
Dieser aber blieb unbewegt und sagte lächelnd zum Könige:
„So wenig mich gestern deine Schätze gereizt haben, so wenig
schreckt mich heute dein Elephant." Pyrrhus gerieth in Erstau-
nen über solchen Gleichmuth und wünschte nichts sehnlicher, als
die Wiederherstellung des Friedens mit einem Volke, an dessen
Spitze solche Männer ständen. Darum schlug er auch die Aus-
lösung der Gefangenen ab; dagegen bot er nochmals den Frie-
den und gab zugleich allen Gefangenen die Erlaubniß, mit den
Gesandten nach Rom zu gehen und dort mit ihren Mitbürgern das
eintreffende Fest der Saturnalien zu feiern. Nähme der Senat
seine Bedingungen an, so wären sie frei; im Nichtfall verspra-
chen sie, zurückzukehren. Und Alle kehrten zurück, als der Se-
nat die Annahme verwarf.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
227
ein unübersteigliches Hinderniß gefunden. Ja, es wurde sogar
im Jahre 95 von den Consuln Licinius Crassus und Mucius
Scävola das Gesetz erlassen (lex Licinia Mucia), welches allen
Nicht bürgern, welche in der Hauptstadt ansässig waren, die hin
und wieder versuchte Ausübung der bürgerlichen Befugnisse strenge
untersagte, selbst den Aufenthalt verbot.
In diesem Streite der sich einander durchkreuzenden Inter-
essen wollte der Tribun Livius Drusus, ein Mann von ed-
ler, vaterländischer Gesinnung, aber von ungestümen Eifer und
ohne kluge Besonnenheit, der Vermittler werden. Ohne die un-
ermeßliche Wichtigkeit dieser drei, die Republik betreffenden Ver-
hältnisse zu erwägen, schritt er an eine rasche Ausgleichung der-
selben und stellte deshalb eben so viele Gesetzanträge. In Bezug
auf die ärmere Klasse schlug er vor, daß mehre bereits von sei-
nem Vater beantragte Kolonien nach Italien und Sicilien aus-
geführt, die in Umbrien und Etrurien gelegenen Gemeindeäcker
vertheilt (lex agraria), unentgeldliche Getreidespenden monatlich
wiederholt, die Silbermünzen herabgesetzt oder schlechter ausge-
prägt würden. - Hinsichtlich der Rechtspflege schlug er vor, daß
Untersuchungen angestellt und die der Bestechlichkeit überführten
Beamten nach dem Gesetze bestraft, künftig aber dreihundert Rit-
ter in den Senat ausgenommen und mit diesen: gemeinsam für
die Beurtheilung der Staatsverbrechen gebraucht würden (lox
judiciaria). — Endlich schlug er vor, daß den italischen Bun-
desgenossen das römische Bürgerrecht ertheilt würde (lex de ei-
vitale sociis danda). — Diese zu rasch unternommenen Neue-
rungen warfen einen furchtbaren Zündstoff in die aufgeregten
Gemüther. Nur die materiellen Anträge fanden größten-
theils Bestätigung, die staatsbürgerlichen dagegen scheiterten
völlig. Denn die Ritterschaft, im Bewußtsein begangener Amts-
frevel und die Folgen der Untersuchung scheuend, weigerte hart-
näckig die Theilung der richterlichen Gewalt mit dem Senat. Und
dieser wies eben so entschieden die beantragte Verbindung mit den
Rittern zurück. Voll aristokratischen Hochmuthes hielten die drei-
hundert Senatoren es für eine Verletzung ihrer Standesehre, drei-
hundert Ritter auf einen gleichen Fuß mit sich zu stellen und so für
ebenbürtig zu erklären. Die Masse des Volkes sah mit der Mehr-
heit des Adels in der Ausdehnung ihres souveränen Rechts auf
15*
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
324
ríate übertragen hatte, wurde bei der Thronbesteigung gar nicht
befragt.
