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ti) Scholl in seinem siebenten Jahre trat der Knabe als Ebelknabe in den Dienst seines Lehnsherrn ober eines allbern angesehenen Ritters, um rittermäßige Lebensart kennen All lernen und sich in den Ansängen der Reit- und Waffenkunst zu üben.
9) Nach weiteren sieben Jahren würde der Edelknabe zum Knappen erhoben itnb biente als solcher seinem Herrn in Krieg und Friedeil als Waffen- itub Schilbträger, vertrauter Bote und Alisseher bet Wartung und Zurichtung der Pserbe. Danebelt hatte er die begonnenen Reit- und Waffen-Übungen fortzusetzen ititb in Augenblicken der (Gefahr seinem Herrn tut Kampfe beizustehen.
10) Hatte der Knappe seine Waffentüchtigkeit bewiesen und ein makelloses Leb eit geführt, so würde er nach abermals sieben Jahren, also im 21. Lebensjahr, nachbellt er sich vorher bttrch Baden, Fasten, Betelt und den Genuß des heiligen Abendmahls vorbereitet und gelobt hatte, Religion, Wahrheit und Recht, Witwen und Waisen und jede bedrängte Unschuld zu verteidigen, zum Ritter „geschlagen" und mit der Ritterrüstung, bestehend ans Helm und Harnisch, Amt-und Beinschienen, Schild, Schwert und Lanze bekleidet.
11) Weil eilt Ritter in voller Rüstung für andere unkenntlich war, wählte er als Erkennungszeichen ein Wappen, mit dem er seinen Schild bemalen ließ und das sich vom Vater auf den Sohlt vererbte und also der ganzen Familie gemeinsam war. Zu gleicher Zeit kanten mich die Familiennamen mif, welche die Ritter von ihren Burgen entlehnten, so daß Rauten entstanden wie von Büren (14,i), von Eschen-bach, von Sickiitgen, von Bertichingen, von Waldburg u. a.
12) Im höchsten Glanze zeigte steh das Rittertum bei den Turnieren ober Ritterspielen, die von einem Fürsten ober der Ritterschaft eines Distrikts m der Nähe einer großen Stadt zur Feier eines freudigen Ereignisses, einer Hochzeit, eines Sieges u. s. w., veranstaltet wurden.
13) Alt dem bestimmten Tag füllten sich die rings um
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TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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dein Gang des Unterrichts und den Fortschritten der Schüler bekannt 51t machen.
8) Dnrch den gelehrten angelsächsischen Mönch A l k u i n, Karts treuesten Freund und besten Berater in Fragen des Unterrichts, ließ er noch eine Reihe von Schulen anlegen, schon bestehende verbessern und Anleitung und Ermunterung Zum Studium gebeil.
9) Um die Predigt zu fördern und die Völker seines Reichs mit dem Christentum zu durchdringen, ließ er für solche Geistliche, die zur Abfassung einer Predigt unfähig waren, eine Sammlung von Vorträgen älterer Kirchenlehrer veranstalten und ins Deutsche übersetzen.
10) Zurverbe f f e r u u g des Kirche ngesangs berief er zwei Sänger aus Italien, durch welche Gesanglehrer und Vorsänger gebildet werden sollten. Auch der E r -b a u u n g von Kirchen wandte Karl fein Augenmerk' zu; der D 0 m zu Aachen zeugt noch heute von Karls Wirksamkeit in biefer Beziehung.
11) In eben btesern Dom würde Karl auch beigesetzt, als er am 25. Januar 811 in einem Alter von 72 Jahren nach 46jähriger Negierung st a r b. Aber sank der Leib auch ins Grab, so wirkte boch fein Geist durch die Jahrh und erte fort und noch heute glänzt sein Name in der Geschichte als der eines Großen, durch welchen die abenb -länbifchen Völker auf ihrem Weg aus der Barbarei z u christlicher Kultur b e n kräftigst e n Anstoß empfange n hatten.
9) Der Vertrag von Verdun (843).
1) Auf Karl beit Großen folgte fein einziger ihn über-lebenber Sohn Ludwig mit beut Beinamen „der F r 0 mme".
2) Dieser Ludwig war zwar nicht unbegabt, nicht ohne gelehrte Bilbung und Uebung im Krieg, aber es fehlte ihm die kraftvolle Selbstänbigkeit und Ausbauer seines Vaters, und so kam er balb in Abhängigkeit von seiner
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karl Karl Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
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Auch werden grobe Leinwand, Leder, Glas, Töpferwaaren, schlechte Seiden- und Baum-
wollenzeuge verfertigt. Die Lage des Landes begünstigt den Handel. Es wird aus-
geführt: Getreide, Flachs, Hanf, Sennesblätter, Reis, Baumwolle, Saflor und Salmiak
in großer Menge. Auch der Karawanenhandel zwischen Asien und afrikanischen Landern
ist sehr beträchtlich.
