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1. Die vorchristliche Zeit - S. 154

1877 - Leipzig : Brandstetter
154 um ihn gehäuften Leichen nicht von der Stelle gerückt werden. Er sprang hinaus, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, eine seiner Frauen, zwei Töchter und ein unmündiger Sohn fielen dem Sieger in die Hände. Sie brachen in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Darius sei erschlagen. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Versicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der größten Theilnahme und Hochachtung, gerade als wäre es die Familie eines Freundes. Als später Darius hiervon glaubhafte Nachricht erhielt, streckte er die Hände gen Himmel empor und rief: „Götter, erhaltet mir mein Reich, damit ich mich dankbar bezeigen kann; habt ihr aber den Untergang desselben beschlossen, so gebet es keinem Andern, als dem Alexander von Macedonien!" 4. Die glorreiche Schlacht bei Jssus ward im Jahre 333 v. Chr. gewonnen. Nun zog der junge Held, unbekümmert um Darius, längs der Meeresküste nach Süden. Die einzelnen Städte unterwarfen sich ihm bereitwillig, weil sie sahen, wie äußerst gnädig der Sieger die eroberten Länder und Völker behandelte. Für die Widerspenstigen aber mußte das Unglück der Stadt Tyrus zur Warnung dienen. Die Bürger derselben versperrten ihm den Eingang und wehrten sich tapfer; aber nach einer Belagerung von 7 Monaten mußten sie sich ergeben und die reiche Handelsstadt wurde gänzlich zerstört. Hierauf ward Palästina erobert und dann zog Alexander über die Landenge von Suez nach Aegypten. Er schiffte aus dem Nil hinunter bis nach Memphis; der Weg durch dieses Land glich einem Triumphzuge; des persischen Joches müde, empfingen alle frohlockend den Sieger. An einer der westlichen Nilmündungen gründete Alexander, als Ersatz für das zerstörte Tyrus, eine neue Handelsstadt, die nach seinem Namen Alexandria genannt und bald der Sitz des Welthandels wurde. Westlich von Aegypten, in der großen libyschen Sandwüste, lag eine Oase, d. i. eine grüne, mit schattigen Palmen und Delbäumen besetzte , und wohlbewässerte Fläche, Ammonium genannt, das heutige ©iwah. Hier stand ein uralter Tempel des Jupiter Ammon. Die Priester dieses Gottes standen, gleich denen zu Delphi, im Ruse hoher Weisheit, als verkünde der Gott durch ihren Mund die Zukunft. Perseus, Herkules und andere Helden des Alterthums hatten, der Sage nach, hier hohe Weissagungen erhalten. Alexander, der kein geringerer Held sein wollte, als diese, unternahm den höchst mühsamen Weg dahin. Die beiden ersten Tagereisen ging es erträglich; aber solche Einöden hatte man noch nie gesehen. So wie es weiter in das Sandmeer hineinging, wurde die Hitze immer unerträglicher; kein Baum, kein grünes Plätzchen, keine Spur von Pflanzenleben war zu sehen. Der Wasservorrath, den die Kameele trugen, war erschöpft, und in dem glühenden Sande kein Tropfen zu finden.

