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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 7

1883 - Berlin : Hofmann
Einleitung. 1. Wesen und Iweige k>er Geschichte. Geschichte ist die Erzhlung des im Lause der Zeit Geschehenen. Sie zeigt die Entwicklung der Menschheit, lehrt die Gegenwart aus der Vergangenheit verstehen und begeistert fr die Ziele der menschlichen Veredlung (Kulturideale). Die Biographie oder Lebensbeschreibung stellt ein merkwrdiges Menschenleben in seiner Entwicklung und seinem Einflu aus die Zeit dar. Die Monographie oder Spezialgeschichte schildert einzelne Ereig-mffe fr sich und in ihrer Beziehung zur Gesamtheit. Die Partikular-oder Einzelgeschichte erzhlt die Geschehnisse eines Volkes, Staates, Standes, stdtischen Gemeinwesens zc. ausfhrlich im Zusammenhange. Die Universal- oder Weltgeschichte verarbeitet die historischen Ergebnisse zu einem Gesamtbilde, in dem nur diejenigen Völker und Ereignisse einen Platz finden, welche die gesamte Ausbildung der Menschheit ge-frdert haben. Gleichsam als Seele der Weltgeschichte erscheint die Kultur- und Kirchengeschichte, die insonderheit den geistigen und sitt-lichen Entwicklungsgang der Menschheit zeigt. 2. Mellen der Geschichte. Das Material der Geschichte schpfen die Geschichtsforscher aus berresten, Denkmlern und besondern Geschichtsquellen. Zu den berresten gehren die Ruinen unter-gegangener Städte (Ninive, Pompeji), die Pfahlbauten (an Schweizer-seen), die Hnengrber (in der Lneburger Heide), die zahlreichen Alter-tmer in Museen, die Nachrichten der alte Gesetze, Volksrechte, Sitten, religise Vorstellungen, die Reste alter Literaturen und Sprachen, die Mrchen, Gttersagen (Mythen) n. v. a. Diese berreste reden eine stumme und doch verstndliche, wahrhaftige Sprache. Die Denkmler oder Monumente wurden errichtet, um der Nach-welt Kunde von gewissen Ereignissen zu geben. Hufig tragen sie bildliche Darstellungen und Inschriften (Obelisken und Pyramiden in gypten, Triumphbogen in Rom); dahin gehren auch Mnzen, Me-daillen, Wappen, Siegel, Urkunden der Rechtsgeschfte zc. Die eigentlichen Geschichtsquellen sind entweder mndliche ber-lieferungen (Lieder, Sagen) oder absichtliche Aufzeichnungen (Annetten oder Jahrbcher) Chroniken, Memoiren oder Denkwrdigkeiten, Streit-schriften, Zeitungen zc.). Diese Quellen mssen mit Vorsicht benutzt werden, da in ihnen oft Gunst oder Ha die Feder gefhrt und die