Egypten gehört zu denjenigen Ländern, welche schon im grauesten Alterthum bekannt
waren. Die h. Schrift erzählt, daß Abraham zur Zeit einer Theurung nach Egypten
gewandert sei und daselbst ein Volk mit geordneter bürgerlicher Einrichtung gefunden habe.
Die Geschichte Joseph's macht uns das Land noch bekannter. Die alten Egyptier waren
ein ernstes Volk, und ihre religiösen Gebräuche, wie ihre bürgerlichen Verhältnisse, erinnern
an Indien. Wie noch heutzutage die Hindus, theilten sich die Egyptier in Kasten und
der Sohn durfte den Stand seines Vaters nicht verlassen. Man verehrte den Apis,
einen schwarzen Stier mit weißer Stirn, weil nach ihrer Meinung von der Seelenwan-
derung in demselben die Seele des Osiris wohne. Osiris, einst ein König, der den
Ackerbau dem Volke gelehrt und den Pflug erfunden, wurde nach seinem Tode unter die
Götter versetzt. Die Zeitrechnung, Feldmeßkunst, Bereitung des Papiers aus der Papyrus-
staude werden als egyptische Erfindungen genannt. Dewundernswerth sind die Bauten
der alten Egyptier. Die Pyramiden, Riesengebäude aus einzelnen Steinblöcken, dienten
zu Begräbnißstätten. Die Obelisken, ähnlich den Pyramiden, nur bedeutend kleiner,
bestanden aus einem ungeheuren Felsblock. Das größte Gebäude war das Labyrinth,
welches 1500 Gemächer unter der Erde und 1500 Gemächer über der Erde enthielt.
Ihre Leichen pflegten die Egyptier einzubalsamircn, und werden solche einbalsamirte
Leichen, nach der harzigen Masse Mum, womit sie bestrichen wurden, Mumien genannt.
Bei ihren Festen sehten sie solche Mumien mit in die Reihe, um sich selbst in der Freude
der Vergänglichkeit alles Irdischen zu erinnern. Das Todtengericht entschied, ob einem
Verstorbenen ein feierliches Leichenbegängniß gebühre. Du die egyptische Schrift eine
Bilderschrift war, so sind die noch vorhandenen Inschriften schwer zu verstehen. Aus
demselben Grunde ist die alte Geschichte sehr unvollständig bekannt. Theben, Memphis
und Sais waren die berühmtesten Städte. Erst seit dem Könige Psammitich
(670 v. Chr.) wird es in der egyptischen Geschichte etwas Heller. Kambyses verband
das Land mit Persien; Alexander vereinigte es mit seinem Reiche und gründete die
noch blühende Stadt Alexandria. Nach seinem Tode nahm sein Feldherr Ptolo-
mäus Lagu von dem Lande Besitz. Kleopatra, die letzte aus dem Geschlecht der
Ptolomäer, verband sich mit dem römischen Feldherrn Antonius; beide endeten als
Selbstmörder und Egypten kam (30 v. Chr.) zum römischen Reiche. Egypten theilte
später das Schicksal aller übrigen römischen Provinzen und wurde von verschiedenen Völ-
kern Asiens unterjocht und kam endlich 1517 unter türkische Botmäßigkeit. Aus der
neuern Geschichte ist der Zug Napoleon's nach Egypten (1798) die merkwürdigste
Begebenheit. Er eroberte Alexandria, schlug die Mameluken bei den Pyramiden, verlor
aber bet Abukir seine Flotte durch die Engländer unter Anführung Nelson's. Noch
wichtiger sind die Begebenheiten der neuesten Zeit. Mehmed-Ali — regierte von
1806 bis 49 — wurde der Schöpfer eines neuen Staates. Er machte sich von der
türkischen Herrschaft los; wurde aber zu einem tributpflichtigen Verhältnisie zur Pforte
durch die Großmächte genöthigt. Fabriken, Eisenbahnen, ein gut eingeübtes Heer, sind
die Früchte seiner rastlosen Thätigkeit. Ihm folgte sein Enkel Ab das Pascha. Die
Herrschaft ist rein despotisch. Der Vicekönig ist der alleinige Besitzer des Grund und
Bodens, wie seiner Erzeugnisse. Die Produkte müssen gegen festgesetzte Preise an ihn
abgeliefert werden; die Fabriken, Webstühle, der Handel sind in seiner Hand. Das ganze
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Extrahierte Personennamen: Abraham Dewundernswerth Alexander Alexander Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Asien Indien Papyrus- Theben Memphis Alexandria Alexandria Mehmed-Ali