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König hatte Mühe, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. — Seinen Tod fand er infolge einer edeln Tat. Auf der Newa war ein Kahn auf eine Sandbank geschleudert. Da sah er, wie eine Frau mit ihrem Kinde mit den Wellen rang. Sofort sprang er ins Wasser und rettete die Unglücklichen. Dadurch zog er sich eine Erkältung zu, an deren Folgen er bald darauf starb.
80. Ausblick auf Schweden: Karl Xii. und der nordische Krieg.
1. Karls Charakter. Karl Xii. war König von Schweden. Erst 15 Jahr-alt, bestieg er den schwedischen Thron. Seine Mutter hatte ihn sehr fromm erzogen. Täglich mußte er in der Bibel lesen und sein Gebet kniend in ihrer Gegenwart verrichten. Er war finster und in sich gekehrt. Jugendlichen Ver-gnüguugeu blieb er fern. Anfangs schien er sich wenig aus der Regierung zu machen. Manche hielten ihn für einen sehr mittelmäßigen Kopf. Bald aber wurde sein Land in große Kriege verwickelt, und hier zeigte er sich nun als ein tollkühner und verwegener Held, wie ihn die Geschichte nur selten aufzuweisen hat.
2. Ursache des nordischen Krieges. Schweden war damals ein sehr mächtiges Reich. Seit Gustav Adolf hatten die Schweden ihr Gebiet sehr erweitert und namentlich viele Küstenländer der Nachbarstaaten an der Ostsee erobert. Den Russen und Polen hatten sie die jetzigen russischen Ostseeproviuzeu entrissen, den Dänen mehrere Inseln und Küstenstrecken, ebenso hatten sie sich Vorpommern, Bremen u. a. Gebiete angeeignet. Hierdurch aber waren ihnen in allen ihren Nachbarstaaten erbitterte Feinde erwachsen. Da nun Karl bei seiner Thronbesteigung fast noch ein Knabe war, meinten sie, jetzt sei es Zeit, ihm sein Land wieder zu verkleinern. Daher schlossen Rußland, Polen und Dänemark*) ein Bündnis gegen ihn und erklärten ihm den Krieg. Die Schweden waren darüber sehr bestürzt. Karl aber sagte: „Ich bin gesonnen, einen ungerechten Krieg nicht zu führe», einen gerechten aber nur mit dem Untergänge meiner Feinde zu eudeu".
3. Karls Siege. Schnell entschlossen, rückte Karl in Dänemark ein, belagerte Kopenhagen und zwang die Dänen zum Frieden. Dann zog er nach Rußland gegen Peter d. Gr. und schlug bei Narva mit 8000 Mann 40 000 Russen. Ein Pferd wurde ihm unter dem Leibe erschossen, ein anderes verlor er im Moraste. Da ihm im Moraste ein Stiefel stecken blieb, so bestieg er im Strumpfe ein drittes Pferd und jagte weiter. Peter errötete, von einem Knaben besiegt zu sein. Doch verlor er den Mut nicht. „Die Schweden werden uns noch oft schlagen," sagte
er, „aber sie werden uns auch siegen lehren."
Bald darauf zog Karl gegen den Polenkönig August den Starken, besiegte ihn, setzte ihn ab und machte einen polnischen Edelmann (Stanislaus Lescynski) zum König von Polen.
4. Karl wird bei Pultäwa besiegt. Inzwischen hatte Peter den Schweden die Länder an der Ostsee fortgenommen und hier die Stadt Petersburg erbaut.
Da eilte Karl mit einem Heere herbei, um die Russen zu vernichten. Ansangs
wollte er gerade auf Moskau losmarschieren, ließ sich jedoch von einem aufsässigen Kosakenfürsten überreden, durch die Ukraine zu zieheu, wo ihm dieser Hilfe zu bringen versprach. Aber die Hilfe blieb aus. Karl mußte durch undurchdringliche Wälder und Moräste. Eine furchtbare Kälte trat ein. Da rückte Karl vor
*) Preußen, dem Pommern rechtlich zukam, verhielt sich zunächst noch ruhig.
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