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 15

1883 - Berlin : Hofmann
15 Ch inefen in Ostasien). Die Welt verdankt aber ihre heutige Kultur hauptschlich der semitischen und arischen Vlkerfamilie. Von erfterer hat sie die Erkenntnis des einigen Gottes und die innere Vereinigung mit ihm in der Religion, von letzterer die Bildung freier, gesetzlich geordneter Staaten, die Entwicklung von Kunst und Wissenschaft und die Verschnerung des Lebens geerbt. Zu den Semiten gehren: Phnizier, Assyrer, Babylonier, Israeliten und Araber, zu den Ariern: Inder, Meder, Perser, Griechen, Rmer, Germanen, Ketten und Slaven. A. Die Arier in der Urheimat. 2. Die Urheimat der Arier. Die arischen Völker werden auch Jndogermanen oder Jndoeuroper genannt. Ihre Wiege ist wahrscheinlich Baktrien zwischen den: Tieflande von Tnran und dem Hochlande von Iran im Gebiet des obern Oxus, wo heute die Städte 33 a t ch und Samarkand liegen. Es ist ein reiches Land voll schroffer Gegen-stze. Auf kurze, heie Sommer folgen lange, strenge Winter, auf Windstille heftige Strme, auf Drre pltzliche Regengsse. Feuchte Niederschlge sind selten, aber die Luft ist klar und gesund. Von diesem Ursttze wanderten schon frhe arische Stmme westwrts und besiedelten nach und nach Europa, während turanische Mongolen sich zwischen sie und ihre Brder in der Heimat schoben. Letztere schieden sich wieder in indische und iranische Arier, indem viele Stmme durch die Psse des Hindurch und Himalaya in das Indus- und Gaugesland hinabstiegen, andere sich auf dem Hochlande von Iran ausbreiteten. Da aber diese gewaltige Vlkerkette von Ceylon bis Island eine gemein-same Kinderzeit in einer gemeinsamen Urheimat verlebt hat, das beweist me vergleichende Sprachforschung durch viele gemeinsame Wurzelwrter und Sprachformen, die sich bei allen indogermanischen Vlkern finden. Sie sind der Ausdruck ihrer Vorstellungen in der Religion, im Denken, Leben, in den Sitten und Arbeiten und das gemeinsame Erbteil, das die Kinder ans dem Vaterhause mit ans die Wanderschaft genommen haben. Als sie eine neue Heimat fanden und in neue Lebensverhltnisse rckten, ba gewannen sie neue Vorstellungen und bildeten bafr neue Porter und Sprachformen. Das ist das Neue und Besondere in dem Sprachschtze der einzelnen Völker. Das Gemeinsame stammt aus der Urheimat, das Besondere aus der neuen Umgebung nach der Trennung Oer Stamme. So ist die Sprache ein Leitseil, an dem sich die kundigen tforfcher aus der Gegenwart bis in die graue Vergangenheit znrcktasten. L"' Sitte und Religion der Arier. Der gemeinsame k i arischen Völker lt uns tiefe Blicke in das Leben ihrer u^eimat thun. Sie trieben hauptfchlich Viehzucht und Milchwirt-]Wt, bebauten aber auch schon den Acker, pflgten ihn mit Rindern nd Gebrauchten Wagen mit Rdern. Das Meer kannten sie nicht, aber

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 16

1883 - Berlin : Hofmann
5mfse Hefuhren sie mit Booten. Die Blutsfreundschaft Hmen sie heilig. Die Frau war nicht Sklavin, sondern Genossin des Mannes Die Witwen wurden nicht, wie spter bei den Indern, verbrannt, be ftattuna der Toten wurden irdene Gefe verwandt. Die alten Ar: gebrauchten schon Mhlen, aen gekochtes Fleisch, benutzten Salz, bebten berauschende Getrnke, verstanden das Weben und Nhen, das Schmiden von Waffen und Gerten aus Metallen, maen die Zelt nach dem Mondwechsel und zhlten nach dem Zehnersystem bis100. staatlichen Einrichtung war die Familie, die Stammgenossenschast und die freie Selbstverwaltung, ihre Religion eine Vergtterung der Natur-frste Der oberste Gott war der leuchtende, allumfassende Himmel von dem Licht, Wrme und Gedeihen kam. Er wurde durch Gebete und Opfer auf Hhen und in heiligen Hainen geehrt. Derrelwse Mythus der Arier wie ihre Sprachbildung zeigen ein sinniges Gemt und eine rege Phantasie. Beide Stcke sind ja die Urpoesie der Menschheit. B. Die Arier in Indien. 4. Das Land. Indien ist im Norden durch das riesige, eisgekrnte etn. (bptcgciwio Wanderlust Die Einwanderer waren zu Gau- w die Gebirge mbtngt. Die Kmpfe btefet: Wildert!> fieliwtt dem Gehorsam. Liebe und Aufopserung rrlickit werden In die lanqausgesponnenen Kampfscenen stnd lieb- soden wie Llund D-.myanti"und Samtri-emgew-b, welcke die ^raneutreue ergreifend verherrlichen. In der wilden Kampf-M hamn die Hausvter nicht Zeit, der priesterlichen Pflichtm zuwarten.