Sulpicius Galba (Juni 68 — Jan. 69) trat trotz sei-
nes Alters von 73 Jahren kräftig gegen die Garde auf, um
ihren Übermuth und ihre Anmaßungen zu zügeln, brachte aber
hierdurch diese einflußreiche Kriegesschar, die Hauptstütze der
Kaisermacht, gegen sich auf. Auch das Volk, dem er die er-
warteten und früher gespendeten Geschenke nicht geben wollte,
haßte ihn wegen seiner Kargheit und Strenge. Und als er nun
gar auch den Statthalter von Lusitanien, Nero's früher« Lieb-
ling, Otho, der sich zuerst für ihn erklärt hatte, dadurch belei-
digte, daß er nicht ihn, der sicher auf die Thronfolge hoffte,
sondern den edlen Piso adoptirte und diesen zum Nachfolger und
Mitregenten ernannte, da brach über ihn das Verderben aus.
Aus Rache wiegelte Otho durch Geld und Versprechungen die
Garde auf, die auch ohne Bedenken ihn zum Kaiser ausrief
und den Galba nebst Piso ermordete. Bevor aber der Ge-
wählte die Herrschaft angetreten hatte, war schon von den Le-
gionen am Rhein, welche so gut wie die Garde das Recht zu
haben glaubte, den Thron zu besetzen, ihr Feldherr Vitellius
zum Kaiser ausgerufen worden. Nun kam es zum Kriege zwi-
schen den beiden Nebenbuhlern; Jeder betrachtete das Reich als
seine Beute. Vitellius schickte auf verschiedenen Wegen seine
Legaten nach Italien voran, und es kam bei Bedriacum
(zwischen Mantua und Cremona) zu einer Schlacht, in welcher
das Heer des Otho geschlagen wurde. Durch diese Niederlage
erschüttert, nahm sich Otho selbst das Leben, — ein Ende, wel-
ches von einem so verweichlichten Manne Niemand erwartet
hätte. Nur drei Monate hatte er regiert. Jetzt war Vitellius
der alleinige Kaiser, aber auch seine Regierung war nur von
kurzer Dauer (April bis December 69). Er war ein roher
Schlemmer von gemeiner Denkart, der die kurze Zeit seiner Re-
gierung zu den schwelgerischesten Mahlzeiten und gewaltsamsten
Gelderpressungen benutzte, so daß von ihm wohl die Reichthümer
des ganzen Kaiserreiches verschlungen worden wären, wenn er
länger regiert hätte. Gegen diesen Nichtswürdigen riefen nun
die syrischen und ägyptischen Legionen ihren braven Feldherrn,
den T. Flavins Vespasianus, der mit drei Legionen den Krieg
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
468
Beilagen zum fünften Zeitraum.
1484, deutsch im Garten der Gesundheit, Mainz 1485), von dem berühmten
Historiker Johann Andreas, regulirten Chorherrn int Kloster St. Mang
in Stadtamhof (Chronik von den Fürsten aus Bayern, lateinisch und deutsch),
vom Abte Angelus Rumpler zu und von Formbach (ch 1513), einem
vortrefflichen und höchst geistreichen Schriftsteller im theologischen und geschicht-
lichen Fache (Epiker über den Landshuter Erbfolgekrieg, Lyriker); Chroniken
vom Passauer Domherrn Johann Staindel (um 1508), von Burkhard
Zengg aus Memmingen (um 1470), vom Priester Veit Arnpeckh aus
Landshut zwischen 1440 und 1495 (bayerische, österreichische und freysingische
Chronik), vom Ritter Hans Ebran von Wildenberg, des Herzogs
Georg von Landshut Schloßhauptmann zu Burghausen inib einer seiner
Testamentsvollstrecker, dann eine bayerische Chronik (deutsch noch nicht heraus-
gegeben) von Filterer oder Fueterer, Maler und Dichter in München,
gebürtig in Landshut, Sohn eines der 1410 aus Landshut verbannten Bürger.
