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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 180

1918 - Paderborn : Schöningh
180 Calvin mute unter Franz I. wegen seines Ubertrittes zur neuen Lehre Frankreich flchtig verlassen. Spter lie er Ich in Genf nieder, wo die Refor-matten bereits Aufnahme gefunden hatte. Wegen der strengen Zucht, die er auferlegte, mute er vor einer Gegenpartei flchten, wurde aber nach einer dreijhrigen Verbannung zurckgerufen (1541) und fhrte in Genf feine Kirchen-verfaffung ein. Gleich Zwingli wich Calvin von Luther in der Abendmahlslehre ab und verlangte strengste Einfachheit des Gottesdienstes. Die kirchliche Vollgewalt bertrug er der Gemeinde; aber trotz dieser demokratischen Grundlage bte Calvin ein eigentmliches theokratisches Regiment aus. Vergehen gegen die brgerliche Ordnung wurden oft mit kirchlichen Strafen, Verfehlungen gegen die Sittlichkeit und die eigene Lehre mit unerbittlicher Strenge, nicht selten selbst mit dem Tode geahndet. So wurde der spanische Arzt Michael Servedo wegen einer abweichenden Auffassung der Trinittslehre hingerichtet. Die grte Wirkung bte die reformierte" Lehre Calvins durch die Propaganda aus, die sie in den vom Luthertum fast unberhrten romanischen Lndern, namentlich Frankreich, sowie in den Nieder-landen, in Schottland und England machte. 104. 2. Schweden, Dnemark und Norwegen. Erst gegen Ausgang des 9. Jahrhunderts hatten sich im nrdlichen Europa durch die allmhliche Verschmelzung kleiner Gebiete die drei Knigreiche Dnemark, Norwegen und Schweden gebilbet. Knut der Groe (f 1035, s. S. 63) vereinigte die Kronen von Dnemark und Norwegen und gewann auch die Herrschaft der England. Nach seinem Tode aber zerfiel das gewaltige Reich in seine alten Bestanbteile. Die innere Zerrttung der nordischen Reiche, insbesondere Dne-marks (etwa seit der Zeit des Interregnums), verschaffte der deutschen Hansa die Handelsherrschaft im baltischen Meere. Eine Rckbewegung begann, als unter derknigin Margarete die ftronen Dnemarks, Norwegens und Schwedens vereinigt wurden (Union zu Calmar in Schweden, 1397). Indes wurden die Schweden der Vereinigung mit Dnemark bald berdrssig und erhoben selbstndige Neichsverweser. Der gewaltttige König Christian Ii. (aus dem Hause Olden-brg) suchte die Selbstndigkeit Schwedens mit Gewalt zu brechen; er nahm Stockholm ein und lie viele Edle, Geistliche und Brger hinrichten (1520). Aber Gustav aus dem Hause Wasa trat als der Rcher des Stockholmer Blutbades auf. Unter vielen Gefahren und 21bem teuern den Verfolgern entronnen, rief er die tapferen und freiheitlieben-den Bauern in Dalekarlien zum Befreiungskampfe auf, eroberte, von lbischen Schissen untersttzt, Stockholm wieder und befreite Schweden von der dnischen Herrschaft. Der Befreier Gustav Wasa wurde zum Könige von Schweden gewhlt (1523).