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 21

1883 - Berlin : Hofmann
21 Die Siebe,: kamen nun berein, da derjenige von ihnen König werden solle, dessen Pferd auf einem Frhritte zuerst der Sonne entgegen-wiehern wrde. Durch die List seines Stallmeisters wurde D a r e i o s (Darius), des Hystaspes Sohn, König (521485 v. Chr.). Fragen: Welches waren die Bestandteile des Perserreiches? Was erzhlt die Bibel von Kyros (Koresch)? Was waren Orakelsprche, und welche Form hatten sie meistens? Was lockte den Kambyses nach gypten? Savitri" aus dem Mahn,bhz,rata. Gesang der Werkleute" von Fitger. 4000 v. Chr. Menes baut Memphis. 2000 Abraham. Die Hyksos. Pelasger und Hellenen in Griechenland. 1500 Moses. Die Einwanderer in Griechenland. 11001000 Hiram in Tyrus. David und Salomo. Kodros. Homer. 5. Griechenland. 1. Das Land. Es ist die sdstliche Halbinsel Europas. Mit Asien, der Wiege des Menschengeschlechts, hngt es durch eine Jnselbrcke zusammen. Es ist fast ganz vom Meer umsplt und von Inseln umla-gert. Die Kste zeigt viele Buchten, das Innere viele Bergketten und reichbewsserte Thler. Die Mannigfaltigkeit des Landes spiegelt sich ab in der vielseitigen Begabung seiner Bewohner, und der heitere Himmel der dem schnen Lctitde weckte den Sinn fr das Schne und fr eine harmonische, heitere Gestaltung des Lebens. Bei den Griechen sehen wir die drei Ideale Freiheit, Schnheit und Weisheit" sich gestalten. In dem barbarischen Norden lagen Thrakien, Makedonien und Jllyrieu. Das eigentliche G r i e ch enland bestand aus Nord-, Mittel-Sdgriechenland it. den Inseln. Nordgriechenland umfate westlich das rauhe Epeiros (Epiros) und stlich das lachende Thessalien; beide trennte das Pindosgebirge. Mittelgriechenland oder Hel-l a s hatte 9 Landschaften, wovon Botien mit Theben, und Attika mit Athen die wichtigsten waren. Sdgriech enland oder der P e l o p o n-n e s enthielt auch 9 Landschaften, wovon Arkadien die schnste und La-konien mit Sparta die wichtigste war. Im Westen lagen die jonischen Inseln, im Osten die Kykladen, im Sden Kreta. 2. Die Bewohner. Die ltesten Einwohner waren die Pelasger. Sie trieben Ackerbau und Viehzucht und brachten den Gttern unblutige Opfer. Die indogermanischen Hellenen berschwemmten spter von Norden das Land und machten sich zu Herren. Sie liebten Krieg, Schiff-fahrt und Seeraub. Ihre 4 Hauptstmme waren: olier, Darier, Jouier und Acher. Der j o n i s ch e Stamm war aus Kleinasten gekommen und wurde der eigentliche Trger der Geisteskultur, der Herd derselben Athen. Einwanderer brachten Sitte und Bildung ans den benachbarten hamiti-scheu und semitischen Kstenlndern. K e f r o p s ans Sa'is baute die Burg Smropict, um welche Athen entstand. Die Gttin Athene schenkte