70. Von der Fülle, die bei dieser Hochzeit herrschte, wird von den Chro-
nisten viel berichtet. Unter den Gästen befanden sich die Kaiser Friedrichlll,
19 Fürsten, alle bayerischen Bischöfe, Gesandten der meisten deutschen Staaten,
40 Reichsgrafcn, über 100 Freiherren, alle Räthe des Herzogs, die Land-
stände, Abgeordnete der bayerischen Landstädte und Märkte und der umlie-
genden Reichsstädte. Die Anzahl der fremden Pferde in und vor der Stadt
war 9000. Die Trauung war am 15. November in der St. Martinskirche
und wurde durch den Erzbischof von Salzburg vollzogen. Brautführer waren
der Kaiser Friedrich Iii und der Herzog Otto von Neu markt. Die
Braut fuhr in einem goldenen Wagen, 1100 Trompeter und Pfeifer beglei-
teten den Zug. Gewohnt und gespeiset wurde in allen großen Häusern der
Stadt aus Kosten Herzogs Ludwig, der aus allen niederbayerischen Klöstern
die Köche nach Landshut berufen hatte. Die ersten beiden Tische standen in
der Wohnung des Kaisers, im Hause des fürstlichen Zollaufsehers. Im
Ganzen wurden während des Festes, das acht Tage (15. — 23. November)
dauerte, verbraucht: 383 ungarische Ochsen, 1130 ungarische Schafe, 285
Schweine, 625 halbjährige Schafe, 75 Wildschweine, 1537 Lämmer und
Kitze, 490 Kälber, 684 Spanferkel, 12,000 Gänse, 62,000 Hühner, 194,045
Eier, 220 Zentner Schmalz, 12 Schaff Erbsen, 82 Schaff Semmelmehl,
8 Schaff Zwiebel, 7 Tonnen Häringe, 14 Zentner Hausen, 5 Zentner Wein-
beeren, 140 Zentner Rosinen, 3 Eimer Honig, 2 Zentner Safran, 286
Pfund Pfeffer, 5 Zentner Zucker, 85 Pfund Muskatblüthe, 205 Pfund
Zimmet. Getrunken wurden 25 Lägel Malvasier und Romani-Wein, 5
Eimer Muskateller, 193 Fässer Rheinfall, 18 Eimer Veruetscher, 307 Eimer
Hepfwein, 5616 Eimer gemeiner Tischwein, 2 Eimer Meth, dazu um 28 Gulden
Käse, 4125 Gulden Fische und 75,000 Stück Krebse. Die zwei Stadt-
apotheker lieferten um 500 Gulden Cousect. Unter andern kostbaren Speisen
wurde eine Pastete aufgetragen, in welcher Knaben saßen und sangen, und
eine andere, aus der, als man sie anschnitt, ein Zwerglein in Rittertracht
heraushüpfte und den anwesenden Gästen die Hand bot. Die Leitung des
ganzen Festes, welches auf 75,000 Dukaten zu stehen kam, hatte Graf
Friedrich von Helfenstein und der Freiherr Johann von Frauenberg
übernommen.
Am dritten Tage war ein großes Turnier, bei welchem ein Pole, der
Woiwode von Lublin, demjenigen der anwesenden Fürsten, der mit ihm
rennen würde, 1000 Gulden anbot. Als keiner die Herausforderung an-
nahm, bot der Kaiser und Herzog Georg dem Herzog Christoph von
München noch weitere 1000 Gulden an, wenn er durch Annahme der
Forderung die Ehre der deutschen Fürsten retten wollte. Christoph ging
darauf ein, sprang aber beim Beginne des Turniers vom Pferde und for-
derte den Polen auf, ein Gleiches zu thun. Da zeigte sich, daß der Pole
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Andreas Johann Johann Burkhard
Zengg Hans_Ebran_von_Wildenberg Georg_von_Landshut_Schloßhauptmann Friedrich_Iii Friedrich Otto Pfeifer Ludwig Malvasier Friedrich_von_Helfenstein Friedrich Johann_von_Frauenberg Johann Georg_dem_Herzog_Christoph_von
München Christoph
Bayern-München unter Albrecht Iv, d. Weisen. 211
die Burg Päl erhalte (6. Mai 1469). So war Albrecht
neuerdings Alleinregent.