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 201

1918 - Paderborn : Schöningh
Der bhmisch-pflzische Krieg. 20 L an Stelle der (aus 7 katholischen und 3 evangelischen Mitgliedern bestehenden) kniglichen Statthalterschaft eine prote st antische Lau d esregierung ein und trafen eiligst Kriegsrstungen. 2. Der bhmische Krieg (16181620). a) Die Thronfolge Ferdinands Ii. Fr den krnklichen Kaiser Matthias fhrte die Regierungsgeschfte der Erzherzog Ferdinand aus der steierischen Linie der Habsburger, den der Kaiser bei seiner Kinder losigkeit zu seinem Erben bestimmt hatte und bereits zum Könige von Bhmen hatte krnen lassen. Dieser lie Truppen in Bhmen einrcken. Noch mar es zwischen diesen und den bhmischen Heerfhrern, dem Grafen Thnrn und dem Sldnerfhrer Ernst von Mansseld, zu keiner Entscheidung gekommen, als der Kaiser Matthias starb (1619). Sein Nachfolger Ferdinand Ii. (16191637). der wieder alle sterreichischen Lnder unter seinem Zepter vereinigte, sah sich in den ererbten Landen von allen Seiten bedrngt. Der Fürst Bethlen Gabor von Siebenbrgen drohte mit einem Einfalle in Ungarn, ein bhmisches Heer unter Thurn erschien vor 2b i e n, und auch Ober- und Nieder st e r r e i ch , wo der Protestantismus groe Ausdehnung gewonnen hatte, waren in unruhiger Bewegung. Aber Ferdinand wich von seinem schroff katholischen Standpunkte in keiner Weise ab. Eine eben damals erscheinende Abordnung der sterreichischen Stnde, die strmisch Religionsfreiheit und andere Zugestnd nisse forderte, wies er entschlossen zurck, und Thurn, der vergebens auf Verrat gerechnet hatte, mute den Rckzug nach Bhmen antreten Ferdinand, aus der drohenden Gefhr befreit, eilte nach Frankfurt zur Kaiserwahl. Whrend er hier die Kaiserkrone gewann, verlor er die Krone von Bhmen. b) Der Abfall Bhmens. Die bhmischen Stnde erklrten ihn nmlich fr abgesetzt und whlten den Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, der ihre Rstungen heimlich untersttzt hatte, z u ihrem Könige. Der jugendlich unerfahrene Fürst nahm die ihm angetragene Krone an. Er hoffte auf den Beistand Englands, der Union und Bethlen Gabors. Aber der englische König Jakob I., mit dessen Tochter (Elisabeth) er vermhlt war, lehnte jede Untersttzung seines Schwiegersohnes ab, und die Union erklrte sich nur dazu bereit, die pflzischen Erblande Friedrichs zu schtzen. Der Kaiser dagegen gewann mchtige Bundesgenossen, a) Mit dem Herzoge Maximilian von Bayern, seinem Jugendfreunde, mit dem er zusammen zu Ingolstadt

3. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 203

1918 - Paderborn : Schöningh
Der niederschsisch-dnische Krieg. 203 Sldnerfhrer voll Leichtsinn und bermut. Er war Administrator des Bistums Halberstadt und entschied sich auch darum fr die Sache des pflzischen Kur-frsten, weil er frchtete, der Kaiser knne ihm sein skularisiertes Bistum nehmen. Der Markgraf von Baden-Durlach war der einzige Fürst der Union, der den Kurfrsten nicht preisgab; doch trat er, bevor er sein Sldnerheer in den Kampf fhrte, die Regierung seinem Sohne ab. Tilly erlitt durch Mansfeld eine Niederlage, besiegte aber den Markgrafen von Baden-Durlach und den Halberstdter Chri-stian (1622). Durch diese Siege machte er dem Kriege in der Pfalz ein Ende. Zum Lohne fr den hilfreichen Beistand verlieh der Kaiser (1623) dem Herzoge Maximilian von Bayern die pflzische Kur. Die bei der Eroberung Heidelbergs erbeutete Bibliothek mit wert-vollen Handschriften schenkte Maximilian dem Papste. Christian von Braunschweig, welcher ebenso wie Mansfeld vor Tilly nach Holland zurckgewichen war, rckte bald wieder der die deutsche Grenze in Niedersachsen ein. Tilly zog darauf gleichfalls nach Norddeutschland und brachte ihm bei Stadtlohn (in Westfalen) eine so entscheidende Niederlage bei, dah er sich nur mit Mhe nach Holland retten konnte (1623); dann blieb der ligistische Feldherr mit seinem Heere in Niedersachsen stehen. Ii. Der niederschsisch-dnische Krieg (16251630.) 8 114- 1. Der niederschsische Kreis und das Ausland. Durch die Siege Tillys wurde die Macht der Liga und des Kaisers so gehoben, da viele norddeutsche protestantische Fürsten sich im Besitze der skularisierten geistlichen Stifter bedroht fhlten und auch mehrere auswrtige Staaten sich dem Wachstum der kaiserlichen Macht entgegenwarfen. Mit eng lischem Gelde konnten Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig zum Schutze der verbndeten Fürsten des niederschsischen Kreises neue Truppen anwerben, und Eng -lartd, die Niederlande und Dnemark verpflichteten sich durch ein Bndnis im Haag, gemeinschaftlich ein Heer gegen den Kaiser zu unterhalten (1625). Die Fhrung dieses Heeres bernahm Chri-st i a n Iv., König von Dnemark und Kreis ob erster des niederschsischen leises, um so bereitwilliger, weil er seinen Sohn in der Behauptung der skularisierten Bistmer Bremen und Verden zu schtzen suchte. 2. Wallensteins erstes Auftreten. In dieser Verlegenheit und imt nicht bestndig von dem Herzoge von Bayern abzuhngen, dem er noch sr die aufgewandten Kriegskosten Obersterreich verpfndet hatte, wnschte der Kaiser ein eigenes Heer aufzustellen. Da er bei der schpfung des Staatsschatzes selbst keine Mittel zur Ausrstung einer

