145
§. 141. Der schwedisch-deutsche Krieg.
lians Rath, gegen die Protestanten das Restit.utionsedikt 1629
nach welchem sie alle seit 1552 eingezogenen Kirchengüter herausgeben
sollten. Zur Durchführung desselben behielt der Kaiser seine Heere bei.
Weil ans diese Weise der Kaiser seinem Ziel, die kaiserliche Hoheit
im deutschen Reich wieder völlig herzustellen, immer näher rückte, so
wandte sich Frankreich, darüber eifersüchtig, an Schweden, dessen König
Gustav Adolf so eben glänzende Siege über Sigmund Iii. von Polen
erfochten hatte, und versprach ihm geheime Unterstützung. Gustav Adolf
selbst dachte bereits an einen Krieg mit dem Kaiser, weil dieser die Polen
gegen ihn unterstützt hatte und den evangelischen Glauben unterdrückte.
Auch die katholischen Fürsten sahen mit Sorge auf die aroße Macht
des Kaisers und mit Unwillen auf die Bedrückungen und Anmaßungen
Wallensteins und setzten auf dem Regensburger Reichstag 1650 die
Entlassung desselben durch. Wallenstein gehorchte in stolzer Ruhe, wohl
voraussehend, daß bald eine Zeit kommen werde, wo man seiner wie
der bedürfen würde.
3. Der schwedisch-deutsche Krieg.
§. 141. Da, als die Protestanten nirgends einen Ausweg aus ihrer
gedrückten Lage sahen, erschien ihnen unversehens-der Retter. Gustav
Adolf, König von Schweden, landete am 24. Januar 1630
mit 15,000 tapfern, unverdorbenen Schweden in Pommern und for-
derte die protestantischen Fürsten zum Anschluß an ihn auf.
Gustav Adolf war damals iu der Kraft seiner Jahre, ein Held nach
Körper und Geist, ernst und freundlich, voll lebendigen Glaubens, tapfer und
furchtlos, umsichtig thättg und von scharfem Verstand. Erhalte seine getreuen
Stände versammelt, seiner 4jährigen einzigen Tochter Christine huldigen
lassen, einen Reichshofrath unter dem Kanzler Arel Oren stier na zur Füh-
rung der Reichsverwesung eingesetzt und war ausgczogen, um seinen evangeli-
schen Brüdern zu helfen.
Er vertrieb die Kaiserlichen aus Pommern, dessen Herzog sich ihm
anschloß, befreite Mecklenburg und suchte das von Tilly hartbedrängte
Magdeburg zu retten. Aber die Kurfürsten Georg Wilhelm von
Brandenburg und Johann Georg von Sachs en, zwei unent-
schlossene Männer, die ihm, als einem Fremden, nicht trauten, wei-
gerten sich, ihm den Durchzug zu'gestatten. Unterdessen eroberte und
zerstörte Tilly Magdeburg, von dessen Einwohnern wohl 20,000
das Leben verloren. Nun zwang Gustav Adolf den Kurfürsten von
Brandenburg zum Bündniß mit ihm, und als sich Tilly gegen Sachsen
wendete, bat auch der geängstete Johann Georg den König um Hilfe.
Dieser entschloß sich am 7. September zur Schlacht bei Leipzig 1831
Leitfaden der Weltgeschichte. 10
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Christine Tilly Georg_Wilhelm_von
Brandenburg Wilhelm Johann_Georg_von_Sachs Johann Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Johann_Georg Johann
147
§. 142. Der westfalische Friede.
m welcher die Schweden so völlig geschlagen wurden, daß Bernhard, der
junge Eberhard von Württemberg und der Markgraf -Friedrich von
Baden über den Rhein, flohen, und Kursachs.en sich bewogen fühlte,
mit dem Kaiser den Prager Separatfrieden zu schließen, dem 1635
auch noch andere protestantische Fürsten beitraten:
4. Der schwcdisch-französisch-deutsche Kr.ieg.
§.142. Da hierauf Frankreich offen auf Schwedens Seite trat, um
Habsburgs Macht zu verringern und deutsche Lande am Rhein an sich zu
reißen, so verwandelte sich der Religionskrieg in einen Krieg der poli-
tischen Parteien 'und' Interessen.
Der schwedische Feld-marschall Bauer fiel in Sachsen ein und schlug
in der blutigen Schlacht bei Witt stock 'das sächsisch-öster-
reichische Heer, worauf Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Pom-
mern wieder in schwedische Hände fielem Auch die beiden kaiserlichen
Generale Gallas und Johann von Wxrth mußten vor den fran-
zösischen Heeren zurückweichen.
