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1. Bd. 2 - S. 183

1854 - Leipzig : Engelmann
183 Die englische Thronumwälzung. herrschende; aber bei der religiösen Aufregung entstanden eine Menge Sekten, unter denen die von dem Schuster Georg Fox gestiftete Gesellschaft der 1649. Freunde, vom Volke Quaker (Zitterer) genannt, zu großem Ansehen ge- langte. „In Felle gekleidet zog Fox durch England, predigte auf den Straßen und in den Hausern Buße und Evangelium, klagte über die Sünden der Christen und verkündigte ein neues Gottesreich." Die Quäker glauben: „daß das religiöse Bewußtsein unmittelbar vom göttlichen Geiste bewirkt werde, daß Jeder, der diesen ernstlich suche, durch stille Beschaulichkeit und andächtige Einkehr in sich der göttlichen Offenbarung theilhaftig werden und das innere Licht in sich entzünden könne. Das innere Wort, wie sie dies Licht nennen, stellen sie daher neben und zum Theil noch über das äußere oder die Bibel." — „Sie halten die Sakramente nur für Sinnbilder innerer Zustände, nicht mehr äußerlich zu vollziehen, ver- werfen das Predigtamt sammt aller Theologie als Menschenwerk und wollen nur eine Geistkirche. Ihre religiöse Entschiedenheit verwirft Kriegsdienst, Eid, Zehnten und die Moden der geselligen Welt." In England lange verfolgt, fanden sie endlich eine Frei- stätte in Nordamerika, als William Penn (ff 1718) das Land am Delaware kaufte und den Staat Pennsylvanien, „die Wiege der Freiheit für die Neger und die Welt," zur Hälfte aus Quäkcrcolonisten gründete. Zuletzt erwarben sie sich auch in England Duldung, nachdem Rob. Barclay (ch 1690) ihre Lehre wissenschaftlich ausgebildet. a) Irland. Die Nachricht von des Königs Tod erzeugte in Schott- land und Irland eine furchtbare Aufregung. Dort hatte der hochherzige Montrose das königliche Banner in den Hochlanden lange aufrecht erhal- ten; endlich erlag er den Heeren der Covenanters und mußte für seine An- hänglichkeit an das Königthum einen entsetzlichen Tod erleiden. Sein Haupt 1650. und seine Glieder wurden als schreckliche Warnung über den Thoren der vier größten Städte Schottlands befestigt. Dennoch wurde nach einiger Zeit der inhollandweilendeprinz von Wales herbeigerufen undalskönigkarlii. anerkannt, mußte aber zuvor den Covenant unterzeichnen und der presby- terianischen Kirche beitreten, so sehr auch der kalte Fanatismus der schottischen Geistlichen dem leichtsinnigen, genußsüchtigen Fürsten zuwider war und ihre stundenlangen Gebete und strengen Predigten über die Sünden und Frevel- thaten seines Hauses ihm das Leben verbitterten. — Auch Irland erkannte den neuen König an und griff zu den Waffen. Da zog Cromwell an der Spitze E. eines entschlossenen republikanischen Heeres gegen die ungehorsame Insel. Drogheda wurde nach drei Stürmen erobert und die royalistischebesatzung bis auf den letzten Mann niedergehauen. Ueber Blut und Leichen ging des Siegers Weg. Cromwells Schwiegersohn Ire ton schritt auf derselben Bahn fort, und als ihn ein schneller Tod dahin raffte, vollendete Fleet- wood das begonnene Werk in ähnlichem Geist. In drei Jahren war der drohendste Aufstand erstickt; aber Irland war ein entvölkertes, von rechtlosen Bettlern bewohntes Land. Als das Schwert ruhte, wüthete ein hoher Gerichtshof mit Beil und Verbannung gegen die Häuptlinge; Tausende verließen das Land ihrer Väter und suchten in den katho- lischen Ländern Europas und in Amerika neue Wohnsitze; alle Kriegsgefangenen und eine große Zahl von Weibern und Kindern-wurden nach Westindien gebracht und in Jamaica

2. Bd. 2 - S. 296

1854 - Leipzig : Engelmann
296 Das Revolutions-Zeitalter. 4. Juli 1776. 1776. Herbst 1777. 15. Oft. 1777. solchen Enthusiasmus für Freiheit und Demokratie, daß der junge, reiche Marquis von Lafayelle und andere gleichgesinnte Edelleute in edler Begeisterung übers Meer setzten, um Gut und Blut für den amerikanischen Freiheitskampf zu wagen, durch welchen sie Rousseau's Ideale verwirklicht zu sehen glaubten. Im Vertrauen auf diese in Frankreich herrschende Stim- mung sprachen die Abgeordneten der 13 vereinigten Staaten die Unab- hängigkeit der amerikanischenkolonien von England aus. Diese von dem klugen amerikanischen Staatsmann Jefferson ausgearbei- tete Unabhangigkeitserklarung stellte das Recht der Amerikaner in ein so helles Licht, daß ihr Kampf in Europa allgemeine Theilnahme fand, daß sich aus ver- schiedenen Landern freisinnige Männer ihrer Sache anschloffen (Kalb, Steu- den, Kosciuszko, Laroche foucauld, die Brüder Lam eth, Rocham- beau u. A. m.) und daß alle für Freiheit empfängliche Herzen dem Ausgange eines Kriegs, den man als Kampf der Vernunft und Menschenrechte gegen ver- jährte angemaßte Ansprüche betrachtete, erwartungsvoll entgegenschlugen. Aber trotz dieser Sympathien, die selbst von den englischen Oppositions- Häuptern Pitt, Fox u. A. getheilt wurden, und trotz der Anstrengung der hochherzigen Führer des jungen Staats schien doch die Sache der Amerikaner einen schlimmen Ausgang zu nehmen, als die englische Regierung Vertrage mit mehreren deutschen Fürsten abschloß und ein großes Heer von Hessen, Hannoveranern, Wald eckern u. a. auf schmähliche Weise durchwer- der zusammengetriebenen und um Geld an England verkauften Deutschen über das Meer geführt wurde, um ihre europäische Kriegskunst an den freien Söhnen der neuen Welt zu erproben. Mit Mannschaft und Kriegsbedarf aufs Beste versehen gelang es nunmehr dem englischen Feldherrn Ho w e sich Neu-Porks zu bemächtigen und die Feinde aus den angrenzenden Provinzen zu verdrängen, während andere Führer in Canada den Amerikanern, die auch dieses Land zum Abfall zu bringen suchten und darum einige Truppen dahin geschickt hatten, mit Glück widerstanden. Aber durch die Sorglosigkeit Howe's, der im Winter seinen Vergnügungen nachging, glückte es dem wach- samen Washington um Weihnachten unvermerkt über den gefrornen Dela- ware zu setzen, eine Truppenabtheilung Hessen (bei Trenton) gefangen zu nehmen und die Engländer (bei Princetown) zu schlagen. Die dadurch er- langten Vortheile gingen zwar wieder verloren, indem Washington von dem wackern englischen General Corn wa l lis am Flusse Bran dp wi ne be- siegt und dann Philadelphia eingenommen wurde; aber die bald darauf erfolgte Capitulation vor Saratoga, wodurch 7000 Mann englische Truppen, die bisher unter Bourgoyne in Canada einen höchst beschwerlichen Feldzug gemacht, nebst dem ganzen Kriegsvorrath in die Gewalt des ameri- kanischen Generals Gates sielen, änderte die Lage der Dinge so sehr zum Vortheil des jungen Freistaats, daß jetzt die Franzosen, welche die wachsende Blüthe der englischen Colonien schon längst mit Neid und Aerger betrachtet

3. Bd. 2 - S. 293

1854 - Leipzig : Engelmann
293 Der nordamerikanische Freiheitskampf. die ferne römische Gerichtsbarkeit der nahen erzbischöflichen vorzogen, den Be- schlüssen beizutreten, theils die Anhänglichkeit des bayerischen Fürstenhauses an den päpstlichen Stuhl, von dessen Gunst es stets Vortheile über die Landeskirche zu erlangen gewußt, theils die Uneinigkeit zwischen dem Kaiser und den Reichs- standen, und endlich die drohenden Bewegungen in Frankreich brachten das Un- ternehmen um allen Erfolg. Ebenso erging cs den Beschlüssen der Synode von Pistoja (1786), wo eine Anzahl toskanischer Prälaten unter der in jeder Hinsicht lobenswerthen Regierung Leopolds auf Beschränkung des päpstlichen Kirchenrechts, auf Abschaffung abergläubischer Ceremonien, auf Verbreitung der H. Schrift und auf Einführung derlandessprache bei dem Gottesdienst drangen. H. Der nordamerikanische Freiheitskarnpf. §. 673. Einleitung. Seit den Tagen, wo durch Walter Raleigh unter der jungfräulichen Königin Elisabeth die erste Niederlassung der Engländer in Virginien gegründet ward (1585), bis auf die Zeit, wo der Quäker William P enn in Pen n- sylvanien Schutz suchte gegen die religiöse Verfolgung Altenglands (1682), waren in Nordamerika viele Ansiedelungen ausgeblüht, so daß in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts die englischen Eolonien aus folgenden 13 Staaten bestanden: 1) Massa- chuscts (mit der Hauptstadt Boston); 2) Connecticut; 3) Rhodeisland; 4) New-Hampshire (mit Concord), diese vier zusammen Ne u -England genannt; 5) Neu-Jersey ; 6) Mary- land; 7) Neu-Pork (mit Albany); 8) Pennsylvanien (mit Philadelphia); 9) Delaware; 10) Virginien (wo die jetzige Bundesstadt Washington); Ii) und 12) Nord- und Süd- Carolina; 13) Georgien. — Jeder dieser Staaten stand unter einem von der englischen Regierung ernannten Statthalter als Stellvertreter des Königs, im übrigen regierten sie sich nach eigenen, mehr oder weniger demokratischen Formen und wurden nicht durch das Band einer gemeinschaftlichen Verfassung oder Vertretung zusammengehalten. Die Kriege der europäischen Völker führten gewöhnlich entsprechende Kämpfe in den Colonien nach sich, die das Selbstgefühl der letztern weckten und ihnen die eigenen Kräfte und Be- dürfnisse zum Bewußtsein brachten. So wurden sie in den sp anisch en Erb fo lge- krieg gezogen, in Folge dessen die Franzosen im Utrechter Frieden (§. 636.) an die englischen Colonien Acadien (Neu-Schottland und Neu-Braunschweig) abtraten. Da aber bei der Unkenntnis' der Gegend die Grenzen nicht genau bestimmt waren, so gingen daraus Streitigkeiten hervor, die zuletzt, als auch die Franzosen Ansprüche aus das Missi- sippi-Gebiet (Louisiana) geltend machten und an der Virginischen Grenze Forts errichteten, einen Krieg zwischen England und Frankreich herbeiführtcn, an dem auch später das seit dem Familienv ertrag mit Frankreich innig verbündete Spanien Antheil nahm. Dies war um dieselbe Zeit, als Europa durch den siebenjährigen Krieg erschüttert wurde, daher dessen Wechselfälle sich in Ost- und Wcstindicn und in Amerika fühlbar machten. Diesem Krieg setzte der mit dem Hubertsburgcr gleichzeitig abgeschlossene Pariser Frieden ein Ende und vermehrte abermals die Macht der Engländer in Nordamerika, indem sie von den Franzosen Canada und von den Spaniern Florida gewannen (§. 669). §. 674. Veranlassung des Kriegs. Die Erweiterung des Kolonial- gebiets im Pa riser Frieden hatte England nur mit großer Anstrengung und durch Vergrößerung seiner Schuldenlast erlangt. Die Regierung hielt sich des- halb für berechtigt, den Kolonien, die durch die Verdrängung der Franzosen am meisten gewonnen hatten, auch einen Theil der Lasten aufzubürden. Sie belegte 1761. 1763. 1763.