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 207

1918 - Paderborn : Schöningh
Der schwedische Krieg. 207 aufs" heftigste. Der schwedische König hatte den Magdeburgern seinen Obersten Falkenberg gesandt, um die Stadt so lange zu verteidigen. bis er selbst zum Entstze heranrcken werde. Aber nach tapferer Gegen-wehr ward die belagerte Stadt erstrmt (20. Mai 1631). Whrend des Straenkampfes ging fast ganz Magdeburginflammen auf. Ob Das Feuer von Den Belagerten selbst angelegt wurde, um die Etadt nicht in feindliche Hnde fallen zu lassen, oder ob es bei der Plnderung durch Unvorsichtigkeit entstand, ist zweifelhaft. 2. Gustav Adolfs Siegeszug in das mittlere und sdliche Deutsch- < -land. Von Magdeburg aus wandte sich Tilly bald in das kurschsische Gebiet. Nun schlo auch der Kurfürst Johann Georg von 5,a ch f e n , um sein Land vor den Verwstungen der Tillyschen Scharen zu schtzen, ein V n d n i s m i t d e n S ch w e d e n. Mit den schsischen ; F- Trnppen vereinigt, lieferte Gustav Adolf bei Breitenfeld (unweit Leipzig) Tilly ein entscheidendes Treffen (1631). Die Sachsen< ^Vvwvv. auf dem linken Flgel des schwedischen Heeres wurden von den Kaiser- liehen geschlagen, aber vor den leicht beweglichen Reihen und dem - - ^ besseren Geschtz der Schweden wichen die in schwerflligen Vierecken aufgestellten Truppen des ligiftifch-kaiferlichen Heeres zurck; der bisher fr unberwindlich geltende Tilly unterlag der greren Kriegskunst Gustav Adolfs. y*rvrw* ^vw Dieser glnzende Sieg ffnete den 'Schweden den Weg in das fnd liche Deutschland. Der Sieger lie den schsischen General Arnim in . Bhmen einrcken, er selbst nahm seinen Weg durch die reichen geistlichen-"" w Stifter am Main, die er sich zur leichten Beute ersah, und berwinterte . in Mainz. Im Frhjahr 1632 rckte er dann gegen Bayern in dasv Herz der Liga vor. Beim bergange der den Sech (unweit des '{ \1 ' -v? Stdtchens Rm) trat Tilly dem schwedischen Könige wieder entgegen. / Tt Es kam zulinem Gefechte, in dem der Feldherr der Liga geschlagen und selbst tdlich verwundet wurde. Der Sieger zog dann der Augsburg, dessen Brger ihm unter lautem Jnbel huldigten, nach M nchen. Der Kurfürst Maximilian sah sich schon in seiner Festung Regensburg bedroht, als ihm Hilfe vom Kaiser kam. 3. Wallenstedts zweite Berufung. Der Kaiser, selbst ohne Heer V war wieder mit dem abgesetzten Wallenstein in Unterhandlung^^^ getreten, welcher seither auf seinen Gtern in ppiger Mue dem Gange - des Krieges zugesehen hatte. Dieser zeigte sich erbtig, ein neues Heer?' fr den Kaiser aufzubringen. Der berhmte Name des Friedlnders" ' > ; sammelte bald ein buntes Heer von der 40 000 Kriegern der verschie-- ^ '' densten Lnder und Glaubensmeinungen unter seinen Fahnen. Aber un m tn

