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Holz. Wie sie ihre Tempel bemalten, so färbten sie auch das Schnitzwerk. Die Toten wurden verbrannt, die Asche sammelte man in thönernen Urnen und fügte auch Schmuckgegenstände hinzu. Auf den gemeinsamen Begräbnisplätzen wurden die Urnen in steinernen Grabmälern beigesetzt.
Ii. Die Askarrier in der Mark.
1. Albrecht der Wär und seine Aachfolger. Im Jahre 1134 wurde Albrecht aus dem Hause Askanien vom Kaiser Lothar mit der Nordmark, soweit sie noch diesseits der Elbe bestand, belehnt. Er war ein Zeitgenosse Friedrich Barbarossas und setzte sich die Aufgabe, das ganze Wendenland seiner Herrschaft zu unterwerfen. Sein Ziel erreichte er teils durch Gewalt, teils auf friedlichem Wege. Er eroberte die Priegnitz und schloß mit dem Wendenfürsten Pribislav, der durch seine Gemahlin für das Christentum gewonnen und mit feinen Verwandten entzweit war, einen Erbvertrag. Die Zanche fiel sogleich an Albrecht. Nach dem Tode des Wendenfürsten suchte sich Jazkow, sein naher Verwandter, des Landes zu bemächtigen, wurde aber aus Brandenburg vertrieben und völlig besiegt. (Die Sage vom Schildhorn.) Mit der Erweiterung der Landesgrenzen bis zur Spree und oberen Havel nannte sich Albrecht „Markgraf von Brandenburg". — Auch unter seinen Nachfolgern nahm die Mark an Ausdehnung zu. Johann I. und Otto Iii., die gemeinsam regierten, gewannen den Barnim und Teltow, die Uckermark, die Neumark und das Land Lebus, wo sie Frankfurt a. O. gründeten. Unter ihnen erhielten wohl auch Berlin und Kölln Stadtrechte; vereinigt wurden beide Orte erst 1307. Waldemar, der mächtigste aller Fürsten ans dem Hanse Anhalt, dehnte seine Herrschaft nach Osten bis zur Weichsel, nach Süden bis zur Lausitz aus. Seinen Besitzstand verteidigte er, wie später Friedrich der Große, gegen eine starke feindliche Übermacht (Schweden, Dänemark, Polen), starb jedoch schon im 28. Lebensjahre (1319).
2. Die Wesiedelung der Wark und die Werdienste der Askanier. Wie traurig sah es zwischen Elbe und Oder aus, als Albrecht -der Bär in die Mark kam! Wo nicht Sumpf und Morast war, bedeckten dichte Wälder den sandigen Boden. Dem Menschen war die Aufgabe gestellt, mit der Natur zu ringen: er mußte sich den Boden im Kampfe mit den Stürmen und Gewässern selbst machen. Die saure Arbeit rief den Geist zum Beistand auf, daß er erfinderisch
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Lothar Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Albrecht Albrecht Jazkow Schildhorn Albrecht_„Markgraf_von_Brandenburg" Albrecht Johann_I. Johann_I. Otto Friedrich_der_Große Friedrich Albrecht Albrecht
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Reichsstadt Nordhausen und das Amt Petersberg bei Halle erb- und eigenthümlich an ihn ab. Die Besitzergreifung der beiden erstgenannten Landestheile war jedoch nicht ohne Schwierigkeiten; in Quedlinburg erhob die Aebtissin, eine Prinzessin von Weimar, Widerspruch beim Kaiser; in Nordhauseu ging der Magistrat damit um, die Stadt unter hannöver'schen Schutz zu stellen; doch Friedrich sicherte durch rasches militärisches Einschreiten seine Rechte und erhielt sie trotz der Einwendungen des Kaisers.
Die Erhebung Angnst's zum König von Polen war auch die Veranlassung zur Erwerbung von Elbing. Diese Stadt war schon seit den Verträgen von Welan und Oliva an Brandenburg verpfändet, aber die eigentliche Abtretung der Stadt wurde von Schweden und Polen immer wieder verzögert. Als August den polnischen Thron bestieg, ließ Friedrich die Stadt besetzen; August, darüber auf’s höchste erbittert, rief die Entscheidung des Kaisers an. Durch des letzteren Vermittelung kam 1699 ein Vertrag zu Stande, nach welchem August binnen drei Jahren die Pfandsumme (400 000 Thaler) zu zahlen versprach, wogegen Friedirch die Stadt sofort räumen mußte. Weil aber Polen weder in den drei Jahren, noch auch später zahlte, so besetzte Friedrich im Jahre 1705 die Stadt von neuem; seitdem verblieb sie in preußischem Besitz.
Mit den Fürsten von Hohenzollern schloß Friedrich im Namen der fränkischen und der brandenbnrgischen Linie einen Erbvertrag, zufolge dem die Fürstentümer Hechingen und Sigmaringen bei dem Aussterbeu des Fürstenhauses an Brandenburg fallen sollten, wofür den Gliedern des schwäbischen Hohenzollernstammes für den Fall des Aussterbens des gestimmten brandenbnrgischen Geschlechtes die Nachfolge in den fränkischen Gebietstheilen zugesichert wurde. Dieser Vertrag ist die Grundlage der Verhandlungen gewesen, durch welche im Jahre 1849 die Fürsten von Hohenzollern ihre Länder ein die Krone Preußen abtraten.
d. Friedrichs Wirksamkeit im Innern. Bei aller Beschäftigung nach außen blieb Friedrichs Blick doch auch unverwandt auf die innere Wohlfahrt des Landes gerichtet. Er begründete Fabriken und Tuchwebereien, begünstigte Handel und Ausfuhr, zog Bildhauer, Maler, Baumeister in's Land und gab ihnen Arbeit, indem er das Zeughaus und die Friedrichsstadt bauen ließ; auch Charlottenburg hat er erbaut und die Stadt zu Ehren seiner Gemahlin so genannt. Da auch zu seiner Zeit
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Welan August Friedrich Friedrich August August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs