Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 218

1912 - Breslau : Hirt
218 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. 1. Der Europa am nächsten gelegene No ist zuerst besiedelt worden und das Herz der Union geblieben. Hier liegen die meisten Hauptsitze des Handels und der Industrie, die Ausgangspunkte des pazifischen und transatlantischen Verkehrs, hier hat sich der Jankeesjanki^typus entwickelt (lang ausgeschossene, hagere Menschen von rastloser Arbeitsfreude und Arbeitskrast), hierhin bewegen sich ganz überwiegend der deutsche Handelsverkehr und der deutsche Auswandererstrom. Der Mittel- Punkt der Erwerbstätigkeit der Union und des deutschen Verkehrs ist New Jork ^njü jorf] (mit Vororten 4,8 Mill. E., vor 100 Jahren 60 000 E.) (Bild 133). Über ein Viertel der Einwohner (800 000) der eigentlichen Stadt New Jork (3 Mill.) ist deutscher Herkunst. Durch zwei großartige Hängebrücken ist es mit Brooklyn ftrüklinl verbnuden. Es steht unter allen Städten der Erde nur Loudon an Volks- zahl und als Geld- und Handelsplatz nach; es ist der erste Seehafen der Neuen Welt, die eigentliche Hauptstadt der Union. Seine Bedeutung verdankt es dem ausgezeichneten Naturhafen an der Hndsonmündnng und den trefflichen Land- und Wafserverbindungen mit dem reichen Hinterlande. Dadurch ist seine Ausfuhr (Nahrungsmittel, Metallwaren, Petroleum, Tabak) bedeutender als die der an- deren Häfen der Union zusammen. Boston [böstn] (700) ist nach London der zweite Wollmarkt der Erde und der zweite Großhasen der Union. Seine beden- tende Industrie erzeugt Leder-, Metall- und Webwaren. Philadelphia (1550), für die großen Seeschiffe nicht mehr zugänglich, wurde durch die nahen großen Kohlen- und Eisenerzfelder die erste Fabrikstadt der Union (Eisenwaren, Weberei), die in der Metallindustrie wetteifert mit den Städten Pittsburg (550) und Büffalo (425). Baltimore [baltiiuör] (575), nächst New Jork der größte Getreidemarkt, ist der Hauptsitz für die Herstellung von Dauernahrung (Büchsenobst) und wegen der Nähe Virginias ein wichtiger Ausfuhrhafen für Tabak. 2. Nach S ist die Flachküste der Schiffahrt ungünstig, und so folgt der nächste Großhasen erst an der Golsküste: New Orleans [nju örlrns] (350). Die „Königin des Südens" ist für die Ozeandampfer durch Eindämmung eines Mündungsarmes des Mississippi erreichbar und nach Galveston (40) der wichtigste Baumwollhafen der Erde. Lange und hohe Dämme schützen die Stadt vor den Gefahren des Mifsis- sippi-Hochwassers. 3. Im Innern wurde St. Louis sßent lüis^ (700) durch seine Lage Mittel- Punkt der Binnenschiffahrt und wichtige Eisenbahnkreuzung, dadurch ein großer Vieh- und Getreidemarkt. Eineinnati [ßüißinneti] (400) ist Handelszentrum des Ohio-Gebietes. Der günstig gelegene Hafenplatz Chicago ^schikägo^ am Südwest- nser des Michigan-Sees und am Illinois-Kanal entwickelte sich zur zweitgrößten Stadt der Vereinigten Staaten (2200), die in Industrie und Handel die zweite, im Eisenbahnverkehr die erste Stelle unter den Städten der Union einnimmt. Der Handel vertreibt hauptsächlich Getreide, Vieh, Fleisch, Holz und Erze. Chicago ist die größte Baustätte für Eisenbahnwagen (Pnllman) und das größte Schlachthaus der Erde, in dem jährlich Millionen von Rindern, Schweinen und Schafen geschlach- tet und verarbeitet werden. Die Handels- und Industriestadt Milwaukee ^miluaks^ (400) (f der Bevölkerung sind Deutsche, daher die „deutsche Stadt") nennt man wegen ihrer großen Bierbrauereien „das amerikanische München". Im „Großen Becken" erwuchs Salt Lake City [ßalt lek fjiti] (100) durch die Bodenkulturarbeit (Bewässerungsanlagen) der Mormonensekte zur großeu Oasenstadt. 4. Am Bruchrande der pazifischen Küste wurde San Francisco (420) („Köni- gin des Westens"), da es durch das „Goldene Tor" mit dem Ozean in guter Ver- bindnng steht, der erste pazifische Hasen- und Jndnstrieplatz der Union (Mühlen,

2. Für Seminare - S. 206

1912 - Breslau : Hirt
B. Länderkunde. — Iv. Amerika. 2. Zwischen dem St.-Lorenzstrom und der Küste streicht eiu aus Ketten und Tafelu bestehendes, paßreiches Gebirge bis in die Breite von Philadelphia. 3. Die Allcghanies ^ [älligertts] (Fig. 124) sind ein uraltes Faltengebirge, das aber stark abgetragen, daher von hochflächenartigem Aussehen ist; die Erhebungen übersteigen selten mehr als 2000 m. Wegen ihrer Streichrichtnng von Sw nach No bilden sie ein großes Verkehrshemmnis zwischen zwei bedeutenden Wirtschafts- gebieten. Deshalb führen die Straßenzüge von 0 nach W über das an Durchgängen reiche Bergland im N. Die atlantische Küste ist im 80 hafenarm und flach. Das felsige Uferland des N zeigt dagegen zahlreiche Meereseinschnitte. Hier liegen daher die wichtigsten Häsen von Nordamerika dicht beieinander. Die bedeutende Fluthöhe macht tiefe Buchten den großen Seeschiffen zugänglich. Soweit der Golfstrom die Küsten bespült, bleiben sie eisfrei. Durch Flüffe, Kanäle und Eisenbahnen stehen sie in guter Verbindung mit den Seen und dem reichen Binnenlande. Dazu liegt Europa diesem Teile der Küste nahe. So waren die Bedingungen für eine reiche Besiedlung gegeben, und es häuften sich an der atlantischen Küste die Großstädte zwischen dem Hasen- armen 3 und dem arktischen N. Der weite St.-Lorenzgolf bietet mit Aus- nähme der Wintermonate eine bequeme Einfahrt in den St.-Lorenzstrom. Die durch Inseln und Einschnitte reichlich gegliederte Nordküste hat selbst im Gebiete der Hudson-Bai, die weit nach 8 reicht, arktischen Charakter und ist daher für den Verkehr ohne Bedeutuug. t)) Klima. Trotz der Nähe des Meeres und des Golfstroms hat der Ost- rand, sowohl das appalachische Gebiet wie die atlantische Küstenzone, aus- gesprochenes Binnenlandklima, da die nordwestlichen Winde vorherr- schen. New Jork, unter der Breite von Neapel gelegen, hat dieselbe mittlere Sommerwärme wie diese süditalienische Stadt (-j- 24°), aber einen Winter '( — 1°) wie Göteborg. Östliche und südöstliche Winde schütten reichliche Regen aus, doch werden deren Mengen nach N geringer. (Fig. 139.) 3. Die Flachlandsmulde. § 152. a) Oberflächenbild. Die Mitte des Kontinents wird von einer Flachlands- mulde erfüllt, die im N bis zum Eismeere, im 3 bis zum Golf von Mexiko reicht (Fig. 124). Eine Landfchwelle, der Kanadische Schild oder das Lau- rentinische Plateau, nach dem St.-Lorenzstrom so genannt, teilt sie in das Arktische Tiefland (um die Hudson-Bai und am Arktischen Meere) und in das Miffissippi-Tiesland. Der Kanadische Schild ist eine flachwellige Urgesteinstafel, welche die Hndson-Bai in weitem Abstände bogenförmig umgibt und nach W und 0 allmählich ansteigt. Er erreicht in Labrador, im Kanadischen Landrücken, Höhen bis 1800 m, während er im allgemeinen 300 bis 500 m hoch ist. In der Eiszeit haben riesige Gletscher die Berge abgehobelt, kahle, ruude Felsrücken gebildet und mit ihrem Moränenschutt zahlreiche Seen aufgestaut (Bild 125, 126). 1 D, i, indianisch — endloses Gebirge.