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 34

1883 - Berlin : Hofmann
34 - Unterwerfung der griechischen Halbinsel seine Weltherrschaft vollenden. Er lie zunchst die Skythen im Donautieflande zur Unterwerfung auf-fordern. Sie schickten ihm einen Frosch, einen Vogel und einen Pfeil. Das sollte heien: Wirst du nicht wie ein Frosch der unsere Smpfe hpfen oder wie ein Vogel fliegen knnen, so werden dich unsere Pfeile tten." Wirklich miglckte der Zug gnzlich. Der Athenermiltiades, der Be-Herrscher des thrakischen Chersones, westlich von: Hellespont, riet den jo-nischen Griechen, die Donaubrcke, der welche derkuig gegangen war, ab-zubrechen und ihn samt seinen: Heere zu vernichten. H isti o s, der Tyrann von Milet, vereitelnden Anschlag und rettete den König. Die anfngliche Dankbarkeit desselben verwandelte sich spter in Undank. Da reizte Histios die kleinasiatischen Griechen zum Aufstande (499). Derselbe wurde aber blutig unterdrckt. Weil die europischen Griechen ihren asiatischen Brdern Beistand geleistet hatten, so sollten sie dafr gezchtigt werden. Aber eine Flotte unter M ard o nio s scheiterte am Berge Athos, und das Landheer konnte unter den wilden Vlkern Thrakiens auch nicht vorwrts kommen (492). Die persischen Herolde, welche berall in Griechenland Erde und Wasser zum Zeichen der Unterwerfung forderten, wurden von den Spartanern in einen Brunnen, von den Athenern in einen Abgrund gestrzt. Dareios war so erzrnt der die Griechen, da er sich nach einer Sage tglich von einem Sklaven zurufen lie: Herr, gedenke der Athener!" 2. Ter erste Krieg. Datis und Artaphernes fhrten nun 100000 Perser auf 600 Schiffen gegen Athen und landeten nach Unter-werfung der Inseln auf der Ebene von Marathon (490 v. Chr.). Sparta hatte die Hilfe vor dem Vollmonde versagt. Da fhrte Miltiades 9000 Athener und 1000 Plattier gegen den zehnmal strkeren Feind und besiegte ihn gnzlich. In wilder Flucht suchten die Perser Rettung auf ihren Schiffen. In dem erbeuteten Lager fanden sich Ketten, um die Griechen zu fesseln, und ein Marmorblock zu einem Siegesdenkmal. 9fach der Schlacht erschienen die Spartaner, besahen das Schlachtfeld und zollten den Athenern hohes Lob. Nur 192 Tote hatten diese auf der Wahlstatt gelassen, während 6400 Feinde sie deckten. Den Gefallenen wurden 10 Ehrensulen und den Siegern ein Matmotdenfntal errichtet. Der edle Miltiades aber mute den Undank seiner Mitbrger erfahren. Als ein Angriff auf die Insel Paros scheiterte, verurteilte man ihn in die Kosten. Der Schmerz darber und eine Wunde fhrten seinen Svd im Gefngnis herbei. Sein Sohn Kimon bezahlte die Schuld. 3. Der zweite Krieg (480479). Mitten unter neuen Rstungen wurde Dareios vom Tode berrascht (485). Sein prunkschtiger Sohn Xerxes setzte sie fort. Er lie eine Brcke der den Hellespont schlagen. Da sie der Sturm zerstrte, lie er den Baumeister enthaupten, das Meer peitschen und Ketten hineinwerfen. Auf zwei neuen Brcken zogen dann in 7 Tagen und 7 Nchten gegen 1 Million Streiter nach Thrakien. Auf

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 35

1883 - Berlin : Hofmann
35 einem Throne hielt der eitle König Heerschan und lie die Scharen zhlen, indem er sie in eine Art Hrden treiben lie. Gleichzeitig segelten 1200 Schiffe durch das durchstochene Vorgebirge Athos. In Athen stand damals der rhrige, ehrgeizige Themistokles an der Spitze. Er einigte die einzelnen Staaten, baute eine Flotte, da das Orakel nur hinter hlzernen Mauern" Schutz verhie, und lie durch den Spartanerknig Leonidas den Engpa von Thermopyl zwischen dem Otagebirge und dem malischen Meerbusen, eine stellenweise nur wagenbreite Verbindung Thessaliens mit Hellas, bewachen. 4. Thermopyl. Xerxes lchelte verchtlich, als man ihm meldete, da ein Huflein Griechen den Einaang nach Hellas verwehre. Er lie ihnen die Waffen abfordern. Komm und hole sie!" war die Antwort. Unsere Pfeile werden die Sonne verfinstern!" prahlten die Perser. So werden wir im Schatten fechten!" erwiderten die Griechen. 2 Tage tobte der Kamps; Leichenhgel trmten sich auf; mit Peitschenhieben muten die Perser ins Gefecht getrieben werden; sogar die Schar der 10 000 Unsterblichen wurde zurckgeschlagen. Xerxes schumte vor Wut. Da zeigte ihm der griechische Verrter Ephialtes einen Weg bers Gebirge in den Rucken der Griechen. Tapfer fechtend fielen die 300 braven Spartaner mit ihrem Könige. Auch 700 Thespier hatten das Todeslos dem Rckzge vorgezogen. Das Gedchtnis der Gefallenen ehrte spter ein eherner Lwe mit der Inschrift: Wanderer, sage dem Volke Lakedmoniens, da wir, seinen Gesetzen getreu, hier erschlagen liegen!" 5. Salamis. Die Perser zogen nun heran und verbrannten Athen (480 v. Chr.), die Bewohner aber flchteten nach der Insel Salamis. Gegen die kleine griechische Flotte segelte die gewaltige persische heran. In diesem Augenblicke der hchsten Gefahr kehrte der verbannte Gegner des Themistokles,Aristeides der Gerechte, zurck, um seinemvaterlande beizustehen. Als viele Mutlose zum Rckzge rieten, lie Themistokles dem Xerxes sagen: Die Griechen sind uneinig und sinnen auf Flucht. Greife sie an, und du wirst wenig Widerstand finden." Um sich den ge-wissen Sieg nicht entgehen zu lassen, lie Xerxes die Griechen umzingeln und zu einem Kampfe auf Leben und Tod ntigen. Die Tapferkeit und Vaterlandsliebe der Griechen, ihre kleinen beweglichen Schiffe und des Themistokles geschickte Fhrung erfochten den glnzendsten Sieg der die Sklavenhorden und die Schiffskolosse der Perser. Xerxes hatte von einer Felsenhhe den Kamps beobachet und sich vor Schmerz und Wut Haare 1,nd Kleider zerrauft. Er floh eilig mit dem Neste seiner Schiffe nach dem Hellespont, um dort die Brcken vor der Zerstrung zu schtzen. Im nchsten Jahre vernichtete der Spartanerknig Pausanias das in Griechenland zurckgebliebene persische Landheer unter Mardonios bei Plata (479 v. Ehr), und an demselben Tage wurde eine persische Flotte bei. Mykale an der Kste Kleinasiens von dem Spartaner Leoty-chides und dem Athener Xanthippos besiegt. Am Eurymedon in 3*