Der Tod des Kaisers Ferdinand Ii. (1637) machte dem ver-
heerenden Kriege kein Ende; sein Sohn Ferdinand Iii. setzte ihn fort.
Die Franzosen aber unterstützten Bernhard und versprachen ihm den
Breisgau als erbliches Fürstenthum. Als er aber Breisach erobert
hatte und behalten wollte, starb er plötzlich (1639) und die Franzosen
nahmen sogleich das Elsaß und den Breisgan für sich in Besitz.
Von da an war der Krieg fast nichts mehr als ein plünderndes Umher-
ziehen raubsüchtiger Söldnerschaaren, so daß das Elend Deutschlands über die
Maßen stieg und der Wunsch nach Frieden immer allgemeiner und dringen-
der wurde.
Von den schwedischen Anführern war es besonders noch der unermüdliche
Torstenson, welcher den Kaiser in die größte Noth brachte und auch Sach-
sen zu einem Ne u t ra litäts v er tr ag zwang. Auch sein Nachfolger
Wrangel und der französische Fcldmarschall Turenne bedrängten Maxi-
milian von Bayern aufs Härteste, und verwüsteten sein Land.
Endlich gediehen die seit 1644 zu Münster und Osnabrück begon-
nenen und durch Frankreichs List und Trug verzögerten Friedensnnter-
handlungen zu ihrem Schluffe und eben als der schwedische General
Königs m a r k Prag überrumpelt hatte, wurde am 24. Oktober 1648
der westfälische Friede verkündigt.
Die Hauptbedingungen desselben waren:
l) Frankreich erhielt das österreichische Elsaß, den Sundgau, Breisach
und Philippöburg, die Reichsvogtei über 10 elsäßische Städte und die Ober-
hoheit über Metz, Toul und Verdun;
10*
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Eberhard_von_Württemberg Johann_von_Wxrth Johann Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand_Iii Ferdinand Bernhard
148
§. 143 Die englische Rebellion.
2) Schweden erhielt (jedoch unter deutscher Hoheit) Vorpommern, einen
Theil von Hinterpommern mit Rügen und Wismar, Bremen und Verden und
5 Will. Thaler;
3) Brandenburg bekam das übrige Hinterpommern, Magdeburg,
Halberstadt, Blinden und Camin;
4) Mecklenburg die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg;
5) Hessen-Kaffel btc Abtei Hers selb und die Grafschaft Schaumburg;
6) Bayern die Oberpfalz und die Kur, müßte aber die Unterpfalz dem
Sohne Friedrichs V. zurückgeben, für den die achte Kur errichtet wurde;
7) Die Schweiz und die Niederlande wurden für unabhängig
vom Reich erklärt;
8) Die Protestanten und Reformirten erhielten die Vortheile des Pafsauer
Vertrags und des Augsburger Religionsfriedens ohne den „Vorbehalt", so wie
die vor 1724 eingezogenen Kirchengüter.
Der 30jährige Krieg hatte Deutschlands Wohlstand völlig vernichtet,
deutsche Sitte und Art schwer verletzt; der Friede schuf zwar einen auf völli-
ger Gleichstellung beider Religionsparteien beruhenden Rechtszuftaud, löste
aber auch die Einheit Deutschlands völlig, indem sämmtlichen Fürsten volle
Landeshoheit zugesprochen wurde, und — was das Schlimmste war — er gab
es noch lange dem verderblichen Einflüsse Frankreichs preis.
Die Verwüstung Deutschlands war greulich: eine Menge Städte und
Dörfer waren zerstört oder völlig verschwunden (nur in Böhmen und Mähren
z. B. über 1000); die Felder lagen unbebaut, denn die Hälfte der Einwohner
waren durch Schwert, Hunger und Seuchen umgekommen; Gewerbfleiß und
Handel gesunken und gehemmt, und auch noch nach dem Frieden durchzogen
entlassene Söldnerhaufen als Räuber das Land.
Doch hatten die Trübsale dieses Kriegs auch die wohlthätige Folge, daß
viele Gcmüther wieder tiefer in das Wort Gottes und den Schatz evangelischer
Wahrheit eingeführt wurden. Männer, wie Steph. Prätorius, Joh.
Arndt, Valerius Herberger und H e i n r i ch M ü l l e r verkündigten das
Evangelium auf praktisch-belebende Weise.
5. England unter den beiden ersten Stuarts; die englische Rebellion.
§. 143 a. Auch England wurde zu derselben Zeit voit schweren Bür-
gerkriegen beunruhigt und zerrissen.
Jakob l., der Nachfolger der Elisabeth, ein schwacher Mann, erfüllte die
Hoffnungen, welche die Katholiken auf ihn gesetzt hatten, nicht, weßhalb sie
ihn und das Parlament 1005 durch die Pulververschwörung aus dem
Wege zu räumen suchten. Sic wurde aber entdeckt und vereitelt. Doch stieg
die Unzufriedenheit beider Parteieen gleich hoch, da sich Jakob ganz seinem
unbesonnenen und hochmüthigen Günstling Buckingham hingab, der den
Hof immer tiefer in Verschwendung und Sittenlosigkeit hineinführte.
Sein Sohn und Nachfolger Karl I. (1625 — 49), dem das Volk
zuerst mit allgemeiner Achtung entgegenkam, entfremdete sich die Herzen
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_V. Friedrichs_V. Steph Valerius_Herberger Jakob_l. Jakob Karl_I.
161
§. 146. Karl der Xii. Peter der Große.
Der siebente ihrer Wahlkonige war der Retter Wiens, Joh. S ochiesky,
der wohl Podolien und Kaminiec den Türken entriß, aber durch die Un-
einigkeit der Parteien gehindert war, in seinem Lande stlbst Ordnung zu
schaffen.
Sein Nachfolger August Ii- der Starke, Kurfürst von Sachsen, der
die polnische Krone durch seinen Ucbertritt zum Katholizismus erkaufte, ver-
band sich mit Peter dem Großen, um die verlornen Ostsecprovinzcn Schwe-
den wieder abzunehmen.
Auch Christian V. von Dänemark und sein Nachfolger Fried-
rich Iv. trat diesem Bündniß zu dem gleichen Zwecke bei; und so begann 1700
der nordische Krieg, indem König August in Liefland, die Dänen
in Holstein einfielen, dessen Herzog ein Schwager Karls Xii. war.
Aber K a r l Xii. von entschlossenem Willen und kühnem, nur zu aben-
teuerlichem Geiste, dabei aber strengsittlich, edel und wahrheitsliebend,
landete rasch auf Seeland und zwang Dänemark in demselben Jahre
im Frieden von Travendal dem Bündniß mit Rußland zu entsa-
gen, und dem Herzog von Holstein-Gottorp alles Entrissene zurückzugeben.
Daraus wandte sich Karl gegen die Russen, schlug ihr fünffach größe-
res Heer bei Narwa, ging über die Düna, schlug die Sachsen bei Riga,
rückte nach Polen, eroberte Warschau, besiegte den König August bei
Pultusk (1703) und ließ einen polnischen Edelmann, Stanislaus
L e s c i n s k y, zun: König von Polen wählen.
Nach neuen Siegen drang er in Sachsen selbst ein und zwang der
König August im Alt-Naustädter Frieden 1700 seinem Bündnisse
mit Rußland und der polnischen Krone zu entsagen.
Unterdessen hatte Peter einen großen Theil der Ostseeländer er-
obert, 1703 Petersburg, 1704 Kronstadt gegründet und Lithauen besetzt.
Karl vertrieb ihn daraus, schlug die Russen bei Holofczin und
überschritt den Dnjepr, ließ sich aber nun von dem Kosakenhettmann
Mazeppa bereden, in die Ukraine zu ziehen, wo er in sumpfigen und
verödeten Gegenden durch Hunger und Seuchen viele Leute verlor und
ihm die Zufuhr von Lebensmitteln durch die Russen abgeschnitten wurde.
Nun rückte ihm Peter nach, und schlug ihn in der Schlacht bei
Pultäwa so gänzlich, daß Karl nur mit wenigen Begleitern in die
Türkei entkam, wo er vom Pascha in Bender ausgenommen wurde.
Dort bewog er die Türken zum Krieg gegen Rußland; Peter rückte in die
Moldau ein, wurde aber am Pruth so eingeschlossen, daß er ohne die Hilfe
seiner muthigen und klugen Gemahlin Katharina, die den türkischen Vezier
bestach, verloren gewesen wäre. Karl Xii. hielt sich in kindischem Eigensinn und
Trotz noch einige Jahre in der Türkei auf und entschloß sich erst I7t4zur
Heimkehr in sein Reich, das er in der schwierigsten Lage fand.
Er stellte sich jedoch allen seinen Feinden wieder muthig entgegen, fiel
Leitfaden der Weltgeschichte. > \\
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Extrahierte Personennamen: Karl August Peter Christian_V._von_Dänemark August Karls Karl Karl August Stanislaus
L August Peter Karl Kosakenhettmann
Mazeppa Peter Karl Karl Peter Katharina Karl_Xii Karl
165
§. 149. Der siebenjährige Krieg.
d'a lemb ert u. a. sich ganz für die neue französische Aufklärung begei-
sterte, ohne ihren schlimmen Einfluß auf Staat und Kirche zu ahnen.
Nachdem Maria Theresia, Tochter Karl's Vi. und Gemahlin des
Herzogs Franz Stephan von Toskana, das österreichische Erbe
angetreten hatte, machte Friedrich auf vier schlesische Fürstenthü-
mer Anspruch. So begann denn, da Maria Theresia deren Heraus-
gabe verweigerte, der erste schlesische Krieg 1740—1742
der durch den Sieg der Preußen bei Moll Witz 1741 den öster-
reichischen Erbfolgekrieg veranlaßte, 1741—1745
indem der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern und Philipp V. von
von Spanien Ansprüche auf das österreichische Erbe machten, und Frank-
reich, Preußen und Sachsen sich mit Bayern zur Zerstückelung Oester-
reichs verbündeten.
Die Sachsen rückten in Böhmen, die Spanier in Italien, die Bayern
in Oesterreich ein und Karl Albrecht ließ sich 1742 als Karl Vii.
zum deutschen Kaiser krönen. Unterdessen aber hatte Maria Theresia
in der Reichsversammlung der Ungarn Hilfe gesunden, befreite Oester-
reich und schloß mit Friedrich Ii. Frieden, indem sie ihm fast ganz
Schlesien überließ. Darauf nahmen ihre Heere Bayern ein, aus wel-
chem der Kaiser fliehen mußte, und jagten die Franzosen aus Böhmen,
die dann von den Engländern vollends über den Rhein getrieben wurden.
Da begann Friedrich Ii., mit Frankreich und dem Kaiser verbündet,
1744 den z w e i t e n schlesischen Krieg. Er drang in Böhmen ein,
und nahm Prag weg, während der Kaiser sein Land wieder eroberte,
aber nur um dariu kurz darauf zu sterbeu. Sein Sohn Maximilian
Joseph entsagte hierauf dem österreichischen Erbe 1745, der Gemahl
der Maria Theresia wurde als Franzi, als Kaiser anerkannt und
Friedrich 1!. behauptete nach einem glänzenden Sieg bei Hohen-
sriedberg und bei Kesselsdors im Dresdener Frieden
1745 ganz Schlesien.
Frankreich führte den Krieg noch fort, konnte aber die Siege seines
Marschalls Moritz von Sachsen nicht benützen, und mußte sich 1748
zum Frieden von Aachen: verstehen, der den zweiten schlesischen
Krieg beendigte und in welchem Frankreich und Spanien die pragma-
tische Sanktion anerkannten.
14. Der siebenjährige Krieg.
§. 149. aria Th eresia aber konnte ihr Schlesien nicht ver-
schmerzen, und schloß, um es wieder zu gewinnen, mit Frankreich,
Rußland und Sachsen ein geheimes Bündniß zur Vernichtung der preu-
ßischen Macht. Als Friedrich Ii. dies auf geheimem Wege erfuhr, so
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Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Franz_Stephan_von_Toskana Franz Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Moll Karl_Albrecht_von_Bayern Karl Albrecht Philipp_V. Philipp_V. Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Maximilian
Joseph Maximilian Maria_Theresia Maria Theresia Franzi Friedrich Friedrich Moritz_von_Sachsen Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Sachsen Oester- Sachsen Italien Oesterreich Ungarn Oester- Rhein Frankreich Schlesien Frankreich Aachen Frankreich Spanien Frankreich Sachsen
166
§. 149. Der siebenjährige Krieg.
wollte er seinen Feinden zuvorkommen, fiel unvermuthet in Sachsen
ein, und eröffnete so im Bund mit England den siebenjährigen
Krieg 1736 — 17615 (den mau auch deu dritten schlesischen nennt).
Im ersten Kriegsjahre schloß Friedrich das sächsische Heer bei
Pirna ein, schlug den zum Entsatz heranziehenden österreichischen Feldmar-
schall Brown bei Lo wo sitz und nahm das ganze sächsische Heer gefangen.