3. Für Seminare - S. 207

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 207 125. Landschaft aus New Hampshire im Nordosten der Union. 126. Landschaft aus dem nordwestlichen Massachusetts. Bild 125 zeigt eine Landschaft mit Rundhöckern und Eletscherschrammen aus New Hampshire im Nordosten der Union, wie solche im Gebiete des „Kanadischen Schildes" häufig und weitausgedehnt vorkommen. — 23ilb 126 führt eine ähnliche Landschaft aus dem nordwestlichen Massachusetts vor. Hier hat der Gletscher die abgehobelte, rundhöckerige Landschaft mit den großen und kleinen Blöcken seiner Moräne überstreut und durch diese Moränenmassen in dem trogartigen Tal einen „Stausee" abgedämmt. Aufnahmen des U. S. G. S. Südlich der Kanadischen Seen dehnt sich das Mississippi-Becken ans, das sich im 3 zum Gvlstieflaud verbreitert. In flachen Plateaus und weiten Ebenen steigt das Gebiet von der Mitte nach den Rändern an. In dem wagerecht gelagerten Sedimentgestein des Bodens sind die Flußtäler meist breit und wenig ties eingeschnitten. Im N ist der mit Moränenschutt bedeckte

4. Für Seminare - S. 208

1912 - Breslau : Hirt
208 B. Länderkunde. — Iv. Amerika, Boden teils lehmiger Ackerboden, teils Sandboden mit aufgelagerten Irr- blocken; im 3 der Union besteht er aus verwittertem Gestein, aus Fluß- schlämm oder aus sandiger Erde. I)) Bewässerung. Die Flachlandsmulden sind die Gebiete der großen Strom- systeme. Die Flüsse des N bilden meist „Seenströme"; denn große Seen, die wäh- rend der Hälfte des Jahres in Eis gefesselt liegen, verstärken ihre Wasserfülle. Dem Mackenzie [ntäcfensi] sperren riesige Moränenwälle eiszeitlicher Gletscher den Weg nach 0 und weisen ihn in das Nördliche Eismeer; er durchfließt den Großen Sklaven- see und nimmt den Abfluß des Großen Bärensees auf. Eine beträchtliche Anzahl Flüsse strömt in die Hudsou[hädß'n]-Bai, wie der Nelsou aus dem Winnipeg-See. Die fünf Kanadischen Seen,Oberer,Michigan [mischigän]-,Hnron-,Erie[tri]*, Ontario [onterio]-See, stellen die größte Einsenkung des Kontinents dar und bedecken ein Gebiet von der halben Größe des Deutschen Reiches. Sie haben einen der Newa ähnlichen Abfluß nach No durch den kurzen, aber wasserreichsten Fluß Nordameri- kas, deu St.-Loreuzstrom, dessen Mündung trichterförmig erweitert ist. Sie stehen ebeufo wie der St.-Lorenzstrom in Kanalverbindung mit dem Hudfon [hädß'n], der bei New Jork mündet. Der Hudson ist der am meisten vom Verkehr belebte Strom Nordamerikas, da seiu Tal als tiefe Lücke vou der Küste aus iu das reiche Wirtschaftsgebiet des Hiuterlaudes einbringt, und da die Flutwelle den Seeschiffen gestattet, fast 200 Km flußaufwärts zu gelaugeu. Während die vier westlichen Seen ungefähr gleiche Spiegelhöhe habeu, liegt der östlichste etwa 100 m tiefer; die Hälfte dieses Abstandes wird durch die Niägarafälle, Niagara Falls [neiägärä-fälls], überwunden. Die zerstörende Wirkung der Wasser- Massen auf ihre Felsunterlage (Sandstein) hat ein beständiges Zurückweichen der Fälle zur Folge. Bis vor kurzem schritt der Kanadische oder Hufeisenfall alljähr- lich 1,5 m, der schwächere Amerikanische 0,08 m rückwärts. Jetzt ist das Ausmaß des Rückschritts infolge Ausnutzung der Fälle zu technischen Zwecken etwas ge- ringer (vgl. §24ä). Kanäle mit Schleufeuwerkeu verbinden die Seen miteinander, auf denen eine außerordentlich rege, aber im Winter bis 5 Monate unterbrochene Schiffahrt sich entwickelt hat. Der bedeutendste Strom Nordamerikas und der längste der Erde ist der Mississippis— großer Fluß)-Missouri missüri] (7000km). Er ist schiffbar vom Austritt des Missouri aus dem Felseugebirge und fast von der Quelle des Mississippi au. Uuterhalb New Orleans [njü örlius] bildet der Strom, der in seinem Unter- laufe weite Sumpfstrecken durchquert, ein sehr schnell wachsendes Delta (vgl. § 46). Von den Zuflüssen, die der Riesenstrom in der Mulde sammelt, sind die wichtigsten der Arkansas und der Ohio [oheto]. Durch den Jllinots-Kanal ist das Mississippi- Becken mit dem Michigan [mischigän]-See verbunden. Derrio Grande delnorte, ein wichtiger Grenzfluß, gehört nur in seinem schiffbaren Unterlauf dem Tieflande an. c) Klima. (Fig.139.) Dernördlicheteil desarktifchentieflandes hat arktisches Klima. Nordwinde, die, durch keiue Gebirgsschrauke aufgehalten, ungehindert eiu- driugeu köuueu, kalte, polare Strömuugen (Labradörstrom) und das kaum im Juli auftauende Eis der Hudson-Bai drücken die Jahrestemperatnr der Ostseite und des Innern stark herab. Die Nnll-Jsotherme senkt sich nach 0 bis in die Breite von Cöln. Der Winter ist sehr streng, dagegen der Sommer so warm, daß der Ackerbau noch in der Breite von Trondhjem [trönjem] gute Erträge liefert. Echtes Festlandsklima mit beträchtlichen Gegensätzen zwischen Sommer- und Wintertemperatur zeichueu das südliche Britisch-Nordamerika und die