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 36

1883 - Berlin : Hofmann
36 Kleinasien erfocht Kimon zu Lande und zu Wasser einen glnzenden Doppelsieg der die Perser (469). Nach vielen andern Siegen starb er 449 v. Chr., und die Kmpfe hatten fr lngere Zeit ein Ende. Griechen-land war frei, mchtig und hochgeehrt. In dem Zusammmensto der orientalischen und griechischen Kultur hatte letztere gesiegt und wurde nun die Grundlage einer freieren und hheren Entwicklung der Menschheit. 6. Das Ende der Sieker. Der stolze Pansanias knpfte verrte-tische Unterhandlungen mit den Persern an, wurde berfhrt und ver-hungerte in einem Tempel. Themistokles hatte Athen mit Mauern umgeben und den Hafen Peireus befestigt. Er wurde angeklagt, an der Verrterei des Pansanias teil zu haben, und zum Tode verurteilt. Ruhelos irrte er von einem Lande zum andern, bis er endlich bei dem Perserknig in Kleinasien Schutz und drei Städte zum Unterhalt erhielt. Er hat sein Vaterland nicht wieder gesehen. Fragen: Worin bestand die griechische berlegenheit? Warum wurden in Athen durch den Ostraktsmos oder das Scherbengericht Männer, deren Ansehen zu hoch gestiegen war, auf 10, spter 5 Jahre verbannt? Frchte der Perser-kriege? Schillers Ring des Polykrates" (Tyrann der Insel Samos 535522 d. Chr.). Die Ebene von Marathon" von Geibel. Griechischer Heldensinn" von Pfizer. Die Thermopylenkmpfer" und Auf die bei Thermopvl Ge-fallenen" von Geibel. Salamis" von Lingg. Das Grab des Themistokles" und Der Sieg am Eurymedou" von Geibel. 10. perikles und das goldene Zeitalter. Alkidiades und der Verfall. 1. Perikles war der Sohn des Xanthippos, des Siegers von Mykale. Obwohl aus vornehmem Geschlechte, hielt er es mit dem Volke. Sein aristokratischer Gegner Kimon wurde durch das Scherbengericht verbannt. Perikles beherrschte durch seine Weisheit, Uneigenntzigkeit, Freundlich-feit und hinreiende Beredsamkeit fast unbeschrnkt das Volk. Seine Ge-fhrtin Aspasia zeichnete sich durch Schnheit und Kunstsinn aus. 2. Staatliche Einrichtungen. Die Niedern Stnde bekamen Anteil an der Staatsverwaltung. Die Richter wurden fortan besoldet, die Sol-baten im Kriege bezahlt, die Befugnisse des Areopags beschrnkt. Die Mitglieder dieses hchsten Gerichtshofes gehrten den vornehmen Familien an, hielten ihre Sitzungen bei Nacht auf einem Hgel nahe der Akropolis und berwachten die Gesetze und ffentlichen Sitten. Der frher zwischen den Seestaaten geschlossene attische Bnnd kam in vllige Abhngigkeit von Athen. Alle Bundesgenossen hatten erst eine bestimmte Anzahl Schiffe zur Bundesflotte gestellt, zahlten dann aber jhrlich 600 Talente ( 4500 Mk.) in die Bundeskasse. Diese war erst auf derjnseldelos und wurde durch den gerechten Aristeides verwaltet, der 468 so arm starb, da sein Begrbnis und die Ausstattung seinertchter anskosten des Staates erfolgte. Spter (460) wurde der reichebundesschatz nach Athen verlegt. Durch'die willkrliche Verwendung der Bundesgelder wuchs die Macht Athens, so da es zuletzt die Beherrscherin der Meere und verbndeten Staaten war.