2. Die vorchristliche Zeit - S. VII

1877 - Leipzig : Brandstetter
Vii sänge noch ein naives, einfaches Wesen offenbaren, dessen Bild sich in leicht faßlichen Umrissen darstellen läßt. Es sind die ersten Grundstriche und Konturen, die vom eigentlichen Geschichtsunterricht dann verbunden und ausgefüllt werden. Je einfacher und derber die ersten Striche sind, desto klarer und anschaulicher werden sich späterhin vollendete Gemälde der Seele einprägen. Darum hüte man sich vor den Massen und gebe Charakterbilder, welche äußerlichen Reichthum mit innerer Fülle ersetzen. Ein Fehler unserer gangbaren Geschichtsbücher ist, daß sie neun Zehntel ihres Inhalts mit Schlachten, Erbfolgestreitigkeiten und Dynastiengeschichten anfüllen. Ist es aber nicht besser, wenn der Schüler einige tüchtige deutsche Kaiser von Angesicht zu Angesicht kennen und lieben lernt, als wenn er die ganze Sippschaft mittelmäßiger Fürsten lernen muß, die sich gleichen, wie ein Ei dem andern? Und wird nicht durch die ewigen Kriege und das fortwährende Blutvergießen die Empfindung des Schülers von vornherein und systematisch abgestumpft? Ich verkenne es nicht, daß gerade die Kriege es sind, deren heroisches Moment für die Jugend so viel Anziehendes hat, weil hier alles Große und wahrhaft Menschliche, weil hier Tugend und Laster besonders anschaulich hervortreten; aber es bleibt ja, wenn man die Hälfte abschneidet, immer noch genug übrig und dies ist dann von größerer Wirkung. Ich verkenne auch nicht, daß die Kulturgeschichte in einem propädeutischen Kurse weder herrschen kann noch herrschen soll, aber sie darf auch nicht ganz zurücktreten. Die biblische Geschichte aber soll man weglassen, denn es thut nicht gut, sie mit der Profangeschichte zu vermengen. Man sollte aber in gehobenen Volks-, wie in Realschulen und Gymnasien die biblische Geschichte in die Kirchengerichte in größerer Ausdehnung überleiten, als bisher geschehen ist; die Kirchengeschichte liegt noch sehr brach, und gute Bearbeitungen derselben fehlen. Ich habe die Geschichtsbilder zu einzelnen Gruppen vereinigt und so viel als möglich Parallelen und Gegensätze zusammengestellt, am liebsten aber so, wie es die Geschichte selber gethan hat. Wohl hätte ich einen Alexander mit einem Karl dem Großen, die Zerstörung von Troja mit der Zerstörung von Karthago zusammenstellen können, allein es wäre das wieder nicht methodisch gewesen. Wenn der erste Unterricht auch nur Einzelnes, Abgerissenes bietet, so können und sollen doch bereits diese Theile in einem innern Zusammenhange stehen; der Schüler soll heimisch werden auf griechischem, römischem, deutschem Boden, der eigenthümliche Geist des Volkes soll ihn anwehen, ihm vertraut werden. Das ist aber nicht möglich, wenn man den Anfänger beim Schopf nimmt und ihn durch die Lüfte entführt von Asien nach Europa, von Hellas nach Altgermanien, ohne daß er Zeit gewann, in Einem Lande erst heimisch zu werden. Vergleichende Geschichte können wir erst dann treiben, wenn wir die an-

