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erklärte seine Lehren für Ketzerei, der Bischof von Brescia verklagte ihn
bei dem Papste in Rom und Innocenz Ii. verwies ihn ans Italien (1139).
Er begab sich nach Frankreich, aber konnte auch hier nicht lange
bleiben. Denn da er seinen ehemaligen Lehrer Abälard gegen dessen Feinde
lebhaft vertheidigte, wendete sich der Haß derselben gegen ihn, und als
auch Bernhard, Abt des Klosters Clairvaux, ihn verklagte, befahl der Papst,
daß er in ein Kloster als Gefangener eingeschlossen werden solle. Er ent-
ging diesem Befehle durch eilige Flucht und fand in Zürich eine Freistälte.
Der Bischof von Kostnitz, zu dessen Diöcese Zürich gehörte, duldete ihn,
und selbst der päpstliche Legat, der ein Freund Abälards war, bezeigte ihm
seine Achtung. Arnold fuhr nun in Zürich fort, wie damals in Brescia,
über die Ausartung der Geistlichen zu predigen, und über die Mittel,
deren Abstellung zu bewirken.
Bald darauf hatten die Römer sich gegen das päpstliche Regiment
empört und die uralte Verfassung ihrer Stadt wieder herzustellen versucht.
Sie hatten das Kapitol eingenommen, einen Senat gewählt und einen
Patricius an die Spitze gestellt. Arnold eilte nach Rom und eiferte hier
laut gegen die Herrschaft des Papstes, ja er bewog die Römer, den
deutschen König Konrad Iii. zu bitten, den Sitz des Kaiserthums nach
Rom zu verlegen. Zwar achtete Konrad nicht auf diese Bitten, aber die
drei folgenden Päpste vermochten nicht die Ruhe wieder herzustellen und
den Arnold zu vertreiben; dieser blieb in Rom, geschützt von den Großen
und geliebt von dem Volke. Erst den Papst Hadrian Iv. gelang es,
diesen Feind des Papstthums zu unterdrücken und das geistliche Regiment
in Rom wieder zu befestigen. Als einer der Kardinäle von einem Anhänger
Arnold's auf öffentlicher Straße angefallen und tödtlich verwundet wurde:
verbot Hadrian allen Gottesdienst in Rom; keine Glocke wurde mehr ge-
läutet, keine Messe gelesen, keine Beichte angenommen. Das Volk war
hierüber sehr bekümmert, — denn noch nie war Rom mit dem Interdikte
belegt worden, — und nöthigte die Senatoren, sich mit dem Papste aus-
zusöhnen. Da mußte Arnold aus Rom weichen. Als er auf der Fluchr
war, gelang es einem pästlichen Legaten, ihn zu ergreifen; aber ein Graf
von Kampanien befreite ihn und führte ihn auf eines seiner Schlösser.
Doch bald darauf kam Kaiser Friedrich I. nach Italien. Dieser zwang
den Grafen von Kampanien, den Arnold auszuliefern und dem Papste zu
übergeben; denn Friedrich hatte dem Papst gelobet, die römische Kirche zu
schützen und die Römer ihm zu unterwerfen.
Sobald Hadrian den verhaßten Ketzer in seiner Gewalt hatte, ließ er
ihn (im Jahre 1155) aufhängen, seinen Leichnam verbrennen und die Asche
in den Tiber werfen.
2. Petrus Waldus und die Waldenser*).
> Die Sage leitet die Waldenser von ihrem Stifter Petrus Waldus ab.
Zu Lyon — so erzählt man — lebte im zwölften Jahrhundert ein Kauf-
*) Von der Stadt „Aldi" im südlichen Frankreich auch „Albigenser" genannt.
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Extrahierte Personennamen: Innocenz_Ii Innocenz Bernhard Arnold Arnold Konrad_Iii Konrad Konrad Konrad Arnold Hadrian Arnold Friedrich_I. Arnold Friedrich Friedrich Petrus_Waldus Petrus_Waldus
Extrahierte Ortsnamen: Brescia Rom Italien Frankreich Zürich Brescia Rom Rom Rom Rom Rom Rom Rom Kampanien Italien Kampanien Lyon Frankreich