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 37

1883 - Berlin : Hofmann
37 . 3. Verschnerung Athens. Der Hafen Peireus wurde durch eine lange Mauer mit der Stadt verbunden. Prchtige Gebude, ffentliche Pltze, schne Anlagen entstanden. Auf der Akropolis (Burg) wurde der Parthenon, ein Tempel der Athene, erbaut. In demselben stand die aus Gold und Elfenbein von Pheidias gefertigte Bildsule der Gttin. Den Eingang der Akropolis bildeten die prchtigen Propylen, ein Mar-morbau mit 2 Flgelgebnden und einem Suleuthore mit 5 Durchgngen, zu denen eine breite Marmortreppe von der Stadt hinauffhrte. Das Odeou war ein Rundbau fr Musikfeste. X. Di5 Knste gelangten zur hchsten Blte. Ascbvlos. Sovbokles und Eumides dichteten Tragdien, Aristophanes Lustspiele, Pindar Siegeslieder^Pheidias schuf herrliche Marmorstatuen, so die eines sitzenden Zeus in Olympia von 13 in Hhe. Herodot, der Vater der Geschichte", und Thukydides schriebeu ihre unsterblichen Geschichtswerke. 5. Leben des Volkes. Kimons Siege hatten viel Beute aus Asien und von den Inseln nach Athen gebracht. Der lebhafte, ausgebreitete Handelsverkehr hufte immer mehr Reichtmer zusammen. Es wurden hufig Feste gefeiert und Gelder unter das Volk verteilt. Auerdem fand jeder, der arbeiten wollte, lohnende Beschftigung. Das Streben nach sinnlichen und geistigen Genssen stieg. Bis in die untersten Schichten bildete sich ein Sinn fr schnen Lebensgenu aus. Die Theater wurden fleiig besucht und die Werke der Kunst bewundert. V). Der peloponnesische Krieg. Perikles' Ende. Spartas Neid der Athens Gre und die Unzufriedenheit der Bundesgenossen der Athens Herrschsucht fhrten endlich zu dem verheerenden peloponne-fischen Kriege (431- 404 v. Chr.). Die Athener hatten das berge-wicht zur See, die Spartaner zu Laude. Unter gegenseitigen Verheerungen verstrichen die ersten 10 Jahre des Krieges. Bald nach Beginn desselben brach in Athen eine Pest aus und raffte Massen des zusammengedrngten Volkes hinweg. Vergebens bot der Arzt Hippokrates seine Kunst auf. Rch rastloser Thtigkeit in der Verteidigung seiuer Vaterstadt ward auch Perikles das Opfer der Seuche und erfahrener Krnkungen (429 v. Chr.). Nach ihm ri der Gerber Kleon das Volk zu tollen Maregeln bin. Nachdem er, wie auch der spartanische Anfhrer Brafidas, in der Schlacht gefallen, vermittelte Nikias einen Frieden, der 6 Jahre Bestand hatte (421 v. Chr.). 7. Alkibiades und der Zug nach Syrakus. Alkibiades in seiner glnzenden Begabung und seinem grenzenlosen Leichtsinne war das Abbild des athenischen Volkscharakters. Er war jung, schn, vornehm, reich und beredt, aber auch ehrgeizig, leichtsinnig und wankelmtig. Die von Syrakus unterdrckte Stadt Egesta auf Sicilien bat Athen um Hilfe. Man zgerte, aber die feurige Beredsamkeit des Alkibiades besiegte alle Bedenken. Das schnste Heer, von 3 Feldherren, befehligt, schiffte sich auf 100 Fahrzeugen ein und segelte nach Sicilien ab. Da aber vor der Abfahrt die Hermes-