Im zweiten Jahre (1757), in welchem auch Schweden und das
deutsche Reich ihm entgegen traten, eroberte Friedrich Böhinen durch den
Sieg bei Prag, den Schwerin's Heldentod herbeiführte, wurde aber bei
C o l l i n von Daun geschlagen. Dagegen jagte er die Franzosen und die
Reichsarmee bei Roßbach in die schimpflichste Flucht und gewann durch
den Sieg bei Leuthen Schlesien wieder. Die Russen hatten bei Groß-
jägerndorf über ein preußisches Heer gesiegt, wurden aber wieder aus
Preußen zurückgerufen. '
Im dritten Iah re (1758) schickten die Engländer dem König neue Hilss-
truppen unter Ferdinand von Braunschwcig, der die Franzosen bei Crefeld
schlug. Friedrich selbst vertrieb die Russen durch die mörderische Schlacht bei
Zorndorf und rettete auch, trotz des erlittenen Ueberfalls bei Hochkir ch,
Schlesien gegen die Oesterreichcr.
Im vierten Jahre (1759) mußte sich Friedrich auf die Vertheidigung
beschränken, und verlor noch gegen die Russen und Oesterreicher unter Lau-
don die unglückliche Schlacht bei Kunersdorf, so daß er nur einen
Thcil Sachsens behaupten konnte.
Im fünften Jahre (1760) gewann Friedrich durch den Sieg bei
Liegnitz über Laudon Schlesien, und durch Ziethens Sieg bei Tor-
gau über Daun auch Sachsen wieder, so daß die Russen, welche bis
Berlin vorgedrungen waren, sich wieder zurückzogen.
Im sechsten Jahre (1761) kam Friedrich durch die Entziehung der
englischen Hülfe und durch die Vereinigung der Russen und Oesterreichcr in
die äußerste Roth, aus der ihn jedoch unvermuthel der Tod seiner bittersten
Feindin, der Kaiserin Elisabeth von Rußland, rettete, indem ihr Reffe
Peter Hl., ein Bewunderer Friedrichs, mit diesem nicht nur Frieden, son-
dern auch ein Bündniß schloß. Rach Peters baldiger Ermordung bestätigte
Katharina Ii. zwar den Frieden, hob aber das Bündniß auf; doch blieb
das russische Heer noch so lange in seiner Stellung bis Friedrich den Daun bei
Burkersdorf geschlagen hatte.
Im siebenten Jahre (176?) konnte daher Friedrich wieder angreifen,
die kaiserliche und die Reichsarmee wurde von seinem Bruder Heinrich und
dem tapfcrn Seidlitz bei Freiberg geschlagen; und da nun auch die
Franzosen von den Engländern bedeutende Verluste erlitten, so sehnten sich
alle nach Frieden, welcher den 15. Februar 1763 in Hubertsburg ge-
schlossen wurde und Preußen den Besitz Schlesiens für immer sicherte.
Wie Friedrich Ii. während des Kriegs seine Feldherrngröße ans das
Glänzendste gezeigt hatte, so wurde er auch im Frieden durch unermn-
dete Thätigkeit, Ordnungsliebe, Sparsamkeit und strenge Gerechtigkeit
ein großes Regentenvorbild, jund die Wunden, welche der Krieg in
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich_Böhinen Friedrich Ferdinand_von_Braunschwcig Ferdinand Crefeld Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Roth Elisabeth_von_Rußland Peter_Hl. Friedrichs Peters Katharina_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Freiberg Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen England Pirna Schweden Prag Daun Roßbach Sachsens Liegnitz Schlesien Sachsen Berlin Friedrichs Daun Hubertsburg
140 §. 137. Die Reformation in den skandinavischen Reichen.
und 2 Mill. Menschen umsonst geopfert hatte, starb 1598 an einer abscheu-
lichen und schmerzlichen Krankheit, indem seine Brust an 4 Stellen ausbrach,
und aus den Geschwüren Läuse und Würmer in zahlloser Menge heraus-
krochen, so daß der abscheuliche Gestank fast alle Wärter vertrieb.
Sein Sohn und Nachfolger Philipp Iii., ein schwacher Mann, be-
schleunigte den Verfall Spaniens durch die grausame Vertreibung der fleißigen
M or i sco s (Nachkommen der Mauren) und durch seine unglücklichen Kriege
mit Frankreich und den Niederlanden. Gr wurde ein Opfer der spanischen
Etikette und erstickte, als einmal die Flammen des Kamins seine Kleider er-
griffen, und keiner der anwesenden Herren in das Amt des eben abwesenden
dienstthucnden Kammerherrn greifen und löschen wollte. Er hatte kurz vor-
her bekannt, daß er in seiner 23jährigen Regierung seinem Volke im Grunde
nichts Gutes erwiesen habe.