4. Bd. 2 - S. 482

1854 - Leipzig : Engelmann
482 Neuere und neueste Literatur des Auslandes. Wilson gcb. 1789. Rogers 1762 — 1832. Campbell 1777 — 1844. Montgo- mery gefc.1771. wundersame arabische Geschichte in unregelmäßigen Versarten darthut; noch größere Be- wunderung erregte „d er Fluch von Keh ama", eine auf Hindusagen beruhende phan- tastische Erzählung voll treuer und schöner Schilderungen der Natur, Denkungsweise und Sitten des Landes und Volks; „Madoc" ist eine auf eine Walliser Sage, wornach im 12. Jahrh. wälsche Abenteuerer nach Amerika verschlagen worden, gegründete Erzählung; als „Roderich der letzte der Gothen", eine Frucht seiner spanischen Reise, erschien, war Southey schon zumhofdichter ernannt (1813). Diesewendung in seinem äußern Schicksal gereichte seiner poetischen Thätigkeit nicht zum Vortheil; denn wenn ihm auch mitunter noch kleinere epische, lyrische und satirische Gedichte gelangen, so läßt sich doch in seinen folgenden Werken eine Erschöpfung des Geistes und eine politische und kirchliche Be- schränktheit nicht verkennen. Sein mattes Gedicht „the vision of judgment“ wurde von Lord Byron scharf mitgenommen; nach seinem letzten größern Gedicht ,,the tale of Paraguay“ nahmen seine dichterischen Kräfte zusehends ab, daher er sich mehr der Ge- schichtschreibung und anderer Prosaschriftstellerei zuwendete. Zu den gelungensten Prosa- wcrken gehören seine „Geschichte von Brasilien" und sein „Leben Nelsons"; von englischen und hochkirchlichen Vorurthcilen besangen zeigt er sich in seiner „Geschichte des peninsularischen Kriegs" und in seinen „Vindiciae ecclesiae angl. oder Kirchenbuch." — 4. Wilson. Auch der schottische Dichter John Wilson, der sich nach einem genialen Jugendleben in Cum- berland niederließ, bis er als Professor nach Edinburg berufen ward, wird der Seeschule beigezählt, besonders wegen seiner poetischen Erzählung „die Palmeninsel", worin die Ge- schichte zweier Liebenden, die von einem Schiffbruch verschlagen aus eine einsame Insel sich retten und dort sieben Jahre leben, zart und lieblich dargestellt ist. Von ergreifender Wirkung ist sein dunkles Gemälde „die Peststadt." Unter seinen übrigen Werken ist eine Sammlung Erzählungen aus dem schottischen Volksleben: „Licht und Schatten" am be- liebtesten. Weniger durch reiche Erfindungsgabe und lebhafte Phantasie als durch An- muth und feinen Geschmack ausgezeichnet ist Samuel Rogers von London, ein didaktischer Dichter, über dessen zarten und lieblichen Schilderungen ein sanfter, elegischer Hauch ausgegossen ist. Seinen Dichterruf begründete er 1792 durch sein beschreibendes Lehrgedicht „Freuden des Gedächtnisses", das mit großem Beifall ausgenommen und auch auf dem Festlande durch Uebersetzungen be- kannt wurde; dann folgte „die Reise des Columbus", die dichterische Erzählung „Jacqueline" und das bedeutendste seiner Werke, die poetische Reisebeschreibung „Italy", reich an trefflichen Schilderungen italienischer Sitten und Landschaften. — In Rogers Geist, aber mit mehr Kraft und Warme dichtete Thom. Camp- bell von Glasgow sein didaktisches Gedicht „die Freuden der Hoffnung" mit einer pathetischen Stelle über Polens Theilung, welche Kosciuszko beim Lesen zu Thranen-rührte. Nach einem langem Aufenthalt in Deutschland, wo er das treffliche Gedicht , ,4e mariners of England“ , „die Schlacht von Hohenlinden", der er selbst anwohnte, u. a. m. verfaßte, ließ er sich in Sydenham bei London nieder, wo er sich der den Engländern besonders zusagenden poetischen Erzählung zuwendete („O'connor’s child“, ,,Gertrude of Yvyoming“, ein Stoff aus Amerikas Urwäldern; ,,Theodoric“) und dabei mit Geschichtschreibung und Journalistik sich befaßte. Campbell's Dichtungen sind mehr ausgezeichnet durch schöne Form und edle Sprache als durch Schwung und Tiefe; doch fehlt ihnen keineswegs Innigkeit und Wärme. James Montgomery aus Ayrshire in Schottland, Sohn eines Predigers der mährischen Priester, benutzte die Poesie hauptsächlich zu religiösen Betrachtungen und Gefühlen, obwohl er den geist- lichen Stand mit dem eines Journalisten vertauschte. Seine Bearbeitung der Psalmen (,,8ong8 of Zion“) ist ein beliebtes Andachtsbuch. Religiöses Gefühl