5. Für Seminare - S. 210

1912 - Breslau : Hirt
210 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. um dem Kabeljau- und Robbenfänge obzuliegen. Im arktischen Festlandsgebiet gewährt die Jagd ans Pelztiere (Nerze, schwarze und weiße Bären, Stinktiere [Skunks], Biber, Ottern, Zobel) Indianern wie weißen Trappern ^ den Unter- halt. Äußerordentlich groß ist die Holzausfuhr aus dem nördlichen Wald- gebiet, dessen riesenhaft ausgedehnte Nadelwälder die weiten Flächen des Kana- difchen Schildes bis zur Tundrenzone und des westlichen Gebirgslandes über- ziehen. Der wichtigste und verbreiterte Baum des pazifischen Küstengebietes ist die schlanke und oft 100 m hohe Douglastanne. Ein breiter, stellenweise durch große Bodenfruchtbarkeit und durch hohe Sommerwärme ausgezeichneter Gürtel vom St.-Lorenzstrom bis zum Winnipeg-See ist ein sehr bedeutendes Ackerbau- und Viehzuchtgebiet (Weizen, Hafer, Gerste, Mais; Rinder, Schweine, Schafe, Pferde; vgl. § 155). Die Halbinsel zwischen Hurou- und Erie-See wird ihrer Fruchtbarkeit wegen der „Garten Kanadas" genannt. Wie die Landwirtschaft, fo sind auch Gewerbe und Handel Britisch- Nordamerikas in aufsteigender Entwicklung begriffen. Das wird durch die reichen Bodenschätze des Landes (Kohlen, Eisen, Nickel, Blei, Kupfer, um Klondike und in Britisch-Colnmbia Gold) und seine zahlreichen, ständig sich erweiternden Verkehrsverbindungen bedingt (das Binnenschiffahrtssystem Kana- das ist das größte der Welt!). Kanada ist ein zukunftsreiches Land. Der Handel des Deutschen Reiches mit Britisch-Nordamerika ist durch die auf die deutschen Waren gelegten hohen Einfuhrzölle erschwert und, obgleich 300000 Deutsche dort ansässig sind, ohne größere Bedeutung. b) Staatliche Verhältnisse und Siedlungen. Britisch-Nordamerika umsaßt die Herrschaft Kanada (Dominion of Canada) und die Insel Neufundland mit Labrador. Die Herrschaft Kanada bildet einen locker gefügten, aus sieben Provinzen bestehenden Bundesstaat unter der Oberhoheit Englands. Die Bewohner, etwa 7,5 Mill., stammen meist aus Großbritannien und Irland, viele auch aus Frankreich, das früher ganz Kanada besaß. Den Indianern, heute meist seßhafte Bauern geworden, sind (wie in der Union) bestimmte Wohnsitze, sog. „Reservationen", angewiesen. In den Tundren an den Küsten des Arktischen Meeres leben etwa 5000 Eskimos, die ein Nomadendasein führen oder doch wenigstens zwischen Sommer- und Winterlagern wechseln. Längs der beiden Kanadischen Pazifikbahnen, die von Halifax [hällifaxl nach Vancouver [wänküw'r]^ und zu einem nördlich gelegenen Hafen sühren und die schnellste Reise von England nach China und Australien ermöglichen, dringt die Be- siedlung ins fruchtbare Innere und in die edelmetallreichen Gebiete vor. Infolge der starken Einwanderung von Kolonisten weicht der Wald im 8 zusehends den Acker- sturen und Viehtriften. Toronto (400) ist der Getreidemarkt am Ontario-See. Montreal möntriöl (475), der industriereiche Haupthafen für das Seengebiet an dem 4^ Monate im Jahre zugefrorenen St.-Lorenzstrom, wird durch Eisenbahnen mit den Getreide- gebieten und mit dem atlantischen Hasen Halifax (50), der britischen Hauptflotten- station in Nordamerika, verbunden. Montreal ist das Handelszentrum und die 1 Trapper (engl. „Fallensteller") = nordamerikanischer Pelzjäger. 2 Fahrtdauer 5-J- Tage, Luftlinien-Entfernung — 2mal Berlin—lissabon. Die Eisen- Kahnfahrt Berlin—lissabon dauert 2 Tage 11 Stunden.