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 208

1918 - Paderborn : Schöningh
r 208 Das Zeitalter der Gegenreformation. nur unter unerhrten Bedingungen lie Wallenstein sich im Vertrage von 3hjyup (in Mhren) zur bernahme des Oberbefehls bestimmen. |>er Kaiser muhte ihm nmlich nicht nur zur Entschdigung fr das verlorene Mecklenburg ein Frstentum von gleichem Werte versprechen, sondern ihn auch zum Generalissimus ernennen mit dem Rechte, den Krieg ganz selbstndig zu führen und der Kriegssteuern, Strafen und Begnadigungen allein zu entscheiden. Trotz der dringenden Bitte des bayrischen Kurfrsten um schleunige Hilfe vertrieb Wallenstein erst die Sachsen aus Bhmen; dann rckte er in langsamem Zuge nach Bayern, vereinigte sich mit dem kurfrstlichen Heere und nahm in der Nhe von Nrnberg, wo sich Gustav Adolf verschanzt hatte, eine feste Stellung. Zehn Wochen lagerten hier die beiden groen Feldherren einander gegenber, bis sich endlich Gustav Adolf, da die ausgesogene Umgegend dem Heere nicht Nah-rnngsmittel genug bot, nach einem vergeblichen Sturme auf die feindliche Stellung zum Abzge entschlo. Er wandte sich sdwrts in dem Glauben, Wallenstein werde ihm folgen. Dieser aber zog nach Norden, um den Kurfrsten Johann Georg von Sachsen von der Ver-bindurtg mit den Schweden abzuziehen. 4. Gustav Adolfs Tod (1632). Den bertritt Sachsens zum Kaiser zu verhten, zog der König Wallenstein nach und ntigte ihn zur Schlacht bei Ltzen (unw. Leipzig, 16. Nor. 1632). Hier fiel Gustav Adolf. Sein Heldentod entflammte die Seinen unter der Fhrung des Herzogs Bernhard von Weimar zu erbitterter Kampfeswut. Auf kaiserlicher Seite wurde Pappenheim tdlich verwundet. Die Schweden behaupteten das Schlachtfeld, indes zog sich Wallenstein in guter Ordnung zurck. Gustav Adolf hatte eine vorzgliche wissenschaftliche Bildung und tiefe Religiositt. 'Als Staatsmann zeigte er seine Befhigung durch schnelle Auf-fafsung und Benutzung der politischen Verhltnisse und eine seltene Gabe, die Gemter der Menschen zu gewinnen. Als Feldherr gehrt er nach dem Urteile Napoleons I. unter die acht grten Schlachtenlenker der Geschichte. Bei seiner Einmischung in die deutschen Angelegenheiten ging sein politisches Streben an-sangs wohl nur dahin, einen Teil der deutschen Oftseekste und die unbestrittene Herrschaft der das baltische Meer zu gewinnen. Nach der Schlacht bei Breiten-feld verfolgte er hhere Ziele; er wollte die Kaiserkrone, wenn auch uur der das protestantische Deutschland, erwerben. Mit seinem Tode verlor der Krieg vollstndig das Geprge eines Kampfes fr hhere Zwecke. : f. Wallensteins Ende (1634). Nach Gustav Adolfs Tode, dem eine unmndige Tochter (Christine) auf Schwedens Throne folgte, bernahm sein Kanzler Axel Orenstierna lwr. Orenscherna) die Leitung der ^ ^ V vf vv t Jlrvarty^V -' /^Vvv'm ^/-yvy^ , ^ u I___