5. Bd. 2 - S. 169

1854 - Leipzig : Engelmann
169 Die englische Thronumwälzung. erweisen, erinnerte er die englische Nation an das ihrige." — Darum war ihm die presbyterianische Kirche Schottlands, in der er erzogen worden, in der Seele verhaßt, weil nach ihren demokratischen Grundsätzen von der Gleich- heit Aller vor Gott der König mit dem geringsten Glieds der Kirchengemeinde auf gleicher Stufe stand; gegen die katholische Kirche hatte er innerlich nichts einzuwenden, als „daß sie den Papst an den Platz stellte, welcher allein dem König gebührte;" desto mehr war dagegen Englands Episcopalkirche, wornach derkönig alsquelle aller geistlichenmacht erschien, nach seinem Sinne, und die anglikanischen Bischöfe trugen durch ihre Schmeichelei und Devotion nicht wenig bei, diese Zuneigung des eiteln Monarchen zu steigern. Sie priesen ihn als „zweiten Salomo" und verehrten seine Worte als höhere Aussprüche. „Kein Bischof, kein König!" war fortan der Wahlspruch aller Stuarts und der Kampf gegen die widerstrebenden Ansichten der P re s b y L e r i a n er und Pur i- taner bildet den Mittelpunkt ihrer ereignißvollen Geschichte. Jakob begann den Kampf damit, daß er in England die puritanischen Geistlichen, die den Suprematseid weigerten, ihrer Stellen entsetzte und in Schottland dreizehn Predigern den Bischofstitel beilegte, sie zu Vorsitzern der Synoden und Presbyte- rien machte und ihnen durch englische Bischöfe die Weihe ertheilen ließ. Bald erhielten sie auch höhern Gehalt — und als das schottische Parlament ihnen geistliche Gerichtsbarkeit zutheilte und das Gesetz ausstellte, daß die Prediger den Suprematseid gegen den König und den Eid des Gehorsams gegen die Bischöfe zu leisten hatten, schien in Schottland das Episcopalsystem die calvinische Kirche des strengen Knox überwunden zu haben. Auch das seit Tyrone's Unterwerfung wehrlose Irland suchte Jakob (der zuerst den Titel eines Königs von Groß- britannien und Irland annahm) der britischen Regierung fügsamer zu machen. Dadurch, daß er das englische Gerichtswesen einführte, das Grundeigenthum der Häuptlinge, die sich empört hatten und überwunden worden waren, als Kronlehn ansprach und an englische Kolonisten verkaufte, schwächte er die Macht des irischen Adels und brachte Geld in seine Kasse. Die meisten Ländereien in Ulster und an der Küste von Dublin bis Watersord wurden als Krongut eingezogen und zum großen Schaden der alten Besitzer an englische Protestanten verkauft. Gegen diese neuen Besitzer richtete sich nun die ganze Wuth des Volks. §. 591. Jakobs Regierung. Drei Punkte sind unter Jakobs Regierung besonders bemerkenswerth : Die Pulverv erschw örung, die Brautfahrt des Prinzen von Wales und der wachsende Widerstand im Parlament. 1) Jakob hatte den englischen Katholiken, um sie für seine Thronbesteigung günstig zu stimmen, Duldung verheißen. Kaum saß aber die Krone fest auf seinem Haupte, so trieb er mit Härte von den katho- lischen Nichtü b er ei n stimm ern (Nonconformisten oder Recusanten) das ihnen von Elisabeth aufgelegte hohe Kopfgeld ein, um [feine Günstlinge zu bereichern und seine Hoffeste zu bestreiten. Darüber geriethen die getäuschten Katholiken in Wuth; mehrere von ihnen, darunter Männer von Rang und Vermögen, bildeten im Einverständniß mit einem Jesuitenmissionar eine Verschwörung, um bei Eröffnung des Parlaments den König und alle Glie- der des Ober- und Unterhauses vermittelst einer im Keller des Parlaments- hauses zu veranstaltenden Pulverexplosion in die Luft zu sprengen und dann die Regierung zu ändern. Durch eine schriftliche Warnung, die einem katho- 1618. 1605.