6. Für Seminare - S. 211

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 211 schönste Stadt des Landes. Quebec [fhri&ef] (80), mit überwiegend Französisch sprechender Bevölkerung, ist der tiefe Sommerhafen für die großen transatlantischen Dampfer und führt die Weizenernten des Gebietes um Wiuuip eg (140) sowie Holz aus. Den Verkehr vermitteln meist See- und Flußdampfer, die unter Benutzung von Kanälen von Quebec bis in den Oberen See fahren. Die Länge dieser Schiff- fahrtslinie beträgt 3000 km. Die politische Hauptstadt des Landes und Sitz der Regierung ist Ottawa (90), der größte Holzhandelsplatz Kanadas. Der an wertvollen Wäldern und an Gold reiche Streifen längs der Westküste heißt Britisch-Colümbia. Seine für den Verkehr nach Asien günstige Lage sichert ihm eine glänzende Zukunft, wie der Aufschwung des Hafens Banconver (100) beweist. Unweit der Grenze von Alaska in dem goldreichen Gebiet von Klon- dike liegt Dawson City [daß'n ßitij im Mittelpunkte der Goldgräbereien. Auf der meist von Fischern bewohnten Insel Neufundland, deren vorge- lagerte Bank (150000 qkm) einen der ergiebigsten Fischgründe bildet, landen die von Irland ausgehenden europäischen Kabel. Die Hauptstadt ist St. Johns (40) mit lebhaftem Handel- und Schiffahrtsverkehr. 3. Vereinigte Staaten von Nordamerika (Union). 9,7 Mill. qkm, 93 Mill. E.1, 10 E. auf 1 qkm. Fast gleich Europa, l^mal so viel E. wie Deutschland, aber nur^ so dicht bevölkert. a) Wirtschaftsleben. Reichliche Niederschläge und hohe Sommerwärme § 155. bieten dem Pflanzenbau im 0 des Landes etwa bis 100° W die günstigsten Bedingungen. Am wenigsten ergiebig ist der No der atlantischen Ebene, wo die Ketten der Alleghanies sich der Küste nähern. Dafür ist dieses Gebiet mit einer buchten- und hafenreichen Fjordküste fowie mit wasserreichen, schiffbaren Küstenflüssen ausgestattet und hat in seiner ausgezeichneten Verkehrslage zu Europa und in der Nähe ergiebiger Kohlen- und Eisenerzlager natürliche Vor- züge, die einen ausgedehnten Handel und eine vielseitige Industrie be- gründeten. Nach 3 wird die Ebene breiter, die Küste sumpfig und Hasen- arm. — In der landwirtschaftlichen Ausnutzung des Bodens treten drei große Zonen hervor. Die nördliche Zone baut Getreide, besonders Weizen ' an (das Gebiet westlich der großen Seen ist die Kornkammer der Union), die Mitte Mais und Tabak, der L Baumwolle. In diesen vier Erzeugnissen ist die Union der erste Produzent der Erde^. Reis und Zuckerrohr liesern die sumpfigen Niederungen des subtropischen Küstensaumes in reicher Fülle. Große Räume der bis zum Felsengebirge reichenden Prärieflüchen, ehemals die Weideplätze zahlloser Bnffelherden und die ergiebigen Jagd- gründe der Rothäute, werden heute von Ungeheuern Rinder-, Schweine-, Schaf- und Pferdeherden belebt, die im 8 das ganze Jahr im Freien bleiben. Die blühende Viehzucht der inneren Nordstaaten erstreckt sich infolge der gewaltigen Maiserzeugung namentlich auf Rinder- und 1 Dazu Porto Rico mit 1 Mill. und die Besitzungen im Stillen Ozean mit 8.2 Mill. E. — Die Republik Kuba hat 2 Mill. E. 2 Die Union liefert an Weizen (1905) 20%, an Mais (1906) fast Soo/0 an Baum- wolle 70%, an Tabak (1906) 30 bis 340/0 der Welternte. 14*