Die Freundschaft der Brüder dauerte indessen nicht lange,
denn Christoph bereute seinen Verzicht auf die Negierung, machte
neue Anschläge, Mitregcnt zu werden, und ließ in seiner unbe-
sonnenen Großsprecherei Aeußerungen fallen, die seinen Bruder
Albrecht in große Bangigkeit versetzten. Da ließ Albrecht
seinen Bruder, als er zur Fastnachtszeit in München sich auf-
hielt, durch Niklas von Abensberg, Burkhard Rohrbeck
und Lorenz Bogner (23. Februar 1471) im Bade überfallen,
gefangen nehmen und in einem Thurme (den jetzt der neue Re-
sidenzbau gegen den Hofgarten zu umschließt) einsperren. Dort
saß Christoph trotz der eindringlichen Verwendung aller Ver-
wandten (besonders des Pfalzgrasen Otto Ii von Neumarkt, der
Christoph sogar einmal des Nachts zu befreien suchte) 19 Monate
und wurde erst dann auf freien Fuß gesetzt, als er aller Fehde
abgeschworen und 36 Ritter als Bürgen gestellt hatte (9. Oktober
1472). Gleichwohl erhob Christoph noch mehrmal Ansprüche
auf die Mitregierung, bis endlich (1485) von 64 Mitgliedern
der Stände der Spruch erfolgte, daß Albrecht Iv auf Lebens-
dauer regieren solle.
Inzwischen hatte Herzog Albrecht Iv den Bürgern der
Stadt München (1469) ihre Freiheiten, besonders das Nechts-
buch und das darin ausgesprochene Pfandrecht bestätigt, 1481
das verpfändete Stadtamhof eingelöst und (1485) Schloß und
Stadt Abensberg sammt den Märkten und Burgen Ran deck
und Altmannstein cingezogen, da deren letzter Besitzer, Graf
Niklas, durch Herzog Christoph bei Freysing (28. Februar
1485) umgekommen war 80).
Gegen das Ende des Jahres 1485 verlobte sich Albrecht
zu Innsbruck mit Kunigunde, der Tochter des Kaisers Fried-
rich Iii (1440—1493) *). Dieser, über die von seiner Tochter
beabsichtigte Ehe anfänglich sehr erfreut, änderte plötzlich seinen
Sinn und nahm seine Zustimmung zurück, weil Herzog Albrecht
(26. Juli 1486) trotz eines kaiserlicher! Abmahnungsschreibens
") Siehe oben Seite 181 die genealogische Tafel der Habsburger.
14*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_Iv Albrecht Albrecht Albrecht Christoph Albrecht Albrecht Albrecht Niklas_von_Abensberg Burkhard_Rohrbeck Lorenz_Bogner Christoph Otto Christoph Christoph Albrecht_Iv Albrecht Albrecht_Iv Albrecht Niklas Christoph Albrecht Albrecht Albrecht
( Albrecht
Die Germanen.
23
die Gauvorsteher (Grafen) erwähnt, welche mit je hundert Beisitzern
(Schöffen) Recht sprachen*).