6. Abt. 2 - S. 643

1830 - Hannover : Hahn
Morea. Negroponte. 643 13.Jan. 1822. Weinbau. — Im Innern liegt Mrsitra, Mistra, un- weit des Art, 16,000 E. Citadelle. Starker Seidenbau, Eisenarbeiten. Der Bischof wohnt in dem jetzt ganz verlassenen Alrmisirra, wo noch die Kathedralkirche ist. Nicht weit davon die geringen Reste des alten Sparra, palao Lhorion genannt. — Lolokyrhia, Dorf an der Westseite des da- von benannten Meerbusens. An demselben Busen wohnen die Lakovu- liocen, als rohe Seeräuber berüchtigt. — c) Untermessenien. — Rala, mam in fruchtbarer Gegend am Busen von Koron, Hafen. Erste Ver- sammlung des Griech. Senats, 6. April 1821. — Dondari, kleine Stadt im Innern. — Lhielafa, Hafen und festes Schloß, und Lhimova, Ha- fen am Busen von Koron. — In dem S. kahlen unzugänglicheren Geb. wohnen die Mainorren, einer der tapfersten Griechischen Stamme, der den Türken stets mit Erfolg Widerstand leistete und sich nie unterwarf. Ihr Oberhaupt heißt Bei, jetzt der tapfere pierro, dessen Rath, die Ca- pitanis der 8 Distrikte ihres Gebiets bilden, die aber häufig im offenen Kampfe unter einander leben. Sie wohnen in Dörfern und sind als kühne Räuber bekannt. Maina ist ihr Hauptort. — d) Obermessenien, der Sw.theil. — Nisi in getreide- und weinreicher Gegend.— Mavro- marhi, das alte Messene. — Isovon, 5090 E. Hafen, zwei Citadellen; lebhafter Handel. — Modon, Morun, 7000 E. Hafen und Citadelle. Vor der Stadt die Insel Sapienza mit gutem Hafen. In der Nahe Landung der Ägypter unter Ibrahim, 1825, 22.Febr. — Neunavarino, feste Seestadt a. d. Sw. Küste, mit ausgezeichneten Hafen, der durch die Insel Sfagia geschlossen wird; berühmter Sieg Codrington's (mit Engl., Russ. und Franzos. Schiffen) über die Ägyptische Flotte, 20. Oetbr. 1827. Nördlicher liegt das Dorf Altnavarino. — Arkadia am Meerbusen gl. N., Hafen. — Im Innern der Flecken Fanar. — e) Arkadien, das Innere und die Mitte der Westküste. — Dripolizza einst Hauptstadt Mo- réas mit 15,000 E., jetzt ganz zerstört (1828). — Laritena am Ryfo, 2 bis 3000 E. — f) Etie, nördlich von Obermessenicn. — Gastuni, 3000e. Hafen, Castell. Sitz eines Erzbischofs. Lebhafter Handel. — p^rgo unweit des Ryfo, wohlgebaute Stadt, 6000 E. Hafen, Wein- bau. — £aia im Gebirge, durch Räuberei berüchtigt. — Beim Dorfe Miraka Reste des alten Olympia. — Laste! Dornest, festes Schloß am Vorgebirge gl.n. — Gardichi, Flecken im Gebirge. — Rlarenza, schlech- ter Hafen. — g) Achaja, der nördliche Theil. — parras, feste See- stadt am gleichnamigen Meerbusen, 6000e. Lebhafter Handel. Die erste Stadt, deren sich die Griechen 1821 bemächtigten. Sitz eines Metropoli- ten. — Balavrirn im Innern, 2 bis 3000 E. Sitz eines Erzbischofs. Erster Aufstand der Griechen 23.März 1821. — Ravak Morea, eins der beiden festen Schlösser, welche die kleinen Dardanellen bilden. — Do- stidjcha, Ixrara und 3£iío Lastro, kleine Seestädte am Busen von Lepanto. 3) Negroponre, Lgribos, — 60o..M. 60 bis 70,000 E. Diese von einem kahlen und ziemlich hohen Gebirge durchzogene Insel, die durch eine sehr schmale Meerenge vom festen Lande getrennt wird, iß über