Nach einem heftigen Neligionsstreit, welcher dem edlen holländischen
Rathspensionär Olden-Barneveld das Leben kostete und die Ver-
bannung des großen Gelehrten Hugo Grotius zur Folge hatte, wurde
allgemeine Religionsduldung in der neuen Republik gewährt.
Auch machten der Handel und die Schifffahrt der Holländer große Fort-
schritte, also daß sie im Laufe des 17. Jahrhunderts das erste Handelsvolk
wurden, und sich in Batavia, Ceylon, Malacca und am Kap der
guten Hoffnung festsetzten, sich aber auch durch ihre Gewinnsucht und un-
menschliche Härte überall verhaßt machten.
4. Die Reformation in den skandinavischen Reichen.
§. 137. In Schweden hatte Christian Ii. von Dänemark 1520
die calmarische Union wieder hergestellt, entfremdete sich aber durch
das Stockholmer Blutbad alle Herzen, so daß die Bedrückten
sich um Gustav Wasa, den tapsern Sprößling eines alten Königsge-
schlechts, sammelten, welcher unter vielen Lebensgefahren bei den die-
dern Dalekarliern Aufnahme gefunden hatte.
Mit Hilfe der Hansa wurden nun die Dänen aus Schweden ver-
trieben , worauf Gustav Wasa 1521 zum Reichsverweser und
1523 zum Könige gewählt und so im Frieden von Malmö
1524 die calmarische Union für immer aufgelöst wurde.
Gustav Wasa förderte die lutherische Lehre in Schweden und legte
1527den Grund zur Reformation, welche bis 1544im ganzen Lande
völlig durchgeführt wurde, wobei er die Kircheugüter möglichst schonte,
so daß die schwedische eine der reichsten protestantischen Kirchen blieb.
Auch hob Gustav den schwedischen Handel durch Gründung einer See-
macht und einen Handelsvertrag mit England und den Niederlanden, und
unterstützte Wissenschaft und Kunst. Aus Dankbarkeit erklärten die Schwe-
den das Thronrecht in seiner Familie erblich. Er starb 1560. Unter seinen
Söhnen hatte Schweden keine glücklichen Tage. Erich Xiv. war bis zum
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Iii Philipp Hugo_Grotius Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav Gustav_Wasa Gustav Gustav_Wasa Gustav Gustav Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Frankreich Niederlanden Batavia Ceylon Schweden Dänemark Schweden Malmö Schweden England Niederlanden
143
§. 140. Der ntedersächsisch-dänische Krieg.
(zu Braunau) geschlossen und als sie auf ihre Beschwerde einen scharfen
Verweis erhielten, drangen Abgeordnete der Stände, geführt von dem
Grafen Matthias von Thurn in die Zimmer der Statthalterei ein,
warfen die beiden dem Volk -besonders verhaßten Statthalter Martinitz
und Slawata sammt ihrem Geheimschreiber zum Fenster hinaus, verjagten
die Jesuiten, warben Truppen und besetzten die festen Plätze. So begann 1618
der dreißigjährige Krieg.
Ferdinand ließ nun zwei Heere gegen die Böhmen rücken, welche
dagegen 1019 den jungen Kurfürsten Friedrich von der Pfalz zu ihrem
König erwählten. Dieser nahm, vom Ehrgeiz geblendet, die Krone an
und verband sich mit dem Fürsten Beth len-Gabor von Siebenbür-
gen, der sich sogleich Ungarns bemächtigte.
Allein Friedrich entfremdete sich durch sein leichtsinniges und un-
kluges Benehmen die Herzen seiner neuen Unterthanen, während sein
Gegner, der unterdessen als Ferdinand Ii. zum Kaiser erwählt wor-
den war, den kriegskundigen und staatsklngen Herzog Maximilian von
Bayern durch das Versprechen der Kurwürde für sich gewann. Auch
der Hilfe Spaniens, Polens, Kursachsens und des Papstes wußte er
sich zu versichern.
Maximilian rückte mit dem ligistischen Heer rasch in Böhmen ein
und schlug das schlechtgeführte Heer des Königs Friedrich 1020
in der Schacht am weißen Berge bei Prag so gänzlich, daß der
Winterkönig, wie man Friedrich spottweise nannte, nach Holland ent-
floh, und Böhmen sich dem Kaiser unterwerfen mußte
Nun trat in Böhmen politische Bestrafung und eine entschiedene Gegen-
reformation ein. 27 der vornehmsten protestantischen Böhmen wurden in der
Folge hingerichtet, andere eingekerkert und ihre Güter eingczogen, die evange-
lischen Prediger und Schullehrer, so wie alle, welche nicht zum katholischen
Glauben zurückkehrcn wollten, aus dem Lande vertrieben.