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 210

1918 - Paderborn : Schöningh
210 116. Iv. Der schwedisch-franzsische Krieg (16351648). Indes durch die Einmischung Frankreichs wurde der unselige Krieg metter gesponnen. Der franzsische Minister Richelieu suchte das Haus Habsburg zu schwchen, damit es Frankreichs Absichten auf Ver-grtzerung durch das Elsa und andere linksrheinische Gebiete keinen Widerstand entgegensetzen knne. Daher erneuerte er die frheren Ver-trge mit den Schweden und stellte jetzt selbst ein Heer ins Fett). So stand auf der einen Seite der Kaiser im Verein mit Bayern, mehreren norddeutschen Fürsten und Spanien, auf der anderen Frankreich und Schweden, m v-V v -h: \: ' y ^ Der Kriegsschauplatz war ein zweifacher; am Oberrhein und in Bayern kmpfte das ligistifche Heer gegen die Franzosen, in den E l b g e g e n d e n das kaiserliche und das schsische Heer gegen die Schweden. Whrend der schwedische Feldherr Bart er (durch einen Sieg bei Wittstock, in der Mark, 1636) den Fortschritten der Kaiserlichen ein 3tefleitet wurde der khne ligistifche Reitergeneral Johann von W e r tj bei einem Einfalle in Frankreich durch den Herzog"te r n h a r d von Weimar zurckgedrngt. Dieser eroberte das sterreichische Elsa. Als er pltzlich starb, nahm Frankreich sein fhrerloses Heer in Sold und zog die gemachten Eroberungen an sich. Die franzsischen Heere kmpften unterjluremte und Eonde meist siegreich am Oberrhein und in Bayern. 'Denwwebtschen Waffenruhm hielt Torstenson, der begabteste Feldherr aus der Schule Gustav Adolfs, besonders"berhmt durch feine schnellen Mrsche, aufrecht, der zweimal auf seinen Vormrschen die kaiserliche Hauptstadt selbst er-schreckte. Da der Krieg ohne rechte Ziele und Plne gefhrt wurde, artete er immer mehr in einen mit barbarischer Grausamkeit gefhrten Ver-heerungs- und Plnderungskrieg aus. Endlich, als der schwedische General Knigsmark eben die Kleinseite von Prag eingenommen hatte, erscholl die langersehnte Botschaft des Friedens. So fand der Krieg in Prag, wo. er feinen Anfang genommen hatte, auch sein Ende. 117. V. Der Westflische Friede (1648) ? Bereits fett dem Jahre 1640 hatte man an dem Friedens werfe gearbeitet. Endlich wurde im Jahre 1648 zu Mnster, wo die Gesandten des Kaifers Ferdinand Iii. (16371657) und der katholischen Stnde mit Frankreich, und zu Osnabrck, wo sie mit den Schweden und den protestantischen Stnden unterhandelten

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 190

1913 - Paderborn : Schöningh
190 Die Zeit Karls V. Groe (t 1035, s. S. 67) vereinigte die Kronen von Dnemark und Nor-wegen und gewann auch die Herrschaft der England. Nach seinem Tode aber zerfiel das gewaltige Reich in seine alten Bestandteile. Die innere Zerrttung der nordischen Reiche, insbesondere Dnemarks (etwa seit der Zeit des Interregnums), verschaffte der deutschen Hansa die Handelsherrschaft im baltischen Meere. Eine Rckbewegung wurde eingeleitet, als unter der Knigin Mar-garete die Kronen Dnemarks, Norwegens und Schwedens vereinigt wurden (Union zu Calmar in Schweden, 1397). Indes rourden die Schweden der Vereinigung mit Dnemark bald berdrssig und erhoben selbstndige Reichsoerweser. Der gewaltttige dortig Christian Ii. (aus dem Hause Oldenburg) suchte die Selbstndigkeit Schwedens mit Gewalt zu brechen; er nahm Stockholm ein und lieh viele Edle, Geistliche und Brger hinrichten (1520). Aber Gustav aus dem Hause Wasa trat als der Rcher des Stockholmer Blutbades auf. Unter vielen Gefahren und Abenteuern den Verfolgern ent-rnnen, rief er die tapferen und freiheitliebenden Bauern in Dalekarlien zum Befreiungskampfe auf, eroberte, von lbischen Schiffen untersttzt, Stockholm wieder und befreite Schweden von der dnischen Herrschaft. Der Befreier Gustav Wasa wurde zum Könige von Schweden gewhlt (1523). Um die geringe Macht seines Knigtums zu heben, suchte er die Rechte der hohen Geistlichkeit zu beschrnken und die beraus reichen Kirchengter zu Kronland zu machen. Die Verbreitung der lutherischen Lehre nach Schweden begnstigte seine Absichten, und der schwedische Reichstag genehmigte nach einigem Wider-streben die Einziehung der Kirchengter und die Einfhrung der Reformation (1527). Christian Ii. wurde wegen seines gewaltttigen Regiments auch in Dnemark entsetzt (1523). Seine Nachfolger fhrten im ganzen Reiche, Dnemark, Schleswig-Holstein (s. S. 141), Norwegen und Island, die Reformation durch. 105. 3. England unter dem Hause Tudor (14851603). a) Heinrich Viii. (15091547). Die ersten Tudors, Hein-rich Vii. und Heinrich Viii., benutzten den Untergang vieler Adelsgeschlechter in dem blutigen Kriege der beiden Rosen und