3. Die vorchristliche Zeit - S. XII

1877 - Leipzig : Brandstetter
Xii Borwort zur siebenten Auflage. Seit dem Erscheinen dieses Werkes sind mehrere ähnliche an's Licht getreten, auf welche ich hier prüfend und vergleichend näher eingegangen sein würde, wenn sie nicht — bei allen Variationen und Abweichungen im Einzelnen — ganz den Grundsätzen folgten, wie ich sie im Vorwort zur ersten Auflage dieses Buches entwickelt habe. Auf Einen Punkt muß ich aber hier aufmerksam machen, da man von diesem aus den ganzen Elementarunterricht in der Geschichte radikal umgestalten möchte. Durch den begründeten Gedanken, die Kulturgeschichte auch für den Anfang des Geschichtsunterrichts nicht zu sehr vor den Kriegsund Königsgeschichten zu vernachlässigen, haben sich nicht blos die Verfasser ähnlicher Chrestomathien verleiten lassen, griechisches und römisches, indisches und chinesisches Kulturleben behandeln zu wollen, ohne biographische Vermittelung, auch bewährte Kulturhistoriker, wie Prof. Biedermann, sind mit Vorschlägen zu einer Reform des Geschichtsunterrichts hervorgetreten, die darauf ausgehen, mit Kulturgeschichte zu beginnen, die dem Anfänger zumuthen, politische Verfassungen und Kulturverhältnisse zu studiren, welche ein Sekundaner und Primaner nur mit Anstrengung sich klar macht, die aber durchaus über dem Horizonte eines zehn- oder elfjährigen Knaben liegen. Schon dieser soll (vergl. die Broschüre von K. Biedermann „der Geschichtsunterricht in der Schule" S. 17) sich darüber Rechenschaft geben, ob die heutige A)enk- und Lebensweise, die heutigen Gewohnheiten und Sitten besser seien, als die unserer Vorfahren oder nicht? Ist nicht — so fragt man — die Chronik des Dorfes oder der Stadt, worin der Schüler lebt, das Nächstliegende, das er zuerst kennen lernen muß? „Hier gilt es," sagt Biedermann a. a. O. S. 15, „den Schüler theils zur Erfassung der kulturgeschichtlichen Eigenthümlichkeiten des gegebenen Ortes, im Vergleich oder Gegensatz mit anderen Orten (gleichsam der kulturgeschichtlichen Physiognomie desselben) anzuleiten, theils ihn mit den Veränderungen bekannt zu machen, welche diese Physiognomie nach den wichtigsten kulturgeschichtlichen Beziehungen im Laufe der Zeit erfahren hat!" Es ist aber nicht Alles, was uns räumlich oder zeitlich am nächsten liegt, für den Unterricht und im psychologisch-pädagogischen Sinne das Nächstliegende, und der natürliche Uebergang vomwohnort zum Bezirk, von diesem zur Provinz u. s. f. als Lehrgang für den Geschichtsunterricht ist Seitens der Methodik ein sehr unnatürlicher, weil er nicht mit dem Einfacheren, sondern mit dem Zusammengesetzten, nicht mit dem Ursprünglichen, sondern mit dem Abgeleiteten, mit den komplicirtesten Kulturverhältnissen beginnt.

4. Das Mittelalter - S. 5

1877 - Leipzig : Brandstetter
Bürgerrecht und die römische Ritterwürde ertheilte. Als aber sein Vater Segimer gestorben war, kehrte er, mit Erlaubniß der Römer, in seine Heimath zurück. Vielleicht glaubte man zu Rom, daß der Jüngling, den man zu Ehren und Würden erhoben hatte, mit Liebe für Rom erfüllt se-und daß er seine Landsleute zu gleichen Gesinnungen führen würde; aber man irrte sich. Sowie Moses einst, als er am Hof der Aegypter erzogen wurde, in aller Weisheit derselben zunahm und doch voll heißer Liebe für sein armes, unterdrücktes Volk erglühete: so war auch Hermann nur seiner Bildung, nicht seiner Gesinnung nach ein Römer geworden. Sein Herz war und blieb seinem Vaterlande mit heißer Liebe zugethan. Er sah, als er in die Heimath zurückkehrte, die nahe Unterjochung seines Vaterlandes vor Augen. Immer weiter hatten sich die Römer mit List und Gewalt ausgebreitet; immer zahlreicher wurden ihre Schanzen und Besatzungen auf deutschem Boden; immer mehr wurden deut che Sitten verdrängt. Um allmäüg und unvermerkt das Joch der Knecht chaft über den Nacken der Deutschen zu werfen, entzog man ihnen durch Aushebung ihre junge Mannschaft, gewöhnte man sie an fremde Bedürfnisse und römische Lebensweise und schickte ihnen römische Advokaten zu, die nach römischem Recht die Streitigkeiten schlichten sollten. Besonders hart wurden die Deutschen von Quintilius Varus gedrückt, der jetzt Statthalter war diesseits und jenseits des Rheins. Die Deutschen haßten ihn: denn dieser Römer nahm ihnen nicht blos ihr Hab und Gut, sondern suchte ihnen auch das alte gute Recht aus der Hand zu winden und die Sprache ihrer Väter zu verdrängen, damit sie auch dann, wenn sie redeten, immer daran denken sollten, daß sie Knechte seien des römischen Kaisers. Hermann ergrimmte in seinem Herzen, als er die Schmach seines Vaterlandes sah, und er beschloß die deutsche Freiheit zu retten. Aber das Unternehmen war schwierig und für einen gemeinen Kopf ganz unausführbar. Die Römer standen da mit einer großen Kriegsmacht, die sich an das rauhe Klima von Deutschland gewöhnt hatte. Die Deutschen waren getheilt, schwer zu vereinigen und noch schwerer zusammenzuhalten. Im offenen Felde konnten sie es nicht mit den kriegserfahrenen Römern aufnehmen; nur in sumpfigen, waldigen Gegenden, die sie genau kannten, ließ sich Vortheil für sie erwarten. Das bedachte Hermann und entwarf danach seinen Plan. 2. Ein Bruder Hermanns, Flavius mit Namen, war ganz und gar römisch geworden. Nach dessen Sinnesart beurtheilte nun auch Varus den Hermann, welcher eben so freundlich als Flavius gegen den römischen Feldherrn that und oft von Varus zu Tische geladen ward. Hermann ließ ihn beim Glauben, bis das Werk der Befreiung, das er heimlich im Herzen trug, zur Reife gediehen sei. Denn heimlich hatte er die Besten feines Stammes zusammenberufen und mit ihnen in stiller Waldeinsamkeit Rath gepflogen. Alle erkannten, daß für die Deutschen nur darin Heil

