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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die deutsche Kultur - S. 209

1907 - Leipzig : Brandstetter
die Wahlsürsten (ober, wie sie nunmehr hießen, „Kurfürsten") zu berufen. Die Kurfürsten ober ihre Beoollmächtigten hatten durch das ganze Reich freies Geleit. Ein Kurfürst sollte mit nicht mehr als 200 Pferben und 50 Bewaffneten zum Wahltage kommen. Die Kurfürsten mutzten feierlich schwören, „nach bestem Wissen und Gewissen" einen deutschen König zu wählen „ohne alles ©ebinge, Geschenk, ©abe ober Versprechen". Als Kurfürsten würden sieben bezeichnet: die Erzbischöfe oon Mainz, Köln und Trier, der König oon Böhmen, der Pfalzgraf beim Rhein, der Herzog oon Sachsen-Wittenberg und der Markgraf oon Sranbenburg. Die Krönung sollte zu Aachen durch den Erzbischof oon Köln staüfinben. Das Reichsoerweseramt bis zur Krönung des neuen Königs übte in allen ßänbern des fränkischen, schwäbischen und rheinischen Rechtes der Pfalzgraf, in benen des sächsischen der Herzog oon Sachsen aus. Damit waren die Ansprüche der Päpste, die bieses Recht für sich beanspruchten, beseitigt. Der Reichsoerweser bürste keine Fahnenlehen oergeben, auch kein Reichsgut oeräußern ober oerpfänben. Die „©olbene Bulle" enthielt aber auch wichtige Bestimmungen, die namentlich den Kurfürsten wichtige Vorrechte einräumten, für die Reichsregierung aber höchst nachteilig waren. So würde für die weltlichen Kurfürstentümer die Erbfolgeorbnung nach der Erstgeburt und die Unteilbarkeit der Sänber festgesetzt. Der König war nicht unoerantroortlich, fonbern mußte seine Maßnahmen treffen nach den Beschlüssen der jährlichen Zusammenkünfte mit den Kurfürsten. Sämtliche Kurfürsten erhielten das Vorrecht, daß oon ihren Ee-richten nicht an das königliche (Bericht Berufung eingelegt werben bürste. Damit hatten sich die Kurfürstentümer der höchsten Gerichtsbarkeit des Reiches oollstänbig entzogen. Den Kurfürsten würde die freie Verfügung über Bergwerke und Salinen, über das Münz- und Zollwesen zugesprochen. Unerlaubte Serbinbungen in den Stäbten und die Schutzgemeinschaften zwischen Stäbten sollten für ihre Länber oerboten fein. Damit wollte man die Vereinigungen der Hanbwerker zu Zünften, die Erwerbung des Bürgerrechts der hörigen Hanbwerker, die sich durch Wegzug in die Städte der Abhängigkeit oon den ©runbherren zu entziehen suchten, und die totäbtebünbniffe treffen. Diese Bestimmungen hätten, wenn l,e j5ur Anroenbung kamen, dem kräftig aufstrebenben Bürger- und Stäbtetum den Todesstoß oersetzt und der unglücklichen Klasse der Hörigen und Leibeigenen auf dem Lanbe die einzige Möglichkeit entzogen, sich aus biesem traurigen Zustanbe zu befreien. Die Kurfürsten betrachteten sich und hanbelten oon jetzt an wie eine geschlossene Körperschaft, die mehr als der Kaiser Einfluß auf die Angelegenheiten des Reiches ausübte. Mit allebem hatte das Reich & o f mann, Die deutsche Kultur. 14 onq

2. Neue und neueste Geschichte - S. 29

1880 - Dillenburg : Seel
— 29 — noch; Moritz suchte auch den Kaiser sicher zu machen, indem er in Jnsbruck, wo Karl gerade weilte, für sich eine Wohnung miethen ließ. Ansangs des Jahres 1552 zog er seine Truppeu zusammen und trat offen gegen den Kaiser auf, beschuldigte denselben, daß er die wahre christliche Religion auszurotten suche und daß er wider Vertrag und Fürsteuwort seinen Schwiegervater in ungeziemender Gefangenschaft halte. Von Augsburg aus wandte er sich gegen die Ehrenberger Klause, welche vou den Kaiserlichen besetzt war. Von einem Schäfer erfuhr er einen Pfad, der auf die Höhe des Felfeus führte; ein rasch unternommener Sturm führte zum Ziele; die Besatzung ergab sich. Eine Meuterei, welche in seinem Heere ausbrach, hielt ihn einen Tag auf im Vormarsch; diesem günstigen Umstande verdankte der Kaiser seine Rettung. In einer Sänfte ließ er sich bei fürchterlichem Unwetter über das Gebirge nach Villach in Kärnthen tragen. Da auch Karls Bruder Ferdinand mit Moritz im Buude war und jetzt auch der französische König die Waffen gegen Karl erhob, fo mußte dieser nachgeben. Es kam noch in demselben Jahre (1552) zum 1552 Passauer Vertrage, nach welchem vorerst jeder Kampf aufhören sollte; die gefangenen Fürsten wurden freigegeben. Drei Jahre später (1555) erfolgte der Augsburger Religions-1555 friede, welcher den Protestanten gleiche Rechte, wie sie die Katholiken besaßen, einräumte. Damit war eine rechtliche Grundlage geschaffen für die Protestanten. Doch trug dieser Religionsfriede den Keim späterer Verwicklungen in sich und zwar in dem s.g. geistlichen Vorbehalt (reservatum ecclesiasticum), d. i. in der Bestimmung, daß, wenn ein katholischer Bischof, Pfarrer 2c. zu der lutherischen Lehre Überträte, derselbe zwar deswegen nicht angegriffen werden dürfe, daß er aber damit feiner Pfründe verlustig gehe. Ohne diesen Vorbehalt wären wohl viele Bischöfe Zur neuen Lehre Übergetreten, aber der Verlust von Land und Gut hielt viele zurück. ^Kurfürst Moritz erlebte diesen Frieden nicht. Sein früherer Waffengefährte Albrecht Alcibiades fügte sich dem Vertrage nicht, setzte den Krieg auf eigne Faust fort und plünderte besonders am Rhein Kirchen und Klöster. Als er auch in Braunschweig einen Einsall machte, zog Moritz dem Herzog Heinrich zu Hülfe. Bei Sievershausen (östlich von Hannover) kam es 1553 zur Schlacht, in welcher Moritz tödtlich verwundet wurde; bald daraus starb er. Sein Vetter Johann Friedrich starb 1554.
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