7. Abt. 2 - S. 646

1830 - Hannover : Hahn
646 Ionische Inseln. Fabriken fehlt es. Än Bildung übertrafen die Ionier die eigentlichen Griechen und in den letzten Jahren sind manche Unterrichtsanstalten, selbst eine Universität (1824) gegründet, die für das ganze Griechische Volk wichtig werden muß. Griechisch ist die Landessprache. Obgleich alle diese Inseln zum Griechischen Kaiserthum gehörten, so schlossen sich mehre derselben schon im Xi. Jahrh. an Venedig an, wurden späterhin denselben von den Türken streirig gemacht, blieben aber den- noch unter Venetianischer Herrschaft. Beim Untergange dieses Staa- tes (1797) fielen sie an Frankreich, wurden 1800 ein Freistaat (Jo- nische oder Sieben Inseln Republik) unter Türkischem Schutze, 1807 wieder an Frankreich abgetreten, 1810 von den Engländern erobert und 1815 als Freistaat unter dem Schutze und der Aufsicht Großbritanniens anerkannt. Ein Englischer Lord Obercommissair leitet das Ganze. Eine Versammlung von 2c6» geordneten aller Inseln ist die gesetzgebende, ein Senat mit einem Präsidenten die ausübende Macht; jede Insel hat ihre besondere Re- gierung. Ein Appellationshof und drei Tribunäle verwalten die Rechts- pflege. Die Militairmacht, zum Theil Englische Besatzung, steht un- ter dem Obercommissair. Die Hauptinseln sind: 1) Rorfu — 11q- M. 50,000 (nach Anderen 73,000) E. Reich an Öl, Wein, Südfrüchten, besonders Feigen, und Seesalz. Die Haupt- stadt gl. N. hat 16,000 E. Citadelle und starke Festungswerke, Freihafen, lebhafter Handel. Sitz des Obercommissairs und der höchsten Landesbe- hörde, des Griech. Erzbischofs und eines Römisch kathol. Bischofs. Univer- sität (200 Studenten), Bibliothek (30,000) Bande, Gymnasium u. a. Un- terrichtsanstalten. Pallast des Obercommissairs, des Erzbischofs, 36griech., 5 kathol. Kirchen. 2) paxo und Antipaxo; ersteres — 1^ Q. M. 4000 E. Reich an Öl. Hauptort Sr. Nicolo. Letzteres unbewohnt. 3) Saura Maura, nur durch einen künstlichen 400 F. breiten Kanal von Albanien getrennt, — 5 Q.m. 18,000e. Wein, Öl und Seesalz sind Hauptprodukte. Hauptst. Amaxichi. — Santa Maura, Festung und Hafen an dem Kanäle, 5000 E.— In der Nähe die kleine Insel Meganisi. 4) Oheaki, Irhaka — 3q-M. 8500e. Öl, Wein, Rosinen und Korinthen werden in Menge ausgeführt. Die Hauptst. vachi hat einen guten Hafen, 2000 E.— In der Nahe die kleine Insel Ralamo. 5) Rephalonia = 16q.m. 50,000 E. Der höchste Berg der Insel != 5000 F. Handel mit Öl, Korinthen, Baumwolle, Seide, Honig, Salz und Käse. Häufige Erdbeben. Die Hauptst. Argostoli an der Süd- küste hat 4200 E., ein Gymnasium und einen guten Hafen. Lixuri, Ha- fen' der Ostküste, 5000 E. Axo, Festung. 6) Zante — 5z Q. M. 40,000 E- Ziemlich eben und äußerst frucht- bar, reich an Korinthen, Öl, Baumwolle, Wein und Südfrüchten. An der Küste sind viele Robben. Der Boden ist vulkanisch und den Erdbe- den sehr ausgefctzt. Mangel an Quellen. Jährlich wandern einige tau- send Arbeiter zur Erndte nach Morea. Die Hauptst. Zanre liegt an der