8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 213

1913 - Paderborn : Schöningh
213 erhoben der Erzbischof von Prag, dem Klostergrab unterstand, und der Abt von Braunau dagegen Einspruch. Die Protestanten wandten sich an den Kaiser und beriefen sich auf den Vergleich", da die geistlichen Gter in Bhmen auch zu den kniglichen Gtern zu rechnen seien. Der Kaiser rotes ihre Einrede als unbegrndet ab. Als nun der Abt von Braunau die neue Kirche schlieen und der Prager Erzbischof die Kirche zu Klostergrab niederreien lie, bemchtigte sich des protestantischen Teiles der Bevlkerung in ganz Bhmen groe Erregung; denn man glaubte die An-zeichen eines allgemeinen Vorgehens der Regierung gegen die Evangelischen zu erkennen. Unter der Anfhrung des Grafen Matthias von Thurn, der wegen persnlicher Zurcksetzung dem Kaiser grollte, versammelten sich die protestantischen Land-stnde in Prag, begaben sich, von Volkshaufen begleitet, in das Schlo und strzten die kaiserlichen Rte Martinitz und Slaroata, die man fr die Urheber des abschlgigen Bescheides ansah, nebst ihrem Geheimschrieber Fabricius aus dem Fenster in den Schlograben. Trotz des tiefen Falles rourde nur einer un-erheblich verletzt. Da nach dem Vorgefallenen fr die Hupter des Aufstandes keine Verzeihung zu erroarten roar, setzten die Aufstndischen an Stelle der (aus 7 katholischen und 3 evange-tischen Mitgliedern bestehenden) kniglichen Statthalterschaft eine protestantische Landesregierung ein und trafen eiligst Kriegsrstungen. 2. Der bhmische Krieg (16181620). a) Die Thronfolge Ferdinands Ii. Fr den krnklichen Kaiser Matthias fhrte die Regierungsgeschfte der Erzherzog Ferdinand aus der steierischen Linie der Habsburger, den der Kaiser bei seiner Kinderlosigkeit zu seinem Erben bestimmt hatte und bereits zum Könige von Bhmen hatte krnen lassen. Dieser lie Truppen in Bhmen einrcken. Noch roar es zwischen diesen und den bhmischen Heerfhrern, dem Grafen Thurn und dem Sldnerfhrer Ernst von Mansfeld, zu keiner Entscheidung gekommen, als der Kaiser Matthias starb (1619). Sein Nachfolger Ferdinand Ii. (16191637), der wieder alle sterreichischen Lnder unter seinem Zepter ver-einigte, sah sich in den ererbten Landen von allen Seiten be-