12. Die Gemeindeversammlungen^), sowol der Gaue als des Volks,
fanden an bestimmten Tagen statt, wurden jedoch gewis auch außerordentlicher
Weise berufen. Neunrond und Vollmond galten als die von der Götter Gunst
am meisten begleiteten Zeiten. Freilich pünktliches Erscheinen fand nicht statt
und neben den gebotnen Verhindrun gsgründen mag wol der trotzige Unab-
hängigkeitssinn nicht selten die Veranlassung dazu gewesen sein. Die Verhand-
lungsgegenstände waren durch die Häuptlinge vorbereitet. Jeder Mann setzte
sich bewaffnet wohin es ihm beliebte. Hatte der Priester Stillschweigen
geboten, so sprach der König oder ein Häuptling. Sein Vorschlag wurde
entweder durch Gemurr zurückgewiesen oder durch Zusammenschlageu und
Schwingen der Speere mit Beifall angenommen. Außer der Wahl der „Gra-
fen beschäftigten die Gemeinde auch Strafprocesse. Volksverräter und Über-
läufer wurden — denn solche Vergehungen forderten abschreckende Strafe— an
Bäumen aufgehängt, Feige und Leibesschänder in Sümpfe gesenkt und mit
Reisern bedeckt: man wollte die Schmach den Augen entnommen wissen.
Auch leichtere Vergehen wurden von der Gemeinde gebüßt, meist um Pferde
und Vieh, von denen ein Teil dem König oder der Gemeinde, ein Teil dem
beschädigten oder dessen Verwandten zufiel. Söhne und Verwandte waren ver-
bunden wie des Hausvaters Freundschaftsverbindungen heilig zu halten so
auch die Büßung der ihm angethanen Beleidigungen und Schäden zu suchen,
aber die Sitte der Blutrache war bereits gemildert, sogar Todschlag konnte
durch eine bestimmte Anzahl Vieh gesühnt werden^). Denken wir an die
Sitte andrer Naturvölker und lesen wir ausdrücklich bezeugt, daß Essen und
Zechen Tag und Nacht hindurch keine Schande war"*), so können wir nicht
zweifeln, daß Gelage auch die, Volks- und Gaugemeindeversammlungen be-
gleiteten, und auch von diesen gilt, was Taeitus auf sie nicht allein beziehen
kann: man besprach beim Mahl und faßte am folgenden Tage Beschlüsse: man
beriet, wenn die Fröhlichkeit und der Genuß des Trankes die geheimsten Fal-
ten des Herzens bloß legte, und beschloß, wann die Nüchternheit Unüber-
legtheit nicht fürchten ließ°).
13. Daß das Kriegswesen noch einfach war, beweist schon die oben er-
wähnte Sitte des Zusammenstehens der Familien und Geschlechter in der
Schlacht. Einfach war auch die Bewaffnung. Selten bedienten sie sich der
Schwerter und längrer Lanzen. Ihre eigentliche Waffe war die Framea,
ein Schaft mit kurzem und schmalem Eisen, ebenso geeignet zum Wurf wie
zum Schlag im Nahekampf. Die von Holz und Weidengeflecht gefertigten
Schilde wurden bunt gefärbt. Das Fußvolk trug auch viele kleine Wurfspeere
bei sich, welche mit großer Kraft und Kunst weithin geschleudert wurden. Brust-
harnisch und Helm besaßen nur wenige. Ungemein gewandt war die Reiterei und
schon Cäsar beschreibt die Wirkungen, welche die Mischung von Fußkämpfern
unter die Reiter hervorbrachte^). Wild und erschreckend war der Andrang, * I.
1) Tac. G. 12 zu Ende. Die altbochdentsche Form ist kravzo, kräveo, grävo.
— 2) Vgl. Tac. G. 11 u.-12. — 3) Tac. G. 21. — 4) Selbst der nordischen Götter
Kraft wird durch übermenschliches Essen und Trinken veranschaulicht. — 5) Tac. G. 22.
