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1. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 40

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 40 — für tot, so daß seine Feinde jubelten und seine Freunde von tiefer Trauer erfüllt waren. In der stillen Zurückgezogenheit auf der Wartburg aber arbeitete Luther rüstig weiter an dem großen Werke, das er begonnen. Er fing an, die Bibel in die deutsche Sprache zu übersetzen, damit jeder imstande sei, aus der nie versiegenden Quelle göttlicher Offenbarung und Weisheit erquickenden Trost und reichen Segen zu schöpfen. Gar bald aber wurde er seiner segensreichen Thätigkeit entrissen. Als er von dem wüsten Treiben der Bilderstürmer (S. u.) erfuhr, verließ er gegen den Willen seines um ihn besorgten Landesherrn seine stille Klause auf der Wartburg und erschien unerwartet iu Wittenberg, wo es ihm, nachdem er acht Tage lang gegen die Unruhestifter gepredigt hatte, gelang, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Luthers fernerer Lebensgang und Ende. Auch nach seiner Rückkehr nach Wittenberg, wo er nun seinen dauernden Aufenthalt nahm, widmete sich Luther mit allem Eifer dem großen Reformationswerke. Vor allem arbeitete er im Verein mit seinen Freunden an der Übersetzung der Bibel. Es war eine schwere und mühevolle Arbeit, von der Luther selbst sagt: „Es ist uns wohl oft begegnet, daß wir 14 Tage, drei, vier Wochen haben ein einziges Wort gesucht und gefragt, haben's dennoch zuweilen nicht gesunden. Im Buch Hiob arbeiteten wir also, daß wir in vier Tagen zuweilen kaum drei Zeilen konnten fertigen. Lieber, nun es verdeutscht und bereit ist, kann’s ein jeder lesen und meistern, läuft einer jetzt mit den Augen durch drei oder vier Blätter und stößt nicht einmal an, wird aber nicht gewahr, welche Wacken (Feldsteine) und Klötze da gelegen sind, da er jetzt über hingehet, wie über ein gehobelt Brett, da haben wir müssen schwitzen und uns ängsten, ehe denn wir solche Wacken und Klötze aus dem Wege räumten, auf daß man könnte so fein dahergehen." Trotz aller Schwierigkeiten aber wurde das begonnene Werk glücklich vollendet, und nachdem bereits 1522 das Nene Testament fertig gestellt worden war, erschien im Jahre 1534 die ganze Bibel in deutscher Sprache, ein Ereignis, das für deutsches Reben und Denken den Beginn einer neuen Zeit bezeichnete. Neben der Bibelübersetzung war Luther auch noch in anberer Weise thätig für die Ausbreitung der neuen Lehre. Er stellte die evangelische Glaubenslehre, den Gottesbienst und die Verfassung in Kirche und Schule fest und hielt im Aufträge seines Lanbesfürsten in Gemeinschaft mit Melanchthon 1528 — 1530 in Sachsen eine Kirchenvisitation ab. Um der großen Unwissenheit, die er bei dieser Gelegenheit bei dem Volke und auch bei den Geistlichen fanb, zu steuern, verfaßte er den großen und kleinen Katechismus. Über

2. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 247

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 247 — wurde am 10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M. endgiltig bestätigt. So war denn der größte Krieg, den die Weltgeschichte kennt, ruhmreich beendigt. In 16 gewonnenen Schlachten und in 26 eroberten Festungen hatten die Deutschen 11000 Offiziere und 363 000 Mann zu Gefangenen gemacht, sowie 6700 Geschütze und 120 Adler und Fahnen erbeutet, freilich nicht ohne schwere Opfer an deutschem Gut und Blut, denn unser Verlust betrug 128000 Mann, darunter 44000 Tote. Diese Verluste wurden vielfach aufgewogen durch den herrlichen Preis, den man errungen hatte. Nach dem Friedensschluß verließen die deutschen Truppen mit Ausnahme des zurückbleibenden Besatzungsheeres den französischen Boden, und am 16. Juni 1871 hielt der sieggekrönte Kaiser Wilhelm unter dem unbeschreiblichen Jubel der Bevölkerung mit den Gardetruppen seinen feierlichen Einzug in die deutsche Hauptstadt, bei welchem das ganze deutsche Heer durch Abordnungen aller Truppenteile vertreten war. Die entlassenen Krieger kehrten nun, überall mit innigem Danke und der höchsten Begeisterung empfangen, zu den friedlichen Beschäftigungen in ihre Heimat zurück, um in Ruhe die Früchte zu genießen, welche die nun folgende Friedenszeit überall in Deutschland reifen ließ. Wilhelm I. als Kaiser. Die Wiederaufrichtung des Deutschen Kaiserreichs. Der deutsch-französische Krieg hatte unser Vaterland nicht nur mit Ruhm bedeckt und ein ehemals deutsches Land, das einst von Ludwig Xiv. von Frankreich schmachvoll geraubt worden war, wiedergewonnen: er brachte auch die langersehnte Wiederaufrichtung des Deutschen Kaiserreichs. „Noch während die Kanonen donnerten", schreibt W. Pierson, „während noch das Eisen glühte, hatte im Hauptquartier des preußischen Königs zu Versailles der Kanzler des Norddeutschen Bundes mit den Bevollmächtigten der deutschen Südstaaten die Verträge geschlossen, durch welche alle Staaten unter Führung Preußens zu einem einzigen Reiche verbunden wurden. Zuerst, am 15. November, unterzeichneten Baden und Hessen, dann, am 23. November, Bayern, welches sich indes noch einige Sonderrechte ausbedang, zuletzt, am 25. November, Württemberg. Die Fürsten, besonders der König von Bayern, wünschten, daß der König von Preußen die Rechte, die er über Deutschland empfangen, unter dem Titel eines deutschen Kaisers ausübe. Auch im Volke selber, am meisten im Süden, legte man auf den ehrwürdigen Kaisernamen großen Wert. Der norddeutsche

3. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 5

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 5 — Verluste beigebracht, daß sie ihm im Frieden zu Templin sein Gebiet ungeschmälert lassen mußten. Ein früher Tod raffte den heldenmütigen Fürsten in der Blüte der Jahre zum großen Schmerze seines Volkes dahin. Bedeutung der Askanier. Mit Waldemar endete das ruhmreiche Geschlecht der Askanier in Brandenburg. Über 200 Jahre hatte dasselbe segensreich regiert. Das Land war ein durchaus deutsches und christliches geworden und hatte sich zu großer Macht und hohem Ansehen emporgeschwungen. Zahlreiche Städte und Dörfer bedeckten dasselbe, Handel und Gewerbe gelangten zu hoher Blüte. Es gehörten beim Anssterben der Assanier zu Brandenburg: Altmark, Mittelmark, Ufermark, Priegnitz, Neumark, das Land Lebns, die Mark Landsberg, die beiden Lausitzen, Teile der Mark Meißen, sowie die Lehnshoheit über Pommern und Mecklenburg. Brandenburg unter den Bayern (1324—1373). Das Interregnum. Eine trübe und traurige Zeit begann für Branbenburg nach dem Tode Waldemars. Mehrere Jahre hindurch blieb das Land verwaist, und niemand war da, die Räubereien im Innern zu ahnden und die von außen über das herrenlose Land herfallenden Nachbarn, welche sich auf dessen Kosten bereicherten und es gar bald verkleinerten, zu schützen. Dies Zwischenreich (Interregnum [1319—1323]) rascher zu enden, wäre das Amt des Kaisers gewesen; aber gerabe batnals wütete im Deutschen Reiche selber der Bürgerkrieg: der bayrische Herzog Ludwig von Wittelsbach und der österreichische Herzog Friedrich von Habsburg rangen dort um die Krone. Erst als Ludwig der Bayer seinen Gegner bei Mühldorf (1322) besiegt hatte, konnte er als anerkannter Kaiser sich auch der Mark annehmen. Er übertrug dieselbe als erledigtes Reichslehen seinem Sohne. Ludwig (1324—1351). Da dieser noch minderjährig war, führte der Kaiser selbst die Regierung in Brandenburg; er steuerte dem Faust-recht und den zahllosen Räubereien, wodurch er die Ordnung wieder herstellte. Als er aber durch Vermählung Ludwigs mit Margarete Maultasch auch Tirol gewann und dadurch den Unmut der deutschen Fürsten, sowie den Zorn des Papstes erregte, kam von neuem blutige Verwirrung über bte unglücklichen Lanbe; betttt wieder brangen feindliche Nachbarn verwüstend und plündernd in dieselben ein. Vor allen Dingen war es der Polenkönig, der mit seinen rohen Scharen unter Greueln, Mord und Plünderung bis zur Mittelmark vordrang, ohne daß der Markgraf Ludwig, der öfter gezwungen war, für seinen kaiserlichen Vater gegen dessen Gegen-

4. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 252

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 252 — Sorgfalt. Die Zahl der Kriegsschiffe wurde von Jahr zu Jahr vermehrt, und die Häfen von Kiel und Wilhelmshaven erfuhren eine Erweiterung zu großartigen Reichskriegshäfen. Bei dem im Jahre 1881 bei Danzig abgehaltenen großen Flottenmanöver hatte der Monarch Gelegenheit, sich von der Seetüchtigkeit der aufblühenden junge Flotte zu überzeugen, die nach den entferntesten Meeren ihre stattlichen Schiffe entsendet, das Ansehen des deutschen Namens verbreitend, seine Ehre wahrend und die Deutschen im Auslande beschützend. So kam auch in fernen Ländern die deutsche Fahne zu Ehren; der deutsche Name erhielt wieder den alten schönen Klang; seine Träger empfanden es jetzt allerorten mit berechtigtem stolze, Glieder eines neuerstandenen, großen und mächtigen Reiches zu fein. Förderung von Handel, Verkehr und Gewerbe. Den Segen des geeinigten großen Vaterlandes empfand das deutsche Volk auch in Bezug aus Handel und Wandel. Es wurden im ganzen Reiche gleiche Maße, Münze» und Gewichte eingeführt, wodurch Handel und Verkehr eine bedeutende Förderung erfuhren. Um eine größere Ordnung in den Betrieb der Eisenbahnen zu bringen, wurden viele derselben vorn Staate angekauft; Post- und Telegraphemvesen erfuhren eine einheitliche Gestaltung, und es ist hauptsächlich dem deutschen Einfluß zu verdanken, daß ein Weltpostverein ins Leben gerufen wurde. Zur Förderung des Handels wandte man den Wasserwegen besondere Aufmerksamkeit zu. Bedeutende Mittel wurden zur Schiffbarmachung der deutschen Ströme und zur Erweiterung des Kanalnetzes verwandt. Um die deutschen Häfen der Nordsee zu erschließe», wurde der Ems-Jade-Kanal gegraben. Von ganz besonderer Wichtigkeit für den Handel, die Sicherheit unserer Küsten und die Entwässerung des Landes aber ist der Bau des Nordostsee-Kanals, bei dessen feierlicher Grundsteinlegung Kaiser Wilhelm am 3. Juli 1887 noch zugegen sein konnte, wenn es ihm allerdings auch nicht vergönnt sein sollte, die Vollendung dieses großartigen Werkes zu schauen. Zur Förderung des Ge-werbfleißes wurden Gesetze erlassen, um wichtige Erfindungen vor Nachahmungen zu schützen, so das Marken-, Patent- und Musterschutzgesetz. Auf diese Weise nahm der Gewerbfleiß einen mächtigen Aufschwung, und die Erzeugnisse des deutschen Gewerbes gelangten im Wettbewerb mit den fremden Nationen zu bedeutendem Ansehen und immer weiterer Verbreitung. Gründung von Kolouieen. Um Handel und Schiffahrt zu fördern, sowie den deutschen Auswanderern eine neue Heimat zu gründen, in der sie unter dem Schutze des Vaterlandes stehen und mit demselben in inniger
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