8. Abt. 2 - S. 730

1830 - Hannover : Hahn
730 Asien. Indien. 8) Ranara—350q.m. Küstenland nördlich vom vorigen. — Man- galur, Hauptstadt, 40,ooo L. Hafen. Starker Handel.— Rarwar, Seestadt. 6. Präsidentschaft Bombay. Sie besteht aus zerstreueten Provinzen an der W. und N. Küste, und im Innern —3300q.m. iimill.e. 1) Die Inseln Bombay und Salserre ^ 12 Q. M. — Die Insel Bombay, 4m. im Umfange, sehr fruchtbar. Auf derselben liegt Bombay, Seestadt, 1828 — 165,000 L., darunter 10,000 Parsen., meistenteils sehr begütert, 8000 Portugiesische Mulatten, 25,000 Muhamedaner, 1300 Ju- den, 900 Engländer, 5000 Anglo Asiaten, d.h. Englische Mulatten, 50 Chi- nesen, 40armenier, 10,000soldaten; 20,000menschen leben auf Schif- fen; 1716 — 16,000. Sitz des Gouverneurs, der Regierung und des obersten Gerichtshofes. Starkes Fort mit dem Pallaste des Gouverneurs, Arsenal, Schiffswerften u. a. öffentliche Gebäuden. Wichtiger Handel, Schiffbau und viele Fabriken. Der Hafen ist einer der größten und be- sten Indiens; daher Hauptstation der Flotte.— Auf der mit Bombay durch einen Damm verbundenen Insel Elephanra sind merkwürdige in Felsen gehauene Grotten, deren eine, über 200f. lang und an 150f. breit, von 4 Reihen großer Säulen getragen wird. Sie enthalt das kolossale Bild Bramas mit 3 Köpfen und auf den Wanden bewundernswürdige Darstel- lungen aus der Indischen Mythologie. Auf Salserre, welches durch ei- nen Damm mit Bombay zusammcnhangt, weit größer als jene, gebirgig, wenig angebauet, deren ziemlich rohe E. von Kvhlenbrennen sich nähren, sind die ähnlichen Grotten vonrenneri, besonders durch die Verzierungen der Säulen und ein rathselhaftes colossalcs Götzenbild bemerkenswert^ nicht so groß, als die erst genannten, aber viel zahlreicher, so daß sie gleichsam eine unterirdische Stadt bilden. Die Portugiesen erbaueten 1530 zuerst das Fort Bombay; erst 1776 kamen alle Inseln in den Besitz der Engländer. 2) Fort Victoria — 6 O.. M., südlicher an der W. Küste, ein starkes Fort mit der Stadt Bancoor (cut), 14,000 E. 3) Gudscherat — 500q. M. In N. an dem Busen von Cambai und Kutsch, in O. gebirgig, in N. bis in die Wüste reichend, zum Theil äußerst fruchtbar, besonders am unteren Tapti und Rerbudda. Surare unweit der Mündung des Tapti, 400,000e., unter denen 15,000parsen, eine der ältesten und blühendsten Handels- und Fabrikstädte des Landes. Der Hafen liegt an der Mündung des Flusses selbst.— Drorsch am Ner- budda, 33,000 E. Wichtige Baumwollwebereien. — purbonder, Seestadt auf der Halbinsel, 75,oooe. Wichtiger Handel. 4) Rutsch i=r 500 Q. M. Westlich von Gudscherat, zum Theil große Moraste enthaltend. Mändavie, Seehafen.— Budsch, ansehnliche Stadt, die im Erdbeben 1819 fast ganz zerstört wurde. 5) Bedschapur amkistna mit den folgenden—2800 Q. M. Seestadt Rehpur und die Fabrikstadt Hubli. Im Hochlande in O. der Gats, wel-

9. Abt. 2 - S. 797

1830 - Hannover : Hahn
Capland. Kafernland. 797 berühmt durch seinen Wein.— Simonsstadt, Ankerplatz an der Falschen Bai. — Die kleine Robbeninsel am Eingänge der Tafel Bai, wo starker Robbenfang getrieben wird. 2) Mlbagh der Nw. Theil des Landes, jetzt worcester und die Un- terdroste/Elan William, wo die Bvkkeveld und Roggeveld Karroo und das fruchtbare Thal, warme Bokkeveld. Hauptort Tulbagh am kleinen Bergfluß und Elan William am Elefantenflusse. 3) Srellenbosch, an der S. Küste bis zur Sebastians Bai und im In- nern bis zum Bergflusse. Hauptort Srellenbosch, 5 M. östlich von der Capstadt, 1000 E.— Acht M. weiter östlich liegt die Herrenhuter Colonie Gnadenchal, wo 1826 gegen 1200menschen wohnten.— Laledon, Herren- huter Colonie. Warme Quellen. 4) Zwellendam (swellend.) an der Küste und in der Großen Karroo, zwischen dem Breiten und Gauritsflusse. Hauptort gl. N. am Fuße der Schwarzen Berge. Ii. Die östliche Provinz. 5) George, vom Gauritsflusse, längs der Küste an der Muschel und Plettenbergs Bai. Hauptort Georgetown (dschordschtaun), erst 1811 zwei M. von der Küste angelegte freundliche Stadt, deren Straßen 200f. breit und mit Baumen besetzt sind.— Die Herrenhuter Colonie pacaltsdorf, 200 E. 6) Uirenhage (eutenhage), an der S. Küste bis zum Sonntagsflusse. Hauptort gl.n.— Neue Niederlassungen an der Algoabai. Fort Fried- rich und Porr Elisabeth.— Bethelsdorp, Herrenhuter Colonie. 7) Albany, an der S. Küste bis zum Kafernlande. Hier sind die erst seit einigen Jahren gegründeten Örter Grahamsrown (grehamstaun), Barhurst und Friedrichsburg. — Die Herrenhuter Colvnien Enon am Weißen Fluß, 450 E., und Theopolis. 8) Graaf Reynerr, nördlich von den drei vorigen Distrikten bis zur N. und O. Granze der Colonie, jetzt in drei Distrikte Graaf Reynerr, Beaufort und Sommerset getheilt. Hauptort gl. N. am Sonntagsflusse und am Fuße der Schneeberge, 25 M. von der Küste entfernt, 600e. Das Kafernland. Die Käfern (dies Wort, sonst auch Kafir und Gaur gespro- chen, bezeichnet bei den Muhamedanern jeden Ungläubigen, ist aber hier, wie in Asien (vergl.kabulistan) Name eines bestimmten Volks- stammes geworden), sind ein negerartiges, Viehzucht treibendes Volk, welches theils die Ostküstenländer von der da Lagoa Bai bis zum Flusse Keisikamma, theils das innere Hochland in O. und N. der Hot- tentotten bis 27^ S. inne hat. Sie sind braun von Farbe, haben nicht völlige Negerbildung, eine eigene Sprache, wohnen in Städten und Dörfern, ziehen aber mit ihren Rinderheerden auch wohl an an- dere Plätze, kleiden sich in Felle, treiben wenig Ackerbau, sondern le- den meist von Fleisch, Milch, Wurzeln und wilden Früchten (Schweine,