I. Grimm Rechtsaltert. S. 869 behält wol Recht, wenn auch die Worte sec et
de reconcitiaudis invicem inimicis et iungendis affinitatibus et asciscenclis principi-
bus, de pace denique ac bello plerumqne in eouviviis consultant den Gedanken an
andere Schmause, nicht allein die bei deir Thingen nötig machen. Vgl. Baumstark
a. a. O. S. 766 f. — 6) Caes. b. g. I 48. Iv 2. Tac. G. 6, der bei dieser Gelegen-
heit der Hundertschaften Erwähnung thut.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
151
und rissen auch die sterreicher mit sort. Um die Vesperzeit war der Sieg Ludwigs entschieden. Auer 1400 Edleit1) fielen auch Friedrich und sein Bruder Heinrich in bayerische Gefangenschaft. Friedrich hatte, von den Seinen verlassen, den Kamps allein fortgesetzt^) war bis zu dem Primipilen Ludwigs vorgedrungen und hatte, wie man sich erzhlte, das feindliche Banner zerrissen.3) Da wurde sein Pferd unter ihm gettet Der Franke Eberhard von Mosbach wollte ihn gesangen nehmen.) Friedrich fragte ihn nach dem Namen seines Herrn, und als Eberhard den Burg-rafen Friedrich von Nrnberg als solchen nannte, ke er diesen herbei-rufen und ergab sich ihm.5) Vor den König Ludwig gefhrt, wurde er von ihm mit den hhnenden Worten empfangen: Herr Vetter, ich sah euch me so gern". Friedrich antwortete ihm: ich sah euch aber me so ungern . ) Er wurde am Abend nach Dornberg, am nchsten Morgen nach Otting gefhrt und dann weiter nach der Feste Trausuitz an der Nab; ) "^^9 verlie der Sitte zuwider noch am Abend des 28. September das Schlachtfeld und bezog bei Otting ein Lager.)
Herzog Leopold war bis nach Alling, zwei Stunden sudlich von Frsten-berg vorgedrungen, als ihm das Gercht die erste Kunde von dem unglck-lichen Ausgang der Mhldorfer Schlacht zutrug. Ausgesandte Boten besta-tigten bald die zuerst unglubig ausgenommene Nachricht m ihrem vollen Umfange. Da weiteres Vordringen nichts ntzen konnte, brach er mitten in der Nacht auf und kehrte unter Brandschatzung des durchzogenen Gebietes nach Schwaben zurck.9) Es konnte nicht sehlen, da die Sagenbildung sich dieser Schlacht bemchtigte, welche den Habsburgern aus lnger als ernhr-hundert die Fhrerschaft in Deutschland entri. Keine von den vielen Sagen, mit denen der Volksmund die Mhldorfer Schlacht ausgestattet hat, ist de-kannter als die von Sifried dem Schwepfermann. Er sollte trotz der Last der Jahre mit jugendlichem Feuer gekmpft und den Sieg erstritten haben; und als nach der Schlacht die Sieger beim sprlichen Mahle gesessen, da habe Ludwig sein Verdienst mit den Worten anerkannt: Jedem Mann ein Ei, dem srommen Schwepfermann zwei".10) Die Teilnahme Schwepfer -
1) Chron. Aulae Reg. 420, Ann. Matseens. 828; das Chron. de ducibus Bav. 141 nennt 1300, die Cent. S. Rudb. Salisb. 823 1160 Gefangene. 2)1kattti. Nuew. 197. 3) Chronik der Kaiser und Ppste im Archiv fr osterr. Gesch. Xiv. 16. 4) Chron. Sampetr. 163 nennt allein seinen Namen. 6) Matth. Nuew. Chron. de gest. princ. 61 flg. 6) Deutsche Chronik Ii. Red. _ ntk. 8) Vermutlich bezog er sein bisheriges Lager wieder, das etwa 1 Stunde vom Schlachtfeld entfernt war. 9) Chron de gest. prmc. 62 fa. 10) !w Sage von der Eierverteilung findet sich zuerft m einer von Meisterlin ferner Chronik der Reichsstadt Nrnberg (Deutsche Stdtechroniken Iii, Lp.1864) benutzten deutschen Weltchronik, als deren Verfaffer Lexer Johannes Platterberger den jngeren und Dietrich Truchse erweist (a. a. O. S. 257 266); sie reichte bis auf die Zeit Friedrichs Iii. und Pius Ii. und war im Jahre 14o9 vollendet. Erhalten
ist nur ein Teil im Auszuge Hartmann Schedels (bis zum Tode Ruprechts), der