7. Für Seminare - S. 213

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika, 213 ausgreifenden Ästen). Der Holzreichtum des Gebirges entwickelte in Kali- fornien eine gewaltige Holzindustrie und cinen bedeutenden Holzhandel. In den gesegneten Ebenen breiten sich Weizenfelder, Obst- und Pfirsichgärten aus sbild 128). Die Wasserfälle der Flüsse werden wirtschaftlich ausgenutzt und liefern Licht und elektrische Kraft für Fabriken und Eisenbahnen. Die inneren Hochflächen sind größtenteils mit fruchtbarem Schwemmlandboden bedeckt, der jedoch infolge der Regenarmut Wüstenhaft öde erscheint. Wo aber künst- liche Bewässerung angelegt ist, wie am Großen Salzsee, liefert er reiche Erträge an Getreide, Obst und Gemüse und steht an Ergiebigkeit dem Kaliforni- schen Tieflande nicht nach. So kommt es, daß die Mehlausfuhr die Grund- läge für den Überseehandel der Westküste wurde. Auf künstliche Bewässerung ist auch der Laudbau am Ostfuße des Felsengebirges angewiesen. 128. Kalifornische Fruchtebene. Die einst öden Steppentäler Kaliforniens sind durch künstliche Bewässerung größtenteils in herrliche Frucht- gärten verwandelt, die schon heute eine Fläche von 30000 qkm bedecken. Zitronen, Pfirsiche und Aprikosen, aber auch alle Arten von Birnen, Äpfeln und Pflaumen gedeihen hier viel besser als irgendwo sonst in den Vereinigten Staaten. Selbst Oliven werden in neuerer Zeit mit großem Erfolg angebaut. Was dem Hochland des W an Bodenergiebigkeit abgeht, das wird durch seinen Mineralreichtum ersetzt. In der Goldgewinnung wetteifert die Union mit Afrika und Australien, in der Silbererzeugung mit Mexiko. Die gold- reichsten Staaten sind Kalifornien und Colorado. Auch lagern im W große Mengen von Kupfer- und Eisenerzen, Braun- und Steinkohlen und Petroleum. So gehört die Union zu den ersten Produktionsländern der Welt. ^ Aber auch die verhältnismäßig junge Industrie ist schnell gewachsen. Die amerikanische Eisen-, Stahl- und Maschinenindustrie tritt mit der englischen und deutschen in scharfen Wettbewerb. Die Baumwollindustrie

8. Für Seminare - S. 214

1912 - Breslau : Hirt
214 B. Länderkunde, — Iv. Amerika. 130. Eisenbahn in Utah: Schleife bei Eureka. Salt Lake City in Utah ist durch mehrere sehr kühn angelegte Eisenbahnen mit den hoch im Gebirge ge- egenen Bergwerksgebieten verbunden. Unser Bild veranschaulicht eine dieser Gebirgsbahnen, die in vielen Schleifen und Kurven die starke Steigung überwindet. steht auf hoher Stufe und verarbeitet schon einen beträchtlichen Teil der ein- heimischen Rohstoffe selbst. Die wirtschaftliche Entwicklung der Union grün- det sich außer auf die natürliche Ausstattung des Landes auch auf die reichen Verkehrsmöglichkeiten, welche die Natur bietet. Die Vereinigten Staaten