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 219

1913 - Paderborn : Schöningh
Der schwedische Krieg. 219 Iii. Der schwedische Krieg (1630-1635). Schon toar ein neuer Feind gegen den Kaiser in die Schran-ken getreten, der schwedische König Gustav Adolf. Gustav Wasas Enkel Sigismund war katholisch geworden und vor seiner Thronbesteigung in Schweden auch von den Polen zum Könige erwhlt worden (1587). Da er auch spter als schwedischer König sich meistens in Warschau aufhielt, gelang es seinem ehrgeizigen Oheim Karl Ix., ihm die schwedische Krone zu entreien. Karls Ix. Sohn und Nachfolger war Gustav Ii. Adolf (16111632). Er zwang Rußland zur Abtretung von Jngermanland und fhrte dann einen glcklichen Krieg mit Polen. In diesem leistete der Kaiser dem polnischen Könige gegen Gustav Adolf militrische Hilfe. Daher beendete dieser den Krieg mit Polen durch einen unter Frankreichs Vermittlung abgeschlossenen Frieden, in dem Schweden Livland gewann. 1. Gustav Adolf in Norddeutschland. Im Juni 1630 (noch vor der Absetzung Wallensteins) landete der schwedische König mit einem Heere von 18000 Mann auf der Insel Usedom an der pommerschen Kste. Die Grnde zu seinem Eingreifen in die Wirren Deutschlands waren teils politischer teils religiser Natur. Er wollte dem bedroh-lichen Wachsen der Macht des Kaisers entgegentreten, welcher die in Polen regierende ltere katholische Linie der Wasa gegen ihn untersttzt und seine Verwandten, die Herzge von Mecklenburg, ihrer Lnder beraubt hatte; er hoffte ferner durch neuen Landerwerb die schwedische Ostsee-herrsch ast zu festigen. Mit der politischen Gegnerschaft gegen den Kaiser verknpfte sich der religis-kirchliche Gegensatz; Gustav Adolf wollte die deutschen Protestanten vor der Niederwerfung durch den Kaiser schtzen. Durch die Belagerung seiner Hauptstadt Stettin lieh sich der Herzog von Pominern zu einem Bndnis mit Schweden bestimmen, in welchem der kinderlose Herzog dem Könige die Anwartschaft auf sein Land im Falle seines Ablebens bertrug. Mit Leichtigkeit wurde ganz Pominern den kaiserlichen Truppen, verzettelten Resten des Wallensteinschen Heeres, entrissen. Aber trotz der Fortschritte der schwedischen Waffen und der muster-haften Mannszucht, die bei ihren Truppen herrschte, traten doch nur wenige evangelische Reichsstnde (Hessen, Sachsen-Weimar und die von dem Restitutionsedikt bedrohte Stadt Magdeburg, die tm Besitze des evangelischen Administrators war) zu den Schweden der.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 127

1913 - Paderborn : Schöningh
Könige aus verschiedenen Husern. 127 2. Rudolfs Bemhungen um das Reich. In Deutschland war des Knigs unermdliches Bestreben hauptschlich darauf gerichtet, den Landfrieden zu sichern und dem Treiben der Raub-ritter zu steuern; so brach er z. B. in Thringen an 60 Ritter-brgen. Die Wahl seines Sohnes Albrecht zum Nachfolger konnte er von den Kurfrsten nicht erlangen. Er liegt im Dome zu Spei er, wo auch die Herrscher aus dem frnkischen Hause bei-gesetzt sind, begraben. Ii. Adolf von Nassau (13931398), Albrecht I. von sterreich (13981308), Heinrich Vii. von Luxemburg (13081313). 1. Adolf von Nassau. Die 7 Kurfrsten whlten nicht Rudolfs Sohn, Albrecht von sterreich, sondern den tapferen, aber wenig begterten Grafen Adolf von Nassau, einen Vetter des Erzbischofs von Mainz, und lieen sich fr die Wahl groe Versprechungen machen. Gleich seinem Vorgnger suchte auch Adolf eine starke Haus macht zu erwerben. Beim Aussterben der Markgrafen von Meien zog er das erledigte Land als heimgefallenes Reichslehen ein; zugleich erwarb er Thringen, das ihm von dem Landgrafen Albrecht dem Entarteten zum Kauf angeboten war. Beiden Erwerbungen widersetzten sich aber, auf ihr Erb-recht gesttzt, die Shne des Landgrafen Albrecht, Friedrich (der Freidige) und Diezmann. Des Knigs Vorgehen brachte die Mehrzahl der Kurfrsten, denen er die bei der Wahl gemachten Versprechungen nicht ge-halten hatte, auf die Seite seines Nebenbuhlers Albrecht von Osterreich, der schon lange nach der Krone strebte. Sie erklrten Adolf auf einem Kurfrstentage widerrechtlich fr abgesetzt und erhoben Albrecht zum Könige. Dieser besiegte seinen Gegner in der Schlacht bei Gllheim (Rheinpfalz), wo Adolf nach ritterlichem Kampfe fiel (1298). 2. Albrecht I. Nach Adolfs Tode wurde Albrecht von samt-lichen Kurfrsten zu Frankfurt gewhlt. In seinem Streben nach Vermehrung der Hausmacht war Albrecht nicht glcklich, a) Als Rechtsnachfolger Adolfs von Nassau nahm auch er Meien und Thringen gegen die
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