10. Abt. 2 - S. 783

1830 - Hannover : Hahn
Berberei. Tunis. Tripolis. 783 but, was schon zu Kriegen Veranlassung gegeben hat. Der Bei hat ein stehendes Heer von etwa 5000 Türken und erlaubt den Seeraub, wie in Algier. Die Seemacht ist unbedeutend. Die Städte sind an der Ruste: Tunis, befestigt, an einem See, der mit dem Meere in Verbindung steht und dessen Eingang durch die Castelle von Golerra geschützt wird, 130,000e. Die große Bai bietet den sichersten Ankerplatz dar. Wichtiger Handel, daher haben Consuln fast aller Europäischen Nationen hier ihren Sitz. Nördlicher am C. Cartagine bei dem Hafenort Mersa liegen die Trümmer der Römischen Colonie Neukarrhago, 706 von Arabern zerstört. Die Re- sidenz des Bei ist in dem festen Schlosse von Barda, ^M. weiter im In- nern.— Die übrigen Seestädte sind: Sabes oder Labes, 30,000e., treibt starken Handel mit Datteln und Henna. An dem Busen von Gabes liegt die Insel Dscherbi, 30,000 E., nicht allein durch ihre Fruchtbarkeit, son- dern auch durch Woll- und Leineweberei berühmt.— Sfax, 6000 E., wel- che stark mit Malta handeln. In der Nähe die beiden Inseln Rerkenni unter einem besondern Scheik, nur von Fischern bewohnt. Nördlicher lie- gen: Monastir, 12,000 E., welche wichtige Wollweberei treiben; Susa, 8000 E., von großen Olbaupstanzungen umgeben; Hammamer,8000e.; Sa- libia, 4000 E. An der Nordküste ist porro Fariña, schlechter Hafen, in dessen Nähe die Ruinen von Urica, und Biserta, 8000 E., die viel Ge- treide ausführen.— Im Innern liegen: Rairwan, 50,000e., berühmt durch eine herrliche Moskee. — Hamamlihf, warme Bäder.— Toser, be- rühmter Dattelnmarkt in der S. Steppe. — Reff an der Gränze von Al- gier.— Die kleine Insel Tabarka gehörte bis 1798 den Genuesern. D. Tripolis. Dieser Staat, östlich von Tunis, gehört eigentlich nicht mehr zu dem fruchtbaren Insellande der Berberei, sondern ist mehr ein gar nicht bestimmt begränzter Theil der großen Wüste, die hier von dem etwa 1500 F. hohen Shuriano- und Harudschgebirge unterbrochen wird. Als Gränze gegen O. kann man etwa das Lap Razarin oder den Busen von Bomba annehmen. Küstenlänge —225 M. Vorgebirge Ras Sem oder Rasar, Mesurara und Zoar. Der große Busen von Sidra (die alte Syrre, jetzt nicht sehr gefährlich). Kein nennenswerther Fluß. Aus- fuhrprodukte sind schöne wolle, Getreide, Safran, Lornsbohnen, Salz, Pferde, Häure; die meisten Handelsgegenstände kommen durch Karawanen aus anderen Ländern, als Srraußfedern, Elfenbein, Gold, Sklaven, Sennesblarrer, Gummi. An der Küste liefern Seen und Sümpfe eine Menge Salz. Die E. sind nur Mauren und nomadische Araber, sehr zahlreich sind die Juden. Europäer genießen hier größere Freiheit als in den andern Raubstaaten und haben sogar in der Hauptstadt eine öffent- liche Kapelle mit Glocken. Seit 1509 war Tripolis in der Gewalt der Spanier, 1551 eroberte sie ein Türkischer Seeräuber, Dragur, und ward erster Pascha. Noch jetzt führt der Regent diesen Titel und ist in größe- rer Abhängigkeit vom Sultan als Algier und Tunis, zahlt auch Tribut nach Kvnstantinopel, hat übrigens eben so wie dort, Türkische Miliz von einigen 100 Mann. Im Kriege stellen die Nomaden ihre Reiterfchaaren;
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