die deutsche Geschichte von Karl Iv. bis zum Ende Ruprechts behandelnde Abschnitt ist
in den Chron. d. d. St. Iii, 247flg, herausgegeben. In Beil. Iii, p. 3l4flg. ist die
dem Berichte Meisterlins zu Grunde liegende Nachricht von Schwepfermann mit-
geteilt. Sie lautet: in welchem streyte auff Ludwigs teyle em edelman Swepffer-
man genant so ritterlich und manlich fr, das von Ludwigen tp m lob gerafft
ward: 'yderman ein aye und dem stummen Swepfferman zwey. Meisterlm hat
mancherlei zur Ausschmckung hinzugefgt; er nennt Swepfferman einen Burger
von Nrnberg, macht ihn zu Ludwigs Bannertrger, erzahlt von dem Mangel der
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Ludwigs Ludwigs Franke_Eberhard_von_Mosbach Friedrich Friedrich Eberhard Friedrich_von_Nrnberg Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Leopold Leopold Ludwig Ludwig Rudb Nuew Nuew Meisterlin Lexer_Johannes_Platterberger Friedrichs Hartmann_Schedels Karl_Iv Karl Schwepfermann Ludwigs Meisterlm Burger
von_Nrnberg Ludwigs_Bannertrger Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Dornberg Otting Otting Schwaben Deutschland Friedrichs
Das persische Reich.
13
dem Gotte der Juden, da er diesen nicht nur die Heimkehr erlaubte, sondern ihnen auch die von Nabuchodorossor geraubten Tempelgerte zurckgeben lie. Ungefhr 50000 Juden gingen unter Zorobabels Fhrung in ihre Heimat zurck, wo sie sich hauptschlich in Jerusalem und der Umgegend niederlieen. Sie begannen den Wiederaufbau des Tempels, wiesen aber den Beistand der andern Bevlkerung zurck, welche sich nach der Zerstrung Jerusalems aus Einwanderern und zurck-gebliebenen Israeliten gebildet hatte. Dieses Mischvolk wurde uach der Stadt Samaria Sa maritaner genannt und war damals halbheidnisch. Die Samaritaner brachten es durch Rnke dahin, da der Tempelbau eingestellt werden mute. Erst unter dem dritten Nachfolger des Kyros konnte der Bau vollendet werden. Seitdem lebten die Juden unbelstigt als Unterthanen des Perserknigs nach .ihren eigenen Gesetzen und Sitten.
Des Kyros Ende.
21. Im Norden des Flusses Jaxartes (heute Sir Darja) lebte das zahlreiche Volk der nomadisierenden Massageten, das oft .aus seinen Steppen Raubzge in die benachbarten Lnder ausfhrte. Auch gegen sie unternahm Kyros einen Feldzug, obwohl ihre Knigin Tomyris ihm Friedensantrge machte. Durch List erfocht er einen groen Sieg; er rumte nmlich das Lager sehr eilig, lie aber in den Zelten Lebensmittel und Wein in Flle zurck. Ein Heer Massageten unter Anfhrung des Sohnes der Knigin sumte nicht, das verlassene Lager zu besetzen; sie fielen der die Vorrte her und berauschten sich in dem Weine, dessen Strke ihnen unbekannt war. Kyros hatte dies vorausgesehen, kehrte rasch zurck und die wehrlosen Massageten wurden entweder gettet oder, wie der Sohn der Knigin, gefangen. Die Knigin aber und das Hauptheer der Massageten war durch diesen Unfall nicht entmutigt und siegte bald darauf in einer groen Schlacht, in welcher Kyros selbst den Tod fand. Nach einer Sage lie Tomyris der Leiche das Haupt ab-schlagen und in einen mit Menschenblut gefllten Schlauch legen, indem sie sprach: Nun trinke dich einmal satt an Blut, du nimmersatter Er-oberer!" Nach einer glaubhafteren Erzhlung wurde Kyros in der Schlacht ttlich verwundet, sein Leichnam jedoch von den Kriegern nach Persis zurckgebracht und bei Pasargad in einem Grabmale beigesetzt, das ein anderer Eroberer, Alexander der Groe, 200 Jahre spter besuchte. In persischer Sprache stand darauf geschrieben: O Mensch, ich bin Kyros, des Kambyses Sohn, der den Persern die Herrschaft er-warb und der Asien als König herrschte; mignne mir nicht die Grabesruhe!"