5. Das Mittelalter - S. 42

1877 - Leipzig : Brandstetter
42 Attila zog sich schleunig zurück in die Ebene bei Chalons in der Champagne; benn die Hauptstärke seines Heeres war die hunnische Reiterei, und die konnte er ungehinbert in den catalaunischen Gefilden ausbreiten. Hier kam es denn zu einer entsetzlichen Schlacht, von der ein alter Schriftsteller sagt, es sei ihr keine Weber in der bamaligen noch in der vergangenen Zeit gleich gewesen. Alle Nationen von der Wolga bis zum Atlantischen Meere waren in der Ebene von Chalons versammelt. Nichts Geringeres galt es, als den Kampf der gesitteten Welt mit roher Varbarei, welche die kaum aufgesproßte Blüthe christlicher Bilbung wie ein Nachtfrost zu zerknicken brohte. Es war im Jahre des Heils 451 an einem Herbsttage, als bte große Schlacht geliefert würde. In dieser Völkerschlacht^ kämpften Ostgothen gegen Westgothen, Franken gegen Franken, Alanen gegen Alanen, Bur-gunber gegen Burgunber; sie begann mit Anbruch des Tages und bauerte bis tief in die Nacht hinein. Gegen 200,000 Todte deckten die Wahlstatt ; ein blühendes Geschlecht war in wenigen Stunden abgemähet worden durch den Ehrgeiz eines Einzigen. Die Römer und ihre Bundesgenossen siegten; die Gottesgeißel wurde diesmal selber gegeißelt. Aber die Sieger waren so ermattet, daß sie König Attila mit den Ueberbleibseln seines Heeres sich ruhig zurückziehen ließen. Attila selbst hatte das nicht erwartet, und weil er am folgenden Tage einen neuen Angriff befürchtete, hatte er alle Kostbarkeiten, die er auf seinem Zuge erbeutete, auf Einen Haufen zusammenschichten lasten, in der Absicht, sich mit denselben sogleich zu verbrennen, wenn sein Lager von den Römern angegriffen würde. Aber seine Feinde blieben ganz ruhig und hinderten ihn nicht, sich über den Rhein nach Deutschland, und von dort in sein Gebiet zurückzuziehen. 3. Durch diesen Zug der Hunnen, sowie durch die Völkerwanderung überhaupt, bekam Deutschland ein ganz anderes, aber freilich kein freundlicheres Ansehen. Die vielen schönen Städte, welche die Römer auf der linken Rheinseite angelegt hatten, wie z. B. Speier, Worms, Mainz, Köln, Trier und andere, waren in Aschenhaufen verwandelt worden. Die schönen Gebäude, Kirchen, Paläste, Landhäuser, an denen die Römer Jahrhunderte lang mühsam gebaut hatten, lagen zertrümmert da; die Gürten und Felder, die durch römischen Fleiß entstanden waren, lagen wüst. Auch das Christenthum, das die Römer zu verbreiten begonnen hatten, verlor sich in den meisten Gegenden, und die heidnische Religion wurde allgemein. Attila aber ging nur in seine Residenz zurück, um wieder neue Kräfte zu sammeln und dann mit verstärkter Macht über die Römer herzufallen. Nur einen Winter lang vermochte er die Ruhe zu ertragen. Als er noch einmal bei dem Kaiser um Auslieferung seiner Braut angehalten und wiederum eine abschlägige Antwort erhalten hatte, brach er mit Anbruch des Frühlings aus, zog durch Pannonien und Norikurn, ging über die Juli* schm Alpen und lagerte sich unter den Mauern des festen und volkreichen

6. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 109

1869 - Hildburghausen : Gadow
109 Meer; der Zambese in den Canal von Mozambik des indischen Meeres. Klima. Das Klima ist ein sehr heißes, nur an den Küsten durch die Seewinde etwas gemildert. — Heiße Winde: der Harmattan an der Westküste, der Sirocco in Nordafrika, der Chamsin in Aegypten. Produkte. Thiere: Elephanten, Löwen, Panther, Leoparden, Hyänen, Flußpferde (im Nil), Nashörner, Ichneumon, Affen, der äthiopische Eber, die Giraffe, das Zebra, das Gnu und andere Antilopenarten, Kameele, Pferde, Rindvieh; der Strauß, der Ibis, der Flamingo; — das Krokodil, Schlangen; — Termiten,Moskito's, Heu- schrecken. Pflan'zen. Affenbrodbaum, Dattelpalmen, Gummi- bäume, Getreide, Reis, Baumwolle, Indigo, Gewürze, Südfrüchte, Wein. Mineralien. Viel Gold und alle Metalle, Salz. 6. Besonderes. 1) Aegypten. Aegypten, 8000 f!>M. groß, im untern Nilthale, wird von einem Vicekönig beherrscht, der unter der Oberhoheit des türkischen Kaisers steht. Durch die Ueberschwemmungen des Nils wird das Land sehr fruchtbar. Hauptbau: Reis, Getreide, Baumwolle, Indigo u. A. Eigenthüml. Thiere: Krokodil, Ichneumon, Ibis. Viel Salz und Schwefel. Die 2 Mill. Einw. sind meist Muhamedaner; die Kopten, eine alte christliche Sekte. Handel und Gewerbe. — Hühner- brütöfen. — Häufige Erblindung und Pest. Eisenbahnen von Alexandrien nach Kairo und Suez. Städte: Kairo. Hptst. am Nil, 300,000 Einw., 400 Moscheen, muha- medanische Universität, Blindenschule, Fabriken. Suez, Handelsstadt am rothen Meere. Eisenbahn nach Kairo und Alexandrien. Mündung des das Mittelmeer mit dem rothen Meere verbindenden Suez-Canals.

7. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 111

1869 - Hildburghausen : Gadow
111 Produkte sind die gewöhnlichen afrikanischen, viele An» tilopen, auch Stachelschweine; die Zugheuschrecke; Durra- bau; viel Salz, das in einer großen Ebene offen zu Tage liegt. Gon dar, vormals Residenz des Kaisers, Handel. 4) Die Berberei. Die Berberei liegt längs des Mittelmeeres und be- steht aus den 4 Staaten: Tripoli, Tunis, Algier und Marokko. Sie trieben früher Seeräuberei und hießen deß- halb die Raubstaaten. Die Flüsse sind im Sommer ver- trocknet. Das Atlasgebirge bildet mehrere Ketten von ver- schiedener Höhe. Fruchtbarer Boden. Klima im Sommer sehr heiß, in dem Gebirge gemäßigt. Die wichtigsten Pro- dukte sind : schnelle Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, Esel, Kameele, Hyänen u. a. Raubthiere, Affen, wilde Schweine, Stachelschweine, Gazellen, Antilopen, Strauße, Rebhühner, Wamingo's, Schildkröten, Chamäleone, Heuschrecken, Scor- pione, Bienen; Getreide, Reis, Durra, Oliven, Datteln, Garten- und Südfrüchte, Wein, Gummi, Korkeichen; viel Salz, auch Metalle. Die Einwoher sind die Berbern mit den im Gebirge wohnenden wilden Kabilen und die Mauren oder Araber, zur muhamedanischen Religion sich bekennend. In Algier wohnen viele Europäer, auch viele Juden. Einiger Handel und Gewerbe. A. Trip oli mit der Hochebene Barka, 7000 ^Zm., 1 Mill. Einw., wird von einem Pascha unter türk. Ober- hoheit regiert. Tripoli, Hauptstadt, 25,000 Einm. B. Tunis, 3000 ^Meilen, 2y2 Mill. Einw., unter einem Bey, der ebenfalls die türkische Oberhoheit anerkennt. Tunis, Haupst., 150,000 Einw., wovon Vs Juden. Handel. Unweit die Ruinen von Carthago. Südlich von Tunis am Wüstenrande Biledulaerid, das Dattelland.

8. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 114

1869 - Hildburghausen : Gadow
114 9) Das innere Hochafrika bis zum Capland ist fast ganz unbekannt: Südl. von Su- dan und Nubien wohnen zahlreiche Gallas-Stämme, wegen ihrer Wildheit berüchtigt; weiter südlich andere Ne- gerstämme, darunter die Maravi's; endlich kommen die Länder der kriegerischen und grausamen Kaffern und zu- nächst der Capkolonie, zum Theil in derselben, wohnen die friedliebenden Hottentoten und die wilden Busch- männer. 10) Die Ostküstenländer. Die afrikanische Ostküste, ebenfalls wenig bekannt, im Innern gebirgig, bringt hervor Pferde, Kameele, Rind- vieh, Schafe, Raubthiere; Getreide, Reis, . Südfrüchte, Zuckerrohr, Baumwolle, kostbare Holzarten, Gold, Silber, Kupfer und Seesalz. Es sind hier viele Negerreiche und portugiesische Niederlassungen. Die einzelnen Küstenstriche von Norden nach Süden sind: Adel, Ajan, Zangue- bar, Mozambique mit der St. gl. N. und Sofala mit der St. gl. N. 11) Das Eapland. Das Capland, 10,000 ^>M. groß mit 250,000 Einw., war sonst eine Besitzung der Holländer, seit 1814 der Eng- länder. Es ist wasserreich und steigt terassenförmig von Süden nach Norden auf; auf die hügelige Küstenebene folgt eine gegen 3000' hohe, int Sommer ganz ausge- brannte , zur Regenzeit üppig grünende Hochebene, die Karreo (Karru), hierauf als dritte Terasse ein aus dürren, öden Ebenen bestehendes Tafelland. Das Klima gemäßig- ter und gesund. Produkte: Pferde, Rindvieh, Schafe mit Fettschwänzen, Büffel, Ziegen, Schweine, Raubthiere, Antilopen, Strauße, Flämingo's, Bienen, Fische, Austern, Wallfische ; Getreide, besonders Weizen und Gerste, Obst

9. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 105

1869 - Hildburghausen : Gadow
105 Produkte. Thiere: ausgezeichnete,Pferde, zahme und wilde Esel, Kameele (das Schiff der Wüste), Antilopen, Löwen; Strauße; Fische, Perlenmuscheln, Korallen, Schild- kröten vorzügl. im rothen Meere; Heuschrecken. Pflanzen: Der beste Kaffee, Zuckerrohr, Melonen, Manna, Datteln, Südfrüchte, Wein, Gummi, Balsam, Weihrauch, Aloe, Baumwolle, Indigo, Tabak, Sennes- blätter, Myrrhen. Mineralien. Eisen, Blei, Kupfer, Schwefel, Salz. Die Einwohner sind meist Muhamedaner, doch werden auch Christen und Juden geduldet. Sie bestehen aus meh- reren Stämmen, die von einander unabhängig sind und von Jmam's und Emir'en beherrscht werden. Mekka und Medina erkennen die türkische Oberhoheit an, ebenso die Sinai-Halbinsel. Die die Wüste bewohnenden Nomaden heißen Beduinen und führen meist ein Räuberleben. — Karawanen. — Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind Kaffeebau an den Küstenstrichen, Viehzucht im Innern. Der bedeutende Handel liegt in den Händen meist indischer Kausleute. Städte: Mekka, Muhamed's Geburtsort, den Anhängern seines Glau- ' bens heilig und das Ziel ihrer Wallfahrten, 60,000 Einw. Die große Moschee mit der Kaaba, das größte Heiligthum der Muha- medaner, Handel, große Messe. Medina, 20,000 Einw., mit dem Grabe Muhamed's, eben falls ein heiliger Wallfahrtsort der Muhamedaner. Mokka, Handelsstadt, berühmtester Kaffee. Aden, an der Straße Babel Mandeb, Festung, gehört den Engländern. M a skat an der Straße von Ormus, Handel. Auf dem Sinai ein griechisches Kloster. 7) Die asiatische Türkei. Dieses Land, dem türkischen Sultan unterthan, hat 24,000 szmeilen und 16 Mill. Einwohner. Es ist ge-

10. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 108

1869 - Hildburghausen : Gadow
108 der Sahara gehören zur kaukasischen Menschenrace und bekennen sich zum Muhamedanismus; südlich der Sahara hat die schwarze oder Negerrace ihre Wohnsitze, die zum Theil Muhamedaner, größern Theils aber Heiden (Fetisch- anbeter) sind. Lage und Grenzen. Afrika, eine große Halbinsel, liegt vom 1. bis 70. Grade östl. Länge und vom 35." nördlicher bis zum 35.« südlicher Breite. Es wird begrenzt vom Mittelmeer, atlantischen Ozean, indischen und rothen Meere, und hängt mit Asien nur durch die Landenge von Suez zusammen. — Afrika ist seinem größeren Theile nach den Europäern noch unbekannt. Gebirge. Das Atlasgebirge nördlich der Sa- hara; das Mondgebirge in Mittelafrika mit ewigem Schnee, an besten Fuße die den Nil speisenden großen Seeen, wird von Neueren als nicht vorhanden angenommen; das Konggebirge in Oberguinea, die Alpen von Ha- tz esch, das terrastenförm aufsteigende Tafelgebirge des Caplands. Vorgebirge. Cap Bon im Norden, das grüne Vorgebirge im Westen, das Cap der guten Hoffnung im Süden, das Cap Gardafui im Osten. Gewässer. Afrika ist nicht küstenreich. Das Mittel- meer bildet den Meerbusen von Spdra, der atlantische Ozean den Meerbusen von Guinea. — Der Tschad-See im Innern Afrika's, der Ukerewe-, Luta Nzige-, Tanjan- gika- und Niassa-See, südlich von jenem. Flüsse. Der Nil, entsteht aus der Vereinigung des weißen (Bahr el Abiad) und blauen Nils (Bahr el Azrek) bei Chartum; der weiße Nil quillt aus dem Uke- rewe- und Luta-Nzige-See unter dem Aequator; der blaue Nil kommt von den Alpen von Habesch, wo auch der ein- zige bedeutende Nebenfluß des Nils, der Atbara oder Takazze entspringt. Der Nil mündet in mehreren Armen ins Mittelmeer. — Der Senegal und Gambia vom Hochlande von Senegambien münden ins atlantische Meer. — Der Niger oder Quorra fließt in den Busen von Guinea und quillt auf dem Konggebirge. Der Kongo- und Oranjefluß in Nieder-Guinea münden ins atlant.
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