9. Für Seminare - S. 216

1912 - Breslau : Hirt
216 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. 133. New Pork, jm Nordergrund Der felsige Boden der Insel Manhattan erleichterte kühnen Architekten den Bau von Wolkenkratzern, die am Zahl und Höhe erreichen (bis fast 200 m), dringen sie jetzt auch, der Hauptstrahe folgend, bis zum großen Hoboken liegen die Piere der deutschen Dampferlinien. Einer unserer Riesendampfer strebt gerade der Anlege- ein Tunnel den Verkehr von Manhattan nach Hoboken, während die Halbinsel mit den am jenseitigen an Rohbaumwolle im Jahre 1910 allein für etwa 400 Mill. Mark, an Kupfer für 190 Mill. Mark. Dazu tritt eine fast ebenso große Summe, die Deutschland jährlich für Fette und Öle an die Union zahlt. Die Hauptartikel, die Deutsch- laud in die Union einführt, sind: Textil-, Kautschuk-, Pelz- und Luxuswaren, Chemikalien. Der Wert der amerikanischen Ausfuhr nach Deutschland betrug 1909/10 rund 1200 Mill. Mark, derjenige der deutschen Einfuhr in die Union gegen 650 Mill. Mark. 156. b) Bevölkerung. Als 1783 nach siebenjährigem Kampfe die 13 britischen Kolonien in Nordamerika ihre Unabhängigkeit erklärten, zählten sie 3 Mill. E. Die Indianer und Mexikaner hat die Union allmählich zurückgedrängt. Sie be- siedelte zuerst das Gebiet des Mississippi, dann das Felsengebirge und schließlich auch Kalifornien am Stillen Ozean. Wesentlich mitgeholfen haben dabei die Ein- wanderer, die Europa in steigender Zahl verließen. Heute steht die Union in der ersten Reihe der Weltmächte. In Anwendung der Monroe^mänron^-Doktrin („Amerika den Amerikanern!") erhebt sie seit 1823 Anspruch darauf, jede europä- ische Einmischung in das Staatsleben des ganzen Erdteils abwehren zu dürfen. Ihrerseits aber hat sie sich seit 1898 Porto Rico, die östlichen Samöa-Jnseln wie auch die Hawaii-Jnseln und die Philippinen angegliedert. Von den in den Jahren 1821 bis 1910 eingewanderten 28 Mill. Menschen ent- fallen fast 8 Mill. auf England und Irland, 5,4 Mill. auf das Deutsche Reich, der Rest auf andere Länder der Erde. Im Jahre 1910 wanderten mehr als 1 Mill. ein.

10. Für Seminare - S. 217

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 217 Hoboken und New Jersey. Ende der Halbinsel, dem Mittelpunkt des Geschäftslebens, zuerst entstanden. Während sie hier ihre größte Zentralpark, der „Lunge" New Jorks, und den schachbrettartig angelegten Wohnungsvierteln vor. — In stelle in dem vortrefflichen Hafen der Flußmündung zu. Abgesehen von Dampffähren vermittelt neuerdings Ufer des Ostflusses gelegenen Orten durch vier große, zum Teil 2 Km lange Brücken verbunden ist. Die Deutschen, zurzeit mindestens 10 Mill., sind durch ihren Bildungstrieb und durch ihre einflußreiche Stellung in den Großstädten New Jork, Chicago [schifdgo], Milwaukee ^miluaki^, Cincinnati und in den Farmgebieten der Mitte ein wichtiger Bestandteil der Bevölkerung. Sie verlieren jedoch nicht selten schon in zweiter Generation ihr Deutschtum und werden ganz Amerikaner. (Vgl. § 347 Ii.) Aus dem bnnt zusammengesetzten weißen Teile der Bevölkerung entwickelt sich eine neue Nation mit englischer Sprache, also auf germanischer Grundlage. Ihr hervorragender Patriotismus schützt das Rieseureich am sichersten vor Verfall. Schwierig ist für die Weißen die Aufgabe, sich mit den farbigen Volksteilen ab- znsinden. Die Neger (Bild 131) und Mulatten, die 1865 frei wurden, bilden in den Südstaaten die Hälfte der Bevölkerung, 1910 11,6% der Gesamtbe- völkerung. Sie wohnen vorzugsweise als Baumwollbauern auf dem Lande. Die Indianer (53ilt> 132) sind bis auf etwa 266000 zusammengeschmolzen und leben in den sogenannten „Reservationen" des Innern. Vielfach bebauen sie den Acker, besuchen Schulen und betreiben Handwerk und Industrie. c) Politische Verfassung und Siedlungen. Die Union umsaßt 48 Staaten, 2 Territorien und 1 Bundesdistrikt. An der Spitze steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. Die „Staaten" führen ihre innere Verwaltung selbständig, während die Territorien noch unter der Bundesregierung stehen. Die Größe der Staaten ist sehr verschieden, ebenso ihre Einwohnerzahl. Die auf dem Kapitol in Washing- ton [uöschiugt'n] (330) im Bundesdistrikt Columbia zusammentretende Volksver- tretung aller Staaten heißt Kongreß. Sie beschließt die Bundesgesetze.
   bis 10 von 557 weiter»  »»
557 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 557 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 47
4 9
5 1
6 148
7 15
8 60
9 2
10 2
11 1
12 0
13 69
14 2
15 26
16 1
17 59
18 58
19 5
20 0
21 9
22 21
23 0
24 109
25 1
26 1
27 2
28 1
29 125
30 6
31 1
32 40
33 0
34 2
35 0
36 1
37 3
38 91
39 7
40 44
41 249
42 0
43 0
44 54
45 6
46 0
47 0
48 4
49 93

