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1. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 156

1907 - : Velhagen & Klasing
— 156 — er sich an diesen. Als Kurfürst von Brandenburg war er Lehnsmann des Kaisers, als Herzog von Preußen nicht. Wenn nun auch der Kaiser nicht gestatten würdet daß er sich zum König von Brandenburg machte, so hoffte er doch, König von Preußen zu werden. Lange zogen sich die Verhandlungen mit den, Kaiser hin. Dieser fürchtete nämlich, der aufstrebende Staat möchte ihm zu mächtig werden. Endlich aber gab er seine Zustimmung, daß Friedrich sich zum Könige „in*) Preußen" (S. 179) krönen lassen könne, wenn er ihm in dem nächsten Kriege (der ihm mit Frankreich wegen der Erbfolge in Spanien bevorstand)**) 8000 Mann Hilfs-trnppen stellen wollte. (S. unten!) Friedrich willigte ein. 2. Krönung. Nachdem der Kronvertrag abgeschlossen war, begab sich Friedrich mit seiner Gemahlin sogleich nach Königsberg, um sich dort krönen zu lassen. Ein großartiges Gefolge begleitete ihn. Im Dezember setzte sich der Zug in Bewegung. 30 000 Vorspannpferde waren nötig, um die Wagen fortzuschaffen. Nach zwölf Tagen langte der Zug in Königsberg an. Am 15. Januar ritten vier Herolde in prachtvoller Kleidung durch die Stadt und verkündeten, daß das Herzogtum Preußen zu einem Königreiche erhoben sei. Am 18. Januar 1701 fand die Krönung im Schlosse unter großer Pracht statt. Am Tage vorher stiftete Friedrich den „Schwarzen Adlerorden". Das ist noch heute der höchste Orden im preußischen Staate. Das Ordenszeichen (ein silberner Stern sowie ein blaues Kreuz au einem orangefarbenen Bande) enthält die Inschrift: Suum cuique. (Jedem das Seine.) (Wahlspruch des Königs.) Am Vormittage des Krönungsfestes trat der König in den Krönungssaal. Er trug einen reich mit Goldstickerei besetzten samtnen Purpurmantel. Dieser wurde vorn von einer Spange zusammengehalten, die eine Tonne Goldes wert war. Unter dem Mantel trug er ein Gewand von rotem Scharlach, mit diamantnen Knöpfen besetzt, von denen jeder an 40000 Mark kostete. Im Krönungssaale war ein prächtiger Thronhimmel errichtet. Darunter standen zwei silberne Sessel und daneben zwei silberne Tische. Auf den Tischen lagen je eine Krone, ein Zepter und ein Reichsapfel. *) »In" Preußen, weil Friedrich nicht über ganz Preußen, sondern nur über Ostpreußen herrschte. (S. 143 u. 146.) **) Der spanische Erbfolgekrieg. Im Jahre 1700 war der König von Spanien kinderlos gestorben. Nun machten sowohl Kaiser Leopold von Österreich als auch Ludwig Xiv. von Frankreich Ansprüche auf Spanien. Auf Seiten des Kaisers standen England, Holland, Preußen u. a. König Friedrich I. hatte sich zwar nur zu 8000 Mann (über seine Reichs-pfllcht, im ganzen zu 14000 Mann) verpflichtet, stellte aber 25000 Mann. Ihr Führer war der „alte Dessauer". Den Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen führte Prinz Eugen. Dieser trug in Gemeinschaft mit dem englischen Feldherrn Marlborough (maxi* böro) bei Höchstädt einen glänzenden Sieg über die Franzosen davon, bei dem auch das preußische Heer sich durch große Tapferkeit auszeichnete. Prinz Eugen stammte aus einer französischen Grafenfamilie. Da er nur klein und schwächlich war, so verachtete ihn Ludwig Xiv. Eugen ging deshalb nach Wien und trat in kaiserliche Dienste. Anfangs spotteten die Soldaten hier über ihn und sprachen: „Der wird den Türken auch den Bart nicht ausreißen". Aber Engen zeichnete sich int Türkenkriege so aus, daß er bald bei seinen Truppen im höchsten Ansehen stand. Es dauerte nicht lange, so wurde er Feldmarschall und war der erste Feldherr seiner Zeit. Noch in mehreren Schlachten wurden die Franzosen besiegt. Aber dennoch erreichte Ludwig Xiv. sein Ziel. Kaiser Leopold starb, ebenso sein Sohn Joseph, und da nun dessen Bruder, der Spanien haben sollte, Kaiser wurde, so glaubten die Verbündeten, er würde zu mächtig, und fielen von ihm ab. Im Frieden zu Utrecht 1713 wurde Philipp, dem Enkel Lubwigs, Spanien zugesprochen. Der König von Preußen erhielt bamals die Oberherrschaft über Neuschatel [nöschatel] in der Schweiz, das aber niemals dem preußischen Staate einverleibt ist.

2. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 236

1907 - : Velhagen & Klasing
— 236 — laubnis, chren Wohnsitz zu nehmen, wo sie wollten, nur nicht in Hannover. Sie begaben sich nach Wien. 5. Mainfeldzug. Gegen die Bayern, Württembergei:, Badenser und Hessen rückte Vogel von Falkenstein mit einer Armee heran. Erbesiegte die Bayern bei Kissingen und besetzte dann die alte Bundesstadt Frankfurt, später auch Nassau und Oberhessen. Als er darauf nach Böhmen gerufen wurde, um dort Gouverneur des eroberten Landes zu werden, übernahm General don Sd(niiteuffel den Oberbefehl und erfocht ebenfalls mehrere Siege über die süddeutschen Truppen, z. B. bei Tauberbischofsheim und bei Gerchsheim. 6. Friede. Jetzt sah sich der Kaiser von Österreich genötigt, um Waffenstillstand zu bitten. Dieser wurde ihm im Vorfrieden zu Nikolsburg gewährt. Am 23. August kam der Friede zu Prag zustande. Darin wurde festgesetzt, daß Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. an Preußen fallen sollten. Österreich mußte aus dem Deutschen Bunde ausscheiden. Preußen errichtete nun den „Norddeutschen Bund", den es unter seine Führung stellte, und schloß mit den süddeutschen Staaten ein Schntz- und Trutzbündnis, den,zufolge der König von Preußen für den Fall eines Krieges den Oberbefehl auch über alle Truppen der süddeutschen Staaten erhielt. — Bei dieser Gelegenheit wollte Napoleon Iii. auch gern einige deutsche Grenzstriche haben; aber König Wilhelm sagte ganz entschieden: „Keinen Schornstein von Deutschland!" k. Ausblick auf Italien: Zzündnis mit Italien. Aollendung der Einigung Italiens. (S. 227.) 1. Bündnis mit Italien. Ein treuer Bundesgenosse Preußens während dieses Krieges war Italien. Gegen die Zusage Preußens, ihm Venetien von Österreich zu verschaffen, verpflichtete es sich zur Hilfeleistung, sobald Preußen mit Österreich in Krieg geriete. Als dieser Fall eintrat, hatte Österreich auch zugleich zum Kriege gegen Italien zu rüsten. Nach der Schlacht bei Königgrätz wollte Napoleon Iii. Österreich zur Abtretung Venetiens zwingen, damit es alle seine Streitkräfte nach Norden gegen Preußen benutzen könne, und Italien zum Abfall von Preußen bewegen. Der König Viktor Emannel aber verschmähte eine so „unsittliche, feige und wortbrüchige Handlungsweise" und setzte den Krieg gegen Österreich, wenn auch olme Erfolg, fort. 2. Napoleons Gelüste. Nun aber trat Napoleon mit feinen Wünschen hervor und verlangte als „Entschädigung" das Saarbecken, die bayrische Rheinpfalz und Nheinheffen mit Mainz. Bismarck lehnte alles rundweg ab, und als der französische Gesandte sagte: „Wenn Sie ablehnen, so ist das der Krieg!" antwortete er: „Gut, so haben wir Krieg!" Um schnell zum Frieden zu kommen, gewährte er Österreich zwei Forderungen: unversehrte Erhaltung Österreichs und ebenso Sachsens. So kam der Friede zustande. 3. Italien erhält Venetien. Bald darauf wurde auch der Friede zwischen Italien und Österreich in Wien unterzeichnet. Österreich lieferte Venetien an Frankreich aus, und Napoleon gab es dem Könige Viktor Emanuel. 4. Nom wird Residenz des Königs von Italien. Gern hätte Viktor Emanuel auch den Kirchenstaat gehabt und Rom zu feiner Residenz gemacht. Aber Napoleon wollte es nicht zugeben, sondern hielt Rom mit französischen Truppen besetzt. Garibaldi suchte Rom mit Gewalt zu erobern, wurde aber zurückgeschlagen. Im August 1870 zog jedoch Napoleon feine Besatzung aus Rom zurück, und als er dann bei Sedan gefangen genommen war, ließ Viktor Emanuel feine Truppen

3. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 154

1907 - : Velhagen & Klasing
— 154 — und Belgien haben, im Osten Deutschland wenigstens bis an den Rhein. Ja, einmal trug er sich sogar mit dem Gedanken, Kaiser von Deutschland zu werden. (Fünf Kurfürsten hatten sich bereits gewinnen lassen.) Um in Deutschland leichtes Spiel zu haben, ließ er dorthin große Summen Bestechnngsgelder fließen. Geistliche Kurfürsten, Bischöfe, selbst Minister bezogen aus Frankreich ein Jahrgehalt. Der erste Raubzug richtete sich gegen die spanischen Niederlande, der zweite gegen Holland. Da war „Holland in Not". Holland war der Schlüssel zu Norddeutschland. Um die Gefahr von Deutschland abzuwenden, stand der Große Kurfürst den Holländern bei. (Näheres S. 147.) 4. Die Reunionskammer» (--- Wiedervereinigungsgerichte). Ludwigs Länder-gier hatte keine Grenzen. Als er den kläglichen Zustand Deutschlands sah, suchte er mitten im Frieden noch weite Länderstrecken an sich zu bringen. Zu diesem Zwecke setzte er die Reunionskammern ein. Sie mußten untersuchen, welche Gebiete einst zu den Landschaften gehört hatten, die ihm in den letzten Friebensschlüssen abgetreten waren. Bald fanben sie 600 solcher Ortschaften heraus: Bistümer, Grafschaften, Städte, Dörfer, Rittergüter, Mühlen, Klöster u. s. w., und in kurzer Zeit würde in biesen das französische Wappen angeschlagen. Der Reichstag zu Regensburg machte einige Vorstellungen, und Lub- wig willigte auch ein, die Sache auf einer Zusammenkunft der Gefanbten in Frankfurt a. M. untersuchen zu lassen. 5. Raub Straßburgs. Aber währenb sich die Gesanbten in Frankfurt stritten, wer von ihnen bei ihren amtlichen Zusammenkünften auf Sesseln mit rotem ober mit nur grünem Samt sitzen bürfe, wer sich bei ihren gemeinschaftlichen Essen golbener Messer und Gabeln ober nur silberner bebienen dürfe, beging Ludwig, einen neuen Gewaltstreich: er raubte die Reichsstadt Straßburg. Damit hatte er den Schlüssel zu Süddeutschland. Mitten im Frieden ließ er die Stadt umzingeln. (1681.) Der verräterische Bischof Egon von Fürstenberg und der Stabtschreiber unterstützten seinen schänblichen Plan. Die Bürger würden gezwungen, sich zu unterwerfen. Bald baranf hielt Ludwig mit großem Prunke seinen Einzug. Am Portale des Münsters empfing ihn der greise Bischof mit den Worten: „Herr, nun lässest bit beinen Diener in Frieden fahren; benit meine Augen haben beinen Heilanb gesehen." 6. Aufhebung des Edikts von Nantes. Seit dem Ebikt von Nantes (S. 119) hatten die Hugenotten in Frankreich einigermaßen Ruhe gehabt. Das kam aubers unter Ludwig Xiv. Dieser sah es als eine Beleibiguug seiner Person an, daß die Hugenotten es wagten, die katholische Religion, der er angehörte, nicht als die allein richtige anzuerkennen. Er suchte sie daher mit Gewalt zur katholischen Kirche zurückzubringen. Dragoner rückten mit dem Degen in der Hand in ihre Wohnungen und riefen: „Sterbt ober werbet katholisch!" Da flohen Tausenbe ins Auslanb. Um die Flucht der übrigen zu verhinbern, warb das Auswanbern mit schweren Strafen bebroht. Zuletzt hob Ludwig das Ebikt von Nantes auf. (1685.) Jetzt fingen die Verfolgungen erst recht an. Die Hugenotten aber ver-fleibeten sich und entkamen, obgleich die Grenzen schars bewacht würden, abermals zu Tausenben. Im ganzen flohen über eine halbe Million ins Auslanb. (S. 149.) 7. Dritter Raubzug. Verwüstung der Pfalz. Ludwig Xiv. erbachte balb neue Gewalttaten. Da verbanb sich fast ganz Europa (Hollaub, Branben-bnrg, Schweden, Spanien, der Kaiser) gegen ihn, um feiner Raubsucht ein Ende zu setzen. (1689.) Als er sich mm außer staube fühlte, feine günstigen Stellungen am linken Rheinufer zu behaupten, gab der „allerchriftlichfte" König

4. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 227

1907 - : Velhagen & Klasing
— 227 — 4. Napoleon hebt das Ansehen Frankreichs. Krimkrieg. Napoleon wünschte nichts so sehr, als sein neues Kaiserreich in Ansehen zu bringen. Bald bot sich ihm dazu die Gelegenheit. Der russische Kaiser Alexander I. meinte nämlich, die Zeit sei ihm günstig, die Türken aus Europa zu vertreiben und Konstantinopel zu erwerben. Er forderte daher vom Sultan das Protektorat über die griechisch-katholischen Christen im türkischen Reiche. Der Sultan lehnte die Forderung ab, und nun kam es zum Krimkriege (1853—1856), bei dem sich Frankreich und England auf die Seite der Türken stellten. Nach mehreren Kämpfen belagerten die Verbündeten 11 Monate lang die starke Festung Sebastopol auf der Halbinsel Krim. Dann nahmen sie die Festung mit Sturm und brachten den Russen eine entscheidende Niederlage bei. Hierauf kam es zum Frieden. Rußland verzichtete auf die Schutzherrschaft über die griechisch-katholischen Christen, und die Großmächte Europas übernahmen den Schutz derselben. Der Waffenruhm Frankreichs erfüllte jetzt die Welt. c. Zzelgien. Die Revolution in Frankreich 1830 rief auch in Belgien Unruhen hervor. Belgien war mit Holland vereinigt. Die Belgier waren katholisch, die Holländer protestantisch. Von französischen Truppen unterstützt, rissen sich die Belgier von den Holländern los und wählten 1831 den Prinzen Leopold von Sachsen-Kobnrg zu ihrem Könige. d. ßmigung Italiens. 1. Ü>or der Einigung. Früher bestand Italien ans mehreren Einzelstaaten mit selbständigen Fürsten; die Lombardei und Venedig aber standen unter der Herrschaft Österreichs. Das italienische Volk wurde von fast allen seinen Fürsten hart behandelt und sehnte sich nach Freiheit und Einigung. ^ 2. Viktor Emannel. Da trat 1859 der König Viktor Emanuel von -Sardinien als Retter seines Volkes auf. Er hatte die Einigung Italiens auf feine Fahne geschrieben. Als Bundesgenosse stand ihm Napoleon zur Seite. Zunächst galt es, die Lombardei von der verhaßten „Fremdherrschaft" der Österreicher zu befreien. Die Sardinier und Franzosen vereinigten ihre Heere und besiegten die Österreicher zuerst bei Magenta, dann bei Solserino/ Beim Friedensschlüsse trat Österreich die Lombardei an Napoleon ab, der diese Provinz sofort wieder an Viktor Emanuel abgab, als Entschädigung für sich dagegen Savoyen mit Nizza forderte und erhielt. Die kleineren Staaten (Toskana, Modena, Parma) hatten gleich nach der Schlacht bei Magenta ihre Fürsten verjagt und erklärten sich jetzt durch Volksabstimmung für den Anschluß an Sardinien. Auch der nördliche Teil des Kirchenstaates hatte sich dafür erklärt. 3. Garibaldi. Im nächsten Jahre warb der Freiheitsheld Garibaldi (der schon 1859 als sardinischer General mit seinen Alpenjägern die ersten Siege über die Österreicher erfochten hatte) eine Freischar von einigen Tausend ..Rothemden" und zog nach Sicilien, wo er mit dem Rufe: Italien und Viktor Emanuel! begeistert ausgenommen wurde. Bald war die ganze Insel in seinem Besitze. Dann setzte er nach dem Festlande über, und fast ohne Kampf brachte er das Königreich Sicilien in feine Gewalt. Mit endlosem Jubel wurde er in Neapel, der Hauptstadt des Landes, ausgenommen, als er hier mit der wollenen roten Bluse und dem Filzhute ankam. Später hielt er mit Viktor Lmanuel einen feierlichen Einzug in die Stadt. Der noch sehr junge König von stalten, Franz Ii., entwich nach Rom. 15*

5. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 216

1907 - : Velhagen & Klasing
— 216 — 8. Nach Paris. Mit großer Hast eilten die Franzosen dem Rhein zu. Um die Trümmer seiner Hauptarmee zu retten, ließ Napoleon die Elsterbrücke hinter sich in die Luft spreugeu. Dadurch gerieten Tausende von Zurückgebliebenen in Gefangenschaft. Schon im November ging Napoleon über den Rhein. Blücher und Gneisenan wären ihm gern auf den Fersen gefolgt. Sie durften aber nicht; denn die verbündeten Fürsten kamen mit ihren Staatsmännern erst in Frankfurt a. M. zusammen und berieten dort die Frage: „Soll man hinein nach Frankreich gehn?" Kaiser Alexander und Stein waren dafür, die meisten Fürsten aber, besonders der österreichische Minister, Fürst Metternich, dagegen. Der „Schwiegersohn" des Kaisers von Österreich sollte geschont werden. Man wollte Frieden mit ihm schließen und ihm das ganze linke Rheinufer überlassen, nur sollten Deutschland, Italien und Holland unabhängig bleiben. Als das Blücher hörte, der auch in Frankfurt weilte, ward er wütend und sprach von „Schuften und Verrätern, die alle an den Galgen müßten". Man bot Napoleon wirklich den Frieden an, aber — er wies die Bedingungen zurück. Da erst beschloß man, in Frankreich einzurücken. In der Neujahrsnacht überschritt Blücher bei Caub den Rhein. Unter fortwährenden Kämpfen rückten die Verbündeten langsam vor, gerade anf Paris los. Am 30. März wurde der Montmartre (eine befestigte Anhöhe vor Paris) erstürmt, und schon am nächsten Tage zogen die Sieger in die Stadt ein. An der Spitze der Truppen ritten der Kaiser von Rußland und der König von Preußen, zwischen ihnen der österreichische General Fürst Schwarzenberg. Auch die beiden Söhne des Königs, Friedrich Wilhelm und Wilhelm, begleiteten den Vater. 9. Elba. Die Verbündeten beschlossen nun, Napoleon des Thrones zu eut-setzeu. Zu seiuem künftigen Aufenthaltsorte bestimmten sie die Insel Elba, die sie ihm als unabhängiges Fürstentum überwiesen. Den Kaisertitel behielt er. Auch sollte er jährlich zwei Millionen Franken bekommen. 400 Mann seiner Garde folgten ihm. Die Engländer übernahmen es, ihn zu beobachten, damit er nicht entwische. 10. Der Wiener Kongreß. 1814—15. Bald nach Beendigung des gewaltigen Krieges versammelten sich die verbündeten Fürsten in Wien, um den Länderbesitz der einzelnen Staaten festzustellen. Mau stritt lange hin und her. Endlich einigte man sich. Preußen erhielt alle Länder zurück, die es vor dem Tilsiter Frieden besessen hatte, dazu die Hälfte des Königreichs Sachsen und das Großherzogtum Posen. Am Rhein wurden ihm die Herzogtümer Jülich und Berg, das Siegeuer Laud, die ehemals geistlichen Gebiete Cöln und Trier sowie andere kleine Gebiete zugesprochen, so daß hier eine neue Provinz, die Rheinprovinz, gebildet werden konnte. — An die Stelle des ehemaligen Deutschen Reiches trat jetzt der „Deutsche Buud"; er umfaßte die beiden Großmächte Österreich und Preußen und außerdem noch 37 Staaten. 11. Friede. In Frankreich trat Ludwig Xviii. (der Bruder des 1793 hingerichteten Ludwig Xvi.) die Regierung an. Mit diesem schlossen die Verbündeten den ersten Pariser Frieden. Doch fielen die Friedensbedingnugen gar nicht nach dem Sinne Blüchers aus. Denn Frankreich gewann an Land noch 150 Ümeilen und hatte — keinen Pfennig Kriegskosten zu zahleu. So hatte Blücher recht, als er fürchtete, daß die „Federfuchser" das wieder verderben würden, was das Schwert gut gemacht hatte. Selbst die geraubteu Kunstschätze ließ man den Franzosen; nur die noch nicht ausgepackte Viktoria vom Brandenburger Tore in Berlin (S. 201) nahmen die Preußen wieder mit.
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