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Darja Kyros Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalems Samaria Pasargad Asien
8 Von der Auflösung des abendl. römischen Reichs bis zu Karl d. Gr.
selben Weise mit Grundbesitz aus, wie einst Theodorich die Ostgoten.
Die italienischen Grundbesitzer durften sich darum Glück wünschen, daß
die 20 000 Sachsen wieder abzogen, weil ihnen die Langobarden nicht
erlaubten, in Italien nach sächsischem Rechte zu leben.
Dem byzantinischen Kaiser blieben in Italien vorerst noch die Halbinsel
Jstrien, die venetischen Inseln, aus welchen bei Attilas Verwüstungszuge
sich zahlreiche Flüchtlinge niedergelassen hatten; serner das Küstenland
von Ravenna bis Ancona; Rom mit seinem Gebiete (äuoatus Ro-
mae), Neapel mit Am alsi, Gaeta und Sorrent, Apulien und
Kalabrien, endlich Ligurien (ducatus Liguriae) mit der Hauptstadt
Genua, überdies die großen und kleinen zu Italien gerechneten Inseln.
Das byzantinische Gebiet am Adriatischen Meer mit Rom hieß das Ex-
archat im weiteren Sinn, im engeren Sinn war es der Küstenstrich von
Ravenna bis Ancona; die Städte Rimini, Pesaro, Fano, Sinigaglia und
Ancona begriff man insbesonders unter dem Namen Pentapolis. Bei
einer derartigen Teilung Italiens konnten Kriege zwischen dem Kaiser
und dem König der Langobarden nicht ausbleiben.
Alboin kam durch die Rache seines Weibes Rosa munde um; sie
war die Tochter des Gepideukönigs Kunimund, der in der Schlacht von
Alboins Hand gefallen war; aus dem Schädel des Erschlagenen hatte er
sich nach altbarbarischer Sitte einen Trinkbecher bereiten lassen, und als
er einst in Verona trunken beim Mahle saß, forderte er Rosamunden
auf, „mit ihrem Vater zu trinken". Sie that es, aber mit dem Ent-
schlusse, den Tod ihres Vaters und den selbst erlittenen Hohn zu rächen.
Sie gewann zwei Krieger zur Ermordung Alboius: als er nach dem
Mahle in seinem Gemache schlief, band sie das Schwert zu Haupten
seines Lagers fest, entriegelte die Thüre und ließ die Mörder ein. Alboin
erwachte beim ersten Geräusche, und als er sein treues Schwert uicht los-
reißen konnte, ergriff er einen Fußschemel, der ihn freilich nicht lange
gegen die Waffen der Mörder schützte. Rosamunde konnte sich aber nach
der Ermordung ihres Gemahls der Herrschaft nicht bemächtigen; denn
sie mußte mit den Mördern vor dem Zorne des Volkes entfliehen und
fand mit denselben den Untergang. Sie reichte nämlich dem einen, Hel-
migis, Gift, um seiner loszuwerden; aber dieser hatte den Becher noch
nicht geleert, als er spürte, daß er Gift getrunken habe, und nun zwang
er mit gezücktem Schwerte das entsetzliche Weib, den Rest zu trinken, so
daß beide in einer Stunde starben. Der andere Mordgehilfe wurde in
Konstantinopel hingerichtet.
§ 7. Nach Alboins Tod wählten die Langobarden den Herzog
Kleph (572—573) zum Könige. Als dieser im zweiten Jahre von
einem Sklaven ermordet wurde, blieben sie zehn Jahre ohne König und
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Alboins Alboius Alboin Alboins