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 913
1 411
2 45
3 962
4 1152
5 458
6 451
7 139
8 221
9 633
10 564
11 730
12 426
13 181
14 22
15 75
16 536
17 1414
18 572
19 282
20 153
21 981
22 35
23 343
24 230
25 199
26 85
27 499
28 474
29 204
30 151
31 7
32 86
33 401
34 165
35 108
36 296
37 302
38 431
39 247
40 509
41 426
42 191
43 336
44 316
45 814
46 314
47 406
48 982
49 707
50 1084
51 250
52 249
53 89
54 302
55 33
56 218
57 365
58 122
59 227
60 437
61 873
62 557
63 35
64 568
65 141
66 222
67 86
68 287
69 249
70 2063
71 482
72 431
73 363
74 155
75 206
76 819
77 596
78 351
79 608
80 378
81 455
82 179
83 259
84 248
85 188
86 176
87 270
88 28
89 72
90 130
91 164
92 1811
93 428
94 304
95 623
96 141
97 393
98 367
99 316

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 28
1 20
2 0
3 1
4 0
5 0
6 48
7 2
8 1
9 1
10 0
11 39
12 6
13 3
14 19
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 4
21 0
22 0
23 1
24 11
25 32
26 0
27 0
28 1
29 1
30 0
31 27
32 26
33 1
34 55
35 0
36 14
37 0
38 20
39 2
40 0
41 0
42 0
43 2
44 2
45 21
46 0
47 20
48 0
49 1
50 1
51 1
52 9
53 44
54 1
55 0
56 0
57 1
58 0
59 1
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 16
67 0
68 12
69 0
70 61
71 1
72 0
73 0
74 0
75 2
76 139
77 0
78 64
79 0
80 0
81 10
82 0
83 33
84 0
85 0
86 138
87 80
88 0
89 8
90 21
91 1
92 5
93 4
94 41
95 45
96 29
97 0
98 4
99 2
100 1
101 43
102 0
103 7
104 8
105 0
106 1
107 24
108 1
109 21
110 5
111 0
112 1
113 12
114 9
115 1
116 0
117 22
118 0
119 62
120 1
121 0
122 41
123 2
124 0
125 2
126 7
127 10
128 0
129 22
130 28
131 1
132 0
133 80
134 1
135 34
136 3
137 7
138 6
139 12
140 0
141 2
142 24
143 1
144 0
145 2
146 0
147 0
148 2
149 9
150 0
151 0
152 3
153 45
154 0
155 0
156 0
157 2
158 0
159 16
160 207
161 0
162 0
163 0
164 1
165 7
166 2
167 0
168 2
169 0
170 4
171 0
172 0
173 3
174 3
175 6
176 0
177 3
178 12
179 2
180 3
181 0
182 3
183 10
184 15
185 16
186 12
187 3
188 114
189 0
190 0
191 0
192 1
193 105
194 2
195 7
196 1
197 14
198 0
199 17