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 38

1883 - Berlin : Hofmann
38 faulen verstmmelt und andere Frevel verbt worden waren, so fiel der Verdacht auf Alkibiades. Er wurde zurckgerufen, kam aber nicht, sondern floh zu den Spartanern und reizte sie zum Kriege. Ein spartanisches Heer schlug die Athener auf Sicilien zu Wasser und zu Lande, schlo ihre Flotte ein itnb nahm den Nest ihres Heeres gefangen. Nikias wurde iu Syrakus hingerichtet; der Feldherr Lamachus war vorher gefallen. 7000 Gefangene wurden in die Steinbrche eingeschlossen, wo sie grtenteils elend umkamen (413). 8. Alkibiades' Rckkehr. In Sparta beleidigte Alkibiades alle Welt durch seinen bermut; den König hhnte er sogar auf offener Strae. Als Ha und Verdacht gegen ihn wuchsen, floh er zu dem persischen Statthalter nach Kleinasien und warb fr ein Bndnis mit Athen. Da riefen ihn die Athener zurck und damit das Glck. Er erfocht den glnzenden Sieg bei Kyzikos (410) und zog im Triumph zu Athen ein. Weil aber fein Unterfeldherr ein Gefecht verlor, so kehrte sich der Volks-Unwille wieder gegen ihn und ntigte ihn zur Flucht nach Thrakien. 9. Athens Fall. Zehn unfhige Feldherren wurden nun an die Spitze gestellt. Sie gingen am Ziegenflu ( g o s p o t a m o s) an der thrakischen Kste vor Anker (405 v. Chr.). Gegenber lag die spartanische Flotte in stolzer Ruhe und lie sich durch nichts zu einer Schlacht bewegen. Die Athener wurden sorglos und zerstreuten sich an der Kste. Alkibiades, der in der Nhe eine Zufluchtssttte gefunden hatte, machte die Fhrer vergeblich auf die ungnstige Stellung der athenischen Flotte aufmerksam. Da berfiel sie pltzlich der Spartaner Lysand er, vernichtete meiner Stunde die Flotte und zwang das Landheer zur Waffenstreckung. Athen wurde nun zu Wasser und zu Laude eingeschlossen und endlich durch Hunger zur bergabe gezwungen (404 v. Chr.). Die lange Mauer wurde niedergerissen, die Flotte weggefhrt und die Negierung 30 Tyrannen bergeben, die mit Willkr und Hrte hausten. Unter den Hnden ihrer Meuchelmrder fiel auch Alkibiades in Kleinasien, einst der Abgott des Volkes und zuletzt von Freund und Feind gehat und verraten. fragen: Welche Umstnde befrderten die Vinte der griechischen Kunst? Welche Zweige der Kunst unterscheidet man? Wie waren die griechischen Theater und die Auffhrungen darin? (Schillers Kraniche des Jbykus.") Welches sind die Ursachen von Athens Fall? 11. Zokrates. 1. Seine Person. Er war der Sohn eines Bildhauers und ein Hebamme. Wie jeder Grieche hat auch er dem Vaterlande als tapferer Krieger in 3 Feldzgen gedient. In einer Schlacht rettete er dem Alkibiades das Leben. Im 30. Jahre verlie er die Werksttte und ergab sich dem Studium der Philosophie, di$ dem Urgrnde der Dinge nachforscht. Bewundernswert war die Reinheit seines Charakters, die Ruhe seines Gemtes und der uneigenntzige Trieb, Gutes zu thun. Eine be-
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