Friedrich wurde geächtet, die Union löste sich auf und es nahmen sich
seiner nur noch die Söldnerführer Prinz Christian von Braunschweig
und Graf Ernst von Mansfeld, so wie der Markgraf von Baden-
Durlach an. Gegen diese, welche die Rheinlande brandschatzten, rückte der
ligistische Feldherr Lilly, welcher, nach einer verlornen Schlacht bei Wi es-
to ch, seine Gegner bei Wimpfen und Höchst schlug und Heidelberg und
Mannheim einnahm, so daß Christian und Mansfeld sich nach Holland zurück-
zogcn. Maximilian von Baicrn aber wurde Kurfürst und mit der Oberpfalz
belehnt, Lilly aber in den Reichsgrafcnstand erhoben und mit dem Heere der
Liga an der niedersächsischen Gränze aufgestellt.
2. Der niedersächsisch-dänische Krieg.
§. 140. Dndeß verband sich Frankreich, eifersüchtig auf Oesterreichs
wachsende Macht heimlich mit England, Dänemark und Holland; und
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Matthias_von_Thurn Martinitz Ferdinand Friedrich Friedrich Beth Friedrich Friedrich Ferdinand_Ii Ferdinand Maximilian_von
Bayern Maximilian Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Christian_von_Braunschweig Graf_Ernst_von_Mansfeld Ernst Lilly Christian Maximilian_von_Baicrn Maximilian Lilly
Extrahierte Ortsnamen: Braunau Spaniens Polens Prag Holland Baden-
Durlach Rheinlande Heidelberg Mannheim Mansfeld Holland Frankreich England Holland
144
§ 140. Der medersächsisch-dänische Krieg.
besonders von dem letzter» mit Geld unterstützt, erschienen Mansfeld und
Christian wieder in Deutschland mit neu angeworbenen Heeren. Aber
Christian wurde von Tilly bei Stadt lohn 1623 gänzlich geschlagen und
flüchtete wieder nach Holland, wohin ihm auch Mansfeld folgte. Nun
erhob sich der niedersächsische Kreis unter feinem Kriegsobersten König
Christi er n Iv. von Dänemark, um Tilly Einhalt zu thun. Dagegen
ließ der Kaiser, um nicht immer von der Liga abhängig zu seyn, durch
Wallen st ein ein eigenes Heer werben.
Albrechtvonwaldtstein (gewöhnlich Wallenstein genannt) stammte
aus einer reichen böhmischen Adelsfamilie, wurde zu Olmütz von den Jesuiten
erzogen, machte Reisen und studirte in Padua und Bologna. Dann trat er in
den kaiserlichen Heerdienst und socht gegen die Türken und Venetianer so tapfer,
daß er in den Grafenstand erhoben wurde. Für die Dienste, welche er dem
Kaiser gegen Bethlcn-Gabor geleistet, erhielt er die Herrschaft Friedland an
der Nordgrcnze Böhmens und vermehrte sein großes Vermögen durch den An-
kauf von 60 confiscirten Gütern böhmischer Protestanten. Nun erhielt er als
Reichsfürst den Titel Herzog von Fried land. Alle kecken und beute-
lustigen Söldner strömten dem berühmten Führer zu, und bald hatte er ein
Heer von 50,000 Mann beisammen, über das ihm der Kaiser den Oberbefehl
mit ausgedehnter Vollmacht übergab.
Während nun Tilly den Krieg gegen König Christiern führte,
rückte Wallenstein in Niedersachsen ein und schlug den Mansfeld bei
den Dessauer Schanzen 1626 so völlig, daß dieser nach Ungarn zu
Bethlen Gabor gieng und, weil dieser ihn nicht unterstützte, sich von dort
um neue Hilfe nach England wenden wollte. Er starb aber in Folge
seiner beständigen Strapatzen in einem bosnischen Dorfe, und zwar —
völlig gewaffnet und stehend, auf zwei Adjutanten gestützt. Auch
der wilde Krieger, Prinz Christian, war unterdessen gestorben und
1626wurde König Christiern von Tilly bei Lutter am Barenberg besiegt.
Nun kan: auch Wallenstein von Ungarn, wohin er den Mansfeld
verfolgt hatte, über Schlesien zurück, vertrieb die beiden Herzoge von
Mecklenburg und nahm ihr Land ein, besetzte dann Holstein, ver-
heerte Schleswig und Jütland und saugte die Länder durch schwere Er-
pressungen aus. In unbegrenztem Ehrgeiz ließ er sich zum Herzog von
Mecklenburg ernennen und trachtete nach dem Besitz der ganzen Ost-
seeküste. Aber vor dem Muthe der Bürger von Stralsund und der
kleinen schwedischen Flotte, die ihnen zu Hilfe kam, mußte sein Trotz
sich beugen. Und da ihm von England, Frankreich und Holland her
Gefahr drohte, so schloß er mit Dänemark den Lübecker Frieden
1629 in welchem Christiern seine Lande zurückerhielt.
Der Kaiser aber gab nun dem Kurfürsten Maximilian die
Oberpfalz (1628) als Eigenthum und erließ, jedoch wider Marimi-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Christian Christian Tilly Tilly Tilly Gabor Christian Tilly Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Mansfeld Deutschland Holland Mansfeld Christi Padua Bologna Friedland Nordgrcnze_Böhmens Niedersachsen Mansfeld Ungarn England Barenberg Ungarn Mansfeld Mecklenburg Holstein Stralsund England Frankreich Holland
146
§. 141. Der schwedisch-deutsche Krieg.
oder Breitenfeld, in welcher er den bisher unbesiegten Tilly so
Vollständig schlug, daß das ganze protestantische Deutschland den Sie-
ger mit Freuden aufnahm, zumal seine Mäßigung und Menschen-
freundlichkeit, so wie die Mannszucht seiner Truppen gegen die Härte
der andern Heerführer und gegen die Zügellosigkeit ihrer Heere gar sehr
abstach.
Gustav Adolf wandte' sich hierauf über Würzburg an den Rhein,
nahm Mainz ein und zog dann nach Bayern, erzwang den Ueber-
gänz über den Lech, wobei Tilly tödtlich verwundet wurde, und
hielt seinen Einzug in München, so daß der Kaiser und die katholische
Partei in die äußerste Bedrängniß gerietst.
In dieser Noth wendete sich F e r d i n a n d wieder an Walle n-
stein, welcher sich lange scheinbar weigerte, und erst nachdem ihm der
Kaiser die unbeschränkteste Vollmacht zugestand, ein Heer warb. Mit
diesem vertrieb er zuerst die Sachsen aus Böhmen und zog dann nach
Bayern gegen Gustav Adolf, der sich hierauf nach Nürnberg wandte,
um diese Stadt zu schützen.
Acht Wochen lang lagen die beiden Heere bei Nürnberg einander
gegenüber, bis Gustav Adolf nach vergeblichem Sturm auf Wallen-
steins Lager nach Franken zog, worauf sich Wallenstein nach Sachsen
wendete, um den Kurfürsten vom schwedischen Bündniß zu trennen.
Plötzlich aber erschien der König auch in Sachsen, und dort kam es
zur S ch l a ch t bei Lützen, den 6. November
1632in welcher Gustav Adolf fiel, Wallenstein aber von den Schwe-
den unter Bernhard von W e i m a r besiegt und zum Rückzuge
genöthigt wurde.
Durch das ganze protestantische Deutschland verbreitete Gustav Adolfs
Tod Trauer und Bestürzung; denn sein Erscheinen hatte die evange-
lische Sache gerettet, sein Tod aber befreite anderseits Deutschland
von der Gefahr schwedischer Oberherrschaft. Die Leitung der schwe-
dischen Angelegenheiten bekam nun Axel O x e n st i e r n a, der dem
Herzog Bernhard von Weimar mit dem schwedischen General
-Horn den Heerbefehl überließ. Während Bernhard Bayern bedrängte,
blieb Wallenstein unthätig in Schlesien und Böhmen und trat mit
Frankreich und Schweden in geheime Unterhandlung. Deshalb wurde
er seines Oberbefehls entsetzt und, als er nicht gehorchen wollte, für
einen Verräther erklärt. Schon war er im Begriff, seine Vereinigung mit
den Schweden zu bewerkstelligen, als er zu Eg er ermordet wurde.
Den Oberbefehl über das Heer erhielt nun der Sohn des Kaisers,
Ferdinand. Nach der Vertreibung der Schweden aus Bayern brachten
1634die Kaiserlichen den überkühnen Bernhard zur Schlacht bei Nördlinge n,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_W Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Axel_O Bernhard_von_Weimar Bernhard_Bayern Ferdinand Ferdinand Bernhard
Extrahierte Ortsnamen: Breitenfeld Deutschland Rhein Mainz Bayern München Sachsen Nürnberg Nürnberg Sachsen Sachsen Deutschland Deutschland Schlesien Frankreich Schweden Bayern